E I N D R E I K L A N G Zuhören – Sprechen – (Vor)LesenProjektergebnisse & Anregungen aus der Praxis für Kooperationen von Kindertagesstätten und Grundschulen
(Vor)Lesen
Zuhören
Sprechen
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Inhalt
Impressum 4
Vorwort des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Kultusministeriums 5
Vorwort der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören 6
Dreiklang und der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan 7
Zum Gebrauch der Broschüre 9
Projekte der Tandems 10 – 59
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien 10 – 31
Tandem: Hadamar 10„Der Grüffelo – The Gruffelo“ (Mehrsprachiges Projekt) – Gemeinsames
Erleben und Erfahren einer Geschichte in deutscher und englischer Sprache
Tandem: Vöhl 12„Der Grüffelo“ – Malen, basteln und musizieren zu einem Kinderbuch
Tandem: Altenstadt 14„Die kleine Maus sucht einen Freund“ – Die literarische und künstlerisch-
kreative Umsetzung eines Bilderbuchs
Tandem: Fürth (Odenwald) 16„Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ – Ein tierisches Bilderbuchprojekt
Tandem: Weinbach 18„Julian, der Zeitungsrabe“ – Kinder entdecken ein Bilderbuch
Tandem: Lützelbach 20„Hören und Gestalten“ – Künstlerisch-kreative Umsetzung von
Geräuschen und Bilderbüchern
Tandem: Usingen 22„Der Löwe ist los!“ – Kinder erstellen ein Hörbuch und ein Bilderbuch
Tandem: Modautal 24„Der Löwe ist los“ – Entwickeln eigener Geschichten
Tandem: Nidda 26„Märchen“ – Kindertagesstättenkinder spielen Theater, tanzen, singen und
malen zu einem selbstgeschriebenen Märchen von Grundschulkindern
Tandem: Hadamar-Niederhadamar 28„Der Elefant und die Schildkröte – ein afrikanisches Märchen“
– Mit Kindern aus einem Märchen ein musikalisches Theaterstück entwickeln
Tandem: Wiesbaden 30„Die Königin der Farben“ – (Zu-)Hören fördern im musikalisch-
darstellenden Rollenspiel
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Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden 32 – 59
Tandem: Allendorf (Eder) 32„Eine Reise um die Welt“ (Mehrsprachiges Projekt) – Kinder lernen fremde
Länder, Kulturen und Sprachen kennen
Tandem: Bad Nauheim-Schwalheim 34„Wer ruft denn da in Schwalheim?“ (Mehrsprachiges Projekt) – Kinder hören
und erleben Geräusche in ihrer alltäglichen Umgebung und setzen diese in
unterschiedlicher Weise um
Tandem: Villmar-Aumenau 36„Ich bin ganz Ohr!“ – Gemeinsam erkunden wir die Kindertagesstätte
Tandem: Bad Vilbel 38„Der Weg von der Kita zur Schule“ – Die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen
Tandem: Maintal 40„Stadtteilprojekt“ – Kinder entdecken den Weg von der Kindertagesstätte
zur Schule als Hör-Raum
Tandem: Neu-Anspach 42„Schulhausrallye“ – Kindertagesstättenkinder lernen die Schule kennen
Tandem: Lohfelden-Vollmarshausen 44„Was hörst du?“ – Eine musikalische Reise durch unseren Ort
Tandem: Ober-Mörlen 46„Unterwegs mit dem Spielplatz-TÜV und Geräusche-Memory“
– Kinder erkunden ihre Lebenswelt
Tandem: Limburg/Eschhofen 48„Das Eschhöfer Geräuscherätsel“ – Kinder erstellen ein Rätsel mit Geräuschen
aus ihrem Alltag
Tandem: Hofheim-Wallau 50„Bilder im Ohr – Bilder erzählen ihre Geschichten“ – Kinder erkunden ihre
akustische Umwelt und erstellen Bilder und Geschichten zu Geräuschen
Tandem: Bensheim 52„Ein Tag des offenen Ohrs“ – Kinder erkunden das Sinnesorgan Ohr
Tandem: Trebur-Geinsheim 54„Geräuschemacher und Hörexperimente“ – Eine Projektwoche
rund um das Thema Hören und Zuhören
Tandem: Seeheim-Jugenheim 56„Eine Reise durch den Dschungel“ – Ein gemeinsamer Aktionstag rund um
die Themen Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen
Tandem: Schaafheim 58„Weltraum und Universum“ – Ein naturwissenschaftliches Thema
regt zum Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen an
Glossar 60
Serviceteil 62
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Impressum
Herausgeber:
Stiftung Zuhören, Stiftung Lesen
Text und Redaktion:
Volker Bernius, Simone Groos,
Manja Klötzing, Claudia Roth,
Sigrid Strecker
Redaktionsschluss:
April 2011
Fotos:
Mit freundlicher Genehmigung der
teilnehmenden Einrichtungen
Gestaltung:
Andrea Adler & Alice Hubert,
hauptsache:design, Mainz
Druck:
Printec Repro-Druck, Kaiserslautern
Aufl age: 1.000
© Stiftung Zuhören, Stiftung Lesen
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Liebe Fachkräfte, liebe Lehrkräfte,
liebe Leserinnen und Leser,
der renommierte Hirnforscher Professor Gerald Hüther antwortete auf die Frage nach den drei
zentralen Fähigkeiten, die die pädagogischen Fachkräfte in jedem Fall brauchen würden, um Kinder
möglichst optimal zu fördern: „Einladen – ermuntern – inspirieren!“
Auch wir hoffen, dass Sie durch diese Praxisbroschüre eingeladen, ermuntert und inspiriert werden,
in Ihrer Kindertagesstätte oder in Ihrer Schule gemeinsam Projekte zu initiieren und durchzuführen.
Die vorliegende Praxisbroschüre möchte Ihnen Ideen anbieten, wie Sie „gemeinsam Zuhören – Spre-
chen – (Vor)Lesen“ in Ihren Einrichtungen, noch weiter ausbauen können.
Die Broschüre entstand aus einem Kooperationsprojekt der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören
im Auftrag des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Kultusministeriums.
Der Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen ist die Grundlage für
eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kindertagestätten, Grundschulen und Eltern. Die Kinder
stehen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt der gemeinsamen Überlegungen. Ihre Bildung
versteht sich als gemeinsamer sozialer Prozess, an dem sich Kinder und Erwachsene aktiv beteiligen.
Der ko-konstruktive Ansatz ermöglicht eine Kontinuität im Bildungsverständnis zwischen dem
Elementar- und Schulbereich.
Als ein Impulsprojekt der gemeinsamen Arbeit zwischen Kindertagesstätten, Grundschulen und
Eltern wurde im Jahr 2010 zum zweiten Mal das Projekt „Dreiklang: Zuhören – Sprechen – (Vor)
Lesen“ durchgeführt. Tandems aus Grundschulen und Kindertagesstätten wurden in Fortbildungen
qualifi ziert und dabei begleitet, gemeinsam Projekte zu entwickeln. Innerhalb dieser praktischen
Beschäftigungen mit dem Thema „Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“ sind sehr unterschiedliche
Ergebnisse entstanden. Das Produkt ist diese gelungene Broschüre, die einen Reichtum an Ideen
enthält, die zur Nachahmung einladen, ermutigen und inspirieren sollen.
Durch die einzelnen Tandemprojekte konnten Kinder über einen längeren Zeitraum an einem ge-
meinsamen Thema arbeiten, wodurch die Kreativität der Kinder gefördert wurde. Miteinander zu
kommunizieren und zu lernen förderte und stärkte die sozialen und personalen Kompetenzen der
Kinder, die für ihre individuelle Zukunftsbewältigung notwendig sind.
Freuen Sie sich auf die eindrucksvollen Erfahrungen, die nicht nur die Kinder erleben, wenn alle
gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dieser Broschüre und
hoffen, dass Sie Freude an der Umsetzung haben.
Dorothea Henzler Stefan Grüttner
Hessisches Kultusministerium Hessisches Sozialministerium
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen und Leser,
wie entscheidend die Lernerfahrungen in den ersten Lebensjahren eines Kindes für seinen späteren
Bildungsweg sind, wissen Sie als Fachkräfte in den Kindertagesstätten und der Tagespfl ege und als
Lehrkräfte in der Grundschule aus Ihrem Alltag zu berichten – denn Sie knüpfen in Ihrer pädagogi-
schen Arbeit bei den bereits vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten des Kindes an. Deshalb ist es
besonders wichtig, die Förderung von grundlegenden Kompetenzen aufeinander abzustimmen.
Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen spielen als Kernelemente aller Bildungsbereiche eine grundlegende
und wesentliche Rolle im kindlichen Bildungsprozess genauso wie in der Kommunikation und im
alltäglichen Miteinander. Diese Fähigkeiten sowohl gleichwertig nebeneinander als auch gemeinsam
in Kindertagesstätten und Grundschulen zu fördern war das Ziel des Projekts „Dreiklang: Zuhören –
Sprechen – (Vor)Lesen“ der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören.
Mit dieser Praxisbroschüre möchten wir allen Pädagoginnen und Pädagogen, insbesondere denjeni-
gen, die als Erzieherinnen und Erzieher oder als Grundschullehrkräfte arbeiten, Anregungen geben,
wie der Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule mit institutionenübergreifenden
Projekten gestaltet werden kann. Tandems aus Kindertagesstätten und Grundschulen in ganz
Hessen haben die hier vorgestellten Konzepte im Rahmen des Dreiklang-Projekts entwickelt. Alle
hier vorgestellten Projektideen zum Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen wurden in den Einrichtungen
bereits erfolgreich umgesetzt und sind damit für die pädagogische Praxis von besonders hohem
Nutzen.
Ein besonderer Dank gilt all denen, die die kreativen Ideen und Wege der Zuhör-, Sprach- und Lese-
förderung praktisch in ihren Einrichtungen vor Ort durchgeführt haben – oft mit Mühen, aber vor
allem mit Engagement und zusätzlicher Zeit.
Wir sind sicher, dass auch Sie hier Anregungen für Ihre Arbeit fi nden werden, und wünschen Ihnen
und den Kindern schon jetzt viel Spaß beim Ausprobieren!
Sigrid Strecker Volker Bernius
Stiftung Lesen Stiftung Zuhören
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„Dreiklang: Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“ Ein Kooperationsprojekt der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören
Zuhören, Sprechen und (Vor)Lesen: Das ist ein Dreiklang, der in der alltäglichen Interaktion von
Kindern mit Eltern, Geschwistern, Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern und in der
gesamten Kommunikation einen hohen Stellenwert hat und haben muss! Wenn wir lernen und von
anderen lernen, hören wir hin und verstehen, welche Botschaften und welche Informationen
gemeint sind. Die Sprache ist das entscheidende Mittel, mit dem wir uns auch selbst mitteilen. Das
kann miteinander im Gespräch geschehen oder auch über die Schriftsprache. Zuhören, Sprechen und
(Vor)Lesen gehören untrennbar zusammen.
Es ist der Grundgedanke des Projekts „Dreiklang: Zuhören – Sprechen – (Vor)Lesen“, diese Fähigkei-
ten nicht getrennt voneinander, sondern zusammen zu fördern – dies auf der Grundlage des
Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans (BEP) für Kinder von 0 bis 10 Jahren.
Initiiert wurde das Fortbildungsprojekt von der Stiftung Zuhören und der Stiftung Lesen für Tandems
– für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kindertagesstätten und Grundschulen aus Hessen.
Verwirklicht werden konnte es mit der Unterstützung des Hessischen Sozialministeriums und des
Hessischen Kultusministeriums. Erstmals wurde das Projekt in den Jahren 2007 und 2008 umge-
setzt. Basierend auf den Erfahrungen und dem Bedarf wurde das Projekt in den Jahren 2009 und
2010 in einer erweiterten Form durchgeführt.
Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer in ganz Hessen, deren Einrichtungen bereits
erste Erfahrungen in der Kooperation als Tandem bei der Erprobung des Hessischen Bildungs- und
Erziehungsplans für Kinder von 0 bis 10 Jahren gesammelt hatten, waren die Adressaten des
Dreiklang-Projekts. Über sie konnten im Jahr 2010 mehrere tausend Kinder in Kindertagesstätten
und Schulen erreicht werden. Ziel war es, die Zuhör-, Sprach- und (Vor)Lesefähigkeit der Kinder von
Anfang an gleichwertig und gleichberechtigt zu fördern und den Übergang zwischen Kindertages-
stätte und Schule so zu gestalten, dass die Kinder ihren Bildungsweg als kontinuierliche Fortsetzung
in den aufeinanderfolgenden Einrichtungen erleben.
Das Projekt gliederte sich in einen fachlich-informativen Teil mit Fortbildungen und einen prakti-
schen Teil, in dem die Tandems gemeinsam ein Projekt im Sinne des oben genannten Dreiklangs
planten und umsetzten. Beide Teile wurden bewusst nicht zeitlich voneinander getrennt, um
Rücksicht auf die Möglichkeiten zeitlicher Gestaltung der Tandems zu nehmen (nicht selten
kooperierten vier oder mehr Einrichtungen miteinander).
Über mehrere Monate hinweg nahmen die Pädagoginnen und Pädagogen gemeinsam an den von
der Stiftung Lesen und der Stiftung Zuhören organisierten Fortbildungen teil und vertieften dadurch
ihre Kenntnisse unter anderem in folgenden Aspekten des Dreiklangs:
• Auditive und visuelle Wahrnehmung
• Sprachförderung durch Zuhören
• Stimme und Erzählen
• Kommunikationsstärke und Zuhörverhalten
• Medienpraxis (Bilder- und Kinderbücher, Hörspiele und Hörbücher)
• Wirkung von Lärm, akustische und pädagogische Gestaltung
• Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern und Teamarbeit
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Mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 70 Kindertagesstätten und Grundschulen
konnten auf diese Weise im Jahr 2010 fortgebildet werden.
Im Rahmen des Projekts erhielten die teilnehmenden Einrichtungen ein Medienpaket, das auf die
Bedürfnisse der Tandems ausgerichtet war und als Grundlage für die gemeinsamen Projekte und für
die weiterführende Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung sowie Medienbildung in den Einrichtun-
gen diente. Das Paket enthielt ein- und mehrsprachige Bücher und Hörspiele, Klang- und Geräusche-
CDs, Bilderbücher, fachdidaktische Literatur und ein hochwertiges Aufnahmegerät, um die Medien-
kompetenz der Kinder aktiv fördern zu können. In der Praxis bewährte sich das Medienpaket
aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Es entstanden beispielsweise Projekte, die sich
mit Mehrsprachigkeit beschäftigten oder die akustische Wahrnehmung der kindlichen Lebenswelt in
den Vordergrund rückten oder auf den spielerischen Umgang mit der Schriftsprache einen besonde-
ren Wert legten.
Die Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung erwies sich im Projekt als zentrales gemeinsames
Bildungsziel von Kindertagesstätte und Grundschule, an das die erarbeiteten Praxisbeispiele der
Dreiklang-Tandems anknüpften und das sich im Arbeitsprozess als bedeutsames Bindeglied
zwischen den Einrichtungen erwies. Zugleich ließ es den Tandems genügend Raum, um in ihren
Projekten eigene Schwerpunkte zu setzen, die individuellen Bedürfnisse der Kinder zu berücksichti-
gen und auf deren Interessen einzugehen. Bereits bei der Entwicklung des Dreiklang-Konzepts war
der Hessische BEP wegweisend. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den jeweiligen Institutio-
nen konnten sich mit ihrer Gestaltung und Organisation des Bildungsprozesses am Kind orientieren.
Den Fähigkeiten Zuhören, Sprechen und (Vor)Lesen kommt dabei zentrale Bedeutung zu, denn sie
bilden die Kernelemente aller im BEP formulierten Bildungsbereiche.
Die Tandems arbeiteten nach den Grundsätzen und Prinzipien des Hessischen Bildungs- und
Erziehungsplans und hatten das Ziel, ko-konstruktiv zu arbeiten. Sie bezogen die Kinder sehr eng in
die Umsetzung und Gestaltung des Projektes ein, bemühten sich um die Konsistenz der Bildungs-
ziele und -inhalte sowohl in der Kindertagesstätte als auch in der Schule und legten großen Wert
darauf, Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit den Eltern und Großeltern aufzubauen. Die
Ziele des Dreiklangs konnten damit auch in der Öffentlichkeit ganz praktisch und nachvollziehbar
vermittelt werden.
Der Schwerpunkt der Bildungs- und Erziehungsziele in den Praxisprojekten liegt entsprechend dem
Dreiklang vor allem im Bereich „Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder“, auf den
Elementen „Sprache und Literacy“ und „Medien“. Daneben fördern die Projekte auch „Starke Kinder“,
„Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder“, „Verantwortungsvoll und werteorientiert
handelnde Kinder“ sowie „Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder“.
Schließlich ist das Projekt ein gelungenes Beispiel dafür, dass durch die Kooperation der Einrichtun-
gen und durch deren gemeinsamen Arbeitsprozess und Informationsaustausch auch eine Tür
geöffnet werden konnte für einen gut gestalteten und möglichst reibungslosen Übergang von der
Kindertagesstätte zur Grundschule. In diesem Sinne setzen die Projekte der Dreiklang-Tandems auch
hier den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan praktisch um.
Informationen zum Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan fi nden Sie unter www.bep.hessen.de
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Zum Gebrauch der Broschüre
Die hier vorgestellten Projekte zur Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung sind in die Themenberei-
che „Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien“ und „Mit allen Sinnen
entdecken, erforschen und erkunden“ gegliedert. Beim ersten Themenbereich bildet ein bestimmtes
Medium, beispielsweise ein Hörspiel, den Ausgangspunkt, während beim zweiten Themenbereich
der sinnliche Zugang zur kindlichen oder einer fremden Lebenswelt im Mittelpunkt steht. Projekte,
die zusätzlich einen Schwerpunkt auf die Mehrsprachigkeit setzen, tragen einen entsprechenden
Vermerk.
Jede Projektbeschreibung wird auf einer Doppelseite präsentiert und ist übersichtlich in mehrere
Rubriken gegliedert. Jeweils am Anfang fi nden sich Angaben zum zeitlichen Umfang (Vorbereitung,
Durchführung und ggf. Nachbereitung), zur Anzahl der teilnehmenden Kinder und der Zusammen-
setzung der Gruppe sowie zu den verwendeten Materialien, Büchern und CDs. Der überwiegende
Teil der in den Projekten eingesetzten Medien ist im Handel erhältlich. Einige CDs und Bücher
können nur bei der Stiftung Zuhören bestellt werden. Bezugsmöglichkeiten fi nden Sie im Serviceteil
am Ende der Broschüre.
Angaben zur Wirkung und Nachhaltigkeit im Sinne des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans
ergänzen die Projektbeschreibungen. Neben Informationen zu den Lernerfahrungen der Kinder sind
hier auch Hinweise zur Kooperation der Tandems sowie zur Beteiligung der Eltern zu fi nden. Die im
Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan entwickelten Visionen sind in einer Randspalte neben dem
Projekt aufgeführt und erleichtern damit die Zuordnung in die im Hessischen Bildungs- und
Erziehungsplan formulierten Ziele. In der Rubrik Produkte am Ende jeder Projektbeschreibung sind
die im Rahmen der Projekte von den Kindern erstellten Medien (Buch, Hörspiel usw.) oder andere
Ausdrucksmittel (Bastelarbeiten, Ausstellungen usw.) zusammengefasst.
Bilder, Fotos und Zeitungsartikel, die im Zusammenhang mit den Projekten entstanden sind, sowie
Originalzitate der pädagogischen Fachkräfte und Lehrkräfte vermitteln einen Eindruck davon, mit
wie viel Engagement alle Beteiligten an der gemeinsamen Umsetzung des Dreiklangs gearbeitet
haben. Interessierten Kolleginnen und Kollegen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
beteiligten Einrichtungen für Fragen zu den einzelnen Projekten zur Verfügung. Die Kontaktdaten
der Tandems können den Projektdarstellungen entnommen werden.
Im Glossar am Ende dieser Broschüre sind die wichtigsten der hier verwendeten Begriffe aus der
Zuhör-, Sprach- und (Vor)Leseförderung erläutert. Der Serviceteil enthält weiterführende Informatio-
nen zur Stiftung Lesen, der Stiftung Zuhören und dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan
sowie eine Linksammlung zur medienpraktischen Arbeit.
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Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 1 Tag, Durchführung
1 Monat (ein Mal pro Woche ca.
60 Minuten) sowie ausführliche
Nachbereitung
Verwendete Bücher und CDs
A. Scheffl er/J. Donaldson: „Der
Grüffelo“, Beltz 2010 (Buch), Hör-
company 2008 (CD)
Materialien
Pappmaché, Knete, Temperafarben
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
7 Vorschulkinder der Kindertages-
stätte, ca. 70 Schulkinder ( jeweils
eine Klasse der Jahrgangsstufen
1–4)
Produkte
Bild/Bastelarbeit, Ausstellung/
Präsentation
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die Auseinandersetzung mit dem Hörspiel und
das Betrachten von verschiedenen Ausgangspo-
sitionen haben zu einer refl ektierten Haltung in
verschiedenen sozialen und auch kommunikati-
ven Bereichen beigetragen. Durch die differen-
zierten Formen der Vertiefung haben alle Alters-
stufen einen erweiterten Zugang zum Zuhören
und Versinnbildlichen erfahren und aktiv
anwenden können. Durch das Malen und
Basteln des Grüffelos wurden die Kreativität
und die Fantasie der Kinder angeregt.
Die Vernetzung von Kindertagesstätte und
Grundschule wird im nächsten Schritt intensi-
viert, wenn es an die gemeinsame Umsetzung
des Theaterstücks geht. Durch das Projekt ist
die Kooperation mehr in den Mittelpunkt
gerückt und viele Ideen konnten aufgegriffen
und gemeinsam weiterentwickelt werden.
Anhand verschiedener Fragestellungen haben
sich Ziele und Überlegungen wieder fester
miteinander verbunden. Die Eltern waren von
Anfang an in das Projekt und die vorangegange-
nen Überlegungen zur Kooperation einbezogen,
was sowohl von Seiten der pädagogischen
Fach- und Lehrkräfte als auch von Seiten der
Eltern positiv bewertet wurde. Zukünftig sollen
die Eltern noch aktiver in das Geschehen
eingebunden werden.
