Transcript
IWB Geschäftsbericht
Report2016 LageberichtS. 3
Corporate GovernanceS. 51
FinanzberichtS. 61
NachhaltigkeitsberichtS. 29
INHALT
Lagebericht
4 Geschäftstätigkeit8 Entwicklungen und Trends11 Strategie und Ziele15 Organisation16 Geschäftsentwicklung26 Risikobericht
Nachhaltigkeitsbericht30 Anspruch32 Handlungsfelder35 Nachhaltigkeitsziele37 Massnahmen45 Nachhaltigkeitskennzahlen
Corporate Governance52 Konzernstruktur und Eigentumsverhältnisse53 Kapitalstruktur53 Der Verwaltungsrat57 Die Geschäftsleitung59 Entschädigungspolitik und Festsetzungsverfahren60 Mitwirkungsrechte des Eigentümers60 Revisionsstelle60 Informationspolitik
Finanzbericht62 Konzernrechnung66 Anhang zur konsolidierten Konzernrechnung75 Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung95 Revisionsbericht
Kennzahlenübersicht97 Kennzahlen im Fünfjahresvergleich
Dieser Bericht wird durch den «Fokus 2016» ergänzt. Er ist unter www.iwb.ch/geschaeftsbericht als PDF verfügbar und kann bei IWB bestellt werden (Adresse siehe Seite 96).
Unsere Leistungen
727 MIO. CHF
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Betriebsleistung um 3 Prozent gesunken.
ERTRAG
189 MIO. CHF
beträgt der Geldfluss aus der Betriebstätigkeit.
CASHFLOW
107 MIO. CHF
IWB erzielte 2016 ein solides Ergebnis.
JAHRESGEWINN
61 %Mit einer Eigenkapitalquote von 61 Prozent ist IWB sehr solide finanziert.
EIGENKAPITALQUOTE
100 %erneuerbaren Strom produziert IWB in den eigenen Kraftwerken. Das ist mehr, als unsere Kunden in Basel jährlich verbrauchen.
STROMPRODUKTION
139 MIO. CHF
hat IWB insgesamt investiert, vor allem in den Ersatz der Netze und Anlagen sowie in den Ausbau der bestehenden Infrastruktur.
INVESTITIONEN
5 %Biogas erhalten die Erdgas-Haus-haltskunden als Beimischung im Standardprodukt.
BIOGAS
826Personen in Voll- und Teilzeitbe-schäftigung bietet IWB interessante und vielseitige Arbeitsplätze.
MITARBEITENDE
60 %der Fernwärme produziert IWB klimaneutral in der Kehricht-verwertungsanlage, in der ARA Basel und im Holzkraftwerk.
FERNWÄRMEPRODUKTION
3
Lagebericht Die zunehmende Digitalisierung und Dezentralisierung der Energiebranche sowie den nationalen und globalen Trend zur Dekarbonisierung betrachtet IWB als Chance. Mit neuen Geschäftsmodellen will IWB für ihre Kunden Mehrwerte schaffen. Die operative Umsetzung der Strategie smart IWB 2020 hat begonnen. IWB entwickelt sich zu einer smarten, integrierten Energiedienstleisterin. Vor dem Hintergrund der weiterhin anspruchsvollen Rahmenbedingungen in der Energiewirtschaft hat IWB ein solides Ergebnis erzielen können.
4 GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
8 ENTWICKLUNGEN UND TRENDS
11 STRATEGIE UND ZIELE
15 ORGANISATION
16 GESCHÄFTSENTWICKLUNG
26 RISIKOBERICHT
TEIL 1
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 4
GeschäftsfelderIWB agiert als horizontal und vertikal integriertes Unternehmen auf der ganzen Wertschöpfungs-kette der vier Sparten Strom, Wärme, Wasser und Telekom. Im Kanton Basel-Stadt erfüllen wir einen gesetzlichen Versorgungsauftrag, den wir mit einem fokussierten Angebot an Energie-lösungen und Telekommunikationsdiensten ergänzen. Auch ausserhalb des Kantons bieten wir diese Leistungen im freien Markt erfolgreich an. Als Querverbundunternehmen bieten wir unseren Kunden eine umfassende Palette an ökologischen, preiswerten und individuellen Produkten und Dienstleistungen und können Synergien erzielen, die sich positiv auf unsere Betriebskosten auswirken.
Die für die Versorgung der Kunden notwen-dige elektrische Energie produzieren wir in eigenen Anlagen und unseren Kraftwerksbe-teiligungen. Dabei produzieren wir jährlich mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, als alle unsere Kunden jährlich verbrauchen.
Die Fernwärme produzieren wir in eigenen Anlagen direkt in Basel. Bis Ende 2020 wollen wir den CO2-neutralen Anteil unserer Produk-tion auf 80 Prozent steigern. Dabei werden wir die künftig steigende dezentrale Produktion intelligent integrieren, um auch künftig eine hohe Versorgungsqualität sicherzustellen.
Das Trinkwasser für unser Versorgungsge-biet produzieren wir zur Hälfte selbst, zur Hälfte beziehen wir es von der Hardwasser AG, bei der wir auch den Geschäftsführer stellen. Das Erd-gas für unsere Kunden beziehen wir über die Gasverbund Mittelland AG, an der wir eine Be-teiligung von 37 Prozent halten.
Wir fokussieren uns auf die Versorgung mit ökologisch möglichst nachhaltig produzierter
Energie und bieten unseren Kunden klima-freundliche, ressourcenschonende Produkte. Langfristig streben wir die erneuerbare Vollver-sorgung an, die einen effizienten, umweltscho-nenden und wirtschaftlichen Umgang mit Ener-gie ermöglicht. Dazu investieren wir in klima - freundliche Energieproduktion und erweitern unser Angebot kontinuierlich mit ökologischen Produkten. Wir investieren gezielt in die Opti-mierung unseres Kraftwerkportfolios, die Spei-cherung von Energie und Integration dezentra-ler Kundenanlagen und entwickeln neue Geschäftsmodelle als Grundlage für die Weiter-entwicklung und das Wachstum von IWB. Als Netzbetreiber sichern wir die hohe Verfügbar-keit der in einem modernen Lebens- und Wirt-schaftsraum unverzichtbaren Versorgungsinfra-struktur.
Unser langfristiges wirtschaftliches Ziel ist, den Wert und die hohe Finanzkraft unseres Unternehmens zu erhalten und zu steigern. Bei der Preis- und Tarifgestaltung orientieren wir uns an einer kostengünstigen, wirtschaftlichen und zuverlässigen Versorgung, die dem Kanton Basel-Stadt zum Standortvorteil gereicht und unserem Unternehmen gleichzeitig eine bran-chenübliche Rendite ermöglicht.
Kunden, Märkte und Versorgungsgebiete
Unsere Kunden sind Haushalte, Gewerbe, Industrie und die Verwaltung in Basel-Stadt und der Nordwestschweiz. Sie profitieren von der führenden Rolle, die wir im Markt für öko logisch nachhaltige Energie einnehmen.
GeschäftstätigkeitEnergie, Trinkwasser und Telekomdienstleistungen sind das Geschäft von IWB. Im Auftrag und im Besitz des Kantons BaselStadt sichern wir als selbstständiges Unternehmen die Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Wärmeenergie und Trinkwasser. Bau, Betrieb und Unterhalt der Netze und Anlagen übernehmen wir ebenfalls. Und seit dem Jahr 2010 bauen wir zudem in der Stadt Basel ein flächendeckendes Glasfasernetz.
Unser langfristiges wirtschaftliches Ziel gemäss der Eignerstrategie ist, den Wert und die Finanzkraft unseres Unternehmens zu erhalten und zu steigern.
5Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Unser angestammtes Versorgungsgebiet ist der Kanton Basel-Stadt. Hier versorgen wir als Grundversorgungsunternehmen unsere Kunden mit Strom, Wärme, Trinkwasser und Telekom-dienstleistungen. Darüber hinaus betreiben wir als Dienstleister die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Binningen im Kanton Basel-Land-schaft und liefern Trinkwasser an die Gemeinde Allschwil. In drei Kantonen – Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau – betreiben wir ausser-dem die Erdgasversorgung, an die 29 Gemein-den angeschlossen sind. Weiterhin baut unsere Tochterfirma IWB Net AG im Auftrag des Gros-sen Rates des Kantons Basel-Stadt das Glas-fasernetz auf Stadtgebiet flächendeckend aus und leistet damit einen Beitrag zur Erhöhung der Standortattraktivität. Dieser Ausbau erfolgt in Zusammenarbeit mit Swisscom.
KraftwerksparkIn Basel, in der Schweiz und in Europa betreiben wir eigene Kraftwerke. In Basel produzieren wir Fernwärme in der Kehrichtverwertungsan-lage (KVA) Basel, dem Holzkraftwerk Basel, dem Heizkraftwerk Volta, dem Heizkraftwerk Rosen-tal und dem Heizwerk Bahnhof. Rund 60 Prozent unserer Wärmeproduktion stammen aus CO2-neutralen Quellen. Unsere Stromproduktion stützt sich auf eigene Wasserkraftwerke, Wind- und Solarkraftwerke in der Schweiz und in Europa sowie auf lokale, hoch effiziente Kraft-Wärme-Koppelung.
Ganze Schweiz: Energielösungen, Telekomdienst- leistungen, Strom (liberalisierter Markt)
Strom, Biogas-Erdgas, Wasser, Energielösungen, Telekom
Fernwärme, Strom, Biogas-Erdgas, Wasser, Energielösungen, Telekom Biogas-Erdgas, Energielösungen, Telekom
Biogas-Erdgas, Wasser, Energielösungen, Telekom
Versorgungsgebiete
Den grössten Teil der Produktion liefern acht Wasserkraftwerke, an denen wir als direk-ter Aktionär beteiligt sind. Hinzu kommt die Produktion aus lokalen Kleinwasser- und Solar-kraftwerken. Rund 7 Prozent unseres Stroms stammen aus unseren wärmegeführten, energie - effizienten Wärme-Kraft-Koppelungsanlagen in Basel.
Mit dem Erwerb von Windparks und Solar-anlagen haben wir den im Jahr 2010 beschlos-senen strategischen Ausbau des eigenen Kraft-werksparks im Jahr 2014 vollzogen. In der Schweiz haben wir uns am Ausbau des grössten Schweizer Windparks Juvent beteiligt. Das Kraftwerksportfolio besteht heute aus 22 Wind-parks, vier Solarkraftwerken und einer Biogas-Aufbereitungsanlage. Die verfügbare Leistung aus unseren Wind- und Solarkraftwerken be-trägt insgesamt 235 Megawatt. Insgesamt pro-duzieren wir in unseren eigenen Anlagen mehr erneuerbare elektrische Energie, als unsere Kunden jährlich verbrauchen.
Geschäftstätigkeit
Die verfügbare Leistung aus unseren Wind und Solarkraftwerken beträgt insgesamt 235 Megawatt.
Muttenz
Therwil
Basel
Binningen
Riehen
Allschwil Rheinfelden
Möhlin
Frick
Liestal
Pratteln
Aesch
Bettingen
Birsfelden
Schönen-buch Augst
Füllins-dorf
Frenkendorf
MünchensteinBott-mingenOberwil
Ettingen
Pfe�ngen
Reinach
Wallbach
Eiken
Oeschgen
Gipf-Oberfrick
Dornach
Arlesheim
Lausen
Kaiseraugst
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 6
Kraftwerkspark – Schweiz und RegionBeteiligungsquote, anteilige Leistung und Stromproduktion 2016
Beteiligung Leistung (MW) Energie (GWh)
Region Basel
Kraftwerk Birsfelden 50.0 % 45 253.3
Heizkraftwerk Volta 100.0 % 20 65.8
Heizkraftwerk Rosental 100.0 % 1.7 8.6
Kehrichtverwertungsanlage KVA 1 100.0 % 17 47.7
Holzkraftwerk Basel AG 34.0 % 3.5 18.0
Kleinwasserkraftwerk Neuewelt 100.0 % 1.1 3.8
Solaranlagen im Kanton Basel-Stadt 100.0 % 15 14.3
Kembs 2 0.0 % 23 203.3
Schweiz
Kraftwerk Oberhasli 3 16.7 % 220 238.4
Grande Dixence / Cleuson Dixence 3 13.3 % 205 174.2
Maggia Kraftwerke 3 12.5 % 78 125.3
Blenio Kraftwerke 12.0 % 48 94.9
Electricité de la Lienne 33.3 % 28 55.6
Electra Massa 14.0 % 48 83.5
Kraftwerk Hinterrhein 2.5 % 17 28.6
Juvent 25.0 % 7.3 1.8
Nant de Drance (im Bau) 15.0 % 135 –
Total 912.6 1417.1
Davon erneuerbare Produktion 1115.9
1 Netzeinspeisung, Eigenverbrauch bereits abgezogen2 Bezugsrecht3 Inkl. Pumpstromanteil4 In Betrieb seit 01.03.2015
Kraftwerkspark – EuropaBeteiligungsquote, anteilige Leistung und Stromproduktion 2016
Beteiligung Leistung (MW) Energie (GWh)
Frankreich
Garimetz/Atrébatie 100.0 % 12.0 26.7
Vert Galant/Atrébatie 100.0 % 12.0 26.2
Bois du Haut/Atrébatie 100.0 % 12.0 25.5
Cinq Hêtres/Atrébatie 100.0 % 6.0 13.8
Camps aux Chats/Atrébatie 100.0 % 12.0 27.0
Nouvelles Energies/Rageade 100.0 % 12.0 21.8
Saucourt 100.0 % 12.0 19.2
Maisinières 100.0 % 12.0 16.5
Sermaises 51.0 % 6.0 15.4
Méautis 100.0 % 8.0 12.0
Bazoches 51.0 % 6.0 12.7
Energie du Delta/ Saint-Martin-de-Crau 100.0 % 7.2 12.4
CEGAR/Gargouilles 30.0 % 5.5 11.1
Pithiviers 51.0 % 5.0 10.0
CEMAG/Magremont 30.0 % 5.0 9.1
Samfi 5/Plouisy 100.0 % 4.6 6.4
CEHAB/Haute Borne 30.0 % 6.3 12.7
Urba 42/Valléragues 81.0 % 3.9 5.6
G.C.E./Fuveau 81.0 % 3.6 5.4
M.C.E./Gardanne 81.0 % 7.6 10.2
Deutschland
Grosse Schanze 100.0 % 30.0 61.0
Calau 100.0 % 21.0 49.4
Hamwiede 100.0 % 16.6 26.3 4
Spanien
TuboSol 12.0 % 3.6 4.3
Total 229.9 432.5
KraftwerksbeteiligungenIWB hält verschiedene Beteiligungen zur Strom-produktion, insbesondere an Wasserkraftwerken in der Schweiz sowie Windkraft- und Solaranlagen im benachbarten Ausland. Diese dienen uns in erster Linie dazu, zuverlässig und planmässig Strom in die Netze einzuspeisen und den Strom-bedarf unserer Kunden aus eigenen erneuer-baren Quellen zu decken. Unsere Beteiligungen an diesen Kraftwerken und Anlagen unterschei-den wir in Konzerngesellschaften und assoziierte Gesellschaften. Über die Muttergesellschaft IWB
haben wir Konzerngesellschaften gegründet, die direkt oder indirekt von IWB beherrscht werden. Sie dienen dem Erwerb und dem Betrieb von Kraftwerken in der Schweiz und in Europa. Die assoziierten Gesellschaften umfassen insbeson-dere die Beteiligungen an Schweizer Wasser-kraftwerken. Diese werden von IWB durch ver-tragliche Vereinbarungen gemeinschaftlich mit Partnern geführt. In den Aufsichtsorganen die-ser Gesellschaften sind Geschäftsleitungsmit-glieder oder von der Geschäftsleitung bestimmte Mitarbeitende von IWB vertreten.
7Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Kraftwerkspark und Stromproduktion
Europa
Geschäftstätigkeit
Region Basel
Basel
Riehen
Muttenz
Pratteln
Heizwerk Bahnhof
Heizkraftwerk Volta
Holzkraftwerk Basel AG
Kleinwasserkraftwerk NeueweltFotovoltaikanlage St. Jakob-Park Biopower Nordwestschweiz AG
Kehrichtverwertungs-anlage KVA
Fotovoltaikanlage Messe Basel
Kraftwerk Birsfelden
Wärmeverbund Riehen AG
HeizkraftwerkRosental
Kembs
Diverse Fotovoltaikanlagen
Schweiz
Nant de Drance (im Bau)
Electricité de la Lienne
Grande Dixence/Cleuson-Dixence Electra Massa
Kraftwerke Oberhasli
Maggia KraftwerkeBlenio Kraftwerke
Kraftwerk Hinterrhein
Juvent
Méautis
Bois du HautGarimetzVert GalantChamps aux ChatsCinq Hêtres
CEMAGMagremontMaisnièresSaucourtCEHAB
Sam� 5
BazochesCEGARPithiviersSermaises
Grosse Schanze
Calau
Nouvelles EnergiesTuboSol Energie du Delta
M.C.E.
Urba 42
Hamwiede
Heinfelde
G.C.E.
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 8
GesamtwirtschaftDas Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) geht für das Jahr 2016 von einem Wachstum des Brut-toinlandprodukts (BIP) von 1.5 Prozent aus. Damit hat das Wachstum der Schweizer Wirtschaft im Vergleich zu dem durch die Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro gepräg-ten Vorjahr leicht zugenommen. Für das Jahr 2017 dürfte sich die konjunkturelle Lage weiter festigen.
Die Teuerung verharrte 2016 mit einer prog-nostizierten Teuerungsrate von – 0.4 Prozent im negativen Bereich. Für das Jahr 2017 wird eine Teuerung in der Grössenordnung von 0 Prozent erwartet, gefolgt von einem leichten Anstieg im Jahr 2018.
Aufgrund des überbewerteten Frankens ge-genüber dem Euro, gemessen an der Kaufkraft-parität und der niedrigen Inflationserwartung, werden die Zinsen in den nächsten Jahren vor-aussichtlich auf tiefem Niveau verharren. Ein nachhaltiger Anstieg der kurzfristigen Zinsen ist nicht in Sicht.
Die geopolitischen Unsicherheiten könnten zu einer weiteren Frankenaufwertung mit ent-sprechendem Effekt auf die Schweizer Wirt-schaften führen.
BrancheTief greifender Wandel der EnergiebrancheDie tiefen Stromhandelspreise und die Heraus-forderungen der Energiewende zwingen immer mehr Energieversorger zum Umdenken. Die ge-samte Branche entwickelt sich weg vom klassi-schen Geschäft der zentralen Versorgung hin zu aktuellen Themen wie Dezentralisierung und Digitalisierung.
Immer mehr Kunden beginnen, mit eigenen dezentralen PV-Anlagen und Batterien ihren Strombedarf teilweise selber zu decken, und re-
duzieren dadurch die Auslastung der zentralen Anlagen. Als Folge der Digitalisierung entste-hen neue Geschäftsmodelle und Marktplätze, auf denen Kunden und dezentrale Produzenten Rollen übernehmen können, die bisher den Energieversorgern vorbehalten waren. So ent-scheiden die Kunden zunehmend selber, welche Energie sie in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt von wem beziehen bzw. mit wem austauschen wollen. Die wachsende Digi-talisierung des Alltages beschleunigt und ver-stärkt diese Dezentralisierung und führt zudem zu Veränderungen in der Wertschöpfungskette: Die dezentralen Produzenten werden künftig den selbst produzierten Strom auf Internet-marktplätzen anbieten. Dank Blockchain-Tech-nologie können sie den Stromverkauf grund-sätzlich selbst organisieren.
Immer mehr Einfluss gewinnen Energie-effizienzvorgaben. Mit den «Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich» (MuKEn) hat die Schweizerische Energiedirektorenkonferenz ein Gesamtpaket energierechtlicher Vorschriften erarbeitet, das immer mehr Kantone in ihre Re-gelungen aufnehmen.
Weltweit, national und kantonal werden die Bestrebungen nach einer Reduktion der CO2-Emissionen stärker. Damit verbunden ist in vie-len Bereichen die Substitution fossiler Energie-träger durch Strom, beispielsweise in der Mobilität. Damit diese Substitution gelingen kann, sind enorme Investitionen in Strompro-duktion, -netze und -speicherung notwendig. Dies erhöht zusätzlich den Druck auf die Ener-gieversorgungsunternehmen. Bereits heute versuchen Energieversorger, über Kostensen-kungsprogramme und Effizienzsteigerungen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Eine noch grössere Herausforderung besteht darin, neue Geschäftsmodelle und -felder zu finden und zu entwickeln. Ein Thema wie Smart Home bietet zwar das Potenzial für neue Geschäftsmo-delle, diese aber gewinnbringend zu erschliessen,
Entwicklungen und TrendsDie Energiewirtschaft ist weiterhin geprägt durch tiefe Preise für fossile Energieträger, den Zerfall der Strompreise und die anhaltende Schwäche des Euro. Die zunehmende Digitalisierung und Dezentralisierung stellt die Branche vor völlig neue Herausforderungen. Hinzu kommt die Dekarbonisierung: In der Schweiz und rund um den Globus ist der politische Wille deutlich, die CO2Emissionen zu reduzieren.
Die Trends der Dezent ralisierung, Dekarbonisierung und Digitalisierung werden die Zukunft der Energiedienstleister bestimmen.
9Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Entwicklung und Trends
stellt unter den aktuellen Bedingungen eine grosse Herausforderung dar. Neben den rein wirtschaftlichen Aspekten ist damit auch ein grundlegender Kulturwandel in den Unterneh-men verbunden. Themen wie Kundenorientie-rung und Kundenfokussierung zwingen viele Firmen dazu, sich organisatorisch neu auszu-richten. Bis neue Geschäftsfelder solche Erträge liefern, wie es die klassische Erzeugung und der Netzbetrieb heute noch tun, wird noch einige Zeit vergehen.
Regulierung und Politik Mit einem Blick auf Regulierung und Politik rü-cken das erste Massnahmenpaket der Energie-strategie 2050, die Revision des Energiegesetzes des Kantons Basel-Stadt sowie die Revision des IWB-Gesetzes in den Mittelpunkt.
Energiestrategie 2050Nach seinem 2011 gefällten Beschluss zum schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie will der Bundesrat mit der Energiestrategie 2050 des Bundes (ES 2050) die Schweizer Energieversor-gung neu ausrichten. Die Grundlagen dafür sind der Zubau von Wasserkraft und von neuen erneuerbaren Energien sowie die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden, bei Geräten und im Verkehr. Dazu hat der Bundesrat in einem ersten Massnahmenpaket umfassende Anpas-sungen des Energie- sowie des Stromversor-gungsgesetzes vorgeschlagen. Dieses Massnah-menpaket der ES 2050 zielt auf einen Umbau des gesamten Energiesystems unter starkem Ausbau der erneuerbaren Energien.
National- und Ständerat haben das erste Massnahmenpaket in den Jahren 2014 und 2015 beraten. Nach der Differenzbereinigung zwi-schen den Räten hat das Parlament die Vorlage am 30. September 2016 in der Schlussabstim-mung angenommen. Das Referendum gegen das erste Massnahmenpaket ist zustande ge-kommen. Die Volksabstimmung findet am 21. Mai 2017 statt.
Das erste Massnahmenpaket der ES 2050 ist das Resultat eines ausgedehnten parlamentari-schen Prozesses. Bei zahlreichen Themen galt es, verschiedene Interessen gegeneinander ab-zugleichen. In vielen Bereichen brachten erst lange Beratungen die notwendige Rechtssicher-heit. Dazu gehören etwa die weitere, befristete Förderung der erneuerbaren Stromproduktion, die Stärkung der inländischen Grosswasserkraft sowie die Weiterführung eines erfolgreichen Gebäudesanierungsprogramms.
Das vom Bundesparlament verabschiedete Paket enthält eine Reihe von Vorschriften, die für die Geschäftstätigkeit von IWB bedeutsam sind. Dazu zählen etwa die Investitionsbeiträge sowie eine befristete Marktprämie für die Not leidende Grosswasserkraft. Relevant ist auch der Wille des Gesetzgebers, die Attraktivität des Eigenverbrauchs von Strom zu steigern, indem sich mehrere Grundeigentümer mit Eigen-produktion zu einer Eigenverbrauchsgemein-schaft zusammenschliessen dürfen und beim Anspruch auf Netzzugang wie ein einzelner Endverbraucher zu behandeln sind. Zudem wird der Bundesrat ermächtigt, Vorgaben zur Einführung intelligenter Mess-, Steuer- und Regel systeme und zu deren Anrechenbarkeit an die Netzkosten zu machen. Der Bundesrat kann also je nach Ausgestaltung in seiner Ver-ordnung die Verbreitung solcher Systeme be-schleunigen oder verzögern.
Energiegesetz Kanton Basel-StadtDie Vorlage zielt im Wesentlichen auf eine Dekar-bonisierung der Wärmeversorgung, die beispiels-weise mit einer Förderung von Wärmepumpen oder durch mehr Fernwärmeanschlüsse erreicht werden kann. Der Grosse Rat verabschiedete die Vorlage im November 2016. Das neue Energiege-setz tritt per 1. Oktober 2017 in Kraft.Um die an den internationalen Klimakonferenzen vereinbarten CO2-Reduktionsziele zu erreichen, will der Kanton Basel-Stadt den Energieverbrauch dekarbonisieren: Der jährliche Anteil fossiler Ener-gieträger (Erdöl und Gas) soll bis 2050 auf eine Tonne CO2 pro Kopf gesenkt werden. Um diese Vorgabe möglichst kostengünstig zu erreichen, soll in Zukunft nebst Effizienz- und Sparmassnah-men verstärkt auf den Einsatz erneuerbarer Ener-gie gebaut werden.
Mit dem ersten Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050, das am 30. September 2016 von den eidgenössischen Räten verab-schiedet worden ist, können sich die im Kanton zur Verfügung stehenden Fördergelder auf etwa 30 Millionen Franken pro Jahr verdreifa-chen.
Für Neubauten sieht das revidierte Energie-gesetz gemäss den Vorgaben der MuKEn das Konzept des «Nahezu-Null-Energiehauses» vor. Bei Altbauten, wo das grösste Einsparpotenzial besteht, sollen fossile Energiesysteme durch er-neuerbare ersetzt werden.
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 10
IWB-GesetzDer Grosse Rat beauftragte den Regierungsrat, zur Überarbeitung des IWB-Gesetzes eine Vor-lage auszuarbeiten. Im Vordergrund stand da-bei die Klärung der Governance auf Stufe Ver-waltungsrat. Gemäss den neuen Regelungen soll künftig ausschliesslich der Regierungsrat die Verwaltungsräte von IWB wählen. Mitglie-der des Grossen Rats sollen nicht mehr wählbar sein. Im August 2016 präsentierte der Regie-rungsrat eine entsprechende Vorlage, die eine Mehrheit des Grossen Rats im Januar 2017 gut-hiess. Das überarbeitete IWB-Gesetz tritt per 01.01.2018 in Kraft.
Liberalisierung und Regulierung der Schweizer EnergiemärkteDie vollständige Öffnung des schweizerischen Strommarktes ist abhängig vom Abschluss des bilateralen Stromabkommens, das wiederum abhängig ist von der Klärung institutioneller Fragen im bilateralen Verhältnis der Schweiz zur EU. Es ist bis auf Weiteres davon auszugehen, dass erst nach dem Jahr 2020 mit einer vollstän-digen Marktöffnung zu rechnen ist.
Den Zugang zum Erdgasnetz regelt das Rohrleitungsgesetz aus dem Jahr 1964, ergänzt um eine privatrechtliche Verbändevereinba-rung zwischen Erdgaslieferanten und Grossver-brauchern. Die trotz dieser Regelungen weiter-hin bestehenden Rechtsunsicherheiten im Gasmarkt sollen nun in einem Gasversorgungs-gesetz geklärt werden. Das Bundesamt für Energie will bis Ende 2017 eine entsprechende Vernehmlassungsvorlage erarbeiten.
Eine volle Marktöffnung wird neuen, heute branchenfremden Akteuren den Markteintritt ermöglichen und so den Druck auf die beste-henden Marktteilnehmer weiter erhöhen. Die Energieversorgungsunternehmen müssen sich insgesamt auf eher sinkende Margen und Kun-denverlust im bestehenden Geschäft einstellen.
AusblickDas Sekretariat für Wirtschaft (SECO) sieht für 2017 Indikatoren für eine erneute Wachstums-beschleunigung und rechnet seitens der Welt-wirtschaft mit positiven Impulsen. Die Exper-tengruppe des Bundes prognostiziert für 2017 und 2018 eine verhaltene Beschleunigung auf 1.8 respektive 1.9 Prozent, die sowohl von der Inlandnachfrage als auch vom Aussenhandel getragen wird.
Für die Energiewirtschaft bestimmend blei-ben die Trends zur Dekarbonisierung, Dezentra-lisierung und Digitalisierung. Entscheidend für das Tempo dieser Veränderungen wird die tech-nische Entwicklung der Speichertechnologie für Strom sein. Bis heute lassen sich alle neuen bzw. in Entwicklung befindlichen Speichertech-nologien noch nicht wirtschaftlich einsetzen. Je nach technologischer Entwicklung kann sich das ändern. Und die Digitalisierung kann – ins-besondere im Zusammenhang mit einer voll-ständigen Marktöffnung – die Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber deutlich verringern.
Energiepolitik auf BundesebeneErgänzend zum ersten Massnahmenpaket der ES 2050 will der Bundesrat in der «Strategie Stromnetze» Vorgaben für den Um- und Ausbau der Schweizer Stromnetze machen. Er hat dem Parlament dazu am 13. April 2016 eine separate Gesetzesvorlage unterbreitet, welcher der Stän-derat bereits zugestimmt hat. Erwartet werden eine Vereinfachung der Bewilligungsverfahren für Leitungsprojekte und klare Regelungen, welche Mehrkosten im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Dezentralisierung zugewie-sen werden. Damit wäre der geplante Umbau der Schweizer Energieversorgung allerdings noch nicht abgeschlossen: In einem weiteren Massnahmenpaket der ES 2050 soll der Über-gang vom heutigen Förder- zu einem Len-kungssystem beschlossen werden. Mit einem Verfassungsartikel über ein Klima- und Energie-lenkungssystem will der Bundesrat eine Nach-folgelösung des heutigen Fördersystems schaf-fen. Der Nationalrat hat diese Vorlage jedoch Anfang März 2017 abgelehnt. Damit ist das wei-tere Schicksal einer zweiten Etappe der ES 2050 ungewiss.
Kantonale EnergiepolitikIm Kanton Basel-Stadt hat der Grosse Rat am 16.11.2016 die Revision des Energiegesetzes be-schlossen. Im Rahmen der dazugehörenden Verordnungen wird der Regierungsrat die För-derpolitik diesen Zielen und Massnahmen ent-sprechend neu ausrichten. Wirksam wird das Energiegesetz auf den 1. Oktober 2017.
Die Veränderungen eröffnen Energieversorgern neue Geschäftsmodelle.
11Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Gesetzlicher AuftragDas IWB-Gesetz überträgt unserem Unterneh-men die Verantwortung für die Energie- und Wasserversorgung des Kantons Basel-Stadt. Unser Eigentümer, der Kanton Basel-Stadt, for-dert von IWB eine sichere, der Volkswirtschaft förderliche und umweltgerechte Energieversor-gung. Dazu gehört neben Bau und Unterhalt der notwendigen Versorgungsleitungen und Produktionsanlagen auch deren langfristige Planung. Mit Leistungsvereinbarungen hat der Kanton weitere öffentliche Dienstleistungen wie den Betrieb der öffentlichen Beleuchtung und der öffentlichen Brunnen und Uhren an uns übertragen.
Im Juli 2014 hat der Regierungsrat dem Grossen Rat des Kantons Basel Stadt den Leis-tungsauftrag von IWB für die Jahre 2015 bis 2018 unterbreitet. Der Auftrag umfasst die Gesamt-investitionen pro Sparte, die vom Grossen Rat im Februar 2015 bewilligt wurden.
EignerstrategieErgänzend zu den gesetzlichen Vorgaben der Kantonsverfassung und des IWB-Gesetzes hat der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt am 16.12.2014 eine Eignerstrategie erlassen. Die dar-in enthaltenen Bestimmungen sind für unser Unternehmen, unsere Geschäftsleitung und unseren Verwaltungsrat verbindlich. Die Eigner-strategie definiert die strategischen, politischen, wirtschaftlichen und unternehmerischen Ziel-setzungen und Rahmenbedingungen der Jahre 2015 bis 2018.
Grundsätzlich soll IWB sich im Bereich der Grundversorgung möglichst stark auf die Ver-sorgung mit ökologisch nachhaltig produzierter Energie ausrichten und ein Angebot klima-freundlicher, ressourcenschonender Produkte bereitstellen. Neue Technologien und Ge-schäftsmodelle sollen zur Stärkung des Unter-nehmens als Grundversorger gezielt genutzt werden. In den Marktbereichen soll IWB ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und Wachs-tumschancen wahrnehmen. Die Versorgungs-sicherheit soll hoch sein.
Mit unserer Geschäftstätigkeit sollen wir insgesamt – im bundesrechtlich zulässigen Rah-men – eine risikobereinigte marktübliche Ge-samtkapitalrendite erzielen.
Strategische AusrichtungVor dem Hintergrund der Umwälzung der Ener-giemärkte und der bevorstehenden Digitalisie-rung der Energiebranche (siehe Seite 8) haben der Verwaltungsrat, die Geschäftsleitung und das obere Kader von IWB sich im Rahmen eines Masterplans intensiv mit der Weiterentwicklung des Unternehmens auseinandergesetzt. Als Re-sultat hat der Verwaltungsrat im Dezember 2015 die Strategie smart IWB 2020 verabschiedet. Bis zum Jahr 2020 soll IWB zur smarten, integ-rierten Energiedienstleisterin werden. Es handelt sich um eine wichtige Etappe auf dem Weg, den der Kanton Basel-Stadt mit der Ausgliede-rung vorgegeben und als Eigentümer im jüngs-ten Leistungsauftrag 2015 – 2018 gemäss § 27 IWB-Gesetz weiter konkretisiert hat. Im vergan-genen Jahr hat der Verwaltungsrat mit der Defi-nition von Aufgaben, Kompetenzen und Verant-wortung die operative Umsetzung der Strategie smart IWB 2020 vorbereitet.
Strategie und ZieleDie zunehmende Digitalisierung des Alltages, die Energiestrategie 2050 des Bundes, die Abkehr von fossilen Energieträgern sowie die Dezentralisierung der Stromproduktion sind Auslöser und Hintergrund vieler Veränderungen im Energie markt. Um für den Wandel gewappnet zu sein, will sich IWB von einem Infrastrukturunternehmen hin zu einem Anbieter von smarten, integrierten Energielösungen mit klarer Fokussierung auf den Kunden entwickeln.
IWB soll die Vermögenswerte erhalten und dem Eigentümer eine risikogerechte Verzinsung des eingesetzten Kapitals sicherstellen.
Strategie und Ziele
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 12
Unternehmensstrategie smart IWB 2020
Die Strategie, die auf diesen grundlegenden Vorgaben fusst, hat drei Stossrichtungen.IWB will: • ihr Bestandesgeschäft optimieren • Entwicklungsoptionen für Neues schaffen • ihre Organisation auf Kunden ausrichten und
die Unternehmensführung vereinfachen.
Das bestehende Geschäft soll fortgeführt und mit neuen Elementen ergänzt werden. IWB wird ihre gute Ausgangslage nutzen, um ihren Wert als Querverbundunternehmerin zu opti-mieren. Bis 2018 soll der Transformationsprozess zu smart IWB 2020 im gesamten Unternehmen verankert sein. IWB stellt dabei eine erhöhte Kosten effizienz, eine klare Fokussierung auf die Kunden, den Aufbau neuer Kompetenzen und mehr Agilität in den Vordergrund. Den beste-henden Geschäftsbereichen wird im Rahmen der Strategie die qualitative Verantwortung für neun strategische Geschäftsfelder übergeben: • Energieproduktion und Handel • Netz • Vertrieb • Wasser • Telekom • Energielösungen • Mobilität • Dezentrale Infrastruktur • Smart Living & Working
Anfang 2016 begann die Transformation des Unternehmens. In sechs strategischen Program-men hat IWB die zur Umsetzung der Strategie erforderliche Struktur geschaffen. Für die strate-gischen Geschäftsfelder sind nun Aufgaben,
Kompetenzen und Verantwortung definiert. Sie sind ab 01.01.2017 qualitativ und quantitativ unternehmerisch verantwortlich. Die Steuerung der strategischen Geschäftsfelder erfolgt über strategische, operative, personelle und finanzi-elle Ziele.
Strategische GeschäftsfelderDie strategischen Geschäftsfelder sind Ein-heiten innerhalb von IWB, die eigenständige Märkte bedienen. Dies ermöglicht eine leichte-re Entscheidungsfindung, die Reduktion von Komplexität sowie eine klare Kunden- und Er-gebnisorientierung.
