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E I N D R E I K L A N G Zuhören – Sprechen – (Vor)LesenProjektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten und Grundschulen

(Vor)Lesen

Zuhören

Sprechen

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Inhalt

Impressum 4

Vorwort des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Kultusministeriums 5

Vorwort der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören 6

Dreiklang und der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan 7

Zum Gebrauch der Broschüre 9

Projekte der Tandems 10 – 59

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien 10 – 31

Tandem: Hadamar 10„Der Grüffelo – The Gruffelo“ (Mehrsprachiges Projekt) – Gemeinsames

Erleben und Erfahren einer Geschichte in deutscher und englischer Sprache

Tandem: Vöhl 12„Der Grüffelo“ – Malen, basteln und musizieren zu einem Kinderbuch

Tandem: Altenstadt 14„Die kleine Maus sucht einen Freund“ – Die literarische und künstlerisch-

kreative Umsetzung eines Bilderbuchs

Tandem: Fürth (Odenwald) 16„Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ – Ein tierisches Bilderbuchprojekt

Tandem: Weinbach 18„Julian, der Zeitungsrabe“ – Kinder entdecken ein Bilderbuch

Tandem: Lützelbach 20„Hören und Gestalten“ – Künstlerisch-kreative Umsetzung von

Geräuschen und Bilderbüchern

Tandem: Usingen 22„Der Löwe ist los!“ – Kinder erstellen ein Hörbuch und ein Bilderbuch

Tandem: Modautal 24„Der Löwe ist los“ – Entwickeln eigener Geschichten

Tandem: Nidda 26„Märchen“ – Kindertagesstättenkinder spielen Theater, tanzen, singen und

malen zu einem selbstgeschriebenen Märchen von Grundschulkindern

Tandem: Hadamar-Niederhadamar 28„Der Elefant und die Schildkröte – ein afrikanisches Märchen“

– Mit Kindern aus einem Märchen ein musikalisches Theaterstück entwickeln

Tandem: Wiesbaden 30„Die Königin der Farben“ – (Zu-)Hören fördern im musikalisch-

darstellenden Rollenspiel

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Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden 32 – 59

Tandem: Allendorf (Eder) 32„Eine Reise um die Welt“ (Mehrsprachiges Projekt) – Kinder lernen fremde

Länder, Kulturen und Sprachen kennen

Tandem: Bad Nauheim-Schwalheim 34„Wer ruft denn da in Schwalheim?“ (Mehrsprachiges Projekt) – Kinder hören

und erleben Geräusche in ihrer alltäglichen Umgebung und setzen diese in

unterschiedlicher Weise um

Tandem: Villmar-Aumenau 36„Ich bin ganz Ohr!“ – Gemeinsam erkunden wir die Kindertagesstätte

Tandem: Bad Vilbel 38„Der Weg von der Kita zur Schule“ – Die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen

Tandem: Maintal 40„Stadtteilprojekt“ – Kinder entdecken den Weg von der Kindertagesstätte

zur Schule als Hör-Raum

Tandem: Neu-Anspach 42„Schulhausrallye“ – Kindertagesstättenkinder lernen die Schule kennen

Tandem: Lohfelden-Vollmarshausen 44„Was hörst du?“ – Eine musikalische Reise durch unseren Ort

Tandem: Ober-Mörlen 46„Unterwegs mit dem Spielplatz-TÜV und Geräusche-Memory“

– Kinder erkunden ihre Lebenswelt

Tandem: Limburg/Eschhofen 48„Das Eschhöfer Geräuscherätsel“ – Kinder erstellen ein Rätsel mit Geräuschen

aus ihrem Alltag

Tandem: Hofheim-Wallau 50„Bilder im Ohr – Bilder erzählen ihre Geschichten“ – Kinder erkunden ihre

akustische Umwelt und erstellen Bilder und Geschichten zu Geräuschen

Tandem: Bensheim 52„Ein Tag des offenen Ohrs“ – Kinder erkunden das Sinnesorgan Ohr

Tandem: Trebur-Geinsheim 54„Geräuschemacher und Hörexperimente“ – Eine Projektwoche

rund um das Thema Hören und Zuhören

Tandem: Seeheim-Jugenheim 56„Eine Reise durch den Dschungel“ – Ein gemeinsamer Aktionstag rund um

die Themen Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen

Tandem: Schaafheim 58„Weltraum und Universum“ – Ein naturwissenschaftliches Thema

regt zum Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen an

Glossar 60

Serviceteil 62

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Impressum

Herausgeber:

Stiftung Zuhören, Stiftung Lesen

Text und Redaktion:

Volker Bernius, Simone Groos,

Manja Klötzing, Claudia Roth,

Sigrid Strecker

Redaktionsschluss:

April 2011

Fotos:

Mit freundlicher Genehmigung der

teilnehmenden Einrichtungen

Gestaltung:

Andrea Adler & Alice Hubert,

hauptsache:design, Mainz

Druck:

Printec Repro-Druck, Kaiserslautern

Aufl age: 1.000

© Stiftung Zuhören, Stiftung Lesen

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Liebe Fachkräfte, liebe Lehrkräfte,

liebe Leserinnen und Leser,

der renommierte Hirnforscher Professor Gerald Hüther antwortete auf die Frage nach den drei

zentralen Fähigkeiten, die die pädagogischen Fachkräfte in jedem Fall brauchen würden, um Kinder

möglichst optimal zu fördern: „Einladen – ermuntern – inspirieren!“

Auch wir hoffen, dass Sie durch diese Praxisbroschüre eingeladen, ermuntert und inspiriert werden,

in Ihrer Kindertagesstätte oder in Ihrer Schule gemeinsam Projekte zu initiieren und durchzuführen.

Die vorliegende Praxisbroschüre möchte Ihnen Ideen anbieten, wie Sie „gemeinsam Zuhören – Spre-

chen – (Vor)Lesen“ in Ihren Einrichtungen, noch weiter ausbauen können.

Die Broschüre entstand aus einem Kooperationsprojekt der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören

im Auftrag des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Kultusministeriums.

Der Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen ist die Grundlage für

eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kindertagestätten, Grundschulen und Eltern. Die Kinder

stehen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt der gemeinsamen Überlegungen. Ihre Bildung

versteht sich als gemeinsamer sozialer Prozess, an dem sich Kinder und Erwachsene aktiv beteiligen.

Der ko-konstruktive Ansatz ermöglicht eine Kontinuität im Bildungsverständnis zwischen dem

Elementar- und Schulbereich.

Als ein Impulsprojekt der gemeinsamen Arbeit zwischen Kindertagesstätten, Grundschulen und

Eltern wurde im Jahr 2010 zum zweiten Mal das Projekt „Dreiklang: Zuhören – Sprechen – (Vor)

Lesen“ durchgeführt. Tandems aus Grundschulen und Kindertagesstätten wurden in Fortbildungen

qualifi ziert und dabei begleitet, gemeinsam Projekte zu entwickeln. Innerhalb dieser praktischen

Beschäftigungen mit dem Thema „Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“ sind sehr unterschiedliche

Ergebnisse entstanden. Das Produkt ist diese gelungene Broschüre, die einen Reichtum an Ideen

enthält, die zur Nachahmung einladen, ermutigen und inspirieren sollen.

Durch die einzelnen Tandemprojekte konnten Kinder über einen längeren Zeitraum an einem ge-

meinsamen Thema arbeiten, wodurch die Kreativität der Kinder gefördert wurde. Miteinander zu

kommunizieren und zu lernen förderte und stärkte die sozialen und personalen Kompetenzen der

Kinder, die für ihre individuelle Zukunftsbewältigung notwendig sind.

Freuen Sie sich auf die eindrucksvollen Erfahrungen, die nicht nur die Kinder erleben, wenn alle

gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dieser Broschüre und

hoffen, dass Sie Freude an der Umsetzung haben.

Dorothea Henzler Stefan Grüttner

Hessisches Kultusministerium Hessisches Sozialministerium

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Leserinnen und Leser,

wie entscheidend die Lernerfahrungen in den ersten Lebensjahren eines Kindes für seinen späteren

Bildungsweg sind, wissen Sie als Fachkräfte in den Kindertagesstätten und der Tagespfl ege und als

Lehrkräfte in der Grundschule aus Ihrem Alltag zu berichten – denn Sie knüpfen in Ihrer pädagogi-

schen Arbeit bei den bereits vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten des Kindes an. Deshalb ist es

besonders wichtig, die Förderung von grundlegenden Kompetenzen aufeinander abzustimmen.

Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen spielen als Kernelemente aller Bildungsbereiche eine grundlegende

und wesentliche Rolle im kindlichen Bildungsprozess genauso wie in der Kommunikation und im

alltäglichen Miteinander. Diese Fähigkeiten sowohl gleichwertig nebeneinander als auch gemeinsam

in Kindertagesstätten und Grundschulen zu fördern war das Ziel des Projekts „Dreiklang: Zuhören –

Sprechen – (Vor)Lesen“ der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören.

Mit dieser Praxisbroschüre möchten wir allen Pädagoginnen und Pädagogen, insbesondere denjeni-

gen, die als Erzieherinnen und Erzieher oder als Grundschullehrkräfte arbeiten, Anregungen geben,

wie der Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule mit institutionenübergreifenden

Projekten gestaltet werden kann. Tandems aus Kindertagesstätten und Grundschulen in ganz

Hessen haben die hier vorgestellten Konzepte im Rahmen des Dreiklang-Projekts entwickelt. Alle

hier vorgestellten Projektideen zum Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen wurden in den Einrichtungen

bereits erfolgreich umgesetzt und sind damit für die pädagogische Praxis von besonders hohem

Nutzen.

Ein besonderer Dank gilt all denen, die die kreativen Ideen und Wege der Zuhör-, Sprach- und Lese-

förderung praktisch in ihren Einrichtungen vor Ort durchgeführt haben – oft mit Mühen, aber vor

allem mit Engagement und zusätzlicher Zeit.

Wir sind sicher, dass auch Sie hier Anregungen für Ihre Arbeit fi nden werden, und wünschen Ihnen

und den Kindern schon jetzt viel Spaß beim Ausprobieren!

Sigrid Strecker Volker Bernius

Stiftung Lesen Stiftung Zuhören

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„Dreiklang: Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“ Ein Kooperationsprojekt der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören

Zuhören, Sprechen und (Vor)Lesen: Das ist ein Dreiklang, der in der alltäglichen Interaktion von

Kindern mit Eltern, Geschwistern, Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern und in der

gesamten Kommunikation einen hohen Stellenwert hat und haben muss! Wenn wir lernen und von

anderen lernen, hören wir hin und verstehen, welche Botschaften und welche Informationen

gemeint sind. Die Sprache ist das entscheidende Mittel, mit dem wir uns auch selbst mitteilen. Das

kann miteinander im Gespräch geschehen oder auch über die Schriftsprache. Zuhören, Sprechen und

(Vor)Lesen gehören untrennbar zusammen.

Es ist der Grundgedanke des Projekts „Dreiklang: Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“, diese Fähigkei-

ten nicht getrennt voneinander, sondern zusammen zu fördern – dies auf der Grundlage des

Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) für Kinder von 0 bis 10 Jahren.

Initiiert wurde das Fortbildungsprojekt von der Stiftung Zuhören und der Stiftung Lesen für Tandems

– für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kindertagesstätten und Grundschulen aus Hessen.

Verwirklicht werden konnte es mit der Unterstützung des Hessischen Sozialministeriums und des

Hessischen Kultusministeriums. Erstmals wurde das Projekt in den Jahren 2007 und 2008 umge-

setzt. Basierend auf den Erfahrungen und dem Bedarf wurde das Projekt in den Jahren 2009 und

2010 in einer erweiterten Form durchgeführt.

Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer in ganz Hessen, deren Einrichtungen bereits

erste Erfahrungen in der Kooperation als Tandem bei der Erprobung des Hessischen Bildungs- und

Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10 Jahren gesammelt hatten, waren die Adressaten des

Dreiklang-Projekts. Über sie konnten im Jahr 2010 mehrere tausend Kinder in Kindertagesstätten

und Schulen erreicht werden. Ziel war es, die Zuhör-, Sprach- und (Vor)Lesefähigkeit der Kinder von

Anfang an gleichwertig und gleichberechtigt zu fördern und den Übergang zwischen Kindertages-

stätte und Schule so zu gestalten, dass die Kinder ihren Bildungsweg als kontinuierliche Fortsetzung

in den aufeinanderfolgenden Einrichtungen erleben.

Das Projekt gliederte sich in einen fachlich-informativen Teil mit Fortbildungen und einen prakti-

schen Teil, in dem die Tandems gemeinsam ein Projekt im Sinne des oben genannten Dreiklangs

planten und umsetzten. Beide Teile wurden bewusst nicht zeitlich voneinander getrennt, um

Rücksicht auf die Möglichkeiten zeitlicher Gestaltung der Tandems zu nehmen (nicht selten

kooperierten vier oder mehr Einrichtungen miteinander).

Über mehrere Monate hinweg nahmen die Pädagoginnen und Pädagogen gemeinsam an den von

der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören organisierten Fortbildungen teil und vertieften dadurch

ihre Kenntnisse unter anderem in folgenden Aspekten des Dreiklangs:

• Auditive und visuelle Wahrnehmung

• Sprachförderung durch Zuhören

• Stimme und Erzählen

• Kommunikationsstärke und Zuhörverhalten

• Medienpraxis (Bilder- und Kinderbücher, Hörspiele und Hörbücher)

• Wirkung von Lärm, akustische und pädagogische Gestaltung

• Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern und Teamarbeit

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Mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 70 Kindertagesstätten und Grundschulen

konnten auf diese Weise im Jahr 2010 fortgebildet werden.

Im Rahmen des Projekts erhielten die teilnehmenden Einrichtungen ein Medienpaket, das auf die

Bedürfnisse der Tandems ausgerichtet war und als Grundlage für die gemeinsamen Projekte und für

die weiterführende Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung sowie Medienbildung in den Einrichtun-

gen diente. Das Paket enthielt ein- und mehrsprachige Bücher und Hörspiele, Klang- und Geräusche-

CDs, Bilderbücher, fachdidaktische Literatur und ein hochwertiges Aufnahmegerät, um die Medien-

kompetenz der Kinder aktiv fördern zu können. In der Praxis bewährte sich das Medienpaket

aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Es entstanden beispielsweise Projekte, die sich

mit Mehrsprachigkeit beschäftigten oder die akustische Wahrnehmung der kindlichen Lebenswelt in

den Vordergrund rückten oder auf den spielerischen Umgang mit der Schriftsprache einen besonde-

ren Wert legten.

Die Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung erwies sich im Projekt als zentrales gemeinsames

Bildungsziel von Kindertagesstätte und Grundschule, an das die erarbeiteten Praxisbeispiele der

Dreiklang-Tandems anknüpften und das sich im Arbeitsprozess als bedeutsames Bindeglied

zwischen den Einrichtungen erwies. Zugleich ließ es den Tandems genügend Raum, um in ihren

Projekten eigene Schwerpunkte zu setzen, die individuellen Bedürfnisse der Kinder zu berücksichti-

gen und auf deren Interessen einzugehen. Bereits bei der Entwicklung des Dreiklang-Konzepts war

der Hessische BEP wegweisend. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den jeweiligen Institutio-

nen konnten sich mit ihrer Gestaltung und Organisation des Bildungsprozesses am Kind orientieren.

Den Fähigkeiten Zuhören, Sprechen und (Vor)Lesen kommt dabei zentrale Bedeutung zu, denn sie

bilden die Kernelemente aller im BEP formulierten Bildungsbereiche.

Die Tandems arbeiteten nach den Grundsätzen und Prinzipien des Hessischen Bildungs- und

Erziehungsplans und hatten das Ziel, ko-konstruktiv zu arbeiten. Sie bezogen die Kinder sehr eng in

die Umsetzung und Gestaltung des Projektes ein, bemühten sich um die Konsistenz der Bildungs-

ziele und -inhalte sowohl in der Kindertagesstätte als auch in der Schule und legten großen Wert

darauf, Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit den Eltern und Großeltern aufzubauen. Die

Ziele des Dreiklangs konnten damit auch in der Öffentlichkeit ganz praktisch und nachvollziehbar

vermittelt werden.

Der Schwerpunkt der Bildungs- und Erziehungsziele in den Praxisprojekten liegt entsprechend dem

Dreiklang vor allem im Bereich „Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder“, auf den

Elementen „Sprache und Literacy“ und „Medien“. Daneben fördern die Projekte auch „Starke Kinder“,

„Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder“, „Verantwortungsvoll und werteorientiert

handelnde Kinder“ sowie „Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder“.

Schließlich ist das Projekt ein gelungenes Beispiel dafür, dass durch die Kooperation der Einrichtun-

gen und durch deren gemeinsamen Arbeitsprozess und Informationsaustausch auch eine Tür

geöffnet werden konnte für einen gut gestalteten und möglichst reibungslosen Übergang von der

Kindertagesstätte zur Grundschule. In diesem Sinne setzen die Projekte der Dreiklang-Tandems auch

hier den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan praktisch um.

Informationen zum Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan fi nden Sie unter www.bep.hessen.de

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Zum Gebrauch der Broschüre

Die hier vorgestellten Projekte zur Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung sind in die Themenberei-

che „Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien“ und „Mit allen Sinnen

entdecken, erforschen und erkunden“ gegliedert. Beim ersten Themenbereich bildet ein bestimmtes

Medium, beispielsweise ein Hörspiel, den Ausgangspunkt, während beim zweiten Themenbereich

der sinnliche Zugang zur kindlichen oder einer fremden Lebenswelt im Mittelpunkt steht. Projekte,

die zusätzlich einen Schwerpunkt auf die Mehrsprachigkeit setzen, tragen einen entsprechenden

Vermerk.

Jede Projektbeschreibung wird auf einer Doppelseite präsentiert und ist übersichtlich in mehrere

Rubriken gegliedert. Jeweils am Anfang fi nden sich Angaben zum zeitlichen Umfang (Vorbereitung,

Durchführung und ggf. Nachbereitung), zur Anzahl der teilnehmenden Kinder und der Zusammen-

setzung der Gruppe sowie zu den verwendeten Materialien, Büchern und CDs. Der überwiegende

Teil der in den Projekten eingesetzten Medien ist im Handel erhältlich. Einige CDs und Bücher

können nur bei der Stiftung Zuhören bestellt werden. Bezugsmöglichkeiten fi nden Sie im Serviceteil

am Ende der Broschüre.

Angaben zur Wirkung und Nachhaltigkeit im Sinne des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans

ergänzen die Projektbeschreibungen. Neben Informationen zu den Lernerfahrungen der Kinder sind

hier auch Hinweise zur Kooperation der Tandems sowie zur Beteiligung der Eltern zu fi nden. Die im

Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan entwickelten Visionen sind in einer Randspalte neben dem

Projekt aufgeführt und erleichtern damit die Zuordnung in die im Hessischen Bildungs- und

Erziehungsplan formulierten Ziele. In der Rubrik Produkte am Ende jeder Projektbeschreibung sind

die im Rahmen der Projekte von den Kindern erstellten Medien (Buch, Hörspiel usw.) oder andere

Ausdrucksmittel (Bastelarbeiten, Ausstellungen usw.) zusammengefasst.

Bilder, Fotos und Zeitungsartikel, die im Zusammenhang mit den Projekten entstanden sind, sowie

Originalzitate der pädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte vermitteln einen Eindruck davon, mit

wie viel Engagement alle Beteiligten an der gemeinsamen Umsetzung des Dreiklangs gearbeitet

haben. Interessierten Kolleginnen und Kollegen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der

beteiligten Einrichtungen für Fragen zu den einzelnen Projekten zur Verfügung. Die Kontaktdaten

der Tandems können den Projektdarstellungen entnommen werden.

Im Glossar am Ende dieser Broschüre sind die wichtigsten der hier verwendeten Begriffe aus der

Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung erläutert. Der Serviceteil enthält weiterführende Informatio-

nen zur Stiftung Lesen, der Stiftung Zuhören und dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan

sowie eine Linksammlung zur medienpraktischen Arbeit.

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Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 1 Tag, Durchführung

1 Monat (ein Mal pro Woche ca.

60 Minuten) sowie ausführliche

Nachbereitung

Verwendete Bücher und CDs

A. Scheffl er/J. Donaldson: „Der

Grüffelo“, Beltz 2010 (Buch), Hör-

company 2008 (CD)

Materialien

Pappmaché, Knete, Temperafarben

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

7 Vorschulkinder der Kindertages-

stätte, ca. 70 Schulkinder ( jeweils

eine Klasse der Jahrgangsstufen

1–4)

Produkte

Bild/Bastelarbeit, Ausstellung/

Präsentation

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die Auseinandersetzung mit dem Hörspiel und

das Betrachten von verschiedenen Ausgangspo-

sitionen haben zu einer refl ektierten Haltung in

verschiedenen sozialen und auch kommunikati-

ven Bereichen beigetragen. Durch die differen-

zierten Formen der Vertiefung haben alle Alters-

stufen einen erweiterten Zugang zum Zuhören

und Versinnbildlichen erfahren und aktiv

anwenden können. Durch das Malen und

Basteln des Grüffelos wurden die Kreativität

und die Fantasie der Kinder angeregt.

Die Vernetzung von Kindertagesstätte und

Grundschule wird im nächsten Schritt intensi-

viert, wenn es an die gemeinsame Umsetzung

des Theaterstücks geht. Durch das Projekt ist

die Kooperation mehr in den Mittelpunkt

gerückt und viele Ideen konnten aufgegriffen

und gemeinsam weiterentwickelt werden.

Anhand verschiedener Fragestellungen haben

sich Ziele und Überlegungen wieder fester

miteinander verbunden. Die Eltern waren von

Anfang an in das Projekt und die vorangegange-

nen Überlegungen zur Kooperation einbezogen,

was sowohl von Seiten der pädagogischen

Fach- und Lehrkräfte als auch von Seiten der

Eltern positiv bewertet wurde. Zukünftig sollen

die Eltern noch aktiver in das Geschehen

eingebunden werden.

