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Page 1: Potsdamer Rundschau

Im Interview: Jann Jakobs

Der Oberbürgermeister sagt, wo für ihn die Herausforderungen Potsdams liegen und was seine Ziele für die nächsten Jahre sind.► Seite 4

Gastbeitrag Matthias Platzeck

Der Ministerpräsident über seine Sicht auf Potsdam und Oberbür-germeister Jann Jakobs.► Seite 6

19. September: Ihre Stimme zählt!

jann-jakobs.de

Im Portrait: Jann JakobsUnser Oberbürgermeister.

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2potsdamer rundschau

Im Portrait:Jann Jakobs

■ Wir waren eine bodenständige Familie. Mein Vater Heiko lernte Schmied. Zunächst arbeitete er in unse-rem ostfriesischen Heimatdorf Eilsum in seinem Beruf. Später ging er zur Schi� swer� und beschlug nebenher die Pferdehufe im Ort. Meine Mutter ­ eda war Hausfrau, aber das war ja auch nicht verwunderlich bei einer so großen Familie mit acht Kindern. Wir besaßen Hühner, Schweine und Kaninchen. Ich glaube, wir waren im ganzen Jahr nicht einmal in der Fleischerei. Wir haben uns selbst versorgt. Natürlich musste ich als Ältester (sechs Mädchen, zwei Jungen) schon früh Verantwortung tragen. Das hieß: Während die Mädchen im Haus-halt halfen, versorgte ich die Tiere und arbeitete auf dem gepachteten Feld.

■ Früh wollte ich auf eigenen Beinen stehen. Eigentlich war mein Wunsch, zur See zu fahren. Raus aufs Meer, Aben-teuer und neue Länder erleben. Mein Vater hielt das für keine gute Idee. Er drängte mich zu einer Berufsausbildung. Also bewarb ich mich bei den Vereinig-ten Flugtechnischen Werken/Fokker in Nordenham. Plötzlich stand ich auf eigenen Beinen. Mit 15 Jahren verdiente ich mein erstes eigenes Geld und lebte 150 Kilometer von der Familie entfernt. Nach der Lehre wollte ich nicht zurück zu den Eltern. Ich wollte mich durchbei-ßen. Deshalb begann ich nach der Mitt-leren Reife eine Erzieher-Ausbildung in Hannover.

■ Als Klassensprecher in der Dorfschu-le oder als Schulsprecher habe ich zwar schon früh die Interessen anderer mit vertreten, aber das richtige politische Erweckungserlebnis hatte ich während der Zivildienstzeit beim Paritätischen Wohlfahrtsverband. Wir waren 300 Zivildienstleistende, ich selbst arbeitete in einem heilpädagogischen Kindergar-ten, aber wir hatten keine Interessenver-treter. Das war nach dem Zivildienstge-setz jedoch möglich. Also habe ich mich mit Freunden zusammengesetzt und so lange verhandelt, bis wir ein Gremium für Vertrauensleute durchgesetzt hatten.

■ 1974 trat ich in die SPD ein. Der Dienst an den Menschen rückte in dieser Zeit für mich immer mehr in den Vordergrund. Ich habe dann in Hildesheim Sozialpädagogik studiert, wollte aber unbedingt auch noch Jura belegen. 1978 bekam ich tatsächlich einen Studienplatz: in Berlin. Das Geld reichte natürlich vorne und hinten nicht. Deshalb arbeitete ich nebenher als Lkw-Fahrer bei der Spedition oder als Möbel-Packer. Schließlich trat ich beim Jugendamt Spandau eine Halbtagsstelle in der Jugend- und Familienfürsorge an. Mit Jura war Schluss, dafür studierte ich nun Soziologie und Politikwissen-scha� en mit dem Abschluss als Diplom-Soziologe 1984.