Energieproduktion und Handel Im strategischen Geschäftsfeld «Energieproduk-tion und Handel» hat IWB das Zielbild einer er-neuerbaren, wirtschaftlichen Stromproduktion und einer optimierten Fernwärmeproduktion.Die Stromproduktion stammt dabei vollständig aus erneuerbaren Quellen im Besitz von IWB. Zur Optimierung der Kraftwerkskapazitäten und für kundenspezifische Angebote wird IWB den Handel ausweiten.
Die Fernwärmeproduktion erfolgt in Kraft-werken in Basel. Der Einsatz fossiler Energieträ-ger wird weiter reduziert, damit die Fernwärme bis Ende 2020 zu 80 Prozent CO2-neutral produ-ziert werden kann.
NetzIm strategischen Geschäftsfeld «Netz» hat IWB das Zielbild, smarte Verteilnetzbetreiberin für die Medien Strom, Gas und Fernwärme zu sein. Den Auftrag des Eigentümers einer adäquaten Versorgungs-, Personen- und Anlagensicherheit
Die Transformation des Unternehmens in eine smarte, integrierte Energiedienstleisterin hat 2016 begonnen.
Kernelemente Vision smart IWB 2020
1 Dank der Nutzung neuer Kompetenzen im Bereich Datenmanagement und Automation stellt IWB die Konkurrenzfähigkeit in der zentralen Versorgung sicher.
2 Parallel dazu erfolgt der Aufbau neuer Kompetenzen
in der dezentralen Versorgungswelt.
3 Die zentrale und die dezentrale Versorgung will IWB
in integrierten Geschäftsmodellen zusammenführen. Erneuerbare Energien können dadurch effizient für eine sichere und günstige Befriedigung der Kunden- bedürfnisse genutzt werden.
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13Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
erfüllt IWB, indem sie Ingenieurs-, Montage- und Anschlussleistungen sowie die anschlies-sende Messung, den Betrieb und die Instand-haltung erbringt. Um die hohe Netzqualität auch in Zukunft zu ermöglichen, werden inner-halb des regulatorischen Rahmens innovative Lösungen für zentrale und dezentrale Netzan-wendungen implementiert.
VertriebIm strategischen Geschäftsfeld «Vertrieb» hat IWB das Zielbild, durch den Vertrieb von Ener-gie (Strom, Gas und Fernwärme) und smarten Mehrwertdiensten schweizweit profitabel zu wachsen. Über fokussiertes Absatzportfolioma-nagement und verbesserte Preis- und Last-gangkalkulation werden profitable Kunden-segmente in der Region Basel gehalten und profitable Geschäftskunden im freien Markt innerhalb der gesamten Schweiz akquiriert.
WasserIm strategischen Geschäftsfeld «Wasser» hat IWB das Zielbild, eine nachhaltige Wasserqualität in Basel zu wettbewerbsfähigen Kosten bei ad-äquater Rendite sicherzustellen. Dazu tragen ins-besondere die Dienstleistungen des IWB-Trink-wasserlabors, die verstärkt am Markt angeboten werden, bei. In diesem Geschäftsfeld deckt IWB die gesamte Wertschöpfungskette von Produk-tion bis zum Endkunden für alle Kunden im Versorgungsgebiet ab. Kernkompetenzen im Geschäftsfeld Wasser sind die Fachkenntnisse zu Planung, Bau, Betrieb und Unterhalt der Was-serinfrastruktur.
TelekomIm strategischen Geschäftsfeld «Telekom» hat IWB das Zielbild, bevorzugte Infrastrukturbe-treiberin und Anbieterin von infrastrukturnahen Dienstleistungen im Kanton Basel-Stadt zu sein. Das Dienstleistungsportfolio umfasst FTTH- basierte Dienstleistungen, Datacenterprodukte sowie Vernetzungsdienstleistungen und richtet sich ausschliesslich an Geschäftskunden, KMUs, den Kanton Basel-Stadt und IWB selbst. IWB differenziert sich über das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und baut auf ihren Ruf als vertrau-enswürdige und preiskompetitive Partnerin.
EnergielösungenIm strategischen Geschäftsfeld «Energielösun-gen» hat IWB das Zielbild, führende und profita-ble Anbieterin dezentraler Wärmelösungen zu sein. IWB bietet dazu standardisierte Produkte für Privatkunden und projektbasierte Produkte für Geschäftskunden sowie Quartierwärmever-bünde an. Die Leistungen werden zusammen mit Partnern für Kunden in der gesamten Nord-
westschweiz erbracht. IWB kann ihren Kunden von der Planung über Bau, Betrieb und Unter-halt bis hin zur Finanzierung ein «Rundum-sorglos»-Paket anbieten.
MobilitätIm strategischen Geschäftsfeld «Mobilität» hat IWB das strategische Zielbild, die führende Lade - infrastrukturbetreiberin für Elektrofahrzeuge im Kanton Basel-Stadt zu sein. Das Angebot richtet sich an Besitzer elektrischer Fahrzeuge und setzt auf die Kernkompetenz von IWB als der Betreiberin von elektrischer Infrastruktur im Kanton Basel-Stadt. Auf Basis der physikali-schen Infrastruktur können verschiedenste Ge-schäftsmodelle realisiert werden. IWB sichert sich somit weitreichende Optionen für die Mo-bilität der Zukunft.
Dezentrale InfrastrukturIm strategischen Geschäftsfeld «Dezentrale Infra-struktur» hat IWB das strategische Zielbild, Referenzanbieterin und Kompetenzträgerin für dezentrale Infrastrukturlösungen im Kanton Basel-Stadt zu sein. Zentrale Leistung von IWB wird die Erbringung von dezentralen Infrastruk-turlösungen für alle Kundengruppen sein (Privat-kunden, Geschäftskunden sowie öffentliche Einrichtungen). Die Alleinstellungsmerkmale von IWB sind ihre Position als technische Vorreiterin und die lokale Verankerung als innovative und nachhaltige Vollversorgerin, die den Umbau der Energieversorgung sichtbar vorantreibt.
Smart Living & WorkingIm strategischen Geschäftsfeld «Smart Living & Working» hat IWB das strategische Zielbild, füh-rende Referenzanbieterin für «Smart Living & Working»-Angebote im Segment Energie im Kanton Basel-Stadt zu sein. Smart Living richtet sich an den Privatkunden, Smart Working an den Geschäftskunden, mit einem initialen Fokus auf das eigene Versorgungsgebiet.
IWB stützt sich auf ihre Positionierung als vertrauenswürdiger und lokaler Partner mit einer lokalen Präsenz vor Ort, dessen Kerngeschäft Energie ist. Insbesondere die Vertrauens- und die Glaubwürdigkeit von IWB stellen ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal dar.
Mit strategischen Geschäftsfeldern schafft IWB autarke und agile Handlungsmöglichkeiten und sichert die Übernahme unternehmerischer Verantwortung.
Strategie und Ziele
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 14
Management und Supportfunktionen
Neben den strategischen Geschäftsfeldern sind auch die neuen Management- und Support-funktionen der IWB-Organisation an der Umset-zung der Strategie smart IWB 2020 beteiligt. In erster Linie dienen diese Funktionen dazu, die strategischen Geschäftsfelder effektiv und effizient zu unterstützen. Dazu gehört auch das Bereitstellen von spezifischen Führungs- und Steuerungsinstrumenten. Bei SGF-übergreifen-den Themen können die Management- und Supportfunktionen das Projekt- und Prozess-management übernehmen.
Ziele 2017Im vergangenen Jahr hat IWB sechs übergeord-nete Programme gestartet, um die für eine erfolgreiche Transformation notwendigen Vor-aussetzungen zu schaffen. Im zweiten Umset- z ungsjahr der Strategie smart IWB 2020 steht die operative Umsetzung der Strategie im Vor-dergrund. IWB will neue Märkte besetzen, so-wohl im Bereich der bestehenden Sparten als auch in Bezug auf völlig neue Geschäftsfelder.
Strategieprozess Nachhaltigkeit
Gemäss Auftrag des Eigentümers und um den Anforderungen der IWB-Anspruchsgruppen ge-recht zu werden, hat IWB seit 2015 schrittweise ein zentrales Nachhaltigkeitsmanagement auf-gebaut, das seit Herbst 2015 operativ tätig ist. Dabei berücksichtigt IWB die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Wirtschaft, Umwelt und Ge-sellschaft gleichermassen. Im Austausch mit ihren Anspruchsgruppen will IWB die langfristige Basis für ihren unternehmerischen Erfolg schaf-fen und dabei ihre Verantwortung für heutige und nachfolgende Generationen wahrnehmen.
Grundlage der Nachhaltigkeitsstrategie ist der 2015 durchgeführte umfangreiche Prozess der Relevanzanalyse mit allen wichtigen inter-nen und externen Anspruchsgruppen. Das Ergebnis der Relevanzanalyse ist eine Wesent-lichkeitsmatrix mit sieben zentralen Handlungs -feldern der Nachhaltigkeit. Parallel zu diesem
Prozess hat IWB intensive Gespräche mit dem WWF Schweiz für die im April 2016 beschlossene Partnerschaft geführt und relevante Aspekte der vertraglichen Vereinbarungen in die Strategie integriert.
Mit dieser umfangreichen Datenbasis war es im vierten Quartal 2015 möglich, in Zusam-menarbeit mit zahlreichen IWB-Kadern und Fach verantwortlichen Nachhaltigkeitsziele bis 2020 zu formulieren und im Frühjahr 2016 in der Geschäftsleitung die IWB Nachhaltigkeits-ziele bis 2020 sowie einen umfassenden Mass-nahmenkatalog zu beschliessen.
PersonalstrategieDie Transformation im Rahmen der Strategie Smart IWB 2020 hat für das Personal spürbare Fol-gen. Von den Mitarbeitenden ist die Entwicklung bestehender und neuer Kompetenzen gefordert. Mit einer langfristigen Personalplanung und der Verankerung einer systematischen und nachhalti-gen Personal- und Führungsentwicklung beglei-tet IWB den Wandel.
Um den kulturellen Wandel zu vollziehen und den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, entwickelt IWB Werte der Unter-nehmenskultur weiter, welche die Umsetzung der Strategie Smart IWB 2020 unterstützen. IWB achtet darum auf eine ausgewogene Alters-struktur, damit Erfahrung und neue Ideen gleichberechtigt zum Tragen kommen. Die För-derung und die Weiterentwicklung der eigenen Mitarbeitenden und Vorgesetzten stehen dabei im Vordergrund. Eine systematische Nachfolge- und Karriereplanung eröffnet interessante Ent-wicklungsmöglichkeiten, attraktive Anreize und langfristige Perspektiven für Mitarbeitende und Führungskräfte. Ebenso soll IWB als attrak-tiver und nachhaltiger Ausbildungsbetrieb wahrgenommen werden und investiert in die Ausbildung des eigenen Nachwuchses.
Im Rahmen der Professionalisierung der HR- Dienstleistungen werden HR-Prozesse und -Ab-läufe sowie Systeme stetig weiterentwickelt, damit moderne und zeitgemässe HR-Services sichergestellt werden können. Zudem nehmen die Arbeitssicherheit und der Gesundheits-schutz einen wichtigen Stellenwert ein. Gerade im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsma-nagements (BGM) werden die Aktivitäten und Massnahmen für eine systematische Förderung der Arbeitssicherheit und des Gesundheits-schutzes zusammengefasst.
Die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur unterstützt die erfolgreiche Umsetzung der Strategie smart IWB 2020.
15Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Der neue Geschäftsbereich Integrierte Ener-gielösungen wird smarte Themen in einem zu-nehmend dynamischen Marktumfeld besetzen und bündeln. Dabei steht das Entwickeln neuer Geschäftsmodelle mit Kunden und Partnern in den strategischen Geschäftsfeldern Dezentrale Infrastruktur, Smart Living & Working, Mobilität, Telekom und Energielösungen im Fokus.
Per 1. November 2016 hat der Verwaltungs-rat Markus Balmer zum Mitglied der Geschäfts-leitung und neuen Leiter des Geschäftsbereichs Vertrieb gewählt. Markus Balmer tritt damit die Nachfolge von Patrick Schünemann an, der am 9. September 2016 jäh aus dem Leben gerissen
wurde. Im Rahmen der strategischen Weiterent-wicklung wurde im Vertrieb der neue Bereich Digital Business geschaffen.
Im Geschäftsbereich Management Services haben wir die neue Funktion des COO eingeführt. Dr. Claus Schmidt hat diese Stelle am 01.04.2016 als neues Mitglied der Geschäftsleitung und Lei-ter des Geschäftsbereichs angetreten.
Organisation2016 hat IWB die für die Umsetzung der Strategie smart IWB 2020 notwendigen organisatorischen Anpassungen vorgenommen. Der neue Geschäftsbereich Integrierte Energielösungen entwickelt neue Geschäftsmodelle in Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern.
Organisation
1 Mitglied der Geschäftsleitung
Organigramm: Geschäftsleitung und Organisationseinheiten 30.04.2017
Produktion Energie F. Lüthy
Produktion Wasser T. Meier
Beschaffungs-portfolioG. Madia
Handel Y. Weisskopf
Beschaffung M. Eschle 1
Engineering A. Ambord
Netz-Services F. Panhans
Assetmanagement & Netzwirtschaft S. Suter
Netze M. Küng 1
Verkauf M. Balmer Energiewirtschaft B. Slawik
Energieberatung E. Rubli
Digital Business S. Burger
Vertrieb M. Balmer 1
Strategie & Innovation A. Janssen(ab 01.06.2017)
Personal M. Ströbel
Recht & Corporate Functions H. Leitner
Kommunikation & Marketing L. Knuchel
ICT R. Frei
Management ServicesC. Schmidt 1
Dienste & Billing T. Gerber
Group Accounting & Steuern P. Mösching
Controlling S. Cappallo
Corporate Finance C. Spielmann
Einkauf R. Grimm
Finanzen & Services M. Ackermann 1
CEO D. Thiel 1
Entwicklung P. Wellnitz
Energielösungen & Telekom M. Niederhauser
Integrierte Energielösungen P. Baumstark 1
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 16
GeschäftsentwicklungVor dem Hintergrund des anhaltend herausfordernden Marktumfelds in der Energiebranche erzielte IWB im Geschäftsjahr 2016 ein stabiles operatives Ergebnis. IWB bewegt sich in einem intensiven Wettbewerb um Kunden, die Energiepreise sind weiter unter Druck und der Franken bleibt stark. In der Schweiz wirkte sich das kältere Wetter 2016 positiv auf die Erträge aus Energieverkäufen aus. Die schlechteren Windverhältnisse in Europa führten zu tieferen Erträgen im Ausland. Trotz der um 3 Prozent auf 727 Millionen Franken gesunkenen Umsätze konnte IWB ein solides Ergebnis in Höhe von 107 Millionen Franken erzielen. Auch im Jahr 2016 hat IWB mit 139 Millionen Franken erneut umfassend in ihre Anlagen investiert.
Überblick2016 hat sich das Umfeld im Vergleich zum Vor-jahr nicht signifikant verändert. Durch die an-haltende Schwäche des Euros blieb der Druck auf die Energiepreise bestehen und der Wettbe-werb in der Schweiz bleibt intensiv. Die Be-triebsleistung 2016 liegt mit 727 Millionen Fran-ken rund 3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Obwohl in den Wärmesparten Gas und Fern-wärme dank kühlerer Witterung signifikant mehr Menge abgesetzt werden konnte, haben Tarif- und Preissenkungen zugunsten der Kun-den zu einer Stagnierung der Wärmeumsätze auf Vorjahresniveau geführt. Die Umsätze aus dem Stromgeschäft waren um rund 5 Prozent rückläufig. Dazu beigetragen haben nochmals gesunkene Marktpreise für Strom, ein schlech-tes Windjahr mit weniger Windproduktion in den ausländischen Produktionsanlagen sowie die Bewertung von Deckungsdifferenzen auf bisher nicht verrechneten Netzkosten.
Auf der Aufwandseite führten die Aus-sichten auf eine anhaltend tiefe langfristige Strompreisentwicklung zu einer Erhöhung der Rückstellung für belastende Energiebezugs-verträge im Umfang von 9 Millionen Franken. Gesunkene Energiepreise, insbesondere im Gasgeschäft, führten trotz witterungsbedingt höheren Beschaffungsvolumen zu insgesamt
stabilen Beschaffungskosten. Auch die Pro duk-tions- und Beschaffungskosten für Strom bewegten sich über alles gesehen auf Vorjahres-niveau. Der Personalaufwand ist im Vorjahres-vergleich um knapp 5 Prozent angestiegen, insbesondere aufgrund von Beiträgen zur Stär-kung des Deckungsgrades der Pensionskasse. Steigende Unterhalts- und Reparaturkosten in den ausländischen Windparks und Mehrauf-wand in Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen im Contracting-Geschäft wur-den teilweise durch tiefere Verwaltungs- und Marketingkosten kompensiert. Der für das Geschäftsjahr 2016 resultierende EBITDA von 192 Millionen Franken ist signifikant höher als im Vorjahr, als eine hohe Rückstellungsbildung für einen belastenden Energiebezugsvertrag das Ergebnis negativ beeinflusste.
Das Gesamtinvestitionsvolumen ist 2016 leicht um 2 Prozent auf 139 Millionen Franken gesunken. Rund 99 Millionen Franken wurden in die Netze und 28 Millionen Franken in Pro-duktionsanlagen investiert.
17Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Geschäftsentwicklung
ErtragslageBetriebsleistung und AbsatzentwicklungDie Betriebsleistung ist im Vergleich zum Vor-jahr um rund 3 Prozent auf 727 Millionen Fran-ken gesunken und ist geprägt von unterschied-lichen Umsatz- und Absatzentwicklungen in den einzelnen Sparten.
Im Strom ist die Betriebsleistung im Ver-gleich zum Vorjahr um 5 Prozent gesunken. Einerseits führten tiefere Absatzmengen in der Schweiz, ungünstige Windverhältnisse bei den ausländischen Windanlagen sowie die Bewer-tung von Deckungsdifferenzen zu tieferen Umsätzen. Andererseits konnten diese Effekte teilweise durch Mehrumsätze aus unseren Handelsaktivitäten und höhere Stromtarife für gestiegene vorgelagerte Netzkosten und Ab-gaben kompensiert werden.
In den Wärmesparten Fernwärme und Gas wirkt sich die kühlere Witterung im Jahr 2016 positiv auf die Absatzmengen aus. Bei gleich-zeitig tieferen Energietarifen für die Kunden und höheren Umsätzen beim Gas aufgrund der gestiegenen CO2-Abgabe an den Bund liegt die Betriebsleistung dieser Sparten leicht über respektive auf Vorjahresniveau.
Bei der Reststoffverwertung war die Be-triebsleistung im Vorjahr durch einen Sonder-effekt aus der Auflösung einer Rückstellung geprägt.
Die Erträge in den übrigen Sparten bewe-gen sich im Bereich der Vorjahreswerte.
Die aktivierten Eigenleistungen liegen mit 29 Millionen Franken ebenfalls auf Vorjahres-niveau. Diese sind vor allem auf unsere Inves-titionstätigkeit in die Netzinfrastruktur zurück-zuführen.
Betriebsaufwand und Abschreibungen Auch beim Betriebsaufwand sind das Vor- und das Berichtsjahr durch Sondereffekte geprägt. Wie einleitend erwähnt, musste die Rückstel-lung für belastende Energiebezugsverträge im Berichtsjahr um weitere 9 Millionen auf insge-samt 181 Millionen Franken erhöht werden. Hin-tergrund sind die weiterhin anspruchsvollen Rahmenbedingungen auf dem europäischen Energiemarkt und der schwache Euro sowie die daraus resultierenden mittelfristig schwierigen Ertragsaussichten der Schweizer Wasserkraft-werke.
Neben diesem Effekt führt die vermehrte Handelsaktivität zu entsprechend höheren Be-schaffungskosten. Als Gegenposition resultie-ren höhere Handelsumsätze. Tiefere Kosten für die Energiebeschaffung bei Partnerwerken und übrigen assoziierten Gesellschaften vermögen diese Mehrkosten teilweise auszugleichen, sodass sich der Energie- und Materialaufwand vor Rückstellungsbildung für belastende Ener-giebezugsverträge nur leicht über dem Vorjah-resniveau bewegt.
Beim Personalaufwand trägt insbesondere ein höherer Aufwand für die Pensionskasse Basel-Stadt sowie die Erhöhung der Rückstel-
Betriebsleistung und Ergebnis 2012 – 2016, Mio. CHF
2012 2013 2014
2015 angepasst 2016
Betriebsleistung 789 762 744 753 727
Elektrizität 304 297 290 314 299
Fernwärme 88 90 82 79 83
Gas 214 222 208 196 195
Trinkwasser 46 45 43 45 44
Telekom 14 16 14 14 14
Reststoffverwertung (RSV) 34 31 38 40 28
Energielösungen 28 28 26 21 21
Übrige 30 11 13 15 14
Aktivierte Eigenleistungen 23 23 29 29 29
Ergebnis
EBITDA 188 210 149 121 192
Betriebsergebnis (EBIT) 120 99 55 32 110
Jahresergebnis nach Minderheitsanteilen 93 91 37 23 107
727 MIO.
Franken beträgt die Betriebsleistung im Jahr 2016.
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 18
lung für Restrukturierungen zu einer Zunahme um rund 5 Prozent bei. Der übrige Betriebsauf-wand ist geprägt durch zusätzliche Aufwen - d ungen für Unterhalt, Reparatur und Ersatz. Wesentliche Treiber sind die Bildung von Rück-stellungen für das Geschäft mit Contracting- Anlagen sowie höhere Kosten aus dem Unter-halt der Windanlagen.
Die Abschreibungen und Wertberichtigun-gen liegen mit 83 Millionen Franken knapp 6 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert. Letzterer war geprägt durch Wertberichtigun-gen auf den ausländischen Produktionsanlagen. Bereinigt um diesen Effekt liegen die Abschrei-bungen auf dem Vorjahresniveau.
BetriebsergebnisMit 110 Millionen Franken resultiert ein solides operatives Betriebsergebnis. Korrigiert um Sondereffekte sowohl im Vor- wie auch im Berichtsjahr liegt es auf Vorjahresniveau. Effizi-enzsteigerungen im Kostenbereich wurden teilweise wieder wettgemacht durch rückläufige Deckungs beiträge, insbesondere beim Strom.
Energielieferungen 2012 – 2016, GWh
2012 2013 2014 2015 2016
Vorjahres-vergleich
Energielieferung an IWB-Kunden
Strom 1 487 1 479 1 313 1 285 1 065 – 17.2 %
prozentualer Anteil erneuerbare Quellen 100 100 100 100 100
Fernwärme und Dampf 966 1 028 920 961 1 034 + 7.6 %
prozentualer Anteil CO2-neutrale Quellen 63.3 63.1 63.9 63.3 60.1
Erdgas 3 133 3 267 2 869 2 837 2 946 + 3.8 %
prozentualer Anteil erneuerbare Quellen 0.2 0.2 0.3 0.8 1.4
Weitere Energielieferungen
Stromlieferung an Dritte (Handel) 1 374 506 633 738 986 + 33.6 %
Stromlieferung an nationale Vergütungssysteme 2 237 343 431 536 481 – 10.3%
Erdgaslieferung an IWB-eigene Anlagen 750 849 645 696 791 + 13.6 %
1 IWB-Stromhandel zum Ausgleich von Produktion und Absatz.2 Einspeisung in nationale Vergütungssysteme in Europa.
Trinkwassereinspeisungen ins Netz 2012 – 2016, Mio. m3 (inkl. Netzverlusten)
2012 2013 2014 2015 2016
Vorjahres- vergleich
Trinkwasser 27.3 27.8 28.3 29.1 28.3 – 2.7%
im Versorgungsgebiet 25.4 25.9 25.6 26.5 25.6 – 3.4%
an andere Werke 1.9 1.9 2.7 2.6 2.7 + 3.8%
110 MIO. CHF
beträgt unser operatives Betriebsergebnis.
19Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Geschäftsentwicklung
SparteninformationenSparte Elektrizität Der Spartenumsatz Elektrizität umfasst die Ein-nahmen aus dem Energieabsatz und der Netz-nutzung innerhalb und ausserhalb des eigenen Netzgebietes, den Umsatz aus den Handelsakti-vitäten sowie den Umsatz aus dem Energiever-kauf unserer Wind- und Solaranlagen.
Der Verkauf von Strom an Endkunden nahm von 1285 auf 1065 GWh ab, was einem Rückgang von 17 Prozent entspricht. Abgänge in der Grundversorgung (Monopolbereich) konnten teils durch Kundenakquisitionen im freien Markt sowohl in Basel wie auch ausserhalb des Kantonsgebiets kompensiert werden. Neben diesen wettbewerbsbedingten Faktoren wird der Absatz weiterhin durch strukturelle Verän-derungen bei den Kunden aufgrund des sinken-den Stromverbrauchs und von Standortverlage-rungen der Industrie beeinflusst.
Neben diesen Mengeneffekten führt auch die Bewertung von aktiven Deckungsdifferen-zen aus Netzkosten zu einem tieferen Umsatz in dieser Sparte. Diese Effekte können nur teilwei-se durch höhere Stromtarife für gestiegene vor-gelagerte Netzkosten und Abgaben kompen-siert werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Betriebsleistung Elektrizität 2016 um knapp 5 Prozent auf 299 Millionen Franken gesunken.
Die Stromproduktion aus unseren Wasser-kraftwerken, die wir nicht zur Versorgung unse-rer Kunden benötigen, wird durch die Handels-abteilung an den Strombörsen vermarktet. Der Handelsabsatz konnte im Berichtsjahr um 34 Prozent gesteigert werden. Das anhaltend tiefe Preisniveau auf dem Strommarkt dämpfte aber den Effekt der höheren Mengen auf den Umsatz. Die Erträge aus dem Verkauf von Sys-temdienstleistungen konnten im Vergleich zum Vorjahr erneuert gesteigert werden.
Aufgrund der deutlich schlechteren Wind-verhältnisse in Deutschland und Frankreich sank die Produktionsmenge an neuen erneuer-baren Energien um 10 Prozent von 536 GWh auf 481 GWh. Dies führt, trotz leicht besseren Wech-selkurseffekten, zu entsprechend tieferen Um-sätzen.
Die Investitionen ins Stromnetz haben im Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen und belaufen sich auf 36 Millionen Franken.
Sparte Wärme – Fernwärme und GasGasMit 2946 GWh liegt der Gasabsatz um 4 Prozent über dem Vorjahresniveau von 2837 GWh. Dies ist auf die deutlich kühlere Witterung und den damit gestiegenen Heizbedarf zurückzuführen. Die Erhöhung der CO2-Abgaben durch den Bund führte zu weiteren Mehreinnahmen. Diese positiven Umsatzeffekte werden aber durch die
Weitergabe günstigerer Bezugskonditionen mit Tarifsenkungen zugunsten unserer Kunden leicht überkompensiert. Damit bewegt sich die Betriebsleistung der Sparte Gas mit 195 Millio-nen Franken nur wenig unter dem Vorjahres-wert von 196 Millionen Franken.
Die ins Gasnetz getätigten Investitionen lie-gen mit über 15 Millionen Franken deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Dies ist vor allem auf ein höheres Volumen an kombiniert durchge-führten Ersatzinvestitionen von Gas- und Wasser-anschlussleitungen, aber auch einzelne Projek-te zum Bau von Versorgungsleitungen zurückzuführen.
FernwärmeDie Betriebsleistung liegt mit knapp 83 Millio-nen Franken um 4 Prozent über dem Vorjahres-wert von 79 Millionen Franken. Zurückzuführen ist dies auf die deutlich kühlere Witterung, ins-besondere während der Heizperiode im letzten Quartal 2016. Der Fernwärmeabsatz stieg ent-sprechend um 73 GWh auf 1034 GWh an und lag damit 8 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Die Investitionen ins Fernwärmenetz sind 2016 um 4 Millionen Franken auf 13 Millionen Franken gesunken. Dies ist insbesondere auf im Berichtsjahr abgeschlossene, mehrjährige Grossprojekte wie die Neuerschliessung des Kantonsspitals Bruderholz und des Grosspeter-Areals zurückzuführen. Die Investitionen in die Produktion von Fernwärme belaufen sich im Jahr 2016 auf rund 11 Millionen Franken (+ 7 Mil-lionen Franken zum Vorjahr), im Wesentlichen aufgrund des Neubaus des Holzkraftwerks II, des Austauschs von Anlagenteilen in Kraftwer-ken, aber auch des Baus des zentralen Wärme-speichers Dolder.
Sparte ReststoffverwertungIn der Sparte Reststoffverwertung lagen die 2016 in die Kehrichtverwertungsanlage (KVA) gelieferten Kehrichtmengen mit 227 670 Tonnen rund 10 000 Tonnen tiefer als im Vorjahr. Dies entspricht einer Abnahme von 4 Prozent. Die Betriebsleistung von 28 Millionen Franken ist im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesunken. Dies ist auf die Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung für Vertragspartner der KVA in Höhe von 11 Millionen Franken im Vorjahr zurückzuführen. Ferner ist das abgelau-fene Geschäftsjahr beeinflusst von tieferen durchschnittlichen Preisen aus der ganzjährig geltenden Preisanpassung 2015 sowie einer ge-ringeren Rückstellungsbildung für die über den Kosten liegenden Erlöse der Reststoffverwer-tung. 2016 haben wir in der Sparte Reststoffver-wertung knapp 3 Millionen Franken, im Wesent-lichen für den Ersatz von Anlagenteilen in der KVA, investiert.
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 20
Betriebsleistung nach Sparten 2012 – 2016 mit Vorjahresabweichung, Mio. CHF
Massstab: 1 Mio. CHF = 0.25 mm 1 Angepasst
Elektrizität
– 7
+ 24304297
290
314– 15 299
2012 2013 2014 2015 2016
2012 2013 2014 2015 2016
2012 2013 2014 2015 1 2016
2012 2013 2014 2015 2016
– 7
– 8– 3
88 9082 79
Fernwärme
+ 383+ 2
Telekom
14– 2 0
14 16 14 14– 3
Gas
– 1195
2012 2013 2014 2015 2016
2012 2013 2014 2015 2016
2012 2013 2014 2015 2016
214 – 14
– 12
222208
196
+ 8
– 2 + 246 45 43 45
Trinkwasser
– 144
– 1
Reststoffverwertung (KVA)
– 12 28+ 7 + 234 3138 40
0
210 028 28 26 21– 5
Energielösungen
– 3
– 2
+ 2
21Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Geschäftsentwicklung
Sparte Energielösungen Der Energieabsatz aus dem Betrieb von Con-tracting-Anlagen lag mit insgesamt 201 GWh um rund 8 Prozent über dem Wert 2015, was auf die kühlere Witterung sowie die Veränderung des Anlagenportfolios zurückzuführen ist. Hin-zu kommen auch höhere Erträge aus Dienst-leistungen zum Betrieb dieser Anlagen. Trotz dieser Umsatzsteigerungen bleibt der Betriebs-ertrag mit 21 Millionen Franken stabil, da das Vorjahr Sondereffekte enthielt.
Sparte TrinkwasserWitterungsbedingt liegt die Trinkwasserein-speisung mit 28 Millionen m3 um 3 Prozent un-ter dem Vorjahreswert von 29 Millionen m3. Entsprechend sank die Betriebsleistung um 1 Million Franken auf 44 Millionen Franken.
2016 sind die Investitionen ins Wassernetz und in Wasserproduktionsanlagen um 4 Millio-nen Franken auf 28 Millionen Franken gestie-gen, was im Wesentlichen auf höhere Ersatzin-vestitionen im Wassernetz zurückzuführen ist.
Sparte TelekomDie Sparte Telekom verzeichnete mit einer Be-triebsleistung von über 14 Millionen Franken einen Zuwachs von 4 Prozent zum Vorjahr. Die-
ser ist im Wesentlichen auf höhere Umsätze bei den Telekommunikationsnetzen als auch beim Datacenter zurückzuführen. Die Sparte Telekom umfasst auch den Bau eines flächendeckenden Glasfasernetzes in der Stadt Basel. Der Umsatz aus diesem Infrastrukturprojekt ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Erzielt wird der Umsatz vor allem durch den Verkauf von Nutzungsrech-ten an den Kooperationspartner Swisscom. Die Glasfasern werden auch an Telekommunikati-onsanbieter vermarktet, welche die von IWB ge-baute Glasfaserinfrastruktur zur Erbringung ihrer Leistungen für Endkunden mieten.
Sparte ÜbrigeIn der Sparte Übrige werden die restlichen Dienstleistungen von IWB zusammengefasst, wie z.B. Engineering, Mieten, Netz-Services, Betriebs- und Geschäftsführungsmandate, Labordienstleistungen, Energieberatung und temporäre Anschlüsse. Die Betriebsleistung lag im Jahr 2016 mit 14 Millionen Franken um 1 Mil-lion Franken tiefer als im Vorjahr. Dieser Rück-gang ist unter anderem auf tiefere Erlöse im Netzbereich (Engineering und Dritterlöse aus Netz-Services) zurückzuführen.
Cashflow, Investitionen und flüssige Mittel 2012 – 2016, Mio. CHF
2012 2013 2014
2015 angepasst 2016
Geldfluss aus Betriebstätigkeit 195.7 164.4 183.3 182.8 189.1
Geldfluss aus Investitionstätigkeit – 186.7 – 147.7 – 170.3 – 132.3 – 130.6
Free Cashflow 9.0 16.7 13.0 50.5 58.5
Flüssige Mittel 75.1 78.8 71.4 108.4 124.0
Vermögens und FinanzlageCashflow und InvestitionenIWB konnte den operativen Cashflow im Berichtsjahr um 4 Prozent von 183 auf 189 Milli-onen Franken steigern. Mit diesen aus der ge-wöhnlichen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Mitteln konnte IWB ihre Bruttoinvestitionen im Umfang von 139 Millionen Franken vollständig selbst finanzieren. Das Investitionsvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil geblie-ben. Mit knapp 100 Millionen Franken floss im Berichtsjahr der grösste Teil der Investitionen in unsere Netzinfrastruktur.
Aus dem Free Cashflow von 59 Millionen Franken wurden die Gewinnausschüttung an den Kanton Basel-Stadt für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Millionen Franken sowie die Tilgungen von Finanzverbindlichkeiten der ausländischen Konzerngesellschaften vorge-nommen.
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 22
139 MIO. CHF
So viel investierten wir 2016 – zu 100 Prozent aus unseren eigenen Mitteln finanziert.
Erarbeitete Nettowertschöpfung und deren Verteilung an die Anspruchsgruppen 2012 – 2016, Mio. CHF
2012 2013 2014
2015 angepasst 2016
Nettowertschöpfung 232.0 232.0 180.0 163.3 249.7
Mitarbeitende 109.1 108.6 108.1 109.6 115.0
Fremdkapitalgeber (Zinsen) 5.1 7.8 9.5 9.0 8.5
Öffentliche Hand (Steuern und Abgaben) 1 5.2 4.0 6.1 3.9 5.4
Eigner (Kanton) 50.0 50.0 50.0 38.3 51.4
Gewinnausschüttung 2 27.7 29.6 30.7 20.0 37.3
Verzinsung der Darlehen 3.9 3.6 3.7 1.930 1.9
Konzessionsabgabe 11.0 11.0 11.0 11.0 11.0
Gemeinwirtschaftliche Leistungen 7.4 5.8 4.6 5.4 1.2
Unternehmen (einbehaltener Gewinn) 65.8 61.6 6.5 2.5 69.4
1 Die Position beinhaltet die an die Gemeinden ausserhalb des Kantons Basel-Stadt gezahlten Konzessionsabgaben.2 Die Gewinnausschüttung erfolgt im Folgejahr des abgeschlossenen Geschäftsjahres.
Bilanz, Finanzierung und LiquiditätDie Bilanzsumme nahm im Berichtsjahr weiter zu und liegt per 31.12.2016 bei 2.5 Milliarden Franken (Vorjahr: 2.4 Milliarden Franken). Hin-tergrund sind insbesondere die Investitionen in den Ersatz und den Ausbau der Infrastruktur, welche höher sind als die Abschreibungen. Aus-serdem nahm das Umlaufvermögen mit 17 Pro-zent stärker als geplant zu, weil für 2016 geplan-te Investitionen erst 2017 ausgeführt werden können. Dies hat zu höherer Liquidität per 31.12.2016 geführt. Das Fremdkapital konnte um 2 Prozent reduziert werden.
IWB hat im Vorjahr eine Refinanzierung über 100 Millionen Franken getätigt sowie netto 50 Millionen Franken an zusätzlichem Fremd-kapital aufgenommen. Beide Finanzierungen
der Nettowertschöpfung. Diese enthalten die für 2016 vorgesehene Gewinnausschüttung in Höhe von 37 Millionen Franken, Konzessions-abgaben in Höhe von 11 Millionen Franken, gemeinwirtschaftliche Leistungen im Wert von 1 Millionen Franken und die Verzinsung des eingesetzten Fremdkapitals mit 2 Millionen Franken.
