Diagnostische Tests im Fach Mathematik– ein Werkzeug zur individuelleren Lernförderung 22.04.2010 Kloster Jakobsberg, Ockenheim Torsten Schambortski, ILF.
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Diagnostische Tests im Fach Mathematik–
ein Werkzeug zur individuelleren Lernförderung
22.04.2010
Kloster Jakobsberg, Ockenheim
Torsten Schambortski, ILF Mainz
Tagungsprogramm
9.00 h Begrüßung, Kennenlernen, Erfahrungen und Erwartungen 9.30 h Impulsreferat „Diagnostische Tests im Fach Mathematik-
ein Werkzeug zur individuelleren Lernförderung“ undanschließende Diskussion
10.45 h Pause11.00 h workshop I: Erstellen eines Kompetenzrasters
12.20 h Mittagessen14.00 h workshop II: Erstellen eines Diagnostischen Tests und
Vorstellen einiger Ergebnisse (mit integrierte Kaffeepause)15.30 h Online-Diagnose16.30 h Abschlussreflexion, Evaluation
Zitate
„ Heterogenität ist die größte Herausforderung des Bildungssystems“
Dr.Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmannstiftung
„Jede Schulart und jede Schule ist der individuellen Förderung der Schüler-innen und Schüler verpflichtet“
§ 10, Abs 1 Schulgesetz, Rheinland-Pfalz
„Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, höchstens mit sich selbst.“
Pestalozzi
„tierisch“ heterogen
„tierisch“ heterogen
„realistisch“ heterogen:
Gruppe 1: Affe, Elefant, Hund
Gruppe 2: Storch, Krähe
Gruppe 3: Seehund, Fisch
Das bedeutet …
Individuelleres Lernen –
in einer Lerngemeinschaft !
Arbeitsauftrag
Bitte bearbeiten Sie bitte die
„Anregungen zur Selbstreflexion“.
Leitfragen
Was ist ein Diagnostischer Test? Warum verwendet man Diagnostische
Tests? Worin liegt der Mehrwert? Wie sehen Möglichkeiten der individuelleren
Lernförderung / Differenzierung konkret aus?
„Diagnose“ – ein brain storming
„Diagnose“ – ein brain storming
TherapieTherapie
Diagnose-verfahren
Diagnose-verfahren
UntersuchungUntersuchung
ErkenntnisErkenntnis
Zuordnung von
Befunden
Zuordnung von
Befunden
MedizinMedizin
DiagnoseDiagnose
„ Diagnose“ im Kontext von Mathematikunterricht
Was verstehen Sie unter „Diagnose“ im Kontext von Mathematikunterricht?
Führen Sie bitte dazu mit Ihrem Nachbarn/
Ihrer Nachbarin ein Schreibgespräch.
„ Diagnose“ im Kontext von (Mathematik-)Unterricht
Diagnose umfasst in pädagogischen Zusammenhängen alle Maßnahmen, mit denen Erkenntnisse über Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie das individuelle Lernverhalten gewonnen werden. (Individualdiagnose)
Bewertung und Diagnose sind voneinander zu trennen. Mit Hilfe eines Diagnostischen Tests können geeignete
Fördermaßnahmen ausgewählt werden.
(aus: „Individuelle Förderung“, Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, Aulis Verlag)
Zwischenruf
Lehrerinnen und Lehrer verfügen bereits über Fähigkeiten zu diagnostizieren –
bewusst oder unbewusst:
Schullaufbahnempfehlung, Klassenkonferenzen, Berufswahlempfehlung, Rechenschwäche,
Fehleranalyse, …
Ziel: Fokussierung, Bewusstmachen,
Reflektieren der „Alltagsdiagnostik“,
Hilfe bei der Umsetzung
Warum verwendet man Diagnostische Tests?
Passung des Unterrichts
Ausgangslage der Schüler richtig einschätzen Unterricht adressatengerecht planen
Prävention und Intervention
„Frühwarnsystem“ Unterstützen bevor das „Kind in den Brunnen gefallen ist“
Integrative Begabtenförderung
„Frühwarnsystem“ Erkennen von Talenten und Entwicklungspotentialen
Warum verwendet man Diagnostische Tests?
„Um die Blickrichtung von einer defizitorientierten
Selektionsdiagnostik durch eine kompetenz-
und prozessorientierte Förderdiagnostik zu
verändern.“
(aus: “Fördern heißt diagnostizieren“, M. Horstkemper, Jahresheft Friedrich Verlag, 2006)
Zwischenruf
Lernstandserhebungen bzw. Vergleichsarbeiten
taugen (leider) nicht als Diagnoseinstrument
für den Unterrichtsalltag.
