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Page 1: DREIKLANG #03

 dreiklang —MAGAZIN DER OPER LEIPZIG

oper leipzig

Operleipziger BallettMusikalische kOMödie

ausgabe 03 Februar, März, april 2013

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2 dreiklang 03editorial

Seit Beginn meiner Amtszeit als Intendant der Oper Leipzig ist es mein erklärtes Ziel, das Programm für Kinder und Jugendliche an unserem Haus auszubauen. Allein in dieser Spielzeit ist es uns trotz der anhalten­den Sparzwänge gelungen, mit »Anne Frank«, »Weihnachtsgeschichte«, »Ring für Kinder« und »Pinocchio« vier Produktionen auf den Spiel­plan zu bringen, die sich dezidiert an unser junges Publikum richten. Ästhe tische Bildung ist eine zentrale Aufgabe, mit der wir als Kunst­schaffende einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung von Kindern und Jugend lichen in unserer Gesellschaft leisten können. Es war mir wichtig, diesen Gedanken durch die Gründung einer eigenständigen Abteilung »Education« zu unterstreichen. Der Begriff »Education«, den ich als kein Freund von Anglizismen offen gestanden selbst zunächst ironisch verwendet habe, kommt ursprüng­lich aus der angelsächsischen Orchestertradition und umschreibt den Bereich der Musikvermittlung an Kinder und Jugendliche. Der Zweck dahinter war die »Erziehung« eines künftigen Konzert publikums. »Education« hat sich mittlerweile für den ganzen Bereich der Ver­mitt lung international etabliert. Was mich an der ursprünglichen Verwendung dieses Begriffs stört, ist der zweckgebundene, didaktische Charakter dieses Verständnisses von Musikpädagogik. Ich möchte an der Oper Leipzig ein Klima schaffen, in dem die Vermittlung von Musik und Theater Selbstzweck, ja Selbstverständlichkeit ist, in dem eine Berührung von Musik und Theater mit jungen Mensch auf Augenhöhe stattfindet, ohne pädagogischen Zeigefinger und ohne das Schielen auf Auslastungszahlen, ästhetische Bildung, nicht ästhetische Erziehung. In diesem Heft erfahren Sie die ganze Bandbreite unserer vielfältigen Angebote für Kinder und Jugendliche. Vielleicht ist auch was für Ihre Kinder dabei !

ihr prof. ulf Schirmerintendant und Generalmusikdirektor

Liebe Leser !  —

Foto: Kirsten Nijhof

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3magazin der oper leipzig inhalt

iNHaLT —S. 04 Spielräume Schaffen Das Interview S. 08 auS dem alltag der theaterpädagogen Die Reportage S. 12 deine anne. ein mädchen Schreibt geSchichte Außenansicht S. 14 pinocchioS bunte Welt Oper für Kinder S. 16 blickWechSel Kinderchor S. 18 Von fabelWeSen und der macht der töne Inszenierungsdokumentation: Die Feen S. 22 chriStiane libor Sängerportrait S. 23 premierenjubel Rückblick: Oper S. 24 ein liebeStraum Choreografie und Musik S. 26 grenzenloS Ballett Extra S. 27 tanz in den häuSern der Stadt – pictureSque Rückblick: Ballett S. 28 lend me a tenor ! Stückbeschreibung S. 30 der einSpringer Was ist eigentlich ...? S. 31 StrauSS, Wagner und ein jubiläum Rückblick: Musikalische Komödie S. 32 unterWegS in leipzig Mitarbeiter der Oper Leipzig empfehlenS. 33 empfehlungen Reingehört. Reingelesen. Reingeschaut.S. 34 Seitenblicke Was sonst noch bei uns passiertS. 35 SerVice & impreSSum

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Der Kinderchor zu besuch im Dienstzimmer des intendanten