»Ich bin in einer großen ostfriesischen Familie aufgewachsen.«

»Der Zivildienst weckte meine politische Leidenscha� .«

»Der Weg des Studiums führte über Hildesheim nach Berlin.«

»Mit 15 stand ich als Flugzeugbauer- Lehrling erstmals auf eigenen Beinen.«»Mit 15 stand ich als Flugzeugbauer-

»Der Zivildienst weckte »Meine Fußballleidenscha� begann im Tor.«

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»Ich heiratete eine Familie und gründete eine eigene.«

»Ich suchte die Herausforderung in der Landeshauptstadt Potsdam.«

»Mein Aufgabengebiet in Potsdam erweiterte sich bald.« »Am 27. Oktober 2002 wurde

ich zum Oberbürgermeister gewählt.«

■ Meine Frau Christine lernte ich in der Jugend- und Familienfürsorge im Jugendamt Spandau kennen und lieben. Sie hatte schon zwei Töchter und lebte in Trennung. Familie war mir immer schon wichtig, füreinander einstehen, auch privat für Menschen sorgen. Nach der Hochzeit 1986 wollten wir aber auch noch eigene Kinder. 1988 kam Sohn Hanno zur Welt, Tochter Karen 1991. Inzwischen sind noch vier Enkel-kinder hinzugekommen – und natürlich noch unser Jack Russell Terrier Luzie.

■ Fünf Jahre lang arbeitete ich als Jugendhilfeplaner in Spandau. Das hieß vor allem, die Arbeit des Jugendamtes mit den Einrichtungen der Behörde und der freien Träger zu vernetzen. Das waren sehr spannende Jahre. Aber ich wollte gestalten, etwas bewegen. Anpacken. Das war in Potsdam als Jugendamtsleiter möglich. Die Heraus-forderung war gewaltig. Es galt die Kitas umzugestalten, sie in neue Trägerscha� zu überführen. Es gab auch eine aktive Hausbesetzerszene. Und die gesamte Stadtverwaltung stand ja damals vor dem Umbruch. Da war Gestalten nicht nur möglich, sondern zwingend.

■ Wenig später wurde ich Beigeordneter für Soziales, Jugend und Gesundheit, mein Aufgabenspektrum erweiterte sich. Ich habe zunehmend mehr Verantwor-tung übernommen, auch in Bereichen, in die ich zuvor weniger Einblick hatte. Dabei haben mir meine Erfahrungen im Sozialbereich und meine Dozenten-tätigkeit geholfen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und die richtigen Fragen zu stellen, um mich in neue Aufgabenbereiche einzuarbeiten. Später für das Bürgermeisteramt kam noch der Bereich Ordnung und Umweltschutz dazu.

■ Am 27. Oktober 2002 wurde ich zum Oberbürgermeister gewählt. Es war eine knappe Wahlentscheidung. Aber nun stand ich da. Im Plenarsaal des Potsda-mer Stadthauses sollte mir die Amtsket-te umgelegt werden. Ich war aufgeregt. „So sieht das also aus, Oberbürgermeis-ter dieser Stadt zu werden“, sagte ich mir. Nach neun Jahren Arbeit lag nun die Landeshauptstadt in meiner Verantwor-tung. Ich war ja schon zuvor kommissa-rischer Oberbürgermeister, als Matthias Platzeck Ministerpräsident geworden war. Selbstverständlich zog ich nun mit Familie nach Potsdam – in die Kolonie Alexandrowka.

»Meine Leidenscha� en: Bergwandern, Skifahren, Gärtnern und die See.«

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»Familie, Bildung, Arbeit, Wohnen und Mobilität sind die � emen der Zukun� .«

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Im Interview. Potsdamer Rundschau: Herr Jakobs, Sie treten wie-der an als Oberbürgermeister. Wie ist Ihre Bilanz?

Jann Jakobs: Potsdam hat sich in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt. Und davon pro« tieren alle Potsdamerinnen und Potsdamer auf ganz unterschied-liche Art und Weise: Geringe Arbeitslosigkeit, dichtes Netz an sozialen Hilfen und Beratung, Familienfreund-lichkeit, breite Kulturangebote, viele Sportvereine.

Gab es auch Enttäuschungen?

Acht Jahre Politik gestalten und das mit zum Teil schwierigen Mehrheitsverhältnissen in der Stadtver-ordnetenversammlung – das kann nicht nur gut gehen. Das Handeln des damaligen Wirtscha� sministers beim Niemeyer-Bad, die Uferwegsproblematik und die gescheiterte Bewerbung bei der Kulturhauptstadt will ich hier nennen.

Potsdam ist 2007 mit dem Titel „familienfreund-lichste Stadt“ bedacht worden. Wie werden Sie diesem Anspruch gerecht?