Das Projekt hat dazu beigetragen und wird
durch die Weiterentwicklung noch mehr dazu
beitragen, dass der Übergang vom Kindergarten
in die Grundschule eine „weichere“ Schnittstel-
le wird, die auf die Kinder durch die vielen be-
kannten Menschen nun nicht mehr so verunsi-
chernd wirkt – ein Übergang, der vor allem
Spaß und Lust aufs Miteinander machen soll.
Tandem: Hadamar
„Der Grüffelo – The Gruffelo“ (Mehrsprachiges Projekt)Gemeinsames Erleben und Erfahren einer Geschichte in deutscher und englischer Sprache
Projektbeschreibung
Die Vorschulkinder der Kindertagesstätte trafen
sich einmal in der Woche, um das Projekt zu er-
arbeiten. Begonnen wurde damit, dass im Hör-
club auf einem Sofa, im Lesekörbchen oder an
einem anderen bequemen und gemütlichen
Ort die CD „Der Grüffelo“ gemeinsam angehört
wurde. Danach brachten die Kinder ihre Fanta-
sien und Ideen zum Hörbuch mit unterschied-
lichen Stiften und Materialien zu Papier. Beim
nächsten Treffen wurde gemeinsam das Bilder-
buch betrachtet und anschließend der Inhalt
vertieft.
Die Schülerinnen und Schüler hörten zunächst
die englische Version der Geschichte im Vortrag
einer Lehrkraft. In den folgenden beiden Stun-
den wurde die Geschichte mit verschiedenen
Mitteln künstlerisch durch Malen mit Tempera-
farben umgesetzt. Gemeinsam entwickelten
die Kinder die Idee, einen „echten Grüffelo“
herzustellen. Hierfür konnten die Stunden der
Bastel-AG genutzt werden. Der Grüffelo wurde
dann beim Abschlusstreffen von allen Kindern
gemeinsam fertiggestellt.
Für die Zukunft ist vorgesehen, gemeinsam ein
Theaterstück „Der Grüffelo“ mit den entspre-
chenden Requisiten und instrumentaler Unter-
malung zu entwickeln. Einbezogen werden
sollen Kinder aus der Kindertagesstätte und der
Grundschule. Das Theaterstück soll beim Schul-
fest und eventuell auch beim Kindertagesstät-
tenfest präsentiert werden.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien
11
Tandem: Hadamar
Kontakt
Herzenbergschule HadamarNonnengasse 32 a65589 Hadamar0 64 33 · 20 [email protected]
Kath. Kindertagesstätte St. LeonhardUnterdorfstr. 7 a65589 Hadamar-Oberweyer0 64 33 · 21 [email protected]
„Für die Kinder war die Geschichte und die
Auseinandersetzung auf den unterschied-
lichen Ebenen ein echtes Highlight.“
„Es war begeisternd zu erleben, welche Ideen durch die Kinder aufge-
griffen und weiterentwickelt werden konnten. Gerade im Schulbereich
waren andere Unterrichtsfächer, wie z.B. Mathematik und Deutsch,
Sachkunde und Sport aktiv einbezogen.“
„Auf der Grundlage des Bildungs- und Erziehungsplanes
konnte durch das Projekt ein weiterführender und
vertiefender Einblick in die Arbeit der anderen Institution
gewonnen werden.“
12
Tandem: VöhlKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die beteiligten Kinder konnten sich als kommu-
nikationsfreudige sowie kreative, fantasievolle
und künstlerische Kinder erfahren. Durch das
Vorlesen der Geschichte vom Grüffelo und das
Hören des Hörbuchs übten sich die Kinder im
genauen Hinhören, um Fragen zum Inhalt
beantworten zu können. Anschließend erzähl-
ten sie die Geschichte nach und übten den Text
ein, um ihn als Theaterstück vorzuführen. Dabei
mussten sie sich in die verschiedenen Figuren
der Geschichte einfühlen und erweiterten so
ihre Empathiefähigkeit.
Die unterschiedlichen Formen der Auseinander-
setzung mit der Geschichte förderten die
Sprachkompetenz und Kommunikationsfähig-
keit der Kinder sowie das differenzierte Wahr-
nehmen nonverbaler Aspekte von Kommunika-
tion. Ihre Fantasie und Kreativität wurde durch
das bildnerische Gestalten des Grüffelos und
beim spielerischen Umgang mit den Elementen
des Theaters und beim Üben der Theaterszenen
angeregt.
Die Kinder setzten die einzelnen Sprechszenen
auch mit Klängen um. Sie lernten Musikinstru-
mente und Elemente von Musik kennen, und
sie schulten das sinnerschließende Zuhören. Sie
erlebten akustische Medien emotional und
tauschten sich darüber aus. Zudem lernten sie
Medien als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel
in der Theatervorführung kennen. Ein Projekt
– mit allen Sinnen!
Das Besondere des Projekts war, dass die Kinder
während des Übergangs in die andere Instituti-
on an einem Thema gearbeitet haben. In der
Schule wurde das in der Kindertagesstätte
begonnene Projekt mit anderen Möglichkeiten
fortgeführt.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 1 Tag, Durchführung
3 Wochen (verteilt über 6 Monate)
Verwendete Bücher und CDs
A. Scheffl er/J. Donaldson:
„Der Grüffelo“, Beltz 2010 (Buch),
Hörcompany 2008 (CD)
Materialien
Alltagsmaterialien (Karton, Papier-
rollen, Joghurtbecher, Stoffreste),
Instrumente (Xylophon, Hand-
trommel, Bongo/Djembe, Glocken-
kranz, Kettenrassel), Materialien
zum Basteln von Kostümen
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
17 Vorschulkinder (aus zwei
Kindertagesstätten) bzw. spätere
Schulkinder (1. Klasse)
Produkte
Bild/Bastelarbeit, Theater, Musik,
Präsentation
„Der Grüffelo“Malen, basteln und musizieren zu einem Kinderbuch
Projektbeschreibung
Das Projekt begann mit einem Vorlesetag für
die Vorschüler (der Vorlesevormittag für die
künftigen Schulanfänger ist bereits seit Jahren
ein festes Strukturelement im Aufnahmever-
fahren der Schule). Die künftige Klassenlehrerin
der Kindertagesstättenkinder las absatzweise
das Buch „Der Grüffelo“ vor, in dem aus der
Fantasiegestalt einer kleinen Maus ein
leibhaftiges Monster entsteht: der Grüffelo. In
den Lesepausen konnten die Kinder eine
vorbereitete Umrisszeichnung vom Grüffelo mit
Buntstiften vervollständigen und ausmalen.
In den darauffolgenden Tagen wurde die
Geschichte vom großen Grüffelo und der
kleinen Maus noch einmal in der Kindertages-
stätte aufgegriffen und gemeinsam das
Hörbuch angehört. Mit Alltagsmaterialien
(Karton, Papierrollen, Joghurtbechern, Stoffres-
ten etc.) und Farbe wurde der Grüffelo
nachgebastelt. Die Verklanglichung der
einzelnen Sprechszenen mit Xylophon,
Handtrommel, Bongos, Djembe, Glockenkranz
und Kettenrassel machte den Kindern beson-
ders viel Spaß.
Mittlerweile sind die Kinder der Kindertages-
stätte Schulkinder. In der Schule haben sie über
die Herbstferien die einzelnen Sprechrollen der
Geschichte auswendig gelernt und ein
Grüffelo-Theaterstück mit Instrumenten
eingeübt, das nach zwei Monaten für die
Kindertagesstättenkinder und die Eltern und
Großeltern der jetzigen Erstklässler aufgeführt
wurde. Die Eltern waren bei der Anschaffung
der Bastelmaterialien und der Kostüme
beteiligt.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Kooperation und Beteiligung
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Tandem: Vöhl
Kontakt
Grundschule VöhlIm Gründchen 534516 Vöhl0 56 35 · 84 52
Kindergarten MarienhagenSchulweg 134516 Vöhl0 56 35 · 85 58
Kindergarten VöhlWiesenweg 234516 Vöhl0 56 35 · 18 63
„Die Vielfalt des Projektes hat es zu jeder Zeit immer
wieder spannend gemacht und den Zusammenhalt
zwischen Schule und Kindergarten gefestigt.
Auch für das kommende Schuljahr wollen wir eine
ähnliche Projektarbeit durchführen.“
„Den Kindern hat jede einzelne
Einheit des Projekts großen Spaß gemacht.
Etwas ganz Besonderes war die
Theateraufführung.“
14
In Schulen, die in 45-Minuten-
Stunden nach dem Fachlehrerprin-
zip unterrichten, gibt es eventuell
mehr Absprachen zu treffen und
mehr zu organisieren.
TIPP
Tandem: AltenstadtKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien
Wirkung und Nachhaltigkeit
Schwerpunkt des Projekts bildeten die Bereiche
Sprache und Literacy sowie bildnerische und
darstellende Kunst. Beim Zuhören und im
Vorlesegespräch haben die Kinder Kompeten-
zen rund um die Buch- und Erzählkultur
erworben. Das Bilderbuch als Medium eignete
sich zur Förderung des Zuhörens, Sprechens
und Lesens. Indem die Kinder über das Gehörte
sprachen und überlegten, welchem Tier die
Maus noch begegnen könnte, wurde ihre
Fantasie angeregt und sie erweiterten ihre
Sprachkompetenz. Die bildnerische Umsetzung
unterstützte ihre Ideen. Beim Einüben des
Stabpuppenspiels lernten die Kinder einen
spielerischen Umgang mit Elementen des
Theaters kennen und erfuhren das künstleri-
sche Gestalten und Darstellen als einen
Gemeinschaftsprozess mit anderen. Weiterhin
bot die Heterogenität der Gruppe vielfältige
Erfahrungsmöglichkeiten: die Kinder stärkten
ihre soziale Kompetenz. Sie nahmen die Hilfe
von Kindern mit mehr Erfahrung an und boten
weniger erfahrenen Kindern ihre Hilfe an. Durch
die gegenseitigen Besuche lernten sie, auf
unbekannte Kinder zuzugehen, mit ihnen
zusammenzuarbeiten, zu spielen und sich
kooperativ zu verhalten. Ihr Selbstwertgefühl
wurde gestärkt.
Die Kindertagesstättenkinder freuten sich nach
Abschluss des Projekts darauf, bald in die Schule
zu kommen und dort ihre neu gewonnenen
Freundinnen und Freunde wiederzutreffen. Für
die Schulkinder bestand die Möglichkeit, zum
neuen Schuljahr eine Patenschaft für eine
Erstklässlerin oder einen Erstklässler zu
übernehmen und ihr oder ihm die Eingewöh-
nung zu erleichtern. Durch das Fortbildungspro-
jekt „Dreiklang“ konnte die seit sechs Jahren
bestehende Kooperation zwischen der
Kindertagesstätte und der Schule mit neuen
Ideen bereichert werden.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 1 Tag,
Durchführung 2 Tage
Verwendete Bücher und CDs
E. Carle: „Die kleine Maus sucht
einen Freund“, dtv 2006 (Buch)
Materialien
Aufnahmegerät, Kopfhörer
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
10 Vorschulkinder aus der
Kindertagesstätte, 16 Schulkinder
(2. Klasse)
Produkte
Fotobuch, Bild/Bastelarbeit
„Die kleine Maus sucht einen Freund“Die literarische und künstlerisch-kreative Umsetzung eines Bilderbuchs
Projektbeschreibung
Die Schulkinder lasen das Bilderbuch „Die
kleine Maus sucht einen Freund“. Anschließend
nahm ein Teil der Schulkinder mit dem
Aufnahmegerät eine akustische Einladung mit
einem Tiergeräuschrätsel für die Kindertages-
stättenkinder auf.
Die Kindertagesstättenkinder folgten der
Einladung und besuchten die Schulkinder. Bei
diesem Treffen wurde die erste Hälfte des
Bilderbuchs vorgelesen. Daraufhin wurden die
Kinder in Gruppen eingeteilt. Sie überlegten,
welche Tiere die Maus noch treffen könnte.
Dann malten sie jeweils ein Tier auf ein Blatt,
das später in ihr eigenes Foto-Buch, das am
Ende des Projekts entstand, eingefügt wurde.
Die Schulkinder schrieben einen Satz dazu, den
die Kindertagesstättenkinder ihnen diktierten.
Gemeinsam bastelten sie das Tier als Stabpup-
pe. Zum Abschluss des Projekttags wurde der
zweite Teil des Bilderbuchs vorgelesen, und die
gemalten bzw. geschriebenen Seiten der Kinder
wurden im Kreis präsentiert und gewürdigt.
Die Kindertagesstättenkinder nahmen das
kopierte Bilderbuch und die Stabpuppen mit,
um den zweiten Projekttag vorzubereiten.
Nachdem auch die Schulkinder eine gesproche-
ne Einladung bekommen hatten, besuchten sie
am zweiten Projekttag die Kinder in der
Kindertagesstätte. Dort spielten ihnen die
Kindertagesstättenkinder die Geschichte von
der kleinen Maus, die einen Freund sucht, als
Stabpuppenspiel vor.
Als Dokumentation des Projekts entstand ein
Fotobuch in Form einer Maus, das im Kollegium
der Schule, im Team der Kindertagesstätte und
den Eltern vorgestellt wurde. Die gelungene
Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte
und Schule wurde schließlich auch der
Öffentlichkeit präsentiert, und zwar durch
einen Bericht in der Tageszeitung und eine
Ausstellung im Rathaus der Gemeinde.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Verantwortungsvoll und
werteorientiert handelnde Kinder
15
Tandem: Altenstadt
„Die Schulkinder der 2. Klasse waren stolz, ‚die Großen‘ zu sein
und ihr Können zu zeigen (beim Schreiben helfen), und die Kinder aus
dem Kindergarten waren erfüllt von den neuen Eindrücken und nahmen
stolz ihr selbstgemachtes Buch und die Stabpuppen mit nach Hause.“
Kontakt
Janusz-Korczak-SchuleFritz-Kreß-Str. 963674 Altenstadt0 60 47 · 23 [email protected]
Gemeindekindertagesstätte LöwenzahnLange Str. 1163674 Altenstadt0 60 47 · 6 73 20
„Beim zweiten Treffen gab es keine Berührungsängste
mehr und die Kita-Kinder schlüpften mit Freude in die
Rolle der Gastgeber und stellten nicht nur das Stabpuppen-
spiel, sondern auch ihren Kindergarten vor.“
„Ein russischer Junge aus der Schulklasse blühte am Tag des Besuchs der Kita-
Kinder auf, weil er sich um ein russisches Mädchen kümmern konnte,
das sich nicht traute etwas zu sagen. Nun war er endlich mal derjenige,
der besser sprechen konnte; er wuchs förmlich über sich hinaus,
und sie nahm seine Hilfe dankbar an.“
„Für die Kindergartenkinder war
es sehr wichtig, nach dem Besuch
in der Schule auch Gastgeber
sein zu dürfen. Sie konnten es
nach dem Stabpuppenspiel kaum
erwarten, ihren neu gewonnenen
Freunden ihren Kindergarten
zu zeigen und gemeinsam ihre
Lieblingsplätze aufzusuchen oder
Spiele zu spielen.“
16
Tandem: Fürth/Odenwald
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die Entwicklung bzw. Förderung von Literacy
bildete den Schwerpunkt des gemeinsamen
Projekts. Dabei ermöglichte die gelungene
Buchauswahl (Bilderbuch mit Texten und
Bildern) allen Kindern eine gleichermaßen
intensive Auseinandersetzung. Die individuelle
und altersgerechte Förderung der Hör- und
Lesekompetenz wurde geschult. Informationen
konnten mit dem Vorwissen der Kinder über
Tiere gut verknüpft werden, die Kinder konnten
das Verhalten der Figuren im Buch beschreiben
und die Geschichte nacherzählen, wodurch die
Kinder sich in sprachlichem Ausdruck und
Merkfähigkeit übten.
Die Kindertagesstättenkinder lernten Schrift als
Medium der Informationsvermittlung kennen.
Sie hatten viel Freude am Umgang mit
Buchstaben, und es konnte so eine Brücke zu
ihrer zukünftigen Schule geschlagen werden; es
ist geplant, durch einen Briefwechsel zwischen
den Kindern eine dauerhafte Verbindung zur
Schule zu schaffen und die Zusammenarbeit
zwischen Kindertagesstätten und Schule weiter
zu intensivieren.
Die Eltern halfen mit bei der Bereitstellung von
Materialien (Bücher, Kostüme etc.). Für die
Fortsetzung des Projekts gibt es bereits
zahlreiche Ideen, zum Beispiel: ein Zoobesuch,
ein Besuch der örtlichen Bücherei, Vorlesen
beim jährlichen Vorlesetag, gemeinsam ein
Buch erstellen (kreatives Schreiben).
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 6 Tage (ein gemein-
sames Treffen pro Woche über
sechs Wochen verteilt), Durchfüh-
rung 1 Tag (3 Stunden)
Verwendete Bücher und CDs
M. Baltscheit: „Die Geschichte
vom Löwen, der nicht schreiben
konnte“, Beltz 2010 (Buch)
Materialien
Kostüme, Instrumente, Papierbahn
(6 m), Materialien zum Basteln
von Rasseln
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
30 Vorschulkinder aus vier
Kindertagesstätten, 20 Schul-
kinder (2. Klasse)
Produkte
Gedicht, Bild/Bastelarbeit, Thea-
ter/Tanz, Ausstellung/Präsentati-
on, Musik/Gesang/Klangerzeuger,
Kostüme/Maske
„Der Löwe, der nicht schreiben konnte“Ein tierisches Bilderbuchprojekt
Projektbeschreibung
Zur Vorbereitung lasen alle Kinder das Buch
„Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ und
überlegten sich verschiedene Möglichkeiten zur
Umsetzung. Am Projekttag trafen sich alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der
Schulturnhalle zu einer gemeinsamen Auffüh-
rung: Die Schulkinder lasen in Abschnitten das
Buch vom Löwen vor. Mit Tänzen, einem
Bewegungsspiel, Liedern und Gedichten
gestalteten die Kindertagesstättenkinder die
einzelnen Abschnitte und trugen dabei
Tierkostüme. Danach präsentierten die
Schulkinder ihr Tier-ABC auf einer Stellwand.
Nach gemeinsamen Tier-Spielen in der Halle
teilten sich alle Kinder in gemischte Gruppen
auf und absolvierten drei vorbereitete Statio-
nen: 1. gemeinsam ein Bild zur Geschichte
malen (auf einer langen Papierbahn); 2. Rasseln
basteln; 3. Urwaldparcours durchlaufen (an
Seilen schwingen, über bewegliche Bänke
balancieren, an Kletterwand klettern usw.).
Zum Abschluss wurden noch gemeinsame
Bewegungsspiele durchgeführt und die
Grundschulkinder zeigten den Kindertagesstät-
tenkindern in Kleingruppen die Schule.
Alle Einrichtungen bereiteten mit den Kindern
einen Beitrag für die gemeinsame Darstellung
vor. Dadurch wurde die Aufführung zu einem
Gemeinschaftsprojekt mit sehr unterschiedli-
chen Elementen: Die Kindertagesstätten hatten
sich mit dem Buch und jeweils ein bis zwei
Tieren beschäftigt und näherten sich dem
Inhalt durch Rollenspiele, Tänze, Lieder,
Kostüme-Gestalten, Bewegungsstunden,
Singen, Spielen, Vorlesen und Zuhören. In der
Grundschule wurde das Buch im Rahmen einer
Literaturwoche intensiv bearbeitet, so dass die
Kinder den Text fl üssig vorlesen konnten.
Außerdem entstand ein Tier-ABC, und zusam-
men mit den Eltern bastelten die Kinder
Masken und Kostüme.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Fürth (Odenwald)
17
„Den Grundschülern hat es Spaß gemacht, ihr sach-
kundliches Vorwissen einzubringen, das Buch neu
zu illustrieren und eine Aktion (Aufführung) mit den
Kindergartenkindern zu planen.“
Kontakt
Müller-Guttenbrunn-Schule In den Pfarrwiesen 164658 Fürth0 62 53 · 55 [email protected]
Kindergarten RegenbogenSchulstr. 964658 Fürth0 62 53 · 42 14
Kindergarten Haus RasselbandeIm Ort 564658 Fürth-Krumbach0 62 53 · 2 14 30
Kath. Kindertagesstätte Schwester TheresiaErbacher Str. 964658 Fürth0 62 53 · 51 41
Kindergarten SchwalbennestFahrenbacher Str. 11864658 Fürth-Fahrenbach0 62 53 · 69 35
Tandem: Fürth (Odenwald)
„Zu überlegen, wie die Löwin dem Löwen das
Schreiben vermittelt, nämlich mit dem Tier-ABC,
war für die Kinder lustig und interessant.“
„Sie zeigten großes Engagement und Ausdauer
beim Basteln der Kostüme. Auch die
musikalische Begleitung der Geschichte bereitete
den Kindern Freude.“
„Es hat den Kindertagesstättenkindern Spaß
gemacht, das Bilderbuch anhand selbst
hergestellter Figuren leben zu lassen,
die verschiedenen Charaktere nachzuspielen
und sich mit Reimen und Gedichten aus-
einanderzusetzen.“
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien
18
Tandem: Weinbach
Wirkung und Nachhaltigkeit
Durch die kontinuierliche Auseinandersetzung
mit dem Buch „Julian, der Zeitungsrabe“
wurden Erfahrungen und Kompetenzen rund
um Buch-, Erzähl- und Schriftkultur angeregt.
Die Kinder entwickelten Interesse an Sprache
und Literacy. Sie erweiterten ihr Textverständ-
nis, ihre sprachliche Abstraktionsfähigkeit und
stellten Zusammenhänge mittels Sprache her.
Sie nahmen fremde Perspektiven ein und ent-
wickelten Freude am Geschichtenerzählen und
Lesen. Die bildnerischen Techniken (Malen und
Gestalten der Bilder) und das Falten der Raben
stärkten die Kreativität und Fantasie.
Die Eltern waren aktiv an dem Projekt beteiligt.