Bilanzsumme und Anlagevermögen 2012 – 2016, Mio. CHF
2012 2013 2014
2015 angepasst 2016
Bilanzsumme 2 025.3 2 247.0 2 326.3 2 379.8 2 451.0
Anlagevermögen 1 761.2 1 960.3 2 066.8 2 085.1 2 107.4
wurden mit dem Kanton Basel-Stadt abge-schlossen. Im Berichtsjahr wurden keine we-sentlichen Neu finanzierungen getätigt. Die Ver-änderung der Finanzverbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der planmässigen Amorti-sation der Projektfinanzierungen in den auslän-dischen Produktionsgesellschaften.
Die Eigenkapitalquote steigt aufgrund des Ergebnisses 2016 auf 61 Prozent an. Die IWB Bilanz bleibt solide finanziert. Die gesetzten strategischen finanziellen Leitplanken können alle eingehalten werden: eine Eigenkapital-quote von 55 – 60Prozent, eine Nettoverschul-dung von maximal des 2.5 – 3.0-Fachen des EBITDA sowie eine kontinuierliche Stärkung der Ertragskraft.
Wertschöpfungsverteilung und Gewinnverwendung
Von der erwirtschafteten Nettowertschöpfung von 250 Millionen Franken flossen 115 Millionen Franken, resp. 46 Prozent, an die Mitarbeiten-den. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 109 Millionen Franken, resp. 66 Prozent, was auf den durch Sondereffekte geprägten tieferen Gewinn 2015 zurückzuführen ist. Die Gesamtleistungen und Abgaben von IWB an den Kanton Basel-Stadt betrugen 51 Millionen Franken oder 20 Prozent
23Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Geschäftsentwicklung
Erarbeitete Nettowertschöpfung und deren Verteilung an die Anspruchsgruppen 2016, Mio. CHF
Massstab: 1 Mio. CHF = 0.25 mm
249.7
115.0 (46.0 %) Mitarbeitende (Löhne und Sozialleistungen)
8.5 (3.4 %) Fremdkapitalgeber (Zinsen)
5.4 (2.2 %) Öffentliche Hand (Steuern und Abgaben)
51.4 (20.6 %) Eigner (Kanton)
69.4 (27.8 %) Unternehmen (einbehaltener Gewinn)
erarbeitete Nettowert-schöpfung
Verteilung der Wertschöpfung
IWB ist gemäss der Eignerstrategie gehal-ten, die risikogerechte Verzinsung des ein-gesetzten Kapitals sicherzustellen. Der Regie-rungsrat des Kantons Basel-Stadt hat im Vorjahr die Änderung der Systematik zur Ermittlung der jährlichen Gewinnausschüttung von IWB an den Eigentümer, den Kanton Basel-Stadt, be-schlossen. Ausgeschüttet werden 35 Prozent des Konzerngewinns, wobei ein Minimum von 20 Millionen Franken definiert wurde.
Die Zuweisung des nicht ausgeschütteten Jahresergebnisses in die Betriebsreserve erhöht den Spielraum, Investitionen ohne zusätzliches Kapital durch den Kanton aus eigener Kraft finanzieren zu können beziehungsweise durch die höhere Eigenkapitalbasis bei Bedarf weite-res Fremdkapital aufnehmen zu können.
Nicht finanzielle ErgebnisseVersorgungssicherheitWir sind verpflichtet, die Versorgung mit Strom, Fernwärme, Erdgas und Trinkwasser ohne wesentliche Ausfälle und Einschränkungen sicherzustellen.
2016 waren unsere Kunden durchschnittlich während 0.64 Minuten von der Stromversor-gung abgeschnitten (Vorjahr 12.56 Minuten). Der Vorjahreswert war ungewöhnlich hoch we-gen zwei Grossstörungen in einem Unterwerk.
Bei der Versorgung mit Gas ist die durch-schnittliche Unterbruchsdauer pro angeschlos-senen Kunden mit 0.06 Minuten leicht angestie-gen (Vorjahr: 0.05 Minuten),
Beim Wasser betrug sie 5.07 Minuten (Vor-jahr: 4.66 Minuten), bei der Fernwärme stieg sie von 0.31 Minuten im Vorjahr auf 0.67 Minuten. Regelmässiger Unterhalt und die kontinuierliche Erneuerung unserer Netze bilden zusammen mit unseren gut ausgebildeten Mitarbeitenden und einer effizienten Pikettorganisation die Vor-aussetzung dafür, Ausfälle zu minimieren und möglichst kurz zu halten.
Durchschnittliche Unterbruchszeit 2012 – 2016, Minuten pro Jahr
2012 2013 2014 2015 2016
Strom 1.92 2.05 4.43 12.56 0.64
Fernwärme 4.05 0.37 0.32 0.31 0.67
Biogas-Erdgas 0.09 0.06 0.05 0.05 0.06
Trinkwasser 4.81 2.90 4.63 4.66 5.07
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 24
Stromkennzeichnung, Herkunft des gelieferten Stroms2016 stammten 94.95 Prozent des von IWB her-gestellten Stroms aus Schweizer Wasserkraft-werken, 0.45 Prozent wurden in Solar- und Windkraftwerken produziert, 4.6 Prozent be-trägt der Anteil aus erneuerbaren Quellen, die mit Mitteln der kostendeckenden Einspeisever-gütung gefördert wurden. Die Deklaration des sogenannten Liefermixes erfolgt standardisiert nach Vorgaben der Energieverordnung (EnV). Das gewährleistet die Vergleichbarkeit zwi-schen den Stromanbietern.
KundenorientierungWir führen regelmässig Marktforschungsstudien durch, um das Image, die Reputation, die Kunden zufriedenheit und die Bekanntheit und Beurteilung von IWB-Produkten und -Dienst-leistungen zu messen. 2016 haben wir im Kanton Basel-Stadt eine repräsentative Befragung mit 500 Privatpersonen durchgeführt. Die Befragung sollte zeigen, wie die privaten Konsumenten die Wasserqualität in Basel einschätzen und ob sie Verbesserungsbedarf sehen. Zum Einsatz kamen validierte Fragebogen, die hinsichtlich der opti-malen Verständlichkeit sowohl der Frageformu-
lierungen als auch der gewählten Skalierungen überprüft wurden. Die Befragung zeigt: Das Basler Trinkwasser geniesst das Vertrauen der Bevölkerung. 94 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Hahnenwasser bedenkenlos als Trinkwasser genutzt werden kann – und nutzen es auch tatsächlich. Eine grosse Mehrheit der Kunden von IWB ist mit der heutigen Trinkwasser-qualität zufrieden. Aus Sicht der Konsumenten ist eine allfällige Verbesserung der Trinkwasser-qualität nicht notwendig.
EnergiepreiseIm schweizweiten Preisvergleich schneidet IWB gut ab: Mit unseren Fernwärmetarifen gehören wir schweizweit zu den günstigen Anbietern, ebenso bei den Gastarifen. Bei den Stromtarifen sind die von IWB beeinflussbaren Komponen-ten Energielieferung und Netznutzung in der Summe leicht teurer als der Schweizer Durch-schnitt (siehe nebenstehende Diagramme). Beim Vergleich der Stromtarife ist zu beachten, dass in Basel-Stadt der Kanton eine Lenkungs-abgabe erhebt, die den Stromtarif zunächst ver-teuert, jedoch an alle Kunden vollumfänglich wieder ausgeschüttet wird.
Erdgastarifvergleich 1 Tarife 2017 2, indexiert Preis IWB = 100 %, Rp. / kWh exkl. MWSt
Massstab: 100 % = 40 mm
1 Die Darstellung vergleicht die Gesamtkosten (bestehend aus Grundpreis, Arbeitspreis, Leistungspreis und Abgaben) für den Verbrauch von Erdgas pro Kilowattstunde. Der Schweizer Durchschnitt wurde aus den Tarifen von 13 mit IWB vergleichbaren Gasversorgern errechnet. Dabei wurde das jeweilige Standardprodukt berücksichtigt. Bei IWB enthält das Standardprodukt bereits einen Biogasanteil von 5 Prozent.
2 Verbrauchskategorie: Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 kWh und 15 kW Leistung
CH-Durchschnitt
IWB
9.43 (121.5 %)
7.76
100 %
staatliche Abgaben
Fernwärmetarifvergleich 1 Tarife 2017 , indexiert Preis IWB = 100 %, Rp. / kWh exkl. MWSt
CH-Durchschnitt
IWB
9.22 (111.0 %)
8.31
100 %
Massstab: 100 % = 40 mm
1 Die Darstellung vergleicht die Gesamtkosten (bestehend aus Grundpreis, Arbeitspreis, Leistungspreis und Abgaben) für den Verbrauch von Fernwärme pro Kilowattstunde. Der Schweizer Durchschnitt wurde aus den Tarifen von 5 mit IWB vergleichbaren Stadtwerken errechnet. Dabei wurde das jeweilige Standardprodukt berücksichtigt.
25Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Geschäftsentwicklung
TrinkwassertarifeIm Tarifvergleich der grossen Schweizer Städte liegen die Trinkwassertarife in Basel im Mittel-feld. Im städtischen Ballungsgebieten ist die Produktion generell aufwändiger und der In-standhaltungsbedarf ist höher als in ländlichen Gebieten.
Energie und KlimaDie Geschäftsleitung hat im Frühling 2016 um-fassende Nachhaltigkeitsziele genehmigt. Mit diesem Beschluss reduziert IWB unter anderem ihren CO2-Ausstoss spürbar und erreicht weitere wichtige Verbesserungen für Klima und Um-welt. Eine bis 2018 geplante wichtige Massnah-me zur Reduktion des CO2-Ausstosses konnten wir schon im Oktober 2016 umsetzen: Seit Okto-ber 2016 beträgt der Biogasanteil beim Produkt Bio-Erdgas 5 Prozent statt wie bisher 3 Prozent.
Personalbestand und StrukturUm die kommenden Herausforderungen zu be-wältigen, haben wir im Jahr 2016 diverse neue Stellen geschaffen. Durch Optimierungen und Effizienzsteigerungen in allen Bereichen wollen wir dafür sorgen, dass wir den Personalbestand auf dem aktuellen Niveau halten können. Dieses Ziel erreichen wir insbesondere durch unsere strategische Personalplanung, die wir in Zusam-menarbeit mit den Fachbereichen laufend überprüfen, aktuellen Gegebenheiten anpassen und auf die zukünftigen Herausforderungen ausrichten.
Durch eine ausgewogene Altersstruktur sorgen wir dafür, dass Erfahrung und neue Ide-en gleichermassen zum Tragen kommen. Das Durchschnittsalter unserer Belegschaft beträgt 45.4 Jahre. Den Frauenanteil unter den Mitar-beitenden wollen wir kontinuierlich steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, suchen wir konse-quent nach Kaderfrauen und bevorzugen Frau-en bei gleicher Qualifikation. Im Jahr 2016 be-trug der Frauenanteil im Kader 12.2 Prozent, in der Gesamtbelegschaft 15.7 Prozent.
Strompreisvergleich 1 Tarife 2017 Verbrauchskategorie H4 2, indexiert Preis IWB = 100 %, Rp. / kWh exkl. MWSt
Massstab: 100 % = 40 mm
1 Die Darstellung vergleicht die Gesamtkosten (bestehend aus Energietarif, Tarif für die Netznutzung und Abgaben) für den Verbrauch von Strom pro Kilowattstunde. Der Schweizer Durchschnitt wurde aus den Daten des Strompreisvergleichs der ElCom errechnet.
2 Verbrauchskategorie H4: 4500 kWh / Jahr, 5-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd und Tumbler (ohne Elektroboiler)3 Kantonale Abgaben (ohne Lenkungsabgabe BS) und kostendeckende Einspeisevergütung (CH: 1.5 Rp. / kWh)4 Die Lenkungsabgabe wird mit der Stromrechnung eingezogen und dort auch gesondert ausgewiesen. Die gesamten Einnahmen zahlt der
Stromsparfonds Basel (sfb) wieder aus: Einmal pro Jahr bekommt jede Privatperson ca. 65 Franken und jeder Betrieb erhält einen Arbeitsplatzbonus, der aufgrund der ausbezahlten Lohnsumme festgelegt wird. Die Lenkungsabgabe motiviert zum sparsameren Umgang mit Strom: Wer wenig Strom braucht, bezahlt wenig Lenkungsabgabe, bekommt aber gleich viel Geld zurück wie Vielverbrauchende.
Energie Netznutzung staatliche Abgaben 3 Totalpreis
CH-Durchschnitt
IWB
100 %
18.57
26.56
kantonale Lenkungsabgabe 4
16.41 (92.6 %)
17.73
2.16
8.83
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 26
Risikopolitische GrundsätzeSteigende Anforderungen verschiedenster An-spruchsgruppen, zunehmende Unsicherheiten sowie wachsende Marktdynamik stellen auch uns immer wieder vor Herausforderungen bei der Strategiefindung und deren Umsetzung.Wir betrachten das Risikomanagement als eines der Instrumente, um den wirtschaftlichen Erfolg von IWB nachhaltig sicherzustellen. Es zeichnet sich für uns im Wesentlichen durch eine über alle Geschäftsbereiche einheitliche Ausgestaltung, eine Integration in die Ge-schäftsprozesse sowie eine grösstmögliche Un-abhängigkeit zu den operativen Bereichen aus. Es schafft die notwendige Transparenz, um stu-fengerecht Entscheidungen unter Berücksichti-gung von Risiken treffen zu können.
Unser Risikomanagement ist dafür ausge-legt, sich den ständig ändernden Anforderun-gen flexibel anzupassen.
Es hat zum Ziel, die Erreichung der Unterneh-mensziele abzusichern, die Unsicherheit von Entscheidungen zu vermindern und die Sicher-heit und die Verfügbarkeit unserer Anlagen (Kraftwerke, Netze, Datensysteme) zu erhöhen. Risiken, die den Fortbestand unseres Unterneh-mens gefährden, tolerieren wir nicht, sondern bewirtschaften sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Massnahmen.
RisikomanagementsystemRisikomanagementorganisationDem Leiter Risikomanagement obliegen die Koordination von Risikomanagementaktivitäten, die prozessuale Verantwortung und die Ge-währleistung einer angemessenen Qualität der Informationen über die aktuelle Risikosituation, in der wir handeln. Er ist organisatorisch dem COO zugeordnet.
RisikoberichtUnser Risikomanagement schafft unternehmensweit die Grundlagen für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Risiken. Mit einem kontinuierlichen Prozess stellen wir die systematische Bewirtschaftung der wesentlichen Risiken sicher.
Risikomanagement steigert die Sicherheit und die Verfüg bar keit unserer Anlagen.
AnalyseAnalyse Steuerung Überwachung
Risikoidentifikation
Risikobeurteilung
Risikobewertung Auswahl von Massnahmen
Risikomonitoring /-controlling
(Frühwarn-)Indikatoren beobachten
IWB-Risikomanagementgrundsätze werden durch VR und GL vorgegeben
Governance Risikomanagement
27Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Bei der Risikoidentifikation und bei der Be-urteilung sind alle Hierarchieebenen einbezo-gen, bis hin zu den Mitgliedern unseres Verwal-tungsrats. Für die Risikobewertung und die Umsetzung von Massnahmen zur Risikobewirt-schaftung sind eindeutige Verantwortlichkeiten (Risikoverantwortliche) benannt.
RisikomanagementprozessDer Risikomanagementprozess bei IWB wird kontinuierlich durchgeführt und ist in unseren Prozessen und Strukturen eingebettet. Der Lei-ter Risikomanagement entwickelt Standards und Methoden zur Beurteilung von Risiken über alle Geschäftsbereiche hinweg. Zur Beur-teilung führt er Einzelgespräche bzw. initiiert interdisziplinäre Workshops. Ein weiteres Ergeb-nis dieser Gespräche ist die Definition von Massnahmen zur Risikobewirtschaftung. Bei der Einführung und Umsetzung von Massnahmen unterstützt der Leiter Risikomanagement. Er be-urteilt mit den Risikoverantwortlichen die Wirk-samkeit der getroffenen Massnahmen.
Der Leiter Risikomanagement erstellt min-destens zweimal jährlich einen Bericht mit der aktuellen Einschätzung zur Risikosituation. Er stellt diesen der Geschäftsleitung und dem Ver-waltungsrat vor. Der Verwaltungsrat informiert den Regierungsrat regelmässig. Eine unvorher-gesehene wesentliche Veränderung bei einzel-nen Risiken kann eine Ad-hoc-Berichterstattung an die Geschäftsleitung und gegebenenfalls an den Verwaltungsrat auslösen.
Weitere AssuranceFunktionenUm den Anforderungen an ein effektives, integ-riertes Risikomanagement gerecht zu werden, haben wir entsprechend den Geschäfts- und Führungsbedürfnissen spezialisierte Risikoma-nagementdisziplinen geschaffen.
Folgende weitere Risikomanagementdiszip-linen unterstützen, überwachen und prüfen die operativen Einheiten bei der Bewirtschaftung von Risiken: • Internes Kontrollsystem (IKS) • Compliance Management • IT Security Management • Interne Revision
Grundsätzlich verfügt jede Risikomanagement-disziplin über klare Vorgaben durch den Verwal-tungsrat und die Geschäftsleitung. Weiterhin fin-det eine regelmässige Koordination der Tätigkeiten und Arbeitsfelder der einzelnen Dis-ziplinen statt. Damit steigern wir die Effektivität der Risikomanagementdisziplinen kontinuierlich.
Risikobericht
Der Risikomanagementprozess wird kontinuierlich durchgeführt.
strategische RisikenEnterprise Risk Management
Enterprise Risk Management
Internes Kontrollsystem (IKS)
und Risikomanagement Compliance und operative Risiken
Risikoreporting im Rahmen der finanziellen Berichterstattung
(OR 728a)
Internes Kontrollsystem
im engeren Sinne
29Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht KennzahlenTEIL 2 29
NachhaltigkeitsberichtNach der Genehmigung der IWB Nachhaltigkeitsziele 2016 – 2020 und mit der Vereinbarung der Partnerschaft IWB – WWF 2016 – 2018 fokussierte sich das Nachhaltigkeitsmanagement ab Frühjahr 2016 auf die Umsetzung der beschlossenen Ziele und Massnahmen. Erste Zielsetzungen bis 2018 konnten schon 2016 erreicht werden.
30 ANSPRUCH
32 HANDLUNGSFELDER
35 NACHHALTIGKEITSZIELE
37 MASSNAHMEN
45 NACHHALTIGKEITSKENNZAHLEN
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 30
RahmenbedingungenInternationale RahmenbedingungenAn der Klimakonferenz im Dezember 2015 in Paris haben die Vertreter von 195 Ländern ein für alle Staaten rechtlich bindendes Abkommen verabschiedet. Mit diesem Abkommen soll der Anstieg der globalen Erwärmung auf weniger als 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten, möglichst auf 1.5 Grad Celsius begrenzt werden. Die vorab beschlossenen 17 Sustainable Development Goals (SDGs) mit insgesamt 169 Unterzielen gelten als Grundsätze für alle UNO-Mitgliedsstaaten für deren künftige Nachhaltig-keitsziele. Alle beteiligten Staaten und somit auch die Schweiz sind aufgefordert, auf Basis der SDGs die Herausforderungen für eine nach-haltige Entwicklung anzunehmen und unter anderem für Unternehmen Anreize zu schaffen, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten.
Nationale RahmenbedingungenUnter dem Titel «Klimapolitik Schweiz nach 2020» hat das zuständige Eidgenössische De-partement (UVEK) 2016 eine Vorlage zur Geneh-migung des Übereinkommens von Paris, zur Verknüpfung der Schweizer Emissionshandels-systeme mit demjenigen in der EU und zur Totalrevision des CO2-Gesetzes für die Zeit nach 2020 formuliert. Diese Vorlage wird 2017 im par-lamentarischen Prozess abgestimmt. Die aktuel-len Vorgaben des Schweizer CO2-Gesetzes bis 2020 sehen eine Reduktion der CO2-Emissionen von 20 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 vor. In Paris hat sich die Schweiz verpflichtet, bis 2030 ihre Emissionen gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren.
Im September 2016 hat das Schweizer Parla-ment das erste Massnahmenpaket zur Energie-strategie 2050 verabschiedet. Das Ergebnis der Referendumsabstimmung am 21.05.2017 be-stimmt den weiteren Fortgang dieser wesent-lichen Rahmenbedingungen für die zukünftige Energieversorgung.
Kantonale RahmenbedingungenDas Energiegesetz im Kanton Basel-Stadt von 1998 wird am 01.10.2017 durch ein neues Ener-giegesetz abgelöst. Zielsetzung des neuen Energiegesetzes ist eine nachhaltige Energie-versorgung des Kantons, welche langfristig zu mindestens 90 Prozent auf erneuerbaren Ener-gien und auf Abwärme beruht sowie eine Reduktion des CO2-Ausstosses auf höchstens eine Tonne pro Einwohner pro Jahr bis 2050 vor-sieht. Hierfür setzt der Regierungsrat des Kan-tons Basel-Stadt periodisch Zwischenziele und überwacht die Zielerreichung.
EignerstrategieDer Kanton Basel-Stadt gibt IWB in seiner Eigner-strategie vom 16.12.2014 vor, ihren Betrieb wirt-schaftlich nachhaltig, klimafreundlich und ressourcenschonend sowie sozial verträglich zu gestalten. IWB soll sich möglichst stark auf die Versorgung mit ökologisch nachhaltig produ-zierter Energie ausrichten und ein Angebot klima-freundlicher, ressourcenschonender Produkte bereitstellen. Zudem ist IWB gemäss Eignerstrate-gie angehalten, ein Nachhaltigkeitsmanagement zu betreiben und jährlich einen entsprechenden Bericht zu erstellen, der über Ziele und Massnah-men von IWB Rechenschaft ablegt.
Verständnis von Nachhaltigkeit bei IWB
Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, die wir gleichermassen berücksichtigen; dabei gehen wir mit Zielkonflikten offen um. Wir stehen in einem transparenten Aushandlungsprozess mit unseren Anspruchsgruppen. Mit ihnen streben wir eine fortdauernde Verbesserung unseres Handelns als Produzent und Dienstleister für
AnspruchIWB ist in ihrer gesamten betrieblichen Tätigkeit der Nachhaltigkeit verpflichtet. Gemäss Eignerstrategie soll IWB ihren Betrieb wirtschaftlich nachhaltig, klimafreundlich und ressourcenschonend sowie sozial verträglich gestalten. Mit dem ab 01.10.2017 gültigen, neuen Energiegesetz des Kantons BaselStadt sind wesentliche gesetzliche Rahmenbedingungen geregelt.
« Bei der Partnerschaft mit WWF Schweiz geht es um Innova tion, um neue Produkte und um die weitere Reduktion des CO2Ausstosses.»Dr. David Thiel CEO
31Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Energie, Wasser und Telekom an. Wir wollen die langfristige Basis für unseren unternehmerischen Erfolg schaffen und dabei unsere Verantwor-tung für heutige und nachfolgende Genera-tionen wahrnehmen.
Nachhaltigkeit als Markenkern
Nachhaltigkeit ist ein Markenkern von IWB und trägt wesentlich zu ihrer Positionierung als Anbieterin von Produkten und Dienstleistun-gen bei, die «grün, smart und preiswert» sind. IWB hat eine konsequente ökologische Ausrich-tung, will ihren ökologischen Fussabdruck wei-ter verringern und langfristig die erneuerbare Vollversorgung erreichen. In den letzten Jahren konnte IWB ihre Wertschöpfung kontinuierlich steigern und reagiert auf die weitreichenden Veränderungen in der Energiebranche mit der neuen Strategie smart IWB 2020. Ihre soziale Verantwortung nimmt IWB in der Region Basel als attraktive Arbeitgeberin und Ausbilderin wahr und unterstützt gezielt ökologisch und sozial nachhaltige Projekte.
Partnerschaft IWB – WWFIm Frühling 2016 haben IWB und der WWF Schweiz eine mehrjährige Partnerschaft beschlossen. Auf Basis dieser mehrjährigen Part-nerschaft wollen sich beide Partner gemeinsam für eine vollständig erneuerbare Energieversor-gung einsetzen. Dies auf Basis von naturverträg-lichen erneuerbaren Energiequellen und mit Dienstleistungen und Angeboten für mehr Ener-gieeffizienz. IWB ist das erste Schweizer Energie-versorgungsunternehmen, das sich im Rahmen einer Partnerschaft mit dem WWF zu ambitio-nierten Nachhaltigkeitszielen verpflichtet. Die mehrjährige Kooperation soll die Vorreiterrolle von IWB im Bereich erneuerbare Energie und Energieeffizienz weiter stärken.
Folgende Ziele wurden im Rahmen der Partnerschaft vereinbart: • Keine Nutzung der Atomenergie • Ausbau der erneuerbaren Energien • Produktion und Vertrieb von zertifiziertem
Ökostrom • Beachtung des Natur- und Artenschutzes • Reduktion der Treibhausgasemissionen • Förderung der Energieeffizienz • Politische Unterstützung der Energiewende
IWB Nachhaltigkeitsziele bis 2020
Im April 2016 genehmigte die IWB-Geschäfts-leitung die IWB Nachhaltigkeitsziele bis 2020, welche Vorgaben in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökonomisch, ökologisch und sozial) umfassen. Der aktuelle Erreichungsgrad dieser Nachhaltigkeitsziele wird jährlich in einem Review-Prozess erfasst und im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffentlicht.
Auf den folgenden Seiten gehen wir näher auf die mithilfe einer umfassenden Relevanz-analyse identifizierten Handlungsfelder ein, er-örtern die einzelnen Nachhaltigkeitsziele, die entsprechenden Massnahmen zur Zielerreichung und dokumentieren die wichtigsten Kennzahlen.
Sustainable Development Goals
Die IWB Nachhaltigkeitsziele unterstützen fol-gende Sustainable Development Goals (SDG). Neben Ziel 7 «bezahlbare und saubere Energie» sind das vor allem: • Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrich-
tungen; • Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur; • Ziel 13: Massnahmen zum Klimaschutz.
Daneben sind für IWB zahlreiche weitere Ziele und Unterziele bedeutsam, als Arbeitge-berin, als Infrastrukturanbieterin, als Betreiberin von Liegenschaften und Landflächen. Weitere Informationen unter:
www.sustainabledevelopment.un.org
Anspruch
« Uns war wichtig, dass IWB und WWF eine gemeinsame Vision verbindet, nämlich die einer vollständigen nachhaltigen Energieversorgung.»Thomas Vellacott CEO WWF Schweiz
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 32
HandlungsfelderIn einem intensiven Prozess hat IWB 2015 ihre zentralen Handlungsfelder im Bereich Nachhaltigkeit identifiziert und auf dieser Basis 2016 konkrete Nachhaltigkeitsziele formuliert und beschlossen.
RelevanzanalyseDas IWB Nachhaltigkeitsmanagement führte 2015 eine umfassende Relevanzanalyse mit al-len relevanten Anspruchsgruppen von IWB durch. In der ersten Phase umfasste dies Einzel- und Gruppengespräche mit IWB-Kadern und -Mitarbeitenden. Anschliessend wurden die Themen am sogenannten runden Tisch Nach-haltigkeit, besetzt mit Kadermitarbeitenden aller Geschäftsbereiche, priorisiert und konkre-tisiert. Parallel dazu befragte IWB in Zusammen-
arbeit mit einem international tätigen Marktfor-schungsinstitut rund 60 ausgewählte Vertreter aller IWB-Stakeholder-Gruppen im Rahmen von Telefoninterviews. Die Eigentümerschaft wurde mittels einer Befragung von Grossrätinnen und Grossräten des Kantons Basel-Stadt in die Relevanzanalyse einbezogen. Qualitative Aussagen und Informationen flossen auf Basis von persönlichen Interviews mit wichtigen Meinungsführern und Kunden in die Relevanz-analyse und die anschliessende Ergebnisaus-wertung mit ein.
Politik, Regulation regional, Eigentümerschaft
Eigentümer, Departemente, Ämter, Parteien
Wirtschafts- und Branchenverbände
Wirtschaftsverbände, Branchenverbände
NGO, Vereine, Stiftungen
NGO Umwelt, Branchenvereine, Branchenstiftungen
Mitarbeitende, Arbeitnehmervertretung Mitarbeitende, potenzielle Mitarbeitende,
Verwaltungsrat, Gewerkschaften
Medien
Regionale Medien, nationale Medien, Branchen- und Fachmedien,
soziale Medien
Politik, Regulation national Parlament, Regierung, Departemente, Bundesämter, Regulationsorgane, Kommissionen, Parteien
Lieferanten (national und international)Beteiligungen, Lieferanten Material, Lieferanten Dienstleistungen
Partner Branche und Mitbewerber (national) Beteiligungen, Sponsoringpartner, Konkurrenz
Kunden Privatkunden, Geschäftskunden, potenzielle Kunden
Wissenschaft und Forschung Universitäten, ETH, Fachhochschulen, unabhängige Institute
Die für IWB relevanten Anspruchsgruppen
33
Handlungsfelder Nachhaltigkeit
Auf Basis aller Ergebnisse und der darin formu-lierten Erwartungen und Ansprüche an IWB for-mulierte das IWB Nachhaltigkeitsmanagement in Abstimmung mit den Fachabteilungen und der Geschäftsleitung folgende zentrale Hand-lungsfelder Nachhaltigkeit: • Reduktion CO2-Ausstoss • Arbeitgeberin IWB • 100 Prozent erneuerbarer Strom aus
Eigenproduktion • Innovation und Produktentwicklung • Energieeffizienz • Natur- und Artenschutz • Zertifizierung Kraftwerke
Die Relevanz der Handlungsfelder gemäss IWB-Strategie und gemäss externer Relevanz-analyse ergibt die obige Wesentlichkeits matrix. Diese Wesentlichkeitsmatrix zeigt, dass die Prio-risierung der internen Stakeholder (IWB-Kader und -Geschäftsleitung) und der befragten exter-nen Anspruchsgruppen fast identisch ist. Ener-gieeffizienz, Innovation und Produktentwick-lung sowie die Reduktion des CO2-Ausstosses sind die Themen und Handlungsfelder, die am wichtigsten eingeschätzt werden. Dem folgen
die Nachhaltigkeitsthemen IWB als Arbeitgebe-rin und die weitere Produktion und Lieferung von 100 Prozent erneuerbarem Strom aus Eigenproduktion. Der Natur- und Artenschutz und die Zertifizierung der Produktionsanlagen von IWB werden von den externen Anspruchs-gruppen als weniger prioritär bewertet. Da die-se beiden Themen eng miteinander verknüpft sind und durch die IWB-Geschäftsleitung und den IWB-Verwaltungsrat als wesentlich für eine ökologisch nachhaltig positionierte IWB ein-geschätzt werden, verfolgt IWB bis 2020 auch in diesen beiden Handlungsfeldern zahlreiche Themen und Massnahmen.
Auf Basis einer 2016 durchgeführten Mitar-beiterbefragung überprüfte das IWB Nachhaltig-keitsmanagement die Relevanz und die Wesent-lichkeit der Handlungsfelder und Nachhaltig- keitsziele von IWB. Die Auswertung ergibt für die Handlungsfelder 100 Prozent erneuerbarer Strom sowie Natur- und Artenschutz leicht höhere Priorisierung als 2015. Diese Tendenzen sind in der Wesentlichkeitsmatrix oben gekennzeichnet und werden in der 2017 geplanten umfassenden Relevanzanalyse überprüft und verifiziert.
Priorisierung extern
hoch
tief hoch
Prio
risi
erun
g in
tern
Energieeffizienz
Innovation und Produktentwicklung
Reduktion CO2-Ausstoss
Arbeitgeberin IWB
100 % erneuerbarer Strom
aus Eigenproduktion
Natur- und Artenschutz
Zertifzierung Anlagen
Wesentlichkeitsmatrix – die prioritären Handlungsfelder von IWB
Interne und externe Stakeholder priorisieren nahezu identisch die wesentlichen Handlungsfelder von IWB.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Handlungsfelder
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 34
Ableitung von Zielen und Massnahmen
Auf Basis der Relevanzanalyse und weiterer zu berücksichtigender Rahmenbedingungen (kantonale und nationale Gesetzgebung, Ver-ordnungen, Abhängigkeiten Asset Manage-ment) wurden für die festgelegten sieben Handlungsfelder sieben Nachhaltigkeitsziele mit entsprechenden Unterzielen und Massnah-men bis 2020 formuliert und von der IWB-Ge-
schäftsleitung im April 2016 beschlossen (siehe Abschnitt Nachhaltigkeitsziele auf Seite 35).
Der Zielerreichungsgrad für diese Zielset-zungen wird jährlich in einem Review-Prozess überprüft. Dazu hat IWB 2015 ein strukturiertes Monitoring der relevanten Kennzahlen aufge-baut, um die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten in allen Dimensionen der Nachhaltigkeit detailliert zu dokumentieren, regelmässig zu kontrollieren und anschliessend im Rahmen der Nachhaltig-keitsberichterstattung zu veröffentlichen.
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NachhaltigkeitszieleIm April 2016 beschloss die IWBGeschäftsleitung einen umfassenden Katalog von Nachhaltigkeitszielen und massnahmen bis 2020. Einzelne wichtige Ziele und Teilziele konnten 2016 schon erreicht werden. Der Zielerreichungsgrad zum 31.12.2016 ist insgesamt zufriedenstellend, wesentliche Herausforderungen müssen in den nächsten Jahren noch gelöst werden.
Nachhaltigkeitsziele2016 – 2020
Handlungsfeld und Zielsetzung Prioritäre MassnahmenZiel- erreichung 1 Erläuterung
Reduktion CO2-Ausstoss
IWB nimmt ihre Verantwortung als ökologisch nachhaltiges Unternehmen wahr und reduziert ihren CO2-Ausstoss bis 31.12.2020 um rund 42 000 t / Jahr. Bezogen auf das Referenzjahr 2015 ist das bis 2020 eine Verringerung um knapp 5.5 Prozent. Damit erreicht IWB bis 2020 gegenüber dem Referenzjahr 1990 eine Reduktion des CO2-Ausstosses um 40 Prozent.
• 80 Prozent CO2-neutral produzierte Fernwärme bis 2020, mit Bau und Inbe-triebnahme HKW II und Inbetriebnahme Wärmes peicher Dolder bis Ende 2020
• Erhöhung Anteil Biogas im Produkt Bio-Erdgas auf 5 Prozent
• Reduktion Energieverbrauch bei Erdgas- und Fernwärmekunden um jährlich 0.5 Prozent
• Reduktion Energieverbrauch aller Contracting-Anlagen um jährlich 2 Prozent und Überführung einzelner IWB-Quartier-wärmeverbünde auf Fernwärme
• Start Masterplan Dekarbonisierung, siehe Seite 3
• Erhöhung Anteil Biogas von 3 auf 5 Prozent bei IWB Bio-Erdgas
• Konsequente Planung und Projek-tierung Holzkraftwerk II, Spaten-stich im Februar 2017 erfolgt
• Reduktion Energieverbrauch IWB-Contracting-Anlagen: – 8 Prozent
Arbeitgeberin IWB
IWB nimmt ihre Verantwortung als sozial nachhaltiges Unternehmen wahr. Sie er höht deshalb den Anteil der Lernenden (Lehr linge) bis 31.12.2018 von 2 auf 2.8 Prozent der Gesamtbelegschaft und den Anteil an Praktikanten bis 31.12.2018 von 1.5 auf 2 Prozent.
• Strukturaufbau und Ausbau personelle Ressourcen für Betreuung von Lernen-den und Praktikanten
• Proaktives Marketing (Employer Bran-ding) und professionelle Akquise von Lernenden und Praktikanten
• Anteil Praktikanten 2016: 3.5 Pro-zent
• Neue Stelle Führungs- und Perso-nalentwicklung geschaffen und seit 01.02.2017 besetzt
• Systemaktualisierung, neuer Auf-tritt Internet- und Rekrutierungs-plattformen abgeschlossen
100 Prozent erneuerbarer Strom aus Eigenproduktion
IWB beliefert ihre Kunden weiterhin mit 100 Prozent erneuerbarem Strom aus Eigenproduktion und erbringt bis mindestens 31.12.2018 jährlich die entsprechenden Herkunftsnachweise.
• Der gesamte Stromabsatz von IWB (inklusive Netzverluste) wird mit Herkunftsnachweisen aus eigenen Anlagen gedeckt.
• Im Bedarfsfall werden Herkunftsnach-weise mit Produktionsort Europa ge-kauft.
• Ziel erreicht, siehe Seite 40.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Nachhaltigkeitsziele
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 36
Handlungsfeld und Zielsetzung Prioritäre MassnahmenZiel- erreichung 1 Erläuterung
Innovation und Produktentwicklung
Um ihr dezentrales Wärmegeschäft zu ökologisieren, überprüft IWB bis Ende 2016 die bestehende Strategie für die Produkte Heatbox und Powerbox. Auf dieser Basis setzt IWB ab Q1 / 2017 im Einklang mit ihren CO2-Reduktions zielen die schrittweise Überführung von Öl- und Erdgasanlagen auf erneuerbare Energien um.