Das Projekt hat dazu beigetragen und wird

durch die Weiterentwicklung noch mehr dazu

beitragen, dass der Übergang vom Kindergarten

in die Grundschule eine „weichere“ Schnittstel-

le wird, die auf die Kinder durch die vielen be-

kannten Menschen nun nicht mehr so verunsi-

chernd wirkt – ein Übergang, der vor allem

Spaß und Lust aufs Miteinander machen soll.

Tandem: Hadamar

„Der Grüffelo – The Gruffelo“ (Mehrsprachiges Projekt)Gemeinsames Erleben und Erfahren einer Geschichte in deutscher und englischer Sprache

Projektbeschreibung

Die Vorschulkinder der Kindertagesstätte trafen

sich einmal in der Woche, um das Projekt zu er-

arbeiten. Begonnen wurde damit, dass im Hör-

club auf einem Sofa, im Lesekörbchen oder an

einem anderen bequemen und gemütlichen

Ort die CD „Der Grüffelo“ gemeinsam angehört

wurde. Danach brachten die Kinder ihre Fanta-

sien und Ideen zum Hörbuch mit unterschied-

lichen Stiften und Materialien zu Papier. Beim

nächsten Treffen wurde gemeinsam das Bilder-

buch betrachtet und anschließend der Inhalt

vertieft.

Die Schülerinnen und Schüler hörten zunächst

die englische Version der Geschichte im Vortrag

einer Lehrkraft. In den folgenden beiden Stun-

den wurde die Geschichte mit verschiedenen

Mitteln künstlerisch durch Malen mit Tempera-

farben umgesetzt. Gemeinsam entwickelten

die Kinder die Idee, einen „echten Grüffelo“

herzustellen. Hierfür konnten die Stunden der

Bastel-AG genutzt werden. Der Grüffelo wurde

dann beim Abschlusstreffen von allen Kindern

gemeinsam fertiggestellt.

Für die Zukunft ist vorgesehen, gemeinsam ein

Theaterstück „Der Grüffelo“ mit den entspre-

chenden Requisiten und instrumentaler Unter-

malung zu entwickeln. Einbezogen werden

sollen Kinder aus der Kindertagesstätte und der

Grundschule. Das Theaterstück soll beim Schul-

fest und eventuell auch beim Kindertagesstät-

tenfest präsentiert werden.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien

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Tandem: Hadamar

Kontakt

Herzenbergschule HadamarNonnengasse 32 a65589 Hadamar0 64 33 · 20 [email protected]

Kath. Kindertagesstätte St. LeonhardUnterdorfstr. 7 a65589 Hadamar-Oberweyer0 64 33 · 21 [email protected]

„Für die Kinder war die Geschichte und die

Auseinandersetzung auf den unterschied-

lichen Ebenen ein echtes Highlight.“

„Es war begeisternd zu erleben, welche Ideen durch die Kinder aufge-

griffen und weiterentwickelt werden konnten. Gerade im Schulbereich

waren andere Unterrichtsfächer, wie z.B. Mathematik und Deutsch,

Sachkunde und Sport aktiv einbezogen.“

„Auf der Grundlage des Bildungs- und Erziehungsplanes

konnte durch das Projekt ein weiterführender und

vertiefender Einblick in die Arbeit der anderen Institution

gewonnen werden.“

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Tandem: VöhlKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die beteiligten Kinder konnten sich als kommu-

nikationsfreudige sowie kreative, fantasievolle

und künstlerische Kinder erfahren. Durch das

Vorlesen der Geschichte vom Grüffelo und das

Hören des Hörbuchs übten sich die Kinder im

genauen Hinhören, um Fragen zum Inhalt

beantworten zu können. Anschließend erzähl-

ten sie die Geschichte nach und übten den Text

ein, um ihn als Theaterstück vorzuführen. Dabei

mussten sie sich in die verschiedenen Figuren

der Geschichte einfühlen und erweiterten so

ihre Empathiefähigkeit.

Die unterschiedlichen Formen der Auseinander-

setzung mit der Geschichte förderten die

Sprachkompetenz und Kommunikationsfähig-

keit der Kinder sowie das differenzierte Wahr-

nehmen nonverbaler Aspekte von Kommunika-

tion. Ihre Fantasie und Kreativität wurde durch

das bildnerische Gestalten des Grüffelos und

beim spielerischen Umgang mit den Elementen

des Theaters und beim Üben der Theaterszenen

angeregt.

Die Kinder setzten die einzelnen Sprechszenen

auch mit Klängen um. Sie lernten Musikinstru-

mente und Elemente von Musik kennen, und

sie schulten das sinnerschließende Zuhören. Sie

erlebten akustische Medien emotional und

tauschten sich darüber aus. Zudem lernten sie

Medien als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel

in der Theatervorführung kennen. Ein Projekt

– mit allen Sinnen!

Das Besondere des Projekts war, dass die Kinder

während des Übergangs in die andere Instituti-

on an einem Thema gearbeitet haben. In der

Schule wurde das in der Kindertagesstätte

begonnene Projekt mit anderen Möglichkeiten

fortgeführt.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 1 Tag, Durchführung

3 Wochen (verteilt über 6 Monate)

Verwendete Bücher und CDs

A. Scheffl er/J. Donaldson:

„Der Grüffelo“, Beltz 2010 (Buch),

Hörcompany 2008 (CD)

Materialien

Alltagsmaterialien (Karton, Papier-

rollen, Joghurtbecher, Stoffreste),

Instrumente (Xylophon, Hand-

trommel, Bongo/Djembe, Glocken-

kranz, Kettenrassel), Materialien

zum Basteln von Kostümen

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

17 Vorschulkinder (aus zwei

Kindertagesstätten) bzw. spätere

Schulkinder (1. Klasse)

Produkte

Bild/Bastelarbeit, Theater, Musik,

Präsentation

„Der Grüffelo“Malen, basteln und musizieren zu einem Kinderbuch

Projektbeschreibung

Das Projekt begann mit einem Vorlesetag für

die Vorschüler (der Vorlesevormittag für die

künftigen Schulanfänger ist bereits seit Jahren

ein festes Strukturelement im Aufnahmever-

fahren der Schule). Die künftige Klassenlehrerin

der Kindertagesstättenkinder las absatzweise

das Buch „Der Grüffelo“ vor, in dem aus der

Fantasiegestalt einer kleinen Maus ein

leibhaftiges Monster entsteht: der Grüffelo. In

den Lesepausen konnten die Kinder eine

vorbereitete Umrisszeichnung vom Grüffelo mit

Buntstiften vervollständigen und ausmalen.

In den darauffolgenden Tagen wurde die

Geschichte vom großen Grüffelo und der

kleinen Maus noch einmal in der Kindertages-

stätte aufgegriffen und gemeinsam das

Hörbuch angehört. Mit Alltagsmaterialien

(Karton, Papierrollen, Joghurtbechern, Stoffres-

ten etc.) und Farbe wurde der Grüffelo

nachgebastelt. Die Verklanglichung der

einzelnen Sprechszenen mit Xylophon,

Handtrommel, Bongos, Djembe, Glockenkranz

und Kettenrassel machte den Kindern beson-

ders viel Spaß.

Mittlerweile sind die Kinder der Kindertages-

stätte Schulkinder. In der Schule haben sie über

die Herbstferien die einzelnen Sprechrollen der

Geschichte auswendig gelernt und ein

Grüffelo-Theaterstück mit Instrumenten

eingeübt, das nach zwei Monaten für die

Kindertagesstättenkinder und die Eltern und

Großeltern der jetzigen Erstklässler aufgeführt

wurde. Die Eltern waren bei der Anschaffung

der Bastelmaterialien und der Kostüme

beteiligt.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Kooperation und Beteiligung

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Tandem: Vöhl

Kontakt

Grundschule VöhlIm Gründchen 534516 Vöhl0 56 35 · 84 52

Kindergarten MarienhagenSchulweg 134516 Vöhl0 56 35 · 85 58

Kindergarten VöhlWiesenweg 234516 Vöhl0 56 35 · 18 63

„Die Vielfalt des Projektes hat es zu jeder Zeit immer

wieder spannend gemacht und den Zusammenhalt

zwischen Schule und Kindergarten gefestigt.

Auch für das kommende Schuljahr wollen wir eine

ähnliche Projektarbeit durchführen.“

„Den Kindern hat jede einzelne

Einheit des Projekts großen Spaß gemacht.

Etwas ganz Besonderes war die

Theateraufführung.“

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In Schulen, die in 45-Minuten-

Stunden nach dem Fachlehrerprin-

zip unterrichten, gibt es eventuell

mehr Absprachen zu treffen und

mehr zu organisieren.

TIPP

Tandem: AltenstadtKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien

Wirkung und Nachhaltigkeit

Schwerpunkt des Projekts bildeten die Bereiche

Sprache und Literacy sowie bildnerische und

darstellende Kunst. Beim Zuhören und im

Vorlesegespräch haben die Kinder Kompeten-

zen rund um die Buch- und Erzählkultur

erworben. Das Bilderbuch als Medium eignete

sich zur Förderung des Zuhörens, Sprechens

und Lesens. Indem die Kinder über das Gehörte

sprachen und überlegten, welchem Tier die

Maus noch begegnen könnte, wurde ihre

Fantasie angeregt und sie erweiterten ihre

Sprachkompetenz. Die bildnerische Umsetzung

unterstützte ihre Ideen. Beim Einüben des

Stabpuppenspiels lernten die Kinder einen

spielerischen Umgang mit Elementen des

Theaters kennen und erfuhren das künstleri-

sche Gestalten und Darstellen als einen

Gemeinschaftsprozess mit anderen. Weiterhin

bot die Heterogenität der Gruppe vielfältige

Erfahrungsmöglichkeiten: die Kinder stärkten

ihre soziale Kompetenz. Sie nahmen die Hilfe

von Kindern mit mehr Erfahrung an und boten

weniger erfahrenen Kindern ihre Hilfe an. Durch

die gegenseitigen Besuche lernten sie, auf

unbekannte Kinder zuzugehen, mit ihnen

zusammenzuarbeiten, zu spielen und sich

kooperativ zu verhalten. Ihr Selbstwertgefühl

wurde gestärkt.

Die Kindertagesstättenkinder freuten sich nach

Abschluss des Projekts darauf, bald in die Schule

zu kommen und dort ihre neu gewonnenen

Freundinnen und Freunde wiederzutreffen. Für

die Schulkinder bestand die Möglichkeit, zum

neuen Schuljahr eine Patenschaft für eine

Erstklässlerin oder einen Erstklässler zu

übernehmen und ihr oder ihm die Eingewöh-

nung zu erleichtern. Durch das Fortbildungspro-

jekt „Dreiklang“ konnte die seit sechs Jahren

bestehende Kooperation zwischen der

Kindertagesstätte und der Schule mit neuen

Ideen bereichert werden.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 1 Tag,

Durchführung 2 Tage

Verwendete Bücher und CDs

E. Carle: „Die kleine Maus sucht

einen Freund“, dtv 2006 (Buch)

Materialien

Aufnahmegerät, Kopfhörer

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

10 Vorschulkinder aus der

Kindertagesstätte, 16 Schulkinder

(2. Klasse)

Produkte

Fotobuch, Bild/Bastelarbeit

„Die kleine Maus sucht einen Freund“Die literarische und künstlerisch-kreative Umsetzung eines Bilderbuchs

Projektbeschreibung

Die Schulkinder lasen das Bilderbuch „Die

kleine Maus sucht einen Freund“. Anschließend

nahm ein Teil der Schulkinder mit dem

Aufnahmegerät eine akustische Einladung mit

einem Tiergeräuschrätsel für die Kindertages-

stättenkinder auf.

Die Kindertagesstättenkinder folgten der

Einladung und besuchten die Schulkinder. Bei

diesem Treffen wurde die erste Hälfte des

Bilderbuchs vorgelesen. Daraufhin wurden die

Kinder in Gruppen eingeteilt. Sie überlegten,

welche Tiere die Maus noch treffen könnte.

Dann malten sie jeweils ein Tier auf ein Blatt,

das später in ihr eigenes Foto-Buch, das am

Ende des Projekts entstand, eingefügt wurde.

Die Schulkinder schrieben einen Satz dazu, den

die Kindertagesstättenkinder ihnen diktierten.

Gemeinsam bastelten sie das Tier als Stabpup-

pe. Zum Abschluss des Projekttags wurde der

zweite Teil des Bilderbuchs vorgelesen, und die

gemalten bzw. geschriebenen Seiten der Kinder

wurden im Kreis präsentiert und gewürdigt.

Die Kindertagesstättenkinder nahmen das

kopierte Bilderbuch und die Stabpuppen mit,

um den zweiten Projekttag vorzubereiten.

Nachdem auch die Schulkinder eine gesproche-

ne Einladung bekommen hatten, besuchten sie

am zweiten Projekttag die Kinder in der

Kindertagesstätte. Dort spielten ihnen die

Kindertagesstättenkinder die Geschichte von

der kleinen Maus, die einen Freund sucht, als

Stabpuppenspiel vor.

Als Dokumentation des Projekts entstand ein

Fotobuch in Form einer Maus, das im Kollegium

der Schule, im Team der Kindertagesstätte und

den Eltern vorgestellt wurde. Die gelungene

Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte

und Schule wurde schließlich auch der

Öffentlichkeit präsentiert, und zwar durch

einen Bericht in der Tageszeitung und eine

Ausstellung im Rathaus der Gemeinde.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Verantwortungsvoll und

werteorientiert handelnde Kinder

Page 15: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

15

Tandem: Altenstadt

„Die Schulkinder der 2. Klasse waren stolz, ‚die Großen‘ zu sein

und ihr Können zu zeigen (beim Schreiben helfen), und die Kinder aus

dem Kindergarten waren erfüllt von den neuen Eindrücken und nahmen

stolz ihr selbstgemachtes Buch und die Stabpuppen mit nach Hause.“

Kontakt

Janusz-Korczak-SchuleFritz-Kreß-Str. 963674 Altenstadt0 60 47 · 23 [email protected]

Gemeindekindertagesstätte LöwenzahnLange Str. 1163674 Altenstadt0 60 47 · 6 73 20

„Beim zweiten Treffen gab es keine Berührungsängste

mehr und die Kita-Kinder schlüpften mit Freude in die

Rolle der Gastgeber und stellten nicht nur das Stabpuppen-

spiel, sondern auch ihren Kindergarten vor.“

„Ein russischer Junge aus der Schulklasse blühte am Tag des Besuchs der Kita-

Kinder auf, weil er sich um ein russisches Mädchen kümmern konnte,

das sich nicht traute etwas zu sagen. Nun war er endlich mal derjenige,

der besser sprechen konnte; er wuchs förmlich über sich hinaus,

und sie nahm seine Hilfe dankbar an.“

„Für die Kindergartenkinder war

es sehr wichtig, nach dem Besuch

in der Schule auch Gastgeber

sein zu dürfen. Sie konnten es

nach dem Stabpuppenspiel kaum

erwarten, ihren neu gewonnenen

Freunden ihren Kindergarten

zu zeigen und gemeinsam ihre

Lieblingsplätze aufzusuchen oder

Spiele zu spielen.“

Page 16: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

16

Tandem: Fürth/Odenwald

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die Entwicklung bzw. Förderung von Literacy

bildete den Schwerpunkt des gemeinsamen

Projekts. Dabei ermöglichte die gelungene

Buchauswahl (Bilderbuch mit Texten und

Bildern) allen Kindern eine gleichermaßen

intensive Auseinandersetzung. Die individuelle

und altersgerechte Förderung der Hör- und

Lesekompetenz wurde geschult. Informationen

konnten mit dem Vorwissen der Kinder über

Tiere gut verknüpft werden, die Kinder konnten

das Verhalten der Figuren im Buch beschreiben

und die Geschichte nacherzählen, wodurch die

Kinder sich in sprachlichem Ausdruck und

Merkfähigkeit übten.

Die Kindertagesstättenkinder lernten Schrift als

Medium der Informationsvermittlung kennen.

Sie hatten viel Freude am Umgang mit

Buchstaben, und es konnte so eine Brücke zu

ihrer zukünftigen Schule geschlagen werden; es

ist geplant, durch einen Briefwechsel zwischen

den Kindern eine dauerhafte Verbindung zur

Schule zu schaffen und die Zusammenarbeit

zwischen Kindertagesstätten und Schule weiter

zu intensivieren.

Die Eltern halfen mit bei der Bereitstellung von

Materialien (Bücher, Kostüme etc.). Für die

Fortsetzung des Projekts gibt es bereits

zahlreiche Ideen, zum Beispiel: ein Zoobesuch,

ein Besuch der örtlichen Bücherei, Vorlesen

beim jährlichen Vorlesetag, gemeinsam ein

Buch erstellen (kreatives Schreiben).

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 6 Tage (ein gemein-

sames Treffen pro Woche über

sechs Wochen verteilt), Durchfüh-

rung 1 Tag (3 Stunden)

Verwendete Bücher und CDs

M. Baltscheit: „Die Geschichte

vom Löwen, der nicht schreiben

konnte“, Beltz 2010 (Buch)

Materialien

Kostüme, Instrumente, Papierbahn

(6 m), Materialien zum Basteln

von Rasseln

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

30 Vorschulkinder aus vier

Kindertagesstätten, 20 Schul-

kinder (2. Klasse)

Produkte

Gedicht, Bild/Bastelarbeit, Thea-

ter/Tanz, Ausstellung/Präsentati-

on, Musik/Gesang/Klangerzeuger,

Kostüme/Maske

„Der Löwe, der nicht schreiben konnte“Ein tierisches Bilderbuchprojekt

Projektbeschreibung

Zur Vorbereitung lasen alle Kinder das Buch

„Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ und

überlegten sich verschiedene Möglichkeiten zur

Umsetzung. Am Projekttag trafen sich alle

Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der

Schulturnhalle zu einer gemeinsamen Auffüh-

rung: Die Schulkinder lasen in Abschnitten das

Buch vom Löwen vor. Mit Tänzen, einem

Bewegungsspiel, Liedern und Gedichten

gestalteten die Kindertagesstättenkinder die

einzelnen Abschnitte und trugen dabei

Tierkostüme. Danach präsentierten die

Schulkinder ihr Tier-ABC auf einer Stellwand.

Nach gemeinsamen Tier-Spielen in der Halle

teilten sich alle Kinder in gemischte Gruppen

auf und absolvierten drei vorbereitete Statio-

nen: 1. gemeinsam ein Bild zur Geschichte

malen (auf einer langen Papierbahn); 2. Rasseln

basteln; 3. Urwaldparcours durchlaufen (an

Seilen schwingen, über bewegliche Bänke

balancieren, an Kletterwand klettern usw.).

Zum Abschluss wurden noch gemeinsame

Bewegungsspiele durchgeführt und die

Grundschulkinder zeigten den Kindertagesstät-

tenkindern in Kleingruppen die Schule.

Alle Einrichtungen bereiteten mit den Kindern

einen Beitrag für die gemeinsame Darstellung

vor. Dadurch wurde die Aufführung zu einem

Gemeinschaftsprojekt mit sehr unterschiedli-

chen Elementen: Die Kindertagesstätten hatten

sich mit dem Buch und jeweils ein bis zwei

Tieren beschäftigt und näherten sich dem

Inhalt durch Rollenspiele, Tänze, Lieder,

Kostüme-Gestalten, Bewegungsstunden,

Singen, Spielen, Vorlesen und Zuhören. In der

Grundschule wurde das Buch im Rahmen einer

Literaturwoche intensiv bearbeitet, so dass die

Kinder den Text fl üssig vorlesen konnten.

Außerdem entstand ein Tier-ABC, und zusam-

men mit den Eltern bastelten die Kinder

Masken und Kostüme.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Fürth (Odenwald)

Page 17: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

17

„Den Grundschülern hat es Spaß gemacht, ihr sach-

kundliches Vorwissen einzubringen, das Buch neu

zu illustrieren und eine Aktion (Aufführung) mit den

Kindergartenkindern zu planen.“

Kontakt

Müller-Guttenbrunn-Schule In den Pfarrwiesen 164658 Fürth0 62 53 · 55 [email protected]

Kindergarten RegenbogenSchulstr. 964658 Fürth0 62 53 · 42 14

Kindergarten Haus RasselbandeIm Ort 564658 Fürth-Krumbach0 62 53 · 2 14 30

Kath. Kindertagesstätte Schwester TheresiaErbacher Str. 964658 Fürth0 62 53 · 51 41

Kindergarten SchwalbennestFahrenbacher Str. 11864658 Fürth-Fahrenbach0 62 53 · 69 35

Tandem: Fürth (Odenwald)

„Zu überlegen, wie die Löwin dem Löwen das

Schreiben vermittelt, nämlich mit dem Tier-ABC,

war für die Kinder lustig und interessant.“

„Sie zeigten großes Engagement und Ausdauer

beim Basteln der Kostüme. Auch die

musikalische Begleitung der Geschichte bereitete

den Kindern Freude.“

„Es hat den Kindertagesstättenkindern Spaß

gemacht, das Bilderbuch anhand selbst

hergestellter Figuren leben zu lassen,

die verschiedenen Charaktere nachzuspielen

und sich mit Reimen und Gedichten aus-

einanderzusetzen.“

Page 18: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien

18

Tandem: Weinbach

Wirkung und Nachhaltigkeit

Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung

mit dem Buch „Julian, der Zeitungsrabe“

wurden Erfahrungen und Kompetenzen rund

um Buch-, Erzähl- und Schriftkultur angeregt.

Die Kinder entwickelten Interesse an Sprache

und Literacy. Sie erweiterten ihr Textverständ-

nis, ihre sprachliche Abstraktionsfähigkeit und

stellten Zusammenhänge mittels Sprache her.

Sie nahmen fremde Perspektiven ein und ent-

wickelten Freude am Geschichtenerzählen und

Lesen. Die bildnerischen Techniken (Malen und

Gestalten der Bilder) und das Falten der Raben

stärkten die Kreativität und Fantasie.

Die Eltern waren aktiv an dem Projekt beteiligt.

Sie zeigten großes Interesse an der Zusammen-

arbeit der Institutionen und befürworteten den

Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit.