Sie zeigten großes Interesse an der Zusammen-
arbeit der Institutionen und befürworteten den
Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit.
Vor Beginn des Projekts wurden sie über die
Vorhaben informiert und um ihre Unterstüt-
zung gebeten. An Schautafeln konnten sie den
Projektverlauf verfolgen. Die Eltern bestellten
teilweise ein Probe-Abo der Tageszeitung und
lasen sie gemeinsam mit den Kindern, insbe-
sondere die Kinderseite. Im neuen Projekt sollen
Omas und Opas von den Kindern befragt und
eingeladen werden. Großeltern, Eltern und Ge-
schwister bieten sich als Vorlesepaten an, die
regelmäßig in die Einrichtungen kommen.
Diese intensive Zusammenarbeit trägt nach-
haltig zur Vernetzung der Institutionen bei.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 1 Tag, Durchführung
4 Tage, Nachbereitung 2 Tage
Verwendete Bücher und CDs
W. Döschner: „Julian, der
Zeitungsrabe“, Neugebauer Verlag
1995 (Buch)
Materialien
Zeitungspapier
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
33 Vorschulkinder aus drei
Kindertagesstätten, 30 Schul-
kinder (1. Klasse)
Produkte
Bild/Bastelarbeit, Ausstellung/
Präsentation, Lied/Gesang
„Julian, der Zeitungsrabe“Kinder entdecken ein Bilderbuch
Projektbeschreibung
An den ersten drei Projekttagen trafen sich alle
Kinder in ihren Einrichtungen. Am ersten Tag
wurde das Bilderbuch vorgelesen, betrachtet
und besprochen. Der zweite Projekttag bestand
aus kreativen Bearbeitungsphasen: Die Kinder
malten Bilder und schrieben Texte zu dem Buch.
In Projektarbeit erarbeiteten die Kinder in
Gruppen bestimmte Teilabschnitte des Buches
und entwickelten die Idee, am dritten Projekt-
tag die Hauptfi gur der Geschichte, den Raben,
aus Zeitungspapier zu falten. Daraufhin wurden
auch noch weitere Tiere gebastelt. Es entstan-
den Schweine, Hunde, Pinguine und Tauben. Als
Vorbereitung für das abschließende gemeinsa-
me „Tierfest“ lernten die Kinder das Rabenlied:
„Klattaradatsch, was kommt denn da, eine
ganze Rabenschar.“
Am vierten Tag trafen sich alle Kinder in der
Grundschule zum „Tierfest“. Es entstand eine
Ausstellung mit allen gefalteten und gemalten
Tieren. Die Kinder bewunderten ihre Ergebnisse,
kamen ins Gespräch und tauschten sich über
ihre Arbeiten und das Bilderbuch aus. Mit dem
Rabenlied endete der Projekttag.
Das „Tierfest“ war der erste Teil des gemeinsa-
men Projekts. Es schließen sich noch zwei
weitere Teilprojekte an. Ausgehend von Oma
und Opa im Bilderbuch werden die Kinder über
Großeltern und deren Situationen sprechen.
Daraufhin sollen Großeltern eingeladen werden
und/oder ein Seniorenheim besucht werden.
Außerdem soll die Beschäftigung mit dem
Medium Zeitung vertieft und eine Druckerei
besichtigt werden.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
19
Tandem: Weinbach
„Die Erstklässler freuten sich, ihr bereits
in der Schule erworbenes Wissen den
Vorschulkindern zu zeigen, sie an die Hand
zu nehmen und zu unterstützen.“
Kontakt
Karl-Schapper-Schule WeinbachSchulstr. 3635796 Weinbach0 64 71 · 43 [email protected]
Kindergarten Unterm RegenbogenSchulstr. 38a35796 Weinbach0 64 71 · 49 01 02
Kindergarten RappelkisteTaunusstr. 2135796 Weinbach-Gräveneck0 64 71 · 48 45
Kindergarten Arche NoahSchulstr. 3835796 Weinbach0 64 71 · 44 59
„Alle Kinder waren sehr stolz auf ihre Präsentationen. Die
Erfahrung, ein Projekt gemeinsam auszuarbeiten, wirkte
sich positiv auf das Selbstbewusstsein und auf das Gemein-
schaftsverhalten der Kinder aus.
„Die pädagogischen Fach-
kräfte waren über das große
Interesse von Kindern,
Eltern und Kolleginnen sehr
erfreut. Es erfolgte eine
gegenseitige Wertschätzung
der geleisteten Arbeit, die
sich positiv auf die Tandem-
Arbeit auswirkt.“
„Den Vorschulkindern gefiel es besonders gut, den Lernort Schule
kennen zu lernen, ‚alte‘ Freunde wieder zu sehen und mit den älteren
Kindern gemeinsam etwas zu machen.“
20
Tandem: LützelbachKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien
Wirkung und Nachhaltigkeit
Ziel des Projektes war es, literacybezogene
Kompetenzen, Interesse an Sprache, sprachli-
ches Selbstbewusstsein sowie künstlerisch
bezogene Kompetenzen zu entwickeln, d.h.
kreativ und zielorientiert zu gestalten oder über
die eigene Wahrnehmung refl ektierend zu
sprechen, Dialoge zu fördern und die sprachli-
che Kompetenz zu schulen. Alle Sinne waren
durch das kreative Gestalten angesprochen: Die
Vorstellungskraft und Denkfähigkeit der Kinder
wurde gestärkt. Die emotionalen Inhalte in den
Geschichten förderten die persönliche Anteil-
nahme und die Empfi ndsamkeit der Kinder und
sie lernten, ihre Emotionen differenzierter
auszudrücken.
Das Konzept aus gemeinsamen und getrennt
stattfi ndenden Aktionen ermöglichte es den
Einrichtungen, viele Kinder am Projekt teilneh-
men zu lassen. Durch die Begegnung in der
Schule konnten sich die Kindertagesstätten-
kinder mit den Räumlichkeiten vertraut machen
und mit den Schulkindern und Lehrkräften erste
Kontakte knüpfen.
Die Vernissage bot nicht nur den Kindern
Gelegenheit, die von ihnen gestalteten Objekte
zu präsentieren, sondern ermöglichte auch den
pädagogischen Einrichtungen, ihre Zusammen-
arbeit der Gemeinde vorzustellen. Für die
Eltern, Bürgerinnen und Bürger und Vertreterin-
nen und Vertreter der Gemeinde gewannen
damit die Möglichkeiten für eine pädagogische
Kooperation im Sinne des Bildungs- und Erzie-
hungsplans Gestalt. Die Eltern waren außer-
dem an den Vorbereitungen der Ausstellung
beteiligt. Das Projekt war für viele eine Anre-
gung, sich intensiver mit Kinderbüchern zu
beschäftigen und häufi ger vorzulesen.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 3 Tage, Durch-
führung 6 Tage (über 5 Monate
verteilt)
Verwendete Bücher und CDs
E. Heller: „Die wahre Geschichte
von allen Farben“,
Lappan 2010 (Buch)
J. Bauer: „Die Königin der Farben“,
Beltz 2010 (Buch), Hörcompany
2007 (CD)
A. Scheffl er/J. Donaldson: „Der
Grüffelo“, Hörcompany 2008 (CD)
U. Kleeberg: „Und der Igel
schwimmt doch“, Edition See-Igel
2000 (CD)
Materialien
Leinwand, Papierrolle, Ton
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
80 Kinder aus zwei Kindertages-
stätten und einer Grundschule
Produkte
Buch/Gedicht, Geschichte, Aus-
stellung/Präsentation
„Hören und Gestalten“Künstlerisch-kreative Umsetzung von Geräuschen und Bilderbüchern
Projektbeschreibung
Das Projekt „Hören und Gestalten“ bestand aus
zwei größeren Gemeinschaftsaktionen des
Tandems, die von zahlreichen kleineren
Einzelaktionen in den Einrichtungen begleitet
wurden. Die erste gemeinsame Aktion bildete
den Auftakt für das Projekt. Dazu besuchten die
Kindertagesstättenkinder die Schulkinder. Mit
einer meditativen Hörrunde stimmten sich die
Kinder auf den Tag ein und entwickelten aus
dem gehörten Geräusch verschiedene Bildmoti-
ve – gemalt jeweils von einem Kindertagesstät-
tenkind und einem Schulkind auf Keilrahmen.
So entstand ein großes Gemeinschaftsbild, das
aus den einzelnen Bildelementen zusammen-
gesetzt wurde.
„Was hörst du am liebsten?“ war die Leitfrage
der zweiten Aktion, bei der eine große Papier-
rolle von einer Einrichtung zur nächsten
wanderte und von den Kindern gestaltet wurde.
Sie waren sehr gespannt, was ihre Vorgänger
auf die Rolle gemalt hatten und motiviert,
selbst kreativ und aktiv zu werden.
Folgende Einzelaktionen fanden zusätzlich in
den Einrichtungen statt: Verschiedene
Bilderbücher sowie Klanggeschichten wurden
gelesen, gehört und besprochen bzw. nachge-
spielt. Bei der künstlerischen Umsetzung
konnten die Kinder dann ihre Fantasie einbrin-
gen. Sie gestalteten plastische Objekte oder
malten Bilder zu den Geschichten, es wurden
beispielsweise Igel getöpfert und ein Farben-
buch erstellt. Die Schulkinder übten sich in
kreativem Schreiben und verfassten eigene
Texte.
Aus den Produkten entstand eine öffentliche
Ausstellung mit dem Motto „Hören und
Gestalten“ im Rathaus der Gemeinde. Für die
Kinder war die Vernissage der Höhepunkt des
Projekts, da sie ihnen die Möglichkeit gab, alle
entstandenen Kunstobjekte gemeinsam mit
den Kindern aus den anderen Einrichtungen zu
präsentieren. Ein gemeinsamer Auftritt mit
einem Lied rundete die Veranstaltung ab.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
21
Tandem: Lützelbach
Kontakt
Grundschule LützelbachSchulstr. 2664750 Lützelbach0 61 65 · 12 [email protected]
Kath. KindertagesstätteBonifatiusweg 664750 Lützelbach 0 61 65 · 15 02 [email protected]
Ev. KindertagesstätteSchulstr. 2264750 Lützelbach0 61 65 · 5 62 [email protected]
„Das gemeinsame künstlerische
Arbeiten zusammen mit anderen
Kindern und der Schulbesuch haben
viel Spaß gemacht.“
„Wir wollen künftig ‚ruhige
Orte‘ für das Lesen schaffen,
damit wir für das Lesen, Vor-
lesen und Zuhören noch mehr
Zeit und Raum finden.“
„Die Kinder waren mit großer Begeisterung mit der
Herstellung der Ausstellungsstücke beschäftigt und stolz
auf die Präsentation im Rathaus der Gemeinde.
Die Eltern verfolgten mit Neugierde das Tun der Kinder.“
22
Tandem: Usingen
Verwenden Sie eine abge-
schlossene Buchvorlage und nicht
nur den Auszug einer Geschichte.
Ein Bilderbuch würde sich als
Vorlage auch gut eignen.
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Durch den verstärkten Einsatz von Partner- und
Gruppenarbeit in einer heterogenen Gruppe
und dem damit verbundenen Austausch der
Kinder boten sich vielfältige Möglichkeiten,
Beziehungen einzugehen und dadurch soziale
Kompetenzen (Rücksichtnahme, Toleranz,
Hilfsbereitschaft) zu entwickeln. Die Freude am
Sprechen und am Dialog sowie das aktive
Zuhören wurden gefördert. Durch die Arbeit
mit dem Kinderbuch bzw. dem Hörspiel ergab
sich die Möglichkeit, die Geschichte durch
Vorlesen, Lesen im eigenen Tempo und Erzählen
zu erschließen und zu einem eigenen Produkt
weiterzuentwickeln. Durch die Umsetzung der
Geschichte in eigene Bilder entdeckten die
Kinder unterschiedliche Formen, um Gefühle
und Gedanken auszudrücken und darzustellen.
Musik wurde als Quelle von Freude und
Entspannung sowie als Anregung zur Kreativi-
tät in einer Reihe von Tätigkeiten, wie beispiels-
weise im Singen, im Instrumentalspiel oder im
Tanz, aber auch im Erzählen, Bewegen und
Malen erfahren. Durch die Auseinandersetzung
mit unterschiedlichen Instrumenten und
Geräuschen wurde das Zuhören gefördert. Die
Kinder lernten, konzentriert auf musikalische
Reize zu achten, diese differenziert wahrzuneh-
men und zu orten (Richtungshören) sowie
eigene musikalische Ideen zu entwickeln und
hörbar zu machen.
Den teilnehmenden Kindern aus der Kinderta-
gesstätte wurden durch die Besuche in der
Schule das Schulgebäude und das Schulgelände
bekannt. Sie haben über den Kontakt zu den
Schulkindern, aber auch durch die Teilnahme an
den Bewegungspausen auf dem Schulhof,
ehemalige Kindertagesstättenkinder wiederge-
troffen und ihre Freundschaften aufgefrischt.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-
rung 5 Tage (2 Projekttage in den
einzelnen Gruppen, 3 gemein-
same Projekttage)
Verwendete Bücher und CDs
M. Kruse: „Der Löwe ist los“,
Thienemann 1995 (Buch),
Patmos 2003 (CD)
Materialien
Aufnahmegeräte, Laptop,
Kopfhörer
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
18 Vorschulkinder aus der
Kindertagesstätte, 20 Schulkinder
(2. Klasse)
Produkte
Hörspiel, Buch, Bild
„Der Löwe ist los!“Kinder erstellen ein Hörbuch und ein Bilderbuch
Projektbeschreibung
Vorab wurden die Kinder in die Thematik der
Geschichte „Der Löwe ist los“ eingeführt. Das
Buch wurde in Schule und Kindertagesstätte
vorgelesen. In der Kindertagesstätte wurde
zusätzlich das Hörspiel angehört.
Alle Kinder trafen sich am ersten Projekttag in
der Kindertagesstätte und frühstückten.
Gemeinsam wurde die Geschichte „Der Löwe ist
los“ nacherzählt. Anschließend wurden in
altersgemischten Gruppen Bilder zur Geschich-
te gemalt. Zudem schrieben die Schulkinder
kurze Texte zu ihren Bildern, die Kindertages-
stättenkinder diktierten den Fachkräften ihre
Ideen. Das Schreiben bzw. Diktieren wurde an
zwei weiteren Tagen zwischen den Treffen in
Einzelarbeit fortgesetzt. Die Ergebnisse wurden
in einem Bilderbuch zusammengefasst.
Das zweite Treffen fand in der Schule statt.
Nach einem gemeinsamen Frühstück erarbeite-
ten die Kinder eine erste Version des Hörbuches.
Zu diesem Zweck lagen im Musikraum viele
verschiedene Musikinstrumente, vor allem
Orff’sche Instrumente aus. An diesem Tag
wurde den Kindern eine Version der Geschichte
vorgestellt, in die die von den Kindern verfass-
ten Texte eingefl ossen waren. Gemeinsam
wurde überlegt, welche Geräusche, Töne,
Stimmen, Lieder etc. an welcher Stelle in die
Geschichte eingebaut werden könnten.
In Vorbereitung auf den dritten Projekttag
wurde in beiden Gruppen die von den Pädago-
ginnen gekürzte Version der Geschichte
vorgelesen und nacherzählt. Die Schulkinder
übten sich im Vortragen ihrer Sprechrollen und
erarbeiteten in Anlehnung an die Geschichte
„Der Löwe ist los“ ein Hörspiel. Am dritten
Projekttag wurde schließlich, nach einer
Generalprobe, das Hörbuch aufgenommen. Die
Schulkinder übernahmen dabei die Sprechrol-
len, die Kindertagesstättenkinder spielten die
Instrumente und unterstützten die Vertonung
mit den Klängen verschiedener Alltagsgegen-
stände.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
23
Tandem: Usingen
Kontakt
Astrid-Lindgren-SchuleWilhelm-Martin-Dienstbach-Str. 1161250 Usingen0 60 81 · 27 [email protected]
Kindergarten Tausendfüßler Am Riedborn 47 61250 Usingen 0 60 81 · 1 33 28 [email protected]
„Die Kinder waren sehr motiviert bei der
Anfertigung der Bilder zur Geschichte und in den
Phasen, in denen die Geschichte vertont wurde.
Die Phasen, in denen sie selber aktiv werden
konnten, waren insgesamt die, in denen die Kinder
die höchste Motivation zeigten.“
„Allen Beteiligten hat die Arbeit große
Freude gemacht und die Kinder sind
sehr stolz auf die von ihnen erstellten
Ergebnisse: Ein Bilderbuch und eine CD
mit ‚ihrem‘ Hörspiel!“„Die Kinder der verschiedenen Einrichtungen konnten
sich mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, Talenten,
Interessen in das Projekt einbringen.“
24
Tandem: Modautal
Es sollte ausreichend Zeit ein-
geplant werden.
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die Grundschüler hatten in den altersgemisch-
ten Kleingruppen während der Partnerarbeit
eine Vorbildfunktion. Zwischen den Kindern
entwickelten sich persönliche Beziehungen,
was das Interesse der Kindertagesstättenkinder
an den Handlungen und den Aufgaben
steigerte. Die Schülerinnen und Schüler waren
im direkten Gespräch mit den Kindertagesstät-
tenkindern sehr zugewandt, hörten ihnen zu
und ermutigten sie, eigene Ideen einzubringen.
Es entstand trotz des Altersunterschieds ein
Gemeinschaftsgefühl in der Verantwortung für
das Gelingen der Aufgaben. Neben sozialen
Kompetenzen (Kommunikations-, Team- und
Kooperationsfähigkeit) wurden personale
Kompetenzen (positives Selbstkonzept und
Selbstwirksamkeit) sowie kognitive Kompeten-
zen und die Kreativität der Kinder angeregt.
Der Spracherwerb wurde gefördert durch The-
men, die Kinder aus eigenem Interesse berüh-
ren. Auch wurde die Entwicklung von Literacy,
Erfahrungen in Buch-, Erzähl- und Schriftkultur
durch das Projekt angeregt. Folgende Ziele
bildeten hierbei den Schwerpunkt: Interesse an
Buch- und Schriftkultur, Textverständnis, aktives
Zuhören, Schrift als Medium der Vermittlung
von Informationen und als Möglichkeit, Gedan-
ken festzuhalten sowie Zusammenhänge und
Abfolgen mittels Sprache herzustellen. Die
Schulkinder wurden in ihrem Interesse gestärkt,
sich mit Geschichten weiter auseinanderzuset-
zen. Die Schulkinder präsentierten an einem
Klassenfest ihre Geschichten den Eltern und
Geschwistern. Das Konzept des Projekts wurde
dem Kollegium in der Schule präsentiert. Dabei
ist die Idee entstanden, dieses Projekt mit den
anderen drei Kindertagesstätten des Ortes
durchzuführen. Zudem wird im Rathaus eine
Ausstellung der Ergebnisse geplant.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 3 Tage, Durchfüh-
rung 4 Tage ( jeweils 3 Stunden),
umfangreiche Nachbereitung
Verwendete Bücher und CDs
M. Kruse: „Der Löwe ist los“,
Patmos 2003 (CD)
Materialien
Aufnahmegerät, Kopfhörer
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
19 Vorschulkinder aus der Kinder-
tagesstätte, 22 Schulkinder
(3. Klasse)
Produkte
Hörstück/Hörspiel, Buch, Bild,
Ausstellung/Präsentation, Wand-
zeitung
„Der Löwe ist los“Entwickeln eigener Geschichten
Projektbeschreibung
Die Kinder waren an der Entwicklung des
Projekts beteiligt. Am ersten Projekttag kamen
die Vorschulkinder der Kindertagesstätte in die
Schule, und die Kindertagesstättenkinder und
Schulkinder lernten sich durch gemeinsames
Spielen kennen. Im Plenum hörten sie sich den
Anfang der Geschichte „Der Löwe ist los“ als
Hörbuch an und besprachen diese. Zu zweit
bildeten Vorschulkinder und Schulkinder – an-
hand von Memorykarten – gemischte Klein-
gruppen. In Zusammenarbeit schnitten sie ein
Löwenpuzzle aus und fügten dieses anschlie-
ßend zusammen.
An den nächsten zwei Projekttagen wurden
folgende Aufgaben bearbeitet: 1. Denkt euch zu
zweit eine Geschichte aus. Was passiert dem
Löwen? Die Schulkinder halten die Ideen
bildlich fest; 2. Malt eine Szene der Geschichte
(für Kindertagesstättenkinder); 3. Schreibt die
Geschichte auf und tippt sie anschließend am
PC ab (für Schulkinder); 4. Übt, die Geschichte
laut zu erzählen (für Schulkinder); 5. Lest bzw.
erzählt die Geschichte und nehmt sie mit dem
Aufnahmegerät auf, damit sie anschließend für
ein Hörbuch verwendet werden kann.
Am letzten Tag des gemeinsamen Projekts
wurden die Texte und Bilder zusammengefügt.
Die Kinder durften in Kleingruppen entschei-
den, in welcher Reihenfolge die Bilder in der
Aula aufgehängt werden sollten. Kinder einer
ersten Klasse kamen als Zuschauer dazu. Die
Schulkinder lasen ihre Geschichte vor und die
Kindertagesstättenkinder erzählten, was sie
gemalt hatten.
Alle Kinder hatten an fünf Tagen jeweils drei
Stunden Zeit, um die Aufgaben umzusetzen.
Abschließend wurde von den Erzieherinnen und
Erziehern und den Lehrkräften aus den Bildern
und Texten ein Buch gebunden und eine
Wandzeitung hergestellt. Aus den Aufnahmen
wurde ein Hörbuch mit Originalanfang und den
17 Geschichten der Kleingruppen erstellt.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
25
Tandem: Modautal
„In beiden Einrichtungen waren die Eltern vom Projekt
begeistert und halten es für sinnvoll, dass die Einrichtungen
weiterhin miteinander arbeiten.“
Kontakt
ModautalschuleDarmstädter Str. 46 64397 Modautal-Ernsthofen0 61 67 · 3 [email protected]
Kindergarten Sonnenblume Römerberg 3164397 Modautal-Brandau0 62 54 · 70 06
„Den Schulkindern hat das kreative
Arbeiten, das Schreiben am PC und
die Arbeit mit den ‚Kleinen‘ gut
gefallen. Am meisten hat ihnen
allerdings die Präsentation vor
Publikum gefallen.“
„Die Kita-Kinder waren stolz, dass sie von den ‚Großen‘
so ernst genommen wurden und dass sie die Schule
kennenlernen konnten.“
„Alle Kinder waren mächtig stolz,
als in ruhiger Atmosphäre alle Geschichten
noch mal gelesen wurden. Sie wussten
genau, welche ‚ihre‘ war.“
26
Tandem: Nidda
Die Planung eines solchen
Projekts sollte in der Hand eines
kleinen Teams liegen.