Wir wollen Familien gute Arbeits- und Wohnbedin-gungen anbieten, wir müssen in die Bildung investieren und in Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder. So haben wir beispielsweise seit 2007 rund 3.000 neue Kita-Plätze gescha� en.

Was bedeutet das für die Schulen und Kitas?

Wir haben in den vergangenen Jahren gut gewirtschaf-tet. Dadurch ist es möglich, ein Sanierungsprogramm zu 90 Prozent aus dem eigenen Haushalt aufzustellen. Mit Bundesmitteln 120 Millionen Euro. Bis 2013 werden28 Schulen, 26 Kitas und Horte saniert. Wir investieren in alle Schularten, in allen Stadtteilen. Wir arbeiten für die ganze Stadt. Da hat die SPD im Kommunalwahl-kampf 2008 eine gute Vorlage geboten.

Eine immer wiederkehrende Frage kommt auf das kostenlose Schulessen. Wie steht es damit?

Die Zahl der Anträge auf kostenloses Schulessen ist auf 120 gestiegen. Wir werden dafür noch mehr werben. Kinder von Bedür� igen zahlen nur 1 Euro pro Essen. Wer sich auch das nicht leisten kann, kann ein kosten-loses Schulessen beantragen. Dieses Modell hat sich bewährt. Es ist aber nur ein Aspekt. Mir liegt auch die Qualität des Schulessens am Herzen. Deswegen habe ich die Initiative „Jedes Kind is(s)t gerne in der Schule“ gestartet. Das ist ein Gewinn für alle.

An den Schulen und Kitas Potsdams wird derzeitviel gebaut – aber auch im Stadtzentrum. Dortentsteht der Landtagsneubau. Wie wichtig ist Ihnen dieses Projekt?

Zunächst einmal: Die ganze Bauerei– das zehrt an den Nerven und ich kann nur um Geduld bitten. Aber das Ergebnis ist entscheidend. Mit Landtagsneubau und Palais Barberini an der Alten Fahrt wird das Herz der Stadt wieder krä� ig schlagen. Das Alte Rathaus wird vollständig saniert. Gegenüber entsteht die neue Synagoge. Wir geben Potsdam seine historische Mitte zurück und setzen gleichzeitig neue Akzente. Dafür haben wir lange gekämp� und ich bin glücklich, dass wir, auch Dank der Unterstützung aus der Bevölkerung und großzügiger Spenden, Erfolg hatten.

In den Medien spielen die Uferwege am Griebnitzsee und am Groß Glienicker See eine große Rolle. Wie sehen Sie das?

Ich setze alles daran, dass der Uferweg am Groß Glieni-cker See o� en bleibt und am Griebnitzsee auf absehbare Zeit geö� net wird. Die Potsdamerinnen und Potsdamer möchten das.

Potsdam ist eine historische und eine Stadt mitmoderner Wirtscha� . Wo sehen Sie Ihre Aufgabe?

In Babelsberg arbeiten heute 3.500 Menschen. Mehr als zu Defa-Zeiten. Fast 9.000 Menschen arbeiten in der Wissenscha� . Die Technologie- und Gründerzentren scha� en die Übergänge zwischen Wissenscha� und Wirtscha� . Ich stehe für leise aber e° ziente Ansied-lungspolitik. Familie und Beruf müssen besser vereinbar sein. Familienfreundlichkeit ist ein harter Standort-faktor.

Gibt es konkrete Fortschritte für studentischesWohnen?

Ich habe erst kürzlich ein Projekt vorgestellt. Bis zum Jahr 2012 sollen Wohnungen für 365 Studentinnen und Studenten entstehen. Unweit der FH. Ich möchte, dass die Studierenden auch ihre Heimat in Potsdam « nden.

Welche Ziele haben Sie für die nächsten acht Jahre als Oberbürgermeister?

Familie, Bildung, Arbeit, Wohnen und Mobilität – das sind die ­ emen der Zukun� . An dieser nachhaltigen Politik wollen wir die Potsdamerinnen und Potsdamer beteiligen. Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohn-raum. Bei der Sanierung müssen wir auf die energetische Sanierung setzen. Denn die Nebenkosten werden weiter steigen. Ich setze auch auf Neubau: Die Pro Potsdam will auf dem ehemaligen Tramdepot 400 bis 500 Woh-nungen bauen. Ebenso viele Wohnungen sind auf dem Brauhausberg möglich.