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Das Interview

spieLräume scHaffeN  —Oper und Sparkasse – zwei verlässliche Partner Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig, zu Gast bei Intendant Prof. Ulf Schirmer

interview cHrisTiaN geLTiNger Fotos maTTHias kNocH uNd kirsTeN NijHof

»Kulturförderung ist eine direkte Dividendean die Menschen in der Region.« Dr. Harald Langenfeld

dreikLaNg > »Spielräume schaffen« heißt der Slogan, mit dem die Sparkasse für die Oper wirbt. Warum ist es der Sparkasse so wichtig, diese Spielräume zu ermöglichen ?

dr. LaNgeNfeLd > Ich finde, dieser Slogan beschreibt unsere Ge­schäftsphilosophie sehr gut. Als regionales Bankinstitut leisten wir unseren Beitrag, dass die Stadt Leipzig und die Landkreise als Standort attraktiv bleiben. Wichtig ist eine funktionieren­de, vitale Wirtschaft, ebenso aber auch ein soziales und kultu­relles Umfeld, das jungen Menschen Lebenschancen bietet, das Anreize für Familien schafft, hier zu bleiben oder sich hier neu anzusiedeln. Wir möchten dazu beitragen, dass die Menschen hier gerne leben. Dazu gehört auch ein attraktives, gut funkti­onierendes Opernhaus. Die Oper ist für eine Stadt wie Leipzig ein wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt.

dreikLaNg > Wie ist Ihre persönliche Affinität zur Oper ?

dr. LaNgeNfeLd > Ich bin von frühester Jugend an immer gern ins Theater und in die Oper gegangen. Das waren damals bewegte Zeiten. Als Student habe ich in Frankfurt in den Achtzigerjah­ren einige wirklich spannende Inszenierungen unter Michael Gielen gesehen. In meiner Saarbrücker Zeit war ich Präsident des Fördervereins des Saarländischen Staatstheaters . Hier in Leipzig begeistert mich das großartige Kulturangebot. In die­sem Jahr freue ich mich besonders auf Richard Wagner, dessen Musik ich sehr schätze. Immerhin hat die Oper Leipzig fast den kompletten Wagner in ihrem Spielplan. Wo gibt es das schon ?

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dreikLaNg > Herr Prof. Schirmer, Sie sind begeisterter Leser des Handelsblatts. Hehre Kunst und schnöder Mammon, passt das zusammen ?

prof. scHirmer > Das ist so eine hanseatische Ader in mir. In meinem privaten Umfeld habe ich viel mit Bremer Kaufleuten zu tun und arbeite mich deshalb auch gerne in kaufmännische Zusam­menhänge ein. Ich glaube, das steht einem modernen Theater­ betrieb ganz gut zu Gesicht. Man muss ein Theater auch mit einem gewissen unternehmerischen Geist führen, damit Kunst überhaupt möglich wird. Man übernimmt als Intendant schließ­lich eine Verantwortung für hunderte von Menschen.

dreikLaNg > Worin liegt die Motivation für ein Institut wie die Sparkasse, Sponsoring zu betreiben ?

dr. LaNgeNfeLd > Wir verstehen uns ausdrücklich als Bank der Regi­on. Das beschreibt unser Selbstverständnis und unterscheidet uns von vielen Wettbewerbern. Natürlich müssen wir wirt­schaftlich arbeiten, aber wir sind nicht dem Shareholder­Value­Gedanken eines börsennotierten Unternehmens verpflichtet. Wenn es der Region gut geht, geht es auch der Sparkasse gut. Insofern ist auch unser Förderengagement in gewisser Weise eine indirekte Dividende an die Menschen in der Region.

prof. scHirmer > Der regionale Gedanke spielt auch für die Zukunft der Oper Leipzig eine wichtige Rolle. Wir müssen uns darum bemühen, Theater für die Menschen dieser Stadt, dieser Region zu machen. Es hat keinen Sinn vor ein paar wenigen Experten

zu spielen. Theater lebt davon, dass es die Menschen vor Ort anspricht.