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Das Projekt „Märchen“ war schwerpunktmäßig
im Bereich kommunikationsfreudige sowie
kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder
angesiedelt. Durch das Schreiben des gemein-
samen Märchens erweiterten die Kinder ihre
Kompetenzen rund um Buch-, Erzähl-, Reim-
und Schriftkultur und differenzierten ihre
schriftsprachlichen Kompetenzen. Da das Mär-
chen ein Gemeinschaftsprodukt von zwei Klas-
sen war, wurden auch soziale Kompetenzen wie
Empathie, Kooperations- und Teamfähigkeit
sowie Konfl iktmanagement angeregt.
Das Märchen der Grundschulkinder diente den
Kindern der Kindertagesstätte als Grundlage
für weitere kreative, künstlerische Aktivitäten.
Hierbei lernten sie mit allen Sinnen bewusst
und differenziert wahrzunehmen, sie lernten
neue Gestaltungs- und Ausdruckswege kennen
sowie den spielerischen Umgang mit Elemen-
ten des Theaters, und sie erfuhren künstleri-
sches Gestalten und Darstellen als gemein-
schaftlichen Prozess. Die musikalische Darbie-
tung förderte das genau Hin- und Zuhören, das
Wahrnehmen und Erleben sowie den Ausdruck
von Musik.
Die Kooperation zwischen den Einrichtungen
besteht schon seit vielen Jahren, bisher aller-
dings nur zwischen den Leiterinnen der Insti-
tutionen. Durch das Fortbildungsprojekt
„Dreiklang“ hat sich die Zusammenarbeit der
Kolleginnen des Tandems intensiviert und
wurde somit auf eine breitere Basis gestellt. Die
Lehrkräfte können durch den Austausch im
Tandem auf den dort entwickelten Kompeten-
zen aufbauen. Die Kinder werden langfristig
und angemessen auf den Übergang von der
Kindertagesstätte zur Schule vorbereitet.
Zeitlicher Umfang
2 gemeinsame und 2 getrennte
Projekttage (über einen Zeitraum
von 2 Monaten)
Verwendete Bücher und CDs
keine
Materialien
Instrumente
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
50 Vorschulkinder aus drei
Kindertagesstätten, 40 Schul-
kinder (4. Klassen)
Produkte
Buch, Geschichte, Bild/Bastelar-
beit, Theater, Musik/Gesang, Film
„Märchen“Kindertagesstättenkinder spielen Theater, tanzen, singen und malen zu einem selbstgeschriebenen Märchen von Grundschulkindern
Projektbeschreibung
Die Kinder zweier vierter Klassen schrieben mit
der Methode „Story-Teller“ jeweils ein eigenes
Märchen. Dazu wurden Märchenbegriffe auf
Pappteller geschrieben (Prinzessin, Schloss,
Schatz, Ritter, Hexe usw.), die vorher mit den
beteiligten Erzieherinnen abgesprochen wur-
den. Jedes Kind erhielt einen Teller mit einem
Begriff und reihum entwickelten die Kinder ein
Märchen, indem jedes Kind zu seinem Begriff
einen oder mehrere Sätze erzählte. Die Lehrkräf-
te hielten die Geschichten schriftlich fest und
fassten sie später zu einem gemeinsamen
Märchen zusammen.
Die Grundschüler und Grundschülerinnen
luden nun die Vorschulkinder in die Schule ein,
um ihnen dort in verteilten Rollen ihr Märchen
vorzutragen. Außerdem wurde gemeinsam
gesungen.
In den darauf folgenden vier Wochen wurde in
jeder Kindertagesstätte mit den Kindern ein
Beitrag zu einer gemeinsamen Aufführung des
Märchens erarbeitet, wobei unterschiedliche
Schwerpunkte gesetzt wurden: Zu einer be-
kannten Melodie einen passenden Text dichten;
ein Bilderbuch gestalten und einen Tanz ent-
wickeln; ein Stehgreifspiel mit passenden
Kostümen und Requisiten entwerfen.
Zur Abschlussveranstaltung trafen sich alle
Kinder in der Mensa der Grundschule wieder.
Das Märchen wurde mit allen erarbeiteten
Beiträgen vorgeführt und als Film aufgezeich-
net. Dieser soll später in die Elternarbeit
einbezogen werden.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kontakt
27
Tandem: Nidda
„Durch die positiv erlebte
Zusammenarbeit sowohl auf
Seiten der Kinder als auch auf
Seiten der Kolleginnen sind
weitere Treffen geplant.“
Kontakt
Otto-Dönges-Schule NiddaAm Heiligen Kreuz 3463667 Nidda0 60 43 · 96 36 [email protected]
Kindertagesstätte NiddaStehfelder Weg 863667 Nidda0 60 43 · 40 18 [email protected]
„Der Höhepunkt unseres
Projektes stellt das Abschluss-
fest dar, an dem 4 Ein-
richtungen mit 90 Kindern
beteiligt waren.“
„Das Hören des selbstgeschriebenen Märchens motivierte die Kinder
aus der Kindertagesstätte, selbst Lesen und Schreiben zu lernen.
Außerdem waren sie stolz darauf, an einem gemeinsamen Projekt mit
den Schulkindern beteiligt zu sein.“
„Die Erfahrung, voneinander zu lernen, etwas Ge-
meinsames zu schaffen und gemeinsam zu feiern,
war für alle ein besonderes Erlebnis.“
„Die Eltern wurden durch das Projekt aufmerksam darauf,
wie eng die Zusammenarbeit bezüglich der Lerninhalte zwischen
Kindertagesstätte und Grundschule verzahnt ist.“
Kinderhaus PusteblumeKohdener Weg 563667 Nidda0 60 43 · 23 53 [email protected]
Kindertagesstätte HimmelszeltBurgring 1863667 Nidda0 60 43 · 61 63
28
Tandem: Hadamar-Niederhadamar
Das Projekt sollte mit
kleineren Gruppen durchgeführt
werden.
Künstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit MedienTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Durch das gemeinsame Projekt mit Vorschul-
kindern und Kindern der 4. Klasse wurden die
Kompetenzbereiche Sprechen und Zuhören,
Schreiben sowie Lesen und Rezipieren geför-
dert. Die Grundschülerinnen und Grundschüler
gingen produktiv mit Texten um, verfassten
eigene Szenen und brachten einen literarischen
Text in eine andere Darstellungsform. Sie
erzählten die Geschichte nach und übten den
Text ein, um ihn als Theaterstück vorzuführen.
Dabei mussten sie sich in die verschiedenen
Figuren der Geschichte einfühlen und erweiter-
ten so ihre Empathiefähigkeit. Die unterschied-
lichen Formen der Auseinandersetzung mit der
Geschichte förderten ihre Kommunikationsfä-
higkeit und ihre literacybezogenen Kompeten-
zen. Beim Basteln, der Verklanglichung und
dem Gestalten des Theaterstücks erlebten sie
sich als kreative, fantasievolle und künstlerische
Kinder und schulten zudem ihre (fein)motori-
schen Fertigkeiten. Sie erforschten Musikinstru-
mente und Elemente von Musik und schulten
das sinnerschließende Zuhören. Im Tandem
entstand die Idee ein anderes Märchen in
ähnlicher Weise umzuarbeiten. Zudem ist
geplant, dass die Schülerinnen und Schüler der
3. Klasse während des gesamten Schuljahres
Lesepaten für die Vorschulkinder werden.
Die Kooperation hat die Einrichtungen einander
näher gebracht. Beide Einrichtungen hatten die
Möglichkeit, das Projekt und damit sich in der
Öffentlichkeit zu präsentieren (Präsentation vor
den Eltern, Zeitungsartikel) und Einblicke in ihre
Arbeit zu geben. Die positive Resonanz darauf
übertrug sich wiederum auf die Arbeit in Schule
und Kindertagesstätte.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-
rung ca. 8 Wochen (davon 3
gemeinsame Tage)
Verwendete Bücher und CDs
G. Schreiber/P. Heilmann:
„Karbuni watoto. Spielend Afrika
entdecken“, Ökotopia 2009 (Buch)
Materialien
Aufnahmegerät, Instrumente,
Tonpapier, Moosgummi, Decken,
kleine Wanne mit Wasser, blauer
Müllsack, Blumentöpfe, Perga-
mentpapier
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
30 Vorschulkinder aus einer
Kindertagesstätte, 17 Schulkinder
(4. Klasse)
Produkte
Hörspiel, Bastelarbeit, Theater,
Präsentation, Musik
„Der Elefant und die Schildkröte – ein afrikanisches Märchen“Mit Kindern aus einem Märchen ein musikalisches Theaterstück entwickeln
Projektbeschreibung
Das Oberthema des Projekts war das afrikani-
sche Märchen „Der Elefant und die Schildkröte“.
Am ersten gemeinsamen Projekttag (eine
Schulstunde) besuchten die Kinder der Kinder-
tagesstätte die Schulkinder. Die Schulkinder
lasen das Märchen vor. Die Kinder der Kinder-
tagesstätte lauschten aufmerksam.
In den darauf folgenden Tagen wurde die Ge-
schichte noch einmal aufgegriffen. Die Kinder
der Kindertagesstätte erzählten den Inhalt nach
und bastelten Tiermasken. In der Grundschule
schrieben die Kinder in Kleingruppen den Text
auf und sprachen ihn in ein Aufnahmegerät.
Zudem unterlegten sie den Text mit Geräu-
schen. Daraus entstand ein Hörspiel, welches
die Grundschülerinnen und Grundschüler den
Kindertagesstättenkindern beim zweiten
Treffen präsentierten (2 Schulstunden).
Im Anschluss arbeiteten die Schulkinder das
Hörspiel als Theaterstück um, übten ihre
Sprechrollen und das Imitieren von Geräuschen.
Die Kinder der Kindertagesstätte überlegten,
welches Instrument zu welchem Tier passen
könnte und verklanglichten die Geschichte.
Darauf folgte eine gemeinsame Präsentation
des Theaterstücks, zu der Eltern, Geschwister
und Großeltern eingeladen waren. Die Schul-
kinder führten die Geschichte „Der Elefant und
die Schildkröte“ vor und wurden von den Kin-
dertagesstättenkindern musikalisch begleitet.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
29
Tandem: Hadamar-Niederhadamar
„Die Kindergartenkinder freuen sich
auf die Grundschule. Die Eltern haben ihre
Kinder mit einem gewissen Stolz einmal in
einer anderen Situation erlebt.“
„Die Kinder waren begeistert vom Basteln
der Tiermasken, Einüben des Tanzes und der Nachahmung
der Tierstimmen. Außerdem hatten sie viel Spaß
bei der Aufführung vor den Eltern.“
KontaktKontakt
Grundschule NiederhadamarSchulgässchen 2–365589 Hadamar-Niederhadamar 0 64 33 · 32 [email protected]
Kath. Kindergarten St. UrsulaGartenstr. 265589 Hadamar-Niederhadamar0 64 33 · 10 74
„Alle Kinder vom Kindergarten
und der Schule sind an der Vorbe-
reitung und Durchführung des
Projekts aktiv beteiligt.“
„Mit dem Projekt ist den Kindergartenkindern
die Angst vor dem Übergang in die Grund-
schule genommen worden. Sie erwerben eine
Sicherheit für die Zukunft.“
30
Tandem: WiesbadenKünstlerischer, kreativer und fantasievoller Umgang mit Medien
Wirkung und Nachhaltigkeit
Für die Kinder war die kreative und aktive
Bearbeitung des Themas ein großes Vergnügen,
wobei die einen sich mehr für die musikalische
Umsetzung begeistern konnten, andere die
Darstellung im Tanz bevorzugten und einige
von ihrer Fähigkeit, genau und bewusst zuzu-
hören, profi tierten. Jedes Kind hatte dadurch
die Gelegenheit, sich entsprechend seiner
Stärken in das Projekt einzubringen, und die
Heterogenität der Gruppe bot den Kindern
vielfältige Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten.
Neben der Förderung sozialer Kompetenzen
bildete der Bereich Sprache und Literacy einen
weiteren Schwerpunkt. Durch die Beschäfti-
gung mit dem Bilderbuch sammelten die
Kinder Erfahrungen rund um Buch- und Erzähl-
kultur, wobei auch nonverbale Aspekte von
Kommunikation thematisiert wurden. Durch
Gespräche erweiterten sie ihre kommunikative
Kompetenz.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Be-
reich Musik und Tanz. Die Kinder erkundeten
Musikinstrumente und deren Klänge, ordneten
sie den Farben zu, musizierten mit dem Orff’-
schen Instrumentarium und erfuhren Musik
und Tanz als Ausdrucksmöglichkeit für unter-
schiedliche Stimmungen.
Die Kooperation zwischen Kindertagesstätte
und Schule besteht seit mehreren Jahren. Beide
Einrichtungen hatten die Möglichkeit, das Pro-
jekt und sich in der Öffentlichkeit zu präsentie-
ren (Theaterstück) und Einblicke in ihre Arbeit
zu geben. Die gemeinsamen Projekte ermögli-
chen den Kindern einen behutsamen Übergang
von der Kindertagesstätte in die Schule. Unter
dem Titel „Vorlese- und Bastelspaß mit dem
Grüffelo“ hat das Tandem bereits ein weiteres
Projekt im Rahmen von Dreiklang veranstaltet.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-
rung 3 Tage (insgesamt 8 Stunden)
Verwendete Bücher und CDs
J. Bauer: „Die Königin der Farben“,
Beltz 2010 (Buch), Hörcompany
2007 (CD)
Materialien
Bunte Tücher (z.B. Chiffontücher),
Instrumente
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
8 Kinder aus der Kindertages-
stätte, 5 Kinder aus der Vorklasse,
5 Schulkinder (4. Klasse)
Produkte
Theater/Tanz, Ausstellung/
Präsentation, Musik
„Die Königin der Farben“(Zu-)Hören fördern im musikalisch-darstellenden Rollenspiel
Projektbeschreibung
Der erste Projekttag fand in der Kindertages-
stätte statt. Zu Beginn hörten sich die Kinder
aus der Kindertagesstätte und aus der Schule
die CD „Die Königin der Farben“ an und betrach-
teten dazu das Bilderbuch. Anschließend spra-
chen sie über die Geschichte, die Farben und
deren Eigenschaften. Wie verhält sich das Blau?
Was ist typisch für das Rot? Welche Eigenschaft
hat das Gelb? Daraufhin konnten sich die Kin-
der in Gruppen für die Farben (blau, gelb, rot,
grau) sowie für die Königin der Farben einteilen.
Gemeinsam wurde nun überlegt und auspro-
biert, wie sich die Farben durch Mimik und
Gestik darstellen lassen und welche Instrumen-
te die Charaktereigenschaften der Farben pas-
send wiedergeben. (Welches Instrument passt
zu dem dynamischen Rot? Welches zu dem
milden Blau?) Daraufhin wurde das Hörspiel
erneut gehört. Die Kinder bewegten sich in
ihren jeweiligen Farbgruppen mit bunten Chif-
fon-Tüchern zu der Geschichte und wurden vom
Klang der Instrumente begleitet.
Am zweiten Projekttag entwickelten die Kinder
aus der Geschichte „Die Königin der Farben“ mit
Tanz und Instrumenten ein Theaterstück. Zu der
anschließenden Präsentation in der Aula der
Schule wurden Eltern, Großeltern und Ge-
schwister der Kindertagesstättenkinder und
Schulkinder eingeladen. Die Resonanz auf das
Projekt war bei den Beteiligten und auch bei
den Eltern sehr gut.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
31
Tandem: Wiesbaden
Kontakt
Geschwister-Scholl-GrundschuleGeschwister-Scholl-Str. 265197 Wiesbaden06 11 · 31 71 [email protected]
Kindertagesstätte KlarenthalTheodor-Haubach-Str. 865197 Wiesbaden06 11 · 31 71 [email protected]
„Durch Bildungsvereinbarungen,
in denen sich nicht nur beide Bildungsinstitutionen,
sondern auch die Eltern von Anbeginn auf
partnerschaftliche Kooperation in Bezug
auf die Kinder verständigten, konnte ein guter
Grundstein für die künftige Zusammenarbeit
gelegt werden.“
„Durch das Projekt ‚Dreiklang‘ fand ein verstärkter und regelmäßiger
Austausch über die Kinder (Kindertagesstätte–Vorklasse–Schulkinder) statt. Es gelang,
häusliche und institutionelle Bildungsprozesse stärker aufeinander zu beziehen,
aufeinander abzustimmen und miteinander zu verzahnen.“
32
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden
Wirkung und Nachhaltigkeit
In dem interkulturellen Projekt begegneten die
Kinder fremden Ländern, Kulturen und
Sprachen. Das Mitmachtheaterspiel, mehrspra-
chige Fingerspiele, Bücher, Begrüßungs- und
Abschiedslieder in verschiedenen Sprachen
trugen dazu bei, dass sowohl das Gefühl der
Zugehörigkeit zur eigenen Kultur als auch die
Sensibilität für und Achtung vor Andersartigkeit
und Anderssein entwickelt und gefördert
wurden.
Insbesondere die kreative Auseinandersetzung
mit den mehrsprachigen Texten vermittelte den
Kindern spielerisch ein Gefühl für fremde
Sprachen und schärfte so ihr Bewusstsein
sowohl für andere Sprachen wie auch für die
deutsche Sprache. Während des Projektes
wurden sie immer wieder dazu angeregt, selbst
sprachlich aktiv zu werden; Fingerspiele, Reime
und Lieder erweiterten spielerisch ihren
Wortschatz und ihre Kenntnis grammatischer
Formen, schulten die Konzentration und die
Merkfähigkeit.
Auch die Eltern waren aktiv an der Projektarbeit
beteiligt: Sie und ältere Schülerinnen und
Schüler berichteten über ihre jeweiligen
Heimatländer und übernahmen mit ihrer
Offenheit für andere Kulturen, Religionen und
Sprachen eine wichtige Vorbildfunktion. Die
Kinder konnten sich dadurch unbefangen am
Entdecken von Gemeinsamkeiten und Unter-
schieden erfreuen und lernten offen mit
soziokultureller Vielfalt umzugehen.
Die Zusammenarbeit aller beteiligten Einrich-
tungen sowie die Bildungs- und Erziehungs-
partnerschaft mit den Eltern konnte durch das
Projekt gestärkt werden. Da das Thema viel-
seitige Umsetzungsmöglichkeiten bietet, soll
es die Schüler und zukünftigen Schulkinder im
nächsten Schuljahr weiterhin begleiten.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung ca. 5 Tage, Durch-
führung 1 Tag (ein Vormittag),
Nachbereitung 2–3 Wochen
Verwendete Bücher und CDs
W. Hering: „Fingerspiele von fern
und nah“, Ökotopia 2010 (Buch)
H. Hengstler: „Wer ruft denn da?“,
Edition bi:libri 2006 (Buch/CD,
mehrsprachig)
C. Funke: „Leselöwen Tiergeschich-
ten“, Loewe 1998 (Buch) und
Jumbo 2006 (CD)
P. Budde/J. Kronfl i: „Karibuni
Watoto. Kinderlieder aus Afrika“,
Ökotopia 2000 (CD, mehrsprachig)
Materialien
Rezepte in verschiedenen Spra-
chen, Weltkarte, Materialien für
das Basteln von Trommeln und
Rasseln
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
Ca. 130 Kinder aus vier Kinderta-
gesstätten, einer Vorklasse und
drei Schulklassen (1. Klassen)
Produkte
Buch, Bild/Bastelarbeit, Theater/
Tanz, Musik/Gesang/Klang-
erzeuger
„Eine Reise um die Welt“ (Mehrsprachiges Projekt)Kinder lernen fremde Länder, Kulturen und Sprachen kennen
Projektbeschreibung
Ein geheimnisvoller Brief mit einer Einladung
(„Lisa lädt alle ein, mit ihr um die Welt zu
reisen“) wurde an alle Gruppen verschickt. Die
Kinder trafen sich an einem Vormittag in der
Schule und übten ein mehrsprachiges Begrü-
ßungslied ein. Zum Einstieg sahen die Kinder
ein Mitmachtheaterspiel, das sich die pädagogi-
schen Fachkräfte gemeinsam mit den Lehrkräf-
ten ausgedacht hatten und in dem das
Mädchen Lisa mit einem Luftballon verschiede-
ne Länder der Welt bereist. In jedem Land
(Italien, Türkei, Russland, China, Kenia, USA)
trifft Lisa ein Kind, das sie in seiner Landesspra-
che begrüßt und ihr etwas über das Land
erzählt. Sie lernt dabei ganz unterschiedliche
Dinge kennen, wie z.B. landestypische Tänze,
Tai-Chi, verschiedene Begriffe etc. Die Kinder im
Publikum wurden zum Mitmachen animiert.
Anschließend lernten alle Kinder noch ein
mehrsprachiges Abschiedslied.
Lisas Reise wurde am nächsten Tag in allen
Gruppen nachbereitet, wobei jede Gruppe
individuell an einem ausgewählten Schwer-
punkt arbeitete: Es wurden z.B. „Weltreise-
ecken“ eingerichtet, weitere Lieder und Tänze
eingeübt, Gerichte aus anderen Ländern ge-
kocht, Trommeln, Weltkarten und ein Reisebuch
gebastelt und fremde Zahlen, Schriftzeichen
und Begrüßungsformeln gelernt. Eine Gruppe
besuchte die örtliche Moschee und eine andere
erhielt sogar Besuch aus Tansania.