Und was planen Sie im Bereich Mobilität und Nach-haltigkeit?

Potsdam kann aufgrund seiner Lage keine reine Auto-stadt sein. Helfen würde schon, wenn wir die Innenstadt vom Lkw-Durchgangsverkehr befreien könnten. Ich stehe für den Ausbau des ö� entlichen Personennahver-kehrs. Der Radverkehr steht ebenso ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Stadtwerke werden mit mir den ökologischen Umbau erfahren. Sichere und saubere Energie. Das ist mein Ziel.

Etwa die Häl� e der Einwohner sind erst nach 1990 an die Havel gekommen. Verträgt das die Stadt?

Ja, sehr gut! Das ist ja das Spannende an Potsdam. Für mich stehen dabei der soziale Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit und das Gemeinsame im Vordergrund. Und dafür engagieren sich auch viele Potsdamerinnen und Potsdamer.

Warum sollen die Potsdamer Sie wählen?

Ich stehe nicht für die Vergangenheit, sondern die Zukun� Potsdams. Ich stehe für ein einiges Potsdam, in dem jeder und jede einen Platz « nden kann. Und ich stehe für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt, für Familienfreund-lichkeit, Klimaschutz und Modernität. All das erfordert politische Führung. Ich denke, all das habe ich bewiesen.

»Die Bauerei zehrt anden Nerven – aber das

Ergebnis ist entscheidend«

»Ich setze alles daran, dass die Uferwege o¢ en bleiben

oder geö¢ net werden.«

Potsdam ist ein guter Platz zumLeben. Die Bilanz kann sich sehen lassen:• In unseren Sanierungsgebie-

ten steht die Erneuerung von Straßen und Plätzen vor dem Abschluss. Am Alten Markt entsteht der neue Landtag. In den Neubaugebieten wurde mit großem finanziellem Aufwand das Wohnumfeld verbessert. In Drewitz schließen wir diesen Prozess ab. Die Kasernen- und Militäranlagen im Norden der Stadt waren noch vor fünfzehn Jahren unzugängliche Ruinen. Heute sind sie Zuhause für viele Menschen. Mittendrin gibt es den Volkspark.

• Die Straßenbahnstrecken sind zum überwiegenden Teil sa-niert. Unsere Busse und Bahnen fahren heute deutlich mehr Streckenkilometer.

• Mit der Schiffbauergasse – der wir noch mehr Leben einhau-chen müssen – und dem Niko-laisaal sind zentrale Orte der Kultur entstanden. Unser Pots-dam-Museum erhält ein neues Zuhause im Alten Rathaus. Die Bibliothek erhalten wir in ihrer Größe und an ihrem zentralen Standort.

• Unsere Arbeitslosenquote ist eine der niedrigsten in Ost-deutschland. Die Anzahl der Beschäftigten und der Betriebe in Potsdam steigt – selbst in Krisenzeiten. Mit den neuen Technologiezentren öffnen wir den Weg für Existenzgründer. Daneben boomt Potsdams Tourismus.

• Unsere städtischen Unter-nehmen sind keine Zuschuss-betriebe mehr. Sie stehen auf eigenen Beinen und leisten gute Arbeit für Strom, Wärme, Wasser, Abfall, Verkehr und Wohnen in unserer Stadt.

• Die im Jahr 2003 noch „neuen“ Ortsteile sind inzwischen fester Bestandteil unserer Stadt.

• Die Stadtverwaltung hat sich neu aufgestellt: Unser Bürgerservice und der Wirt-schaftsgründerservice sind preisgekrönt. Ein Baby-Begrü-ßungsdienst und ein Bauservice wurden eingerichtet.

All das ist nicht selbstverständlich. Wir haben die Chancen unserer Stadt erkannt und sie genutzt.

Potsdam.Ein Erfolg.

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Potsdam braucht Jann Jakobsauch in Zukunft.Am 19. September entscheidet sich Potsdams Zukun� – Jann Jakobs soll sie weiter gestalten. Er garantiert den gesellscha� lichen Zusammenhalt. Seit 2002 steht er an der Spitze dieser wunderbaren Stadt. Viel Gutes ist seitdem gelungen: Familienfreundlich-keit, dynamisches Wachstum, eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Ostdeutschland.

