Transcript
Dr. Christoph Kahlenberg - Manager Randstad Akademie -
IHK Saarland Saarbrücken, 26.11.2015
Arbeitswelt 4.0 - Fluch oder Segen?
1. Industrie 4.0
Zwischen Notwendigkeit und Skepsis
Digitalisierung - wovon sprechen wir?
Deutschland 4.0
2. Arbeit 4.0
Neue Begriffe erobern die Arbeitswelt
Eine Welt ohne Arbeit?
Virtuelles Arbeiten
3. Gemeinsame Diskussion
Was meinen Sie?
4. Quellen (Auswahl)
Übersicht
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‚Industrie 4.0 führt zu Arbeit 4.0.‘ Henning Kagermann (Ex-SAP-Chef)
… zur Synchronisation von Maschinen
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PWC-Umfrage (‚18.Global CEO Survey‘)
Deutsche Manager sind im internationalen Vergleich deutlich skeptischer gegenüber dem Einsatz neuer Technologien (Beispiel: nur 48% der dt. Manager sehen es als Aufgabe aller Mitarbeiter, digitale Innovationen in die Praxis umzusetzen; international 75%)
73% haben keine konkreten Pläne in Sachen Digitalisierung, nur 7% verfügen über eine digitale Strategie
Nur 13% glauben, dass ihr Unternehmen von der Entwicklung profitieren wird
Für die meisten Unternehmen stehen Effizienzziele (44%) bzw. kostensenkende Effekte (46%) im Vordergrund, weniger die Erschließung neuer Kundenmärkte
TNS Infratest-Umfrage
Jeder vierte Beschäftigte in Deutschland befürchtet, wegen der Digitalisierung seinen Arbeitsplatz zu verlieren (international 34%)
Es entstünden zwar auch neue Jobs, doch mit anderer und höherer Qualifikation
Zwischen Notwendigkeit und Skepsis
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Industrie 4.0, Wirtschaft 4.0, Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz
Ein sich mit der Globalisierung gegenseitig bedingender Megatrend
‚vierte industrielle Revolution‘/‚zweites Maschinenzeitalter‘ bei der das Zusammenspiel
von Mensch und Maschine neu definiert wird
Internet basierte Steuerung der Produktion von Gütern und Dienstleistungen
Entkoppelung bisheriger Wertschöpfungsketten (Beispiel Reisebranche, Einzelhandel)
Massive Effizienzsteigerung durch höhere Produktivität und niedrigere Kosten
Dabei liegen die Effizienzreserven weniger in der Automatisierung bestimmter Abläufe
an sich, sondern zwischen den einzelnen Wertschöpfungsstufen
Keine Vision, da die Grundlagen dazu - Internet, mobile Rechner, Cloud Computing,
Big-Data-Anwendungen etc. - bereits existieren
Neu: die Geschwindigkeit der Entwicklung
Digitalisierung - wovon sprechen wir?
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Angela Merkel (Davos, Januar 2015): Deutschland liegt ‚gefährlich weit zurück‘. Die Verschmelzung von Industrie und Digitalisierung ‚müssen wir schnell bewerkstelligen, sonst werden uns diejenigen, die führend im digitalen Bereich sind, die industrielle Produktion wegnehmen.‘
Ausgangslage
Digitale Wirtschaft bereits heute ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor (s. BITKOM-Studie)
Hohe Automatisierungs- und Maschinenbaukompetenz
Politik hat Handlungsbedarf erkannt (‚Grünbuch - Arbeiten 4.0‘)
Arbeitgeber und Gewerkschaften befassen sich mit dem Thema
Herausforderungen
Viele sehen die Entwicklung noch lediglich als Trend (s. Umfragen)
Anpassung des Arbeitsrechts (Arbeitszeitgesetz, Mitbestimmungsrecht etc.)