dreikLaNg > Es gibt in einer Stadt von der Größe wie Leipzig nur wenige Institute, die es sich überhaupt leisten können, Spon­soring in diesem Umfang zu betreiben. Wie treffen Sie da Ihre Auswahl ?

dr. LaNgeNfeLd > Für die Sparkasse ist gesellschaftliches Engage­ment seit inzwischen 187 Jahren Teil des Selbstverständnisses, aber natürlich müssen wir bei der großen Zahl an Anfragen aus­wählen. Im Grunde schauen wir, ob das Projekt einen Beitrag dazu leistet, Lebensqualität und gesellschaftliches Miteinander in unserer Region nachhaltig zu verbessern.

prof. scHirmer > Da sehe ich eine weitere Parallele zur Oper. Unse­re Satzung, die vom Rat der Stadt Leipzig aufgestellt ist, legt in ihrem ersten Artikel fest, dass die Oper Leipzig »gemeinnützig« zu sein hat. Das klingt ein wenig banal, aber das heißt nichts anderes, als dass wir der Allgemeinheit verpflichtet sind durch eine möglichst breite Streuung an Angeboten.

dreikLaNg > Welche Projekte fördert die Sparkasse neben der Oper ?

dr. LaNgeNfeLd > Wir haben im vergangenen Jahr über achthun­dert Projekte gefördert. Darunter sind Leuchttürme wie Oper, Gewandhaus, Bach ­ Fest oder Thomana. Dazu zählen die För­derung großartiger Ausstellungen, die Unterstützung von Lehrstühlen ebenso wie das Sponsoring von Top­Events wie

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»maN spürT eiNe ÖffNuNg des Hauses auf die meNscHeN HiN. «   — Dr. Harald Langenfeld

Partner Pferd oder die Begleitung der Topathleten des Sparkas­sen­Teams London. Aber es ist eben in besonderem Maße auch das Ehrenamt, es sind die vielen kleinen Vereine und Initiati­ven, die wir unterstützen. Vor allem die Förderung der Jugend ist uns ein zentrales Anliegen.

dreikLaNg > Entsteht da so etwas wie Konkurrenz unter den Be­werbern ?

prof. scHirmer > Im Gegenteil ! Wir alle, die wir aus der öffentlichen Hand bezahlt werden, also Schulen, Kulturbetriebe, Vereine etc., arbeiten an einem gemeinsamen imaginären Bildungskonzept. Oper, Gewandhaus, Schauspiel, Theater der jungen Welt, Schu­len, Sportvereine dürfen sich nicht auseinanderdividieren las­sen, sondern arbeiten an einem Strang. Wir versuchen Dinge zu ersetzen, die in der öffentlichen Bildung mittlerweile fehlen. Unser Ziel ist es nicht, möglichst viele Einnahmen zu generie­ren oder die Zuschauer von morgen zu erziehen. Ehrlich: Das interessiert nicht. Ästhetische Bildung muss zweckfrei sein.

dreikLaNg > Warum ist Ihnen die Förderung von Jugendprojekten so wichtig ?

dr. LaNgeNfeLd > In die Jugend zu investieren, heißt auch die Region stärken. Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben, zum Beispiel an die sogenannte Hochkultur, an Oper, an Musik heranzukommen, Hemmschwellen abzubauen und neue span­nende Erfahrungen zu sammeln. Was ein junger Mensch dann daraus macht, das ist seine Entscheidung. Es geht uns darum,

erst einmal die Chance zu einer solchen Begegnung zu bieten. Gerade die Beschäftigung mit Musik kann einen wichtigen Bei­trag dazu leisten, auch die soziale Kompetenz junger Menschen zu stärken.

prof. scHirmer > Das ist genau der Ansatz, den die Oper gerade ver­folgt. Die kulturelle Teilhabe aller sozialer Schichten ist für uns ein zentrales Anliegen. Ich habe vor kurzem einen iranischen Rapper im Leipziger Rabet besucht, der im Auftrag der Oper mit jungen Menschen aus dem Leipziger Osten zum Thema von Wagners »Ring des Nibelungen« arbeiten wird.