Noch in der Mitte der 90er Jahre wurde Potsdam vom Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL als „Stadt der Jammerossis“ bezeichnet. Heute sagt die gleiche Zei-tung, Potsdam ist die „heim-liche Hauptstadt Deutsch-lands“. Manche politische Kra� in Potsdam hat das Jammern noch nicht verlernt. Doch heute ist klar: Potsdam ist das Aushängeschild des Landes Brandenburg. Es wird gern als positives Beispiel für den wirtscha� -lichen Au ́ olprozess in Ostdeutschland gefeiert. Die letzten 20 Jahre haben Potsdam gut getan.

Viele haben daran ihren Anteil, auch Jann Jakobs. Seit 17 Jahren lebt er hier. Damit ist er schon ein ´Alt-Potsdamer`, aber jung geblieben, um die ganze

Stadt zu sehen und für sie zu arbeiten. Erst als Jugendamtsleiter, dann als Sozialbeigeordneter und nun als Oberbürgermeister wirkt Jann Jakobs an den entscheidenden Stellen mit.

Er hat erkannt, dass unsere wachsende Heimatstadt Potenziale hat, die es konsequent und doch mit dem nötigen Augenmaß zu entwickeln gilt. Jann Jakobs zeichnet aus, dass er Konzepte und Projekte für Pots-dam erst rei· ich durchdenkt, mit vielen bespricht

und auch durchrechnet, bevor er sie umsetzt. Manche legen ihm das als Zögerlichkeit aus. In Wirklichkeit ist es seine Stärke, am Ende Lösungen zu « nden, die allen zugute kommen.

Das vielfältige Potsdam braucht diese politische Kul-tur. Jann Jakobs ist gut für unsere Heimat.

Eines stellt Jann Jakobs klar in den Vordergrund: Kitas und Schulen. Und das ist richtig, denn in kürzester Zeit muss hier noch viel erreicht werden. Potsdam ist nicht automatisch familienfreundlichste Stadt Deutschlands. Hier hat Jann Jakobs in

17 Jahren Tätigkeit entscheidend mitgewirkt: so zum Beispiel beim Erhalt und Ausbau der Kitalandscha� oder beim Aufbau der Bürgerhäuser, nun bei der Sanierung der Schulen.

Seine Stärken kommen aus seinem Leben: Soziales Bewusstsein, Zivildienst im Sozialbereich, Einsatz für Schwächere, vierfacher Familienvater, Jugend- und Sozialarbeit. Seine Herkun� – Ostfriesland – bleibt dabei nicht verborgen: Probleme anpacken, Boden-ha� ung trotz aller Erfolge, Klarheit in der Sprache und manchmal eine gewisse friesische Sturheit. Aber dabei wunderbar liebenswert und immer mit einem Lächeln.

Deshalb: Schenken Sie Jann Jakobs bei der Oberbür-germeisterwahl Ihr Vertrauen. Ich werde es tun.

Matthias Platzeck,Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Potsdams Oberbürgermeister von 1998 bis 2002

»Familienfreundlichkeit, dynamisches Wachstum,

geringe Arbeitslosenquote«

»Seine Stärken kommen aus seinem Leben.«

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Familie. Heimat. Potsdam. Bildung. Zukunft. Potsdam.

Potsdam ist eine wachsende und kin-derreiche Stadt. Hier leben Familien in allen Lebenssituationen und in den verschiedensten Lebensphasen. Für sie alle soll Potsdam eine Hei-mat sein. Klarer Gradmesser für die Lebensqualität von Familien sind die Möglichkeiten für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir stehen vor der Herausforderung, jedes Jahr ausreichende, gute und wohnortnahe Kinderbetreuung bereit zu stellen. In den nächsten zwei Jahren sind es mehr als 1.000 Kitaplätze! Wir benötigen weitere passende Formen der Betreu-ung wie Tagesp· ege oder Betriebski-tas. Unternehmen können Kitas mit unserer Unterstützung errichten und sich aus der vielfältigen Landscha� der Betreiber einen passenden Träger

suchen. Aber natürlich muss auch die Kommu-ne der Nachfrage nachkommen. Bei der Entwicklung neuer und bei der Veränderung be-stehender Wohn-gebiete müssen wir rechtzeitig soziale Infrastruktur einplanen. Dazu gehören neben Kitas und Schulen auch Spiel- und Sportplätze! Eine wachsende Stadt muss an ihre älteren Bürger