Alle Gruppen arbeiteten in den nächsten
Wochen danach mit dem Buch „Wer ruft denn
da?“. Die Texte wurden von älteren Schülern
oder Eltern vorgelesen und in weitere Sprachen
(Russisch, Italienisch) übersetzt. Das Gehörte
wurde von den Kindern in Spielen, Malarbeiten
und Texten kreativ umgesetzt. Alle Einrichtun-
gen erhielten die Ergebnisse (Bilder, Texte,
Rezepte, Lieder, Spiele etc.) in Form eines
selbstgestalteten Buches.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Allendorf (Eder)
33
„Übereinstimmend können wir feststellen,
dass sich bei allen Beteiligten eine deutliche Verän-
derung der Wertschätzung gegenüber anderen
Kulturen entwickelt hat. In allen Gruppen
entwickelte sich durch die gemeinsame
Arbeit ein ‚Wir-Gefühl‘.“
Tandem: Allendorf (Eder)
„Besonders begeistert waren die Kinder von den fremden Sprachen.
Die Begrüßungs- und Abschiedslieder werden immer noch gesungen und
häufig taucht die Frage auf: ‚Hören wir die Geschichte
auch noch in einer anderen Sprache?‘“
Kontakt
Schule am GoldbergHolzweg 835108 Allendorf0 64 52 · 13 [email protected]
Kita RennertehausenJahnstr. 435108 Allendorf0 64 52 · 17 69 [email protected]
Ev. Kindergarten BurgwaldGrünstr. 535099 Burgwald0 64 51 · 2 25 79
Ev. Kita BattenfeldHeinrich-Sellmann-Str. 635108 Allendorf0 64 52 · 62 [email protected]
Die Linspherfi scheFreiherr-von-Rotsmann-Str. 635108 Allendorf0 64 52 · 91 27 50die-linspherfi [email protected]
„Die Eltern unserer Kinder, vor allem die Eltern
mit Migrationshintergrund, fühlten sich sehr
angenommen und unterstützten das Projekt mit viel
Engagement, Freude und Informationen.“
„Dieses Projekt war einer der vielen Bausteine,
mit dem unser Tandem den Übergang von der
Kindertagesstätte zur Grundschule vorbereitet.“
34
Ausreichend Zeit für
die Sicherung der Aufnahmen
einplanen.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die Heterogenität der Gruppe bot den Kindern
vielfältige Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten.
Sie konnten Erfahrungen in neuen sozialen
Beziehungen sammeln und lernten kooperativ
zu arbeiten, füreinander Verantwortung zu
übernehmen und sich in neuen Räumen und
Gruppen zu orientieren. Durch die verschiede-
nen Übungen zum Thema Zuhören wurde das
gezielte Hinhören gefördert; dadurch wurde
das bewusste Hinhören von den Kindern als
etwas Angenehmes empfunden und alltägliche
Geräusche als Besonderheit wahrgenommen.
Die Kooperation hat Schule und Kindertages-
stätte einander näher gebracht. Beide Einrich-
tungen hatten die Möglichkeit, sich selbst und
das Projekt in der Öffentlichkeit zu präsentieren
(Zeitungsartikel, Ausstellung im Rathaus) und
Einblicke in ihre Arbeit zu geben. Die positive
Resonanz darauf übertrug sich wiederum auf
die Arbeit in Schule und Kindertagesstätte. Die
Eltern wurden von Beginn an aktiv an der Vor-
bereitung und Durchführung des Projekts
beteiligt und übernahmen beispielsweise das
Vorlesen in verschiedenen Sprachen. Zudem
war das Projekt ein gelungenes Beispiel dafür,
dass durch die Zusammenarbeit der Einrichtun-
gen und durch den ständigen Informationsaus-
tausch ein reibungsloser Übergang von der
Kindertagesstätte zur Grundschule möglich ist.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung ca. 3 Tage, Durchfüh-
rung 2 Tage (an zwei Vormittagen),
Nachbereitung 3 Tage
Verwendete Bücher und CDs
H. Hengstler: „Wer ruft denn da?“,
Edition bi:libri 2006 (Buch/CD,
mehrsprachig)
Handbuch „55 Hör-Spiele“ und
CDs „Ohrenspitzer Geräusche“ der
Stiftung Zuhören (Bezugsmöglich-
keiten siehe Serviceteil)
Materialien
Aufnahmegerät, Laptop, Kopfhörer
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
20 Vorschulkinder aus der Kinder-
tagesstätte, 30 Schulkinder (2. und
4. Klassen)
Produkte
Hörstück/Hörspiel, Gedicht,
Ausstellung/Präsentation, Bild/
Bastelarbeit
„Wer ruft denn da in Schwalheim?“ (Mehrsprachiges Projekt)Kinder hören und erleben Geräusche in ihrer alltäglichen Umgebung und setzen diese in unterschiedlicher Weise um
Projektbeschreibung
Die Kinder trafen sich am ersten Projekttag in
der Kindertagesstätte und wurden in drei
altersgemischte Gruppen eingeteilt. In drei
Räumen standen unterschiedliche Angebote
und Aktionen für sie bereit. Im ersten Raum gab
es einen Stationenlauf mit Hörquiz und Lege-
bildern zu den „Ohrenspitzer“-CDs, einem
Hörspaziergang außerhalb und innerhalb der
Kindertagesstätte sowie einem Hörmemory.
Der zweite Raum bot An- und Entspannungs-
übungen, Aktionsspiele, eine Entspannungsge-
schichte und ein Abschlussmandala. Hörübun-
gen und Hör-Spiele waren die Themen in Raum
drei. Zum Abschluss wurde der Tag refl ektiert
und anschließend in Kleingruppen zu Musik
gemalt.
Einleitend wurde am zweiten Projekttag das
Kinderbuch „Wer ruft denn da?“ auf Deutsch,
Englisch, Französisch und Türkisch vorgelesen.
Ein Teil der Kindergruppen ging danach durch
den Ort, um Tierstimmen und Geräusche auf-
zunehmen. Der andere Teil malte in der Kinder-
tagesstätte Bilder zu den Tierstimmen und
Geräuschen, die später in eine Powerpoint-
Präsentation eingefügt und mit den aufgenom-
menen Geräuschen unterlegt wurden. Die
Schulkinder schrieben zu den Geräuschen
passende Elfchen, um sie später vorzutragen
und mit dem Aufnahmegerät aufzunehmen
und ebenfalls in die Präsentation einzufügen.
In der gemeinsamen Abschlussrunde wurden
die aufgenommenen Geräusche, die Bilder und
die Elfchen vorgestellt. Die Powerpoint-Präsen-
tation wurde in der Nachbereitung vervollstän-
digt. Um die Ergebnisse des Projekts auch der
Öffentlichkeit präsentieren zu können, wurde
im Rathaus eine Ausstellung organisiert.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Bad Nauheim-Schwalheim
35
Tandem: Bad Nauheim-Schwalheim
Kontakt
Kindertagesstätte PusteblumeAm Rad 661231 Bad Nauheim-Schwalheim0 60 32 · 7 11 [email protected]
Wettertalschule SchwalheimSchwalheimer Hauptstraße61231 Bad Nauheim-Schwalheim0 60 32 · 49 57
„Bewusstes Hinhören wurde von den Kindern als
etwas Angenehmes empfunden und alltägliche Geräusche
als Besonderheit wahrgenommen.“
„Die Vorschulkinder fühlten sich angenommen von den Schulkindern; ihre Arbeit wurde
wertgeschätzt und sie wurden als gleichwertige Partner angesehen.“
„Den Eltern bot sich das Gefühl der Sicherheit, dass durch die Zusammen-
arbeit der Einrichtungen und durch ständigen Informationsfluss ein reibungsloser
Übergang von der Kita zur Grundschule möglich ist.“
36
Eine Projektwoche wäre der
geeignete Rahmen für die Durch-
führung des Projekts. Die Gruppen-
größe von 20 Kindern sollte nicht
überschritten werden.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel, wie
auch mit vergleichsweise geringem Aufwand
das Zuhören spielerisch gefördert werden kann.
Zudem erweiterten die Kinder in den altersge-
mischten Gruppen ihre Kompetenzen zum
Handeln im sozialen Kontext. Beim Geräusche-
Puzzle konnten die Kinder sich darin üben, mit
einem „fremden“ Partner zusammenzuarbei-
ten. Hierbei waren Empathie, Kommunikations-
und Teamfähigkeit gefragt. Durch die Partner-
arbeit wurde die Fähigkeit der Kinder angeregt,
sich sprachlich mitzuteilen und mit anderen
auszutauschen.
Während des Hörspaziergangs haben sich die
Kinder differenziert mit Alltagsgeräuschen
auseinandergesetzt: Sie haben das genaue
Hinhören geübt und durch Ausschalten des
Sehsinnes gelernt, sich ausschließlich auf ihre
auditive Wahrnehmung zu konzentrieren. Sie
teilten ihre Gedanken und Gefühle sprachlich
differenziert mit und gingen auch auf nonver-
bale Aspekte der Kommunikation ein. Die Schul-
kinder konnten erleben, dass sie in der Lage
sind, viele Geräusche zu orten, auch wenn sie
die Geräusche schon einige Jahre nicht mehr
gehört hatten. Die Medienkompetenz der Kin-
dertagesstättenkinder wurde durch das Sam-
meln der Geräusche mit dem Aufnahmegerät
gefördert.
Die Zusammenarbeit zwischen Kindertages-
stätte und Grundschule wurde durch das ge-
meinsame Projekt intensiviert. Durch das Pro-
jekt sind bereits vor der Einschulung Freund-
schaften zwischen jüngeren und älteren Kin-
dern entstanden. Die Zusammenarbeit zwi-
schen den Institutionen ist für einen über-
schaubaren Zeitraum intensiviert worden, was
von beiden Einrichtungen sehr begrüßt wurde.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 10–12 Stunden,
Durchführung 2 Tage
Verwendete Bücher und CDs
A. Herrmann-Strenge: „Laute
Flaute – Stiller Sturm“, Borgmann
2010 (Buch)
J. Storms: „102 Musikspiele für
Unterricht, Pause und Freizeit“,
Auer Verlag 2010 (Buch)
CD G. Feils/D. Ram: „Dagobert
Dünkelstein“ der Stiftung Zuhören
(Bezugsmöglichkeiten siehe
Serviceteil)
Materialien
Aufnahmegerät, Geräusche-
Memory, Hörbrillen, Puzzle
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
20 Vorschulkinder aus der
Kindertagesstätte, 20 Schulkinder
(2. Klasse)
Produkte
Hörstück, Bastelarbeit
„Ich bin ganz Ohr!“Gemeinsam erkunden wir die Kindertagesstätte
Projektbeschreibung
Zunächst wurden die Kindertagesstättenkinder
für Geräusche aus ihrem Kindertagesstättenall-
tag sensibilisiert. Sie nahmen die Geräusche
(z.B. den Klang der Türglocke) selbst mit dem
Aufnahmegerät auf und bereiteten anschlie-
ßend für die Grundschulkinder einen Hörspa-
ziergang vor, bei dem diese den Geräuschen
nachgehen und versuchen sollten, sie zuzuord-
nen.
Beim gemeinsamen ersten Projekttag trafen
sich die Schulkinder mit den Vorschulkindern in
der Kindertagesstätte. Verschiedene Lieder und
Geräusche stimmten die Kinder auf das Hören
ein. Die anschließende Partnersuche wurde als
Hör-Spiel gestaltet. Die Kinder spielten Geräu-
sche-Memory (Filmdöschen, die mit verschiede-
nen Materialien gefüllt sind) und mussten das
Pendant zu ihrem Geräusch fi nden.
Am zweiten Projekttag führte jedes Vorschul-
kind mit seinem Schulpartner den vorbereite-
ten Hörspaziergang in der Kindertagesstätte
durch. Die Schulkinder trugen selbstgebastelte
Hörbrillen und mussten sich beim Erraten der
Geräusche ganz auf ihr Gehör verlassen. Für
jedes richtig erratene Geräusch gab es ein
Puzzle-Teil. Um für die Kinder beim Hörspazier-
gang eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, wur-
den zwei Gruppen mit je zehn Paaren einge-
teilt: die „Lauschis“ und die „Ohrenspitzer“.
Während eine Gruppe den Hörspaziergang
machte, lauschten die anderen der Geschichte
von Dagobert Dünkelstein auf CD. Nach dem
Wechsel der Gruppen und dem Einsammeln der
Puzzle-Teile wurde das Puzzle, ein Ohr, gemein-
sam zusammengesetzt. Das Projekt soll mit
einem Hörspaziergang im Wald unter Einbezie-
hung der Eltern fortgesetzt werden.
Tandem: Villmar-Aumenau
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder
Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
37
„Die Kindergartenkinder waren stolz darauf,
ein Schulkind als Partner zu haben und den ‚großen,
blinden Freund‘ in eigener Verantwortung
zu den Geräusche-Orten zu führen.“
Tandem: Villmar-Aumenau
Kontakt
Grundschule AumenauSeelbacher Str. 2065606 Villmar-Aumenau0 64 74 · 81 [email protected]
Kindertagesstätte Kleine RaupeJahnstr. 14 65606 Villmar-Aumenau 0 64 74 · 88 11 [email protected]
„Eltern können im Alltag spielerisch zur Schulung des Gehörs beitragen
durch z.B. Geräusche erraten, Lauschgeschichten erzählen bzw. durch das Bewusst-
machen von Geräuschen aus dem Umfeld des Kindes.“
„Durch den Hörspaziergang lernten die
Kinder, sich aufeinander zu verlassen und ihre
auditiven Fähigkeiten zu schulen.“
„Für die Grundschulkinder
hatten die Geräusche einen großen
Wiedererkennungseffekt und
erinnerten sie an ihre eigene
Kindergartenzeit. Sie konnten sie
gut den verschiedenen Räumen
zuordnen, in denen sie
aufgenommen wurden.“
38
Das Projekt am besten ab
Januar bis zu den Sommerferien
durchführen, bevor die Kinder-
tagesstättenkinder in die Schule
kommen und die Schulkinder aus
der 4. Klasse auf eine weiterfüh-
rende Schule wechseln.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Neu in der bisher schon konstruktiven und
langjährigen Zusammenarbeit zwischen Schule
und Kindertagesstätte war, dass durch das
Fortbildungsprojekt „Dreiklang“ die „Großen
der Schule“ (4. Klasse) und die Kindertagesstät-
tenkinder an einem gemeinsamen Thema
arbeiteten. Ziele des Projekts waren: Hör- und
Sprachkompetenz zu fördern (durch genaues
Hinhören sowie den Versuch, das Gehörte
darzustellen und auszudrücken); Sozialkompe-
tenz zu stärken (durch wachsende Achtsamkeit
beim gegenseitiges Zuhören und Akzeptieren
der unterschiedlichen Fähigkeiten) und
Medienkompetenz zu erweitern (durch den
Umgang mit Aufnahmegerät und Mikrofon
sowie Fotoapparat und PC).
Die Kindertagesstättenkinder lernten die Schule
und das Schulleben kennen, sie lernten, sich in
der Schule zu orientieren und sich vorzustellen,
was es bedeutet, ein „Schulkind“ zu sein. Die
Schülerinnen und Schüler erinnerten sich an
ihre Zeit in der Kindertagesstätte und konnten
rückblickend ihre Weiterentwicklung erkennen.
Die Kinder zeigten sowohl in der Kindertages-
stätte als auch in der Schule ein feines Gespür
dafür, dass es ihnen gut tut, sich auf Zuhören
und Hören einzulassen. Entsprechend motiviert
und interessiert arbeiteten sie in der eigenen
Gruppe und auch bei den gemeinsamen
Aktionen. Auch einige Eltern konnten gut an
dem Projekt beteiligt werden.
Das Projekt eignete sich sehr gut, um Kinderta-
gesstätte und Schule in der Öffentlichkeit zu
präsentieren („Tag der offenen Tür“, Zeitungsbe-
richt, Radio) und auf die Kooperation und den
Übergang von der Kindertagesstätte in die
Schule hinzuweisen. Auch auf Elternabenden
wurden „Zuhören“ und „Sprechen“ thematisiert
und Anregungen für eine Hör- und Sprecherzie-
hung in der Familie gegeben.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 5 Tage, Durchfüh-
rung ca. 6 Tage (über mehrere
Wochen verteilt)
Verwendete Bücher und CDs
keine
Materialien
Aufnahmegeräte, Mikrofone,
Fotoapparate und PC, Materialien
zur Buchherstellung
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
12 Kinder aus der Kindertages-
stätte, 24 Schulkinder (4. Klasse)
Produkte
Hörstück/CD, Buch
„Der Weg von der Kita zur Schule“Die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen
Projektbeschreibung
Die Kindertagesstättenkinder und die Schulkin-
der beschäftigten sich mit dem gleichen Thema
– zunächst unabhängig voneinander: Wie klingt
unsere akustische Umwelt, wie hört es sich in
unserer Schule und in der Kindertagesstätte an.
Welche Geräusche gibt es? Wie unterscheiden
sie sich? Und was können wir auf dem Weg von
der Kindertagesstätte bis zur Schule hören und
identifi zieren? Ein Ziel des Projekts war ein
Besuch der Kindertagesstättenkinder in der
Schule.
Die Kindertagesstättenkinder lernten ihre
Umwelt vor allem auditiv kennen, nahmen die
Geräusche und Klänge der Umgebung bewusst
wahr und sammelten Geräusche des künftigen
Schulwegs mit einem Mikrofon. Dabei
refl ektierten sie, welche Geräusche es in ihrem
Alltag gibt und was sie bedeuten.
Vor dem Treffen in der Schule planten und
organisierten die Schulkinder eigenverantwort-
lich den Besuch der Kindertagesstättenkinder:
Sie überlegten, mit welchen Stationen sie die
Vorschulkinder bekannt machen wollten (zum
Beispiel: Schulhof, Turnhalle, Toiletten, Bücherei,
Klassenzimmer). Beim Treffen berichteten sie
von ihrem Klassenalltag, woran sie derzeit
arbeiten und was sie gerade lernen.
Im Rahmen des Projekts wurde mit Unterstüt-
zung der Eltern eine CD mit den Geräuschen
des Schulwegs erstellt. Die CD eignete sich
auch hervorragend als Ratespiel für die anderen
Kinder. Außerdem entstand in Kooperation
beider Einrichtungen ein Begleitbuch mit Fotos
sowie Bildern (Kindertagesstätte) und Texten
(Schule). Bei einem Gegenbesuch der Schulkin-
der zum Frühstück in der Kindertagesstätte
stellten die Schülerinnen und Schüler das
Begleitbuch vor und lasen daraus vor.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Bad Vilbel
39
Tandem: Bad Vilbel
Kontakt
StadtschuleFrankfurter Str. 8561118 Bad Vilbel0 61 01 · 8 58 08 [email protected]
Ev. integrative Kita Arche NoahBergstr. 7961118 Bad Vilbel0 61 01 · 8 49 [email protected]
„Ein sehr deutlicher Lerneffekt beider Gruppen war das
Wahrnehmen der unterschiedlichen Fähigkeiten des Einzelnen und deren
sinnvolle Nutzung für das gemeinsame Ziel.“
„Die vielfältige akustische
Umgebung der Schule
und der Kita nahmen die
Kinder bewusst wahr.“
„Die ‚Rätsel‘-CD hat
allen viel Spaß gemacht
und auf das Begleit-
buch mit den Fotos und
den selbst geschrie-
benen Texten waren die
Kinder sehr stolz.“
„Der Umgang miteinander war respektvoll und
voller Neugier am Alltag der anderen und zum Teil
voller Erstaunen, was die anderen können.“
40
Tandem: Maintal
Bei der Umsetzung gemein-
samer Projekte sollten die Einrich-
tungen permanent im Gespräch
sein.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Der Schwerpunkt des Projekts lag auf der Vision
„Kommunikationsfreudige und medienkompe-
tente Kinder“. Die Zuhörkompetenz der Kinder
wurde dadurch gefördert, dass sich die Kinder
die Geräusche und Töne ihrer unmittelbaren
Hör-Umgebung bewusst machten. Der
sprachliche Austausch über das Gehörte in
vielfältigen sprachlichen Lernanregungen regte
die Sprachkompetenz an; die Arbeit in Klein-
gruppen förderte Kompetenzen zum Handeln
im sozialen Kontext, wie Empathie, Kommuni-
kations-, Kooperations- und Teamfähigkeit
sowie Konfl iktmanagement. Die Kinder setzten
sich mit ihrer Lebenswelt und ihrem Lebens-
alltag auseinander.
Die bereits bestehende Kooperation des
Tandems wurde gestärkt. Die Beteiligung der
Eltern soll im Kindertagesstättenjahr
2010/2011 noch erweitert werden. Es sind
Hörspaziergänge mit Elterngruppen geplant.
Die Eltern sollen zusätzlich ermutigt werden,
„Hörgeschenke“ aus ihrem Lebensalltag mit in
die Kindertagesstätte zu bringen. Im Rahmen
des gesamten Schulkindprojekts werden
weitere Erlebnisorte dazukommen. So sollen
neben dem Lebensraum Natur auch Kulturräu-
me erschlossen und die akustischen Erfahrun-
gen und das visuelle Erleben miteinander
verknüpft und versprachlicht werden.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 2 Tage, Durch-
führung 2 Wochen
Verwendete Bücher und CDs
keine
Materialien
Aufnahmegerät
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
32 Kindertagesstättenkinder
(davon 21 Vorschulkinder)
Produkte
Hörstück/Hörspiel, Präsentation
„Stadtteilprojekt“Kinder entdecken den Weg von der Kindertagesstätte zur Schule als Hör-Raum
Projektbeschreibung
Das im Kindertagesstättenjahr 2009/2010
begonnene Projekt wurde durch die persönli-
chen Lernerfahrungen beim Fortbildungspro-
jekt „Dreiklang“ angeregt und durch den
Bereich Zuhören ergänzt. Das Ziel war, dass die
Kinder ihren Lebens- und Kulturraum kennen-
lernen sollten. Es wurden keine homogenen
Schulkindgruppen gebildet, sondern die Interes-
sen der Kinder bestimmten darüber, wie sich
eine Gruppe zusammensetzte. Die Kurse zur
Sprachförderung der Vorschulkinder fi nden
überwiegend in den Räumlichkeiten der
Kindertagesstätte Vilbeler Straße statt und fast
alle Kinder der Kindertagesstätte besuchen mit
Beginn der Schulzeit die Werner-von-Siemens-
Schule.