Vor Beginn des Projekts wurden sie über die

Vorhaben informiert und um ihre Unterstüt-

zung gebeten. An Schautafeln konnten sie den

Projektverlauf verfolgen. Die Eltern bestellten

teilweise ein Probe-Abo der Tageszeitung und

lasen sie gemeinsam mit den Kindern, insbe-

sondere die Kinderseite. Im neuen Projekt sollen

Omas und Opas von den Kindern befragt und

eingeladen werden. Großeltern, Eltern und Ge-

schwister bieten sich als Vorlesepaten an, die

regelmäßig in die Einrichtungen kommen.

Diese intensive Zusammenarbeit trägt nach-

haltig zur Vernetzung der Institutionen bei.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 1 Tag, Durchführung

4 Tage, Nachbereitung 2 Tage

Verwendete Bücher und CDs

W. Döschner: „Julian, der

Zeitungsrabe“, Neugebauer Verlag

1995 (Buch)

Materialien

Zeitungspapier

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

33 Vorschulkinder aus drei

Kindertagesstätten, 30 Schul-

kinder (1. Klasse)

Produkte

Bild/Bastelarbeit, Ausstellung/

Präsentation, Lied/Gesang

„Julian, der Zeitungsrabe“Kinder entdecken ein Bilderbuch

Projektbeschreibung

An den ersten drei Projekttagen trafen sich alle

Kinder in ihren Einrichtungen. Am ersten Tag

wurde das Bilderbuch vorgelesen, betrachtet

und besprochen. Der zweite Projekttag bestand

aus kreativen Bearbeitungsphasen: Die Kinder

malten Bilder und schrieben Texte zu dem Buch.

In Projektarbeit erarbeiteten die Kinder in

Gruppen bestimmte Teilabschnitte des Buches

und entwickelten die Idee, am dritten Projekt-

tag die Hauptfi gur der Geschichte, den Raben,

aus Zeitungspapier zu falten. Daraufhin wurden

auch noch weitere Tiere gebastelt. Es entstan-

den Schweine, Hunde, Pinguine und Tauben. Als

Vorbereitung für das abschließende gemeinsa-

me „Tierfest“ lernten die Kinder das Rabenlied:

„Klattaradatsch, was kommt denn da, eine

ganze Rabenschar.“

Am vierten Tag trafen sich alle Kinder in der

Grundschule zum „Tierfest“. Es entstand eine

Ausstellung mit allen gefalteten und gemalten

Tieren. Die Kinder bewunderten ihre Ergebnisse,

kamen ins Gespräch und tauschten sich über

ihre Arbeiten und das Bilderbuch aus. Mit dem

Rabenlied endete der Projekttag.

Das „Tierfest“ war der erste Teil des gemeinsa-

men Projekts. Es schließen sich noch zwei

weitere Teilprojekte an. Ausgehend von Oma

und Opa im Bilderbuch werden die Kinder über

Großeltern und deren Situationen sprechen.

Daraufhin sollen Großeltern eingeladen werden

und/oder ein Seniorenheim besucht werden.

Außerdem soll die Beschäftigung mit dem

Medium Zeitung vertieft und eine Druckerei

besichtigt werden.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Page 19: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

19

Tandem: Weinbach

„Die Erstklässler freuten sich, ihr bereits

in der Schule erworbenes Wissen den

Vorschulkindern zu zeigen, sie an die Hand

zu nehmen und zu unterstützen.“

Kontakt

Karl-Schapper-Schule WeinbachSchulstr. 3635796 Weinbach0 64 71 · 43 [email protected]

Kindergarten Unterm RegenbogenSchulstr. 38a35796 Weinbach0 64 71 · 49 01 02

Kindergarten RappelkisteTaunusstr. 2135796 Weinbach-Gräveneck0 64 71 · 48 45

Kindergarten Arche NoahSchulstr. 3835796 Weinbach0 64 71 · 44 59

„Alle Kinder waren sehr stolz auf ihre Präsentationen. Die

Erfahrung, ein Projekt gemeinsam auszuarbeiten, wirkte

sich positiv auf das Selbstbewusstsein und auf das Gemein-

schaftsverhalten der Kinder aus.

„Die pädagogischen Fach-

kräfte waren über das große

Interesse von Kindern,

Eltern und Kolleginnen sehr

erfreut. Es erfolgte eine

gegenseitige Wertschätzung

der geleisteten Arbeit, die

sich positiv auf die Tandem-

Arbeit auswirkt.“

„Den Vorschulkindern gefiel es besonders gut, den Lernort Schule

kennen zu lernen, ‚alte‘ Freunde wieder zu sehen und mit den älteren

Kindern gemeinsam etwas zu machen.“

Page 20: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

20

Tandem: LützelbachKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien

Wirkung und Nachhaltigkeit

Ziel des Projektes war es, literacybezogene

Kompetenzen, Interesse an Sprache, sprachli-

ches Selbstbewusstsein sowie künstlerisch

bezogene Kompetenzen zu entwickeln, d.h.

kreativ und zielorientiert zu gestalten oder über

die eigene Wahrnehmung refl ektierend zu

sprechen, Dialoge zu fördern und die sprachli-

che Kompetenz zu schulen. Alle Sinne waren

durch das kreative Gestalten angesprochen: Die

Vorstellungskraft und Denkfähigkeit der Kinder

wurde gestärkt. Die emotionalen Inhalte in den

Geschichten förderten die persönliche Anteil-

nahme und die Empfi ndsamkeit der Kinder und

sie lernten, ihre Emotionen differenzierter

auszudrücken.

Das Konzept aus gemeinsamen und getrennt

stattfi ndenden Aktionen ermöglichte es den

Einrichtungen, viele Kinder am Projekt teilneh-

men zu lassen. Durch die Begegnung in der

Schule konnten sich die Kindertagesstätten-

kinder mit den Räumlichkeiten vertraut machen

und mit den Schulkindern und Lehrkräften erste

Kontakte knüpfen.

Die Vernissage bot nicht nur den Kindern

Gelegenheit, die von ihnen gestalteten Objekte

zu präsentieren, sondern ermöglichte auch den

pädagogischen Einrichtungen, ihre Zusammen-

arbeit der Gemeinde vorzustellen. Für die

Eltern, Bürgerinnen und Bürger und Vertreterin-

nen und Vertreter der Gemeinde gewannen

damit die Möglichkeiten für eine pädagogische

Kooperation im Sinne des Bildungs- und Erzie-

hungsplans Gestalt. Die Eltern waren außer-

dem an den Vorbereitungen der Ausstellung

beteiligt. Das Projekt war für viele eine Anre-

gung, sich intensiver mit Kinderbüchern zu

beschäftigen und häufi ger vorzulesen.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 3 Tage, Durch-

führung 6 Tage (über 5 Monate

verteilt)

Verwendete Bücher und CDs

E. Heller: „Die wahre Geschichte

von allen Farben“,

Lappan 2010 (Buch)

J. Bauer: „Die Königin der Farben“,

Beltz 2010 (Buch), Hörcompany

2007 (CD)

A. Scheffl er/J. Donaldson: „Der

Grüffelo“, Hörcompany 2008 (CD)

U. Kleeberg: „Und der Igel

schwimmt doch“, Edition See-Igel

2000 (CD)

Materialien

Leinwand, Papierrolle, Ton

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

80 Kinder aus zwei Kindertages-

stätten und einer Grundschule

Produkte

Buch/Gedicht, Geschichte, Aus-

stellung/Präsentation

„Hören und Gestalten“Künstlerisch-kreative Umsetzung von Geräuschen und Bilderbüchern

Projektbeschreibung

Das Projekt „Hören und Gestalten“ bestand aus

zwei größeren Gemeinschaftsaktionen des

Tandems, die von zahlreichen kleineren

Einzelaktionen in den Einrichtungen begleitet

wurden. Die erste gemeinsame Aktion bildete

den Auftakt für das Projekt. Dazu besuchten die

Kindertagesstättenkinder die Schulkinder. Mit

einer meditativen Hörrunde stimmten sich die

Kinder auf den Tag ein und entwickelten aus

dem gehörten Geräusch verschiedene Bildmoti-

ve – gemalt jeweils von einem Kindertagesstät-

tenkind und einem Schulkind auf Keilrahmen.

So entstand ein großes Gemeinschaftsbild, das

aus den einzelnen Bildelementen zusammen-

gesetzt wurde.

„Was hörst du am liebsten?“ war die Leitfrage

der zweiten Aktion, bei der eine große Papier-

rolle von einer Einrichtung zur nächsten

wanderte und von den Kindern gestaltet wurde.

Sie waren sehr gespannt, was ihre Vorgänger

auf die Rolle gemalt hatten und motiviert,

selbst kreativ und aktiv zu werden.

Folgende Einzelaktionen fanden zusätzlich in

den Einrichtungen statt: Verschiedene

Bilderbücher sowie Klanggeschichten wurden

gelesen, gehört und besprochen bzw. nachge-

spielt. Bei der künstlerischen Umsetzung

konnten die Kinder dann ihre Fantasie einbrin-

gen. Sie gestalteten plastische Objekte oder

malten Bilder zu den Geschichten, es wurden

beispielsweise Igel getöpfert und ein Farben-

buch erstellt. Die Schulkinder übten sich in

kreativem Schreiben und verfassten eigene

Texte.

Aus den Produkten entstand eine öffentliche

Ausstellung mit dem Motto „Hören und

Gestalten“ im Rathaus der Gemeinde. Für die

Kinder war die Vernissage der Höhepunkt des

Projekts, da sie ihnen die Möglichkeit gab, alle

entstandenen Kunstobjekte gemeinsam mit

den Kindern aus den anderen Einrichtungen zu

präsentieren. Ein gemeinsamer Auftritt mit

einem Lied rundete die Veranstaltung ab.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

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21

Tandem: Lützelbach

Kontakt

Grundschule LützelbachSchulstr. 2664750 Lützelbach0 61 65 · 12 [email protected]

Kath. KindertagesstätteBonifatiusweg 664750 Lützelbach 0 61 65 · 15 02 [email protected]

Ev. KindertagesstätteSchulstr. 2264750 Lützelbach0 61 65 · 5 62 [email protected]

„Das gemeinsame künstlerische

Arbeiten zusammen mit anderen

Kindern und der Schulbesuch haben

viel Spaß gemacht.“

„Wir wollen künftig ‚ruhige

Orte‘ für das Lesen schaffen,

damit wir für das Lesen, Vor-

lesen und Zuhören noch mehr

Zeit und Raum finden.“

„Die Kinder waren mit großer Begeisterung mit der

Herstellung der Ausstellungsstücke beschäftigt und stolz

auf die Präsentation im Rathaus der Gemeinde.

Die Eltern verfolgten mit Neugierde das Tun der Kinder.“

Page 22: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

22

Tandem: Usingen

Verwenden Sie eine abge-

schlossene Buchvorlage und nicht

nur den Auszug einer Geschichte.

Ein Bilderbuch würde sich als

Vorlage auch gut eignen.

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Durch den verstärkten Einsatz von Partner- und

Gruppenarbeit in einer heterogenen Gruppe

und dem damit verbundenen Austausch der

Kinder boten sich vielfältige Möglichkeiten,

Beziehungen einzugehen und dadurch soziale

Kompetenzen (Rücksichtnahme, Toleranz,

Hilfsbereitschaft) zu entwickeln. Die Freude am

Sprechen und am Dialog sowie das aktive

Zuhören wurden gefördert. Durch die Arbeit

mit dem Kinderbuch bzw. dem Hörspiel ergab

sich die Möglichkeit, die Geschichte durch

Vorlesen, Lesen im eigenen Tempo und Erzählen

zu erschließen und zu einem eigenen Produkt

weiterzuentwickeln. Durch die Umsetzung der

Geschichte in eigene Bilder entdeckten die

Kinder unterschiedliche Formen, um Gefühle

und Gedanken auszudrücken und darzustellen.

Musik wurde als Quelle von Freude und

Entspannung sowie als Anregung zur Kreativi-

tät in einer Reihe von Tätigkeiten, wie beispiels-

weise im Singen, im Instrumentalspiel oder im

Tanz, aber auch im Erzählen, Bewegen und

Malen erfahren. Durch die Auseinandersetzung

mit unterschiedlichen Instrumenten und

Geräuschen wurde das Zuhören gefördert. Die

Kinder lernten, konzentriert auf musikalische

Reize zu achten, diese differenziert wahrzuneh-

men und zu orten (Richtungshören) sowie

eigene musikalische Ideen zu entwickeln und

hörbar zu machen.

Den teilnehmenden Kindern aus der Kinderta-

gesstätte wurden durch die Besuche in der

Schule das Schulgebäude und das Schulgelände

bekannt. Sie haben über den Kontakt zu den

Schulkindern, aber auch durch die Teilnahme an

den Bewegungspausen auf dem Schulhof,

ehemalige Kindertagesstättenkinder wiederge-

troffen und ihre Freundschaften aufgefrischt.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-

rung 5 Tage (2 Projekttage in den

einzelnen Gruppen, 3 gemein-

same Projekttage)

Verwendete Bücher und CDs

M. Kruse: „Der Löwe ist los“,

Thienemann 1995 (Buch),

Patmos 2003 (CD)

Materialien

Aufnahmegeräte, Laptop,

Kopfhörer

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

18 Vorschulkinder aus der

Kindertagesstätte, 20 Schulkinder

(2. Klasse)

Produkte

Hörspiel, Buch, Bild

„Der Löwe ist los!“Kinder erstellen ein Hörbuch und ein Bilderbuch

Projektbeschreibung

Vorab wurden die Kinder in die Thematik der

Geschichte „Der Löwe ist los“ eingeführt. Das

Buch wurde in Schule und Kindertagesstätte

vorgelesen. In der Kindertagesstätte wurde

zusätzlich das Hörspiel angehört.

Alle Kinder trafen sich am ersten Projekttag in

der Kindertagesstätte und frühstückten.

Gemeinsam wurde die Geschichte „Der Löwe ist

los“ nacherzählt. Anschließend wurden in

altersgemischten Gruppen Bilder zur Geschich-

te gemalt. Zudem schrieben die Schulkinder

kurze Texte zu ihren Bildern, die Kindertages-

stättenkinder diktierten den Fachkräften ihre

Ideen. Das Schreiben bzw. Diktieren wurde an

zwei weiteren Tagen zwischen den Treffen in

Einzelarbeit fortgesetzt. Die Ergebnisse wurden

in einem Bilderbuch zusammengefasst.

Das zweite Treffen fand in der Schule statt.

Nach einem gemeinsamen Frühstück erarbeite-

ten die Kinder eine erste Version des Hörbuches.

Zu diesem Zweck lagen im Musikraum viele

verschiedene Musikinstrumente, vor allem

Orff’sche Instrumente aus. An diesem Tag

wurde den Kindern eine Version der Geschichte

vorgestellt, in die die von den Kindern verfass-

ten Texte eingefl ossen waren. Gemeinsam

wurde überlegt, welche Geräusche, Töne,

Stimmen, Lieder etc. an welcher Stelle in die

Geschichte eingebaut werden könnten.

In Vorbereitung auf den dritten Projekttag

wurde in beiden Gruppen die von den Pädago-

ginnen gekürzte Version der Geschichte

vorgelesen und nacherzählt. Die Schulkinder

übten sich im Vortragen ihrer Sprechrollen und

erarbeiteten in Anlehnung an die Geschichte

„Der Löwe ist los“ ein Hörspiel. Am dritten

Projekttag wurde schließlich, nach einer

Generalprobe, das Hörbuch aufgenommen. Die

Schulkinder übernahmen dabei die Sprechrol-

len, die Kindertagesstättenkinder spielten die

Instrumente und unterstützten die Vertonung

mit den Klängen verschiedener Alltagsgegen-

stände.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

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23

Tandem: Usingen

Kontakt

Astrid-Lindgren-SchuleWilhelm-Martin-Dienstbach-Str. 1161250 Usingen0 60 81 · 27 [email protected]

Kindergarten Tausendfüßler Am Riedborn 47 61250 Usingen 0 60 81 · 1 33 28 [email protected]

„Die Kinder waren sehr motiviert bei der

Anfertigung der Bilder zur Geschichte und in den

Phasen, in denen die Geschichte vertont wurde.

Die Phasen, in denen sie selber aktiv werden

konnten, waren insgesamt die, in denen die Kinder

die höchste Motivation zeigten.“

„Allen Beteiligten hat die Arbeit große

Freude gemacht und die Kinder sind

sehr stolz auf die von ihnen erstellten

Ergebnisse: Ein Bilderbuch und eine CD

mit ‚ihrem‘ Hörspiel!“„Die Kinder der verschiedenen Einrichtungen konnten

sich mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, Talenten,

Interessen in das Projekt einbringen.“

Page 24: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

24

Tandem: Modautal

Es sollte ausreichend Zeit ein-

geplant werden.

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die Grundschüler hatten in den altersgemisch-

ten Kleingruppen während der Partnerarbeit

eine Vorbildfunktion. Zwischen den Kindern

entwickelten sich persönliche Beziehungen,

was das Interesse der Kindertagesstättenkinder

an den Handlungen und den Aufgaben

steigerte. Die Schülerinnen und Schüler waren

im direkten Gespräch mit den Kindertagesstät-

tenkindern sehr zugewandt, hörten ihnen zu

und ermutigten sie, eigene Ideen einzubringen.

Es entstand trotz des Altersunterschieds ein

Gemeinschaftsgefühl in der Verantwortung für

das Gelingen der Aufgaben. Neben sozialen

Kompetenzen (Kommunikations-, Team- und

Kooperationsfähigkeit) wurden personale

Kompetenzen (positives Selbstkonzept und

Selbstwirksamkeit) sowie kognitive Kompeten-

zen und die Kreativität der Kinder angeregt.

Der Spracherwerb wurde gefördert durch The-

men, die Kinder aus eigenem Interesse berüh-

ren. Auch wurde die Entwicklung von Literacy,

Erfahrungen in Buch-, Erzähl- und Schriftkultur

durch das Projekt angeregt. Folgende Ziele

bildeten hierbei den Schwerpunkt: Interesse an

Buch- und Schriftkultur, Textverständnis, aktives

Zuhören, Schrift als Medium der Vermittlung

von Informationen und als Möglichkeit, Gedan-

ken festzuhalten sowie Zusammenhänge und

Abfolgen mittels Sprache herzustellen. Die

Schulkinder wurden in ihrem Interesse gestärkt,

sich mit Geschichten weiter auseinanderzuset-

zen. Die Schulkinder präsentierten an einem

Klassenfest ihre Geschichten den Eltern und

Geschwistern. Das Konzept des Projekts wurde

dem Kollegium in der Schule präsentiert. Dabei

ist die Idee entstanden, dieses Projekt mit den

anderen drei Kindertagesstätten des Ortes

durchzuführen. Zudem wird im Rathaus eine

Ausstellung der Ergebnisse geplant.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 3 Tage, Durchfüh-

rung 4 Tage ( jeweils 3 Stunden),

umfangreiche Nachbereitung

Verwendete Bücher und CDs

M. Kruse: „Der Löwe ist los“,

Patmos 2003 (CD)

Materialien

Aufnahmegerät, Kopfhörer

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

19 Vorschulkinder aus der Kinder-

tagesstätte, 22 Schulkinder

(3. Klasse)

Produkte

Hörstück/Hörspiel, Buch, Bild,

Ausstellung/Präsentation, Wand-

zeitung

„Der Löwe ist los“Entwickeln eigener Geschichten

Projektbeschreibung

Die Kinder waren an der Entwicklung des

Projekts beteiligt. Am ersten Projekttag kamen

die Vorschulkinder der Kindertagesstätte in die

Schule, und die Kindertagesstättenkinder und

Schulkinder lernten sich durch gemeinsames

Spielen kennen. Im Plenum hörten sie sich den

Anfang der Geschichte „Der Löwe ist los“ als

Hörbuch an und besprachen diese. Zu zweit

bildeten Vorschulkinder und Schulkinder – an-

hand von Memorykarten – gemischte Klein-

gruppen. In Zusammenarbeit schnitten sie ein

Löwenpuzzle aus und fügten dieses anschlie-

ßend zusammen.

An den nächsten zwei Projekttagen wurden

folgende Aufgaben bearbeitet: 1. Denkt euch zu

zweit eine Geschichte aus. Was passiert dem

Löwen? Die Schulkinder halten die Ideen

bildlich fest; 2. Malt eine Szene der Geschichte

(für Kindertagesstättenkinder); 3. Schreibt die

Geschichte auf und tippt sie anschließend am

PC ab (für Schulkinder); 4. Übt, die Geschichte

laut zu erzählen (für Schulkinder); 5. Lest bzw.

erzählt die Geschichte und nehmt sie mit dem

Aufnahmegerät auf, damit sie anschließend für

ein Hörbuch verwendet werden kann.

Am letzten Tag des gemeinsamen Projekts

wurden die Texte und Bilder zusammengefügt.

Die Kinder durften in Kleingruppen entschei-

den, in welcher Reihenfolge die Bilder in der

Aula aufgehängt werden sollten. Kinder einer

ersten Klasse kamen als Zuschauer dazu. Die

Schulkinder lasen ihre Geschichte vor und die

Kindertagesstättenkinder erzählten, was sie

gemalt hatten.

Alle Kinder hatten an fünf Tagen jeweils drei

Stunden Zeit, um die Aufgaben umzusetzen.

Abschließend wurde von den Erzieherinnen und

Erziehern und den Lehrkräften aus den Bildern

und Texten ein Buch gebunden und eine

Wandzeitung hergestellt. Aus den Aufnahmen

wurde ein Hörbuch mit Originalanfang und den

17 Geschichten der Kleingruppen erstellt.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Page 25: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

25

Tandem: Modautal

„In beiden Einrichtungen waren die Eltern vom Projekt

begeistert und halten es für sinnvoll, dass die Einrichtungen

weiterhin miteinander arbeiten.“

Kontakt

ModautalschuleDarmstädter Str. 46 64397 Modautal-Ernsthofen0 61 67 · 3 [email protected]

Kindergarten Sonnenblume Römerberg 3164397 Modautal-Brandau0 62 54 · 70 06

„Den Schulkindern hat das kreative

Arbeiten, das Schreiben am PC und

die Arbeit mit den ‚Kleinen‘ gut

gefallen. Am meisten hat ihnen

allerdings die Präsentation vor

Publikum gefallen.“

„Die Kita-Kinder waren stolz, dass sie von den ‚Großen‘

so ernst genommen wurden und dass sie die Schule

kennenlernen konnten.“

„Alle Kinder waren mächtig stolz,

als in ruhiger Atmosphäre alle Geschichten

noch mal gelesen wurden. Sie wussten

genau, welche ‚ihre‘ war.“

Page 26: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

26

Tandem: Nidda

Die Planung eines solchen

Projekts sollte in der Hand eines

kleinen Teams liegen.