• Neubeurteilung Strategie Heatbox und Powerbox bis Ende 2016
• Planung und Umsetzung von Massnah-men zur schrittweisen Überführung von Öl- und Erdgasanlagen
• Neubeurteilung Strategie Heatbox und Powerbox abgeschlossen
• Neue Contracting-Strategie be-schlossen und ab 2017 in Umsetzung
• Kampagne Überführung Ölhei - z ungen auf erneuerbare Energie für Sommer 2017 geplant
Energieeffizienz
IWB fördert mit gezielten Massnahmen im eigenen Netzgebiet die Energie effizienz. Bis 31.12.2018 reduziert sie deshalb den Stromverbrauch ihrer Kunden um 1.5 Prozent (gemittelt über die Jahre 2016 – 2018) gegenüber dem gemittelten Verbrauch 2013 – 2015 und den Wärme-verbrauch ihrer Kunden um 0.5 Prozent (gemittelt über die Jahre 2016 – 2018) gegenüber dem Mittel der Jahre 2013 – 2015.
• Umsetzung und Ausbau Energieeffizienz-beratung und Effizienzdienstleistungen gemäss IWB-Vertriebsstrategie
• Umstrukturierung IWB Energie-beratung abgeschlossen
• Neue Bereichsleiterin ab April 2017 tätig
Natur- und Artenschutz
IWB räumt dem Natur- und Artenschutz bei der Energie- und Trinkwasserproduktion in den kommenden Jahren eine hohe Bedeutung ein. Deswegen setzt sich IWB bei vorhandenen Beteiligungen an Wasserkraftanlagen in den jeweiligen Aufsichtsgremien im Rahmen ihrer Möglich-keiten verstärkt für einen natur- und artgerechten Betrieb und ökologisch sinnvolle Sanierungen ein.
• IWB setzt sich im Rahmen ihrer Beteili-gungen an Wasserkraftanlagen dafür ein, dass die Restwassersanierungen gemäss GSchG, Art. 80, schnellstmöglich realisiert werden und dabei eine ökologisch sinn-volle Sanierung erfolgt.
• IWB setzt sich im Rahmen ihrer Beteili-gungen an Wasserkraftanlagen dafür ein, dass die Sanierungen von Schwall und Sunk, Fischgängigkeit und Geschiebe-betrieb schnellstmöglich realisiert werden und dabei eine ökologisch optimierte Sa-nierung erfolgt.
• Abstimmung Sanierungsmassnah-men Kraftwerk Neuewelt und Kraft-werk Riehenteich mit WWF Schweiz seit Q4-2016
Zertifizierung Kraftwerke
IWB räumt der Zertifizierung der Kraftwerke in ihrem Portfolio eine hohe Bedeutung ein. Deswegen stellt IWB bis Ende 2018 sicher, dass alle in der Region Basel sich in Betrieb befindenden Wasserkraftwerke, die voll ständig in IWB-Besitz sind, gemäss den Kriterien des Vereins für umweltgerechte Energie (VUE) betrieben werden. Für alle neuen Kraftwerke (Strom, Wärme), die IWB bis 31.12.2020 in Betrieb nimmt, wird eine naturemade-star-Zertifizierung angestrebt.
• Bisherige naturemade-star-Zertifizierun-gen von IWB-Produktionsanlagen und Be-teiligungen bleiben erhalten.
• Überprüfung und möglichst rasche Um-setzung der naturemade-star-Zertifizie-rung des Holzkraftwerks II
• Rezertifizierung naturemade star Kraftwerk Neuewelt bis 31.12.2020
• Rezertifizierung naturemade star Solarstrombörse Basel bis 31.12.2020
• naturemade-star-Zertifizierung Bio-gasanlage Heinfelde Ende 2016 ab-geschlossen
1 Ziel erreicht, Massnahmen umgesetzt Auf Kurs, Teilziele erreicht, wichtige Massnahmen umgesetzt Zielerreichung offen Ziel nicht erreicht Ziel wird angepasst/ergänzt
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Reduktion CO2AusstossZielsetzungIWB nimmt ihre Verantwortung als ökologisch nachhaltiges Unternehmen wahr und reduziert ihren CO2-Ausstoss bis 31.12.2020 um rund 42 000 t / Jahr. Bezogen auf das Referenzjahr 2015 ist das bis 2020 eine Einsparung von knapp 5.5 Prozent. Mit dieser CO2-Einsparung erreicht IWB bis 2020 gegenüber dem Referenzjahr 1990 eine Reduktion des CO2-Ausstosses von 40 Prozent.
Ambitionierte ZielsetzungIWB unterscheidet bei der Berechnung und Ver-folgung des CO2-Reduktion-Ziels mit den ent-sprechenden Unterzielen und Massnahmen zwischen Zielen mit internen und Zielen mit externen Implikationen. Diese Unterscheidung ist angelehnt an gängige Abgrenzungen, bei-spielsweise auf Basis von direkten und indirek-ten Emissionen (Scope 1 – 3) gemäss dem Greenhouse-Gas-Protocol-Standard. Bei der Zieldefinition wurden auf Basis einer Impact-analyse laufende und geplante Massnahmen in allen Geschäftsbereichen berücksichtigt.
Enorme Reduktion des CO2-AusstossesWenn man die Entwicklung des CO2-Ausstosses von IWB seit 1990 betrachtet, kann IWB bis 2020 mit dem gesetzten Reduktionsziel den CO2-Aus-stoss gegenüber 1990 um über 40 Prozent sen-ken. Dieser Zielwert ist doppelt so hoch wie der gemäss Schweizer Klimapolitik bisher ange-strebte Absenkungspfad von 20 Prozent bis 2020 gegenüber 1990. Das angestrebte Redukti-onsziel zeigt, dass sich das Engagement und die Investitionen des Unternehmens in eine erneu-erbare Energieversorgung lohnen und sich po-sitiv auf das Klima auswirken.
Externe ImplikationenZu den externen Implikationen zählen wir In-vestitionen und Massnahmen beim Strom-, Erd-gas- und Fernwärmeabsatz inklusive der Bestre-
bungen für mehr Energieeffizienz sowie Entwicklungen im Contracting-Geschäft. Die Zielsetzungen in diesem Bereich wurden in Zusammenarbeit mit dem IWB-Produktma-nagement und den zuständigen Geschäftsbe-reichen und auf Basis der Vereinbarungen gemäss Partnerschaftsvertrag IWB – WWF 2016 – 2018 festgelegt. Die CO2-Ziele sind abhän-gig von zahlreichen externen Faktoren, wie der Sanierungsquote in der Region Basel, den nati-onalen und kantonalen gesetzlichen Rahmen-bedingungen und der Investitionsbereitschaft von IWB-Kunden.
Prioritäre Massnahmen mit externen ImplikationenIWB reduziert mit gezielten Massnahmen und Dienstleistungen im Produktportfolio und bei ihren Kunden den CO2-Ausstoss. Eine wesent-liche Massnahme ist die Überführung von Kun-den mit Ölheizungen auf Heizsysteme, die andere Energieträger nutzen: Fernwärme oder Wärmepumpen. Die Überführung auf ökologi-sche Energieträger unterstützt IWB mit geziel-ten Marketing- und Beratungsmassnahmen. Zudem konnte IWB 2016 eine bis 2018 geplante wichtige Massnahme zur Reduktion des CO2-Ausstosses schon im Oktober 2016 umsetzen. Seit Oktober 2016 liegt der Biogasanteil beim Produkt Bio-Erdgas bei 5 Prozent statt wie bis-her bei 3 Prozent. In der IWB-eigenen Biogas-anlage in Heinfelde in Deutschland produziert IWB die entsprechenden Mengen. Diese Anlage ist seit April 2016 mit dem Gütesiegel nature-made star zertifiziert (mehr dazu im Kapitel «Zertifizierung Kraftwerke» ab Seite 43). Um auch den höheren Biogasanteil in eigenen Anlagen zu produzieren, will IWB die Produk-tionskapazität von Biogas ausbauen. Bis der Produktionsausbau umgesetzt ist, werden vorübergehend fehlende Mengen am Markt beschafft. Die Erhöhung des Biogasanteils redu-ziert den CO2-Ausstoss des IWB-Gasabsatzes um zirka 4000 Tonnen CO2 jährlich, abhängig von Witterung und jeweiligem Gasabsatz pro Jahr.
MassnahmenMit den im Frühjahr 2016 beschlossenen Nachhaltigkeitszielen verabschiedete die Geschäftsleitung einen umfassenden Massnahmenkatalog, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Alle wesentlichen Massnahmen wurden priorisiert, terminiert und werden sukzessive umgesetzt.
41 %Reduktion des CO2-Ausstosses gegenüber 1990 strebt IWB bis 2020 an.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Massnahmen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 38
Trotz dieser Massnahmen erhöhte sich der Erd-gasabsatz 2016 gegenüber 2015 um ca. 5 Pro-zent. Grund hierfür sind die kalten Wintermona-te Oktober bis Dezember 2016, durch die der Heizenergieverbrauch der Kunden deutlich an-stieg – und zwar obwohl sich die Anzahl der Erdgasanschlüsse gemäss Wärmestrategie um rund 1000 Anschlüsse reduzierte.
Wesentlich für die Reduktion des CO2-Aus-stosses ist ebenfalls der Beschluss der neuen IWB Contracting-Strategie auf Basis von erneuer-baren dezentralen Wärmesystemen. Alte Con-tracting-Anlagen werden sukzessive auf erneu-erbare Energie überführt, neue Anlagen werden mit erneuerbaren Energieträgern realisiert. Zudem beschloss IWB, den Energieverbrauch der betriebenen Contracting-Anlagen um jähr-lich 2 Prozent zu reduzieren. 2016 reduzierte sich der Energieverbrauch der IWB Contracting-Anlagen gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 8 Prozent und damit der CO2-Ausstoss gegen-über dem Vorjahr um mehr als 2 500 Tonnen.
Interne ImplikationenIWB produziert die Fernwärme für ihre Kunden in eigenen Anlagen in Basel. Gemäss Eignerstra-tegie des Kantons Basel-Stadt und gemäss IWB-Leistungsauftrag (LA § 27 2015 – 2018) strebt IWB bis 2020 eine Fernwärmeproduktion an, die zu 80 Prozent CO2-neutral ist. Die wesentlichen Massnahmen, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind der Bau eines zweiten Holzkraft-werks in Basel, dessen Spatenstich im Februar 2017 stattgefunden hat, der Bau des schweiz-weit grössten Wärmespeichers Dolder und die sogenannte Temperaturabsenkung im Fernwär-menetz Basel. 2017 werden alle notwendigen Massnahmen zur Erreichung einer zu 80 Prozent CO2-neutralen Fernwärmeproduktion mit dem Masterplan Dekarbonisierung entwickelt. Das Reduktionsziel bezieht sich auf mehrjährige Mittelwerte. Das zeigen auch die aktuellen Pro-duktionszahlen der gelieferten Fernwärme 2016 (siehe Tabelle Klimabelastung des Energieab-satzes, Seite 45). Durch die verhältnismässig kalten Wintermonate Oktober bis Dezember 2016 liegt der witterungsbedingte Heizenergie-verbrauch (Heizgradtage) der Fernwärmekun-den deutlich über den Vorjahren und dem lang-fristigen Mittelwert. Der Fernwärmebezug bei IWB 2016 ist sogar der höchste, der von IWB bisher gemessen wurde. Infolgedessen musste IWB trotz voller Auslastung der Kehrichtverwer-tungsanlage deutlich stärker als in den Vorjah-ren mit erdgasbetriebenen Anlagen Fernwärme produzieren (fast 40 Prozent statt durchschnitt-lich rund 30 Prozent in den Vorjahren).
Mit der geplanten Inbetriebnahme des zweiten Holzkraftwerks im Jahr 2018 reduziert IWB den jährlichen CO2-Ausstoss um 19 000 Ton-nen und bietet ihren Kunden Fernwärme, die zu
73 Prozent CO2-neutral produziert wird. Diese und weitere Massnahmen für eine zunehmend CO2-neutrale Fernwärmeproduktion haben den weitaus grössten Einfluss auf die Reduktion des gesamten CO2-Ausstosses von IWB.
Zu den internen Implikationen zählen wei-terhin der Energieverbrauch in IWB-Gebäuden und der Treibstoffverbrauch der IWB-Fahrzeug-flotte. Der eigene Energieverbrauch in IWB- Gebäuden hat einen geringen Einfluss auf den CO2-Ausstoss von IWB und trägt zum gesamt-haften CO2-Ausstoss des Unternehmens (interne und externe Implikationen) unter 0.1 Prozent bei. Das liegt daran, dass IWB das klimaneutrale Fernwärmeprodukt bezieht und eigene, erneu-erbare Stromprodukte. In erster Linie «IWB Strom Regio», welcher die regionale Strompro-duktion fördert. Der grösste Anteil der eigenen Emissionen entfällt auf die schon sehr CO2-effi-ziente IWB-Fahrzeugflotte mit 234 Fahrzeugen, die grösstenteils Erdgasfahrzeuge enthält. 2016 konnte IWB die CO2-Effizienz der Fahrzeugflotte um weitere 8 Prozent senken.
CO2-effiziente FahrzeugflotteDie IWB-Fahrzeugflotte umfasst 234 Geschäfts- und Nutzfahrzeuge. IWB verfolgt eine Flotten-strategie, die kontinuierlich auf Fahrzeuge mit alternativem Antrieb setzt und auf die Senkung des CO2-Ausstosses ausgerichtet ist. Von den insgesamt 234 Motorfahrzeugen sind 145 Bio-gas-Erdgasfahrzeuge, 58 Dieselfahrzeuge, 17 Benzinfahrzeuge, 13 Elektrofahrzeuge und eines ein Plug-in-Hybrid. Der Anteil an Fahrzeu-gen mit alternativem Antrieb liegt damit bei 68 Prozent – 2 Prozent höher als im Jahr 2015 – und ist ein Ergebnis der seit 2002 konsequent verfolgten Flottenstrategie. Diese besteht unter anderem darin, Benzin- und Dieselfahrzeuge durch Neuwagen zu ersetzen, die mit alterna-tiven Antrieben, also Biogas-Erdgas oder Strom, betrieben werden, falls die benötigten Fahr-zeugtypen mit alternativen Antrieben verfüg-bar sind. Bei der Neuanschaffung setzt IWB wenn immer möglich auf Fahrzeuge mit einer geringeren Fahrzeugklasse oder bei Beibehal-tung der Fahrzeugklasse auf eine geringere Motorengrösse.
Wir konnten den CO2-Ausstoss der Flotte pro gefahrenen Kilometer in den letzten Jahren kontinuierlich senken – im Jahr 2016 im Ver-gleich zu 2012 um absolut 18 Prozent. Möglich ist die Treibstoffverbrauchsreduktion trotz er-höhter Kilometerleistung durch den vermehr-ten Einsatz der Elektrofahrzeuge und weil neue, kleinere und effizientere Fahrzeuge im Einsatz waren als in den vergangenen Jahren. Waren es im Jahr 2015 noch 9 Elektrofahrzeuge, die bei IWB im Einsatz standen, erhöhte sich die Anzahl im Jahr 2016 auf deren 13.
18 %geringer ist der CO2-Ausstoss der IWB-Flotte 2016 pro gefahrenen Kilometer gegenüber 2012 – auch dank mehreren neuen Elektrofahrzeugen.
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74 Tonnen CO2-Emissionen vermieden durch ZugreisenIWB-Mitarbeitende sind im Jahr 2016 rund 485 000 Kilometer mit der SBB gefahren. Das Zu-rücklegen der gleichen Strecken mit Autos hätte 74 Tonnen CO2 emittiert. Umgerechnet sind das rund 30 000 Liter Diesel beziehungsweise etwa
Arbeitgeberin IWBZielsetzungIWB nimmt ihre Verantwortung als sozial nach-haltiges Unternehmen wahr. Sie erhöht deshalb den Anteil der Lernenden (Lehrlinge) bis 31.12.2018 von 2 Prozent (Stand 2015) auf 2.8 Pro-zent der Gesamtbelegschaft und den Anteil an Praktikantinnen und Praktikanten bis 31.12.2018 von 1.5 Prozent (Stand 2015) auf 2 Prozent der Gesamtbelegschaft.
Wichtige Grundlagen zur Zielerreichung geschaffenIm Jahr 2016 hat IWB die Neuausrichtung der internen Ausbildung in Angriff genommen. Ein wesentlicher Grundstein wurde mit der Schaffung einer zusätzlichen Stelle für die inter-ne Ausbildung in der Personalabteilung gelegt. Somit wird zukünftig sichergestellt, dass neben operativen und koordinativen Aufgaben auch systematisch strategische und konzeptionelle Themen innerhalb der internen Ausbildung angegangen werden und eine nachhaltige in-terne Ausbildung gewinnbringend umgesetzt und gelebt wird. Die Ausbildung von Lernen-den und Praktikanten wird bei IWB in der Folge nicht nur quantitativ erhöht, sondern wird auch wesentliche qualitative Verbesserungen erfah-ren und damit einen Beitrag zu IWB als nachhal-tige Arbeitgeberin leisten.
Im Jahr 2017 ist die Umsetzung diverser Massnahmen geplant, unter anderem die Erstel-lung einer Bedarfsanalyse für die interne Aus-bildung – also welche Lehr- und Praktikums-stellen in Zukunft angeboten werden. Ebenso werden bestehende Prozesse, Reglemente und Handbücher für die berufliche Ausbildung und die Neuerstellung derselben Grundlagen für die Praktikumsbildung überarbeitet und weiter-entwickelt.
Aktueller Stand der BerufsbildungIWB bildet aktuell Jugendliche in neun Berufen aus. 2016 beschäftigte IWB 20 Lernende, 5 schlos-sen im Sommer die Berufslehre erfolgreich ab. Zwei konnten wir für eine befristete Anstellung
20Lernende bildet IWB in neun Berufen aus.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Massnahmen
500 Tankfüllungen à 60 Liter. Zugreisen sind in der Schweiz im Vergleich mit Reisen im Auto nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch kos-tengünstiger. Somit zahlen Zugreisen sowohl in die ökologische wie auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit ein.
gewinnen und einer absolviert eine Zweitlehre bei uns. Im Zuge der Fokussierung auf die Aus-bildung des eigenen Nachwuchses werden weitere Angebote von Berufen geprüft und in die strategische Personalplanung überführt.
Wir übernehmen weitergehende gesell-schaftliche Verantwortung und engagieren uns in Programmen für Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit eingeschränkten Chancen in der Berufsbildung. In Zusammenarbeit mit der Schule für Brückenangebote ist bei IWB eine Vorlehre «A-Job» möglich, wobei wir je-weils zwei Plätze für das einjährige Programm anbieten. Je nach Bewertung ihrer Leistung er-halten die «A-Jobber» die Möglichkeit, bei IWB eine anschliessende Attestausbildung oder so-gar eine reguläre Lehre zu beginnen. In Zusam-menarbeit mit dem Programm «My Way» des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks bietet IWB zudem zwei Praktikumsplätze für junge Erwach-sene an, die nach der obligatorischen Schulzeit noch keine Anschlusslösung gefunden haben. Die Praktikantinnen und Praktikanten erhalten ebenfalls die Möglichkeit, im Anschluss an das Programm eine Attestausbildung oder eine re-guläre Ausbildung anzutreten. Diese Angebote wird IWB auch nach Überarbeitung der Ausbil-dungsgrundlagen beibehalten.
Klassische Praktika und HochschulpraktikaIWB fokussiert bei der internen Ausbildung ne-ben der Berufsbildung auch auf klassische Prak-tika und Hochschulpraktika. In den vergange-nen Jahren hat sich die Anzahl dieser Praktika laufend erhöht. Im Jahr 2016 haben 29 Prakti-kanten bei IWB Arbeitserfahrung gesammelt, einer hat am Anschluss an sein Praktikum eine Festanstellung erhalten und ein zweiter eine befristete Anstellung. Damit ist das quantitative Ziel von 2 Prozent bereits übertroffen. 29 Prakti-kanten machen 3.5 Prozent der Belegschaft aus. Im Laufe des Jahres 2017 werden die Grundla-gen für den qualitativen Ausbau der Prakti-kumsstellen geschaffen. Somit gewinnt der Ausbau an Praktika weiter an Bedeutung und ist ebenso ein fester Bestandteil der strategi-schen Personalplanung.
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 40
100 Prozent erneuerbarer Strom aus Eigenproduktion
ZielsetzungIWB beliefert ihre Kunden weiterhin mit 100 Prozent erneuerbarem Strom aus Eigenproduk-tion und erbringt bis mindestens 31.12.2018 die entsprechenden Herkunftsnachweise.
Um die Qualität 100 Prozent erneuerbarer Strom aus Eigenproduktion zu garantieren, hinterlegen die Kraftwerksbetreiber der IWB-Beteiligungen gemäss den gesetzlichen Vorgaben jede produ-zierte Kilowattstunde mit entsprechenden Her-kunftsnachweisen. Die Qualität 100 Prozent erneuerbar aus Eigenproduktion erreicht in der Schweiz fast kein Stromanbieter. IWB liefert ihren Kunden das Produkt zudem ohne Aufpreis. 2015 hat die IWB-Geschäftsleitung entschieden, ihre jährlich durchgeführte sogenannte Stromkenn-zeichnung vor allem auf Basis der qualitativ hochwertigen Herkunftsnachweise aus Schwei-zer Wasserkraft zu dokumentieren. Das erhöht die Transparenz der Stromkennzeichnung und erfordert seit 2015 nicht den Zukauf von zusätzlich beschafften europäischen Herkunftsnachweisen.
Zertifizierte StromkennzeichnungHerkunftsnachweise sind von der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid ausgestellte Nach-weise, welche die Herkunft des erzeugten Stroms garantieren. Sie zeigen auf, aus welchem Kraftwerk und aus welcher Energiequelle der Strom stammt. Produziert ein Kraftwerk, an welchem IWB beteiligt ist, eine gewisse Menge Strom, wird diese Menge vom Kraftwerksbe-treiber in einem elektronischen System erfasst und anschliessend von IWB-Mitarbeitenden aus der Abteilung Handel abgebucht. Diese Buchungen werden erfasst und einmal jährlich
ausgewertet. Auf Basis dieser Daten erstellt IWB jährlich die sogenannte Stromkennzeich-nung, die jedes Stromversorgungsunterneh-men in der Schweiz erstellen muss. Für im Ausland produzierten Strom werden Her-kunftsnachweise nur dann ausgestellt, wenn der Strom ohne gesetzliche Förderung er-zeugt wurde. Deshalb sind die Solar- und Windkraftwerke, die IWB in Deutschland und Frankreich betreibt, nicht in der Stromkenn-zeichnung abgebildet. IWB lässt ihre Strom-kennzeichnung vom TÜV SÜD zertifizieren. Das Zertifikat bestätigt, dass IWB 100 Prozent erneuerbaren Strom in eigenen Kraftwerken produziert.
Praxis von IWBHerkunftsnachweise können innerhalb von Europa frei gehandelt werden. Der Handel erfolgt ebenfalls über das Herkunftsnachweis-system von Swissgrid. Bis ins Jahr 2014 hat IWB entsprechend den Produktionsmengen ihrer Solar- und Windkraftwerke Herkunfts-nachweise auf dem Markt eingekauft und überschüssige Wasserkraftzertifikate verkauft. Diese Praxis hat IWB im Jahr 2015 geändert. Herkunftsnachweise, die IWB für ihre Wasser-kraftproduktion erhält, werden nicht mehr verkauft, sondern vollständig für die eigene Stromkennzeichnung verwertet. Da die Pro-duktionsmenge der Wasserkraft den Stromab-satz von IWB vollständig deckt, wurden 2016 keine Herkunftsnachweise für im Ausland produzierten Wind- und Solarstrom beschafft.
Geförderte StromproduktionDie Wind- und Solarkraftwerke, die wir in der Schweiz betreiben, werden mit der Kostende-ckenden Einspeisevergütung (KEV) vergütet. Alle von der KEV geförderten Anlagen generie-ren keine Herkunftsnachweise für die Kraft-
Herkunft des gelieferten Stroms nach Energiequelle 2016, prozentualer Anteil am gelieferten Strom
Massstab: 100 % = 40 mm
1 Alle Stromkonsumenten in der Schweiz haben mit dem Bezahlen der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) auf den Strompreis dazu beigetragen, dass die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien gefördert werden konnte. Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der KEV schweizweit 1962.78 GWh produziert, was einem Anteil «geförderter Strom» von 3.5 Prozent entspricht.
Wasserkraft
Geförderter Strom 1
Sonnenenergie (Basler Solarstrombörse)
Windenergie
Biomasse
Kernkraft
94.95 %
4.60 %
0.17 %
0.0 %
0.0 %
0.28 %
IWB lässt die eigene Stromkennzeichnung regelmässig vom TÜV SÜD überprüfen.
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werkseigner. Die produzierten Mengen fliessen in der Stromkennzeichnung in den Anteil «Geförderter Strom», den das Bundesamt für Energie (BFE) jährlich errechnet (siehe Grafik «Herkunft des gelieferten Stroms nach Energie-quelle»). Der Grossteil der Wind- und Solar-
kraftwerke von IWB befindet sich jedoch nicht in der Schweiz, sondern in Frankreich und in Deutschland. Diese Kraftwerke unterliegen dem jeweiligen nationalen Förderungspro-gramm für erneuerbare Energien.
Das Neugeschäft im Contracting soll auf Basis der neuen Strategie konsequent auf erneuerbare Energie ausgerichtet werden.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Massnahmen
Innovation und Produktentwicklung
ZielsetzungUm ihr dezentrales Wärmegeschäft zu ökologi-sieren, überprüft IWB bis Ende 2016 die beste-hende Strategie für die Produkte Heatbox und Powerbox. Auf dieser Basis setzt IWB ab Q1 2017 im Einklang mit ihren CO2-Reduktionszielen die schrittweise Überführung von Öl- und Erdgasan-lagen auf erneuerbare Energien um.
Mit der 2016 beschlossenen neuen Contracting-Strategie auf Basis von erneuerbaren dezentra-len Wärmesystemen will IWB eine führende Anbieterin von dezentralen Wärmelösungen in der Nordwestschweiz werden. Auf Basis einer umfassenden Analyse des Wärmemarkts hat IWB einen Trend zu erneuerbaren Wärmesyste-men identifiziert. Das Neugeschäft soll konse-quent auf erneuerbare Energien ausgerichtet werden. Die bisherigen Produkte Heatbox und Powerbox werden durch die beiden neuen Produkte Wärmebox-S und Wärmebox-P ersetzt – mit denen Contracting-Anlagen auf Basis von Luft/Wasser-Wärmepumpe, Fernwärmean-schluss und Sole / Wasser-Wärmepumpe reali-siert werden. Die neuen Produkte werden Mitte 2017 im Markt eingeführt.
Um die Überführung von Öl- und Erdgasan-lagen auf erneuerbare Energie zu unterstützen, plant IWB 2017 gemeinsam mit WWF Schweiz eine Kommunikationskampagne, um die Kun-den über die Vorteile von Heizsystemen mit er-neuerbarer Energie zu informieren. Ziel ist es, möglichst viele Anlagen bis Ende 2018 auf alter-native und ökologische Systeme zu überführen. Allein im Kanton Basel-Stadt stossen veraltete Ölheizungen jährlich rund 200 000 Tonnen CO2 aus. Mit ökologischeren Heizsystemen reduzie-ren sich diese Emissionen erheblich.
Im Anfang 2016 neu gegründeten Ge-schäftsbereich Integrierte Energielösungen und im Bereich Energiewirtschaft prüft IWB aktuell verschiedene mit WWF Schweiz entwickelte Produktideen auf Markt potenziale und Umsetz-barkeit. Erste Pilot projekte sind für Mitte 2017 geplant.
Um die Elektromobilität in der Region Basel zu fördern, hat IWB 2016 zahlreiche neue Lade-stationen für Elektrofahrzeuge installiert. Be-sonders Parkhäuser eignen sich als Standorte für die sogenannte IWB Chargebox. Kunden be-ziehen hier 100 Prozent erneuerbaren Strom. Ende 2016 umfasste das IWB-Ladenetz 21 öffent-lich zugängliche Ladepunkte auf Parkplätzen.
21öffentlich zugängliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge hat IWB bis Ende 2016 in der Region Basel installiert.
EnergieeffizienzZielsetzungIWB fördert mit gezielten Massnahmen im eigenen Netzgebiet die Energieeffizienz. Bis 31.12.2018 reduziert sie deshalb den Stromver-brauch ihrer Kunden um 1.5 Prozent pro Jahr (gemittelt über die Jahre 2016 – 2018) gegen-über dem gemittelten Verbrauch 2013 – 2015 und den Wärmeverbrauch ihrer Kunden um 0.5 Prozent pro Jahr (gemittelt über die Jahre 2016 – 2018) gegenüber dem Mittel der Jahre 2013 – 2015.
Gemäss Partnerschaftsvertrag IWB – WWF 2016 –2018 hat sich IWB zu diesen ambitionier-
ten Effizienzzielen bis Ende 2018 verpflichtet. Um die Ziele zu erreichen, sind umfassende Beratungsangebote, Dienstleistungen für Effizi-enzmassnahmen und Marketingaktivitäten bei IWB-Kunden notwendig. Die bisher durch die Energieberatung erreichten Einsparungen reichen bei Weitem nicht aus, um die verein-barten und ab 2016 verfolgten Effizienzziele zu erreichen.
IWB Energieberatung2016 hat IWB den Neuaufbau der Energiebera-tung beschlossen und vorangetrieben. Seit April 2017 führt ein Mitglied des oberen Kaders die Energieberatung als eigenständigen Bereich des Vertriebs. Die neue Leiterin des Bereichs,
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 42
Sieben Projekte hat IWB 2016 im Bereich erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Umweltschutz mit insgesamt 130 000 Franken mit Öko IMPULS gefördert.
Evelyn Rubli, weist langjährige Erfahrung als Leiterin Energieberatung aus und wird die Entwicklung und den Ausbau der Energiebe-ratungsangebote sowie Förderprogramme im Bereich Energieeffizienz vorantreiben. Die kos-tenlose Erstberatung wird ab 2017 durch das Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt (AUE) betreut. IWB wiederum führt die politisch beziehungsweise gesetzlich geförder-te Energieberatung durch und ist für die markt-basierte, integrierte Energieberatung von Kunden in Basel sowie in der übrigen Schweiz zuständig. Mit dieser neuen Aufgabenteilung ergeben sich Synergie- und Multiplika tions-effekte, um die Energieeffizienz im Netzgebiet von IWB zu verbessern.
Vom Einsparpotenzial zur tatsächlichen EinsparungBis 2014 evaluierte die IWB-Energieberatung das identifizierte Einsparpotenzial (siehe Tabelle auf S. 46). Durchgeführte Beratungen führen allerdings nicht zwingend zu Investitionen und Massnahmen bei Kunden. Vielmehr informiert die IWB Energieberatung Liegenschaftsbesitze-rinnen und -besitzer und Unternehmen über das Maximum an Einsparmöglichkeiten. Die Da-ten zum identifizierten Einsparpotenzial sind daher nur begrenzt aussagekräftig. Zur Verbes-serung der Datenqualität erfasst die Abteilung seit 2015 die definitiven Einsparungen, die Kun-den durch die Umsetzung von Massnahmen er-reichen konnten.
Wesentliche Effizienzeffekte beim Ver-brauch von Wärmeenergie ergeben neu instal-lierte Anlagen beziehungsweise der Ersatz von alten Heizanlagen durch neue effizientere Heiz-systeme. Durch den Ersatz von alten Öl- und Erdgasanlagen und die Überführung auf mo-derne Heizsysteme auf Basis von erneuerbarer Energie ergibt sich eine potenzielle Verbrauchs-reduktion von über 3000 Tonnen CO2 pro Jahr, je nach Witterung und Verbrauchsverhalten der Kunden. Mit entsprechenden Marketingmass-nahmen und einer intensiven Zusammenarbeit mit Heizungsinstallateuren und -planern ver-sucht IWB, die Quote für den frühzeitigen Ersatz alter Heizanlagen und die Überführung auf ökologischere Heizsysteme zu steigern.
Förderung effizienter Haushaltsgeräte2017 will IWB im Rahmen eines Pilotprojekts eine 2016 gemeinsam mit WWF Schweiz ent-wickelte Produktidee testen, mit der alte, wenig effiziente Haushalts- und Küchengeräte durch effizientere neue Maschinen ersetzt werden. Die wichtigsten Haushalts- und Küchengeräte verbrauchen meist mehr als ein Drittel des im Haushalt benötigten Stroms. Wenn diejenigen Geräte, die am meisten Strom verbrauchen, durch effiziente neue Geräte ersetzt werden, können bis zu zwei Drittel der benötigten Ener-gie für diese Geräte eingespart werden. Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft, plant IWB die Markteinführung eines neuen «Effizienz-produkts».
Natur und ArtenschutzZielsetzungIWB räumt dem Natur- und Artenschutz bei der Energie- und Trinkwasserproduktion in den kom-menden Jahren eine hohe Bedeutung ein. Des-wegen setzt sich IWB bei vorhandenen Beteili-gungen an Wasserkraftanlagen in den jeweiligen Aufsichtsgremien verstärkt für einen natur- und artgerechten Betrieb und ökologisch sinnvolle Sanierungen ein und stimmt Investitionen in neue Kraftwerksprojekte mit dem WWF ab.
Das Ziel im Handlungsfeld Natur- und Arten-schutz wird weitestgehend im Partnerschafts-vertrag IWB – WWF 2016 – 2018 festgelegt und seit 2016 verfolgt. Gemäss dem Partnerschafts-vertrag setzt sich IWB im Rahmen ihrer Beteili-gungen an Wasserkraftwerken in den jeweili-gen Aufsichtsgremien der einzelnen Kraftwerke für ökologisch sinnvolle Sanierungen ein. Bei den beiden Wasserkraftwerken Neuewelt und Riehenteich, die sich im vollständigen Besitz von IWB befinden, startete das Unternehmen in Abstimmung mit dem WWF Schweiz 2016 die
Planungen vor allem für die Verbesserung der Fischgängigkeit bei diesen Bauwerken. Im Ein-zugsgebiet des Kraftwerks Riehenteich ist das Ziel, die Fischgängigkeit im Fluss Wiese deutlich zu verbesseren, damit zukünftig auch Lachse das Gewässer wieder besiedeln können. Am Kraftwerk Neuewelt am Fluss Birs ist die Sanie-rung der bestehenden Fischtreppe geplant. Hier sollen unter anderem auch Lachse besser auf- und absteigen können. Gleichzeitig wer-den Sanierungsmassnahmen an der Rechen-anlage und am Wehr des Kraftwerks Neuewelt durchgeführt. Die Arbeiten sollen bis Ende 2020 abgeschlossen sein.
Projektförderung IWB Öko-IMPULSMit IWB Öko-IMPULS unterstützt IWB Projekte im Bereich erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Umweltschutz. Ein unabhängiges Fachgre-mium entscheidet, welche Projekte finanziell unterstützt werden. Seit Ende 2016 hat das IWB Nachhaltigkeitsmanagement Einsitz im Fachgre-mium, das mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Umweltorganisationen besetzt ist. Mit der Neubesetzung des Präsidiums und des
43Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Massnahmen
Sekretariats durch das IWB Nachhaltigkeitsma-nagement ist gewährleistet, dass die Engage-ments von IWB Öko-IMPULS mit dem Nachhal-tigkeitsmanagement noch besser koordiniert werden.
2016 hat IWB sieben Projekte mit insgesamt 130 000 Franken gefördert. Das Projektportfolio ist breit und reicht von der Unterstützung des Energiesparpreises «Energiesparprix» von Radio X über Beiträge an das «Trinationale Artenförde-rungsprogramm Steinkauz» zur Förderung des Projektes «konsumGLOBAL» des Ökozentrums Langenbruck. Über dieses Projekt berichten wir im IWB Fokus 2016 auf Seite 32.
Aufforstung von WässerstellenDas prominenteste Grundstück in IWB-Besitz sind die Langen Erlen. Auf dem rund 250 Hektar grossen Areal produziert IWB rund 50 Prozent des Trinkwassers für den Kanton Basel-Stadt und die Gemeinde Binningen. In einem welt-weit einzigartigen Aufbereitungsprozess wird das natürlich vorhandene Grundwasser mit Wasser aus dem Rhein angereichert. Über elf bewaldete Wässerstellen versickert vorgefilter-tes Rheinwasser und wird dabei durch Mikro-organismen auf natürliche Weise gereinigt. Beim Absinken vermischt es sich mit dem natürlich vorhandenen Grundwasser. Die Wässerstellen
werden jeweils 10 Tage lang kontinuierlich geflutet und danach 20 Tage lang trocken ge-halten. Diese Wässerstellen sind von Bäumen und Sträuchern bewachsen, die einen natürli-chen Schattenwurf garantieren und damit das Bodenklima regulieren. Fünf IWB-Mitarbeitende sind in Zusammenarbeit mit umliegenden Gemeinden und der Stadtgärtnerei für die Pflege der Naturflächen zuständig. Um einen stabilen Bewuchs in den Wässerstellen gewährleisten zu können, müssen grosse und alte Bäume von Zeit zu Zeit gefällt und neue aufgeforstet werden. Das Zeitintervall hängt in erster Linie vom Lebensalter der Bäume ab. Im Jahr 2016 hat IWB die Wässerstelle Habermatten erneuert. In Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Riehen wurden die rund 40 Jahre alten Hybridpappeln gefällt und im IWB-eigenen Holzkraftwerk zur Wärmegewinnung weiterverwertet. Hybrid- pappeln werden heute nicht mehr gepflanzt, da ihre Lebensdauer vergleichsweise kurz ist und sie in Basel nicht heimisch sind. Mit der Un-terstützung von Asylbewerbern haben die IWB- Mitarbeitenden die Wässerstelle von weiterem Geäst befreit und anschliessend neue, heimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Infolge der neuen Bepflanzung muss die Wässerstelle Habermatten in Zukunft nur noch alle 80 Jahre aufgeforstet werden.