Die Grundschule befi ndet sich in der nahen
Umgebung der Kindertagesstätte. Es gibt somit
Wege, die viele Kinder mindestens zweimal in
der Woche, manche täglich gehen. So lag der
Fokus des Stadtteilprojekts zum Kindertages-
stättenjahr 2010/2011 mit den angehenden
Schulkindern auf dem „Weg von der Kinderta-
gesstätte in die Schule“, der als Hör-Raum
erfahrbar gemacht wurde. Die Umsetzung
erfolgte in Kleingruppen (maximal 10 Kinder),
die sich als Entdecker auf die Suche nach
Geräuschen begaben und ihren akustischen
Lebensraum erforschten: „Was genau höre ich
auf dem Weg von der Kindertagesstätte zur
Schule?“ Die Geräusche wurden anschließend
aufgenommen. Die Ergebnisse der Kindergrup-
pen wurden auf einer DVD festgehalten. Sie
enthält eine akustische und visuelle Präsentati-
on des Weges von der Kindertagesstätte zur
Schule. Künftig soll das Projekt auf den Stadtteil
erweitert werden. Akustische und visuelle
Erlebnisorte sollen zudem versprachlicht
werden.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
41
Tandem: Maintal
Kontakt
Werner-von-Siemens-SchuleAscher Str. 6063477 Maintal 0 61 81 · 49 23 [email protected]
Kindertagesstätte Vilbeler StraßeVilbeler Str. 363477 Maintal0 61 81 · 49 18 [email protected]
„Die Kinder hatten sehr viel
Spaß dabei, als Entdecker auf akustische
Spurensuche zu gehen.“„Die Vorbereitung zur Schule
erfährt mit den bereits umgesetzten und
geplanten Projekten eine neue,
erweiterte Qualität.“
42
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden
Wirkung und Nachhaltigkeit
Sowohl die Kindertagesstättenkinder als auch
die Schulkinder haben die altersgemischte Zu-
sammenarbeit sehr genossen. Die einen, weil
sie spürten, dass sie von den größeren Kindern
angenommen wurden und sie Achtung und
Toleranz erfuhren, die anderen, weil es für sie
eine wertvolle Aufgabe war, Verantwortung zu
übernehmen – das stärkte ihr Selbstbewusst-
sein. Den Kindergartenkindern konnten viele
Ängste vor dem Übergang in die Schule genom-
men werden.
Mit Hilfe des Tandemprojekts „Schulhausrallye“
haben die Kinder in vielen Bereichen Kompeten-
zen entwickeln können. Die Kinder waren auf-
gefordert, mit allen Sinnen bewusst und diffe-
renziert wahrzunehmen, ihre Wahrnehmungen
kreativ zu gestalten. Die Verwendung von Auf-
nahmegerät, Bilderbuch, CD und Computer bot
den Kindern vielfältige Medienerlebnisse. Sie
lernten mit diesen Medien bewusster umzuge-
hen und die Hörerfahrungen emotional und
verbal zu verarbeiten. Bei der Bilderbuchbe-
trachtung bzw. Lesung machten die Kinder
Literacyerfahrungen.
In dieser lernenden Gemeinschaft von Kinderta-
gesstätten- und Schulkindern konnte das Ler-
nen für alle Kinder gleichermaßen zu einer sozi-
alen Erfahrung werden und ihnen ein Gefühl
der Zugehörigkeit und des kooperativen Ler-
nens vermitteln, wie es im BEP verankert ist.
Die Eltern waren von Anfang an über das ge-
meinsame Projekt informiert und reagierten
sehr positiv auf die Kooperation im Tandem; die
Mütter halfen aktiv im Computerraum oder als
Vorleserinnen mit.
Zeitlicher Umfang
1 Tag Vorbereitung, 1 Projekttag
(3 Schulstunden), ca. 1 Woche
Nachbereitung
Verwendete Bücher und CDs
S. Jörg/I. Kellner: „Der Ernst des
Lebens“, Thienemann 2003 (Buch)
P. Maar: „Der Buchstabenfresser“,
Aktive Musik 2004 (CD)
Materialien
Aufnahmegerät, Kopfhörer
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
12 Vorschulkinder aus der
Kindertagesstätte, 21 Schulkinder
(2. Klasse)
Produkte
Hörstück, Bild
„Schulhausrallye“Kindertagesstättenkinder lernen die Schule kennen
Projektbeschreibung
Die Schulkinder der zweiten Klasse erstellten
mit Hilfe eines Aufnahmegerätes eine auditive
Einladung für die Kindertagesstättenkinder mit
Geräuschen, die sie innerhalb und außerhalb
der Schule wahrnehmen.
Am Projekttag kamen die Kinder der Kinderta-
gesstätte für drei Stunden in die Schule, um sie
kennenzulernen und zu erkunden. Sie versuch-
ten, die Quellen der Geräusche in der Hör-Einla-
dung auszumachen und sie den entsprechen-
den Räumen in der Schule zuzuordnen (z.B. das
Geräusch eines hochfahrenden PCs für den
Computerraum usw.). Dies geschah in Form
einer Schulhausrallye und verschiedener ge-
meinsamer Aktivitäten.
Zunächst besuchten die Kinder das Sekretariat.
Danach hörten sie ein Bewegungslied in der
Aula und machten voller Elan mit. In der Büche-
rei sahen die zukünftigen Grundschüler, dass es
dort zu sehr vielen Themen Bücher gibt. Im Mo-
torikraum konnte jedes Kind die Kletterwand
ausprobieren. Anschließend wurde gemeinsam
in der Küche gefrühstückt, und wer wollte, ging
dann zum Spielen auf den Schulhof. Im Com-
puterraum wurden Fragen zum „Buchstaben-
fresser“ von Paul Maar gestellt, den sowohl die
Grundschulkinder als auch die Vorschulkinder
als Hörbuch gehört hatten. Im Ruheraum las
eine Mutter das Bilderbuch „Der Ernst des
Lebens“ von Sabine Jörg und Ingrid Kellner vor,
das sich mit der Angst vor dem ersten Schultag
beschäftigt. Abschließend malten die Kinderta-
gesstättenkinder im Klassenraum, was ihnen
an der Schule besonders gut gefallen hatte.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Tandem: Neu-Anspach
43
„Beim gemeinsamen Bewegungslied
zur Begrüßung in der Aula hatten die Kinder
großen Spaß daran, sich zu Tönen und
Klängen zu bewegen.“
Tandem: Neu-Anspach
Kontakt
Grundschule an der WiesenauWiesenau 30a61267 Neu-Anspach0 60 81 · 96 02 [email protected]
Kita VzF TaunusstraßeTaunusstr. 32–3461267 Neu-Anspach0 60 81 · 94 59 [email protected]
„Denkfähigkeit und Vorstellungskraft wurden gestärkt.
Kompromiss- und Teamfähigkeit wurden gefördert.“
„Die Schulkinder werden
sich nächstes Jahr an
die ‚Kleinen‘ erinnern und
sie fürsorglich in die
Schulgemeinschaft
integrieren.“
44
Die Gruppengröße von
maximal 10 Kindern sollte nicht
überschritten werden.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Durch die ganzheitliche Erforschung des Lebens-
raums „Bach“ wurden die Kenntnisse der Kinder
im Lernfeld Umwelt gefördert (Thema: „Von der
Quelle bis zur Mündung“). Die abwechslungs-
reichen Lernorte (der eigenen Umgebung) bo-
ten viel Raum für Aktivität, wodurch die Sinne
der Kinder angesprochen und ihre Entdeckungs-
freude angeregt wurde. Die Kooperations- und
Teamfähigkeit der Kinder wurde durch die hete-
rogene Lerngruppe ausgebaut, soziale Kompe-
tenzen wurden gestärkt. Der Austausch in
Kleingruppen förderte die Kommunikations-
freude und das Sprachbewusstsein. Zudem
wurden die Kompetenzen in den Bereichen Zu-
hören, Lesen, Vorlesen und Schreiben angeregt.
Ihre Medienkompetenz erweiterten die Kinder,
indem sie gezielt Geräusche mit einem Aufnah-
megerät sammelten. Hierbei gewannen sie zu-
dem Erfahrungen im Lernfeld Technik. Für die
Kinder war es ein neues Erlebnis, sich selbst auf
einer CD zu hören – das stärkte ihr Selbstbe-
wusstsein.
Durch das gemeinsame Projekt ist Material
zum Thema „Hören – Lauschen – Lernen“ ent-
standen. Dieses wird, zusammen mit dem Auf-
nahmegerät, den Kolleginnen und Kollegen in
der Kindertagesstätte und Schule zur Verfü-
gung gestellt. In beiden Einrichtungen wurden
Bildungspatenschaften mit den Eltern geknüpft
bzw. verstärkt. Durch die Kooperation wurde
der Zusammenhalt der Tandempartner gestärkt
und Lust auf zukünftige Projekte geweckt.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-
rung 3 Tage (davon ein gemein-
samer Projekttag)
Verwendete Bücher und CDs
keine
Materialien
Aufnahmegerät, Laptop, Kopfhörer
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
8 Vorschulkinder der Kindertages-
stätte, 14 Schulkinder (Vorschul-
klasse bis 4. Klasse)
Produkte
Hörstück, Bild/Bastelarbeit,
Musik/Gesang/Klangerzeuger
„Was hörst du?“Eine musikalische Reise durch unseren Ort
Projektbeschreibung
Jede Gruppe bereitete sich unabhängig vonein-
ander auf den Projekttag vor. Neben inhaltli-
chem Wissen über das Themenfeld „Umwelt“
sammelten die Kinder Wünsche und Ideen für
den gemeinsamen Tag und planten die Erstel-
lung einer (Hör-)CD.
Am Projekttag trafen sich die Schul- und Kinder-
tagesstättenkinder an einem Bach im Ort Voll-
marshausen. Gemeinsam erforschten sie die
Umgebung und den Flusslauf. Aufmerksam
lauschten sie den Geräuschen der Natur, spitz-
ten ihre Ohren und gingen den Fragen nach:
Was hörst du? Wie klingt der Bach? Welches
Geräusch entsteht, wenn ich einen Stein in das
Wasser werfe? Welcher Vogel zwitschert dort?
Für die CD wählten sie gemeinsam Umweltge-
räusche aus, die sie mit einem Aufnahmegerät
sammelten. Außerdem experimentierten sie
mit selbst erzeugten Klängen, musizierten mit
Instrumenten und sangen gemeinsam ein Lied.
Darüber hinaus stellte sich jedes Kind in einer
Sprachaufnahme vor.
Während sich die Kindertagesstättenkinder am
nächsten Tag beim freien Spiel am Bach ver-
gnügten, Boote und einen Staudamm bauten,
hielten die Schulkinder ihre Erlebnisse in farben-
frohen Bildern und schillernden Geschichten
fest. Stolz präsentierten sie ihre Resultate und
nahmen ihre Eindrücke mit dem Aufnahmege-
rät auf. Alle Beiträge der Kinder wurden an-
schließend auf einer CD zusammengestellt und
gemeinsam angehört.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Lohfelden-Vollmarshausen
45
„Das Projekt in der Natur war für
die Kinder spektakulär.“
Tandem: Lohfelden-Vollmarshausen
Kontakt
Schule VollmarshausenKaufunger Str. 1834253 Lohfelden-Vollmarshausen0 56 08 · 12 [email protected]
Kita VollmarshausenKurt-Schumacher-Str. 10c34253 Lohfelden-Vollmarshausen0 56 08 · 16 [email protected]
„Für die Kinder war es eine
neue Erfahrung, die eigene Stimme
auf der CD zu hören.“
46
Je nach Situation in der Kin-
dertagesstätte für das Geräusche-
Memory 15–45 Minuten pro Tag
einplanen.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die beiden Projekte „Spielplatz-TÜV“ und
„Geräusche-Memory“ verbinden idealerweise
die Förderung von (Zu)Hören, Wahrnehmen und
Unterscheiden sowie von Sprache, Kommunika-
tion und Teamfähigkeit und den praktischen
Umgang mit Medien im Übergang von der
Kindertagesstätte zur Grundschule.
Besonders durch die Interviews der älteren Kin-
der bei den jüngeren Kindern wurde ein guter
Kontakt zwischen den Einrichtungen herge-
stellt. Indem die Kinder ihre Interviews in Part-
ner- bzw. Gruppenarbeit selber entwickelten,
konnten sie in hohem Maß ihre eigenen Ideen
einbringen und auch sofort umsetzen. Das In-
terviewen selber setzte eine hohe Kommunika-
tionsfähigkeit voraus.
Beim Geräusche-Memory hörten die Kinder
sehr genau zu und konnten die verschiedenen
Geräusche den entsprechenden Bildern zuord-
nen. Sie lernten bewusster und differenzierter
wahrzunehmen, ihre Hörerfahrung und Vorstel-
lungskraft (und damit auch das Sprechen da-
rüber) wurden geschult. Und sogar die Bewe-
gung wurde gefördert durch die Aufforderung,
sich pantomimisch zu den Geräuschen zu
bewegen.
Das Projekt kann anregend sein für den Beginn
einer Zusammenarbeit von Kindertagesstätte
und Schule, also für den Beginn einer Tandem-
arbeit. Es entsteht vor Ort, kann gut koordiniert
werden und dennoch auch unabhängig vonein-
ander durchgeführt werden. Auch die Eltern
können beim Geräusche-Memory mit einbezo-
gen werden.
Die Kinder haben sich intensiv mit dem Zustand
der Spielplätze ihrer Gegend auseinanderge-
setzt. Die Ergebnisse können im weiteren Ver-
lauf des Projekts an die Verantwortlichen in der
Gemeinde weitergegeben werden.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 1 Tag, Durchführung
3 Wochen
Verwendete Bücher und CDs
Didaktisches Material zur Zuhör-
förderung für Kindertagesstätten
der Stiftung Zuhören (Bezugsmög-
lichkeiten siehe Serviceteil)
Materialien
Mikrofon und Aufnahmegerät,
Fotoapparat, PC zur Bearbeitung,
Laminiergerät
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
30 Kinder aus drei Kindertages-
stätten, 40 Kinder aus der Betreu-
ungsschule und 24 Grundschul-
kinder
Produkte
Protokolle, Fotos
„Unterwegs mit dem Spielplatz-TÜV und Geräusche-Memory“Kinder erkunden ihre Lebenswelt
Projektbeschreibung
„Spielplatz-TÜV“: An den ersten beiden Projekt-
tagen, die in den Ferien stattfanden, setzten
sich die Kinder inhaltlich mit dem Thema Spiel-
platz auseinander und bereiteten ihre „TÜV“-
Aktion vor. Sie diskutierten Qualitätskriterien
und darüber, was ihnen persönlich wichtig an
einem Spielplatz ist. Ein Fragekatalog und ein
Protokollbogen wurden erstellt und der Um-
gang mit dem Aufnahmegerät geübt. Außer-
dem fotografi erten sich die Kinder gegenseitig
und bastelten ihre „TÜV“-Ausweise.
An drei weiteren Tagen besuchten die Betreu-
ungsschulkinder drei Kindertagesstätten in
Ober-Mörlen. Dort interviewten sie Kinder und
Erwachsene, fotografi erten und bewerteten die
Spielgeräte der jeweiligen Außengelände. Vor-
schul- und Schulkinder verbrachten gemeinsam
den Vormittag, frühstückten und spielten zu-
sammen. Die „TÜV“-Aktion wurde auf verschie-
denen Spielplätzen in der Umgebung weiterge-
führt und am Ende der Ferien von den Betreu-
ungsschulkindern ausgewertet.
„Geräusche-Memory“: Nach den Sommerferien
setzte sich eine Klasse mit dem Thema Spiel-
platz-Geräusche auseinander. Auf einem Spiel-
platz wurden mit einem Aufnahmegerät Geräu-
sche diverser Spielgeräte gesammelt und die
Geräte anschließend fotografi ert. Daraus wurde
von den Lehrkräften und pädagogischen Fach-
kräften ein „Geräusche-Memory“ entwickelt –
mit dem Ziel, dass die akustischen Aufnahmen
den Fotos zugeordnet werden. Etwa eine Woche
lang wurde dieses Memory in den Kindertages-
stätten und in der Schule in verschiedenen
Variationen gespielt. Verschiedene Hör-Übun-
gen und Hör-Spiele schlossen sich an. In der
Vorbereitung hatten sich vor allem die jüngeren
Kinder sehr intensiv mit Geräuschen beschäf-
tigt. Sie lernten Geräusche zu unterscheiden, zu
identifi zieren und zu benennen.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Ober-Mörlen
47
Tandem: Ober-Mörlen
Kontakt
WintersteinschuleBorngasse 1161239 Ober-Mörlen0 60 02 · 4 12
Betreuungsschule SpatzennestHaingraben 261239 Ober-Mörlen0 60 02 · 98 90 08
Kindertagesstätte SternschnuppeLimesstr. 2a61239 Ober-Mörlen0 60 02 · 60 24
Kath. Kita Ober-MörlenHaingraben 261239 Ober-Mörlen0 60 02 · 75 55
„Zu lernen mit Mikrofon und Auf-
nahmegerät umzugehen, hatte einen
sehr hohen Motivationscharakter,
sowohl für die Interviewer als auch
für die Interviewten!“
„Die Schulkinder hatten sehr viel Spaß, die ‚Kleinen‘
in der Kita zu besuchen, auf der anderen Seite war es für die
Kita-Kinder auch interessant, einen Beitrag zu einem
‚Schulprojekt‘ leisten zu können.“
„Das Lauschen wird zu einer
spannenden Sache, die großen Spaß
macht. Eine gute Grundlage für
neue Hörerlebnisse und damit verbun-
dene Lernprozesse.“
Ev. Kita Langenhain-ZiegenbergIm Lettig 1761239 Ober-Mörlen-Langenhain0 60 02 · 75 15
„Als die Bilder vertauscht wurden, kam Unsicherheit auf und dann freuten sich
die Dreijährigen riesig, als sie das richtige Gerät gefunden hatten. Ruhig und ganz leise zum
Bild gehen – das funktionierte nicht. Sie hatten zu viel Spaß.“
Tandem: Limburg-Eschhofen
48
Die Kinder sollten bei den
Aufnahmen für das Geräuscherätsel
auf eine ruhige Umgebung achten
und überprüfen, welche Geräusche
sich eignen.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Das gemeinsame Projekt bot den Kindern viel-
fältige Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten bei
der Auseinandersetzung mit ihrem akustischen
Umfeld in den Einrichtungen. Das gezielte Hin-
hören wurde gefördert und alltägliche Geräu-
sche als Besonderheit wahrgenommen. Die
Gespräche über die Geräusche förderten die
Sprachkompetenz und Kommunikationsfähig-
keit der Kinder und durch die Beschäftigung mit
dem Aufnahmegerät und dem Fotoapparat er-
weiterten sie ihre Medienkompetenz. Sie konn-
ten sich aktiv in das Projekt einbringen, indem
sie die Geräusche selbst auswählten, Spiele
gestalteten und ihre Ideen umsetzten. Die Kin-
der sammelten Erfahrungen in neuen sozialen
Beziehungen und aktivierten soziale Kontakte.
Zur Freude aller sind die Schulkinder nun häu-
fi ger am Nachmittag in der Kindertagesstätte
zu Besuch.
Seit der Erprobung des Bildungs- und Erzie-
hungsplans arbeiten beide Einrichtungen konti-
nuierlich zusammen. Es fi ndet ein regelmäßiger
Austausch zwischen ihnen statt. So wurden
schon viele interessante und bereichernde Pro-
jekte gemeinsam entwickelt und durchgeführt.
Zum Beispiel sprachen und vertonten die Kinder
die Geschichte „Der Grüffelo“ als Hörspiel. Die
Projekte des Tandems zeigen, dass durch die
Zusammenarbeit der Einrichtungen und durch
den ständigen Informationsaustausch ein rei-
bungsloser Übergang von der Kindertagesstätte
zur Grundschule möglich ist.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 1 Tag, Durchführung
2 Tage ( jeweils 2 Stunden in der
Kindertagesstätte und der Schule)
Verwendete Bücher und CDs
CDs „Ohrenspitzer Geräusche“ der
Stiftung Zuhören (Bezugsmöglich-
keiten siehe Serviceteil)
Materialien
Aufnahmegerät, Computer,
Fotoapparat, Laminiergerät
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
6 Vorschulkinder aus der Kinder-
tagesstätte, 19 Schulkinder
(3. Klasse)
Produkte
Hörspiel/Hörstück, Bild/Bastel-
arbeit
„Das Eschhöfer Geräuscherätsel“Kinder erstellen ein Rätsel mit Geräuschen aus ihrem Alltag
Projektbeschreibung
Angeregt durch die CDs „Ohrenspitzer Geräu-
sche“ der Stiftung Zuhören, erstellten die
Kinder ihr eigenes Geräuscherätsel. Gemeinsam
wurde überlegt, was in der Kindertagesstätte
Geräusche erzeugt und welche den Kindern
wichtig sind. Die Kinder fotografi erten die Ge-
genstände, von denen die Geräusche ausgehen,
druckten die Fotos aus, laminierten sie und
zeichneten die Geräusche mit einem Aufnah-
megerät auf.
Auf dieser Grundlage entstanden verschiedene
Spiele: Im ersten Spiel konnten die aufgenom-
menen Geräusche erraten werden, im zweiten
ordneten die Kinder die Geräusche den Bildkar-
ten zu. Zudem hatten die Kinder die Idee, die
Bildkarten zweimal auszudrucken und dann
Memory zu spielen. Beim gemeinsamen Treffen
mit den Schülerinnen und Schülern in der Kin-
dertagesstätte wurde dann erst das Memory
(mit Bildern) vorgestellt und gespielt. Nun
waren jedem Kind die Gegenstände bekannt
und es konnte beim Geräuscherätsel versuchen,
Bild und Klang zuzuordnen. Danach suchten die
Kinder die Orte auf, bei denen man die Geräu-
sche (auch manches seltsame Geräusch) hören
konnte.