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Das Projekt „Märchen“ war schwerpunktmäßig

im Bereich kommunikationsfreudige sowie

kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder

angesiedelt. Durch das Schreiben des gemein-

samen Märchens erweiterten die Kinder ihre

Kompetenzen rund um Buch-, Erzähl-, Reim-

und Schriftkultur und differenzierten ihre

schriftsprachlichen Kompetenzen. Da das Mär-

chen ein Gemeinschaftsprodukt von zwei Klas-

sen war, wurden auch soziale Kompetenzen wie

Empathie, Kooperations- und Teamfähigkeit

sowie Konfl iktmanagement angeregt.

Das Märchen der Grundschulkinder diente den

Kindern der Kindertagesstätte als Grundlage

für weitere kreative, künstlerische Aktivitäten.

Hierbei lernten sie mit allen Sinnen bewusst

und differenziert wahrzunehmen, sie lernten

neue Gestaltungs- und Ausdruckswege kennen

sowie den spielerischen Umgang mit Elemen-

ten des Theaters, und sie erfuhren künstleri-

sches Gestalten und Darstellen als gemein-

schaftlichen Prozess. Die musikalische Darbie-

tung förderte das genau Hin- und Zuhören, das

Wahrnehmen und Erleben sowie den Ausdruck

von Musik.

Die Kooperation zwischen den Einrichtungen

besteht schon seit vielen Jahren, bisher aller-

dings nur zwischen den Leiterinnen der Insti-

tutionen. Durch das Fortbildungsprojekt

„Dreiklang“ hat sich die Zusammenarbeit der

Kolleginnen des Tandems intensiviert und

wurde somit auf eine breitere Basis gestellt. Die

Lehrkräfte können durch den Austausch im

Tandem auf den dort entwickelten Kompeten-

zen aufbauen. Die Kinder werden langfristig

und angemessen auf den Übergang von der

Kindertagesstätte zur Schule vorbereitet.

Zeitlicher Umfang

2 gemeinsame und 2 getrennte

Projekttage (über einen Zeitraum

von 2 Monaten)

Verwendete Bücher und CDs

keine

Materialien

Instrumente

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

50 Vorschulkinder aus drei

Kindertagesstätten, 40 Schul-

kinder (4. Klassen)

Produkte

Buch, Geschichte, Bild/Bastelar-

beit, Theater, Musik/Gesang, Film

„Märchen“Kindertagesstättenkinder spielen Theater, tanzen, singen und malen zu einem selbstgeschriebenen Märchen von Grundschulkindern

Projektbeschreibung

Die Kinder zweier vierter Klassen schrieben mit

der Methode „Story-Teller“ jeweils ein eigenes

Märchen. Dazu wurden Märchenbegriffe auf

Pappteller geschrieben (Prinzessin, Schloss,

Schatz, Ritter, Hexe usw.), die vorher mit den

beteiligten Erzieherinnen abgesprochen wur-

den. Jedes Kind erhielt einen Teller mit einem

Begriff und reihum entwickelten die Kinder ein

Märchen, indem jedes Kind zu seinem Begriff

einen oder mehrere Sätze erzählte. Die Lehrkräf-

te hielten die Geschichten schriftlich fest und

fassten sie später zu einem gemeinsamen

Märchen zusammen.

Die Grundschüler und Grundschülerinnen

luden nun die Vorschulkinder in die Schule ein,

um ihnen dort in verteilten Rollen ihr Märchen

vorzutragen. Außerdem wurde gemeinsam

gesungen.

In den darauf folgenden vier Wochen wurde in

jeder Kindertagesstätte mit den Kindern ein

Beitrag zu einer gemeinsamen Aufführung des

Märchens erarbeitet, wobei unterschiedliche

Schwerpunkte gesetzt wurden: Zu einer be-

kannten Melodie einen passenden Text dichten;

ein Bilderbuch gestalten und einen Tanz ent-

wickeln; ein Stehgreifspiel mit passenden

Kostümen und Requisiten entwerfen.

Zur Abschlussveranstaltung trafen sich alle

Kinder in der Mensa der Grundschule wieder.

Das Märchen wurde mit allen erarbeiteten

Beiträgen vorgeführt und als Film aufgezeich-

net. Dieser soll später in die Elternarbeit

einbezogen werden.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Page 27: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

Kontakt

27

Tandem: Nidda

„Durch die positiv erlebte

Zusammenarbeit sowohl auf

Seiten der Kinder als auch auf

Seiten der Kolleginnen sind

weitere Treffen geplant.“

Kontakt

Otto-Dönges-Schule NiddaAm Heiligen Kreuz 3463667 Nidda0 60 43 · 96 36 [email protected]

Kindertagesstätte NiddaStehfelder Weg 863667 Nidda0 60 43 · 40 18 [email protected]

„Der Höhepunkt unseres

Projektes stellt das Abschluss-

fest dar, an dem 4 Ein-

richtungen mit 90 Kindern

beteiligt waren.“

„Das Hören des selbstgeschriebenen Märchens motivierte die Kinder

aus der Kindertagesstätte, selbst Lesen und Schreiben zu lernen.

Außerdem waren sie stolz darauf, an einem gemeinsamen Projekt mit

den Schulkindern beteiligt zu sein.“

„Die Erfahrung, voneinander zu lernen, etwas Ge-

meinsames zu schaffen und gemeinsam zu feiern,

war für alle ein besonderes Erlebnis.“

„Die Eltern wurden durch das Projekt aufmerksam darauf,

wie eng die Zusammenarbeit bezüglich der Lerninhalte zwischen

Kindertagesstätte und Grundschule verzahnt ist.“

Kinderhaus PusteblumeKohdener Weg 563667 Nidda0 60 43 · 23 53 [email protected]

Kindertagesstätte HimmelszeltBurgring 1863667 Nidda0 60 43 · 61 63

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28

Tandem: Hadamar-Niederhadamar

Das Projekt sollte mit

kleineren Gruppen durchgeführt

werden.

Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Durch das gemeinsame Projekt mit Vorschul-

kindern und Kindern der 4. Klasse wurden die

Kompetenzbereiche Sprechen und Zuhören,

Schreiben sowie Lesen und Rezipieren geför-

dert. Die Grundschülerinnen und Grundschüler

gingen produktiv mit Texten um, verfassten

eigene Szenen und brachten einen literarischen

Text in eine andere Darstellungsform. Sie

erzählten die Geschichte nach und übten den

Text ein, um ihn als Theaterstück vorzuführen.

Dabei mussten sie sich in die verschiedenen

Figuren der Geschichte einfühlen und erweiter-

ten so ihre Empathiefähigkeit. Die unterschied-

lichen Formen der Auseinandersetzung mit der

Geschichte förderten ihre Kommunikationsfä-

higkeit und ihre literacybezogenen Kompeten-

zen. Beim Basteln, der Verklanglichung und

dem Gestalten des Theaterstücks erlebten sie

sich als kreative, fantasievolle und künstlerische

Kinder und schulten zudem ihre (fein)motori-

schen Fertigkeiten. Sie erforschten Musikinstru-

mente und Elemente von Musik und schulten

das sinnerschließende Zuhören. Im Tandem

entstand die Idee ein anderes Märchen in

ähnlicher Weise umzuarbeiten. Zudem ist

geplant, dass die Schülerinnen und Schüler der

3. Klasse während des gesamten Schuljahres

Lesepaten für die Vorschulkinder werden.

Die Kooperation hat die Einrichtungen einander

näher gebracht. Beide Einrichtungen hatten die

Möglichkeit, das Projekt und damit sich in der

Öffentlichkeit zu präsentieren (Präsentation vor

den Eltern, Zeitungsartikel) und Einblicke in ihre

Arbeit zu geben. Die positive Resonanz darauf

übertrug sich wiederum auf die Arbeit in Schule

und Kindertagesstätte.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-

rung ca. 8 Wochen (davon 3

gemeinsame Tage)

Verwendete Bücher und CDs

G. Schreiber/P. Heilmann:

„Karbuni watoto. Spielend Afrika

entdecken“, Ökotopia 2009 (Buch)

Materialien

Aufnahmegerät, Instrumente,

Tonpapier, Moosgummi, Decken,

kleine Wanne mit Wasser, blauer

Müllsack, Blumentöpfe, Perga-

mentpapier

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

30 Vorschulkinder aus einer

Kindertagesstätte, 17 Schulkinder

(4. Klasse)

Produkte

Hörspiel, Bastelarbeit, Theater,

Präsentation, Musik

„Der Elefant und die Schildkröte – ein afrikanisches Märchen“Mit Kindern aus einem Märchen ein musikalisches Theaterstück entwickeln

Projektbeschreibung

Das Oberthema des Projekts war das afrikani-

sche Märchen „Der Elefant und die Schildkröte“.

Am ersten gemeinsamen Projekttag (eine

Schulstunde) besuchten die Kinder der Kinder-

tagesstätte die Schulkinder. Die Schulkinder

lasen das Märchen vor. Die Kinder der Kinder-

tagesstätte lauschten aufmerksam.

In den darauf folgenden Tagen wurde die Ge-

schichte noch einmal aufgegriffen. Die Kinder

der Kindertagesstätte erzählten den Inhalt nach

und bastelten Tiermasken. In der Grundschule

schrieben die Kinder in Kleingruppen den Text

auf und sprachen ihn in ein Aufnahmegerät.

Zudem unterlegten sie den Text mit Geräu-

schen. Daraus entstand ein Hörspiel, welches

die Grundschülerinnen und Grundschüler den

Kindertagesstättenkindern beim zweiten

Treffen präsentierten (2 Schulstunden).

Im Anschluss arbeiteten die Schulkinder das

Hörspiel als Theaterstück um, übten ihre

Sprechrollen und das Imitieren von Geräuschen.

Die Kinder der Kindertagesstätte überlegten,

welches Instrument zu welchem Tier passen

könnte und verklanglichten die Geschichte.

Darauf folgte eine gemeinsame Präsentation

des Theaterstücks, zu der Eltern, Geschwister

und Großeltern eingeladen waren. Die Schul-

kinder führten die Geschichte „Der Elefant und

die Schildkröte“ vor und wurden von den Kin-

dertagesstättenkindern musikalisch begleitet.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

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29

Tandem: Hadamar-Niederhadamar

„Die Kindergartenkinder freuen sich

auf die Grundschule. Die Eltern haben ihre

Kinder mit einem gewissen Stolz einmal in

einer anderen Situation erlebt.“

„Die Kinder waren begeistert vom Basteln

der Tiermasken, Einüben des Tanzes und der Nachahmung

der Tierstimmen. Außerdem hatten sie viel Spaß

bei der Aufführung vor den Eltern.“

KontaktKontakt

Grundschule NiederhadamarSchulgässchen 2–365589 Hadamar-Niederhadamar 0 64 33 · 32 [email protected]

Kath. Kindergarten St. UrsulaGartenstr. 265589 Hadamar-Niederhadamar0 64 33 · 10 74

„Alle Kinder vom Kindergarten

und der Schule sind an der Vorbe-

reitung und Durchführung des

Projekts aktiv beteiligt.“

„Mit dem Projekt ist den Kindergartenkindern

die Angst vor dem Übergang in die Grund-

schule genommen worden. Sie erwerben eine

Sicherheit für die Zukunft.“

Page 30: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

30

Tandem: WiesbadenKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien

Wirkung und Nachhaltigkeit

Für die Kinder war die kreative und aktive

Bearbeitung des Themas ein großes Vergnügen,

wobei die einen sich mehr für die musikalische

Umsetzung begeistern konnten, andere die

Darstellung im Tanz bevorzugten und einige

von ihrer Fähigkeit, genau und bewusst zuzu-

hören, profi tierten. Jedes Kind hatte dadurch

die Gelegenheit, sich entsprechend seiner

Stärken in das Projekt einzubringen, und die

Heterogenität der Gruppe bot den Kindern

vielfältige Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten.

Neben der Förderung sozialer Kompetenzen

bildete der Bereich Sprache und Literacy einen

weiteren Schwerpunkt. Durch die Beschäfti-

gung mit dem Bilderbuch sammelten die

Kinder Erfahrungen rund um Buch- und Erzähl-

kultur, wobei auch nonverbale Aspekte von

Kommunikation thematisiert wurden. Durch

Gespräche erweiterten sie ihre kommunikative

Kompetenz.

Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Be-

reich Musik und Tanz. Die Kinder erkundeten

Musikinstrumente und deren Klänge, ordneten

sie den Farben zu, musizierten mit dem Orff’-

schen Instrumentarium und erfuhren Musik

und Tanz als Ausdrucksmöglichkeit für unter-

schiedliche Stimmungen.

Die Kooperation zwischen Kindertagesstätte

und Schule besteht seit mehreren Jahren. Beide

Einrichtungen hatten die Möglichkeit, das Pro-

jekt und sich in der Öffentlichkeit zu präsentie-

ren (Theaterstück) und Einblicke in ihre Arbeit

zu geben. Die gemeinsamen Projekte ermögli-

chen den Kindern einen behutsamen Übergang

von der Kindertagesstätte in die Schule. Unter

dem Titel „Vorlese- und Bastelspaß mit dem

Grüffelo“ hat das Tandem bereits ein weiteres

Projekt im Rahmen von Dreiklang veranstaltet.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-

rung 3 Tage (insgesamt 8 Stunden)

Verwendete Bücher und CDs

J. Bauer: „Die Königin der Farben“,

Beltz 2010 (Buch), Hörcompany

2007 (CD)

Materialien

Bunte Tücher (z.B. Chiffontücher),

Instrumente

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

8 Kinder aus der Kindertages-

stätte, 5 Kinder aus der Vorklasse,

5 Schulkinder (4. Klasse)

Produkte

Theater/Tanz, Ausstellung/

Präsentation, Musik

„Die Königin der Farben“(Zu-)Hören fördern im musikalisch-darstellenden Rollenspiel

Projektbeschreibung

Der erste Projekttag fand in der Kindertages-

stätte statt. Zu Beginn hörten sich die Kinder

aus der Kindertagesstätte und aus der Schule

die CD „Die Königin der Farben“ an und betrach-

teten dazu das Bilderbuch. Anschließend spra-

chen sie über die Geschichte, die Farben und

deren Eigenschaften. Wie verhält sich das Blau?

Was ist typisch für das Rot? Welche Eigenschaft

hat das Gelb? Daraufhin konnten sich die Kin-

der in Gruppen für die Farben (blau, gelb, rot,

grau) sowie für die Königin der Farben einteilen.

Gemeinsam wurde nun überlegt und auspro-

biert, wie sich die Farben durch Mimik und

Gestik darstellen lassen und welche Instrumen-

te die Charaktereigenschaften der Farben pas-

send wiedergeben. (Welches Instrument passt

zu dem dynamischen Rot? Welches zu dem

milden Blau?) Daraufhin wurde das Hörspiel

erneut gehört. Die Kinder bewegten sich in

ihren jeweiligen Farbgruppen mit bunten Chif-

fon-Tüchern zu der Geschichte und wurden vom

Klang der Instrumente begleitet.

Am zweiten Projekttag entwickelten die Kinder

aus der Geschichte „Die Königin der Farben“ mit

Tanz und Instrumenten ein Theaterstück. Zu der

anschließenden Präsentation in der Aula der

Schule wurden Eltern, Großeltern und Ge-

schwister der Kindertagesstättenkinder und

Schulkinder eingeladen. Die Resonanz auf das

Projekt war bei den Beteiligten und auch bei

den Eltern sehr gut.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Page 31: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

31

Tandem: Wiesbaden

Kontakt

Geschwister-Scholl-GrundschuleGeschwister-Scholl-Str. 265197 Wiesbaden06 11 · 31 71 [email protected]

Kindertagesstätte KlarenthalTheodor-Haubach-Str. 865197 Wiesbaden06 11 · 31 71 [email protected]

„Durch Bildungsvereinbarungen,

in denen sich nicht nur beide Bildungsinstitutionen,

sondern auch die Eltern von Anbeginn auf

partnerschaftliche Kooperation in Bezug

auf die Kinder verständigten, konnte ein guter

Grundstein für die künftige Zusammenarbeit

gelegt werden.“

„Durch das Projekt ‚Dreiklang‘ fand ein verstärkter und regelmäßiger

Austausch über die Kinder (Kindertagesstätte–Vorklasse–Schulkinder) statt. Es gelang,

häusliche und institutionelle Bildungsprozesse stärker aufeinander zu beziehen,

aufeinander abzustimmen und miteinander zu verzahnen.“

Page 32: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

32

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden

Wirkung und Nachhaltigkeit

In dem interkulturellen Projekt begegneten die

Kinder fremden Ländern, Kulturen und

Sprachen. Das Mitmachtheaterspiel, mehrspra-

chige Fingerspiele, Bücher, Begrüßungs- und

Abschiedslieder in verschiedenen Sprachen

trugen dazu bei, dass sowohl das Gefühl der

Zugehörigkeit zur eigenen Kultur als auch die

Sensibilität für und Achtung vor Andersartigkeit

und Anderssein entwickelt und gefördert

wurden.

Insbesondere die kreative Auseinandersetzung

mit den mehrsprachigen Texten vermittelte den

Kindern spielerisch ein Gefühl für fremde

Sprachen und schärfte so ihr Bewusstsein

sowohl für andere Sprachen wie auch für die

deutsche Sprache. Während des Projektes

wurden sie immer wieder dazu angeregt, selbst

sprachlich aktiv zu werden; Fingerspiele, Reime

und Lieder erweiterten spielerisch ihren

Wortschatz und ihre Kenntnis grammatischer

Formen, schulten die Konzentration und die

Merkfähigkeit.

Auch die Eltern waren aktiv an der Projektarbeit

beteiligt: Sie und ältere Schülerinnen und

Schüler berichteten über ihre jeweiligen

Heimatländer und übernahmen mit ihrer

Offenheit für andere Kulturen, Religionen und

Sprachen eine wichtige Vorbildfunktion. Die

Kinder konnten sich dadurch unbefangen am

Entdecken von Gemeinsamkeiten und Unter-

schieden erfreuen und lernten offen mit

soziokultureller Vielfalt umzugehen.

Die Zusammenarbeit aller beteiligten Einrich-

tungen sowie die Bildungs- und Erziehungs-

partnerschaft mit den Eltern konnte durch das

Projekt gestärkt werden. Da das Thema viel-

seitige Umsetzungsmöglichkeiten bietet, soll

es die Schüler und zukünftigen Schulkinder im

nächsten Schuljahr weiterhin begleiten.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung ca. 5 Tage, Durch-

führung 1 Tag (ein Vormittag),

Nachbereitung 2–3 Wochen

Verwendete Bücher und CDs

W. Hering: „Fingerspiele von fern

und nah“, Ökotopia 2010 (Buch)

H. Hengstler: „Wer ruft denn da?“,

Edition bi:libri 2006 (Buch/CD,

mehrsprachig)

C. Funke: „Leselöwen Tiergeschich-

ten“, Loewe 1998 (Buch) und

Jumbo 2006 (CD)

P. Budde/J. Kronfl i: „Karibuni

Watoto. Kinderlieder aus Afrika“,

Ökotopia 2000 (CD, mehrsprachig)

Materialien

Rezepte in verschiedenen Spra-

chen, Weltkarte, Materialien für

das Basteln von Trommeln und

Rasseln

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

Ca. 130 Kinder aus vier Kinderta-

gesstätten, einer Vorklasse und

drei Schulklassen (1. Klassen)

Produkte

Buch, Bild/Bastelarbeit, Theater/

Tanz, Musik/Gesang/Klang-

erzeuger

„Eine Reise um die Welt“ (Mehrsprachiges Projekt)Kinder lernen fremde Länder, Kulturen und Sprachen kennen

Projektbeschreibung

Ein geheimnisvoller Brief mit einer Einladung

(„Lisa lädt alle ein, mit ihr um die Welt zu

reisen“) wurde an alle Gruppen verschickt. Die

Kinder trafen sich an einem Vormittag in der

Schule und übten ein mehrsprachiges Begrü-

ßungslied ein. Zum Einstieg sahen die Kinder

ein Mitmachtheaterspiel, das sich die pädagogi-

schen Fachkräfte gemeinsam mit den Lehrkräf-

ten ausgedacht hatten und in dem das

Mädchen Lisa mit einem Luftballon verschiede-

ne Länder der Welt bereist. In jedem Land

(Italien, Türkei, Russland, China, Kenia, USA)

trifft Lisa ein Kind, das sie in seiner Landesspra-

che begrüßt und ihr etwas über das Land

erzählt. Sie lernt dabei ganz unterschiedliche

Dinge kennen, wie z.B. landestypische Tänze,

Tai-Chi, verschiedene Begriffe etc. Die Kinder im

Publikum wurden zum Mitmachen animiert.

Anschließend lernten alle Kinder noch ein

mehrsprachiges Abschiedslied.

Lisas Reise wurde am nächsten Tag in allen

Gruppen nachbereitet, wobei jede Gruppe

individuell an einem ausgewählten Schwer-

punkt arbeitete: Es wurden z.B. „Weltreise-

ecken“ eingerichtet, weitere Lieder und Tänze

eingeübt, Gerichte aus anderen Ländern ge-

kocht, Trommeln, Weltkarten und ein Reisebuch

gebastelt und fremde Zahlen, Schriftzeichen

und Begrüßungsformeln gelernt. Eine Gruppe

besuchte die örtliche Moschee und eine andere

erhielt sogar Besuch aus Tansania.

