I Teilbereiche I Artikulatorische Phonetik I Phonetik II Ikentner/EinfSprawi/EinfSprawi11_12/PhonetikII.pdf · Phonetik II Gerrit Kentner 16. November 2011 1/35 Was bisher geschah
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Phonetik II
Gerrit Kentner
16. November 2011
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Was bisher geschah
I Die Phonetik untersucht Sprachlaute in ihren messbarenphysiologischen und physikalischen Eigenschaften
I TeilbereicheI Artikulatorische Phonetik
I Prozesse der Lautbildung (Initiation, Phonation,Artikulation)
I Uberblick Ansatzrohr/ Vokaltrakt
I Akustische PhonetikI Auditive Phonetik
I Klassifikation von Lauten / LautinventarI Konsonanten vs. VokaleI Artikulationsart und Artikulationsort
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Heute:
Akustische Phonetikund nochmal: Lautinventar, Lautklassifikation
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Schall
Schall bezeichnet allgemein das Gerausch, den Klang, den Ton,den Knall (Schallarten), wie er mit dem Gehor auditivwahrgenommen werden kann. Energieform, die sichwellenformig ausbreitet.
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Das menschliche Ohr
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Das menschliche Ohr
I Ohrmuschel / ausserer Gehorgang
I Trommelfell / Gehorknochelchenkette (Mittelohr)
I Innenohr
I Horbahn
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Das menschliche Ohr
I Ohrmuschel / ausserer Gehorgang: Schallsignal wirdgefiltert
I Trommelfell / Gehorknochelchenkette (Mittelohr):akustische Energie wird in mechanische Energieumgewandelt
I Innenohr: die Bewegung des Steigbugels wird uber dasovale Fenster auf die Flussigkeit in der Cochlea ubertragen→ Wanderwelle in der Cochlea stimuliert Haarsinneszellen,die die Druckimpulse der Wanderwelle in elektrischeEnergie umwandeln
I Horbahn
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Das menschliche Ohr
Die Horbahn
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Schallarten
I Ton (nach physikalischer Definition)
I Klang
I Gerausch
I Knall
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Schallarten
I Ton (nach physikalischer Definition): Einfache periodischeSchwingung (ohne Obertone - sinusartig)
I Klang: Komplexe periodische Schwingung (mit Obertonen)
I Gerausch: aperiodisches, aber relativ kontinuierlichesSchallereignis
I Knall: plotzliche stossartige Dichteanderung des Mediums(meist Luft) durch einen Impuls (Explosion)
Welche dieser Schallarten werden in der menschlichenKommunikation genutzt?Erinnern wir uns an die verschiedenen Lautklassen!
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Schallarten und Lautklassen
Sprachlaute
Vokale Konsonanten
Plosive Nasale Frikative Approximanten
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Schallarten und Lautklassen
Konsonanten
Plosive
p,b,t,d,k,g,P
Nasale
m,n,N
Frikative
f,v,s,z,S,Z,ç,x,K,h
Approximanten
j,(w),(ô) Laterale
l
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Schallarten und Lautklassen
Vokale
Monophthonge
gespannt
a,e,i,o,u,ø,y
ungespannt
@,5,E,I,O,œ,U,Y
Diphthonge
aI“,aU
“,OY
“
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Akustik des Schalls
Sinuston (einfacher Ton)
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Akustik des SchallsKlang (komplexes, periodisches Schallereignis)
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Akustik des SchallsKlang (komplexes, periodisches Schallereignis)Gerausch (komplexes, relativ kontinuierliches, aperiodischesSchallereignis)
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Akustik des Schalls
Ein Spektrogramm
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Akustik des Schalls
Ein Spektrogramm
Im Oberen Teil des Fensters ist ein Oszillogramm abgetragen,darunter das Spektrogramm, das die Frequenzbereiche desSignals darstellt
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Akustik des SchallsPlosivlaute: [p] in ‘ob’ und ‘Planeten’; [t] in ‘zehnten’
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Akustik des Schalls
Ein Spektrogramm des Lautes [s] in ‘zehnten’
Aperiodisch → Gerausch
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Akustik des Schalls
Ein Spektrogramm des Lautes [e:] in ‘zehnten’
Periodisch → Ton oder Klang?
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Akustik des SchallsEin Spektrogramm des Lautes [e:] in ‘zehnten’
Periodisch → Ton oder Klang?
Komplexe Periode → Klang21 / 35
Zuruck zur Frage
Welche der verschiedenen Schallarten werden in dermenschlichen Kommunikation genutzt?