Zertifizierung KraftwerkeZielsetzung IWB räumt der Zertifizierung der Kraftwerke in ihrem Portfolio eine hohe Bedeutung ein. Des-wegen stellt IWB bis Ende 2018 sicher, dass alle in der Region Basel sich in Betrieb befindenden Wasserkraftwerke, die vollständig in IWB-Besitz sind, gemäss den Kriterien des Vereins für um-weltgerechte Energie (VUE) betrieben werden. Für alle neuen Kraftwerke (Strom, Wärme), die bei IWB bis 31.12.2020 in Betrieb gehen, wird eine naturemade-star-Zertifizierung angestrebt.
Der Partnerschaftsvertrag IWB – WWF 2016 – 2018 hält fest, dass IWB alle Wasserkraftwerke im Eigenbesitz langfristig in naturemade-star- Qualität betreibt und entsprechende Massnah-men ergreift. Das Gütesiegel naturemade star trägt massgeblich zum Schutz der Natur bei. Besonders umweltschonend produzierte EnergieZahlreiche Strom- und Wärmeproduktions-anlagen von IWB sind mit national anerkannten Gütesiegeln zertifiziert. IWB zertifiziert ihre eigenen Anlagen mit den Gütesiegeln nature-made star, naturemade basic und TÜV SÜD EE.
Mit dem Kauf von naturemade-zertifizierten Produkten wird der Bau neuer Anlagen zur Produktion von neuen erneuerbaren Energien wie Sonne, Biomasse oder Windkraft unterstützt. Das Label naturemade basic steht für Strom und Wärme aus 100 Prozent erneuerbaren Energie-quellen. Das Label naturemade star zeichnet besonders umweltschonend produzierte Energie aus und bürgt für die Einhaltung zusätzlicher strenger und umfassender ökologischer Aufl agen. Bei der Produktion wird auf die in der Umgebung lebenden Pflanzen und Tiere Rücksicht genommen. Das Label TÜV SÜD EE schreibt ähnliche Kriterien vor wie das Güte siegel nature made basic, ist aber auf den deutschen Markt ausgerichtet.
Zertifizierte ProduktionsanlagenDie Wärmeproduktion des Holzkraftwerks Basel (HKW I) ist seit 2009 mit nature made star ausge-zeichnet. Ebenso der produzierte Strom unseres Wasserkraftwerks Neue welt in Münchenstein sowie die Solarstrombörse Basel. Die 2014 neu erworbene Biomassevergärungsanlage Heinfel-de in Deutschland produziert ebenfalls nach naturemade-star- Kriterien. Die Zertifizierung der Anlage wurde im April 2016 erteilt.
IWB zertifiziert ihre eigenen Anlagen mit den Gütesiegeln naturemade star, nature made basic und TÜV SÜD EE.
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 44
Zertifizierte KraftwerkePer 31.12.2016
Kraftwerk Zertifizierung Anteil IWB
Kehrichtverwertungsanlage KVA naturemade basic 100 %
Holzkraftwerk HKW I naturemade star 34 %
Solarstrombörse 1 naturemade star 100 %
Kleinwasserkraftwerk Neuewelt naturemade star 100 %
Kraftwerk Birsfelden naturemade basic 50 %
Electricité de la Lienne TÜV EE 33.3 %
Grande Dixence naturemade basic 13.3 %
Electra Massa TÜV EE 14.0 %
Kraftwerke Oberhasli naturemade basic 16.7 %
Maggia Kraftwerke TÜV EE 12.5 %
Blenio Kraftwerke TÜV EE 12.0 %
Kraftwerk Hinterrhein naturemade basic, TÜV 2.5 %
Heinfelde 2 naturemade star 74.9 %
1 IWB sorgt mit der Einrichtung der Solarstrombörse dafür, dass der lokal produzierte Solarstrom in Basel-Stadt ins Stromverteilnetz eingespeist und an interessierte Kundinnen und Kunden abgegeben wird. Der verkaufte Solarstrom «IWB Strom Solar» ist zudem naturemade-star- zertifiziert.
2 Zertifizierung bis Ende 2016 in Umsetzung
Die Kehrichtverwertungsanlage (KVA) er-hielt 2008 als erste Schweizer Anlage dieser Art das Zertifikat naturemade basic für die erzeugte Wärmeenergie. Seit mehreren Jahren arbeitet IWB kontinuierlich an der Optimierung der An-lagen in der KVA. 2016 konnten 233 271 Tonnen (+ 2.9 Prozent gegenüber 2015) Abfall verbrannt werden. Mit jeder zusätzlich in der KVA produ-zierten Kilowattstunde Wärme oder Strom kön-nen an anderer Stelle fossile Energieträger ein-gespart werden. Die KVA hat einen sehr hohen Gesamtnutzungsgrad von 75.8 Prozent. Mit die-sem Wert konnte die KVA Basel erneut ihren Spitzenplatz unter den Schweizer KVA behaup-
ten. Er setzt sich aus einem Wärmenutzungs-grad von 65.8 Prozent und einem Stromnut-zungsgrad von 10.0 Prozent zusammen.
Bei den acht IWB-Beteiligungen an beste-henden Grosswasserkraftwerken liegt die Ent-scheidung über eine Zertifizierung nicht bei IWB alleine, sondern beim Verwaltungsrat oder bei der Geschäftsleitung der jeweiligen Kraft-werkgesellschaften. Die IWB-Produktionsanla-gen in Deutschland, Frankreich und Spanien sind bisher nicht zertifiziert. Eine Übersicht über alle IWB-Beteiligungen findet sich auf den Seiten 6 und 7 dieses Berichts.
45
Nachhaltigkeitskennzahlen
Produkte und DienstleistungenHerkunft der gelieferten Energien 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Herkunft des gelieferten Stroms
Wasserkraft Anteil in % 87.90 87.30 84.95 96.14 94.95
Windenergie Anteil in % 9.70 10.20 11.97 0.22 0.17
Sonnenenergie (Basler Solarstrombörse) Anteil in % 0.40 0.10 0.07 0.14 0.28
Biomasse Anteil in % 0.00 0.00 0.01 0.00 0.00
Geförderter Strom Anteil in % 2.00 2.40 3.00 3.50 4.60
Kernkraft Anteil in % 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00
Herkunft der gelieferten Fernwärme
Kehricht Anteil in % 49.2 48.3 53.7 52.1 43.3
Erdgas Anteil in % 32.7 35.9 29.4 28.3 39.3
Holz Anteil in % 12.4 12.7 12.5 13.9 13.4
Klärschlamm Anteil in % 2.8 2.8 4.0 4.0 3.4
Heizöl extra leicht Anteil in % 1.5 0.3 0.4 1.7 0.6
Drittlieferanten Anteil in % 1.5 0.0 0.0 0.0 0.0
Herkunft des gelieferten Biogas-Erdgas
GVM (Erdgas) Anteil in % 99.8 99.8 99.7 99.7 99.8
EU Anteil in % 41 46 43 39 – 1
Norwegen Anteil in % 24 18 18 20 – 1
Russland Anteil in % 23 25 31 33 – 1
Sonstige Anteil in % 12 11 8 8 – 1
Biopower (Biogas) Anteil in % 0.2 0.2 0.3 0.3 0.2
1 Quelle: VSG. Der Lieferantenmix für das Jahr 2015 kann erst ab Juni 2016 ausgewiesen werden.
Herkunft der gelieferten Energie für Contracting-Anlagen 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Fernwärme GWh – – – 42.0 38.9
Erdgas GWh – – – 102.0 91.5
Heizöl GWh – – – 8.1 7.9
Klimabelastung des Energieabsatzes 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Energieabsatz (Primärenergie) 1000 t CO2-Äq. 864 902 781 774 821
Erdgas 1000 t CO2-Äq. 756 788 692 679 1 701
Fernwärme 1000 t CO2-Äq. 87 93 70 76 104
Elektrizität 1000 t CO2-Äq. 21 21 19 19 16
1 Wert 2015 musste korrigiert werden, da der verminderte CO2-Ausstoss durch das ab 01.05.2015 neu eingeführte Produkt Bio-Erdgas mit 3 % Biogasanteil nicht berücksichtigt wurde.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Nachhaltigkeitskennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 46
Identifiziertes Einsparpotenzial bzw. erzielte Einsparungen 2012 – 2016
identifiziertes Einsparpotenzial 1 erzielte Einsparungen 2
Energieform 2012 2013 2014 2015 2016
Wärmeenergie MWh1 3 543 7 415 1 668 526 1 840
Strom MWh1 – 1 990 1 640 67 16
Total MWh1 3 543 9 405 3 308 593 1 856
1 Bis in das Jahr 2014 wurden nur die Einsparpotenziale dokumentiert, bis ins Jahr 2012 zudem nur für Wärmeenergie. Die tatsächlich umgesetzten Projekte wurden IWB nicht alle gemeldet und sind nicht vollständig dokumentiert.
2 Ab dem Jahr 2015 beziehen sich die Zahlen auf die erzielten Einsparungen.
Herkunft des gelieferten Trinkwassers 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Lange Erlen Anteil in % 51.7 53.8 49.9 51.0 51.4
Hardwald Anteil in % 48.3 46.2 50.1 49.0 48.6
Qualität des Trinkwassers 2012 – 2016 Jahresmittelwerte
2012 2013 2014 2015 2016
Toleranz-wert
Hydrogencarbonat mg/l 174 174 192 192 188 –
Calcium mg/l 54.5 60.8 61.4 62.4 61.6 –
Sulfat mg/l 29.7 31.1 32.7 33.2 31.7 –
Chlorid mg/l 14 15.9 17.1 16.9 15.9 –
Natrium mg/l 10.3 10.8 12 12.2 12 40.0
Magnesium mg/l 7.8 8.5 8.6 8.6 8.5 –
Nitrat mg/l 7.1 8.2 8.3 7.6 7.8 –
Kieselsäure mg/l 5.5 5.2 5.6 5.7 5.5 –
Kalium mg/l 1.7 1.8 1.8 1.8 1.9 –
Fluorid mg/l 0.13 0.12 0.11 0.12 0.11 1.5
Aluminium mg/l < 0.005 < 0.005 < 0.005 < 0.005 < 0.005 200
TOC (Totaler gelöster Sauerstoff ) mg/l 0.43 0.46 0.4 0.45 0.41 –
Gesamtkeimzahl KBE 1/100ml <1 <1 <1 <1 <1 300 2
E.coli KBE 1/100ml 0 0 0 0 0 n.n. 3
Enterokokken KBE 1/100ml 0 0 0 0 0 0
1 Kolonienbildende Einheiten2 Gemäss Hygieneverordnung des Eidgenössischen Departements des Inneren (EDI)3 Nicht nachweisbar
47
Betriebliches UmweltmanagementEnergieverbrauch 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Energieverbrauch IWB-Fahrzeugflotte
Treibstoff GJ 7 957 7 728 7 141 6 502 6 339
Diesel GJ 2 787 2 222 2 341 2 314 2 241
Benzin GJ 1 647 1 584 1 234 919 848
Erdgas GJ 3 523 3 922 3 542 3 243 3 221
Strom 1 GJ – – 24 26 29
CO2-Effizienz der IWB-Fahrzeugflotte
Fahrzeugflotte 2 g CO2 / km 166 158 151 148 136
Neuwagen g CO2 / km 114 94 116 92 90
Neuwagen Personenwagen g CO2 / km 114 77 69 85 58
Neuwagen Nutzfahrzeuge g CO2 / km 150 121 135 155 132
CO2-Effizienz Zugreisen
Personenkilometer km – 4 – 4 – 4 – 4 485 480
Einsparungen 3
CO2-Emissionen t CO2-Äq. – 4 – 4 – 4 – 4 74
Energie GJ – 4 – 4 – 4 – 4 1 014
Treibstoff (Diesel) Liter – 4 – 4 – 4 – 4 30 548
Tankfüllungen Anzahl – 4 – 4 – 4 – 4 509
Stromverbrauch IWB
Strom MWh 2 375 2 495 2 622 2 684 2 670
IWB Strom Regio MWh 1 702 1 935 2 315 2 529 2 502
IWB Strom MWh 673 560 307 155 167
Wärmeverbrauch IWB
Wärme (normiert mit Heizgradtagen) MWh 2 969 3 029 3 014 2 819 2 832
1 Der Stromverbrauch der IWB-Fahrzeuge ist bereits im Stromverbrauch IWB enthalten (siehe Stromverbrauch IWB).2 Personen- und Lieferwagen bis 3.5 Tonnen3 Vergleich Zugfahrten zu gleichen Strecken in Diesel-PKW4 Erfassung ab 2016
Klimabelastung durch Eigenverbrauch an Energie 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Gesamtenergie t CO2-Äq. 640 614 570 522 510
Diesel t CO2-Äq. 234 187 197 194 188
Benzin t CO2-Äq. 146 140 109 81 75
Erdgas t CO2-Äq. 225 251 227 208 206
Strom t CO2-Äq. 34 36 38 39 40
Wärme klimarelevant t CO2-Äq. 0 0 0 0 0
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Nachhaltigkeitskennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 48
Trinkwassereigenverbrauch 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Trinkwasser m3 10 987 11 147 10 840 10 669 10 397
Abfall 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Abfall t 1 034 1 010 1 094 1 072 973
Papier / Karton (ins Recycling) t 41 24 25 38 24
Sonderabfälle t 36 36 29 33 23
Brennbare Abfälle t 124 119 155 122 94
Deponieabfälle t 109 108 113 103 216
Altmetall (ins Recycling) t 724 723 772 776 616
KVA: spezifischer Ressourcenverbrauch2012 – 2016, Menge pro t verbrannten Abfall
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Heizöl 1 kg 0.8 0.7 0.8 0.7 1.0
Strombedarf KWh 122 120 116 121 119
Wasserverbrauch (Grund- und Trinkwasser) l 1 428 1 309 1 232 1368 1 182
Chemikalien
Salzsäure 32 % g 228 243 269 266 248
Natronlauge 30 % g 179 88 174 177 172
Natronlauge 50 % g 3 379 3 650 4 120 4032 5 666
Ammoniak 25 % g 2 958 2 845 3 645 3168 2 899
Ungelöschter Kalk g 2 785 3 079 2 883 2782 2 588
Fällungsmittel TMT 15 g 68 40 68 49 9
1 Für das An- und Abfahren der Öfen
49
KVA: Rauchgasemissionen: Schadstoffkonzentrationen 2012 – 2016, Milligramm (mg) pro Normkubikmeter (Nm3), Jahresmittelwerte
2012 2013
2014 2015 2016 Grenzwert
Ofenlinie 2
Staub 0.95 0.81 0.82 0.77 0.67 10
Salzsäure (HCI) 2.39 1.88 1.34 1.20 0.92 20
Ammoniak( NH3) 0.52 0.58 0.34 0.26 0.44 5
Kohlenstoff (C) ges. 0.52 0.43 0.68 0.52 0.75 20
Schwefeldioxid (SO2) 1.43 0.89 0.46 1.20 1.97 50
Stickoxide (NOx) 40.58 40.65 40.94 40.47 40.35 80
Kohlenmonoxid (CO) 6.72 4.50 4.08 3.70 4.26 50
Ofenlinie 3
Staub 1.03 0.88 0.90 1.21 1.12 10
Salzsäure (HCI) 1.27 1.14 1.03 1.18 1.13 20
Ammoniak (NH3) 0.70 0.67 0.61 0.33 0.32 5
Kohlenstoff (C) ges. 0.67 0.41 0.80 0.71 0.78 20
Schwefeldioxid (SO2) 1.04 1.15 0.79 2.38 2.96 50
Stickoxide (NOx) 40.11 40.25 40.72 40.97 40.24 80
Kohlenmonoxid (CO) 6.25 5.15 6.97 7.60 6.91 50
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Nachhaltigkeitskennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 50
MitarbeitendePersonalbestand und -struktur 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Arbeitsplätze
Vollzeitstellen Anzahl 770 768 776 790 791
Belegschaft Personen 798 796 805 821 826
Fluktuationsrate in % der Belegschaft 7.7 9.5 8.7 6.8 6.5
Demografie
Durchschnittsalter der Belegschaft Jahre 45.1 45.4 45.5 45.1 45.4
Diversity
Frauen Anteil in % 12.8 13.7 14.9 15.6 15.7
Männer Anteil in % 87.2 86.3 85.1 84.4 84.3
Frauen in Kaderpositionen Anteil in % 6.5 9.2 9.4 10.6 12.2
Männer in Kaderpositionen Anteil in % 93.5 90.8 90.6 89.4 87.8
Anstellungsbedingungen 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Teilzeitangestellte in % 9.8 9.7 11.2 12.9 14.5
Männer in % 3.9 4.4 4.8 5.8 6.9
Frauen in % 46.1 43.1 47.5 51.6 55.4
Aus- und Weiterbildung 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Lernende Personen 19 17 18 16 20
Anteil in % 2.4 2.1 2.2 2.0 2.4
Nach der Ausbildung übernommene Lernende Anteil in % 100 40 57 50 60
Praktikanten 1 Personen – 1 – 1 – 1 – 1 29
Anteil in % – 1 – 1 – 1 – 1 3.5
Investitionen in Aus- und Weiterbildung Mio. CHF 1.25 1.95 1 1.04 1.16 0.97
1 Erfassung ab 2016
Gesundheitsmanagement 2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Aussetztage Tage1 352 495 441 496 578
Krankheit Tage1 288 403 365 419 488
Unfall Tage1 64 93 76 2 65 2 90
1 Tage pro 100 000 Sollarbeits stunden2 Werte von 2014 und 2015 mussten korrigiert werden, da die Berechnung nicht richtig erfolgte.
TEIL 3 51
Corporate GovernanceDie Vorgaben von Compliance und Corporate Governance haben für IWB einen zentralen Stellenwert. Als selbstständiges Unternehmen im Besitz des Kantons BaselStadt steht IWB mit ihrem umfassenden Versorgungsauftrag permanent im Licht der Öffentlichkeit. IWB verfügt über die notwendigen Strukturen und Organe, um den gesetzlichen Auftrag, die Eignerstrategie und den Leistungsauftrag für die Jahre 2015 bis 2018 erfüllen zu können.
52 KONZERNSTRUK TUR UND EIGENTUMSVERHÄLTNISSE
53 KAPITALSTRUK TUR
53 DER VERWALTUNGSRAT
57 DIE GESCHÄFTSLEITUNG
59 ENTSCHÄDIGUNGSPOLITIK UND FESTSETZUNGSVERFAHREN
60 MITWIRKUNGSRECHTE DES EIGENTÜMERS
60 REVISIONSSTELLE
60 INFORMATIONSPOLITIK
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 52
Corporate GovernanceIWB ist ein selbstständiges öffentlichrechtliches Unternehmen im Besitz des Kantons BaselStadt. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat sichern die unternehmerische Handlungsfreiheit des Unternehmens auf der Basis des gesetzlichen Auftrages und der Eignerstrategie.
Konzernstruktur und EigentumsverhältnisseKonzernstrukturIWB ist in sechs Geschäftsbereiche gegliedert: Beschaffung, Netze, Vertrieb, Integrierte Energie-lösungen, Finanzen und Services sowie Management Services. Diese Geschäftsbereiche teilen sich die Verantwortung für das operative Geschäft in den Sparten Strom, Fernwärme, Gas, Trinkwasser, Telekom, Reststoffverwertung und Energielösungen sowie die Verantwortung für die strategischen Geschäftsfelder.
Kraftwerksbeteiligungen und TochtergesellschaftenIm Rahmen unserer Strategie und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit sind wir an ver-schiedenen Gesellschaften beteiligt und haben Tochtergesellschaften gegründet. Die strategisch wichtigsten Kraftwerksbeteiligungen im Bereich erneuerbare Energien sind Wasserkraftwerke in den Alpen.
Die IWB Renewable Power AGDie IWB Renewable Power AG ist eine Beteiligungsgesellschaft für neue erneuerbare Energien und eine hundertprozentige Tochter von IWB. In der Gesellschaft werden die IWB-Beteiligungen an Kraft-werken im Bereich neue erneuerbare Energien gebündelt. IWB Renewable Power investiert prioritär in neue erneuerbare Energien in der Schweiz und im Ausland, hauptsächlich in Wind- und Solarenergie.
IWB Net AGDer Regierungsrat Basel hat IWB 2010 mit dem Aufbau eines flächendeckenden Glaserfasernetzes (FTTH) in Basel beauftragt. Zur Sicherung der transparenten Preisausweisung und der eindeutigen wirtschaftlichen Abgrenzung der FTTH-Aktivitäten von den weiteren Netzen von IWB wurde 2010 die IWB Net AG gegründet. Die IWB Net AG übernimmt die Gesamtkoordination von Planung, Bewilligung, Beauftragung und Durchführung des Baus und von Betrieb des Glasfasernetzes Basel.
Eine vollständige Auflistung des Konsolidierungskreises ist im Finanzbericht auf den Seiten 93 bis 94 aufgeführt.
Rechtsform und Eigentum IWB ist eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt mit eigener juristischer Persönlichkeit und Sitz in Basel. Der Kanton Basel-Stadt ist alleiniger Eigentümer.
Steuerung durch den Kanton Basel-StadtDer Kanton Basel-Stadt sorgt gemäss § 31 der Kantonsverfassung vom 23.03.2005 für eine sichere, der Volkswirtschaft förderliche und umweltgerechte Energieversorgung. Er fördert die Nutzung von erneuerbaren Energien, die Nutzung neuer Technologien und die dezentrale Energieversorgung sowie den sparsamen und rationellen Energieverbrauch. Er wendet sich gegen die Nutzung von Kernenergie und hält keine Beteiligungen an Kernkraftwerken. Gemäss § 31 der Kantonsverfassung gewährleistet der Staat ausserdem die Versorgung mit gutem Trinkwasser.
Mit dem IWB-Gesetz vom 11.02.2009 hat der Grosse Rat die Vorgaben der Kantonsverfassung in einem Auftrag an IWB konkretisiert. Die Kernaufgaben von IWB sind demnach:
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• die Sicherstellung der Versorgung des Kantons mit Energie und Wasser, Planung, Bau, Betrieb und Unterhalt der Versorgungsnetze
• die Erfüllung von zusätzlichen öffentlichen Leistungen • die Einhaltung der Grundsätze der Versorgung
Zur Umsetzung dieses Auftrages schliesst der Kanton gestützt auf § 27 des IWB-Gesetzes mit IWB jeweils für eine Periode von vier Jahren einen Leistungsauftrag ab, in dem die strategische Ausrich-tung von IWB aufgeführt und die Gesamtinvestitionen pro Sparte dargelegt sind.
KapitalstrukturZur Erfüllung ihrer Aufgaben gewährte der Kanton Basel-Stadt IWB ein Dotationskapital in Höhe von 530 Millionen Franken. Zusätzlich zu diesem unverzinslichen Dotationskapital stellt der Kanton IWB Fremdkapital zur Verfügung, das zu marktüblichen Konditionen verzinst wird. Eine Finanzie-rung durch externes Fremdkapital ist zulässig. Dabei darf die Eigenkapitalquote (das Eigenkapital, gemessen in Prozenten der Bilanzsumme) den Wert von 40 Prozent nicht unterschreiten. Dieser Wert gilt für IWB und ihre vollkonsolidierten Tochtergesellschaften. Für die Erhöhung des Dotati-onskapitals ist ein Beschluss des Grossen Rats nötig.
Der VerwaltungsratDer Verwaltungsrat ist das oberste Führungsorgan von IWB. Er trägt die unternehmerische Verant-wortung, insbesondere für die Erfüllung der kantonalen Leistungsaufträge und für die strategische Ausrichtung von IWB. Die Verwaltungsräte sind verpflichtet, ihre Tätigkeit im Verwaltungsrat im Einklang mit der Eignerstrategie auszuüben. Die in der Eignerstrategie enthaltenen Vorgaben sind für die Unternehmung und ihre Führungs- und Aufsichtsgremien in der Steuerung und Aufsicht von IWB verbindlich. Der Verwaltungsrat besteht aus sieben Mitgliedern. Drei der Mitglieder wur-den vom Grossen Rat und vier vom Regierungsrat gewählt, der auch den Präsidenten bestimmt. Die Amtsdauer beträgt vier Jahre, eine Wiederwahl ist möglich. Bei der Wahl berücksichtigen der Regierungsrat und der Grosse Rat die fachlichen Qualifikationen und die relevanten Erfahrungen der Mitglieder des Verwaltungsrats.
Zusammensetzung des Verwaltungsrats (per 31.12.2016)
Dr. Michael Shipton (Jahrgang 1956, CH-GB)Verwaltungsratspräsident seit 01.05.2015 Mitglied in den Ausschüssen Finanzen, Personal und Recht, Energiestrategie
Berufliche Laufbahn – Michael Shipton absolvierte seine Ausbildung zum Diplomelektroingenieur und Dr. sc. techn. in Breitbandkommunikation an der britischen Universität Bath. Er ist seit 2007 Managing Director bei Euro-clear sowie seit 2014 CEO von DTCC-Euroclear Global Collateral Ltd. Zuvor war Shipton während sechs Jahren Mitglied der Konzernleitung von Swisscom und bekleidete verschiedene Managementpositionen beim Berner Telekom-Konzern Ascom.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – Euroclear Sweden AB, Euroclear Finland Oy, DTTC-Euroclear Global Collateral Ltd.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 54
Mirjana Blume (Jahrgang 1975, CH) Mitglied des Verwaltungsrats seit 01.01.2013 Vizepräsidentin seit 17.10.2014 und Ausschuss Finanzen (Vorsitzende)
Berufliche Laufbahn – Die diplomierte Betriebsökonomin FH und MBA HSG ist seit 2012 CFO und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Qnective AG, einem Unternehmen im Bereich Kommunikationssicherheit. Von 2008 bis 2011 war sie CFO und CEO der Edisun Power Gruppe, eines kotierten europäischen Solar-stromproduzenten. In den Jahren 2000 bis 2008 war sie als CFO im Pharma-bereich unter anderem bei Novartis tätig.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – Qnective AG, Zürich (Mitglied), Goldbach Group AG (Leiterin Audit Committee)
Monika Naef (Jahrgang 1962, CH) Mitglied des Verwaltungsrats seit 01.11.2015 Ausschuss Personal und Recht (Vorsitzende)
Berufliche Laufbahn – Die Anwältin ist seit 2005 Partnerin der Kanzlei Dufour Advokatur. Schwerpunkte ihrer anwaltlichen Tätigkeit liegen unter anderem im Vertrags-, Handels- und Gesellschaftsrecht sowie im privat- und öffentlich-recht lichen Arbeitsrecht. Vor ihrer Selbstständigkeit war sie fünf Jahre lang weltweite Leiterin Funktion Recht bei einem internationalen Chemiekonzern. Nach dem Studium in Basel und dem 1990 absolvierten Anwaltsexamen war sie als Rechtskonsulentin für verschiedene Unternehmen der Pharmabranche und der Industrie tätig. Sie hat Zusatzausbildungen an der INSEAD und an der HSG absolviert.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – Qnective AG
Dr. Bernhard Madörin (Jahrgang 1959, CH) Mitglied des Verwaltungsrats seit 01.01.2010
Berufliche Laufbahn – Der Jurist mit Dissertation in Steuerrecht ist seit 2000 geschäftsführender Partner der artax-Gruppe. Er wirkt in verschiedenen Ins-titutionen als Verwaltungsrat, Stiftungsrat, Geschäftsführer und Präsident. Er ist zudem Autor zahlreicher Fachbücher und zweier Kriminalromane.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – artax Fide Consult AG, Maklerzentrum Schweiz AG (Präsident des Verwaltungsrats), BM Swiss Audit AG (Präsident des Verwaltungsrats) und 40 weitere Exekutivmandate in KMU
Beat Jans (Jahrgang 1964, CH) Mitglied des Verwaltungsrats seit 01.01.2010 Ausschuss Personal und Recht
Berufliche Laufbahn – Der diplomierte Umweltnaturwissenschaftler ETH ist Dozent und selbstständiger Umweltberater. Im Nationalrat vertritt er den Kanton Basel-Stadt und ist Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK-NR) sowie der Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK).
Wesentliche Mandate – Schweizerische Energiestiftung (Präsident), Eco.ch (Präsident), Fairmedia (Präsident), Landschaftsschutz Schweiz (Mitglied des Stiftungsrats)
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Dr. Rudolf Rechsteiner (Jahrgang 1958, CH) Mitglied des Verwaltungsrats seit 01.01.2010 Ausschuss Energie strategie (Vorsitzender), Auschuss Finanzen
Berufliche Laufbahn – Der Ökonom arbeitet selbstständig als Berater und Hoch-schuldozent, insbesondere in den Bereichen Umwelt- und Energiepolitik, und hat Lehraufträge an der Universität Basel, an der ETH Zürich und an der FHO. Als Mit-glied des Nationalrats (1995 bis 2010) hat er die schweizerische Umwelt- und Ener-giegesetzgebung sowie die Marktöffnung der Elektrizitätswirtschaft massgeblich mitgestaltet.
Wesentliche Mandate – Stiftungsrat Swissaid (Präsident), Verwaltungsrat Pensionskasse Basel-Stadt (Mitglied)
Aeneas Wanner (Jahrgang 1979, CH) Mitglied des Verwaltungsrats seit 01.01.2010 Ausschuss Energiestrategie
Berufliche Laufbahn – Der diplomierte Umweltnaturwissenschaftler ETH und MBA HSG ist Mitglied des Basler Grossen Rats und Dozent an der ETH Zürich. Seit 2006 ist er Geschäftsleiter von Energie Zukunft Schweiz, der Plattform zur Förderung erneuerbarer Energien und von Energieeffizienz. Zwischen 2002 und 2005 baute er als Mitbegründer die Stiftung myclimate auf.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – act AG (Präsident), EE Plus AG (Mitglied), EWK Herzogenbuchsee AG (Mitglied)
Interne Organisation
Rolle und Arbeitsweise des VerwaltungsratsDer Verwaltungsrat überwacht die Geschäftsleitung und wählt deren Mitglieder. Er erlässt ein Orga-nisationsreglement, legt im Rahmen des kantonalen Leistungsauftrags und der Eignerstrategie die strategischen Unternehmensziele fest und führt eine Risikokontrolle durch. Der Verwaltungsrat ge-nehmigt die Geschäftsplanung und das Budget. Die Jahresrechnung legt er dem Regierungsrat zur Genehmigung vor. Das betrifft auch die Gebührentarife für Leistungen im Bereich der öffentlichen Aufgaben. In seine Kompetenz fällt des Weiteren die Genehmigung der Gründung von Tochterge-sellschaften sowie der Beteiligung an anderen Unternehmen. Er erlässt oder ändert die allgemeinen Anstellungsbedingungen und genehmigt einen allfälligen Gesamtarbeitsvertrag.
Das Organisationsreglement definiert die Zuweisung und die Abgrenzung von Aufgaben, Kom-petenzen und Verantwortung von Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und CEO, soweit dies nicht be-reits durch das IWB-Gesetz geregelt ist.
AusschüsseDer Verwaltungsrat bildet für folgende Aufgabenbereiche je einen ständigen Ausschuss: • Finanzen • Personal und Recht • Energiestrategie
Die Ausschüsse des Verwaltungsrates bestehen aus drei Mitgliedern, der Verwaltungsratspräsi-dent ist von Amtes wegen Mitglied sämtlicher ständiger Ausschüsse. Die Aufgabe der Ausschüsse ist die Vorberatung der Geschäfte des Verwaltungsrats.
Der Verwaltungsratspräsident weist einzelne Sachgeschäfte zur Vorberatung den einzelnen Ausschüssen zu. Die Ausschüsse beraten zugewiesene Vorlagen und geben Empfehlungen zuhan-den des Verwaltungsrats ab. Die Ausschüsse haben keine Entscheidungskompetenz.
ZusammensetzungAusschuss Finanzen: Mirjana Blume (Vorsitz), Michael Shipton, Rudolf RechsteinerAusschuss Personal und Recht: Monika Naef (Vorsitz), Michael Shipton, Beat JansAusschuss Energiestrategie: Dr. Rudolf Rechsteiner (Vorsitz), Michael Shipton, Aeneas Wanner
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 56
Information und Kontrolle gegenüber der Geschäftsleitung
BerichterstattungDamit der Verwaltungsrat seine Oberaufsicht ausüben kann, erstattet die externe Revisionsstelle ihm einmal jährlich Bericht.
ComplianceFür den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung von IWB ist die Einhaltung der internen und exter-nen Normen und Werte eine Grundbedingung für die Geschäftstätigkeit. IWB kann ihre unter-nehmerischen Ziele nur nachhaltig erreichen, wenn sie den rechtlichen Rahmen respektiert und die Erwartungen der Öffentlichkeit an das ethische Geschäftsverhalten erfüllt. In diesem Sinne haben der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung einen weisungsunabhängigen Compliance- Beauftragten eingesetzt, der sie bei der Wahrnehmung ihrer Aufsichtsfunktion im Hinblick auf die Kontrolle der Compliance-Risiken und die Einhaltung der Compliance-Verpflichtungen unterstützt. Die Compliance ist fester Bestandteil der Prozesse innerhalb des Unternehmens und wird stetig weiterentwickelt. Internes Kontrollsystem (IKS)IWB verfügt über ein konzernweites IKS mit Schwerpunkt auf der internen Kontrolle über die Finanzberichterstattung der IWB-Gruppe gemäss Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 des Schweizerischen Obli gationenrechts (OR).
Jährlich findet eine Beurteilung der Qualität und Angemessenheit des IKS auf Ebene der Ge-schäftsprozesse, der generellen Informationstechnologie sowie auf Unternehmensebene statt. Hierbei werden die Risiken bezüglich der finanziellen Berichterstattung bewertet wie auch die Effektivität der zur Reduktion dieser Risiken vorhandenen Kontrollen beurteilt. Über das Ergebnis dieses internen Bewertungsprozesses wird dem Verwaltungsrat jährlich umfassend Bericht er-stattet. Das konzernweite IKS wird ausserdem durch die interne und die externe Revisionsstelle un abhängig geprüft.
RisikomanagementDas Risikomanagement bei IWB liefert einen wesentlichen Beitrag bei der Absicherung der Unter-nehmensziele, der Verminderung von Unsicherheiten bei Entscheidungen und der Erhöhung von Sicherheit / Verfügbarkeit unserer Anlagen. Bei der Risikoidentifikation und der anschliessenden Beurteilung sind alle Hierarchieebenen berücksichtigt und einbezogen. Für die Risikobeurteilung und -bewertung werden unternehmensweit einheitliche Standards und Methoden verwendet. Je nach Risikobeurteilung werden Massnahmen zur Risikosteuerung definiert, deren Umsetzung überprüft und die Wirkung in Bezug auf das Risiko beurteilt. Damit frühzeitig Veränderungen der Risikosituation festgestellt werden können, werden Frühwarnindikatoren definiert und über-wacht. Zweimal jährlich werden die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat über die Risiko- situation informiert. Eine unvorhergesehene Veränderung eines oder mehrerer Risiken kann eine Ad-hoc-Berichterstattung an die Geschäftsleitung und an den Verwaltungsrat auslösen.
Interne RevisionDie Interne Revision unterstützt den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung bei der Wahrneh-mung ihrer Aufsichtsfunktion, der Risikokontrolle und der Unternehmenssteuerung. Sie prüft und beurteilt die Wirksamkeit und Effizienz des Risikomanagements, der internen Steuerungs- und Kontrollsysteme und der Geschäftsprozesse und trägt zu deren Verbesserung bei. Das Vorgehen der Internen Revision ist risikoorientiert und koordiniert mit den anderen Assurance-Funktionen. Der Leiter der Internen Revision berichtet funktional direkt an den VR-Ausschuss Finanzen und nimmt an dessen Sitzungen teil.
Ein weisungsunab hängiger Compliance Beauftragter unterstützt den Verwaltungsrat und die Geschäfts leitung bei der Wahrnehmung ihrer Aufsichtsfunktion.
Bei der Risiko identifikation und der anschliessenden Beurteilung sind alle Hierarchieebenen berücksichtigt und einbezogen.