Alle Gruppen arbeiteten in den nächsten

Wochen danach mit dem Buch „Wer ruft denn

da?“. Die Texte wurden von älteren Schülern

oder Eltern vorgelesen und in weitere Sprachen

(Russisch, Italienisch) übersetzt. Das Gehörte

wurde von den Kindern in Spielen, Malarbeiten

und Texten kreativ umgesetzt. Alle Einrichtun-

gen erhielten die Ergebnisse (Bilder, Texte,

Rezepte, Lieder, Spiele etc.) in Form eines

selbstgestalteten Buches.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Allendorf (Eder)

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33

„Übereinstimmend können wir feststellen,

dass sich bei allen Beteiligten eine deutliche Verän-

derung der Wertschätzung gegenüber anderen

Kulturen entwickelt hat. In allen Gruppen

entwickelte sich durch die gemeinsame

Arbeit ein ‚Wir-Gefühl‘.“

Tandem: Allendorf (Eder)

„Besonders begeistert waren die Kinder von den fremden Sprachen.

Die Begrüßungs- und Abschiedslieder werden immer noch gesungen und

häufig taucht die Frage auf: ‚Hören wir die Geschichte

auch noch in einer anderen Sprache?‘“

Kontakt

Schule am GoldbergHolzweg 835108 Allendorf0 64 52 · 13 [email protected]

Kita RennertehausenJahnstr. 435108 Allendorf0 64 52 · 17 69 [email protected]

Ev. Kindergarten BurgwaldGrünstr. 535099 Burgwald0 64 51 · 2 25 79

Ev. Kita BattenfeldHeinrich-Sellmann-Str. 635108 Allendorf0 64 52 · 62 [email protected]

Die Linspherfi scheFreiherr-von-Rotsmann-Str. 635108 Allendorf0 64 52 · 91 27 50die-linspherfi [email protected]

„Die Eltern unserer Kinder, vor allem die Eltern

mit Migrationshintergrund, fühlten sich sehr

angenommen und unterstützten das Projekt mit viel

Engagement, Freude und Informationen.“

„Dieses Projekt war einer der vielen Bausteine,

mit dem unser Tandem den Übergang von der

Kindertagesstätte zur Grundschule vorbereitet.“

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34

Ausreichend Zeit für

die Sicherung der Aufnahmen

einplanen.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die Heterogenität der Gruppe bot den Kindern

vielfältige Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten.

Sie konnten Erfahrungen in neuen sozialen

Beziehungen sammeln und lernten kooperativ

zu arbeiten, füreinander Verantwortung zu

übernehmen und sich in neuen Räumen und

Gruppen zu orientieren. Durch die verschiede-

nen Übungen zum Thema Zuhören wurde das

gezielte Hinhören gefördert; dadurch wurde

das bewusste Hinhören von den Kindern als

etwas Angenehmes empfunden und alltägliche

Geräusche als Besonderheit wahrgenommen.

Die Kooperation hat Schule und Kindertages-

stätte einander näher gebracht. Beide Einrich-

tungen hatten die Möglichkeit, sich selbst und

das Projekt in der Öffentlichkeit zu präsentieren

(Zeitungsartikel, Ausstellung im Rathaus) und

Einblicke in ihre Arbeit zu geben. Die positive

Resonanz darauf übertrug sich wiederum auf

die Arbeit in Schule und Kindertagesstätte. Die

Eltern wurden von Beginn an aktiv an der Vor-

bereitung und Durchführung des Projekts

beteiligt und übernahmen beispielsweise das

Vorlesen in verschiedenen Sprachen. Zudem

war das Projekt ein gelungenes Beispiel dafür,

dass durch die Zusammenarbeit der Einrichtun-

gen und durch den ständigen Informationsaus-

tausch ein reibungsloser Übergang von der

Kindertagesstätte zur Grundschule möglich ist.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung ca. 3 Tage, Durchfüh-

rung 2 Tage (an zwei Vormittagen),

Nachbereitung 3 Tage

Verwendete Bücher und CDs

H. Hengstler: „Wer ruft denn da?“,

Edition bi:libri 2006 (Buch/CD,

mehrsprachig)

Handbuch „55 Hör-Spiele“ und

CDs „Ohrenspitzer Geräusche“ der

Stiftung Zuhören (Bezugsmöglich-

keiten siehe Serviceteil)

Materialien

Aufnahmegerät, Laptop, Kopfhörer

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

20 Vorschulkinder aus der Kinder-

tagesstätte, 30 Schulkinder (2. und

4. Klassen)

Produkte

Hörstück/Hörspiel, Gedicht,

Ausstellung/Präsentation, Bild/

Bastelarbeit

„Wer ruft denn da in Schwalheim?“ (Mehrsprachiges Projekt)Kinder hören und erleben Geräusche in ihrer alltäglichen Umgebung und setzen diese in unterschiedlicher Weise um

Projektbeschreibung

Die Kinder trafen sich am ersten Projekttag in

der Kindertagesstätte und wurden in drei

altersgemischte Gruppen eingeteilt. In drei

Räumen standen unterschiedliche Angebote

und Aktionen für sie bereit. Im ersten Raum gab

es einen Stationenlauf mit Hörquiz und Lege-

bildern zu den „Ohrenspitzer“-CDs, einem

Hörspaziergang außerhalb und innerhalb der

Kindertagesstätte sowie einem Hörmemory.

Der zweite Raum bot An- und Entspannungs-

übungen, Aktionsspiele, eine Entspannungsge-

schichte und ein Abschlussmandala. Hörübun-

gen und Hör-Spiele waren die Themen in Raum

drei. Zum Abschluss wurde der Tag refl ektiert

und anschließend in Kleingruppen zu Musik

gemalt.

Einleitend wurde am zweiten Projekttag das

Kinderbuch „Wer ruft denn da?“ auf Deutsch,

Englisch, Französisch und Türkisch vorgelesen.

Ein Teil der Kindergruppen ging danach durch

den Ort, um Tierstimmen und Geräusche auf-

zunehmen. Der andere Teil malte in der Kinder-

tagesstätte Bilder zu den Tierstimmen und

Geräuschen, die später in eine Powerpoint-

Präsentation eingefügt und mit den aufgenom-

menen Geräuschen unterlegt wurden. Die

Schulkinder schrieben zu den Geräuschen

passende Elfchen, um sie später vorzutragen

und mit dem Aufnahmegerät aufzunehmen

und ebenfalls in die Präsentation einzufügen.

In der gemeinsamen Abschlussrunde wurden

die aufgenommenen Geräusche, die Bilder und

die Elfchen vorgestellt. Die Powerpoint-Präsen-

tation wurde in der Nachbereitung vervollstän-

digt. Um die Ergebnisse des Projekts auch der

Öffentlichkeit präsentieren zu können, wurde

im Rathaus eine Ausstellung organisiert.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Bad Nauheim-Schwalheim

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35

Tandem: Bad Nauheim-Schwalheim

Kontakt

Kindertagesstätte PusteblumeAm Rad 661231 Bad Nauheim-Schwalheim0 60 32 · 7 11 [email protected]

Wettertalschule SchwalheimSchwalheimer Hauptstraße61231 Bad Nauheim-Schwalheim0 60 32 · 49 57

„Bewusstes Hinhören wurde von den Kindern als

etwas Angenehmes empfunden und alltägliche Geräusche

als Besonderheit wahrgenommen.“

„Die Vorschulkinder fühlten sich angenommen von den Schulkindern; ihre Arbeit wurde

wertgeschätzt und sie wurden als gleichwertige Partner angesehen.“

„Den Eltern bot sich das Gefühl der Sicherheit, dass durch die Zusammen-

arbeit der Einrichtungen und durch ständigen Informationsfluss ein reibungsloser

Übergang von der Kita zur Grundschule möglich ist.“

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36

Eine Projektwoche wäre der

geeignete Rahmen für die Durch-

führung des Projekts. Die Gruppen-

größe von 20 Kindern sollte nicht

überschritten werden.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel, wie

auch mit vergleichsweise geringem Aufwand

das Zuhören spielerisch gefördert werden kann.

Zudem erweiterten die Kinder in den altersge-

mischten Gruppen ihre Kompetenzen zum

Handeln im sozialen Kontext. Beim Geräusche-

Puzzle konnten die Kinder sich darin üben, mit

einem „fremden“ Partner zusammenzuarbei-

ten. Hierbei waren Empathie, Kommunikations-

und Teamfähigkeit gefragt. Durch die Partner-

arbeit wurde die Fähigkeit der Kinder angeregt,

sich sprachlich mitzuteilen und mit anderen

auszutauschen.

Während des Hörspaziergangs haben sich die

Kinder differenziert mit Alltagsgeräuschen

auseinandergesetzt: Sie haben das genaue

Hinhören geübt und durch Ausschalten des

Sehsinnes gelernt, sich ausschließlich auf ihre

auditive Wahrnehmung zu konzentrieren. Sie

teilten ihre Gedanken und Gefühle sprachlich

differenziert mit und gingen auch auf nonver-

bale Aspekte der Kommunikation ein. Die Schul-

kinder konnten erleben, dass sie in der Lage

sind, viele Geräusche zu orten, auch wenn sie

die Geräusche schon einige Jahre nicht mehr

gehört hatten. Die Medienkompetenz der Kin-

dertagesstättenkinder wurde durch das Sam-

meln der Geräusche mit dem Aufnahmegerät

gefördert.

Die Zusammenarbeit zwischen Kindertages-

stätte und Grundschule wurde durch das ge-

meinsame Projekt intensiviert. Durch das Pro-

jekt sind bereits vor der Einschulung Freund-

schaften zwischen jüngeren und älteren Kin-

dern entstanden. Die Zusammenarbeit zwi-

schen den Institutionen ist für einen über-

schaubaren Zeitraum intensiviert worden, was

von beiden Einrichtungen sehr begrüßt wurde.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 10–12 Stunden,

Durchführung 2 Tage

Verwendete Bücher und CDs

A. Herrmann-Strenge: „Laute

Flaute – Stiller Sturm“, Borgmann

2010 (Buch)

J. Storms: „102 Musikspiele für

Unterricht, Pause und Freizeit“,

Auer Verlag 2010 (Buch)

CD G. Feils/D. Ram: „Dagobert

Dünkelstein“ der Stiftung Zuhören

(Bezugsmöglichkeiten siehe

Serviceteil)

Materialien

Aufnahmegerät, Geräusche-

Memory, Hörbrillen, Puzzle

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

20 Vorschulkinder aus der

Kindertagesstätte, 20 Schulkinder

(2. Klasse)

Produkte

Hörstück, Bastelarbeit

„Ich bin ganz Ohr!“Gemeinsam erkunden wir die Kindertagesstätte

Projektbeschreibung

Zunächst wurden die Kindertagesstättenkinder

für Geräusche aus ihrem Kindertagesstättenall-

tag sensibilisiert. Sie nahmen die Geräusche

(z.B. den Klang der Türglocke) selbst mit dem

Aufnahmegerät auf und bereiteten anschlie-

ßend für die Grundschulkinder einen Hörspa-

ziergang vor, bei dem diese den Geräuschen

nachgehen und versuchen sollten, sie zuzuord-

nen.

Beim gemeinsamen ersten Projekttag trafen

sich die Schulkinder mit den Vorschulkindern in

der Kindertagesstätte. Verschiedene Lieder und

Geräusche stimmten die Kinder auf das Hören

ein. Die anschließende Partnersuche wurde als

Hör-Spiel gestaltet. Die Kinder spielten Geräu-

sche-Memory (Filmdöschen, die mit verschiede-

nen Materialien gefüllt sind) und mussten das

Pendant zu ihrem Geräusch fi nden.

Am zweiten Projekttag führte jedes Vorschul-

kind mit seinem Schulpartner den vorbereite-

ten Hörspaziergang in der Kindertagesstätte

durch. Die Schulkinder trugen selbstgebastelte

Hörbrillen und mussten sich beim Erraten der

Geräusche ganz auf ihr Gehör verlassen. Für

jedes richtig erratene Geräusch gab es ein

Puzzle-Teil. Um für die Kinder beim Hörspazier-

gang eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, wur-

den zwei Gruppen mit je zehn Paaren einge-

teilt: die „Lauschis“ und die „Ohrenspitzer“.

Während eine Gruppe den Hörspaziergang

machte, lauschten die anderen der Geschichte

von Dagobert Dünkelstein auf CD. Nach dem

Wechsel der Gruppen und dem Einsammeln der

Puzzle-Teile wurde das Puzzle, ein Ohr, gemein-

sam zusammengesetzt. Das Projekt soll mit

einem Hörspaziergang im Wald unter Einbezie-

hung der Eltern fortgesetzt werden.

Tandem: Villmar-Aumenau

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder

Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

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37

„Die Kindergartenkinder waren stolz darauf,

ein Schulkind als Partner zu haben und den ‚großen,

blinden Freund‘ in eigener Verantwortung

zu den Geräusche-Orten zu führen.“

Tandem: Villmar-Aumenau

Kontakt

Grundschule AumenauSeelbacher Str. 2065606 Villmar-Aumenau0 64 74 · 81 [email protected]

Kindertagesstätte Kleine RaupeJahnstr. 14 65606 Villmar-Aumenau 0 64 74 · 88 11 [email protected]

„Eltern können im Alltag spielerisch zur Schulung des Gehörs beitragen

durch z.B. Geräusche erraten, Lauschgeschichten erzählen bzw. durch das Bewusst-

machen von Geräuschen aus dem Umfeld des Kindes.“

„Durch den Hörspaziergang lernten die

Kinder, sich aufeinander zu verlassen und ihre

auditiven Fähigkeiten zu schulen.“

„Für die Grundschulkinder

hatten die Geräusche einen großen

Wiedererkennungseffekt und

erinnerten sie an ihre eigene

Kindergartenzeit. Sie konnten sie

gut den verschiedenen Räumen

zuordnen, in denen sie

aufgenommen wurden.“

Page 38: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

38

Das Projekt am besten ab

Januar bis zu den Sommerferien

durchführen, bevor die Kinder-

tagesstättenkinder in die Schule

kommen und die Schulkinder aus

der 4. Klasse auf eine weiterfüh-

rende Schule wechseln.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Neu in der bisher schon konstruktiven und

langjährigen Zusammenarbeit zwischen Schule

und Kindertagesstätte war, dass durch das

Fortbildungsprojekt „Dreiklang“ die „Großen

der Schule“ (4. Klasse) und die Kindertagesstät-

tenkinder an einem gemeinsamen Thema

arbeiteten. Ziele des Projekts waren: Hör- und

Sprachkompetenz zu fördern (durch genaues

Hinhören sowie den Versuch, das Gehörte

darzustellen und auszudrücken); Sozialkompe-

tenz zu stärken (durch wachsende Achtsamkeit

beim gegenseitiges Zuhören und Akzeptieren

der unterschiedlichen Fähigkeiten) und

Medienkompetenz zu erweitern (durch den

Umgang mit Aufnahmegerät und Mikrofon

sowie Fotoapparat und PC).

Die Kindertagesstättenkinder lernten die Schule

und das Schulleben kennen, sie lernten, sich in

der Schule zu orientieren und sich vorzustellen,

was es bedeutet, ein „Schulkind“ zu sein. Die

Schülerinnen und Schüler erinnerten sich an

ihre Zeit in der Kindertagesstätte und konnten

rückblickend ihre Weiterentwicklung erkennen.

Die Kinder zeigten sowohl in der Kindertages-

stätte als auch in der Schule ein feines Gespür

dafür, dass es ihnen gut tut, sich auf Zuhören

und Hören einzulassen. Entsprechend motiviert

und interessiert arbeiteten sie in der eigenen

Gruppe und auch bei den gemeinsamen

Aktionen. Auch einige Eltern konnten gut an

dem Projekt beteiligt werden.

Das Projekt eignete sich sehr gut, um Kinderta-

gesstätte und Schule in der Öffentlichkeit zu

präsentieren („Tag der offenen Tür“, Zeitungsbe-

richt, Radio) und auf die Kooperation und den

Übergang von der Kindertagesstätte in die

Schule hinzuweisen. Auch auf Elternabenden

wurden „Zuhören“ und „Sprechen“ thematisiert

und Anregungen für eine Hör- und Sprecherzie-

hung in der Familie gegeben.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 5 Tage, Durchfüh-

rung ca. 6 Tage (über mehrere

Wochen verteilt)

Verwendete Bücher und CDs

keine

Materialien

Aufnahmegeräte, Mikrofone,

Fotoapparate und PC, Materialien

zur Buchherstellung

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

12 Kinder aus der Kindertages-

stätte, 24 Schulkinder (4. Klasse)

Produkte

Hörstück/CD, Buch

„Der Weg von der Kita zur Schule“Die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen

Projektbeschreibung

Die Kindertagesstättenkinder und die Schulkin-

der beschäftigten sich mit dem gleichen Thema

– zunächst unabhängig voneinander: Wie klingt

unsere akustische Umwelt, wie hört es sich in

unserer Schule und in der Kindertagesstätte an.

Welche Geräusche gibt es? Wie unterscheiden

sie sich? Und was können wir auf dem Weg von

der Kindertagesstätte bis zur Schule hören und

identifi zieren? Ein Ziel des Projekts war ein

Besuch der Kindertagesstättenkinder in der

Schule.

Die Kindertagesstättenkinder lernten ihre

Umwelt vor allem auditiv kennen, nahmen die

Geräusche und Klänge der Umgebung bewusst

wahr und sammelten Geräusche des künftigen

Schulwegs mit einem Mikrofon. Dabei

refl ektierten sie, welche Geräusche es in ihrem

Alltag gibt und was sie bedeuten.

Vor dem Treffen in der Schule planten und

organisierten die Schulkinder eigenverantwort-

lich den Besuch der Kindertagesstättenkinder:

Sie überlegten, mit welchen Stationen sie die

Vorschulkinder bekannt machen wollten (zum

Beispiel: Schulhof, Turnhalle, Toiletten, Bücherei,

Klassenzimmer). Beim Treffen berichteten sie

von ihrem Klassenalltag, woran sie derzeit

arbeiten und was sie gerade lernen.

Im Rahmen des Projekts wurde mit Unterstüt-

zung der Eltern eine CD mit den Geräuschen

des Schulwegs erstellt. Die CD eignete sich

auch hervorragend als Ratespiel für die anderen

Kinder. Außerdem entstand in Kooperation

beider Einrichtungen ein Begleitbuch mit Fotos

sowie Bildern (Kindertagesstätte) und Texten

(Schule). Bei einem Gegenbesuch der Schulkin-

der zum Frühstück in der Kindertagesstätte

stellten die Schülerinnen und Schüler das

Begleitbuch vor und lasen daraus vor.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Bad Vilbel

Page 39: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

39

Tandem: Bad Vilbel

Kontakt

StadtschuleFrankfurter Str. 8561118 Bad Vilbel0 61 01 · 8 58 08 [email protected]

Ev. integrative Kita Arche NoahBergstr. 7961118 Bad Vilbel0 61 01 · 8 49 [email protected]

„Ein sehr deutlicher Lerneffekt beider Gruppen war das

Wahrnehmen der unterschiedlichen Fähigkeiten des Einzelnen und deren

sinnvolle Nutzung für das gemeinsame Ziel.“

„Die vielfältige akustische

Umgebung der Schule

und der Kita nahmen die

Kinder bewusst wahr.“

„Die ‚Rätsel‘-CD hat

allen viel Spaß gemacht

und auf das Begleit-

buch mit den Fotos und

den selbst geschrie-

benen Texten waren die

Kinder sehr stolz.“

„Der Umgang miteinander war respektvoll und

voller Neugier am Alltag der anderen und zum Teil

voller Erstaunen, was die anderen können.“

Page 40: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

40

Tandem: Maintal

Bei der Umsetzung gemein-

samer Projekte sollten die Einrich-

tungen permanent im Gespräch

sein.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Der Schwerpunkt des Projekts lag auf der Vision

„Kommunikationsfreudige und medienkompe-

tente Kinder“. Die Zuhörkompetenz der Kinder

wurde dadurch gefördert, dass sich die Kinder

die Geräusche und Töne ihrer unmittelbaren

Hör-Umgebung bewusst machten. Der

sprachliche Austausch über das Gehörte in

vielfältigen sprachlichen Lernanregungen regte

die Sprachkompetenz an; die Arbeit in Klein-

gruppen förderte Kompetenzen zum Handeln

im sozialen Kontext, wie Empathie, Kommuni-

kations-, Kooperations- und Teamfähigkeit

sowie Konfl iktmanagement. Die Kinder setzten

sich mit ihrer Lebenswelt und ihrem Lebens-

alltag auseinander.

Die bereits bestehende Kooperation des

Tandems wurde gestärkt. Die Beteiligung der

Eltern soll im Kindertagesstättenjahr

2010/2011 noch erweitert werden. Es sind

Hörspaziergänge mit Elterngruppen geplant.

Die Eltern sollen zusätzlich ermutigt werden,

„Hörgeschenke“ aus ihrem Lebensalltag mit in

die Kindertagesstätte zu bringen. Im Rahmen

des gesamten Schulkindprojekts werden

weitere Erlebnisorte dazukommen. So sollen

neben dem Lebensraum Natur auch Kulturräu-

me erschlossen und die akustischen Erfahrun-

gen und das visuelle Erleben miteinander

verknüpft und versprachlicht werden.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 2 Tage, Durch-

führung 2 Wochen

Verwendete Bücher und CDs

keine

Materialien

Aufnahmegerät

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

32 Kindertagesstättenkinder

(davon 21 Vorschulkinder)

Produkte

Hörstück/Hörspiel, Präsentation

„Stadtteilprojekt“Kinder entdecken den Weg von der Kindertagesstätte zur Schule als Hör-Raum

Projektbeschreibung

Das im Kindertagesstättenjahr 2009/2010

begonnene Projekt wurde durch die persönli-

chen Lernerfahrungen beim Fortbildungspro-

jekt „Dreiklang“ angeregt und durch den

Bereich Zuhören ergänzt. Das Ziel war, dass die

Kinder ihren Lebens- und Kulturraum kennen-

lernen sollten. Es wurden keine homogenen

Schulkindgruppen gebildet, sondern die Interes-

sen der Kinder bestimmten darüber, wie sich

eine Gruppe zusammensetzte. Die Kurse zur

Sprachförderung der Vorschulkinder fi nden

überwiegend in den Räumlichkeiten der

Kindertagesstätte Vilbeler Straße statt und fast

alle Kinder der Kindertagesstätte besuchen mit

Beginn der Schulzeit die Werner-von-Siemens-

Schule.