I Ton: Einfache periodische Schwingung (ohne Obertone -sinusartig)
I Klang: Komplexe periodische Schwingung (mit Obertonen)→ z.B. Vokale
I Gerausch: aperiodisches, aber relativ kontinuierlichesSchallereignis→ z.B. Frikative
I Knall: plotzliche stossartige Dichteanderung des Mediums(meist Luft) durch einen Impuls (Explosion)→ z.B. Plosive
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Formanten
Vokale sind komplexe Klange,...zusammengesetzt aus einem Grundton (F0) und bestimmtenResonanzfrequenzen des Vokaltrakts (F1, F2, F3, F4)Durch die charakteristische Formung des Ansatzrohrs werdenbestimmte Frequenzbereiche besonders verstarkt: → Formanten
Die Formanten machen die Vokalqualitat aus.
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FormantenVokale sind komplexe Klange,...zusammengesetzt aus einem Grundton (F0) und bestimmtenResonanzfrequenzen des Vokaltrakts (F1, F2, F3, F4)Durch die charakteristische Formung des Ansatzrohrs werdenbestimmte Frequenzbereiche besonders verstarkt: → Formanten
Abbildung: Spektrogramm der Vokale e-a-e-a
Die Formanten machen die Vokalqualitat aus.24 / 35
Lautklassifikation (akustisch/ auditiv)
Welche der verschiedenen Schallarten werden in dermenschlichen Kommunikation genutzt?
I Ton: Einfache periodische Schwingung (ohne Obertone -sinusartig)
I Klang: Komplexe periodische Schwingung (mit Obertonen)→ z.B. Vokale
I Gerausch: aperiodisches, aber relativ kontinuierlichesSchallereignis→ z.B. Frikative
I Knall: plotzliche stossartige Dichteanderung des Mediums(meist Luft) durch einen Impuls (Explosion)→ z.B. Plosive
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Lautklassifikation (akustisch/ auditiv)
Schallart → Lautklasse
I Klang → Vokale [a,e,i,o,u,@,E,5,I,O,U,y,Y,ø,œ]
I Gerausche → Frikative [f,v,s,z,S,Z,ç,x,(K),X]
I Knall → Plosive [p,b,t,d,k,g]
I wohin mit Nasalen [m,n,N],Approximanten [j,w,(K)], Lateralen [l] undVibranten [r,R]?
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Nasale, Approximanten, Laterale
Wohin mit Nasalen [m,n,N],Approximanten [j,w,(K)], Lateralen [l] undVibranten [r,R]?
Nasale, Approximanten und Laterale haben (wie Vokale) wederGerausch noch Knalleigenschaften. Physikalische handelt es sichbei diesen Lauten um Klange.
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r-Laute
Die r-Laute (engl. rhotics) sind eine akustisch wieartikulatorisch sehr heterogene Gruppe:
r-Laute konnen vokalische, ([5]),vibrantische ([r, r])und frikativische [x, K])Eigenschaften haben.
r-Lauten wird eine ahnliche Klangfulle (Sonoritat) wieLateralen zugeschrieben: Laterale und r-Laute werden auch alsLiquide (Fliesslaute) bezeichnet.
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Lautklassifikation
Laute ohne Gerauschbeteiligung heissen Sonoranten (von lat.sonus: Klang),
Laute mit Gerauschbeteiligung heissen Obstruenten (von lat.obstruere: versperren)
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Lautklassifikation
Lautklassen
Vokale Konsonanten
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Lautklassifikation
Lautklassen
Vokale
Sonoranten
Konsonanten
Sonoranten Obstruenten
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Lautklassifikation
Konsonanten
Sonoranten
-Gerauschbeteiligung
Obstruenten
+Gerauschbeteiligung
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Lautklassifikation
Konsonanten
Sonoranten
Liquide Nasale Approximanten
Obstruenten
Plosive Frikative
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Aufgaben / Ubungen
I Welcher Lautklasse gehoren jeweils die Folgenden Lautean?[S, œ, 5, k, l, j, f, v, @, w, K]
I Sind alle Sonoranten stimmhaft?
I Sind alle stimmhaften Laute Sonoranten?
I Was unterscheidet Ton (in der physikalischen Definition)vom Klang?
I Warum konnen Menschen mit ihren Sprechwerkzeugenkeine Tone (nach physikal. Def.) produzieren?
I Was passiert artikulatorisch bei der Bildung der folgendenLaute?[ p, Z, N, x, j, l, g ]
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Aufgaben / Ubungen
I Finden Sie Worter, die mit folgenden Lauten beginnen: [ P,s, S, v, @, y, ç, K, g, N, y, O ]
I Transkribieren Sie folgende Worter in IPA:Fussball, Tor, Pokal, Abseits, Vorrunde, Achtelfinale, Latte,Pfosten- Achten Sie besonders auf die Stimmhaftigkeit,Vokalqualitat und -lange! Wie aussern sich die schriftlichenDoppelkonsonanten in IPA?
I Was ist ein Formant?
I Was konnte bei folgenden Transkriptionsversuchenschiefgelaufen sein?Klang – [ klaNg ]; Semmel – [ sEm@l ];Mutter – [ mut5 ]; verlassen – [ v5las@n ];
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