Am zweiten Projekttag besuchten die Vorschul-
kinder die Kinder in der Schule. Zuvor hatte die
Klasse gemeinsam überlegt, welche Geräusche
ganz typisch für ihren Klassenraum und ihre
Schule sind. Die Schülerinnen und Schüler hat-
ten sich in Gruppen aufgeteilt, die die Geräu-
sche aufnahmen und fotografi erten, um ein
Schul-Geräuscherätsel zu erstellen. Am Tag des
Besuchs saßen alle Kinder gespannt im Klassen-
raum und lauschten den Geräuschen. Die Vor-
schulkinder äußerten ihre Vermutungen; dann
wurden ihnen die Geräusche und die dazugehö-
rigen Gegenstände gezeigt und zum Klingen
gebracht.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Limburg-Eschhofen
49
Kontakt
Schule am EschilishovKirchstr. 1065552 Limburg-Eschhofen0 64 31 · 7 23 63 [email protected]
Ökum. Kindertagesstätte EschhofenAuf dem Bräunchesstein 2a65552 Limburg-Eschhofen0 64 31 · 7 68 80 [email protected]
„Die Geräusche in der Schule bildeten
einen weiteren Baustein zur positiven Einstim-
mung auf die bevorstehende Schulzeit.“
„Da die Kinder die Schule bei den Treffen schon kennen gelernt
haben, kann ihnen der Übergang von Kindertagesstätte zur Schule leichter fallen.
Dies finden auch viele Eltern beruhigend.“
„Dies war ein gelungenes Projekt,
um das gegenseitige Zuhören zu schärfen und
um sich in andere Lebenssituationen
hineinzuversetzen.“
„Die Schulkinder entwickelten
Verantwortungsbewusstsein für die
zukünftigen Erstklässler.“
50
Eine Verkürzung der Pro-
jektzeit ist mit dem Einsatz einer
Geräusche-CD möglich.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Im gemeinsamen Projekt sammelten die Kinder
Erfahrungen in neuen sozialen Beziehungen
und erweiterten ihre Kooperations- und Team-
fähigkeit. Die Partnerarbeit half ihnen, ihre
sozialen Fähigkeiten zu schulen sich sprachlich
mitzuteilen, sich mit anderen auszutauschen
und aufeinander einzugehen. Auch erweiterten
sie literacybezogene Kompetenzen, indem sie
Bilder in Schriftsprache übersetzten. Durch die
akustische Erkundigung des Ortes (genaues
Hinhören und anschließendes Wiedererkennen
der Geräusche) wurden die Kinder für das Zuhö-
ren sensibilisiert. Ihre Medienkompetenz wurde
durch den aktiven Umgang mit dem Aufnah-
megerät bei dem Sammeln der Geräusche
gefördert.
Die Eltern waren an der Projektarbeit beteiligt
und haben einzelne Aktivitäten übernommen
bzw. zu Hause inhaltliche Themen aufgegriffen
und vertieft. Gemeinsam mit den Kindern
erstellten sie Bilder und stellten Geräuschquel-
len (zum Beispiel Haustiere) bereit. An der Prä-
sentation der Projektergebnisse in Wallauer
Geschäften haben sie mitgearbeitet. Die Bil-
dungspartnerschaft mit den Eltern wurde durch
gemeinsames pädagogisches Handeln in dem
Projekt angeregt.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 3 Tage, Durchfüh-
rung 5 Tage (davon 2 gemeinsame
Tage), Nachbereitung 1 Tag
Verwendete Bücher und CDs
Bücher über die Gemeinde,
Kartenmaterial
Materialien
Aufnahmegeräte, Laptop,
Kopfhörer
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
39 Kinder aus zwei Kindertages-
stätten (davon 18 Vorschulkinder),
35 Schulkinder (2. und 4. Klasse)
Produkte
Hörstück, Geschichten, Bild/
Bastelarbeit
„Bilder im Ohr – Bilder erzählen ihre Geschichten“Kinder erkunden ihre akustische Umwelt und erstellen Bilder und Geschichten zu Geräuschen
Projektbeschreibung
An den Projekttagen beschäftigten sich die
Kindertagesstättenkinder mit allen Sinnen mit
ihrer dörfl ichen Umwelt, wobei der Schwer-
punkt auf dem Hören und Zuhören lag. Sie kon-
zentrierten sich auf die verschiedenen Geräu-
sche in ihrer Umwelt. Wie klingt unsere Kinder-
tagesstätte? Welche Geräusche sind typisch für
unseren Ort? Welche Tiere leben in unserem Ort
und welche Geräusche machen sie? Nachdem
eine Vielzahl von Klängen und Geräuschen von
den Kindertagesstättenkindern aufgenommen
wurde, hörten sie sich die Produktionen an und
versuchten, die Geräusche wiederzuerkennen
und zuzuordnen. Unter Beteiligung ihrer Eltern
malten sie anschließend Bilder zu den Geräu-
schen und setzten somit auditive Reize in visu-
elle Darstellungen um.
Bei dem folgenden Projekttag in der Grundschu-
le präsentierten die Kinder aus den Kinderta-
gesstätten ihre Bilder. In Partnerarbeit dachten
sich Kindertagesstätten- und Schulkinder ge-
meinsam Geschichten zu den Bildern aus, die
anschließend von den Grundschülern aufge-
schrieben wurden.
Darauf folgte ein Besuch der Grundschüler in
den Kindertagesstätten, bei dem sie ihre
Geschichten präsentierten. Die während des
Projekts entstandenen Produkte (Bilder und
Geschichten der Kinder) wurden anschließend
in den Geschäften der Gemeinde ausgestellt.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Hofheim-Wallau
51
„Hörspaziergänge und Hörübungen
können zur Sensibilisierung der Kinder
eingesetzt werden.“
Tandem: Hofheim-Wallau
Kontakt
Taunusblickschule WallauAm Rheingauer Weg 1665719 Hofheim-Wallau0 61 22 · 9 260 [email protected]
Evangelischer Kindergarten ArcheWiesbadener Str. 165719 Hofheim-Wallau0 61 22 · 1 38 [email protected]
„Im Alltag sollte mehr Wert auf das Zuhören gelegt werden
(Erzählen von Geschichten, Hörspiele, Hörspaziergänge).“
„Die Vorfreude der Kita-Kinder
auf die Schule wurde gesteigert.“
Evangelische Kindertagesstätte RegenbogenErbacher Str. 165719 Hofheim-Wallau0 61 22 · 68 [email protected]
52
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die Schulkinder waren verantwortlich für ihr
eigenes Handeln: Sie planten gemeinsam den
Besuchstag sowie die einzelnen Hörstationen
und gestalteten diese. Das stärkte die Koopera-
tions- und Teamfähigkeit der Klasse. Am Tag
selbst führten sie die Kindertagesstättenkinder
(4- bis 5-Jährige) eigenverantwortlich durch die
Stationen und kümmerten sich innerhalb der
Arbeitsphase intensiv um die Kinder. Sie erklär-
ten alles und leisteten Hilfestellung; sie zeigten
dabei eine hohe Empathiefähigkeit, Verständnis
und Rücksichtnahme und hatten große Freude
daran, verantwortlich für die jüngeren Kinder
zu sein. Sie mussten sich teilweise auf starke
und selbstbewusste Kinder einlassen, aber auch
ängstliche und zurückhaltende Kinder unter-
stützen.
Für die Kindertagesstättenkinder war der Be-
such in der Schule etwas Besonderes und Span-
nendes zugleich. Auch sie mussten sich auf
Neues einstellen und erweiterten ihre Kontakt-
fähigkeit. Die Kindertagesstättenkinder erhiel-
ten durch das Projekt einen ersten Einblick in
den Schulalltag, wodurch der Übergang von der
Kindertagesstätte in die Schule erleichtert
werden kann.
Das Projekt hat die schon seit längerem beste-
hende enge und kooperative Zusammenarbeit
im Tandem gestärkt: Die Arbeit in den jeweili-
gen Institutionen wurde für alle Beteiligten
transparenter. Der Übergang wurde auf inter-
aktionaler Ebene weiter ausgebaut. Über die
bisherigen Aktionen hinaus (wie z.B. Schulfüh-
rungen, Besuch von Unterrichtsstunden, Besu-
che der Schulkinder in den Kindertagesstätten,
naturwissenschaftliche Experimente und
gemeinsame Ausfl üge), war es für die Erziehe-
rinnen und Lehrkräfte wichtig über den Zeit-
raum des Fortbildungsprojekts Dreiklang an
einem Thema zusammen zu arbeiten.
Die Eltern wurden durch Briefe und mit Gesprä-
chen an dem Projekt beteiligt. Außerdem ent-
stand in jeder Einrichtung eine Präsentation mit
Aushängen. Die Schule richtete einen Hörclub
ein und weitere Projekttage werden geplant.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 2 Tage, Durchfüh-
rung 2–8 Wochen (1 gemein-
samer Projekttag und individuelle
Bearbeitungszeit)
Verwendete Bücher und CDs
A. Herrmann-Strenge:
„Laute Flaute – Stiller Sturm“,
Borgmann 2010 (Buch)
C. Frühauf/C. Werner: „Hört mal,
was da klingt!“, Ökotopia 2007
(Buch)
Handbuch „55 Hör-Spiele“, CDs
„Klangoasen“ und „Ohrenspitzer
Geräusche“ der Stiftung Zuhören
(Bezugsmöglichkeiten siehe
Serviceteil)
Materialien
Schaubild vom Aufbau des Ohrs,
Geräusche-Memory
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
18 Kinder aus 2 Kindertagesstät-
ten, 24 Schulkinder (2. Klasse)
Produkte
Bild
„Ein Tag des offenen Ohrs“Kinder erkunden das Sinnesorgan Ohr
Projektbeschreibung
Zur Vorbereitung des Projekttages arbeitete
jede Einrichtung eigenständig zum Thema
„Zuhören“. Die Kinder wurden dabei sensibili-
siert für das „Sinnesorgan Ohr“: Wie ist das Ohr
aufgebaut, welche Funktionen und Besonder-
heiten hat es, was braucht man, um gut zuhö-
ren zu können und was bedeuten die unter-
schiedlichsten Geräusche? Die Kindertagesstät-
tenkinder des Tandems machten ihre Hörerfah-
rungen über einen Zeitraum von mehreren
Wochen hinweg, sogar mit Besuchen bei einem
ortsansässigen Akustiker und einem Ohrenarzt.
Die Schulkinder arbeiteten während einer Pro-
jektwoche zusammen, bei der sie auch den
gemeinsamen Projekttag planten, zu dem sie
die Kindertagesstättenkinder einluden.
Am „Tag des offenen Ohrs“ begrüßten die Schul-
kinder die Kinder aus den Kindertagesstätten
mit einem „Hör-Spiel“ („Das stille Blatt“). Haupt-
punkt des Tages war die Arbeit in gemeinsamen
Kleingruppen von Kindertagesstättenkindern
und Schulkindern an acht Stationen:
1. Geräusche-Memory
2. Mein Körper kann Geräusche machen
3. Hörspaziergang
4. Zu Musik malen
5. Wohlfühl- und Nervgeräusche
6. Geräusche raten
7. Ein Gedicht vertonen
8. Welches Geräusch fehlt?
Nach der gemeinsamen Refl exion der durchge-
führten Arbeit an den Stationen berichteten die
Kindertagesstättenkinder von ihren beiden
Ausfl ügen zu einem Akustiker und zu einem
Ohrenarzt. Den Abschluss des gemeinsamen
Projekttages bildete das Malen zu einem
Geräusch und ein „Hör-Spiel“ mit allen Kindern.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Bensheim
53
Tandem: Bensheim
Kontakt
HemsbergschuleHeidelberger Str. 3564625 Bensheim0 62 51 · 3 93 [email protected]
Kath. Kindergarten St. AlbertusHeidelberger Str. 19 64625 Bensheim0 62 51 · 6 81 64
„Wir haben die Wichtigkeit und die Bedeutung des Zuhörens erfahren
und sind achtsamer geworden, z.B. nehmen wir Alltagsgeräusche, die man zuvor
einfach nicht mehr gehört hat, plötzlich wieder wahr.“
„Durch den intensiven Gesprächsaus-
tausch wurde die Kommunikationsfähigkeit
besonders gefördert.“
Ev. Kindergarten der MichaelsgemeindeHemsbergstr. 5064625 Bensheim 0 62 51 · 24 [email protected]
„Auch die Eltern sollen künftig mit ein-
bezogen werden, damit sie zuhause
sensibler reagieren, denn ‚Hören und
Zuhören‘ sind die Grundsteine für das
spätere Sprechen und Lesen.“
„Die Kinder regulierten von sich aus
die Lautstärke in einem Klassen- oder Gruppen-
raum, sie wurden sensibler im Umgang mit
der Gesundheit ihres Gehörs.“
54
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden
Wirkung und Nachhaltigkeit
Die Kinder waren aktiv an der Planung des
Projekts beteiligt. Sie konnten selbst bestim-
men und eigenständig auswählen, welche
Themen sie an welchem Tag bearbeiten wollten.
In den Gruppen setzten sie sich die Schwer-
punkte selbst. Sie lernten Medien als Gestal-
tungs- und Ausdrucksmittel kennen und
nutzten sie, um sich darüber auszutauschen.
Die Kinder wurden selbst zu Medienproduzen-
ten (Hörspiele). Sie erfuhren Musik als Quelle
von Freude und Entspannung und ließen sich
zu eigener Kreativität anregen (z.B. durch
Erzählen oder Bewegen, beim Malen oder beim
Gestalten von Musikinstrumenten).
Die Kindertagesstättenkinder lernten in der
Projektwoche die Schule kennen (Lehrer,
Räume, Arbeitsweisen). Dadurch konnte der
Übergang zur Grundschule auf interaktionaler
Ebene gestaltet werden. Durch die unterschied-
lich zusammengesetzten Gruppen lernten die
Kinder, sich jeden Tag auf neue Kinder einzu-
stellen, sie erweiterten in der täglichen Inter-
aktion mit jüngeren und älteren Kindern ihre
soziale Kompetenz. Die Kindertagesstätten-
kinder freuten sich nach Abschluss des Projekts
noch mehr auf die Schule – der Übergang
wurde durch das gemeinsame Lernprojekt
erleichtert. Die Eltern waren als Besucher der
Präsentation eingeladen. Bei einer solchen
Projektwoche könnten die Eltern auch gut die
Vorbereitung und Durchführung unterstützen.
Das aufwendige Projekt eignet sich, wenn es
positiv verläuft, optimal dazu, eine gelungene
Kooperation zwischen den pädagogischen
Einrichtungen einer Gemeinde nach außen
darzustellen. Zukünftig wird alle zwei Jahre eine
Projektwoche mit ähnlichen Aktionen an der
Schule stattfi nden.
Zeitlicher Umfang
3 Tage Vorbereitungszeit,
5 Projekttage
Verwendete Bücher und CDsC. Tashiro: „5 freche Mäuse machen Musik“, Michael Neuge-bauer Edition 2007 (Buch)
R. Erdenberger: „Bilder im Ohr“, Prestel 2006 (Buch/CD)
M. u. R. Schneider: „Bewegen und Entspannen nach Musik“, Verlag an der Ruhr 1994 (Buch/CD)
A. Scheffl er/J. Donaldson: „Der Grüffelo“, Beltz 2010 (Buch), Hörcompany 2008 (CD)
C. Preuß/K. Ruge: „Leise Alltagsgeräusche“, Verlag an der Ruhr 2009 (CD)
Außerdem verschiedene Sachbü-cher zum Thema „Ohr-Aufbau und
-Funktion“
MaterialienAufnahmegeräte, Kopfhörer, Ab- bzw. Nachbildung des Ohrs,
Instrumente
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung24 Kinder aus zwei Kindertages-stätten, einer Schulkindbetreu-ungseinrichtung und einer Schul-
klasse (Vorklasse bis 2. Klasse)
ProdukteHörstück/Hörspiel, Bild/Bastelar-beit, Theater/Tanz, Musik/Gesang/
Klangerzeuger
„Geräuschemacher und Hörexperimente“Eine Projektwoche rund um das Thema Hören und Zuhören
Projektbeschreibung
Die Kindertagesstätten- und Schulkinder hatten
sich für eine Projektwoche in der Schule das
Thema „Geräuschemacher und Hörexperimente“
selbst ausgesucht. Lehrkräfte, Erzieherinnen
und Erzieher bereiteten die Woche mit vier
Gruppenangeboten vor: 1. Sachinformationen,
Aufbau und Funktionen des Ohres; 2. Sachinfor-
mationen und Kreativität, Musikinstrumente
herstellen und mit Klängen experimentieren;
3. Hörspiel und Interviews mit verschiedenen
Aufnahmegeräten herstellen; 4. kreative Um-
setzung (malen und tanzen) von Hörspielen
und Musik.
Jeden Tag gab es eine Vorbesprechung im Sitz-
kreis, bei der die Kinder die Möglichkeit hatten,
sich in einer der vier angebotenen Kleingruppen
einzuwählen. Jedes Kind musste an jedem
Angebot einmal teilgenommen haben. Hierzu
gab es eine (von jedem Kind individuell gestal-
tete) Projektkarte, die bis zum Ende der Woche
die verschiedenen Stempel der einzelnen
Gruppen aufwies.
Am Ende eines jeden Projekttages trafen sich
die Kinder in der Großgruppe zum Abschluss-
Sitzkreis, um gemeinsam vom jeweiligen Tag zu
erzählen. Jedes Kind hatte die Möglichkeit,
seine Erlebnisse mit der Fragestellung mitzutei-
len: „Was hat dir heute am besten gefallen?“
Tandem: Trebur-Geinsheim
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und künstlerische Kinder
Lernende, forschende und entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
55
Tandem: Trebur-Geinsheim
„Den Kindern hat besonders gut gefallen, dass sie
viel Zeit und Raum hatten für ihre Kommunikation untereinander und
dass sie selbst aktiv gestalten konnten.“
Kontakt
Geinsheimer SchuleSchulstr. 5 65468 Trebur-Geinsheim0 61 47 · 71 [email protected]
Kita KunterbuntJohannes-Schneider-Str. 165468 Trebur-Geinsheim0 61 47 · 91 92 [email protected]
Kita Kleine Welt Schulstr. 765468 Trebur-Geinsheim0 61 47 · 4 [email protected]
Schulkindbetreuung GänsenestSchulstr. 765468 Trebur-Geinsheim061 47 · 2 [email protected]
„Die Kinder freuten sich,
dass sie andere Kinder
und Erwachsene kennen
lernen konnten.“
„Die Kita-Kinder
freuen sich noch mehr
auf die Schule.“
„Die Eltern erkennen
die positive aktive Zusammen-
arbeit der Institutionen an.“
56
Langfristig planen. Kinder in
die Planung und Vorbereitung mit
einbeziehen. Jede Einrichtung sollte
für eine Aktion verantwortlich sein
und diese während des Aktionstags
betreuen.
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkundenTI
PP
Wirkung und Nachhaltigkeit
Der Aktionstag „Eine Reise durch den Dschun-
gel“ forderte von den teilnehmenden Kindern
viel Aufmerksamkeit und Konzentration. Sinn-
verstehendes Zuhören, Empathie, Kommunika-
tionsfähigkeit, Selbstbewusstsein sowie Kon-
taktfreudigkeit waren beim Durchlaufen der
einzelnen Spiel-und Kreativstationen wichtige
und gefragte Kompetenzen.
Sich in der ungewohnten Umgebung zurecht-
zufi nden und neue Aufgaben zu bewältigen
sowie Kontakte zu anderen Kindern aufzuneh-
men, war nicht für alle Kinder leicht, ließ aber
viele ein Stück wachsen und machte Appetit
auf mehr. Das Erlebnis „gemeinsam Lernen
macht Spaß“ war neben anderen Erfahrungen
und auch kreativen Ergebnissen, wie z.B. Bilder
malen und Musikinstrumente basteln, etwas,
das die Kinder an diesem Tag mitnehmen
konnten. Die Kinder schlossen neue Kontakte
und ihnen gefi el die Vielfalt der Aktionen.
Eine Herausforderung bei dem Projekt war die
Größe des Tandems, denn fünf verschiedene
Einrichtungen aus unterschiedlichen Ortsteilen
planten und führten gemeinsam einen Aktions-
tag durch. Die Sport- und Kulturhalle der Ge-
meinde bot den geeigneten Platz. Durch das
Projekt haben sich die Pädagoginnen und Päda-
gogen der fünf Tandems besser kennengelernt.
Weitere gemeinsame Projekte sind geplant.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 2 Tage, Durch-
führung 1 Tag
Verwendete Bücher und CDs
M. Baltscheit: „Der Löwe der nicht
schreiben konnte“, Bajazzo 2002
(Buch)
CDs „Klangoasen“ der Stiftung
Zuhören (Bezugsmöglichkeiten
siehe Serviceteil)
Materialien
Musikinstrumente, Alltagsgegen-
stände, Papierrolle (Papiertisch-
decke zum Ausrollen), Malsachen
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
Insgesamt 80 Kinder aus vier
Kindertagesstätten und einer
Grundschule (2. Klasse)
Produkte
Bild/Bastelarbeit, Theater, Musik/
Gesang/Klangerzeuger
„Eine Reise durch den Dschungel“Ein gemeinsamer Aktionstag rund um die Themen Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen
Projektbeschreibung
5 Einrichtungen trafen sich am Aktionstag in
der Kulturhalle der Gemeinde, die vorab ge-
schmückt wurde. So gab es beispielsweise in
der Mitte der Halle eine „Dschungelinsel“ mit
Kuscheltieren. Als Einstieg präsentierten die
Schulkinder das Theaterstück „Der Löwe der
nicht schreiben konnte“, das sie vorher einstu-
diert hatten.
Darauf folgten mehrere Mitmachaktionen an
5 Stationen, wobei jede Einrichtung eine Aktion
betreute. Es wurde in gemischten Kleingruppen
sowie im Forum gearbeitet, der Vormittag be-
inhaltete geschlossene sowie angeleitete
Phasen. An jeder Station gab es visuelle und
akustische Orientierungspunkte für die Kinder.