Angst vor Cyberattacken, Unsicherheit in Sachen Datenschutz
Zurückhaltung vieler Betriebe bei der Mitarbeit an internationalen Standards
Ausbau der digitalen Infrastruktur kommt nur langsam voran (u.a. Breitbandausbau)
Digitale Kompetenz noch nicht im Zentrum von Bildung und Weiterbildung
Deutschland 4.0
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Deutschland 4.0
Studie der BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) in Zusammenarbeit mit der Prognos AG im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Erste volkswirtschaftlich ausgerichtete Studie zu den Auswirkungen der Digitalisierung
Analyse volkswirtschaftlicher Effekte bei zunehmender Nutzung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien im Zeitraum von 1998 bis 2012
Beitrag der Digitalisierung innerhalb 63 Wirtschaftszweige hinsichtlich der Faktoren
wirtschaftliche Leistung (Wertschöpfung)
Exporttätigkeit
Entwicklung der Beschäftigung
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Neue Begriffe erobern die Arbeitswelt
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Mobile Computing (Mobile Geräte)
Cloud computing (Virtuelle Datenspeicherung)
Coworking space (Gemeinschaftsbüroraum)
Hot desking (mehrere
Kollegen teilen sich einen Arbeitsplatz)
Cloud worker (Projektarbeiter aus dem Netz)
Crowdsourcing (Auslagerung von
Aufgaben an Dritte via Internet)
Knowledge worker (Wissensarbeiter)
Open Innovation (neuartige Lösungen von externen Spezialisten)
Digitale Nomaden (ortsunabhängiger Wissensarbeiter)
Cloud working (Projektarbeiten über das Internet)
Crowdfunding (Schwarmfinanzierung unter Internetnutzern)
Cloud Labor (virtuelle Belegschaft)
Collective Creativity (kollektive Kreativität)
Neue Arbeitswelt 4.0
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Jeremy Rifkin (1995): ‚Das Informationszeitalter hat begonnen, und dank immer leistungsfähigerer Computerprogramme werden wir schon bald in einer Welt ohne Arbeit leben.‘
Erik Brynjolfsson, Andrew McAfee (Davos 2014): ‚Die Digitalisierung wird der Welt Arbeitsplätze kosten. Und zwar viele, qualifizierte und nicht qualifizierte - der Prozess hat erst begonnen.‘
Carl Benedikt Frey, Michael Osborne (2014): ‚Knapp die Hälfte aller Berufe (ca. 700) sind durch die digitale Revolution gefährdet.‘
Günther Oettinger (2014): ‚Es kann sein, dass die Hälfte aller Arbeitsplätze wegfällt. Aber auf der anderen Seite werden genau so viele neue Stellen entstehen.‘
IAB (2015): ‚Bis zum Jahr 2025 werden 920.000 Arbeitsplätze zwischen den Berufsfeldern umgeschichtet.‘
Eine Welt ohne Arbeit?
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Virtuelles Arbeiten
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Quelle: Markus Dettmer und Janko Tietz in: Der Sieg der Algorithmen, Der Spiegel 17/2014
Randstad Akademie
Bertelsmann Stiftung, Policy Brief 01/2015, Globalisierung, Digitalisierung und Einkommensungleichheit
BITKOM / Prognos, Digitale Arbeitswelt: Gesamtwirtschaftliche Effekte (Endbericht), Berlin / Basel 2013
Brynjolfsson, Erik / McAfee, Andrew, Das zweite Maschinenzeitalter, 2013
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Grünbuch - Arbeiten 4.0, Berlin 2015
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Monitoring-Report Digitale Wirtschaft, Berlin 2014
Dräger, Jörg / Müller-Eiselt, Ralph, Die digitale Bildungsrevolution: Der radikale Wandel des Lernens und wie wir ihn gestalten können, München 2015
Frey, Carl Benedikt / Osborne, Michael, Die Zukunft der Arbeit, Oxford University 2014
Goertz, Lutz, Digitales Lernen adaptiv - Technische und didaktische Potenziale für die Weiterbildung der Zukunft, Bertelsmann Stiftung Gütersloh 2014
Quellen (Auswahl)
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Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Industrie 4.0 und die Folgen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft (IAB-Forschungsbericht 8/2015 sowie Aktuelle Berichte 16/2015), Nürnberg 2015
Knoch, Andreas, Industrie 4.0: Erhebliche Investitionen erforderlich, in FAZ Verlags-spezial vom 31.10.2014
Knop, Carsten, Unter den Managern wächst die Angst, in FAZ 21.01.2015
Rifkin, Jeremy, The End of Work: The Decline of the Global Labor Force and the Dawn of the Post-Market Era, New York 1995
Rifkin, Jeremy, Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft. Das Internet der Dinge, kollaboratives Gemeingut und der Rückzug des Kapitalismus, Frankfurt / New York 2014
Wirtschaftswoche Ausgabe 5/2015, Abschied von der Arbeit
Zimmermann, Klaus, Herausforderungen und Potentiale der digitalen Arbeitswelt, Tagung des IZA und der Ludwig-Erhard-Stiftung am 04. Februar 2015 in Berlin
Quellen (Auswahl)
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2015 Randstad Deutschland GmbH & Co. KG Vervielfältigung und Veröffentlichung nur nach Genehmigung Kontakt: Dr. Christoph Kahlenberg Randstad Akademie Randstad Deutschland GmbH & Co. KG Helfmann-Park 8, 65760 Eschborn Fon: 06196 - 408 - 1906 Mobil: 01525 - 4 50 83 23 E-mail: christoph.kahlenberg@randstad.de www.randstad.de
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