denken. Seniorinnen und Senioren dürfen thematisch nicht nur mit den Begri� en Heim und P· ege in Ver-bindung gebracht werden. Sie haben altersgemäße Interessen und Bedürf-nisse, sie sind aktiv und engagiert. Eine ganz besondere Qualität unserer Stadt sind die vielen Eigeninitiativen von Familien, Nachbarn, Freunden und Arbeitskollegen, die Bündnisse für Fa-milien und die Bürgerhäuser. Sie leben von Ehrenamt und bürgerscha� licher Begeisterung. Sie benötigen Unterstüt-zung und Ermutigung für ihr Enga-gement. Sie sind wichtig für Potsdam und die Potsdamer Familien. Sie sind auch ein Grund für die Beliebtheit Potsdams, seiner Lebensqualität und der Zuversicht, mit der die Menschen hier leben.

Immer mehr junge Menschen woh-nen in Potsdam. Unsere Aufgabe ist es, gute Bedingungen für ihren Lern-alltag zu schaffen. Deshalb werden wir 120 Mio. Euro bis zum Jahr 2013 in Kitas und Schulen investieren. Wir sanieren und bauen Schulen in allen Stadtteilen und über alle Schulformen. Die ehemalige Marie-Curie-Oberschule und die frühere Haeckel-Schule werden wieder als Schule genutzt. Im Bornstedter Feld wird eine neue Grundschule gebaut und eine weiterfüh-rende Schule ist dort geplant.Der Schulcampus Kurfürstenstraße wird gebaut.Jedes Kind soll die Schullaufbahn einschlagen können, die seinen Talenten entspricht. Das gemeinsame Schul-essen gehört zu einem guten Lernen dazu, deshalb ist die Qualitätsoffen-sive „Jedes Kind is(s)t gerne in der Schule“ so wichtig.Alle unsere Oberstufenzentren sind inzwischen saniert. Damit verfügt Potsdam über eine Struktur für Auszubildende, die ihresgleichen in Brandenburg sucht. Auch darüber hinaus gilt es, die Weiterbildung zu sichern. Fachkräfteausbildung stärkt

den Wirtschaftsstandort Potsdam. Wissenschaft und Forschung haben in Potsdam ihren Platz. Mit neu-en Angeboten für studentisches Wohnen und einem guten Familien-umfeld will ich dazu beitragen, dass Studenten und Wissenschaftler nicht nur bei uns lernen und arbeiten,

sondern auch leben. Bildung setzt sich nach der Schule fort – ein Leben lang. Dabei geht es ganz wesentlich darum, mit den Veränderungen im Alltagsleben zurecht zu kom-men. Ein Schwerpunkt wird daher sein, die Angebote der Bibliothek, der Volkshochschule und weiterer Bildungsträger im selben Haus zu be-stärken und zu vernetzen. Die neue Bibliothek wird ein Anlaufpunkt für lebenslanges Lernen.

Umwelt. Leben. Potsdam.

Potsdam muss weiter mit Augenmaß und ökologischer Verantwortung entwi-ckelt werden. Unsere Stadt wächst. Das bedeutet nicht nur mehr Einwohner, sondern auch mehr Verkehr, mehr Müll und mehr Versiegelung. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind deshalb auch für Potsdam zentrale Fragen. Seit 2008 exi-stiert der Potsdamer Klimarat, der ein

Klimaschutzkonzept in Au� rag gegeben hat. Im Mittelpunkt stehen dabei die Punkte Verkehr und Wohnen.Wir stärken die umweltfreundliche Mobilität: Tram, Busse, Bahn und Rad. Wir bauen den ö� entlichen Nahverkehr aus und vernetzen ihn weiter. Das Fahr-rad soll als alltagstaugliches Fahrzeug in Potsdam fest etabliert werden. Dazu

benötigen wir noch mehr und bessere Radwege und mehr Sicherheit für diese Verkehrsteilnehmer. Gut ist es, ö� ent-lichen Nahverkehr und Radkonzept miteinander zu verbinden. Dazu wurde das Fahrradverleihsystem „Potsdam-Rad“ eingerichtet. Von der Tram aufs Rad und umgekehrt. Zur Lebensqua-lität in der Stadt gehört außerdem die Befreiung der Innenstadt vom nächtlichen Lkw-Durchgangs-verkehr.Nachhaltigkeit heißt, ökologisch verantwortungsvoll und generationen-gerecht zu handeln. Die Stadtwerke werden in den kommenden Jahren entscheidende Schritte in Richtung Ökologie machen. Elektromobilität wird ein zentraler Faktor bei der CO2-Bilanz sein. Die weitere energetische Sa-nierung städtischer Gebäude gehört zu den wichtigen Aufgaben. Wir investie-ren weiterhin in die Plattenbaugebiete. Damit haben wir eine Chance, dauer-