Die Grundschule befi ndet sich in der nahen

Umgebung der Kindertagesstätte. Es gibt somit

Wege, die viele Kinder mindestens zweimal in

der Woche, manche täglich gehen. So lag der

Fokus des Stadtteilprojekts zum Kindertages-

stättenjahr 2010/2011 mit den angehenden

Schulkindern auf dem „Weg von der Kinderta-

gesstätte in die Schule“, der als Hör-Raum

erfahrbar gemacht wurde. Die Umsetzung

erfolgte in Kleingruppen (maximal 10 Kinder),

die sich als Entdecker auf die Suche nach

Geräuschen begaben und ihren akustischen

Lebensraum erforschten: „Was genau höre ich

auf dem Weg von der Kindertagesstätte zur

Schule?“ Die Geräusche wurden anschließend

aufgenommen. Die Ergebnisse der Kindergrup-

pen wurden auf einer DVD festgehalten. Sie

enthält eine akustische und visuelle Präsentati-

on des Weges von der Kindertagesstätte zur

Schule. Künftig soll das Projekt auf den Stadtteil

erweitert werden. Akustische und visuelle

Erlebnisorte sollen zudem versprachlicht

werden.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Page 41: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

41

Tandem: Maintal

Kontakt

Werner-von-Siemens-SchuleAscher Str. 6063477 Maintal 0 61 81 · 49 23 [email protected]

Kindertagesstätte Vilbeler StraßeVilbeler Str. 363477 Maintal0 61 81 · 49 18 [email protected]

„Die Kinder hatten sehr viel

Spaß dabei, als Entdecker auf akustische

Spurensuche zu gehen.“„Die Vorbereitung zur Schule

erfährt mit den bereits umgesetzten und

geplanten Projekten eine neue,

erweiterte Qualität.“

Page 42: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

42

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden

Wirkung und Nachhaltigkeit

Sowohl die Kindertagesstättenkinder als auch

die Schulkinder haben die altersgemischte Zu-

sammenarbeit sehr genossen. Die einen, weil

sie spürten, dass sie von den größeren Kindern

angenommen wurden und sie Achtung und

Toleranz erfuhren, die anderen, weil es für sie

eine wertvolle Aufgabe war, Verantwortung zu

übernehmen – das stärkte ihr Selbstbewusst-

sein. Den Kindergartenkindern konnten viele

Ängste vor dem Übergang in die Schule genom-

men werden.

Mit Hilfe des Tandemprojekts „Schulhausrallye“

haben die Kinder in vielen Bereichen Kompeten-

zen entwickeln können. Die Kinder waren auf-

gefordert, mit allen Sinnen bewusst und diffe-

renziert wahrzunehmen, ihre Wahrnehmungen

kreativ zu gestalten. Die Verwendung von Auf-

nahmegerät, Bilderbuch, CD und Computer bot

den Kindern vielfältige Medienerlebnisse. Sie

lernten mit diesen Medien bewusster umzuge-

hen und die Hörerfahrungen emotional und

verbal zu verarbeiten. Bei der Bilderbuchbe-

trachtung bzw. Lesung machten die Kinder

Literacyerfahrungen.

In dieser lernenden Gemeinschaft von Kinderta-

gesstätten- und Schulkindern konnte das Ler-

nen für alle Kinder gleichermaßen zu einer sozi-

alen Erfahrung werden und ihnen ein Gefühl

der Zugehörigkeit und des kooperativen Ler-

nens vermitteln, wie es im BEP verankert ist.

Die Eltern waren von Anfang an über das ge-

meinsame Projekt informiert und reagierten

sehr positiv auf die Kooperation im Tandem; die

Mütter halfen aktiv im Computerraum oder als

Vorleserinnen mit.

Zeitlicher Umfang

1 Tag Vorbereitung, 1 Projekttag

(3 Schulstunden), ca. 1 Woche

Nachbereitung

Verwendete Bücher und CDs

S. Jörg/I. Kellner: „Der Ernst des

Lebens“, Thienemann 2003 (Buch)

P. Maar: „Der Buchstabenfresser“,

Aktive Musik 2004 (CD)

Materialien

Aufnahmegerät, Kopfhörer

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

12 Vorschulkinder aus der

Kindertagesstätte, 21 Schulkinder

(2. Klasse)

Produkte

Hörstück, Bild

„Schulhausrallye“Kindertagesstättenkinder lernen die Schule kennen

Projektbeschreibung

Die Schulkinder der zweiten Klasse erstellten

mit Hilfe eines Aufnahmegerätes eine auditive

Einladung für die Kindertagesstättenkinder mit

Geräuschen, die sie innerhalb und außerhalb

der Schule wahrnehmen.

Am Projekttag kamen die Kinder der Kinderta-

gesstätte für drei Stunden in die Schule, um sie

kennenzulernen und zu erkunden. Sie versuch-

ten, die Quellen der Geräusche in der Hör-Einla-

dung auszumachen und sie den entsprechen-

den Räumen in der Schule zuzuordnen (z.B. das

Geräusch eines hochfahrenden PCs für den

Computerraum usw.). Dies geschah in Form

einer Schulhausrallye und verschiedener ge-

meinsamer Aktivitäten.

Zunächst besuchten die Kinder das Sekretariat.

Danach hörten sie ein Bewegungslied in der

Aula und machten voller Elan mit. In der Büche-

rei sahen die zukünftigen Grundschüler, dass es

dort zu sehr vielen Themen Bücher gibt. Im Mo-

torikraum konnte jedes Kind die Kletterwand

ausprobieren. Anschließend wurde gemeinsam

in der Küche gefrühstückt, und wer wollte, ging

dann zum Spielen auf den Schulhof. Im Com-

puterraum wurden Fragen zum „Buchstaben-

fresser“ von Paul Maar gestellt, den sowohl die

Grundschulkinder als auch die Vorschulkinder

als Hörbuch gehört hatten. Im Ruheraum las

eine Mutter das Bilderbuch „Der Ernst des

Lebens“ von Sabine Jörg und Ingrid Kellner vor,

das sich mit der Angst vor dem ersten Schultag

beschäftigt. Abschließend malten die Kinderta-

gesstättenkinder im Klassenraum, was ihnen

an der Schule besonders gut gefallen hatte.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Tandem: Neu-Anspach

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43

„Beim gemeinsamen Bewegungslied

zur Begrüßung in der Aula hatten die Kinder

großen Spaß daran, sich zu Tönen und

Klängen zu bewegen.“

Tandem: Neu-Anspach

Kontakt

Grundschule an der WiesenauWiesenau 30a61267 Neu-Anspach0 60 81 · 96 02 [email protected]

Kita VzF TaunusstraßeTaunusstr. 32–3461267 Neu-Anspach0 60 81 · 94 59 [email protected]

„Denkfähigkeit und Vorstellungskraft wurden gestärkt.

Kompromiss- und Teamfähigkeit wurden gefördert.“

„Die Schulkinder werden

sich nächstes Jahr an

die ‚Kleinen‘ erinnern und

sie fürsorglich in die

Schulgemeinschaft

integrieren.“

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Die Gruppengröße von

maximal 10 Kindern sollte nicht

überschritten werden.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Durch die ganzheitliche Erforschung des Lebens-

raums „Bach“ wurden die Kenntnisse der Kinder

im Lernfeld Umwelt gefördert (Thema: „Von der

Quelle bis zur Mündung“). Die abwechslungs-

reichen Lernorte (der eigenen Umgebung) bo-

ten viel Raum für Aktivität, wodurch die Sinne

der Kinder angesprochen und ihre Entdeckungs-

freude angeregt wurde. Die Kooperations- und

Teamfähigkeit der Kinder wurde durch die hete-

rogene Lerngruppe ausgebaut, soziale Kompe-

tenzen wurden gestärkt. Der Austausch in

Kleingruppen förderte die Kommunikations-

freude und das Sprachbewusstsein. Zudem

wurden die Kompetenzen in den Bereichen Zu-

hören, Lesen, Vorlesen und Schreiben angeregt.

Ihre Medienkompetenz erweiterten die Kinder,

indem sie gezielt Geräusche mit einem Aufnah-

megerät sammelten. Hierbei gewannen sie zu-

dem Erfahrungen im Lernfeld Technik. Für die

Kinder war es ein neues Erlebnis, sich selbst auf

einer CD zu hören – das stärkte ihr Selbstbe-

wusstsein.

Durch das gemeinsame Projekt ist Material

zum Thema „Hören – Lauschen – Lernen“ ent-

standen. Dieses wird, zusammen mit dem Auf-

nahmegerät, den Kolleginnen und Kollegen in

der Kindertagesstätte und Schule zur Verfü-

gung gestellt. In beiden Einrichtungen wurden

Bildungspatenschaften mit den Eltern geknüpft

bzw. verstärkt. Durch die Kooperation wurde

der Zusammenhalt der Tandempartner gestärkt

und Lust auf zukünftige Projekte geweckt.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-

rung 3 Tage (davon ein gemein-

samer Projekttag)

Verwendete Bücher und CDs

keine

Materialien

Aufnahmegerät, Laptop, Kopfhörer

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

8 Vorschulkinder der Kindertages-

stätte, 14 Schulkinder (Vorschul-

klasse bis 4. Klasse)

Produkte

Hörstück, Bild/Bastelarbeit,

Musik/Gesang/Klangerzeuger

„Was hörst du?“Eine musikalische Reise durch unseren Ort

Projektbeschreibung

Jede Gruppe bereitete sich unabhängig vonein-

ander auf den Projekttag vor. Neben inhaltli-

chem Wissen über das Themenfeld „Umwelt“

sammelten die Kinder Wünsche und Ideen für

den gemeinsamen Tag und planten die Erstel-

lung einer (Hör-)CD.

Am Projekttag trafen sich die Schul- und Kinder-

tagesstättenkinder an einem Bach im Ort Voll-

marshausen. Gemeinsam erforschten sie die

Umgebung und den Flusslauf. Aufmerksam

lauschten sie den Geräuschen der Natur, spitz-

ten ihre Ohren und gingen den Fragen nach:

Was hörst du? Wie klingt der Bach? Welches

Geräusch entsteht, wenn ich einen Stein in das

Wasser werfe? Welcher Vogel zwitschert dort?

Für die CD wählten sie gemeinsam Umweltge-

räusche aus, die sie mit einem Aufnahmegerät

sammelten. Außerdem experimentierten sie

mit selbst erzeugten Klängen, musizierten mit

Instrumenten und sangen gemeinsam ein Lied.

Darüber hinaus stellte sich jedes Kind in einer

Sprachaufnahme vor.

Während sich die Kindertagesstättenkinder am

nächsten Tag beim freien Spiel am Bach ver-

gnügten, Boote und einen Staudamm bauten,

hielten die Schulkinder ihre Erlebnisse in farben-

frohen Bildern und schillernden Geschichten

fest. Stolz präsentierten sie ihre Resultate und

nahmen ihre Eindrücke mit dem Aufnahmege-

rät auf. Alle Beiträge der Kinder wurden an-

schließend auf einer CD zusammengestellt und

gemeinsam angehört.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Lohfelden-Vollmarshausen

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45

„Das Projekt in der Natur war für

die Kinder spektakulär.“

Tandem: Lohfelden-Vollmarshausen

Kontakt

Schule VollmarshausenKaufunger Str. 1834253 Lohfelden-Vollmarshausen0 56 08 · 12 [email protected]

Kita VollmarshausenKurt-Schumacher-Str. 10c34253 Lohfelden-Vollmarshausen0 56 08 · 16 [email protected]

„Für die Kinder war es eine

neue Erfahrung, die eigene Stimme

auf der CD zu hören.“

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46

Je nach Situation in der Kin-

dertagesstätte für das Geräusche-

Memory 15–45 Minuten pro Tag

einplanen.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die beiden Projekte „Spielplatz-TÜV“ und

„Geräusche-Memory“ verbinden idealerweise

die Förderung von (Zu)Hören, Wahrnehmen und

Unterscheiden sowie von Sprache, Kommunika-

tion und Teamfähigkeit und den praktischen

Umgang mit Medien im Übergang von der

Kindertagesstätte zur Grundschule.

Besonders durch die Interviews der älteren Kin-

der bei den jüngeren Kindern wurde ein guter

Kontakt zwischen den Einrichtungen herge-

stellt. Indem die Kinder ihre Interviews in Part-

ner- bzw. Gruppenarbeit selber entwickelten,

konnten sie in hohem Maß ihre eigenen Ideen

einbringen und auch sofort umsetzen. Das In-

terviewen selber setzte eine hohe Kommunika-

tionsfähigkeit voraus.

Beim Geräusche-Memory hörten die Kinder

sehr genau zu und konnten die verschiedenen

Geräusche den entsprechenden Bildern zuord-

nen. Sie lernten bewusster und differenzierter

wahrzunehmen, ihre Hörerfahrung und Vorstel-

lungskraft (und damit auch das Sprechen da-

rüber) wurden geschult. Und sogar die Bewe-

gung wurde gefördert durch die Aufforderung,

sich pantomimisch zu den Geräuschen zu

bewegen.

Das Projekt kann anregend sein für den Beginn

einer Zusammenarbeit von Kindertagesstätte

und Schule, also für den Beginn einer Tandem-

arbeit. Es entsteht vor Ort, kann gut koordiniert

werden und dennoch auch unabhängig vonein-

ander durchgeführt werden. Auch die Eltern

können beim Geräusche-Memory mit einbezo-

gen werden.

Die Kinder haben sich intensiv mit dem Zustand

der Spielplätze ihrer Gegend auseinanderge-

setzt. Die Ergebnisse können im weiteren Ver-

lauf des Projekts an die Verantwortlichen in der

Gemeinde weitergegeben werden.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 1 Tag, Durchführung

3 Wochen

Verwendete Bücher und CDs

Didaktisches Material zur Zuhör-

förderung für Kindertagesstätten

der Stiftung Zuhören (Bezugsmög-

lichkeiten siehe Serviceteil)

Materialien

Mikrofon und Aufnahmegerät,

Fotoapparat, PC zur Bearbeitung,

Laminiergerät

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

30 Kinder aus drei Kindertages-

stätten, 40 Kinder aus der Betreu-

ungsschule und 24 Grundschul-

kinder

Produkte

Protokolle, Fotos

„Unterwegs mit dem Spielplatz-TÜV und Geräusche-Memory“Kinder erkunden ihre Lebenswelt

Projektbeschreibung

„Spielplatz-TÜV“: An den ersten beiden Projekt-

tagen, die in den Ferien stattfanden, setzten

sich die Kinder inhaltlich mit dem Thema Spiel-

platz auseinander und bereiteten ihre „TÜV“-

Aktion vor. Sie diskutierten Qualitätskriterien

und darüber, was ihnen persönlich wichtig an

einem Spielplatz ist. Ein Fragekatalog und ein

Protokollbogen wurden erstellt und der Um-

gang mit dem Aufnahmegerät geübt. Außer-

dem fotografi erten sich die Kinder gegenseitig

und bastelten ihre „TÜV“-Ausweise.

An drei weiteren Tagen besuchten die Betreu-

ungsschulkinder drei Kindertagesstätten in

Ober-Mörlen. Dort interviewten sie Kinder und

Erwachsene, fotografi erten und bewerteten die

Spielgeräte der jeweiligen Außengelände. Vor-

schul- und Schulkinder verbrachten gemeinsam

den Vormittag, frühstückten und spielten zu-

sammen. Die „TÜV“-Aktion wurde auf verschie-

denen Spielplätzen in der Umgebung weiterge-

führt und am Ende der Ferien von den Betreu-

ungsschulkindern ausgewertet.

„Geräusche-Memory“: Nach den Sommerferien

setzte sich eine Klasse mit dem Thema Spiel-

platz-Geräusche auseinander. Auf einem Spiel-

platz wurden mit einem Aufnahmegerät Geräu-

sche diverser Spielgeräte gesammelt und die

Geräte anschließend fotografi ert. Daraus wurde

von den Lehrkräften und pädagogischen Fach-

kräften ein „Geräusche-Memory“ entwickelt –

mit dem Ziel, dass die akustischen Aufnahmen

den Fotos zugeordnet werden. Etwa eine Woche

lang wurde dieses Memory in den Kindertages-

stätten und in der Schule in verschiedenen

Variationen gespielt. Verschiedene Hör-Übun-

gen und Hör-Spiele schlossen sich an. In der

Vorbereitung hatten sich vor allem die jüngeren

Kinder sehr intensiv mit Geräuschen beschäf-

tigt. Sie lernten Geräusche zu unterscheiden, zu

identifi zieren und zu benennen.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Ober-Mörlen

Page 47: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

47

Tandem: Ober-Mörlen

Kontakt

WintersteinschuleBorngasse 1161239 Ober-Mörlen0 60 02 · 4 12

Betreuungsschule SpatzennestHaingraben 261239 Ober-Mörlen0 60 02 · 98 90 08

Kindertagesstätte SternschnuppeLimesstr. 2a61239 Ober-Mörlen0 60 02 · 60 24

Kath. Kita Ober-MörlenHaingraben 261239 Ober-Mörlen0 60 02 · 75 55

„Zu lernen mit Mikrofon und Auf-

nahmegerät umzugehen, hatte einen

sehr hohen Motivationscharakter,

sowohl für die Interviewer als auch

für die Interviewten!“

„Die Schulkinder hatten sehr viel Spaß, die ‚Kleinen‘

in der Kita zu besuchen, auf der anderen Seite war es für die

Kita-Kinder auch interessant, einen Beitrag zu einem

‚Schulprojekt‘ leisten zu können.“

„Das Lauschen wird zu einer

spannenden Sache, die großen Spaß

macht. Eine gute Grundlage für

neue Hörerlebnisse und damit verbun-

dene Lernprozesse.“

Ev. Kita Langenhain-ZiegenbergIm Lettig 1761239 Ober-Mörlen-Langenhain0 60 02 · 75 15

„Als die Bilder vertauscht wurden, kam Unsicherheit auf und dann freuten sich

die Dreijährigen riesig, als sie das richtige Gerät gefunden hatten. Ruhig und ganz leise zum

Bild gehen – das funktionierte nicht. Sie hatten zu viel Spaß.“

Page 48: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

Tandem: Limburg-Eschhofen

48

Die Kinder sollten bei den

Aufnahmen für das Geräuscherätsel

auf eine ruhige Umgebung achten

und überprüfen, welche Geräusche

sich eignen.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Das gemeinsame Projekt bot den Kindern viel-

fältige Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten bei

der Auseinandersetzung mit ihrem akustischen

Umfeld in den Einrichtungen. Das gezielte Hin-

hören wurde gefördert und alltägliche Geräu-

sche als Besonderheit wahrgenommen. Die

Gespräche über die Geräusche förderten die

Sprachkompetenz und Kommunikationsfähig-

keit der Kinder und durch die Beschäftigung mit

dem Aufnahmegerät und dem Fotoapparat er-

weiterten sie ihre Medienkompetenz. Sie konn-

ten sich aktiv in das Projekt einbringen, indem

sie die Geräusche selbst auswählten, Spiele

gestalteten und ihre Ideen umsetzten. Die Kin-

der sammelten Erfahrungen in neuen sozialen

Beziehungen und aktivierten soziale Kontakte.

Zur Freude aller sind die Schulkinder nun häu-

fi ger am Nachmittag in der Kindertagesstätte

zu Besuch.

Seit der Erprobung des Bildungs- und Erzie-

hungsplans arbeiten beide Einrichtungen konti-

nuierlich zusammen. Es fi ndet ein regelmäßiger

Austausch zwischen ihnen statt. So wurden

schon viele interessante und bereichernde Pro-

jekte gemeinsam entwickelt und durchgeführt.

Zum Beispiel sprachen und vertonten die Kinder

die Geschichte „Der Grüffelo“ als Hörspiel. Die

Projekte des Tandems zeigen, dass durch die

Zusammenarbeit der Einrichtungen und durch

den ständigen Informationsaustausch ein rei-

bungsloser Übergang von der Kindertagesstätte

zur Grundschule möglich ist.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 1 Tag, Durchführung

2 Tage ( jeweils 2 Stunden in der

Kindertagesstätte und der Schule)

Verwendete Bücher und CDs

CDs „Ohrenspitzer Geräusche“ der

Stiftung Zuhören (Bezugsmöglich-

keiten siehe Serviceteil)

Materialien

Aufnahmegerät, Computer,

Fotoapparat, Laminiergerät

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

6 Vorschulkinder aus der Kinder-

tagesstätte, 19 Schulkinder

(3. Klasse)

Produkte

Hörspiel/Hörstück, Bild/Bastel-

arbeit

„Das Eschhöfer Geräuscherätsel“Kinder erstellen ein Rätsel mit Geräuschen aus ihrem Alltag

Projektbeschreibung

Angeregt durch die CDs „Ohrenspitzer Geräu-

sche“ der Stiftung Zuhören, erstellten die

Kinder ihr eigenes Geräuscherätsel. Gemeinsam

wurde überlegt, was in der Kindertagesstätte

Geräusche erzeugt und welche den Kindern

wichtig sind. Die Kinder fotografi erten die Ge-

genstände, von denen die Geräusche ausgehen,

druckten die Fotos aus, laminierten sie und

zeichneten die Geräusche mit einem Aufnah-

megerät auf.

Auf dieser Grundlage entstanden verschiedene

Spiele: Im ersten Spiel konnten die aufgenom-

menen Geräusche erraten werden, im zweiten

ordneten die Kinder die Geräusche den Bildkar-

ten zu. Zudem hatten die Kinder die Idee, die

Bildkarten zweimal auszudrucken und dann

Memory zu spielen. Beim gemeinsamen Treffen

mit den Schülerinnen und Schülern in der Kin-

dertagesstätte wurde dann erst das Memory

(mit Bildern) vorgestellt und gespielt. Nun

waren jedem Kind die Gegenstände bekannt

und es konnte beim Geräuscherätsel versuchen,

Bild und Klang zuzuordnen. Danach suchten die

Kinder die Orte auf, bei denen man die Geräu-

sche (auch manches seltsame Geräusch) hören

konnte.