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Die GeschäftsleitungDie Geschäftsleitung ist das operative Führungsorgan von IWB und vertritt diese gegen aussen. Ihre Befugnisse und Aufgaben werden durch den Verwaltungsrat im Organisationsreglement definiert. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung (CEO) sowie die weiteren Mitglieder werden vom Verwal-tungsrat überwacht. Die Geschäftsleitung besteht aus dem CEO und sechs weiteren Mitgliedern. In der Geschäftsleitung sind per 01.01.2017 die Geschäftsbereiche Beschaffung, Netze, Vertrieb, Integ-rierte Energielösungen, Management Services sowie Finanzen und Services vertreten. Aufgabe der Geschäftsleitung ist die Formulierung der Unternehmens-, Finanz- und Personalpolitik, des Unter-nehmensleitbildes und der Unternehmensziele zuhanden des Verwaltungsrats, die Bewilligung der Investitionen und Ausgaben im Rahmen ihrer Kompetenzen sowie die Unterstützung des CEO bei der Führung des Unternehmens IWB.
Zusammensetzung der Geschäftsleitung (per 30.04.2017)
Dr. David Thiel (Jahrgang 1966, CH) CEO seit 01.03.2008 Leiter Vertrieb a.i. (01.09.2015 bis 31.08.2016)
Berufliche Laufbahn – Der Wirtschaftswissenschaftler studierte und promovier-te an der Universität Basel. Seine Dissertation im Bereich Unternehmensfüh-rung und Strommarktöffnung, die er von 1993 bis 1995 schrieb, wurde vom PSEL und der AEW Energie AG gefördert. Anschliessend war er für eine inter-nationale Beratungsfirma in der italienischsprachigen Schweiz tätig, wo er sich schwerpunktmässig mit dem Aufbau der Strategieberatung für Energieversor-gungsunternehmen beschäftigte. Von 1997 bis 1999 leitete er unternehmens-weite Entwicklungsprojekte bei der BKW FMB Energie AG. Von 2000 bis 2008 war er Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Vertrieb der WWZ Energie AG, welche die Zentralschweiz mit Energie, Wasser und Telekomdiens-ten versorgt. David Thiel ist Vorstandsmitglied des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – IWB Renewable Power AG (Mitglied), Blenio Kraftwerke AG (Mitglied), Grande Dixence SA (Mitglied), Gasverbund Mittelland AG (Mitglied), Hardwasser AG (Mitglied), Maggia Kraftwerke (Mitglied), Swissgas AG (Mitglied)
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Dr. Claus Schmidt (Jahrgang 1968, CH) Stellvertreter des CEO. Mitglied der Geschäftsleitung seit 01.04.2016 COO und Leiter des Geschäftsbereichs Management Services
Berufliche Laufbahn – Claus Schmidt studierte an der Universität Basel Physik mit den Nebenfächern Mathematik und Informatik. Er schloss diese Ausbil-dung 1998 mit einer Doktorarbeit in experimenteller Physik ab. Bis 2003 war er als Strategieberater für Accenture in Zürich tätig, ehe er Anfang 2004 gemein-sam mit Partnern das Schweizer Management-Beratungsunternehmen The Advisory House gründete. Bis Ende März 2016 war Schmidt COO und CFO, Mit-glied der Geschäftsleitung und Verwaltungsrat von The Advisory House.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – keine
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 58
Peter Baumstark (Jahrgang 1969, CH) Mitglied der Geschäftsleitung seit 01.01.2016 Leiter des Geschäfts bereichs Integrierte Energielösungen
Berufliche Laufbahn – Peter Baumstark stiess im Jahr 2007 zu IWB, um den Tele-kom-Bereich mit aufzubauen. Der diplomierte Elektroingenieur war zuvor selbstständig als Mitgründer der im Mobile Computing tätigen Firma Syfex AG und dort als Managing Partner tätig. 2010 übernahm er die Leitung des Bereichs Telekom bei IWB, seit 2013 führte er den Bereich Energielösungen und Telekom. Zum 01.01.2016 übernahm er die Leitung des neu geschaffenen Geschäfts-leitungsbereichs Integrierte Energielösungen.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – IWB Net AG
Michael Ackermann (Jahrgang 1974, CH) Mitglied der Geschäftsleitung seit 01.01.2014 CFO und Leiter des Geschäftsbereichs Finanzen und Services
Berufliche Laufbahn – Michael Ackermann ist diplomierter Wirtschaftsprüfer und Betriebsökonom HWV. Von 2002 bis 2007 war er als Corporate Controller und Assistant CFO für den Holcim-Konzern tätig. 2007 wechselte Michael Ackermann zu der Flughafen Zürich AG, bei der er bis Ende 2013 als stellvertretender CFO und Leiter Controlling, Accounting, Investor Relations und Gebührenmanage-ment einen umfassenden Verantwortungsbereich abdeckte.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – Kraftwerk Birsfelden AG (Mitglied), IWB Renewable Power AG (Mitglied), Holzkraftwerk Basel AG (Mitglied), Solar-thermiekraftwerk TuboSol PE 2 (Mitglied), Gasverbund Mittelland AG (Mitglied)
Dr. Martin Eschle (Jahrgang 1966, CH) Mitglied der Geschäftsleitung seit 01.12.2016 Leiter des Geschäfts bereichs Beschaffung
Berufliche Laufbahn – Martin Eschle studierte Physik an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Seine Ausbildung schloss er 1997 mit einer Doktor-arbeit in physikalischer Chemie ab, ergänzt um ein zusätzliches Diplomstudium in Betriebswirtschaft. Nach dem Studium war er für McKinsey tätig, ehe er 2002 in die Energiewirtschaft wechselte. Bei der Axpo AG leitete Martin Eschle zu-nächst das Risk- und Produktmanagement. Von 2004 bis 2011 war er Mitglied der Divisionsleitung Handel und Vertrieb der Axpo AG, wo er zuletzt für das Business Development verantwortlich war. Ende 2011 wechselte Martin Eschle als Mitglied der Divisionsleitung Energie Schweiz und Leiter Vertrieb Schweiz zur Alpiq. Seit Anfang 2015 war Martin Eschle Leiter Retail & DSM (Demand-Side-Management) in der Division Commerce & Trading von Alpiq. Bei IWB trat er am 01.12.2016 die die Nachfolge von Bernhard Brodbeck an, der IWB per 31. Oktober 2016 mit dem Wunsch nach einer beruflichen Selbstständigkeit verlassen hat.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – Gasverbund Mittelland AG (Mitglied), es ist vorgesehen, dass Martin Eschle im Jahr 2017 weitere Verwaltungsrats-mandate bei IWB-Beteiligungen der Beschaffung übernehmen wird.
Dr. sc. Markus Balmer (Jahrgang 1973, CH) Mitglied der Geschäftsleitung seit 01.11.2016 Leiter des Geschäftsbereichs Vertrieb
Berufliche Laufbahn – Markus Balmer begann seine Tätigkeit bei IWB im Jahr 2013, um den damals neu geschaffenen Bereich Strategie & Innovation aufzu-bauen. Nach seinem Studium der Umweltnaturwissenschaften war er an der ETH in Zürich in der Forschung tätig, ehe er zur Energiewirtschaft wechselte. 2007 – 2013 arbeitete Markus Balmer in der energiewirtschaftlichen Planung und Strategie bei BKW und als Leiter der Abteilung Energiewirtschaft und Regulierung. Bei IWB wechselte er im Frühjahr 2016 in den Verkauf, wo er im November 2016 die Stelle des Vertriebsleiters als Nachfolger des plötzlich verstorbenen Patrick Schünemann übernahm.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – Gasverbund Mittelland AG (Mitglied)
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Markus Küng (Jahrgang 1969, CH) Mitglied der Geschäftsleitung seit 01.09.2008 Leiter des Geschäfts bereichs Netze
Berufliche Laufbahn – Der Elektroingenieur FH / NDS arbeitete von 1993 bis 1998 als Projektleiter bei der Kriegel+Schaffner AG. 1998 wechselte er zu IWB, wo er als Planungsingenieur Elektrizität, als Leiter Planung Elektrizität und als Leiter Planung und Projektierung tätig war. 2008 übernahm er die Leitung des Bereichs Anlagen / Netze. Im Rahmen der Reorganisation durch das Projekt IWB 2010 übernahm er 2010 die Leitung des Bereichs Netze.
Wesentliche Verwaltungsratsmandate – Kraftwerke Hinterrhein AG (Mitglied), Gasverbund Mittelland AG (Mitglied), Biopower Nordwestschweiz AG (Mitglied), IWB Net AG (Mitglied)
Entschädigungspolitik und Festsetzungsverfahren Der Regierungsrat legte 2010 die Vergütungspolitik sowie die Höhe der Vergütungen für den Ver-waltungsrat fest. Er verabschiedete das Kaderreglement, das die Entlohnung und die Vergütungen für die Mitglieder der Geschäftsleitung sowie das obere und das mittlere Kader definiert.
VerwaltungsratDie Höhe der Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder und des Verwaltungsratspräsidenten legt der Regierungsrat fest. Der Präsident des Verwaltungsrats erhält eine jährliche Vergütung von 120 000 Franken, die Vizepräsidentin 30 000 Franken, die Mitglieder eine solche von 20 000 Franken. Daneben werden Sitzungsgelder (600 Franken pro Halbtag), Spesenpauschalen (5000 Franken für den Präsidenten und 1000 Franken für die übrigen Mitglieder) und Honorare für die Mitglieder der Ausschüsse in Höhe von jeweils 5000 Franken entrichtet.
Gesamtvergütungen der Verwaltungsratsmitglieder 2016, CHF
Name Funktion im VR Gesamtvergütung
Dr. Michael Shipton Präsident 140 600
Mirjana Blume Vizepräsidentin (ab 04. 2016) 40 550
Beat Jans Mitglied 38 000
Monika Naef Mitglied 36 200
Dr. Bernhard Madörin Mitglied 27 000
Dr. Rudolf Rechsteiner Mitglied 40 400
Aeneas Wanner Mitglied 37 400
Gesamtsumme der Vergütungen 360 150
Die GeschäftsleitungDie Höhe der Entschädigungen der Geschäftsleitungsmitglieder ist im IWB-Kaderreglement festge-legt, das vom Verwaltungsrat erlassen und vom Regierungsrat genehmigt wurde. Neben einer am Lohngesetz des Kantons Basel-Stadt orientierten Vergütung erhalten die Mitglieder der Geschäfts-leitung variable, von der Zielerreichung abhängige Vergütungsanteile in Höhe von maximal 15 Pro-zent der Grundvergütung. Diese werden jährlich im Mai ausbezahlt – nach Beschluss des Verwal-tungsrats und Genehmigung der Jahresrechnung durch den Regierungsrat. Hinzu kommt eine pauschale, monatlich entrichtete Spesenerstattung.
Insgesamt richtete IWB den sieben Geschäftsleitungsmitgliedern für das Jahr 2016 Entschädigungen in Höhe von 1 642 850 Franken aus. Diese Summe setzt sich zusammen aus den fixen und den variablen Gehaltsbestandteilen sowie der pauschalen Spesenerstattung für das Jahr 2016.
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 60
Mitwirkungsrechte des EigentümersDer Grosse RatDer Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt beschliesst alle vier Jahre den Leistungsauftrag an IWB. In seinen Kompetenzen liegen zudem Kapitalerhöhungen, der Verkauf des Strom-, Wasser-, Gas- oder Fernwärmenetzes oder von Teilen davon, der Aufbau von neuen Netzen und der Neubau und der Ersatz von Grossanlagen auf Kantonsgebiet mit einem Investitionsvolumen von mehr als 30 Millio-nen Franken. Der Grosse Rat wählte drei der sieben Mitglieder des Verwaltungsrats. Im September 2013 hat der Grosse Rat Beat Jans, Bernhard Madörin und Aeneas Wanner für die Amtsperiode vom 01.01.2014 bis 31.12.2017 wieder in den Verwaltungsrat gewählt.
Im Rahmen seiner Oberaufsicht über den Regierungsrat und die Verwaltung nimmt der Grosse Rat jährlich die Jahresrechnung von IWB zur Kenntnis, worin unter anderem wesentliche Vorkommnisse des vergangenen Jahres, die finanzielle Entwicklung sowie die Erfüllung der strate gischen Ziele beschrieben und kommentiert werden.
Der RegierungsratDer Regierungsrat vertritt gegenüber IWB die Eigentümerinteressen des Kantons, indem er die Eignerstrategie festlegt, vier von sieben Verwaltungsräten wählt und über die Umsetzung der Eig-nerstrategie wacht. Der Regierungsrat kann gewisse Aufgaben bzw. Kompetenzen an ein einzelnes Mitglied bzw. an ein Departement delegieren. Der Regierungsrat genehmigt die Jahresrechnung von IWB und beschliesst über die Gewinnverwendung. Er legt eine Gewinnausschüttungspolitik fest, die sowohl die unternehmerischen Interessen von IWB wie auch die Eigentümerinteressen des Kantons ausgewogen berücksichtigt.
Der Regierungsrat genehmigt die Gebühren für Leistungen von IWB, die gestützt auf einen öffentlichen Auftrag erbracht werden.
RevisionsstelleDie Revisionsstelle wird vom Regierungsrat für die Amtsdauer von einem Jahr gewählt. Die Wieder-wahl ist möglich. Die Revisionsstelle prüft die Buchführung und die Jahresrechnung. Sie erstattet dem Verwaltungsrat und dem Regierungsrat schriftlich Bericht über das Ergebnis ihrer Prüfung.
Seit 2015 ist die Ernst & Young AG die Revisionsstelle für IWB. Die leitende Revisorin ist seit 2015 für IWB tätig. Der Regierungsrat hat am 15.11.2016 die Ernst & Young AG als Revisionsstelle für das Geschäftsjahr 2016 gewählt.
InformationspolitikIWB informiert die Öffentlichkeit aktiv, offen und ehrlich über die Ziele des Unternehmens und über besondere Ereignisse. IWB legt dabei Wert auf eine zielgruppengerechte Kommunikation gegen-über Kunden, Mitarbeitenden, Medienvertretern und weiteren interessierten Kreisen. Viermal im Jahr erscheint das Kundenmagazin energie & wasser, das an alle Kunden im Versorgungsgebiet ver-teilt wird. Wir berichten darin über aktuelle Ereignisse, geben Impulse zum effizienten Umgang mit Energie und Wasser und berichten über wichtige Entwicklungen im Energiebereich. Unsere Medienmitteilungen sind unmittelbar nach dem Versand an die Medien auch über die IWB-Website und in verschiedenen Social-Media-Kanälen der Öffentlichkeit zugänglich. 2016 haben wir in 19 Me-dienmitteilungen, teilweise zusammen mit Partnerunternehmen, über wichtige Entwicklungen und Ereignisse unseres Unternehmens berichtet.
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FinanzberichtDas Wetter und die anhaltend herausfordernden Bedingungen auf dem Energiemarkt prägen den Umsatz von IWB. Die kühleren Wintermonate führen zwar zu höheren Absatzmengen in den Wärmesparten. Geprägt durch die erneut gesunkenen Energiepreise im Strom und Gasbereich sowie ungünstige Windverhältnisse bei unseren Produktionsanlagen für neue erneuerbare Energien sinkt der Umsatz um 3 Prozent auf 727 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis hat sich 2016 gegenüber dem durch die Rückstellung für Energiebezugsverträge belasteten Vorjahr stabilisiert. IWB ist operativ gut aufgestellt und für die Herausforderungen der Zukunft bereit – und unterstreicht dies durch 139 Millionen Franken Investitionen, grösstenteils in die lokale Netzinfrastruktur.
62 KONZERNRECHNUNG
66 ANHANG ZUR KONZERNRECHNUNG
75 ERLÄUTERUNGEN ZU POSITIONEN DER KONZERNRECHNUNG
95 REVISIONSBERICHT
TEIL 4
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 62
Konsolidierte Erfolgsrechnung 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
Anmerkungen 2015 angepasst 2016
Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen 2 702 703 682 259
Aktivierte Eigenleistungen 2 28 886 29 222
Übriger Betriebsertrag 2 21 720 15 540
Betriebsleistung 753 309 727 021
Energie- und Materialaufwand 3 – 435 216 – 327 062
Personalaufwand 4 – 109 646 – 115 003
Übriger Betriebsaufwand 5 – 87 867 – 92 714
Betriebsaufwand – 632 729 – 534 779
Betriebsergebnis (EBITDA) 120 580 192 242
Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen auf Sachanlagen 14 – 74 566 – 69 265
Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen auf immaterielle Anlagen 15 – 13 698 – 13 262
Betriebsergebnis (EBIT) 32 316 109 715
Finanzaufwand 6 – 17 077 – 13 505
Finanzertrag 6 6 058 6 076
Ergebnis assoziierte Gesellschaften 4 417 4 373
Ausserordentliches Ergebnis 11 0 4 317
Ergebnis vor Steuern (EBT) 25 714 110 976
Ertragssteuern 7 – 2 213 – 3 590
Jahresgewinn vor Minderheitsanteilen 23 501 107 386
Minderheitsanteile – 971 – 682
Jahresgewinn nach Minderheitsanteilen 22 530 106 704
Konzernrechnung
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Konsolidierte Bilanz Per 31.12.2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
Anmerkungen 2015 angepasst 2016
Umlaufvermögen 294 674 343 630
Flüssige Mittel 8 108 413 123 982
Wertschriften und derivative Finanzinstrumente 9 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10 109 858 117 306
Sonstige kurzfristige Forderungen 11 3 910 10 088
Vorräte 12 16 549 14 916
Aktive Rechnungsabgrenzung 13 55 944 77 338
Anlagevermögen 2 085 131 2 107 391
Sachanlagen 14 1 641 221 1 679 118
Immaterielle Anlagen 15 47 061 45 283
Finanzanlagen 16 335 663 337 173
Langfristige Vorräte 18 20 232 19 319
Langfristige aktive Rechnungsabgrenzung 19 40 954 26 498
Total Aktiven 2 379 805 2 451 021
Total Fremdkapital 983 000 968 109
Kurzfristiges Fremdkapital 173 687 174 126
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 23 24 551 23 851
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 42 093 63 999
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 20 14 409 12 419
Kurzfristige Rückstellungen 21 33 230 31 398
Passive Rechnungsabgrenzung 22 59 404 42 459
Langfristiges Fremdkapital 809 313 793 983
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 23 535 253 510 223
Langfristige passive Rechnungsabgrenzung 24 39 856 32 715
Langfristige Rückstellungen 21 234 204 251 045
Eigenkapital inkl. Minderheitsanteilen 1 396 805 1 482 912
Minderheitsanteile 2 755 3 387
Eigenkapital exkl. Minderheitsanteilen 1 394 050 1 479 525
Dotationskapital 530 000 530 000
Gewinnreserve 841 520 842 821
Jahresergebnis 22 530 106 704
Total Passiven 2 379 805 2 451 021
Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 64
Konsolidierte Geldflussrechnung 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
Anmerkungen 2015 angepasst 2016
Jahresergebnis vor Minderheitsanteilen 23 501 107 386
Abschreibungen auf Sachanlagen 14 69 954 68 628
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen 15 13 258 12 315
Wertbeeinträchtigungen (Impairment) 14, 15 13 193 6 546
Anteiliges Ergebnis von assoziierten Gesellschaften – 4 417 – 4 373
Dividenden von assoziierten Gesellschaften 4 105 3 702
Fremdwährungsanpassung Finanzanlagen 1 639 234
Kapitalisierte Zinsen Finanzanlagen / Finanzverbindlichkeiten – 235 – 288
Erfolg aus Verkauf von Anlagevermögen – 351 1 750
Bildung / Auflösung von Rückstellungen 21 110 609 21 066
Verwendung von Rückstellungen 21 – 32 276 – 5 929
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3 793 – 7 513
Veränderung der Vorräte 735 1 633
Veränderung der langfristigen Vorräte 122 914
Veränderung der übrigen Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungen – 4 082 – 27 622
Veränderung der langfristigen aktiven Rechnungsabgrenzungen – 3 323 14 698
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 6 010 21 959
Veränderung der übrigen kurzfr. Verbindl. u. passiven Rechnungsabgrenzungen – 7 202 – 18 897
Veränderung der langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungen – 262 – 7 140
Geldfluss aus Betriebstätigkeit (operativer Cashflow) 182 751 189 069
Investitionen in Sachanlagen 14 – 114 691 – 115 739
Devestitionen in Sachanlagen 14 1 436 164
Investitionen in immaterielle Anlagen 15 – 11 586 – 13 498
Investitionen in Finanzanlagen 16 – 14 841 – 9 327
Devestitionen in Finanzanlagen 16 7 415 7 780
Geldfluss aus Investitionstätigkeit – 132 267 – 130 620
Gewinnausschüttung Vorjahr – 30 700 – 20 000
Zunahme der Finanzverbindlichkeiten 83 911 1 015
Abnahme der Finanzverbindlichkeiten – 65 127 – 23 716
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit – 11 916 – 42 701
Währungsdifferenzen – 1 538 – 179
Veränderung des Fonds flüssige Mittel 37 030 15 569
Bestand flüssige Mittel am 01.01.2016 71 383 108 413
Bestand flüssige Mittel am 31.12.2016 108 413 123 982
Veränderung flüssige Mittel 37 030 15 569
65
Nachweis Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals Per 31.12.2015, 1000 CHF
Dotations kapitalBetriebs-reserven
Schwankungs-reserven
Einbehaltene Gewinne
Kumulierte Währungs-
differenzenTotal exkl.
Minderheiten MinderheitenTotal inkl.
Minderheiten
Bestand 01.01.2015 530 000 789 642 27 607 52 545 – 2 945 1 396 849 1 953 1 398 802
Anpassung 0 – 789 642 – 27 607 832 196 0 14 947 0 14 947
Bestand 01.01.2015 angepasst 1/2 530 000 0 0 884 741 – 2 945 1 411 796 1 953 1 413 749
Jahresgewinn /-verlust 0 0 0 22 530 0 22 530 971 23 501
Zuwendung an Reserven 0 0 0 0 0 0 0 0
Währungs differenzen 0 0 0 0 – 9 576 – 9 576 – 169 – 9 745
Ausschüttung an Kanton Basel-Stadt 0 0 0 – 30 700 0 – 30 700 0 – 30 700
Bestand 31.12.2015 530 000 0 0 876 571 – 12 521 1 394 050 2 755 1 396 805
1 Die Positionen Betriebs- und Schwankungsreserven wurden im Zuge der Anpassung des Eigenkapitalspiegels in die Position Einbehaltene Gewinne umgegliedert (vgl. Erläuterung in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen).
2 Angepasst aufgrund der Änderung der Bilanzierung von Contracting-Anlagen (vgl. Erläuterung in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen).
Nachweis Veränderung des konsolidierten Eigenkapitals Per 31.12.2016, 1000 CHF
Dotations kapitalEinbehaltene
Gewinne
Kumulierte Währungs– differenzen
Total exkl. Minderheiten Minderheiten
Total inkl. Minderheiten
Bestand 01.01.2016 530 000 876 571 – 12 521 1 394 050 2 755 1 396 805
Jahresgewinn /-verlust 0 106 704 0 106 704 682 107 386
Zuwendung an Reserven 0 0 0 0 0 0
Währungs differenzen 0 0 – 1 229 – 1 229 – 50 – 1 279
Ausschüttung an Kanton Basel-Stadt 1 0 – 20 000 0 – 20 000 0 – 20 000
Bestand 31.12.2016 530 000 963 275 – 13 750 1 479 525 3 387 1 482 912
1 Für das Geschäftsjahr 2016 wird voraussichtlich im Mai 2017 eine Gewinnausschüttung erfolgen. Über die Höhe befindet der Eigentümer nach Testierung dieses Finanzberichtes durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der Verwaltungsrat von IWB beantragt dem Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt eine Gewinnausschüttung in Höhe von 37.7 Millionen Franken.
Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 66
Die IWB Industrielle Werke Basel (die Gesell-schaft oder IWB) und ihre Tochterunternehmen (zusammen der Konzern) ist ein vornehmlich im Grossraum Basel und in der Nordwestschweiz tätiges Unternehmen. Als Querverbundunter-nehmen versorgt IWB ihre Kunden mit Strom, Wärme, Wasser und Telekom. IWB ist eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt, welche per 01.01.2010 aus der kantonalen Verwaltung Basel-Stadt ausgegliedert wurde und zu 100 Prozent dem Kanton Basel-Stadt gehört. Sie verfügt über ein Dotationskapital von 530 Millionen Franken.
Die Konzernrechnung 2016 wurde am 11.04.2017 vom IWB-Verwaltungsrat zur Weiter-leitung an den Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt genehmigt. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt hat an seiner Sitzung vom 02.05.2017 die Konzernrechnung genehmigt und über die Höhe der Gewinnausschüttung befunden.
1 Grundsätze der Rechnungslegung
Die vorliegende Konzernrechnung wurde in Übereinstimmung mit den bestehenden Richt-linien der Fachempfehlung zur Rechnungs- legung (Swiss GAAP FER) erstellt. Es wird das gesamte Regelwerk der Swiss GAAP FER (FER) angewendet. Die Konzernrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre-chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Er-tragslage und wird auf Basis historischer An-schaffungskosten sowie unter Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit erstellt. Die Zahlen werden in Schweizer Franken (CHF) präsentiert, mit Ausnahme des Grundkapitals der Beteiligungen an ausländischen Gesell-schaften, welches in Lokalwährung angegeben ist. Soweit nicht anders vermerkt, wurden alle Beträge auf das nächste Tausend auf- / abgerundet.
Anhang zur Konzernrechnung
2 KonsolidierungsgrundsätzeKonsolidierungskreisDie Konzernrechnung beruht auf den per 31.12.2016 nach einheitlichen Grundsätzen erstellten Jahresabschlüssen der Gesellschaften im IWB-Konsolidierungskreis.
Der Konsolidierungskreis umfasst die Ge-sellschaften, an denen IWB direkt oder indirekt beteiligt ist und deren finanzielle und operative Geschäftstätigkeiten IWB beherrschen oder massgeblich beeinflussen kann. Beteiligungen werden vom Erwerbszeitpunkt an in den Kon-solidierungskreis einbezogen. Als Erwerbszeit-punkt gilt der Zeitpunkt, an dem IWB die Be-herrschung oder den massgeblichen Einfluss tatsächlich erlangt. Im Laufe des Jahres veräus-serte Gesellschaften werden ab dem Verkaufs-datum beziehungsweise ab dem tatsächlichen Verlust der Beherrschung oder des massgebli-chen Einflusses aus dem Konsolidierungskreis ausgeschlossen.
Alle übrigen Beteiligungen werden im Anla-gevermögen unter Finanzanlagen zu Anschaf-fungskosten bilanziert.
Der Konsolidierungskreis und die weiteren Beteiligungen sind unter Angabe der angewen-deten Konsolidierungsmethode und zusätzli-cher Informationen in Anmerkung 29 zur Kon-zernrechnung aufgeführt.
KonzerngesellschaftenKonzerngesellschaften sind neben der Mutter-gesellschaft diejenigen Gesellschaften, die IWB direkt oder indirekt beherrscht. Die Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag der Konzerngesellschaften werden in vollem Um-fang einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung der Konzerngesellschaften erfolgt nach der Er-werbsmethode (klassische Purchase-Methode). Die Nettoaktiven der im Berichtsjahr erworbe-nen Gesellschaften werden auf den Erwerbs-zeitpunkt nach konzerneinheitlichen Grundsät-zen neu bewertet. Eine Differenz (Goodwill) zwischen dem Kaufpreis und den anteiligen neu bewerteten Nettoaktiven wird aktiviert und über fünf Jahre erfolgswirksam abgeschrieben. Ein negativer Goodwill wird sofort erfolgswirk-sam erfasst.
Die Anteile der nicht beherrschenden Ge-sellschafter an Eigenkapital und Jahresergebnis einer vollkonsolidierten Beteiligung (Minder-heitsanteile) werden im Eigenkapital und in der Erfolgsrechnung getrennt ausgewiesen.
67
In Ausnahmefällen sehen die vertraglichen Vereinbarungen eine gemeinschaftliche Füh-rung vor (Gemeinschaftsunternehmen). Die Positionen der Bilanz und der Erfolgsrechnung dieser Beteiligungen werden quotal nach dem Kapitalanteil von IWB in die Konzernrechnung übernommen.
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und PartnerwerkenAssoziierte Gesellschaften sind Beteiligungen, deren Finanz- und Geschäftspolitik IWB mass-geblich beeinflusst, die jedoch nicht beherrscht werden. Der massgebliche Einfluss wird ange-nommen, wenn IWB direkt oder indirekt einen Anteil von 20 bis 50 Prozent der Stimmrechte be-sitzt. Assoziierte Gesellschaften werden zum an-teiligen Eigenkapital (Equity-Methode) bewertet.
Die anteiligen Nettoaktiven einer assoziier-ten Gesellschaft werden auf den Erwerbszeit-punkt ermittelt und gemeinsam mit einem all-fälligen Goodwill in der Position «Assoziierte Gesellschaften» bilanziert. Der Beteiligungswert wird nach dem Erwerb jeweils um die anteili-gen Eigenkapitalveränderungen des gehalte-nen Unternehmens angepasst. Der enthaltene Goodwill wird erfolgswirksam über fünf Jahre abgeschrieben.
Beteiligungen an Grosswasserkraftwerken (Partnerwerke) werden von IWB durch vertragli-che Vereinbarungen gemeinschaftlich mit Partnern geführt. Die Aktionäre dieser Partner-werksgesellschaften sind aufgrund der be- stehenden Partnerverträge in der Regel zur Übernahme der auf ihren Anteil entfallenden Jahreskosten (inkl. Verzinsung und, abhängig vom Partnervertrag, inkl. Rückzahlung des Fremdkapitals) verpflichtet. Die Partnerwerks-beteiligungen werden zum anteiligen Eigen- kapital (Equity-Methode) bewertet. Bestände und Transaktionen mit assoziierten Gesellschaf-ten werden jeweils separat ausgewiesen. Per 31.12.2016 beträgt der auf IWB entfallende Anteil an den Aktiven der Partnerwerke 734 Millionen Franken und 505 Millionen Franken am verzinslichen Fremdkapital (Vorjahr 698 resp. 474 Millionen Franken).
Konzerninterne BeziehungenKonzerninterne Forderungen und Verbindlich-keiten, Transaktionen und Zwischengewinne sowie Beteiligungen am Eigenkapital einer Kon-zerngesellschaft werden in der Konsolidierung eliminiert.
Die von den Partnerwerken produzierte Energie wird den Aktionären zu den anteiligen jährlichen Gestehungskosten in Rechnung gestellt.
Berichtswährung und WährungsumrechnungDie Konzernrechnung wird in Schweizer Franken (CHF) erstellt. Die Abschlüsse der Konzerngesell-schaften werden in den jeweiligen Landeswäh-rungen erstellt. Die in diesen Einzelabschlüssen enthaltenen Fremdwährungspositionen werden zum Kurs des Transaktionstages (aktueller Kurs) erfasst und am Jahresende erfolgswirksam zum Stichtagskurs bewertet. Die resultierenden Kurs-differenzen gehen somit ins Ergebnis ein.
Die Abschlüsse der ausländischen Konzern-gesellschaften in fremder Währung werden für den Einbezug in die Konzernrechnung wie folgt in die Konzernwährung umgerechnet: Umlauf-vermögen, Anlagevermögen und Fremdkapital werden zu Jahresendkursen (Stichtagskurs) um-gerechnet, das Eigenkapital zu historischen Kur-sen. Die Erfolgs- und die Geldflussrechnung wer-den zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die dabei anfallenden Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Eigenkapital (kumu-lierte Währungsdifferenzen) erfasst.
Angewendete Umrechnungskurse2016 mit Vorjahresvergleich, in CHF
Erfolgsrechnung
Jahresdurch schnittskurseBilanz Jahresendkurse
(Stichtagskurse)
2015 2016 2015 2016
1 EUR 1.06811 1.09009 1.08740 1.07200
Die Fremdwährungseffekte auf den konzernin-tern gewährten Darlehen werden bis zum Zeit-punkt der Rückzahlung erfolgsneutral im Eigen-kapital erfasst, sofern in der Tochtergesellschaft im Zeitpunkt der Darlehensgewährung die im IWB-Gesetz vorgegebene Konzerneigenkapital-quote von 40 Prozent nicht überschritten wird. Diese Darlehen dienen der langfristigen Finan-zierung der operativen Projektgesellschaften und haben wirtschaftlich den Charakter einer Eigenkapitalfinanzierung. Fremdwährungs- effekte auf über dieser Quote liegenden kon-zerninternen Darlehensbeträgen werden erfolgswirksam erfasst.
Anhang zur Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 68
3 Bilanzierungs und Bewertungsgrundsätze
Wesentliche Änderungen in den Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzenIWB wendet folgende Standards für das Be-richtsjahr 2016 erstmals oder abweichend zum Vorjahr an:
Rahmenkonzept, FER 3 und FER 6 (Änderun-gen in der Anwendung) – Umsatzerfassung Betreffend die Umsatzerfassung wurden das Rahmenkonzept, FER 3 und FER 6 per 01.01.2016 angepasst. Die Neuerungen umfassen im Wesentlichen eine Präzisierung, wie Erträge er -fasst, bewertet und ausgewiesen werden. Diese Neuerungen führen bei IWB zu wesentlichen Anpassungen in der Erfassung. Neu werden Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, die neben den Erlösen aus Medi-um und Netz auch die in Zusammenhang mit Energielieferungen vereinnahmten Konzessions-abgaben sowie die Erlöse aus der Reststoffver-wertung und Telekom enthalten.
In Zusammenhang mit der Änderung der Umsatzerfassung in FER wurde auch das Ge-schäft mit den Contracting-Anlagen hinsichtlich seiner einzelnen Komponenten beurteilt. Diese Anlagen waren bisher als Sachanlagen bilan-ziert und zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich notwendiger Wertberichtigungen erfasst. Da beim reinen Contracting-Geschäft die Anlagen nicht im Eigentum von IWB stehen, handelt es sich um eine reine Finanzierungs-tätigkeit, bei der IWB ihren Kunden die Anlage finanziert. Somit qualifizieren sich die aus dieser Geschäftstätigkeit resultierenden Vermögens-werte als Darlehen, die in den Finanzanlagen ausgewiesen und zu Nominalwerten abzüglich notwendiger Wertberichtigungen erfasst wer-den. Die Tilgungen werden neu erfolgsneutral verbucht und der Zinsertrag im Finanzergebnis erfasst. Ebenso fallen die bisher auf den Contrac-ting-Anlagen verbuchten Abschreibungen weg.
Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst, um die Vergleichbarkeit sicherzu-stellen.
Änderungen in der Darstellung der JahresrechnungDie Darstellung in der Jahresrechnung von IWB wird regelmässig bezüglich Transparenz, Korrektheit und Verständlichkeit überprüft. Bei bedeutenden Anpassungen oder Berichtigun-gen werden die Vorjahreswerte angepasst. Im vorliegenden Finanzbericht wurden gegen-über dem Vorjahr folgende Anpassungen vor-genommen:
Anpassung des Eigenkapitalspiegels an die Kategorien von FERAnlässlich der Ausgliederung per 01.01.2010 hat IWB im Eigenkapital die Positionen Betriebs- reserve und Schwankungsreserve übernom-men. Gemäss FER haben sie den Charakter von frei zur Verfügung stehenden Reserven und werden rückwirkend per 01.01.2015 unter den Gewinnreserven ausgewiesen.