ha� günstigen Wohnraum anbieten zu können. Doch wir brauchen noch mehr Wohnungen – für alle Lebenslagen, von preisgünstig bis teuer, kleine Woh-nungen für StudentInnen und Singles, große Wohnungen für Familien und barrierefrei für die ältere Bevölkerung. Wir setzen dabei auf Neubau mit der

Pro Potsdam im innerstädtischen Bereich. Auf dem ehemaligen Tramdepot oder auf dem Brau-hausberg sind

günstige kleine Wohnungen geplant ebenso wie bezahlbare Wohnungen für Familien, die mehr als drei Räume benötigen. Im Norden gibt es ausge-wiesene Baugebiete, sie bieten Platz für diejenigen, die sich ein Eigenheim wünschen. Die menschen- und klima-freundliche Stadt darf keine Vision bleiben. Diese Maßnahmen werden von uns konsequent umgesetzt.

»Nachhaltigkeit und Klimaschutz sindzentrale Fragen«

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Ich wähle Jann Jakobs, weil...

Viola Odebrecht, Mittelfeldspielerin,1. FFC Turbine Potsdam

Stefan Grzimek, Stellv. Vorsitzender des Klimarates der Landeshauptstadt Potsdam

Thomas Bastian,Geschäftsführer Thalia-Kino Cordula Schulze

… er sich erst verschiedene Haltungen anhört, bevor er die richtigen Ent-scheidungen tri§ .

... er sich für gute Arbeit in Potsdam einsetzt!

… Potsdam die Vision einer humanen und solidarischen Stadtgesellscha� braucht mit einer klugen und verläss-lichen Führung.

... er in den vergangenen acht Jahren eine tolle Arbeit geleistet hat, viel für die Stadt Potsdam getan hat und auch die Jugend ist in seinen Projekten nicht zu kurz gekommen.

... er sich konsequent für die Sanie-rung des Karl-Liebknecht-Stadions eingesetzt hat.

... unter seiner engagierten Führung der Klimaschutz vorangetrieben wird.

… er die Bedeutung des Tourismus für unsere Stadt erkannt hat und diesenstärkt.

... er als Kapitän des Großseglers „Potsdam“ allen Wetterlagen trotzt und das Schi¢ auch in schwierigen Gewässern sicher auf gutem Kurs steuert.

Uwe-Karsten Heye,Autor und Publizist Silke Köhler

Arndt Gilka-Bötzow,Gastronom Johann-Peter Bauer

Impressum: Potsdamer Rundschau, Sozialdemokratische Zeitung für die Landeshauptstadt, Herausgeber: Mike Schubert (V.i.S.d.P.), Redaktion: Harald Kümmel, Alleestr. 9, 14469 PotsdamTel.: 0331-73 09 85 00, Fax: 0331-73 09 85 01, E-Mail: [email protected], Web: www.potsdamer-rundschau.de Gestaltung/Satz: medienlabor – Agentur für Kommunikation und Medienentwicklung KG, PotsdamDruck: Märkische Verlags- und Druck-Gesellscha� mbH Potsdam, Au· age: 75.000 ExemplareFotos: Foto Blumrich, Joachim Liebe, SPD Potsdam, Fotolia

17. Stadtteilfest BabelsbergSamstag, 18. September15-19 Uhr, Weberplatz

Großes Familienprogramm mit Live-Musik, Gesprächsrunden, Hüpfburg u.v.m.16 Uhr: Talk mit Matthias Platzeck und Jann Jakobs

… in unserer Verwaltung gerade junge Menschen eine Chancebekommen.

... mit ihm die städtischen Unterneh-men eine besondere Verantwortung für nachhaltige und gute Unterneh-mensführung übernehmen.

Kathrin Pleißner Christoph MiethkeChristoph Miethke Gmbh & Co. KG


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