Am zweiten Projekttag besuchten die Vorschul-

kinder die Kinder in der Schule. Zuvor hatte die

Klasse gemeinsam überlegt, welche Geräusche

ganz typisch für ihren Klassenraum und ihre

Schule sind. Die Schülerinnen und Schüler hat-

ten sich in Gruppen aufgeteilt, die die Geräu-

sche aufnahmen und fotografi erten, um ein

Schul-Geräuscherätsel zu erstellen. Am Tag des

Besuchs saßen alle Kinder gespannt im Klassen-

raum und lauschten den Geräuschen. Die Vor-

schulkinder äußerten ihre Vermutungen; dann

wurden ihnen die Geräusche und die dazugehö-

rigen Gegenstände gezeigt und zum Klingen

gebracht.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Kooperation und Beteiligung

Page 49: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

Tandem: Limburg-Eschhofen

49

Kontakt

Schule am EschilishovKirchstr. 1065552 Limburg-Eschhofen0 64 31 · 7 23 63 [email protected]

Ökum. Kindertagesstätte EschhofenAuf dem Bräunchesstein 2a65552 Limburg-Eschhofen0 64 31 · 7 68 80 [email protected]

„Die Geräusche in der Schule bildeten

einen weiteren Baustein zur positiven Einstim-

mung auf die bevorstehende Schulzeit.“

„Da die Kinder die Schule bei den Treffen schon kennen gelernt

haben, kann ihnen der Übergang von Kindertagesstätte zur Schule leichter fallen.

Dies finden auch viele Eltern beruhigend.“

„Dies war ein gelungenes Projekt,

um das gegenseitige Zuhören zu schärfen und

um sich in andere Lebenssituationen

hineinzuversetzen.“

„Die Schulkinder entwickelten

Verantwortungsbewusstsein für die

zukünftigen Erstklässler.“

Page 50: E Ein Dreiklang - zuhoeren.de¼re_Ein... · EIN DREIKLANG Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen Projektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten

50

Eine Verkürzung der Pro-

jektzeit ist mit dem Einsatz einer

Geräusche-CD möglich.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Im gemeinsamen Projekt sammelten die Kinder

Erfahrungen in neuen sozialen Beziehungen

und erweiterten ihre Kooperations- und Team-

fähigkeit. Die Partnerarbeit half ihnen, ihre

sozialen Fähigkeiten zu schulen sich sprachlich

mitzuteilen, sich mit anderen auszutauschen

und aufeinander einzugehen. Auch erweiterten

sie literacybezogene Kompetenzen, indem sie

Bilder in Schriftsprache übersetzten. Durch die

akustische Erkundigung des Ortes (genaues

Hinhören und anschließendes Wiedererkennen

der Geräusche) wurden die Kinder für das Zuhö-

ren sensibilisiert. Ihre Medienkompetenz wurde

durch den aktiven Umgang mit dem Aufnah-

megerät bei dem Sammeln der Geräusche

gefördert.

Die Eltern waren an der Projektarbeit beteiligt

und haben einzelne Aktivitäten übernommen

bzw. zu Hause inhaltliche Themen aufgegriffen

und vertieft. Gemeinsam mit den Kindern

erstellten sie Bilder und stellten Geräuschquel-

len (zum Beispiel Haustiere) bereit. An der Prä-

sentation der Projektergebnisse in Wallauer

Geschäften haben sie mitgearbeitet. Die Bil-

dungspartnerschaft mit den Eltern wurde durch

gemeinsames pädagogisches Handeln in dem

Projekt angeregt.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 3 Tage, Durchfüh-

rung 5 Tage (davon 2 gemeinsame

Tage), Nachbereitung 1 Tag

Verwendete Bücher und CDs

Bücher über die Gemeinde,

Kartenmaterial

Materialien

Aufnahmegeräte, Laptop,

Kopfhörer

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

39 Kinder aus zwei Kindertages-

stätten (davon 18 Vorschulkinder),

35 Schulkinder (2. und 4. Klasse)

Produkte

Hörstück, Geschichten, Bild/

Bastelarbeit

„Bilder im Ohr – Bilder erzählen ihre Geschichten“Kinder erkunden ihre akustische Umwelt und erstellen Bilder und Geschichten zu Geräuschen

Projektbeschreibung

An den Projekttagen beschäftigten sich die

Kindertagesstättenkinder mit allen Sinnen mit

ihrer dörfl ichen Umwelt, wobei der Schwer-

punkt auf dem Hören und Zuhören lag. Sie kon-

zentrierten sich auf die verschiedenen Geräu-

sche in ihrer Umwelt. Wie klingt unsere Kinder-

tagesstätte? Welche Geräusche sind typisch für

unseren Ort? Welche Tiere leben in unserem Ort

und welche Geräusche machen sie? Nachdem

eine Vielzahl von Klängen und Geräuschen von

den Kindertagesstättenkindern aufgenommen

wurde, hörten sie sich die Produktionen an und

versuchten, die Geräusche wiederzuerkennen

und zuzuordnen. Unter Beteiligung ihrer Eltern

malten sie anschließend Bilder zu den Geräu-

schen und setzten somit auditive Reize in visu-

elle Darstellungen um.

Bei dem folgenden Projekttag in der Grundschu-

le präsentierten die Kinder aus den Kinderta-

gesstätten ihre Bilder. In Partnerarbeit dachten

sich Kindertagesstätten- und Schulkinder ge-

meinsam Geschichten zu den Bildern aus, die

anschließend von den Grundschülern aufge-

schrieben wurden.

Darauf folgte ein Besuch der Grundschüler in

den Kindertagesstätten, bei dem sie ihre

Geschichten präsentierten. Die während des

Projekts entstandenen Produkte (Bilder und

Geschichten der Kinder) wurden anschließend

in den Geschäften der Gemeinde ausgestellt.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Hofheim-Wallau

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51

„Hörspaziergänge und Hörübungen

können zur Sensibilisierung der Kinder

eingesetzt werden.“

Tandem: Hofheim-Wallau

Kontakt

Taunusblickschule WallauAm Rheingauer Weg 1665719 Hofheim-Wallau0 61 22 · 9 260 [email protected]

Evangelischer Kindergarten ArcheWiesbadener Str. 165719 Hofheim-Wallau0 61 22 · 1 38 [email protected]

„Im Alltag sollte mehr Wert auf das Zuhören gelegt werden

(Erzählen von Geschichten, Hörspiele, Hörspaziergänge).“

„Die Vorfreude der Kita-Kinder

auf die Schule wurde gesteigert.“

Evangelische Kindertagesstätte RegenbogenErbacher Str. 165719 Hofheim-Wallau0 61 22 · 68 [email protected]

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52

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die Schulkinder waren verantwortlich für ihr

eigenes Handeln: Sie planten gemeinsam den

Besuchstag sowie die einzelnen Hörstationen

und gestalteten diese. Das stärkte die Koopera-

tions- und Teamfähigkeit der Klasse. Am Tag

selbst führten sie die Kindertagesstättenkinder

(4- bis 5-Jährige) eigenverantwortlich durch die

Stationen und kümmerten sich innerhalb der

Arbeitsphase intensiv um die Kinder. Sie erklär-

ten alles und leisteten Hilfestellung; sie zeigten

dabei eine hohe Empathiefähigkeit, Verständnis

und Rücksichtnahme und hatten große Freude

daran, verantwortlich für die jüngeren Kinder

zu sein. Sie mussten sich teilweise auf starke

und selbstbewusste Kinder einlassen, aber auch

ängstliche und zurückhaltende Kinder unter-

stützen.

Für die Kindertagesstättenkinder war der Be-

such in der Schule etwas Besonderes und Span-

nendes zugleich. Auch sie mussten sich auf

Neues einstellen und erweiterten ihre Kontakt-

fähigkeit. Die Kindertagesstättenkinder erhiel-

ten durch das Projekt einen ersten Einblick in

den Schulalltag, wodurch der Übergang von der

Kindertagesstätte in die Schule erleichtert

werden kann.

Das Projekt hat die schon seit längerem beste-

hende enge und kooperative Zusammenarbeit

im Tandem gestärkt: Die Arbeit in den jeweili-

gen Institutionen wurde für alle Beteiligten

transparenter. Der Übergang wurde auf inter-

aktionaler Ebene weiter ausgebaut. Über die

bisherigen Aktionen hinaus (wie z.B. Schulfüh-

rungen, Besuch von Unterrichtsstunden, Besu-

che der Schulkinder in den Kindertagesstätten,

naturwissenschaftliche Experimente und

gemeinsame Ausfl üge), war es für die Erziehe-

rinnen und Lehrkräfte wichtig über den Zeit-

raum des Fortbildungsprojekts Dreiklang an

einem Thema zusammen zu arbeiten.

Die Eltern wurden durch Briefe und mit Gesprä-

chen an dem Projekt beteiligt. Außerdem ent-

stand in jeder Einrichtung eine Präsentation mit

Aushängen. Die Schule richtete einen Hörclub

ein und weitere Projekttage werden geplant.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-

rung 2–8 Wochen (1 gemein-

samer Projekttag und individuelle

Bearbeitungszeit)

Verwendete Bücher und CDs

A. Herrmann-Strenge:

„Laute Flaute – Stiller Sturm“,

Borgmann 2010 (Buch)

C. Frühauf/C. Werner: „Hört mal,

was da klingt!“, Ökotopia 2007

(Buch)

Handbuch „55 Hör-Spiele“, CDs

„Klangoasen“ und „Ohrenspitzer

Geräusche“ der Stiftung Zuhören

(Bezugsmöglichkeiten siehe

Serviceteil)

Materialien

Schaubild vom Aufbau des Ohrs,

Geräusche-Memory

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

18 Kinder aus 2 Kindertagesstät-

ten, 24 Schulkinder (2. Klasse)

Produkte

Bild

„Ein Tag des offenen Ohrs“Kinder erkunden das Sinnesorgan Ohr

Projektbeschreibung

Zur Vorbereitung des Projekttages arbeitete

jede Einrichtung eigenständig zum Thema

„Zuhören“. Die Kinder wurden dabei sensibili-

siert für das „Sinnesorgan Ohr“: Wie ist das Ohr

aufgebaut, welche Funktionen und Besonder-

heiten hat es, was braucht man, um gut zuhö-

ren zu können und was bedeuten die unter-

schiedlichsten Geräusche? Die Kindertagesstät-

tenkinder des Tandems machten ihre Hörerfah-

rungen über einen Zeitraum von mehreren

Wochen hinweg, sogar mit Besuchen bei einem

ortsansässigen Akustiker und einem Ohrenarzt.

Die Schulkinder arbeiteten während einer Pro-

jektwoche zusammen, bei der sie auch den

gemeinsamen Projekttag planten, zu dem sie

die Kindertagesstättenkinder einluden.

Am „Tag des offenen Ohrs“ begrüßten die Schul-

kinder die Kinder aus den Kindertagesstätten

mit einem „Hör-Spiel“ („Das stille Blatt“). Haupt-

punkt des Tages war die Arbeit in gemeinsamen

Kleingruppen von Kindertagesstättenkindern

und Schulkindern an acht Stationen:

1. Geräusche-Memory

2. Mein Körper kann Geräusche machen

3. Hörspaziergang

4. Zu Musik malen

5. Wohlfühl- und Nervgeräusche

6. Geräusche raten

7. Ein Gedicht vertonen

8. Welches Geräusch fehlt?

Nach der gemeinsamen Refl exion der durchge-

führten Arbeit an den Stationen berichteten die

Kindertagesstättenkinder von ihren beiden

Ausfl ügen zu einem Akustiker und zu einem

Ohrenarzt. Den Abschluss des gemeinsamen

Projekttages bildete das Malen zu einem

Geräusch und ein „Hör-Spiel“ mit allen Kindern.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Bensheim

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53

Tandem: Bensheim

Kontakt

HemsbergschuleHeidelberger Str. 3564625 Bensheim0 62 51 · 3 93 [email protected]

Kath. Kindergarten St. AlbertusHeidelberger Str. 19 64625 Bensheim0 62 51 · 6 81 64

„Wir haben die Wichtigkeit und die Bedeutung des Zuhörens erfahren

und sind achtsamer geworden, z.B. nehmen wir Alltagsgeräusche, die man zuvor

einfach nicht mehr gehört hat, plötzlich wieder wahr.“

„Durch den intensiven Gesprächsaus-

tausch wurde die Kommunikationsfähigkeit

besonders gefördert.“

Ev. Kindergarten der MichaelsgemeindeHemsbergstr. 5064625 Bensheim 0 62 51 · 24 [email protected]

„Auch die Eltern sollen künftig mit ein-

bezogen werden, damit sie zuhause

sensibler reagieren, denn ‚Hören und

Zuhören‘ sind die Grundsteine für das

spätere Sprechen und Lesen.“

„Die Kinder regulierten von sich aus

die Lautstärke in einem Klassen- oder Gruppen-

raum, sie wurden sensibler im Umgang mit

der Gesundheit ihres Gehörs.“

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54

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden

Wirkung und Nachhaltigkeit

Die Kinder waren aktiv an der Planung des

Projekts beteiligt. Sie konnten selbst bestim-

men und eigenständig auswählen, welche

Themen sie an welchem Tag bearbeiten wollten.

In den Gruppen setzten sie sich die Schwer-

punkte selbst. Sie lernten Medien als Gestal-

tungs- und Ausdrucksmittel kennen und

nutzten sie, um sich darüber auszutauschen.

Die Kinder wurden selbst zu Medienproduzen-

ten (Hörspiele). Sie erfuhren Musik als Quelle

von Freude und Entspannung und ließen sich

zu eigener Kreativität anregen (z.B. durch

Erzählen oder Bewegen, beim Malen oder beim

Gestalten von Musikinstrumenten).

Die Kindertagesstättenkinder lernten in der

Projektwoche die Schule kennen (Lehrer,

Räume, Arbeitsweisen). Dadurch konnte der

Übergang zur Grundschule auf interaktionaler

Ebene gestaltet werden. Durch die unterschied-

lich zusammengesetzten Gruppen lernten die

Kinder, sich jeden Tag auf neue Kinder einzu-

stellen, sie erweiterten in der täglichen Inter-

aktion mit jüngeren und älteren Kindern ihre

soziale Kompetenz. Die Kindertagesstätten-

kinder freuten sich nach Abschluss des Projekts

noch mehr auf die Schule – der Übergang

wurde durch das gemeinsame Lernprojekt

erleichtert. Die Eltern waren als Besucher der

Präsentation eingeladen. Bei einer solchen

Projektwoche könnten die Eltern auch gut die

Vorbereitung und Durchführung unterstützen.

Das aufwendige Projekt eignet sich, wenn es

positiv verläuft, optimal dazu, eine gelungene

Kooperation zwischen den pädagogischen

Einrichtungen einer Gemeinde nach außen

darzustellen. Zukünftig wird alle zwei Jahre eine

Projektwoche mit ähnlichen Aktionen an der

Schule stattfi nden.

Zeitlicher Umfang

3 Tage Vorbereitungszeit,

5 Projekttage

Verwendete Bücher und CDsC. Tashiro: „5 freche Mäuse machen Musik“, Michael Neuge-bauer Edition 2007 (Buch)

R. Erdenberger: „Bilder im Ohr“, Prestel 2006 (Buch/CD)

M. u. R. Schneider: „Bewegen und Entspannen nach Musik“, Verlag an der Ruhr 1994 (Buch/CD)

A. Scheffl er/J. Donaldson: „Der Grüffelo“, Beltz 2010 (Buch), Hörcompany 2008 (CD)

C. Preuß/K. Ruge: „Leise Alltagsgeräusche“, Verlag an der Ruhr 2009 (CD)

Außerdem verschiedene Sachbü-cher zum Thema „Ohr-Aufbau und

-Funktion“

MaterialienAufnahmegeräte, Kopfhörer, Ab- bzw. Nachbildung des Ohrs,

Instrumente

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung24 Kinder aus zwei Kindertages-stätten, einer Schulkindbetreu-ungseinrichtung und einer Schul-

klasse (Vorklasse bis 2. Klasse)

ProdukteHörstück/Hörspiel, Bild/Bastelar-beit, Theater/Tanz, Musik/Gesang/

Klangerzeuger

„Geräuschemacher und Hörexperimente“Eine Projektwoche rund um das Thema Hören und Zuhören

Projektbeschreibung

Die Kindertagesstätten- und Schulkinder hatten

sich für eine Projektwoche in der Schule das

Thema „Geräuschemacher und Hörexperimente“

selbst ausgesucht. Lehrkräfte, Erzieherinnen

und Erzieher bereiteten die Woche mit vier

Gruppenangeboten vor: 1. Sachinformationen,

Aufbau und Funktionen des Ohres; 2. Sachinfor-

mationen und Kreativität, Musikinstrumente

herstellen und mit Klängen experimentieren;

3. Hörspiel und Interviews mit verschiedenen

Aufnahmegeräten herstellen; 4. kreative Um-

setzung (malen und tanzen) von Hörspielen

und Musik.

Jeden Tag gab es eine Vorbesprechung im Sitz-

kreis, bei der die Kinder die Möglichkeit hatten,

sich in einer der vier angebotenen Kleingruppen

einzuwählen. Jedes Kind musste an jedem

Angebot einmal teilgenommen haben. Hierzu

gab es eine (von jedem Kind individuell gestal-

tete) Projektkarte, die bis zum Ende der Woche

die verschiedenen Stempel der einzelnen

Gruppen aufwies.

Am Ende eines jeden Projekttages trafen sich

die Kinder in der Großgruppe zum Abschluss-

Sitzkreis, um gemeinsam vom jeweiligen Tag zu

erzählen. Jedes Kind hatte die Möglichkeit,

seine Erlebnisse mit der Fragestellung mitzutei-

len: „Was hat dir heute am besten gefallen?“

Tandem: Trebur-Geinsheim

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder

Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

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55

Tandem: Trebur-Geinsheim

„Den Kindern hat besonders gut gefallen, dass sie

viel Zeit und Raum hatten für ihre Kommunikation untereinander und

dass sie selbst aktiv gestalten konnten.“

Kontakt

Geinsheimer SchuleSchulstr. 5 65468 Trebur-Geinsheim0 61 47 · 71 [email protected]

Kita KunterbuntJohannes-Schneider-Str. 165468 Trebur-Geinsheim0 61 47 · 91 92 [email protected]

Kita Kleine Welt Schulstr. 765468 Trebur-Geinsheim0 61 47 · 4 [email protected]

Schulkindbetreuung GänsenestSchulstr. 765468 Trebur-Geinsheim061 47 · 2 [email protected]

„Die Kinder freuten sich,

dass sie andere Kinder

und Erwachsene kennen

lernen konnten.“

„Die Kita-Kinder

freuen sich noch mehr

auf die Schule.“

„Die Eltern erkennen

die positive aktive Zusammen-

arbeit der Institutionen an.“

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56

Langfristig planen. Kinder in

die Planung und Vorbereitung mit

einbeziehen. Jede Einrichtung sollte

für eine Aktion verantwortlich sein

und diese während des Aktionstags

betreuen.

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI

PP

Wirkung und Nachhaltigkeit

Der Aktionstag „Eine Reise durch den Dschun-

gel“ forderte von den teilnehmenden Kindern

viel Aufmerksamkeit und Konzentration. Sinn-

verstehendes Zuhören, Empathie, Kommunika-

tionsfähigkeit, Selbstbewusstsein sowie Kon-

taktfreudigkeit waren beim Durchlaufen der

einzelnen Spiel-und Kreativstationen wichtige

und gefragte Kompetenzen.

Sich in der ungewohnten Umgebung zurecht-

zufi nden und neue Aufgaben zu bewältigen

sowie Kontakte zu anderen Kindern aufzuneh-

men, war nicht für alle Kinder leicht, ließ aber

viele ein Stück wachsen und machte Appetit

auf mehr. Das Erlebnis „gemeinsam Lernen

macht Spaß“ war neben anderen Erfahrungen

und auch kreativen Ergebnissen, wie z.B. Bilder

malen und Musikinstrumente basteln, etwas,

das die Kinder an diesem Tag mitnehmen

konnten. Die Kinder schlossen neue Kontakte

und ihnen gefi el die Vielfalt der Aktionen.

Eine Herausforderung bei dem Projekt war die

Größe des Tandems, denn fünf verschiedene

Einrichtungen aus unterschiedlichen Ortsteilen

planten und führten gemeinsam einen Aktions-

tag durch. Die Sport- und Kulturhalle der Ge-

meinde bot den geeigneten Platz. Durch das

Projekt haben sich die Pädagoginnen und Päda-

gogen der fünf Tandems besser kennengelernt.

Weitere gemeinsame Projekte sind geplant.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 2 Tage, Durch-

führung 1 Tag

Verwendete Bücher und CDs

M. Baltscheit: „Der Löwe der nicht

schreiben konnte“, Bajazzo 2002

(Buch)

CDs „Klangoasen“ der Stiftung

Zuhören (Bezugsmöglichkeiten

siehe Serviceteil)

Materialien

Musikinstrumente, Alltagsgegen-

stände, Papierrolle (Papiertisch-

decke zum Ausrollen), Malsachen

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

Insgesamt 80 Kinder aus vier

Kindertagesstätten und einer

Grundschule (2. Klasse)

Produkte

Bild/Bastelarbeit, Theater, Musik/

Gesang/Klangerzeuger

„Eine Reise durch den Dschungel“Ein gemeinsamer Aktionstag rund um die Themen Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen

Projektbeschreibung

5 Einrichtungen trafen sich am Aktionstag in

der Kulturhalle der Gemeinde, die vorab ge-

schmückt wurde. So gab es beispielsweise in

der Mitte der Halle eine „Dschungelinsel“ mit

Kuscheltieren. Als Einstieg präsentierten die

Schulkinder das Theaterstück „Der Löwe der

nicht schreiben konnte“, das sie vorher einstu-

diert hatten.

Darauf folgten mehrere Mitmachaktionen an

5 Stationen, wobei jede Einrichtung eine Aktion

betreute. Es wurde in gemischten Kleingruppen

sowie im Forum gearbeitet, der Vormittag be-

inhaltete geschlossene sowie angeleitete

Phasen. An jeder Station gab es visuelle und

akustische Orientierungspunkte für die Kinder.