69
Konsolidierte Erfolgsrechnung2015 angepasst, 1000 CHF
2015 berichtet Anpassung 2015 angepasst
Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen (ex Medium und Netz) 627 175 75 528 702 703
Aktivierte Eigenleistungen 28 886 0 28 886
Übriger Betriebsertrag 102 363 – 80 643 21 720
Betriebsleistung 758 424 – 5 115 753 309
Energie- und Materialaufwand – 435 216 0 – 435 216
Personalaufwand – 109 646 0 – 109 646
Übriger Betriebsaufwand – 87 537 – 330 – 87 867
Betriebsaufwand – 632 399 – 330 – 632 729
Betriebsergebnis (EBITDA) 126 025 – 5 445 120 580
Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen auf Sachanlagen – 77 843 3 277 – 74 566
Abschreibungen und Wertbeeinträchtigungen auf immaterielle Anlagen – 13 698 0 – 13 698
Betriebsergebnis (EBIT) 34 484 – 2 168 32 316
Finanzaufwand – 16 309 – 768 – 17 077
Finanzertrag 5 461 597 6 058
Ergebnis assoziierte Gesellschaften 4 417 0 4 417
Ergebnis vor Steuern (EBT) 28 053 – 2 339 25 714
Ertragssteuern – 2 213 0 – 2 213
Jahresgewinn vor Minderheitsanteilen 25 840 – 2 339 23 501
Minderheitsanteile – 971 0 – 971
Jahresgewinn nach Minderheitsanteilen 24 869 – 2 339 22 530
Anhang zur Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 70
Konsolidierte BilanzPer 31.12.2015 angepasst, 1000 CHF
2015 berichtet Anpassung 2015 angepasst
Umlaufvermögen 295 755 – 1 081 294 674
Flüssige Mittel 108 413 108 413
Wertschriften und derivative Finanzinstrumente 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 109 858 109 858
Sonstige kurzfristige Forderungen 3 910 3 910
Vorräte 16 549 16 549
Aktive Rechnungsabgrenzung 57 025 – 1 081 55 944
Anlagevermögen 2 068 103 17 028 2 085 131
Sachanlagen 1 673 900 – 32 679 1 641 221
Immaterielle Anlagen 47 061 47 061
Finanzanlagen 288 509 47 154 335 663
Langfristige Vorräte 20 232 20 232
Langfristige aktive Rechnungsabgrenzung 38 401 2 553 40 954
Total Aktiven 2 363 858 15 947 2 379 805
Total Fremdkapital 979 661 3 339 983 000
Kurzfristiges Fremdkapital 173 687 173 687
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 24 551 24 551
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 42 093 42 093
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 14 409 14 409
Kurzfristige Rückstellungen 33 230 33 230
Passive Rechnungsabgrenzung 59 404 59 404
Langfristiges Fremdkapital 805 974 3 339 809 313
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 535 253 535 253
Langfristige passive Rechnungsabgrenzung 39 856 39 856
Langfristige Rückstellungen 230 865 3 339 234 204
Eigenkapital inkl. Minderheitsanteilen 1 384 197 12 608 1 396 805
Minderheitsanteile 2 755 2 755
Eigenkapital exkl. Minderheitsanteilen 1 381 442 12 608 1 394 050
Dotationskapital 530 000 530 000
Betriebsreserve 796 130 – 796 130 0
Schwankungsreserve 27 607 – 27 607 0
Gewinnreserve 2 836 838 684 841 520
Jahresergebnis 24 869 – 2 339 22 530
Total Passiven 2 363 858 15 947 2 379 805
71
Konsolidierte Geldflussrechnung2015 angepasst, 1000 CHF
2015 berichtet Anpassung 2015 angepasst
Jahresergebnis vor Minderheitsanteilen 25 840 – 2 339 23 501
Abschreibungen auf Sachanlagen 72 464 – 2 510 69 954
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen 13 258 13 258
Wertbeeinträchtigungen (Impairment) 13 193 13 193
Anteiliges Ergebnis von assoziierten Gesellschaften – 4 417 – 4 417
Dividenden von assoziierten Gesellschaften 4 105 4 105
Fremdwährungsanpassung Finanzanlagen 1 639 1 639
Kapitalisierte Zinsen Finanzanlagen / Finanzverbindlichkeiten 231 – 466 – 235
Erfolg aus Verkauf von Anlagevermögen – 1 970 1 619 – 351
Bildung / Auflösung von Rückstellungen 110 609 110 609
Verwendung von Rückstellungen – 32 217 – 59 – 32 276
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3 793
3 793
Veränderung der Vorräte 735 735
Veränderung der langfristigen Vorräte 122 122
Veränderung der übrigen Forderungen und aktiven Rechnungsabgrenzungen – 5 163 1 081 – 4 082
Veränderung der langfristigen aktiven Rechnungsabgrenzungen – 2 896 – 427 – 3 323
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 6 010 – 6 010
Veränderung der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten und passiven Rechnungsabgrenzungen – 7 202 – 7 202
Veränderung der langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungen – 262 – 262
Geldfluss aus Betriebstätigkeit (operativer Cashflow) 185 852 – 3 101 182 751
Investitionen in Sachanlagen – 119 802 5 111 – 114 691
Devestitionen in Sachanlagen 3 928 – 2 492 1 436
Investitionen in immaterielle Anlagen – 11 586 – 11 586
Investitionen in Finanzanlagen – 9 480 – 5 361 – 14 841
Devestitionen in Finanzanlagen 1 572 5 843 7 415
Geldfluss aus Investitionstätigkeit – 135 368 3 101 – 132 267
Gewinnausschüttung Vorjahr – 30 700 – 30 700
Zunahme der Finanzverbindlichkeiten 83 911 83 911
Abnahme der Finanzverbindlichkeiten – 65 127 – 65 127
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit – 11 916 – 11 916
Währungsdifferenzen – 1 538 – 1 538
Veränderung des Fonds flüssige Mittel
37 030
37 030
Bestand flüssige Mittel am 01.01.2016 71 383 71 383
Bestand flüssige Mittel am 31.12.2016 108 413 108 413
Veränderung flüssige Mittel 37 030 37 030
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
Anhang zur Konzernrechnung
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 72
Umsatz und ErtragsrealisationDie Umsätze enthalten die Erlöse aus Lieferun-gen von Energie und Wasser an unsere Kunden und nationale Netzbetreiber, die Erträge aus dem Energiehandelsgeschäft zur Bewirtschaf-tung unseres eigenen Produktionsportfolios so-wie die Erlöse aus dem Dienstleistungsbereich, insbesondere der Reststoffverwertung und der Telekom. Die Umsätze werden im Zeitpunkt der Lieferung, respektive der Leistungserfüllung bei Dienstleistungen, realisiert und erfolgswirksam zum Forderungsbetrag abzüglich Mehrwert-steuer verbucht.
Die Umsätze mit den nicht monatlich abge-lesenen Kunden werden abgegrenzt. Teilzah-lungen werden erfolgsneutral in der Bilanz er-fasst. Die Umsatzabgrenzung wird ermittelt, indem auf Basis des bisherigen Verbrauchsver-haltens, der aktuellen klimatischen Entwicklun-gen über den Simulationszeitraum und der tatsächlichen Einspeisemengen die zu erwar-tenden Absatzmengen der einzelnen Kunden systemgestützt simuliert und mit den gül- tigen Preisen bewertet werden. Weist ein Ge-schäftsvorfall mehrere abgrenzbare Bestand-teile auf, werden diese separat erfasst und bewertet.
Flüssige MittelDie flüssigen Mittel enthalten die Kassenbe-stände, Postcheck- und Bankguthaben sowie allfällige geldnahe Mittel, wie Festgeldanlagen mit einer Restlaufzeit von weniger als drei Mo-naten. Zusätzlich enthalten ist das Kontokorrent beim Kanton Basel-Stadt, da hierüber kurzfristig Mittel bezogen werden können. Die flüssigen Mittel werden zu Nominalwerten bewertet.
Der Fonds flüssige Mittel bildet die Grund-lage für den Ausweis der Geldflussrechnung. Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt.
Forderungen aus Lieferungen und LeistungenDie Forderungen werden zu Nominalwerten bi-lanziert. Bestehende Risiken werden durch ent-sprechende Wertberichtigungen berücksichtigt. Für erkennbare Einzelrisiken werden individuel-le Wertberichtigungen vorgenommen. Für das allgemeine Bonitätsrisiko wird eine stetig berechnete Wertberichtigung (Delkredere) auf Basis des Debitorenbestandes gebildet. Forde-rungen älter als 180 Tage werden zu 50 Prozent wertberichtigt, Forderungen älter als 365 Tage zu 100 Prozent.
VorräteDie Vorräte sind zu ihren durchschnittlichen Einstandskosten (Anschaffungskosten) bewertet.
Für die Risiken von Verlust und Obsoleszenz wird eine nach betriebswirtschaftlichen Kriteri-en ermittelte Wertberichtigung vorgenommen. Dabei wird insbesondere der Umschlagshäufig-keit der einzelnen Warengruppen Rechnung getragen.
Auf dem Bestand der Ersatzteillager der Produktionsanlagen wird eine pauschale Wert-berichtigung in Höhe des halben Buchwertes vorgenommen, worin die Verwendungswahr- scheinlichkeit berücksichtigt ist.
DerivateZur Absicherung von Währungs- und Zinssatzri-siken können derivative Finanzinstrumente ein-gesetzt werden.
Terminkontrakte im Energiehandel werden nicht bilanziert, da sie der Absicherung zukünf-tiger Cashflows dienen.
Die Instrumente zur Absicherung der zukünftigen Cashflows sind im Anhang offen-gelegt.
SachanlagenSachanlagen werden aktiviert, sofern sie klar identifizierbar sind und ihre Kosten zuverlässig bestimmt werden können. Darüber hinaus müs-sen sie dem Unternehmen über mehrere Jahre einen messbaren Nutzen bringen. Die Sachan-lagen werden zu Anschaffungs- oder zu Herstel-lungskosten bilanziert, sofern diese die Aktivie-rungsuntergrenze übersteigen, abzüglich der kumulierten Abschreibungen und Wertminde-rungen.
Die Abschreibungen erfolgen planmässig linear, d.h., die Anschaffungs- und die Herstel-lungskosten werden gleichmässig auf die Jahre der branchenüblichen wirtschaftlichen Nut-zungsdauern verteilt, begründete Abweichun-gen sind möglich. Die Nutzungsdauer und das Vorliegen von Hinweisen auf eine Wertbeein-trächtigung werden jährlich überprüft. Wertbe-richtigungen auf Grundstücken erfolgen nur im Fall nachhaltiger Wertminderungen.
Die Barwerte der geschätzten Rückbaukos-ten werden in den Anschaffungs- oder Herstel-lungskosten aktiviert.
73
Wirtschaftliche Nutzungsdauerin Jahren
Anlagekategorie
Grundstücke Nur bei Wertminderung
Gebäude 50 – 80
Verteilanlagen 25 – 100
Technische Einrichtungen Verteilanlagen 15 – 50
Produktionsanlagen 10 – 50
Betriebseinrichtungen und Fahrzeuge 4 – 10
Immaterielle AnlagenBei den immateriellen Anlagen handelt es sich hauptsächlich um Durchleitungsrechte / Konzes-sionen, EDV-Software sowie den Goodwill aus Akquisitionen. Immaterielle Anlagen werden aktiviert, wenn sie klar identifizierbar sind und ihre Kosten zuverlässig bestimmt werden kön-nen. Sie müssen dem Unternehmen über meh-rere Jahre einen messbaren Nutzen bringen. Die Bewertung der immateriellen Anlagen erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen Abschrei-bungen.
Die Abschreibungen werden linear über die betriebswirtschaftliche Nutzungsdauer vorge-nommen. Die Nutzungsdauern der Durchlei-tungsrechte / Konzessionen sind abhängig von der Vertragslaufzeit und betragen zwischen 25 und 60 Jahren, die der EDV-Software beträgt 5 Jahre. Der Goodwill wird ebenfalls über 5 Jah-re abgeschrieben. Die Nutzungsdauer und das Vorliegen von Hinweisen auf eine Wertbe-einträchtigung werden jährlich überprüft.
FinanzanlagenDie Finanzanlagen enthalten neben den Darle-hen und aktiven latenten Steuerguthaben auch die nicht vollkonsolidierten Beteiligungen. Die-se Beteiligungen werden abhängig von der Be-teiligungsquote und der Möglichkeit der Ein-flussnahme nach der Equity-Methode oder zu Anschaffungskosten abzüglich notwendiger Wertberichtigungen bewertet (vgl. Konsolidie-rungskreis).
Die Darlehen sind zu Nominalwerten ab-züglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen bewertet.
Langfristige Vorräte / ZählerDie Zähler werden wertmässig geführt, zum gleitenden Durchschnittspreis erstbewertet und linear entsprechend ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben, bis sie zur Verschrottung ausge-bucht werden. Die Zähler sind als langfristige Vorräte im Anlagevermögen ausgewiesen.
Wertbeeinträchtigungen (Impairment) von langfristigen VermögenswertenZu jedem Bilanzstichtag wird beurteilt, ob An-zeichen einer nachhaltigen Wertminderung der Vermögenswerte vorliegen. Ist dies der Fall, so wird der aktuelle erzielbare Wert des Vermö-genswertes ermittelt und dem Buchwert ge-genübergestellt (Impairment-Test). Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Wert, so wird er-folgswirksam eine Wertberichtigung vorgenom-men. Der erzielbare Wert wird auf Basis der er-warteten zukünftigen wirtschaftlichen Mittel- zuflüsse und unter Anwendung eines risikoge-rechten Diskontierungssatzes berechnet. Der Diskontierungssatz wird standardisiert ermittelt und berücksichtigt die anlagenindividuellen Risikofaktoren. Die Werthaltigkeit des Goodwills wird auf Ebene der kleinstmöglichen Gruppe von Vermögenswerten, denen er zugeordnet werden kann, überprüft.
RechnungsabgrenzungenDie Rechnungsabgrenzungsposten dienen so-wohl der korrekten Vermögens- und Schulden-darstellung per Bilanzstichtag als auch der peri-odengerechten Erfassung des Aufwandes und des Ertrages in der Erfolgsrechnung.
VerbindlichkeitenAlle Verbindlichkeiten in der Konzernrechnung werden zu Nominalwerten erfasst.
RückstellungenFür faktische und rechtliche Verpflichtungen aus Ereignissen in der Vergangenheit sowie für drohende Risiken und Verluste aus bestehen-den Vereinbarungen werden Rückstellungen gebildet. Die Höhe der Rückstellung basiert auf der jeweils nach wirtschaftlichem Risiko erfolg-ten Einschätzung der Unternehmensleitung und widerspiegelt den per Bilanzstichtag zu er-wartenden zukünftigen Mittelabfluss. Die Rück-stellungen werden periodisch überprüft und unter Berücksichtigung aktueller Entwicklun-gen angepasst.
Sofern der Zeiteffekt wesentlich ist, werden die erwarteten Geldflüsse zur Bestimmung der Höhe der Rückstellung diskontiert. Zur Diskon-tierung werden Zinssätze angewendet, die im Zeitpunkt der Rückstellungsbildung die aktuel-len Markterwartungen sowie die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegeln.
Anhang zur Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 74
Latente SteuernDie latenten Ertragssteuerforderungen und -verbindlichkeiten werden bilanzorientiert er-mittelt. Sie berücksichtigen die zukünftigen er-tragssteuerlichen Auswirkungen unter Anwen-dung des für das jeweilige Steuersubjekt im Realisationszeitpunkt zu erwartenden Steuer-satzes beziehungsweise, sofern nicht bekannt, des per Bilanzstichtag gültigen Steuersatzes.
Ein latentes Steuerguthaben aus steuerli-chen Verlustvorträgen wird nur in dem Umfang gebildet, in dem innerhalb der Verjährungsfrist zukünftige Gewinne angenommen werden, die gegen die Verlustvorträge verrechnet werden können.
Die aktiven latenten Steuerguthaben sind unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Die pas-siven latenten Steuerverbindlichkeiten sind in den langfristigen Rückstellungen enthalten.
PersonalvorsorgeverpflichtungenAlle Mitarbeitenden des Konzerns sind über IWB der Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) ange-schlossen. In den ausländischen Tochtergesell-schaften sind derzeit keine IWB-Mitarbeitenden beschäftigt. Die Vorsorgepläne werden durch Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Vorsorgepläne auf den IWB-Konzern werden jeweils am Bilanzstichtag beurteilt. Die Aktivie-rung eines wirtschaftlichen Nutzens aus einer Überdeckung erfolgt dann, wenn es zulässig und beabsichtigt ist, diesen zur Senkung des künftigen Vorsorgeaufwandes des Konzerns zu verwenden. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, wenn die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind.
Nahestehende PersonenAls nahestehende Personen gelten der Kanton Basel-Stadt, einschliesslich der PKBS und der übrigen Kantonsbetriebe, die assoziierten Ge-sellschaften sowie die Mitglieder der Geschäfts-leitung und des Verwaltungsrates.
EventualverpflichtungenMögliche oder bestehende Verpflichtungen, für die ein Mittelabfluss als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird, werden nicht in der Bilanz erfasst. Solche Eventualverbindlichkeiten wer-den im Anhang zur Konzernrechnung offenge-legt.
75
Für die Berichterstattung wesentliche Änderungen werden in den jeweiligen Anmerkungen zu den Positionen der konsolidierten Erfolgsrechnung und der Bilanz kommentiert.
1 Änderung des KonsolidierungskreisesIm Berichtsjahr fanden keine Änderungen im Konsolidierungskreis statt.
2 BetriebsleistungSparteninformationen, Betriebsleistung exkl. Innenumsatz2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 angepasst 2016
Elektrizität 314 410 299 040
Fernwärme 79 341 82 561
Gas 195 802 194 783
Trinkwasser 44 530 43 816
Telekom 13 835 14 394
Reststoffverwertung 39 800 27 804
Energielösungen 21 563 21 502
Übrige 15 142 13 899
Aktivierte Eigenleistungen 28 886 29 222
Total Betriebsleistung 753 309 727 021
Die Betriebsleistung in der Sparte Elektrizität ist wesentlich geprägt durch tiefe Strommarktpreise, die zu tieferen Tarifen und Strompreisen für unsere Kunden führen, schlechtere Windverhältnisse in den ausländischen Windparks und die Bewertung von Forderungen aus Deckungsdifferenzen gegenüber unseren Netzkunden (siehe Anmerkung 19). Diese Effekte konnten teilweise durch leicht höhere Netzentgelte und Abgaben sowie höhere Umsätze aus Handelstätigkeiten kompensiert werden.
Aufgrund höherer Heizgradtage im Jahr 2016 konnte der Umsatz in der Sparte Fernwärme, trotz zugunsten der Kunden vorgenommener Tarifsenkungen, erhöht werden. In der Sparte Gas führten die im April 2016 durchgeführten Tarifsenkungen zu einer signifikant tieferen Betriebsleistung im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Effekt konnte aber durch ein leichtes Umsatzwachstum aufgrund der kühleren Witterung sowie Mehreinnahmen aus der gestiegenen CO2-Abgabe kompensiert werden.
Die Betriebsleistung der Sparte Reststoffverwertung enthielt im Vorjahr einen Sondereffekt von 10.6 Millionen Franken aus der Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung.
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 76
Sparteninformationen nach geografischen Märkten, Betriebsleistung exkl. Innenumsatz2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 angepasst 2016
Schweiz 1 701 152 677 540
Frankreich 1/2 35 835 32 399
Deutschland 1/3 16 322 14 770
Italien 4 0 2 312
Total Betriebsertrag 753 309 727 021
1 Im Rahmen des Restatement wurde die Zuweisung nach geografischen Märkten überarbeitet. Umsätze an europäischen Stromhandelsbörsen werden nicht mehr nach Börsenplatz, sondern nach Regelmarkt ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
2 Umsatz aus der Einspeisung neuer erneuerbarer Energien in Frankreich sowie Umsätze auf dem französischen Regelmarkt3 Umsätze aus der Einspeisung neuer erneuerbarer Energien, der Leistungen an Bezüger in Deutschland sowie
Umsätze auf dem deutschen Regelmarkt4 Umsätze auf dem italienischen Regelmarkt
Die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen in der Schweiz wurden grösstenteils in der Region Nord-westschweiz, zur Hauptsache im Kanton Basel-Stadt, erzielt. Die Leistungen aus der Reststoffverwer-tung gelten unabhängig vom Bezüger als in der Schweiz erbracht. Der Schweiz zugeordnet sind auch die Umsätze an europäischen Stromhandelsbörsen sowie die Handelsgeschäfte mit in- und ausländischen Handelspartnern, sofern die Energie für den Regelmarkt Schweiz bestimmt war. Handelsgeschäfte, bei denen die Energie für einen ausländischen Regelmarkt bestimmt war, werden im entsprechenden Land ausgewiesen.
Die Abnahme in Deutschland und Frankreich ist insbesondere auf rückläufige Umsätze aus neuen erneuerbaren Produktionsanlagen aufgrund des tieferen Windaufkommens im Berichtsjahr zurück-zuführen.
3 Energie und MaterialaufwandEnergie- und Materialaufwand 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Energiebeschaffung 1 29 506 38 086
Energiebeschaffung von Partnerwerken 62 808 58 867
Energiebeschaffung von übrigen assoziierten Gesellschaften1 169 173 167 456
Sonstiger Energie- und Materialaufwand1 52 936 53 549
Total Energie- und Materialaufwand vor Rückstellung 314 423 317 958
Rückstellung belastende Energiebezugsverträge 120 793 9 104
Total Energie- und Materialaufwand 435 216 327 062
1 Die Zuordnungen wurden ggü. dem Vorjahr verfeinert. Zwecks Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreswerte angepasst.
Die Position Energiebeschaffung umfasst im Wesentlichen die Aufwendungen für Energiebe- schaffung von Dritten aus OTC- und Börsenhandelsgeschäften. Die im Vergleich zum Vorjahr bedeu-tend höheren Aufwendungen resultieren grösstenteils aus einem höheren Handelsvolumen.
Im Berichtsjahr musste aus der Bewertung der Energiebezugsverträge für Grosswasserkraft-werke die Rückstellung aus dem Vorjahr leicht erhöht werden (vgl. Anmerkung 17).
7 7
4 PersonalaufwandPersonalaufwand 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Löhne 87 405 87 531
Sozialversicherungsbeiträge 1 5 033 4 396
Personalversicherungsbeiträge 10 538 16 927
Temporäre Arbeitskräfte 3 332 2 927
Übriger Personalaufwand 1 3 338 3 222
Total Personalaufwand 109 646 115 003
1 Die Rückerstattung durch den Stromsparfonds (sfb) wird als Minderung der Sozialversicherungsbeiträge erfasst. Um die Vergleichbarkeit zu erhöhen, wurde der Vorjahreswert angepasst.
Die Zunahme bei den Personalversicherungsbeiträgen ist grösstenteils auf die Beiträge zur Stärkung des Deckungsgrades der PKBS zurückzuführen (siehe Anmerkung 25). Zudem wurde die Rückstellung für Restrukturierungen erhöht (siehe Anmerkung 21).
5 Übriger BetriebsaufwandÜbriger Betriebsaufwand 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 angepasst 2016
Unterhalt, Reparatur, Ersatz 50 134 55 093
Mieten 2 366 2 179
Versicherungen, Gebühren 7 605 8 506
Verwaltungsaufwand 14 659 13 775
Informatikaufwand 8 351 9 191
Kommunikation und Marketing 4 752 3 970
Total übriger Betriebsaufwand 87 867 92 714
Der Anstieg der Aufwendungen für Unterhalt, Reparatur, Ersatz ist insbesondere auf höhere Wartungskosten bei den neuen erneuerbaren Produktionsanlagen sowie auf die Bildung von Rück-stellungen für das Geschäft mit Contracting-Anlagen (siehe Anmerkung 21) zurückzuführen.
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 78
6 FinanzergebnisFinanzergebnis 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 angepasst 2016
Zinsertrag 2 195 2 491
Ertrag Beteiligungen Dritter 117 168
Fremdwährungsgewinne 911 537
Übriger Finanzertrag 1 2 835 2 880
Total Finanzertrag 6 058 6 076
Zinsaufwand 10 916 10 491
Verzinsung Rückstellungen und langfristige Abgrenzungen 2 088 1 953
Fremdwährungsverluste 2 762 737
Übriger Finanzaufwand 1 311 324
Total Finanzaufwand 17 077 13 505
Total Finanzergebnis – 11 019 – 7 429
1 Enthalten ist im Wesentlichen der Ertrag aus der Verzinsung der langfristigen aktiven Abgrenzungen.
Das Finanzergebnis hat sich 2016 bedeutend verbessert, da insbesondere der Finanzaufwand im Vorjahr durch Buchverluste auf Fremdwährungspositionen aus der Aufhebung des EUR-Mindestkurses geprägt war. Im Berichtsjahr führen zudem die fortlaufenden Tilgungen in den Auslandsgesellschaften zu einer erneuten Abnahme des Zinsaufwandes.
7 SteuernSteuern 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Laufende Ertragssteuern 1 272 2 814
Veränderung latente Steuern 941 776
Total Steuern 2 213 3 590
IWB ist gemäss § 17 IWB-Gesetz im Kanton Basel-Stadt von allen kantonalen und kommunalen Steuern befreit. In allen anderen Kantonen unterliegt IWB der ordentlichen Steuerpflicht. Die weiteren IWB-Konzerngesellschaften werden besteuert.
Für den Abschluss 2016 ergibt sich ein gewichteter durchschnittlicher Steuersatz den französi-schen Konzerngesellschaften von 33.3 Prozent (Vorjahr: 33.3 Prozent). Für die deutschen Gesellschaf-ten kommt in der Ermittlung der latenten Steueransprüche ein Steuersatz von 30.0 Prozent zur Anwendung (Vorjahr: 30.0 Prozent).
Die Forderungen und Verbindlichkeiten aus latenten Steuern werden gesondert in den Finanz-anlagen (siehe Anmerkung 16) und Rückstellungen (siehe Anmerkung 21) offengelegt. Per 31.12.2016 bestanden aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen aus den ausländischen Gesellschaften in Höhe von 14.0 Millionen Franken (Vorjahr: 14.1 Millionen Franken). Diese Verlustvorträge können steuerrechtlich unbegrenzt vorgetragen werden.
79
8 Flüssige MittelFlüssige Mittel 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Kasse 104 177
Postcheck- / Bankkonten 60 964 68 872
Bankbeziehung Kanton Basel-Stadt 47 345 54 932
Total Flüssige Mittel 108 413 123 982
9 Wertschriften und derivative FinanzinstrumenteDerivate Per 31.12.2015, 1000 CHF
Wiederbeschaffungswerte
Positive Negative Zweck
Zinssatzswaps 0 – 2 235 Absicherung
Terminkontrakte Energiehandel 183 – 911 Absicherung
Total derivative Finanzinstrumente 183 – 3 146
Derivate Per 31.12.2016, 1000 CHF
Wiederbeschaffungswerte
Positive Negative Zweck
Zinssatzswaps 0 – 2 277 Absicherung
Terminkontrakte Energiehandel 4 541 – 10 137 Absicherung
Total derivative Finanzinstrumente 4 541 12 414
Der IWB-Konzern verfügt per 31.12.2016 über Zinssatzswaps zur Absicherung des Zinsrisikos aus den Darlehen von Banken, die in den Jahren 2026 bis 2031 fällig werden. Zum Stichtag sind keine Fremd-währungsrisiken mittels Devisenterminkontrakt abgesichert.
IWB sichert offene Positionen im Energiehandel mit Terminkontrakten ab. Positive Wieder- beschaffungswerte stellen den theoretischen Gewinn dar, falls die offenen Kontrakte zum 31.12. glattgestellt worden wären. Negative Wiederbeschaffungswerte stellen dementsprechend den theoretischen Verlust bei einer Glattstellung per 31.12. dar.
Alle oben aufgeführten Instrumente dienen der Absicherung zukünftiger Cashflows. Ihre Wiederbeschaffungswerte (Marktwerte) werden daher nicht bilanziert.
Die Wiederbeschaffungswerte für Terminkontrakte im Energiehandel sind im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des höheren abgesicherten Energievolumens sowie der Preisentwicklung auf dem Stromhandelsmarkt im Jahr 2016 angestiegen.
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 80
10 Forderungen aus Lieferungen und LeistungenForderungen aus Lieferungen und Leistungen 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 113 214 119 157
Delkredere – 3 356 – 1 851
Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 109 858 117 306
11 Sonstige kurzfristige ForderungenSonstige kurzfristige Forderungen 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Vorsteuerforderungen 531 599
Übrige sonstige kurzfristige Forderungen 3 379 9 489
Total sonstige kurzfristige Forderungen 3 910 10 088
Die Zunahme bei den übrigen sonstigen kurzfristigen Forderungen ist im Wesentlichen auf die im Rahmen einer 2016 nachträglich zugesprochenen Enteignungsentschädigung aus dem Transfer des Übertragungsnetzes an die Swissgrid AG per 03.01.2013 zurückzuführen. Die Entschädigung ist erfolgswirksam im ausserordentlichen Ertrag erfasst.
12 VorräteVorräte 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Material 15 968 16 554
Heizmaterial und Treibstoffe 4 702 4 167
Zertifikate 1 2 444 1 061
Wertberichtigung – 6 565 – 6 866
Total Vorräte 16 549 14 916
1 Enthalten sind die Zertifikate Gas und Fernwärme, die zum Stichtag bewertet werden.
13 Aktive RechnungsabgrenzungAktive Rechnungsabgrenzung 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 angepasst 2016
Abgrenzung Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 36 509 46 283
Jahreskosten Partnerwerke 1/2 6 659 6 296
Übrige Abgrenzungen 2/3 12 776 24 759
Total aktive Rechnungsabgrenzung 55 944 77 338
1 Die Position umfasst die Vorauszahlungen für die Jahreskosten der Partnerwerke. 2 Die Zuordnungen wurden ggü. dem Vorjahr verfeinert. Zwecks Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreswerte angepasst.3 Die Position beinhaltet im Wesentlichen die Abgrenzung für die rückforderbaren CO2-Abgaben sowie den kurzfristigen
Anteil der Netzaufwertung GVM (siehe Anmerkung 19).
81
14 SachanlagenAnlagespiegel Sachanlagen 2015, 1000 CHF
Unbebaute
GrundstückeGrundstücke und
BautenAnlagen und
EinrichtungenAnlagen
im BauÜbrige
SachanlagenTotal
Sachanlagen
Nettobuchwerte 01.01.2015 berichtet 651 157 006 1 453 482 57 924 9 084 1 678 147
Anpassung 0 – 1 – 26 535 – 5 183 0 – 31 719
Nettobuchwerte 01.01.2015 angepasst 651 157 005 1 426 947 52 741 9 084 1 646 428
Anschaffungskosten
Bestand 01.01.2015 berichtet 651 176 036 1 788 522 74 707 16 211 2 056 127
Anpassung 0 – 2 – 33 308 – 5 184 0 – 38 494
Bestand 01.01.2015 angepasst 651 176 034 1 755 214 69 523 16 211 2 017 633
Zugänge 2 4 236 57 339 53 072 899 115 548
Abgänge 0 – 99 – 1 388 0 – 239 – 1 726
Reklassifikationen / Umbuchungen 0 735 35 838 – 45 872 480 – 8 819
Währungsdifferenzen 0 0 – 37 799 – 2 905 0 – 40 704
Bestand 31.12.2015 angepasst 653 180 906 1 809 204 73 818 17 351 2 081 932
Kumulierte Wertberichtigungen
Bestand 01.01.2015 berichtet 0 – 19 030 – 335 040 – 16 783 – 7 127 – 377 980
Anpassung 0 1 6 773 1 0 6 775
Bestand 01.01.2015 angepasst 0 – 19 029 – 328 267 – 16 782 – 7 127 – 371 205
Abschreibungen 0 – 4 567 – 63 214 0 – 2 172 – 69 953
Wertbeeinträchtigungen / Impairment 1 0 0 – 4 612 – 2 680 0 – 7 292
Abgänge 0 0 432 0 208 640
Reklassifikationen / Umbuchungen 0 38 922 0 0 960
Währungsdifferenzen 0 0 6 139 0 0 6 139
Bestand 31.12.2015 0 – 23 558 – 388 600 – 19 462 – 9 091 – 440 711
Nettobuchwerte 31.12.2015 653 157 348 1 420 604 54 356 8 260 1 641 221
1 Wertbeeinträchtigung der Anlagen im Bau aus dem Projekt FTTH (vgl. Anmerkung 21 Rückstellungen). Die Wertbeeinträchtigungen der Anlagen und Einrichtungen betreffen Produktionsanlagen im In- und Ausland (vgl. Anmerkung 17).
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 82
Anlagespiegel Sachanlagen 2016, 1000 CHF
Unbebaute
GrundstückeGrundstücke und
BautenAnlagen und
EinrichtungenAnlagen
im BauÜbrige
SachanlagenTotal
Sachanlagen
Nettobuchwerte 01.01.2016 653 157 348 1 420 604 54 356 8 260 1 641 221
Anschaffungskosten
Bestand 01.01.2016 653 180 906 1 809 204 73 818 17 351 2 081 932
Zugänge 0 3 000 77 779 34 440 786 116 005
Abgänge 0 – 75 – 2 701 0 – 616 – 3 392
Reklassifikationen / Umbuchungen 0 459 49 754 – 50 302 36 – 53
Währungsdifferenzen 0 0 – 5 606 0 0 – 5 606
Bestand 31.12.2016 653 184 290 1 928 430 57 956 17 557 2 188 886
Kumulierte Wertberichtigungen
Bestand 01.01.2016 0 – 23 558 – 388 600 – 19 462 – 9 091 – 440 711
Abschreibungen 0 – 4 724 – 61 777 0 – 2 127 – 68 628
Wertbeeinträchtigungen / Impairment 1 0 0 – 1 530 – 1 831 0 – 3 361
Abgänge 0 0 944 0 586 1 530
Währungsdifferenzen 0 0 1 402 0 0 1 402
Bestand 31.12.2016 0 – 28 282 – 449 561 – 21 293 – 10 632 – 509 768
Nettobuchwerte 31.12.2016 653 156 008 1 478 869 36 663 6 925 1 679 118
1 Wertbeeinträchtigung der Anlagen im Bau aus dem Projekt FTTH (vgl. Anmerkung 21 Rückstellungen). Die Wertbeeinträchtigungen der Anlagen und Einrichtungen betreffen diverse Anlagen im Inland.
Die Nettobuchwerte der Anlagen und Einrichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
Nettobuchwerte Anlagen und Einrichtungen 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 angepasst 2016
Leitungsnetz 857 293 930 797
Maschinen, Anlagen und Einrichtungen 563 312 548 072
Total Nettobuchwerte Anlagen und Einrichtungen 1 420 605 1 478 869
Verpfändete Aktiven 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Pfandgesicherte Aktiven 314 550 295 237
Davon beansprucht zugunsten eigener Verpflichtungen 253 074 229 733
Total verpfändete Aktiven 314 550 295 237
Die verpfändeten Aktiven zeigen die Produktionsanlagen im Ausland, die zur Besicherung der Darle-hensverbindlichkeiten verpfändet wurden. Die Abnahme resultiert aus der fortlaufenden Abschreibung der Anlagen.
Zum Ende des Berichtsjahres bestehen, wie im Vorjahr, keine wesentlichen operativen Leasing- verbindlichkeiten.
83
15 Immaterielle AnlagenAnlagespiegel immaterielle Anlagen 2015, 1000 CHF
Goodwill
Immaterielle
Anlagen im Bau Durchleitungsrechte /
Konzessionen EDV-SoftwareTotal immate rielle
Anlagen
Nettobuchwerte 01.01.2015 18 613 3 755 9 487 15 792 47 647
Anschaffungskosten
Bestand 01.01.2015 42 690 3 755 36 461 28 120 111 026
Zugänge 14 4 255 4 733 2 583 11 585
Reklassifikationen / Umbuchungen 0 – 1 998 8 888 1 929 8 819
Währungsdifferenzen – 3 919 0 – 408 0 – 4 327
Bestand 31.12.2015 38 785 6 012 49 674 32 632 127 103
Kumulierte Wertberichtigungen
Bestand 01.01.2015 – 24 077 0 – 26 974 – 12 328 – 63 379
Abschreibungen – 6 306 0 – 699 – 6 253 – 13 258
Wertbeeinträchtigungen / Impairment 1 – 439 0 – 4 246 0 – 4 685
Reklassifikationen / Umbuchungen 0 0 – 960 0 – 960
Währungsdifferenzen 2 074 0 166 0 2 240
Bestand 31.12.2015 – 28 748 0 – 32 713 – 18 581 – 80 042
Nettobuchwerte 31.12.2015 10 037 6 012 16 961 14 051 47 061
1 Die Wertbeeinträchtigung der Durchleitungsrechte / Konzessionen betrifft die im Rahmen des Projekts FTTH erworbenen Nutzungsrechte. Die Wertbeeinträchtigungen des Goodwills wurden in Zusammenhang mit der jährlichen Beurteilung der Werthaltigkeit des Anlagevermögens vorgenommen (vgl. Anmerkung 17).
Anlagespiegel immaterielle Anlagen 2016, 1000 CHF
Goodwill
Immaterielle
Anlagen im Bau Durchleitungsrechte /
Konzessionen EDV-SoftwareTotal immate rielle
Anlagen
Nettobuchwerte 01.01.2016 10 037 6 012 16 961 14 051 47 061
Anschaffungskosten
Bestand 01.01.2016 38 785 6 012 49 674 32 632 127 103
Zugänge 0 5 906 3 056 4 536 13 498
Abgänge 0 0 – 426 – 77 – 503
Reklassifikationen / Umbuchungen 0 – 3 811 327 3 537 53
Währungsdifferenzen – 525 0 – 55 0 – 580
Bestand 31.12.2016 38 260 8 107 52 576 40 628 139 571
Kumulierte Wertberichtigungen
Bestand 01.01.2016 – 28 748 0 – 32 713 – 18 581 – 80 042
Abschreibungen – 4 281 0 – 604 – 7 430 – 12 315
Wertbeeinträchtigungen / Impairment 1 0 0 – 1 916 – 947 – 2 863
Abgänge 0 0 426 25 451
Währungsdifferenzen 454 0 27 0 481
Bestand 31.12.2016 – 32 575 0 – 34 780 – 26 933 – 94 288
Nettobuchwerte 31.12.2016 5 685 8 107 17 796 13 695 45 283
1 Die Wertbeeinträchtigung der Durchleitungsrechte / Konzessionen betrifft die im Rahmen des Projekts FTTH erworbenen Nutzungsrechte sowie Sonderabschreibungen auf nicht mehr benötigter EDV-Software.
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 84
In den immateriellen Vermögenswerten sind neben den erworbenen Vermögenswerten auch Werte bilanziert, die im Rahmen der Weiterentwicklung der IT-Systeme selbst erarbeitet wurden.
Aus den Unternehmenskäufen aus den Vorjahren entstand Goodwill, der planmässig über 5 Jahre abgeschrieben wird, wobei die Abschreibung im Jahr der Akquisition zeitanteilig vorgenommen wird.