Warum verwendet man Diagnostische Tests?
Die Schüler/innen sollen …… Verantwortung für ihr Lernen übernehmen (Arbeitsbündnis)… sich und ihre Leistung selbst einschätzen… eigene (Lern-) Ziele setzen … sich gegenseitig helfen… Lernwege und Ergebnisse reflektieren… Rückmeldungen nutzen und aus Fehlern lernen
Die drei diagnostischen Schritte
1. Schritt: Vorbereitung
Was sollen meine Schüler können?
=> Kompetenzraster
Welche Aufgaben sind dazu geeignet?
=> Analyse von Aufgaben
Kompetenzraster – ein Beispiel
Prozent-
rechnung
Ich kann den
Prozentwert
berechnen.
(S. 85 – 87)
Ich kann den
Grundwert
berechnen.
(S. 88 – 90)
Ich kann den
Prozentsatz
berechnen.
(S. 91 – 94)
Ich kenne
verschiede-
ne Diagram-
arten, kann
daraus In-
formationen
entnehmen
und selbst
Diagramme
erstellen.
(S. 98 –
100)
Ich kann
gebrochene
Prozent-
sätze in
einen Bruch
bzw. Dezi-
malbruch
umwandeln.
(S.103 –
104)
Ich kann
komplexe
Sachaufga-
ben zur Pro-
zentrech-
nung lösen.
(S. 106-109,
113 -115)
Bildungsstandards – dreidimensional
Der zweite diagnostische Schritt
2. Schritt: Durchführung
Was können meine Schüler tatsächlich?
=>
Welche Lernschwierigkeiten haben die
Schüler?
=> Fehleranalyse, Diagnose von
Fehlvorstellungen,…
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Beispiel
Auswertungsbogen
Auswertunsbogen
Der dritte Schritt
3. Schritt:
Welchen Förderbedarf erkenne ich bei meinen
Schülern?
Welche Konsequenzen ergeben sich für mich
daraus für meinen Unterricht?
Werkzeuge zur individuelleren Lernförderung - konkret
Aufgaben zum Grundwissen bereitstellen „Bitte Rücksprache“: Fehlvorstellungen korrigieren,
Grundvorstellungen aufspüren, Lösungsstrategienentwickeln
Unterrichtsformen / Lernumgebung variieren (Wochenplanarbeit, Stationenlernen, Lerntheke, Freiarbeitsmaterial, Lernprogramme…)
Lernberatung durchführen (Beratungsgespräch/Interview, Schüler-Schüler-Beratung, Elterngespräche, …)
Gestufte Hilfen bzw. gestufte Anforderungen …
Zusammenfassung („3 Schritte“)
2. DurchführungFehleranalyse
3. KonsequenzenIndividueller Förderbedarf
1. VorbereitungKompetenzraster
Analyse von Aufgaben
Der diagnostische Blick
„Wer lernt, anders zu beobachten, kann anders
handeln. Und wer anders handelt, kann Neues
beobachten.“
Zusammenfassung
Ich finde Diagnostische Tests gut, weil…
…ich meinen
Denkfehler bei
der Prozent-
rechnung erst
durch die
Franzi
verstanden
habe
.. ich mich jetzt besser einschätzen
lerne
… ich ohne Notendruck
meine Fehler erkenne
… ich anschließend bessere Noten in der KA schreibe
Ausblick
Unterschiedliche Lösungswege zulassen Fehler konstruktiv nutzen Lern- und Leistungssituationen klar voneinander trennen Diagnostische Interviews führen Aufgabendiagnostik „verfeinern“ Klassenarbeiten individuell terminieren Online-Diagnose und Förderung (u.a. Verlage,
bettermarks,…) Einsatz von Lerntagbüchern …
Neu-Orientierung
Literatur
„Diagnose - Schlüssel zum individuellen Fördern“ mathematik lehren, Heft 150, Okt. 2008, Friedrich Verlag
„Individuelle Förderung“, Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (Hrsg.), 2009, Aulis Verlag
„Nachgehende Differenzierung“ , M. Bönisch, in: VBE, Rheinland-pfälzische Schulen 6/2009, S. 182 ff.
„Heterogenität als größte Herausforderung des Bildungs-systems“ , Bertelsmann Stiftung, Jahresbericht 2008, S. 58 ff.
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit
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