Für die Arbeit in Kleingruppen gab es folgende

Angebote (Stationen): Malen zu Dschungelge-

räuschen (CDs „Klangoasen“); einen Regen-

wald-Geräuschedschungel mit Geräuscheraten

(Instrumente und Alltagsgegenstände wurden

ausgelegt und ein Teil der Gruppe verschwand

hinter einem Vorhang und erriet die Klänge und

Geräusche, die von den anderen Kindern

erzeugt wurden); eine Mitmachklanggeschich-

te; Regenmacher und Rasseln basteln; Urwald-

erzählkiste mit Büchern zum Thema.

In den Pausen fand eine Urwaldolympiade statt

und es wurde gemeinsam gefrühstückt. Im

Forum sangen die Kinder gemeinsam ein Ur-

waldlied und lauschten dem Klang des Vogels

„Oropendola“ (CD1 „Klangoasen“). Zum

Abschluss wurde der Vogel auf einer großen

Rolle Papier von allen Kindern gemalt.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Tandem: Seeheim-Jugenheim

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57

„Die Kinder waren durch

den Projekttag überzeugt: ‚Gemeinsam

lernen macht Spaß!“

Tandem: Seeheim-Jugenheim

Kontakt

Grundschule im Schuldorf Bergstraße Sandstr.64342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 97 [email protected]

Kita Schuldorf BergstraßeSandweg 9464342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 86 88 78

Kita Windrad Weedring 2 64342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 99 02 70

Kita Ober-Beerbach Ernsthöferstr. 10 64342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 8 59 13

Ev. Kindertagesstätte Lindenstr. 864342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 76 14

„Dreiklang hat dazu beigetragen,

dass wir uns in den Einrichtungen viel besser

kennengelernt haben.“

„Bei Kindern und

Erwachsenen wuchs das

Interesse für mehr gemein-

same Aktionen.“

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58

Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden

Wirkung und Nachhaltigkeit

Vermittelt über ein naturwissenschaftliches

Sachthema setzten sich die Grundschulkinder

mit einem Hörbuch mit sinnerschließendem

Zuhören auseinander: Sie gaben wesentliche

Bestandteile wieder, lernten nachzufragen und

zum Ausdruck zu bringen, was sie verstehen

und was nicht. Diese Weiterarbeit setzte sich

mit einer kreativen Gestaltung fort – mit einem

Planetenbuch. Dazu mussten die Schülerinnen

und Schüler mit ihren Partnern Lösungen fi n-

den. Sie recherchierten selbständig in weite-

ren Textmedien (Bücher/Internet/Zeitschriften)

und stellten die Ergebnisse in einer geeigneten

Form dar. Dabei lernten die Schülerinnen und

Schüler, ein Thema zu präsentieren und sich in

ihrem Sprachverhalten auf die Kindertagesstät-

tenkinder einzustellen und verständlich zu

sprechen.

Die Kindertagesstättenkinder lernten, beim Vor-

lesen zuzuhören und sich über das Gehörte

auszutauschen und Gesprächsregeln zu beach-

ten. Von den Schulkindern lernten sie, deutli-

cher und vor einer Gruppe zu sprechen. Für sie

war es wichtig zu erfahren, dass in der Schule

Bekanntes aus der Kindertagesstätte aufgegrif-

fen und fortgesetzt wird und vor allem, dass

Schule nicht nur aus Lesen, Schreiben und Rech-

nen besteht, sondern auch Interessen der Kin-

der aufgreift – wie die Kindertagesstätte auch.

Insgesamt wurden Kompetenzen in folgenden

Bereichen geübt: Kommunikation, Sprechen

und Zuhören, Lesen und Rezipieren, Wissen

über den Weltraum erlangen.

Alle Beteiligten interessieren sich für eine Fort-

setzung der Arbeit an einem naturwissen-

schaftlichen Thema, zum Beispiel in einer For-

scherwerkstatt, für einen Besuch in einem

Planetarium und bei der ESA in Darmstadt.

Zeitlicher Umfang

Vorbereitung 4 Tage, Durchfüh-

rung ca. 5 Tage (im Zeitraum von

3 Monaten)

Verwendete Bücher und CDs

M. Pfi ster: „Der kleine Mondrabe“,

Michael Neugebauer Edition 2010

(Buch)

G. Johansson/J. Ahlbohm: „Willy

Werkels großes Buch vom Weltall“,

Terzio 2008 (Buch)

S. Grimm: „Sonne, Mond und

Sterne“, Loewe 2005 (Buch)

L. und S. Hawking: „Der geheime

Schlüssel zum Universum“, cbj

2007 (Buch und CD)

Materialien

keine

Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung

18 Kindertagesstättenkinder,

19 Schulkinder (3. Klasse)

Produkte

Buch, Bild/Bastelarbeit, Gesang

„Weltraum und Universum“Ein naturwissenschaftliches Thema regt zum Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen an

Projektbeschreibung

Die Kindertagesstättenkinder und die Schulkin-

der trafen sich zunächst gemeinsam, um das

Thema der Zusammenarbeit zu fi nden: „Welt-

raum und Universum“. Das Thema ist ein Sach-

thema, das in die Dreiklang-Bereiche (Zuhören

– Sprechen – Vorlesen) eingeordnet wurde.

Vorteil dieses Themas war, dass es sehr unter-

schiedliche Herangehensweisen bot und dass

es sich leicht zwischen den Altersstufen diffe-

renzieren ließ. Für die Kindertagesstättenkinder

war es eine Herausforderung und eine Beson-

derheit, mit den Schulkindern und einer „rich-

tigen“ Lehrerin in Kontakt zu treten und sich

auszutauschen.

Nach der Auswahl des Themas beschäftigten

sich die Kindertagesstättenkinder und die Kin-

der in der Schule jeweils getrennt mit dem

Thema – über einen Monat lang. Die Kinder der

Kindertagesstätte lernten zwei Weltraumlieder,

sie betrachteten Sachbilderbücher, machten

Traumreisen und erhielten Informationen von

den pädagogischen Fachkräften zum Weltraum.

Die Schulkinder hörten das Hörbuch „Der ge-

heime Schlüssel zum Universum“ (32 Kapitel)

von Lucy und Stephen Hawking, sie bearbeite-

ten dazu Arbeitsblätter und machten naturwis-

senschaftliche Versuche, sie stellten ein Buch

zusammen mit Planetensteckbriefen, malten

Bilder, gestalteten Poster.

In einem zweiten Schritt besuchten die Schul-

kinder die Kindertagesstätte. Gegenseitig

wurden die Ergebnisse präsentiert. Die Kinder

tauschten ihr Wissen aus, sangen die gelernten

Lieder, zeigten die erstellten Bilder, das Plane-

tenbuch und machten gemeinsam Spiele zum

Thema.

BEP Visionen

Starke Kinder

Kommunikationsfreudige und

medienkompetente Kinder

Kreative, fantasievolle und

künstlerische Kinder

Lernende, forschende und

entdeckungsfreudige Kinder

Verantwortungsvoll und werte-

orientiert handelnde Kinder

Kooperation und Beteiligung

Tandem: Schaafheim

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Tandem: Schaafheim

Kontakt

LindenfeldschuleSterbachstr. 664850 Schaafheim0 60 73 · 92 [email protected]

Ev. Kita WilhelmstraßeWilhelmstr. 964850 Schaafheim0 60 73 · 90 54

„Der Besuch in der Kita mit der

Vorstellung der Planetenbücher, dem Singen

der Weltraumlieder und dem gemein-

samen Spielen im Außengelände war für alle

der Höhepunkt des Projekts.“

„Die Kita-Kinder hatten viel Spaß

beim Betrachten der Weltraumbücher,

bekamen viel zum Thema vor-

gelesen, sangen Weltraumlieder,

malten eifrig Bilder und

bastelten Raketen.“

„Das Thema ‚Weltraum und Universum‘

war für Jungen und Mädchen

gleichermaßen interessant.“

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Glossar

Akustische Wahrnehmung

Der rein physikalische Vorgang des Hörens, die Verarbeitung von Schallereignissen, wird in der Fach-

sprache als akustische Wahrnehmung bezeichnet. Die akustische Wahrnehmung bildet die Grund-

lage des Hörens. Die Akustik (griechisch: akuein ακουειν = hören) ist die Lehre vom Schall und seiner

Ausbreitung.

Auditive Wahrnehmung

Die auditive Wahrnehmung beschreibt den komplexen Vorgang des Zuhörens, also einen akusti-

schen Reiz aufzunehmen und zu verarbeiten. Schon vor der Geburt fi nden auditive Lernvorgänge

statt, so dass Babys sich menschlichen Stimmen aktiv zuwenden. Sie registrieren nicht nur Geräu-

sche, Töne, Klänge, sie interpretieren und selektieren bereits von Anfang an Sprachinformationen.

Die entscheidende Entwicklung der auditiven Diskrimination, der Fähigkeit, akustische Reize zu

unterscheiden, fi ndet innerhalb des ersten Lebensjahres statt.

Geräusche-Memory

Ein Spiel zum Lauschen und genauem Wahrnehmen. Für dieses Spiel benötigt man ca. 30 schwarze

Filmdosen (oder Streichholzschachteln), die identisch aussehen. Je zwei werden mit den gleichen

Alltagsmaterialien gefüllt, z.B. Sand, Murmeln, Knöpfen, Nägeln, Büroklammern, Reis, Nudeln,

Wasser. Die Dosen werden gemischt und nebeneinander aufgestellt. Reihum darf jeder Mitspieler

zwei Dosen schütteln. Wer ein Paar gefunden hat, darf es noch einmal versuchen. Das Geräusch

passt nicht zusammen? Dann ist die oder der Nächste dran. Wer am Schluss die meisten Geräusch-

paare gesammelt hat, ist der Gewinner.

Hörbrille (eine Anleitung)

Eine Hörbrille ist hilfreich, um sich auf das Hören und Zuhören zu konzentrieren. Ähnlich wie eine

Schlafbrille bedeckt sie die Augen und schärft so die auditive Wahrnehmung. Bei Kindern weckt eine

selbstgestaltete Hörbrille die Lust am Zuhören. Anleitung für eine selbstgebastelte Hörbrille:

1. Malen Sie auf 1–2 mm starke Pappe die Umrisse der Hörbrille auf und schneiden Sie die Brillen-

Schablone aus. Kleben Sie als Rand- und Lochverstärkung für die Gummibügel Isolierband auf.

Anschließend lochen Sie die Brille an jeder Seite ein Mal mit einem Bürolocher und ziehen ein

Gummiband ein.

2. Schneiden Sie aus Schaumstoff (ideal in dunkler Farbe) oder Flies (auch doppelt gelegt) zwei Kreise

für die Augenabdeckung aus. Beim Aufkleben auf das Brillen-Grundgestell darauf achten, dass der

Nasensteg frei bleibt.

3. Die Hörbrille kann nun individuell von den Kindern gestaltet werden.

Hörclub

Auf Initiative der Stiftung Zuhören sind in zahlreichen Kindertagesstätten und Schulen in Deutsch-

land sogenannte Hörclubs entstanden, die in der Regel einmal in der Woche unter der Leitung von

pädagogischen Fachkräften stattfi nden. Die Hörclub-Kinder treffen sich in einem zuhörfreundlichen

Raum und sind ganz Ohr. Am Anfang stimmen sie sich z.B. mit einer Ohrenmassage oder dem

Anhören eines neuen, unbekannten Geräuschs ein. Dann spielen sie Hör-Spiele, machen Klangexpe-

rimente, unternehmen Fantasiereisen, nehmen Geräusche und Stimmen auf und vieles mehr.

Zentrales Element ist außerdem das gemeinsame Anhören von Hörspielen. Die Eindrücke und Bilder,

die dabei entstehen, refl ektieren die Kinder anschließend durch Gespräche, bildnerisches Gestalten,

Rollenspiele oder eigene kleine akustische Produktionen. Fortgeschrittene Hörclubs produzieren

sogar eigene Hörspiele. Die Stiftung Zuhören unterstützt die Einrichtung von Hörclubs, indem sie

mit der HörSpielBox Materialien anbietet, die gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften ausge-

wählt und entwickelt wurden (Bezugsmöglichkeiten siehe Serviceteil).

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Hörspaziergang

Ein Hörspaziergang kann drinnen und draußen stattfi nden und fördert die auditive Wahrnehmung.

Eine Person bekommt die Augen verbunden und wird von einer anderen Person geführt, die darauf

achtet, dass beim Hörspaziergang keine Hindernisse im Weg liegen. Die Person mit den verbunde-

nen Augen konzentriert sich auf die auditive Wahrnehmung und die Klangumwelt. Sie erfährt, dass

sie, sobald der sonst dominierende Sehsinn ausgeschaltet ist, Geräusche und die Beschaffenheit des

Bodens unter ihren Füßen viel intensiver wahrnimmt. Der Hörspaziergang lenkt die Wahrnehmung

entgegen der Alltagserfahrung ganz auf den auditiven Sinn.

Hörspiel

Stimmen, Klänge, Geräusche und Musik: Aus diesen Zutaten können Hörspiele Bilder im Kopf

entstehen lassen. Wie diese „Bilder“ aussehen, hängt von den (Hör-)Erfahrungen einer Person ab.

Hörspiele sind dramatisierte, rein akustische Inszenierungen mit verteilten Sprecherrollen, die

zumeist mit Geräuschen und Musik unterlegt sind. Das Hörspiel unterscheidet sich dadurch von

einer reinen Lesung, die auf einem Tonträger als Hörbuch bezeichnet wird.

Hör-Spiel(e)

Mit Hör-Spielen – eines der bekanntesten ist „Stille Post“ – können Kinder in das Thema „Zuhören“

eingeführt werden. Das genaue Zuhören, das Richtungshören, das Erkennen von Stimmen oder die

Konzentrationsfähigkeit können so spielerisch trainiert werden. Bei der Stiftung Zuhören sind

Anleitungen für Hör-Spiele in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erhältlich (Bezugsmöglichkeiten

siehe Serviceteil).

Kompetenzen

Der Kompetenzbegriff (von lat. competere = zu etwas fähig sein) umfasst in seiner psychologischen

Bedeutung die Gesamtheit an Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Menschen, bezogen auf bestimm-

te Anforderungen.

Literacy

Literacy bedeutet wörtlich Lese- und Schreibkompetenz, schließt aber weitere Fähigkeiten ein, wie

z.B. Textverständnis und Sinnverstehen, sprachliche Abstraktionsfähigkeit oder Vertrautheit mit

Büchern. Es gibt hierfür keinen entsprechenden deutschen Begriff (in Fachkreisen wird Literacy

gelegentlich mit „Literalität“ übersetzt). Literacy beginnt bereits in der frühen Kindheit, lange vor

dem Erwerb der Schriftsprache, indem unterschiedliche Erfahrungen rund um die Buch-, Erzähl-,

Reim- und Schriftkultur gesammelt werden.

Medienkompetenz

Medienkompetenz bedeutet bewussten, kritisch-refl exiven, sachgerechten, selbstbestimmten und

verantwortlichen Umgang mit Medien. Das Kind lernt, die Medien und Techniken gesellschaftlicher

Kommunikation zu begreifen und zu handhaben, sie selbstbestimmt und kreativ zu gestalten, sie als

Mittel kommunikativen Handelns zu nutzen und sie kritisch, in sozialer und ethischer Verantwor-

tung, zu refl ektieren.

Soziale Kompetenz

Soziale Kompetenzen sind all jene Fertigkeiten, die für soziale Interaktionen nützlich oder notwendig

sind und die dazu beitragen, einfühlsam, fair, konstruktiv und effektiv mit den Mitmenschen

umzugehen.

Visuelle Wahrnehmung

Visuelle Wahrnehmung ist die Fähigkeit, optische Reize aufzunehmen, zu unterscheiden, mit frühe-

ren Erfahrungen zu verbinden und zu interpretieren. Für die kognitive und emotional-soziale Entwick-

lung von Kindern im Vor- und Grundschulalter ist die visuelle Kompetenz wichtig, weil sie die Voraus-

setzung für viele in diesem Alter geforderte Leistungen, beispielsweise Lesen und Schreiben, bildet.

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Serviceteil

Wo kann ich die Materialien der Stiftung Zuhören bestellen?

Mit der HörSpielBox bietet die Stiftung Zuhören pädagogischen Einrichtungen, die das Zuhören

regelmäßig fördern wollen, Materialien zur Zuhörförderung an. Die HörSpielBox kann je nach Ziel-

gruppe unterschiedlich bestückt werden: Im Basisset für Kindertagesstätten oder Schulen sind Bü-

cher mit Wissenswertem über die Bedeutung des Zuhörens, Anleitungen für Spiele und Übungen

drinnen und draußen (z.B. das Handbuch „55 Hör-Spiele“) und Geräusch-CDs mit interessanten

Klängen für Ratespiele und Assoziationsübungen (z.B. die CDs „Ohrenspitzer Geräusche“ und „Klang-

oasen“) sowie Informationen für die Eltern enthalten. Ein wichtiges Element der Zuhörförderung ist

außerdem das gemeinsame Anhören von Hörspielen. Ergänzend zu den Basissets gibt es deshalb

HörSpielSets mit jeweils 10 CDs für verschiedene Altersgruppen. Inhaltslisten und das Bestellformu-

lar sowie aktuelle Bezugspreise für Basissets und HörSpielSets sind unter www.zuhoeren.de/

hoerclubs.html abrufbar.

Wo kann ich die Materialien der Stiftung Lesen bestellen?

Die Stiftung Lesen bietet Vorlesebibliotheken für Kindertagesstätten und thematische Bücherboxen

für Grundschulen an. Das Angebot umfasst verschiedene Boxen mit Kinderliteratur und methodisch-

didaktischen Materialien. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und zu verschiedenen Themen.

Dazu gehören beliebte Kinderbuchklassiker sowie thematische Buchzusammenstellungen. Weitere

ausführlichere Informationen unter www.StiftungLesen.de/Vorlesebibliotheken und

www.StiftungLesen.de/thematischeBuecherboxen.

Wo kann ich Aufnahmegeräte leihen?

Damit ein gut geplantes und umgesetztes Projekt nicht an der Qualität der Aufnahmen scheitert,

ist ein hochwertiges Aufnahmegerät unerlässlich. Bei den kommunalen Medienzentren können

Aufnahmegeräte ausgeliehen werden. Eine Linkliste der hessischen Medienzentren hat der Landes-

arbeitskreis der kommunalen Medienzentren in Hessen e.V. auf www.mediahessen.de erstellt.

Wie kann ich Aufnahmen für ein Hörspiel bearbeiten?

Um die mit dem Aufnahmegerät gemachten Aufnahmen z.B. zu einem Hörspiel weiterzuverarbei-

ten, benötigt man eine entsprechende Software. Einfach in der Handhabung ist „Audacity“, ein

Tonstudio zum Aufnehmen, Bearbeiten und Abspielen von Audio-Dateien. Es kann im Internet unter

http://audacity.sourceforge.net gratis heruntergeladen werden. Für alle, die „Audacity“ entweder

selbst oder mit Kindern verwenden möchten, gibt es ein empfehlenswertes Tutorial unter

http://audacity.medpaed.de/.

Wer kann mich bei der medienpraktischen Arbeit vor Ort unterstützen?

Die sieben nichtkommerziellen Lokalradios (NKLs) in Hessen unterstützen als Bürgermedien auch die

praktische Medienarbeit von und mit Kindern, Jugendlichen und Multiplikatoren. Manche NKLs

verfügen zudem über eigene Kinder-, Jugend- und Schülerredaktionen. Auf der Homepage der

Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien fi ndet sich eine verlinkte Karte

der NKLs: www.lpr-hessen.de.

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Wie fi nde ich Empfehlungen für Hörspiele oder Bücher?

Einmal im Monat empfi ehlt die Stiftung Zuhören gemeinsam mit dem Institut für angewandte

Kindermedienforschung auf ihrer Homepage eine „CD des Monats“ mit einer ausführlichen Darstel-

lung des Inhalts und Anregungen zur didaktischen Umsetzung. Außerdem können in einem Archiv

alle Empfehlungen der vergangenen Monate eingesehen werden: www.zuhoeren.de/home/

hoer-und-leseempfehlungen/cd-des-monats.html. Ob aktuelle Kinderbuchtipps oder thematische

Leseempfehlungen – auf der Homepage der Stiftung Lesen fi nden Sie eine große Auswahl. Sie kön-

nen sich auch Ihre eigene Favoritensammlung zusammenstellen:

www.stiftunglesen.de/leseempfehlungen.

Wie kann ich die Eltern in die Zuhör-, Sprach- und Leseförderung einbeziehen?

Im Rahmen des Fortbildungsprojekts Dreiklang ist unter dem Titel „Eltern hören zu – sprechen –

lesen vor“ eine Broschüre entstanden, die thematisiert, warum Zuhören, Sprechen und (Vor)Lesen

wichtig für die kindliche Entwicklung sind. Die Elternbroschüre ist sowohl in deutscher Sprache als

auch in Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch erhältlich und kann auf der Homepage der Stiftung

Zuhören unter www.stiftung-zuhoeren.de heruntergeladen oder gegen eine Schutzgebühr bestellt

werden.

Wo fi nde ich Informationen zum Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan?

Die Hessische Landesregierung hat einen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) für Kinder von 0 bis 10

Jahren erstellt, der seit Beginn des Schuljahres 2008/2009 durch das Hessische Kultusministerium

und das Hessische Sozialministerium implementiert wird. Unter www.bep.hessen.de können der

BEP und weiterführende Informationen abgerufen werden.

Adressen:

Stiftung Zuhören

c/o Hessischer Rundfunk

Bertramstr. 8

60320 Frankfurt am Main

www.stiftung-zuhoeren.de

Stiftung Lesen

Römerwall 40

55131 Mainz

www.stiftunglesen.de

Gemeinsame Geschäftsstelle

Bildungs- und Erziehungsplan

Dostojewskistr. 4

65187 Wiesbaden

www.bep.hessen.de

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Gefördert durch: Ein Projekt der:


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