Aus der Neueinschätzung der wirtschaftlichen Mittelzuflüsse aus den Anlagen der aus- ländischen Konzerngesellschaften entstand im Berichtsjahr kein Wertberichtigungsbedarf auf dem Goodwill (Vorjahr 0.4 Millionen Franken).
16 FinanzanlagenFinanzanlagen 2015, 1000 CHF
Assoziierte Gesellschaften
Beteiligungen, bewertet zu
Anschaffungs- kosten Total Beteiligungen
Übrige Finanzanlagen 1
Aktive latente Steuer guthaben
Total Finanz anlagen
Bestand am 01.01.2015 berichtet 197 172 9 927 207 099 52 105 27 109 286 313
Anpassung 0 0 0 47 937 0 47 937
Bestand am 01.01.2015 angepasst 197 172 9 927 207 099 100 042 27 109 334 250
Zugänge 8 125 0 8 125 10 307 2 143 20 575
Abgänge 0 – 3 446 – 3 446 – 7 094 – 3 440 – 13 980
Wertveränderung Equity-Bewertung / Fremdwährung 312 0 312 – 718 0 – 406
Wertberichtigung / Zuschreibung 2 0 – 49 – 49 – 1 167 0 – 1 216
Währungsdifferenzen – 193 – 23 – 216 – 729 – 2 615 – 3 560
Bestand am 31.12.2015 205 416 6 409 211 825 100 641 23 197 335 663
1 In den übrigen Finanzanlagen sind die Darlehensforderungen gegenüber assoziierten Gesellschaften und Beteiligungen zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Sie umfassen zusätzlich die Darlehensforderungen aus dem Contracting-Geschäft sowie die Kapitaldienstreserven, die zur Sicherstellung der Darlehensverpflichtungen im Ausland verpfändet sind.
2 Die Wertberichtigungen der Beteiligungen und übrigen Finanzanlagen wurden im Zusammenhang mit der jährlichen Beurteilung der Werthaltigkeit des Anlagevermögens vorgenommen (vgl. Anmerkung 17).
Finanzanlagen 2016, 1000 CHF
Assoziierte Gesellschaften
Beteiligungen, bewertet zu
Anschaffungs- kosten Total Beteiligungen
Übrige Finanzanlagen 1
Aktive latente Steuer guthaben
Total Finanz anlagen
Bestand am 01.01.2016 205 416 6 409 211 825 100 641 23 197 335 663
Zugänge 15 000 0 15 000 10 128 1 036 26 164
Abgänge 0 – 27 – 27 – 22 752 – 1 297 – 24 076
Wertveränderung Equity-Bewertung / Fremdwährung 391 0 391 – 116 0 275
Wertberichtigung / Zuschreibung 2 0 0 0 – 324 0 – 324
Währungsdifferenzen – 21 – 3 – 24 – 181 – 324 – 529
Bestand am 31.12.2016 220 786 6 379 227 165 87 396 22 612 337 173
1 In den übrigen Finanzanlagen sind die Darlehensforderungen gegenüber assoziierten Gesellschaften und Beteiligungen zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Sie umfassen zusätzlich die Darlehensforderungen aus dem Contracting-Geschäft sowie die Kapitaldienstreserven, die zur Sicherstellung der Darlehensverpflichtungen im Ausland verpfändet sind.
2 Die Wertberichtigungen der übrigen Finanzanlagen wurden im Zusammenhang mit der jährlichen Beurteilung der Werthaltigkeit des Anlagevermögens vorgenommen (vgl. Anmerkung 17).
Im Berichtsjahr fand bei einer assoziierten Gesellschaft eine Kapitalerhöhung in Form einer Wandlung von Darlehen in Aktienkapital statt. Diese Wandlung war nicht geldwirksam und wird dementsprechend nicht in der Geldflussrechnung erfasst. Die Zugänge bei den übrigen Finanz- anlagen enthalten die aus dem Contracting-Geschäft und zugunsten von assoziierten Gesellschaf-ten neu gewährten Darlehen. Die Abgänge umfassen die Amortisationszahlungen der Kunden für die Contracting-Anlagen.
85
17 Wertminderungen und Rückstellungen für belastende Verträge
Die Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt bleiben weiterhin anspruchsvoll und beeinflussen die gegenwärtige und zukünftige Ertragslage von IWB. Die Grosshandelspreise befinden sich wei-terhin auf tiefem Niveau. Zusammen mit dem anhaltend tiefen EUR- / CHF-Währungskurs führt dies dazu, dass die Strompreise in der Schweiz weiterhin unter Druck stehen.
Per Bilanzstichtag wurde die Werthaltigkeit der eigenen Produktionsanlagen sowie der Beteiligun-gen an Produktionsanlagen beziehungsweise der damit in Verbindung stehenden Energiebezugsver-träge überprüft. Auf Basis der Einschätzung der zukünftigen Strommarktverhältnisse und der erwarte-ten Entwicklung des EUR- / CHF-Währungskurses wurden die im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für belastende Energiebezugsverträge nochmals erhöht und im Energie- und Materialaufwand erfasst.
Für die Salden der per Bilanzstichtag erfassten Werte wird auf die entsprechenden Anmerkungen verwiesen. Die im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfassten Wertminderungen und Bildung von Rückstellungen für belastende Verträge setzen sich wie folgt zusammen:
Wertminderungen und Rückstellungen für belastende Verträge 2015, Mio. CHF
Finanzanlagen (Anmerkung 16)
Sachanlagen (Anmerkung 14)
Immaterielle Anlagen
(Anmerkung 15)Rückstellungen (Anmerkung 21) Total
Wertminderungen Belastende Verträge
Energiebezugs- verträge 0 0 0 120 793 120 793
Sonstige 449 5 379 439 0 6 267
Total 449 5 379 439 120 793 127 060
Wertminderungen und Rückstellungen für belastende Verträge 2016, Mio. CHF
Finanzanlagen (Anmerkung 16)
Sachanlagen (Anmerkung 14)
Immaterielle Anlagen
(Anmerkung 15)Rückstellungen (Anmerkung 21) Total
Wertminderungen Belastende Verträge
Energiebezugs- verträge 9 104 9 104
Sonstige 324 0 0 0 324
Total 324 0 0 9 104 9 428
18 Langfristige VorräteLangfristige Vorräte 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Zählerlager 50 790 50 105
Wertberichtigung – 30 558 – 30 786
Total netto langfristige Vorräte 20 232 19 319
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 86
19 Langfristige aktive RechnungsabgrenzungLangfristige aktive Rechnungsabgrenzung 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 angepasst 2016
Netzaufwertung GVM 7 739 0
Deckungsdifferenz Netzkosten 28 226 18 707
Übrige Abgrenzungen 4 989 7 791
Total langfristige aktive Rechnungsabgrenzung 40 954 26 498
Durch die Neubewertung der Netze entstand bei der Gasverbund Mittelland AG (GVM AG) ein Auf-wertungsgewinn, der über acht Jahre an die Aktionäre zurückbezahlt wird. In gleichem Umfang wurde eine langfristige passive Rechnungsabgrenzung erfasst (vgl. Anmerkung 24). Dieser Gewinn wird 2017 vollständig amortisiert sein und ist per 31.12.2016 entsprechend unter der kurzfristen aktiven Rechnungsabgrenzung (vgl. Anmerkung 13) ausgewiesen.
Die Position Deckungsdifferenz Netzkosten enthält bisher nicht verrechnete Netzkosten. Da diesem Vermögenswert gemäss aktueller Einschätzung nur teilweise ausreichend künftige Erträge gegenüberstehen, musste 2016 eine Wertberichtigung in Höhe von 10.6 Millionen Franken vorgenommen werden (Vorjahr: keine Wertberichtigung).
Die Übrigen Abgrenzungen enthalten 6.5 Millionen Franken (Vorjahr 1.0 Millionen Franken) aus der Vorfinanzierung der Investitionsverpflichtungen in den Aufbau des flächendeckenden FTTH-Netzes durch IWB. Ab 2021 wird, sofern Erlöse diese Investitionen künftig nicht refinanzieren können, das bedingt rückzahlbare Darlehen des Kantons Basel-Stadt (vgl. Anmerkung 23) zur Refinanzierung dieser Investitionen verwendet werden.
20 Sonstige kurzfristige VerbindlichkeitenSonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Steuerverbindlichkeiten 3 743 2 144
Übrige sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 10 666 10 275
Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 14 409 12 419
21 Kurzfristige und langfristige RückstellungenKurzfristige Rückstellungen 2015, 1000 CHF
Buchwert per 01.01.2015 Bildung Verwendung Umklassierung Auflösung
Währungs-differenzen
Buchwert per 31.12.2015
Sanierung 950 0 – 148 565 – 99 0 1 268
KVA 20 310 0 – 25 266 34 668 0 0 29 712
FTTH 5 935 0 – 5 935 0 0 0 0
Contracting 875 0 – 272 – 103 0 0 500
Ökoenergiefonds 1 108 26 – 165 – 6 0 0 963
Zähleraustausch 50 0 0 0 – 50 0 0
Sonstige 1 005 78 – 347 76 – 25 0 787
Total kurzfristige Rückstellungen 30 233 104 – 32 133 35 200 – 174 0 33 230
87
Kurzfristige Rückstellungen 2016, 1000 CHF
Buchwert per 01.01.2016 Bildung Verwendung Umklassierung Auflösung
Währungs-differenzen
Buchwert per 31.12.2016
Sanierung 1 268 400 – 272 413 0 0 1 809
KVA 29 712 0 – 4 416 0 0 0 25 296
Contracting 500 1 624 – 565 746 0 0 2 305
Ökoenergiefonds 963 25 – 334 49 0 0 703
Sonstige 787 639 – 200 133 – 74 0 1 285
Total kurzfristige Rückstellungen 33 230 2 689 – 5 788 1 341 – 74 0 31 398
Langfristige Rückstellungen 2015, 1000 CHF
Buchwert per 01.01.2015
berichtet Anpassung
Buchwert per 01.01.2015 angepasst Bildung Verwendung Umklassierung Auflösung
Währungs-differenzen
Buchwert per 31.12.2015
Sanierung 3 415 0 3 415 0 – 79 – 565 0 0 2 771
Rückbau 28 002 0 28 002 1 693 0 0 – 1 – 327 29 367
KVA 45 273 0 45 273 0 – 5 – 34 668 – 10 600 0 0
Belastende Energie-bezugsverträge 50 714 0 50 714 120 793 0 0 0 0 171 507
Contracting 3 146 3 398 6 544 612 – 59 103 0 0 7 200
Passive latente Steuerverbindlichkeiten 25 335 0 25 335 2 365 0 0 – 2 728 – 2 428 22 544
Sonstige 1 485 0 1 485 0 0 – 70 – 600 0 815
Total langfristige Rückstellungen 157 370 3 398 160 768 125 463 – 143 – 35 200 – 13 929 – 2 755 234 204
Langfristige Rückstellungen 2016, 1000 CHF
Buchwert per 01.01.2016 Bildung Verwendung Umklassierung Auflösung
Währungs-differenzen
Buchwert per 31.12.2016
Sanierung 2 771 100 0 – 413 0 0 2 458
Rückbau 29 367 861 0 0 0 – 67 30 161
Belastende Energiebezugsverträge 171 507 9 104 0 0 0 0 180 611
Contracting 7 200 5 420 0 – 746 0 0 11 874
Restrukturierung 0 1 860 0 0 0 0 1 860
Passive latente Steuerverbindlichkeiten 22 544 2 318 – 140 0 – 1 663 – 328 22 731
Sonstige 815 794 0 – 182 – 77 0 1 350
Total langfristige Rückstellungen 234 204 20 457 – 140 – 1 341 – 1 740 – 395 251 045
Die kurz- und die langfristigen Rückstellungen decken die zum Bilanzstichtag bekannten Risiken. Als kurzfristig sind solche Beträge ausgewiesen, von denen eine Verwendung innerhalb der nächsten 12 Monate angenommen wird.
Rückstellungen für RückbauverpflichtungenDie KVA wird voraussichtlich in 15 Jahren durch eine neue Anlage ersetzt werden müssen. Die geschätzten Rückbaukosten betragen 30 Millionen Franken. Der angewendete Diskontierungssatz beträgt 3 Prozent. Zusätzlich wurden 4.25 Millionen Franken für den Rückbau eines Unterwerkes zurückgestellt. Weitere Rückstellungen bestehen für die Verpflichtungen der ausländischen Konzerngesellschaften, die Produktionsanlagen (Windkraftanlagen) am Ende der Projektlaufzeit zurückzubauen.
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 88
Rückstellungen für Sanierung Für die Sanierungsverpflichtung der Kleinwasserkraftwerke ist per Jahresende 2016 eine Rückstel-lung von 2.5 Millionen Franken eingestellt (Vorjahr 2.5 Millionen Franken). Der zurückgestellte Betrag berücksichtigt die Kosten der für 2017 vorgesehenen kurzfristigen Massnahmen und das verbleibende Risiko einer umfassenden Sanierung in den Folgejahren.
Für die Kosten der Beseitigung von Verunreinigungen bestehen diverse zusätzliche Sanierungs-rückstellungen.
Rückstellung KVADie KVA-Rückstellung wurde zur Sicherung stabiler Anliefergebühren ursprünglich beim Kanton gebildet und mit der Ausgliederung an IWB übertragen. Der im Berichtsjahr kurzfristig ausgewiese-ne Betrag entspricht der für das Folgejahr erwarteten Verwendung.
Rückstellung für belastende EnergiebezugsverträgeIWB ist aufgrund der bestehenden Partnerverträge (Grosswasserkraftwerke) verpflichtet, die anteili-gen Jahreskosten dieser Partnerwerke zu übernehmen, und besitzt demgegenüber das Recht, die produzierte Energie in Höhe ihrer Beteiligungsquote zu beziehen. Für Bezugsverpflichtungen zu Jahreskosten, die über den erwarteten, zukünftig realisierbaren Absatzpreisen liegen, werden Rück-stellungen für belastende Energiebezugsverträge gebildet. Die entsprechenden Geldflüsse wurden mit einem risikoadjustierten Diskontierungssatz bewertet. Weitere Details zur Erhöhung der Rück-stellung im Berichtsjahr um 9.1 Millionen Franken (Vorjahr Erhöhung um 120.8 Millionen Franken) auf 180.6 Millionen Franken sind in Anmerkung 17 dargelegt.
Rückstellung Risiken ContractingIWB trägt über die Vertragslaufzeit der Contracting-Anlagen Risiken aus der Wartung und dem Betrieb der Anlagen. Zudem bestehen bei einzelnen Grossanlagen zusätzliche vertragliche Verpflichtungen betreffend bauliche Massnahmen. Zur Deckung dieser Risiken werden Rück- stellungen gebildet.
22 Passive RechnungsabgrenzungPassive Rechnungsabgrenzung 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Konzessionsabgabe Kanton Basel-Stadt 11 000 11 000
Ferien, Gleit- und Überzeit 6 835 5 232
Jahreskosten Partnerwerke1 3 258 1 212
Übrige Abgrenzungen 38 311 25 015
Total passive Rechnungsabgrenzung 59 404 42 459
1 Im Vorjahr waren Abgrenzungen für Leistungen von übrigen assoziierten Gesellschaften enthalten. Neu sind sie in den Übrigen Abgrenzungen ausgewiesen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
89
23 FinanzverbindlichkeitenKurzfristige Finanzverbindlichkeiten Per 31.12.2015, 1000 CHF
Total
Davon mit Pfand- rechten gesichert
Gegenüber Banken 22 166 22 166
Gegenüber Dritten 2 385 0
Total kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 24 551 22 166
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Per 31.12.2016, 1000 CHF
Total
Davon mit Pfand- rechten gesichert
Gegenüber Banken 23 643 23 643
Gegenüber Dritten 208 0
Total kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 23 851 23 643
Langfristige Finanzverbindlichkeiten Per 31.12.2015, 1000 CHF
Restlaufzeiten
2 bis 5 JahreRestlaufzeiten
länger als 5 Jahre TotalDavon mit Pfand- rechten gesichert
Gegenüber Kanton Basel-Stadt 100 000 202 869 302 869 0
Gegenüber Banken 89 071 141 836 230 907 230 907
Gegenüber Dritten 1 109 368 1 477 0
Total langfristige Finanzverbindlichkeiten 190 180 345 073 535 253 230 907
Langfristige Finanzverbindlichkeiten Per 31.12.2016, 1000 CHF
Restlaufzeiten
2 bis 5 JahreRestlaufzeiten
länger als 5 Jahre TotalDavon mit Pfand- rechten gesichert
Gegenüber Kanton Basel-Stadt 100 000 203 102 303 102 0
Gegenüber Banken 82 706 122 958 205 664 205 664
Gegenüber Dritten 0 1 457 1 457 0
Total langfristige Finanzverbindlichkeiten 182 706 327 517 510 223 205 664
Der Kanton Basel-Stadt stellt IWB aus dem Finanzvermögen Fremdkapital zur Verfügung, das zu marktüblichen Konditionen zu verzinsen ist (§ 18 IWB-Gesetz). Darin enthalten ist ein Betrag zur Finanzierung des FTTH-Projektes von 22.0 Millionen Franken (Vorjahr 22.0 Millionen Franken) zzgl. des kapitalisierten Zinses, der bedingt rückzahlbar ist.
Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken zeigen die Darlehensverbindlichkeiten der ausländischen Produktionsgesellschaften. Die Abnahme im Berichtsjahr entsteht aus den fort- laufenden Tilgungen dieser Darlehensverbindlichkeiten.
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 90
24 Langfristige passive RechnungsabgrenzungLangfristige passive Rechnungsabgrenzung 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
2015 2016
Netzaufwertung GVM 6 772 0
Deckungsdifferenz Gestehungskosten Energie 21 963 18 707
Übrige Abgrenzungen 1 11 121 14 008
Total langfristige passive Rechnungsabgrenzung 39 856 32 715
1 Enthalten sind insbesondere die Abgrenzungen für Emissionshandelszertifikate und kostenübersteigende Erträge aus der Kehrichtverwertungsanlage.
Die langfristige passive Rechnungsabgrenzung aus der Netzaufwertung GVM entstand im Zuge der Neubewertung des Gasnetzes bei der GVM AG (vgl. Anmerkung 19). Sie wird periodisch erfolgs-wirksam aufgelöst, die letzte Tranche für 2017 ist in den kurzfristigen passiven Rechnungsabgren-zungen (vgl. Anmerkung 22) enthalten.
Die Position Deckungsdifferenzen Gestehungskosten Energie enthält Verbindlichkeiten gegen-über den Kunden. Diese Verbindlichkeiten wird IWB ElCom-konform in kommende Tarifberechnun-gen einfliessen lassen.
25 Vorsorgeverpflichtungen, Neuberechnung PKAnteil, Sanierungsbeiträge der Arbeitnehmer
Wirtschaftlicher Nutzen / Wirtschaftliche Verpflichtung und Vorsorgeaufwand 2016 mit Vorjahresvergleich, 1000 CHF
Über- /
UnterdeckungWirtschaftlicher Anteil
der OrganisationVeränderung
zum Vorjahr bzw. erfolgs-
wirksam im GJ
Auf die Periode abgegrenzte
Beiträge
Vorsorgeaufwand im Personalaufwand
31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 2015 2016
Vorsorgepläne ohne Unter- / Überdeckung 0 0 0 0 16 927 10 538 16 927
Total 0 0 0 0 16 927 10 538 16 927
Zwischen der Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) und IWB besteht mit Wirkung ab 01.01.2010 ein An-schlussvertrag. Mit dem neuen Gesetz betreffend die Pensionskasse Basel-Stadt (PKG) findet per 01.01.2016 ein Wechsel vom Leistungs- ins Beitragsprimat statt. Der Übergang hat für IWB bezüglich Besitzstandsleistungen keine Auswirkung, da er durch den Kanton finanziert wird. IWB hat, wie vorgegeben, alle Anpassungen analog der Vorgaben für die Staatsangestellten nachvollzogen. Das Vorsorgewerk von IWB wird so lange im System der Teilkapitalisierung (80 Prozent) geführt, bis erstmals ein Deckungsgrad von mind. 116 Prozent erreicht wird. Die Arbeitnehmenden leisten zur Stärkung des Deckungsgrades bis ins Jahr 2024 Beiträge in Höhe von 1.6 Prozent. IWB als Arbeit-geberin leistet für denselben Zweck via Teuerungsfonds einen Beitrag von 5 Prozent.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichtes liegt noch kein definitiver Abschluss der PKBS für das Vorsorgewerk von IWB vor. Die Deckung per 31.12.2016 entspricht den vorläufigen Zahlen der PKBS, wonach ein Deckungsgrad des Vorsorgewerkes von 99.7 Prozent erreicht ist (Deckungsgrad Vor-jahr: 107.6 Prozent).
91
26 Transaktionen und offene Positionen mit nahestehenden Personen
Transaktionen mit nahestehenden Personen 2015 angepasst, 1000 CHF
Kanton Basel-StadtAssoziierte
Gesellschaften
Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen 48 774 42
Übriger Betriebsertrag 8 144 4 085
Zinsertrag 153 937
Erträge 57 071 5 064
Energie- und Materialaufwand 11 000 231 596
Übriger Betriebsaufwand 3 750 548
Zinsaufwand 1 898 0
Aufwendungen 16 648 232 144
Offene Positionen mit nahestehenden PersonenPer 31.12.2015, 1000 CHF
Kanton Basel-StadtAssoziierte
Gesellschaften
Flüssige Mittel 47 345 0
Darlehen 0 34 169
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 8 357 1 142
Sonstige kurzfristige Forderungen 115 923
Aktive Abgrenzungen (kurzfr. und langfr.) 0 16 558
Total Aktiven 55 817 52 792
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7 994 458
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 132 49
Passive Abgrenzungen (kurzfr. und langfr.) 11 406 27 647
Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten 302 869 0
Total Passiven 322 401 28 154
Transaktionen mit nahestehenden Personen 2016, 1000 CHF
Kanton Basel-StadtAssoziierte
Gesellschaften
Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen 47 775 185
Übriger Betriebsertrag 11 181 6 742
Zinsertrag 196 897
Erträge 59 152 7 824
Energie- und Materialaufwand 11 000 226 323
Übriger Betriebsaufwand 3 686 112
Zinsaufwand 1 949 0
Aufwendungen 16 635 226 435
Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 92
Offene Positionen mit nahestehenden PersonenPer 31.12.2016, 1000 CHF
Kanton Basel-StadtAssoziierte
Gesellschaften
Flüssige Mittel 54 932 0
Darlehen 0 24 460
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13 177 419
Sonstige kurzfristige Forderungen 44 0
Aktive Abgrenzungen (kurzfr. und langfr.) 0 12 292
Total Aktiven 68 153 37 171
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7 128 26 836
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 185 0
Passive Abgrenzungen (kurzfr. und langfr.) 11 406 5 472
Kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten 303 102 0
Total Passiven 321 821 32 308
27 EventualverpflichtungenZum Bilanzstichtag bestehen langfristige Verpflichtungen aus Garantien zugunsten Dritter im Umfang von 14.2 Millionen Franken (Vorjahr 4.6 Millionen Franken).
GeothermieprojektFür Regressansprüche in Zusammenhang mit dem Geothermieprojekt besteht für IWB eine Eventual-verpflichtung bis zu 8.3 Millionen Franken. Zum Bilanzstichtag liegen keine Klagen gegen IWB vor.
SolidarhaftungBei Beteiligungen an einfachen Gesellschaften haftet IWB solidarisch (vgl. Anmerkung 29).
Offene RechtsfälleEs liegen per Bilanzstichtag keine wesentlichen Klagen gegen eine der IWB-Konzerngesellschaften vor.
PensionskassePer Bilanzstichtag weist der provisorische Abschluss der PKBS für das Vorsorgewerk von IWB einen De-ckungsgrad von 99.7 Prozent aus. Dies entspricht einer Eventualverbindlichkeit in Höhe von 1.6 Millionen Franken, um einen Deckungsgrad von 100 Prozent zu erreichen. Aktuell sind keine Sanierungsmassnah-men geplant, weshalb keine Rückstellung für Sanierungsverpflichtungen gebildet wird.
Der Kanton Basel-Stadt gewährt eine subsidiäre Staatsgarantie für folgende Leistungen, soweit der jeweilige Deckungsgrad nicht unter 80 Prozent liegt: a) Alters-, Risiko- und Austrittsleistungenb) Austrittsleistungen eines in Teilliquidation austretenden Versichertenbestandesc) Versicherungstechnische Fehlbeträge, die als Folge einer Teilliquidation beim verbleiben- den Versichertenbestand entstehen.
28 Ereignisse nach dem BilanzstichtagEs wurden keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, die einen wesentlichen Einfluss auf den Abschluss hätten.
93
29 Beteiligungen
BeteiligungenPer 31.12.2016
Sitz ZweckGrundkapital
in 1000 WährungBeteiligungsquote
in ProzentenAbschluss-
stichtag Konzerngesellschaften
IWB Energie Schweiz AG Basel D 100 CHF 100.0 % 31.12.
IWB Net AG Basel N 100 CHF 100.0 % 31.12.
IWB Renewable Power AG Basel D 14 100 CHF 100.0 % 31.12.
IWB Deutschland Verwaltungs GmbH Lörrach (D) D 25 EUR 100.0 % 31.12.
IWB Energie Deutschland GmbH Lörrach (D) D 25 EUR 100.0 % 31.12.
IWB Energie France SAS Saint-Louis (F) D 6 600 EUR 100.0 % 31.12.
IWB Energy Trading Europe GmbH Berlin (D) D 25 EUR 100.0 % 31.12.
ASVK Zweite Energie GmbH & Co. KG 1 Bremen (D) V – EUR 74.9 % 31.12.
Märkische Windkraft 83 GmbH & Co. KG Berlin (D) V – EUR 100.0 % 31.12.
Windenergie Calau GmbH & Co. KG Meissen (D) V – EUR 100.0 % 31.12.
Windpark Hamwiede GmbH & Co. KG Gräfelfing (D) V – EUR 100.0 % 31.12.
Energie du Delta SNC Saint-Louis (F) V 38 EUR 100.0 % 31.12.
Ferme Eolienne de Méautis-Auvers SNC Saint-Louis (F) V 10 EUR 100.0 % 31.12.
Nouvelles Energies Dynamiques SARL Saint-Louis (F) V 21 EUR 100.0 % 31.12.
Samfi 5 SARL Saint-Louis (F) V 10 EUR 100.0 % 31.12.
SEPE Le Bois du Haut SARL Schiltigheim (F) V 8 EUR 100.0 % 31.12.
SEPE Le Garimetz SARL Schiltigheim (F) V 8 EUR 100.0 % 31.12.
SEPE Le Vert Galant SARL Schiltigheim (F) V 8 EUR 100.0 % 31.12.
SEPE Les Cinq Hêtres SARL Schiltigheim (F) V 8 EUR 100.0 % 31.12.
SEPE Les Champs aux Chats SARL Schiltigheim (F) V 8 EUR 100.0 % 31.12.
G.C.E. Energies SARL Perols (F) V 10 EUR 81.0 % 31.12.
M.C.E. Energies SARL Perols (F) V 8 EUR 81.0 % 31.12.
Eole 45 SAS Pithiviers (F) V 37 EUR 51.0 % 31.12.
Ferme Eolienne de Saucourt SAS Saint-Louis (F) V 37 EUR 100.0 % 31.12.
Maisnières SAS Saint-Louis (F) V 37 EUR 100.0 % 31.12.
URBA 42 SAS Perols (F) V 1 EUR 81.0 % 31.12.
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Erläuterungen zu Positionen der Konzernrechnung
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 94
BeteiligungenPer 31.12.2016
Fortsetzung Sitz ZweckGrundkapital
in 1000 WährungBeteiligungsquote
in ProzentenAbschluss-
stichtag Assoziierte Gesellschaften
Biopower Nordwestschweiz AG Liestal V 9 000 CHF 33.3 % 31.12.
Blenio Kraftwerke AG 2, 3 Olivone V 60 000 CHF 12.0 % 30.09.
Electra-Massa AG 2, 3 Naters V 20 000 CHF 14.0 % 31.12.
Electricité de la Lienne SA 2 Sitten V 24 000 CHF 33.3 % 30.09.
Gasverbund Mittelland AG Arlesheim V 6 140 CHF 36.6 % 30.09.
Grande Dixence AG 2, 3 Sitten V 300 000 CHF 13.3 % 31.12.
Hardwasser AG Pratteln V 5 000 CHF 40.0 % 31.12.
Holzkraftwerk Basel AG Basel V 12 000 CHF 34.0 % 31.12.
Juvent SA 2 Saint-Imier V 6 000 CHF 25.0 % 31.12.
Kraftwerk Birsfelden AG Birsfelden V 30 000 CHF 50.0 % 31.12.
Kraftwerk Hinterrhein AG 2, 3 Thusis V 100 000 CHF 2.5 % 30.09.
Kraftwerk Oberhasli AG 2, 3 Innertkirchen V 120 000 CHF 16.7 % 31.12.
Maggia Kraftwerke AG 2, 3 Locarno V 100 000 CHF 12.5 % 30.09.
Nant de Drance SA 3 Finhaut V 300 000 CHF 15.0 % 31.12.
Theolia Utilities Investment Company SA Luxemburg (L) D 2 544 EUR 30.0 % 31.12.
Wärmeverbund Riehen AG Riehen V 30 000 CHF 27.1 % 31.12.
Windpark Grosse Schanze GmbH & Co. OHG 4 Potsdam (D) D – EUR 71.4 % 31.12.
Weitere GesellschaftenPer 31.12.2016
Sitz ZweckGrundkapital
in 1000 WährungBeteiligungsquote
in ProzentenAbschluss-
stichtag Finanzanlagen
Einfache Gesellschaft ALEX 5 Bern D – CHF 33 % –
Einfache Gesellschaft Netz Jura Nord 5 Münchenstein N – CHF 33 % –
Geo-Energie Suisse AG Zürich D 1 900 CHF 15.8 % 31.12.
Swissgrid AG Laufenburg N 312 059 CHF 0.8 % 31.12.
Swisspower AG Zürich D 440 CHF 4.5 % 31.12.
Swisspower Energy AG Zürich D 1 991 CHF 16.7 % 31.12.
TuboSol PE2 SL Murcia (E) V 50 EUR 12.0 % 31.12.
Sitz der Gesellschaft: F = Frankreich, D = Deutschland, L = Luxemburg, E = SpanienZweck der Gesellschaft: D = Dienstleistungen, V = Energieversorgung, N = Netzbetrieb
1 Die Gesellschaft wird mit der entsprechenden Beteiligungsquote quotenkonsolidiert, da IWB diese gemeinschaftlich mit den anderen Beteiligten führt. 2 Aus bestehenden Partnerverträgen ist IWB verpflichtet, die auf ihre Beteiligungsanteile entfallenden Jahreskosten (inkl. Verzinsung und je nach
Partnerwerkvertrag inkl. Rückzahlung des Fremdkapitals) zu bezahlen.3 Partnerwerke werden ungeachtet ihrer Beteiligungsquote zum anteiligen Eigenkapital erfasst.4 Diese Gesellschaft (Abwicklungsgesellschaft des Windparks Grosse Schanze) wird trotz Kapitalmehrheit nicht durch IWB beherrscht, weil eine Beherrschung
vertraglich erst mit einer qualifizierten Mehrheit der Stimmen vorgesehen ist. Die Gesellschaft wird deshalb als assoziierte Gesellschaft behandelt.5 Aus den Gesellschafterverträgen zu den einfachen Gesellschaften ergibt sich eine Solidarhaftung.
95
An den Verwaltungsrat der IWB Industrielle Werke Basel, Basel
Basel, 11. April 2017
Bericht der Revisionsstelle zur KonzernrechnungAuftragsgemäss haben wir als Revisionsstelle die Konzernrechnung der IWB Industrielle Werke Basel, bestehend aus Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Nachweis Veränderung des Eigenkapitals und Anhang (Seiten 62 bis 94) für das am 31. Dezember 2016 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrech-nung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungs-methoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Schweizer Prüfungsstandards vor-genommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hin-reichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnach-weisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entspre-chenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prü-fungsurteil bilden.
Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2016 abgeschlosse-ne Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den Swiss GAAP FER.
Berichterstattung aufgrund weiterer auftragsgemässer Prüfungen In Übereinstimmung dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert.
Ernst & Young AG
Max LienhardZugelassener Revisionsexperte
Bernadette KochZugelassene Revisionsexpertin(Leitende Revisorin)
Revisionsbericht
Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen
IWB Geschäftsbericht — Report 2016 96
Impressum Herausgeberin und KontaktstelleIWB Industrielle Werke Basel Margarethenstrasse 40 4002 Basel
Telefon + 41 61 275 51 11 Fax + 41 61 275 51 80 info@iwb.ch www.iwb.ch
ProjektleitungErik Rummer, Leiter Public Relations IWB
Inhaltliche KonzeptionLars Knuchel, Leiter Kommunikation & Marketing IWB; Erik Rummer, Leiter Public Relations IWB; Dr. Andreas Sturm
Gestaltung und SatzIlona Troxler Smith, phorbis Communications AG
TextKommunikation & Marketing IWB; Klarkom AG, Bern
FotografieMarc Wetli, Zürich
Lithografie Sturm AG
DruckBinkert Buag AG
Dieser Bericht wird durch den «Fokus 2016» ergänzt. Er ist unter www.iwb.ch/geschaeftsbericht als PDF verfügbar und kann bei IWB unter obiger Adresse bestellt werden.
97Lagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht KennzahlenLagebericht Nachhaltigkeitsbericht Corporate Governance Finanzbericht Kennzahlen 97
Kennzahlen2012 – 2016
Einheit 2012 2013 2014 2015 2016
Absatz Energie und Trinkwasser
Trinkwasser Mio. m3 27.3 27.8 28.3 29.1 28.3
Energie GWh Endenergie 5 586 5 773 5 103 5 083 5 045
Fernwärme GWh Endenergie 966 1 028 920 961 1 034
Strom GWh Endenergie 1 487 1 479 1 313 1 285 1 065
Erdgas (ohne Lieferung an IWB-eigene Anlagen) GWh Endenergie 3 133 3 267 2 869 2 837 2 946
Betriebsleistung und Ergebnis
Betriebsleistung Mio. CHF 789 762 744 753 1 727
Betriebsergebnis (EBITDA) Mio. CHF 188 210 149 121 1 192
Betriebsergebnis (EBIT) Mio. CHF 120 99 55 32 1 110
Jahresergebnis (nach Minderheitsanteilen) Mio. CHF 93 91 37 25 1 107
Cashflow Mio. CHF 196 164 183 183 1 189
Free Cashflow Mio. CHF 9 17 13 51 59
Abgaben an und Leistungen für den Kanton
Gesamtleistung Mio. CHF 50 50 50 38 51
Gewinnausschüttung Mio. CHF 28 30 31 20 37
Verzinsung des Darlehens Mio. CHF 4 4 4 2 2
Konzessionsabgabe Mio. CHF 11 11 11 11 11
Gemeinwirtschaftliche Leistungen Mio. CHF 7 6 5 5 1
Personal
Vollzeitstellen Stellen 770 768 776 790 791
Belegschaft Personen 798 796 805 821 826
Lernende Personen 19 17 18 16 20
Durchschnittsalter Jahre 45 45 46 45 45
Krankheits- und unfallbedingte Aussetztage Tage pro 100 000 Sollarbeitsstunden 352 495 441 496 578
Fluktuationsrate in % der Belegschaft 7.7 9.5 8.7 6.8 6.5
Klimabelastung des Energieabsatzes
Energieabsatz (Primärenergie) 1000 t CO2-Äquivalent 864 902 781 774 821
Erdgas 1000 t CO2-Äquivalent 756 788 692 679 2 701
Fernwärme 1000 t CO2-Äquivalent 87 93 70 76 104
Elektrizität 1000 t CO2-Äquivalent 21 21 19 19 16
Eigenverbrauch an Energie
Wärme (normiert mit Heizgradtagen) MWh Endenergie 2 969 3 029 3 014 2 819 2 832
Fahrzeugflotte (Treibstoffe und Strom 2) GJ Endenergie 7 957 7 728 7 141 6 502 6 339
Strom MWh Endenergie 2 375 2 495 2 622 2 684 2 670
Klimabelastung durch Eigenenergieverbrauch
Eigenenergieverbrauch (Primärenergie) t CO2-Äquivalent 678 614 570 522 510
Wassereigenverbrauch
Trinkwasser m3 10 987 11 147 10 840 10 669 10 397
Abfallmenge
Abfall t 1 034 1 010 1 094 1 072 973
1 Werte angepasst2 Wert 2015 musste korrigiert werden, da der verminderte CO2-Ausstoss durch das ab 01.05.2015 neu eingeführte Produkt Bio-Erdgas mit 3 Prozent Biogasanteil nicht
berücksichtigt wurde.3 Der Stromverbrauch der IWB-Fahrzeuge ist bereits im Stromverbrauch IWB enthalten.
Kennzahlen im Fünfjahresvergleich
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