Für die Arbeit in Kleingruppen gab es folgende
Angebote (Stationen): Malen zu Dschungelge-
räuschen (CDs „Klangoasen“); einen Regen-
wald-Geräuschedschungel mit Geräuscheraten
(Instrumente und Alltagsgegenstände wurden
ausgelegt und ein Teil der Gruppe verschwand
hinter einem Vorhang und erriet die Klänge und
Geräusche, die von den anderen Kindern
erzeugt wurden); eine Mitmachklanggeschich-
te; Regenmacher und Rasseln basteln; Urwald-
erzählkiste mit Büchern zum Thema.
In den Pausen fand eine Urwaldolympiade statt
und es wurde gemeinsam gefrühstückt. Im
Forum sangen die Kinder gemeinsam ein Ur-
waldlied und lauschten dem Klang des Vogels
„Oropendola“ (CD1 „Klangoasen“). Zum
Abschluss wurde der Vogel auf einer großen
Rolle Papier von allen Kindern gemalt.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Tandem: Seeheim-Jugenheim
57
„Die Kinder waren durch
den Projekttag überzeugt: ‚Gemeinsam
lernen macht Spaß!“
Tandem: Seeheim-Jugenheim
Kontakt
Grundschule im Schuldorf Bergstraße Sandstr.64342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 97 [email protected]
Kita Schuldorf BergstraßeSandweg 9464342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 86 88 78
Kita Windrad Weedring 2 64342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 99 02 70
Kita Ober-Beerbach Ernsthöferstr. 10 64342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 8 59 13
Ev. Kindertagesstätte Lindenstr. 864342 Seeheim-Jugenheim0 62 57 · 76 14
„Dreiklang hat dazu beigetragen,
dass wir uns in den Einrichtungen viel besser
kennengelernt haben.“
„Bei Kindern und
Erwachsenen wuchs das
Interesse für mehr gemein-
same Aktionen.“
58
Mit allen Sinnen entdecken, erforschen und erkunden
Wirkung und Nachhaltigkeit
Vermittelt über ein naturwissenschaftliches
Sachthema setzten sich die Grundschulkinder
mit einem Hörbuch mit sinnerschließendem
Zuhören auseinander: Sie gaben wesentliche
Bestandteile wieder, lernten nachzufragen und
zum Ausdruck zu bringen, was sie verstehen
und was nicht. Diese Weiterarbeit setzte sich
mit einer kreativen Gestaltung fort – mit einem
Planetenbuch. Dazu mussten die Schülerinnen
und Schüler mit ihren Partnern Lösungen fi n-
den. Sie recherchierten selbständig in weite-
ren Textmedien (Bücher/Internet/Zeitschriften)
und stellten die Ergebnisse in einer geeigneten
Form dar. Dabei lernten die Schülerinnen und
Schüler, ein Thema zu präsentieren und sich in
ihrem Sprachverhalten auf die Kindertagesstät-
tenkinder einzustellen und verständlich zu
sprechen.
Die Kindertagesstättenkinder lernten, beim Vor-
lesen zuzuhören und sich über das Gehörte
auszutauschen und Gesprächsregeln zu beach-
ten. Von den Schulkindern lernten sie, deutli-
cher und vor einer Gruppe zu sprechen. Für sie
war es wichtig zu erfahren, dass in der Schule
Bekanntes aus der Kindertagesstätte aufgegrif-
fen und fortgesetzt wird und vor allem, dass
Schule nicht nur aus Lesen, Schreiben und Rech-
nen besteht, sondern auch Interessen der Kin-
der aufgreift – wie die Kindertagesstätte auch.
Insgesamt wurden Kompetenzen in folgenden
Bereichen geübt: Kommunikation, Sprechen
und Zuhören, Lesen und Rezipieren, Wissen
über den Weltraum erlangen.
Alle Beteiligten interessieren sich für eine Fort-
setzung der Arbeit an einem naturwissen-
schaftlichen Thema, zum Beispiel in einer For-
scherwerkstatt, für einen Besuch in einem
Planetarium und bei der ESA in Darmstadt.
Zeitlicher Umfang
Vorbereitung 4 Tage, Durchfüh-
rung ca. 5 Tage (im Zeitraum von
3 Monaten)
Verwendete Bücher und CDs
M. Pfi ster: „Der kleine Mondrabe“,
Michael Neugebauer Edition 2010
(Buch)
G. Johansson/J. Ahlbohm: „Willy
Werkels großes Buch vom Weltall“,
Terzio 2008 (Buch)
S. Grimm: „Sonne, Mond und
Sterne“, Loewe 2005 (Buch)
L. und S. Hawking: „Der geheime
Schlüssel zum Universum“, cbj
2007 (Buch und CD)
Materialien
keine
Anzahl der Teilnehmenden/Gruppenzusammensetzung
18 Kindertagesstättenkinder,
19 Schulkinder (3. Klasse)
Produkte
Buch, Bild/Bastelarbeit, Gesang
„Weltraum und Universum“Ein naturwissenschaftliches Thema regt zum Zuhören, Sprechen, (Vor)Lesen an
Projektbeschreibung
Die Kindertagesstättenkinder und die Schulkin-
der trafen sich zunächst gemeinsam, um das
Thema der Zusammenarbeit zu fi nden: „Welt-
raum und Universum“. Das Thema ist ein Sach-
thema, das in die Dreiklang-Bereiche (Zuhören
– Sprechen – Vorlesen) eingeordnet wurde.
Vorteil dieses Themas war, dass es sehr unter-
schiedliche Herangehensweisen bot und dass
es sich leicht zwischen den Altersstufen diffe-
renzieren ließ. Für die Kindertagesstättenkinder
war es eine Herausforderung und eine Beson-
derheit, mit den Schulkindern und einer „rich-
tigen“ Lehrerin in Kontakt zu treten und sich
auszutauschen.
Nach der Auswahl des Themas beschäftigten
sich die Kindertagesstättenkinder und die Kin-
der in der Schule jeweils getrennt mit dem
Thema – über einen Monat lang. Die Kinder der
Kindertagesstätte lernten zwei Weltraumlieder,
sie betrachteten Sachbilderbücher, machten
Traumreisen und erhielten Informationen von
den pädagogischen Fachkräften zum Weltraum.
Die Schulkinder hörten das Hörbuch „Der ge-
heime Schlüssel zum Universum“ (32 Kapitel)
von Lucy und Stephen Hawking, sie bearbeite-
ten dazu Arbeitsblätter und machten naturwis-
senschaftliche Versuche, sie stellten ein Buch
zusammen mit Planetensteckbriefen, malten
Bilder, gestalteten Poster.
In einem zweiten Schritt besuchten die Schul-
kinder die Kindertagesstätte. Gegenseitig
wurden die Ergebnisse präsentiert. Die Kinder
tauschten ihr Wissen aus, sangen die gelernten
Lieder, zeigten die erstellten Bilder, das Plane-
tenbuch und machten gemeinsam Spiele zum
Thema.
BEP Visionen
Starke Kinder
Kommunikationsfreudige und
medienkompetente Kinder
Kreative, fantasievolle und
künstlerische Kinder
Lernende, forschende und
entdeckungsfreudige Kinder
Verantwortungsvoll und werte-
orientiert handelnde Kinder
Kooperation und Beteiligung
Tandem: Schaafheim
59
Tandem: Schaafheim
Kontakt
LindenfeldschuleSterbachstr. 664850 Schaafheim0 60 73 · 92 [email protected]
Ev. Kita WilhelmstraßeWilhelmstr. 964850 Schaafheim0 60 73 · 90 54
„Der Besuch in der Kita mit der
Vorstellung der Planetenbücher, dem Singen
der Weltraumlieder und dem gemein-
samen Spielen im Außengelände war für alle
der Höhepunkt des Projekts.“
„Die Kita-Kinder hatten viel Spaß
beim Betrachten der Weltraumbücher,
bekamen viel zum Thema vor-
gelesen, sangen Weltraumlieder,
malten eifrig Bilder und
bastelten Raketen.“
„Das Thema ‚Weltraum und Universum‘
war für Jungen und Mädchen
gleichermaßen interessant.“
60
Glossar
Akustische Wahrnehmung
Der rein physikalische Vorgang des Hörens, die Verarbeitung von Schallereignissen, wird in der Fach-
sprache als akustische Wahrnehmung bezeichnet. Die akustische Wahrnehmung bildet die Grund-
lage des Hörens. Die Akustik (griechisch: akuein ακουειν = hören) ist die Lehre vom Schall und seiner
Ausbreitung.
Auditive Wahrnehmung
Die auditive Wahrnehmung beschreibt den komplexen Vorgang des Zuhörens, also einen akusti-
schen Reiz aufzunehmen und zu verarbeiten. Schon vor der Geburt fi nden auditive Lernvorgänge
statt, so dass Babys sich menschlichen Stimmen aktiv zuwenden. Sie registrieren nicht nur Geräu-
sche, Töne, Klänge, sie interpretieren und selektieren bereits von Anfang an Sprachinformationen.
Die entscheidende Entwicklung der auditiven Diskrimination, der Fähigkeit, akustische Reize zu
unterscheiden, fi ndet innerhalb des ersten Lebensjahres statt.
Geräusche-Memory
Ein Spiel zum Lauschen und genauem Wahrnehmen. Für dieses Spiel benötigt man ca. 30 schwarze
Filmdosen (oder Streichholzschachteln), die identisch aussehen. Je zwei werden mit den gleichen
Alltagsmaterialien gefüllt, z.B. Sand, Murmeln, Knöpfen, Nägeln, Büroklammern, Reis, Nudeln,
Wasser. Die Dosen werden gemischt und nebeneinander aufgestellt. Reihum darf jeder Mitspieler
zwei Dosen schütteln. Wer ein Paar gefunden hat, darf es noch einmal versuchen. Das Geräusch
passt nicht zusammen? Dann ist die oder der Nächste dran. Wer am Schluss die meisten Geräusch-
paare gesammelt hat, ist der Gewinner.
Hörbrille (eine Anleitung)
Eine Hörbrille ist hilfreich, um sich auf das Hören und Zuhören zu konzentrieren. Ähnlich wie eine
Schlafbrille bedeckt sie die Augen und schärft so die auditive Wahrnehmung. Bei Kindern weckt eine
selbstgestaltete Hörbrille die Lust am Zuhören. Anleitung für eine selbstgebastelte Hörbrille:
1. Malen Sie auf 1–2 mm starke Pappe die Umrisse der Hörbrille auf und schneiden Sie die Brillen-
Schablone aus. Kleben Sie als Rand- und Lochverstärkung für die Gummibügel Isolierband auf.
Anschließend lochen Sie die Brille an jeder Seite ein Mal mit einem Bürolocher und ziehen ein
Gummiband ein.
2. Schneiden Sie aus Schaumstoff (ideal in dunkler Farbe) oder Flies (auch doppelt gelegt) zwei Kreise
für die Augenabdeckung aus. Beim Aufkleben auf das Brillen-Grundgestell darauf achten, dass der
Nasensteg frei bleibt.
3. Die Hörbrille kann nun individuell von den Kindern gestaltet werden.
Hörclub
Auf Initiative der Stiftung Zuhören sind in zahlreichen Kindertagesstätten und Schulen in Deutsch-
land sogenannte Hörclubs entstanden, die in der Regel einmal in der Woche unter der Leitung von
pädagogischen Fachkräften stattfi nden. Die Hörclub-Kinder treffen sich in einem zuhörfreundlichen
Raum und sind ganz Ohr. Am Anfang stimmen sie sich z.B. mit einer Ohrenmassage oder dem
Anhören eines neuen, unbekannten Geräuschs ein. Dann spielen sie Hör-Spiele, machen Klangexpe-
rimente, unternehmen Fantasiereisen, nehmen Geräusche und Stimmen auf und vieles mehr.
Zentrales Element ist außerdem das gemeinsame Anhören von Hörspielen. Die Eindrücke und Bilder,
die dabei entstehen, refl ektieren die Kinder anschließend durch Gespräche, bildnerisches Gestalten,
Rollenspiele oder eigene kleine akustische Produktionen. Fortgeschrittene Hörclubs produzieren
sogar eigene Hörspiele. Die Stiftung Zuhören unterstützt die Einrichtung von Hörclubs, indem sie
mit der HörSpielBox Materialien anbietet, die gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften ausge-
wählt und entwickelt wurden (Bezugsmöglichkeiten siehe Serviceteil).
61
Hörspaziergang
Ein Hörspaziergang kann drinnen und draußen stattfi nden und fördert die auditive Wahrnehmung.
Eine Person bekommt die Augen verbunden und wird von einer anderen Person geführt, die darauf
achtet, dass beim Hörspaziergang keine Hindernisse im Weg liegen. Die Person mit den verbunde-
nen Augen konzentriert sich auf die auditive Wahrnehmung und die Klangumwelt. Sie erfährt, dass
sie, sobald der sonst dominierende Sehsinn ausgeschaltet ist, Geräusche und die Beschaffenheit des
Bodens unter ihren Füßen viel intensiver wahrnimmt. Der Hörspaziergang lenkt die Wahrnehmung
entgegen der Alltagserfahrung ganz auf den auditiven Sinn.
Hörspiel
Stimmen, Klänge, Geräusche und Musik: Aus diesen Zutaten können Hörspiele Bilder im Kopf
entstehen lassen. Wie diese „Bilder“ aussehen, hängt von den (Hör-)Erfahrungen einer Person ab.
Hörspiele sind dramatisierte, rein akustische Inszenierungen mit verteilten Sprecherrollen, die
zumeist mit Geräuschen und Musik unterlegt sind. Das Hörspiel unterscheidet sich dadurch von
einer reinen Lesung, die auf einem Tonträger als Hörbuch bezeichnet wird.
Hör-Spiel(e)
Mit Hör-Spielen – eines der bekanntesten ist „Stille Post“ – können Kinder in das Thema „Zuhören“
eingeführt werden. Das genaue Zuhören, das Richtungshören, das Erkennen von Stimmen oder die
Konzentrationsfähigkeit können so spielerisch trainiert werden. Bei der Stiftung Zuhören sind
Anleitungen für Hör-Spiele in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erhältlich (Bezugsmöglichkeiten
siehe Serviceteil).
Kompetenzen
Der Kompetenzbegriff (von lat. competere = zu etwas fähig sein) umfasst in seiner psychologischen
Bedeutung die Gesamtheit an Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Menschen, bezogen auf bestimm-
te Anforderungen.
Literacy
Literacy bedeutet wörtlich Lese- und Schreibkompetenz, schließt aber weitere Fähigkeiten ein, wie
z.B. Textverständnis und Sinnverstehen, sprachliche Abstraktionsfähigkeit oder Vertrautheit mit
Büchern. Es gibt hierfür keinen entsprechenden deutschen Begriff (in Fachkreisen wird Literacy
gelegentlich mit „Literalität“ übersetzt). Literacy beginnt bereits in der frühen Kindheit, lange vor
dem Erwerb der Schriftsprache, indem unterschiedliche Erfahrungen rund um die Buch-, Erzähl-,
Reim- und Schriftkultur gesammelt werden.
Medienkompetenz
Medienkompetenz bedeutet bewussten, kritisch-refl exiven, sachgerechten, selbstbestimmten und
verantwortlichen Umgang mit Medien. Das Kind lernt, die Medien und Techniken gesellschaftlicher
Kommunikation zu begreifen und zu handhaben, sie selbstbestimmt und kreativ zu gestalten, sie als
Mittel kommunikativen Handelns zu nutzen und sie kritisch, in sozialer und ethischer Verantwor-
tung, zu refl ektieren.
Soziale Kompetenz
Soziale Kompetenzen sind all jene Fertigkeiten, die für soziale Interaktionen nützlich oder notwendig
sind und die dazu beitragen, einfühlsam, fair, konstruktiv und effektiv mit den Mitmenschen
umzugehen.
Visuelle Wahrnehmung
Visuelle Wahrnehmung ist die Fähigkeit, optische Reize aufzunehmen, zu unterscheiden, mit frühe-
ren Erfahrungen zu verbinden und zu interpretieren. Für die kognitive und emotional-soziale Entwick-
lung von Kindern im Vor- und Grundschulalter ist die visuelle Kompetenz wichtig, weil sie die Voraus-
setzung für viele in diesem Alter geforderte Leistungen, beispielsweise Lesen und Schreiben, bildet.
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Serviceteil
Wo kann ich die Materialien der Stiftung Zuhören bestellen?
Mit der HörSpielBox bietet die Stiftung Zuhören pädagogischen Einrichtungen, die das Zuhören
regelmäßig fördern wollen, Materialien zur Zuhörförderung an. Die HörSpielBox kann je nach Ziel-
gruppe unterschiedlich bestückt werden: Im Basisset für Kindertagesstätten oder Schulen sind Bü-
cher mit Wissenswertem über die Bedeutung des Zuhörens, Anleitungen für Spiele und Übungen
drinnen und draußen (z.B. das Handbuch „55 Hör-Spiele“) und Geräusch-CDs mit interessanten
Klängen für Ratespiele und Assoziationsübungen (z.B. die CDs „Ohrenspitzer Geräusche“ und „Klang-
oasen“) sowie Informationen für die Eltern enthalten. Ein wichtiges Element der Zuhörförderung ist
außerdem das gemeinsame Anhören von Hörspielen. Ergänzend zu den Basissets gibt es deshalb
HörSpielSets mit jeweils 10 CDs für verschiedene Altersgruppen. Inhaltslisten und das Bestellformu-
lar sowie aktuelle Bezugspreise für Basissets und HörSpielSets sind unter www.zuhoeren.de/
hoerclubs.html abrufbar.
Wo kann ich die Materialien der Stiftung Lesen bestellen?
Die Stiftung Lesen bietet Vorlesebibliotheken für Kindertagesstätten und thematische Bücherboxen
für Grundschulen an. Das Angebot umfasst verschiedene Boxen mit Kinderliteratur und methodisch-
didaktischen Materialien. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und zu verschiedenen Themen.
Dazu gehören beliebte Kinderbuchklassiker sowie thematische Buchzusammenstellungen. Weitere
ausführlichere Informationen unter www.StiftungLesen.de/Vorlesebibliotheken und
www.StiftungLesen.de/thematischeBuecherboxen.
Wo kann ich Aufnahmegeräte leihen?
Damit ein gut geplantes und umgesetztes Projekt nicht an der Qualität der Aufnahmen scheitert,
ist ein hochwertiges Aufnahmegerät unerlässlich. Bei den kommunalen Medienzentren können
Aufnahmegeräte ausgeliehen werden. Eine Linkliste der hessischen Medienzentren hat der Landes-
arbeitskreis der kommunalen Medienzentren in Hessen e.V. auf www.mediahessen.de erstellt.
Wie kann ich Aufnahmen für ein Hörspiel bearbeiten?
Um die mit dem Aufnahmegerät gemachten Aufnahmen z.B. zu einem Hörspiel weiterzuverarbei-
ten, benötigt man eine entsprechende Software. Einfach in der Handhabung ist „Audacity“, ein
Tonstudio zum Aufnehmen, Bearbeiten und Abspielen von Audio-Dateien. Es kann im Internet unter
http://audacity.sourceforge.net gratis heruntergeladen werden. Für alle, die „Audacity“ entweder
selbst oder mit Kindern verwenden möchten, gibt es ein empfehlenswertes Tutorial unter
http://audacity.medpaed.de/.
Wer kann mich bei der medienpraktischen Arbeit vor Ort unterstützen?
Die sieben nichtkommerziellen Lokalradios (NKLs) in Hessen unterstützen als Bürgermedien auch die
praktische Medienarbeit von und mit Kindern, Jugendlichen und Multiplikatoren. Manche NKLs
verfügen zudem über eigene Kinder-, Jugend- und Schülerredaktionen. Auf der Homepage der
Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien fi ndet sich eine verlinkte Karte
der NKLs: www.lpr-hessen.de.
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Wie fi nde ich Empfehlungen für Hörspiele oder Bücher?
Einmal im Monat empfi ehlt die Stiftung Zuhören gemeinsam mit dem Institut für angewandte
Kindermedienforschung auf ihrer Homepage eine „CD des Monats“ mit einer ausführlichen Darstel-
lung des Inhalts und Anregungen zur didaktischen Umsetzung. Außerdem können in einem Archiv
alle Empfehlungen der vergangenen Monate eingesehen werden: www.zuhoeren.de/home/
hoer-und-leseempfehlungen/cd-des-monats.html. Ob aktuelle Kinderbuchtipps oder thematische
Leseempfehlungen – auf der Homepage der Stiftung Lesen fi nden Sie eine große Auswahl. Sie kön-
nen sich auch Ihre eigene Favoritensammlung zusammenstellen:
www.stiftunglesen.de/leseempfehlungen.
Wie kann ich die Eltern in die Zuhör-, Sprach- und Leseförderung einbeziehen?
Im Rahmen des Fortbildungsprojekts Dreiklang ist unter dem Titel „Eltern hören zu – sprechen –
lesen vor“ eine Broschüre entstanden, die thematisiert, warum Zuhören, Sprechen und (Vor)Lesen
wichtig für die kindliche Entwicklung sind. Die Elternbroschüre ist sowohl in deutscher Sprache als
auch in Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch erhältlich und kann auf der Homepage der Stiftung
Zuhören unter www.stiftung-zuhoeren.de heruntergeladen oder gegen eine Schutzgebühr bestellt
werden.
Wo fi nde ich Informationen zum Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan?
Die Hessische Landesregierung hat einen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) für Kinder von 0 bis 10
Jahren erstellt, der seit Beginn des Schuljahres 2008/2009 durch das Hessische Kultusministerium
und das Hessische Sozialministerium implementiert wird. Unter www.bep.hessen.de können der
BEP und weiterführende Informationen abgerufen werden.
Adressen:
Stiftung Zuhören
c/o Hessischer Rundfunk
Bertramstr. 8
60320 Frankfurt am Main
www.stiftung-zuhoeren.de
Stiftung Lesen
Römerwall 40
55131 Mainz
www.stiftunglesen.de
Gemeinsame Geschäftsstelle
Bildungs- und Erziehungsplan
Dostojewskistr. 4
65187 Wiesbaden
www.bep.hessen.de