dreikLaNg > Rap und Richard Wagner, geht das zusammen ?

prof. scHirmer > Zum Glück beginnen sich da die Perspektiven langsam zu verschieben dahingehend, dass die vermeintliche »Hochkultur« nicht etwas ist, was nur einer Bildungselite zur Verfügung steht. Als Künstler begreife ich immer mehr, dass Kunst genutzt werden kann, damit junge Menschen sich ausdrü­cken können. Das können sie aber nur in ihrer eigenen Sprache.

dreikLaNg > Wie ist Ihre Wahrnehmung der Oper Leipzig ?

dr. LaNgeNfeLd > Ich habe den Eindruck, dass sich in der öffentlichen Wahrnehmung der Oper in den letzten Monaten vieles zum Po­sitiven verändert hat. Man spürt eine Öffnung des Hauses zu den Menschen hin. Man merkt, dass die Oper die Menschen wie­der erreicht. Und das freut uns als langjähriger Förderer der Oper natürlich ganz besonders.

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Die Reportage

aus dem aLLTag der THeaTerpädagogeN  —Ein exemplarischer Streifzug durch die Woche der Theaterpädagogen Dr. Heidi Zippel und Christina Geißler und die Welt des Musiktheaters

Jeder, der schon einmal eine Führung durch die Oper leipzig gemacht hat, kennt Dr. Heidi zippel (links). es gibt wohl niemanden, der besser über dieses Haus bescheid weiß als die Theaterpädagogin, die im »Nebenberuf« auch noch archivarin der Oper ist. Mittlerweile ist es bereits die zweite Generation von Kindern, die von ihren angeboten wie »Oper entdeckt« und »Oper gespielt« schwärmt. Christina Geißler (rechts) ist erst seit beginn der Spielzeit 2012 / 13 am Haus. Die Theaterpädagogin studierte Sozial- und Theaterpädagogik und war in gleicher Funktion an den Theatern von Schwerin und augsburg. Gemeinsam haben Sie ein ziel: Junge Menschen für die Welt des Musiktheaters, für Oper, Operette, Musical und ballett zu begeistern.

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9magazin der oper leipzig education

Montag

 9 uHr  — »aufTakT«

Instrumentenkunde in einer Leipziger Grundschule

 11 uHr  — probeNbesucH

Der Musikleistungskurs eines Gymna­siums aus Oschatz besucht eine Bühnen­probe im Opernhaus und trifft sich anschließend mit dem Inszenierungs­team zum Gespräch.

 14 uHr  — jour fix Neues raTHaus

Einmal im Monat treffen sich alle Kunst­pädagogen der städtischen Einrichtungen zum Erfahrungsaustausch.

 16 uHr  — arbeiTsberaTuNg

Die Abteilung Dramaturgie / Education trifft sich.

Dienstag

 9 uHr  — probe scHüLer

Probe des Mehrgenerationenprojektes in einem Leipziger Gymnasium

 14 uHr  — probe seNioreN

Probebühne II – Die Seniorengruppe des Mehrgenerationenprojektes probt.

 17.15 uHr  — sTückeiNfüHruNg

»Herzbrennen«

Mittwoch

 8.30 uHr  — »musikTHeaTer – was isT deNN das ?«

Eine Leipziger Mittelschulklasse entdeckt die Welt hinter den Kulissen des Opernhauses.

 10 uHr  — koNzepTioNsprobe voN »piNoccHio«

Die Theaterpädagoginnen sind immer wieder auch als Dramaturginnen für Kinder­ und Jugendstücke tätig.

iNsTrumeNTeNkuNde

»Wer von euch schon einmal Filmmusik oder Musik in einem TV-Werbespot, in einer Warte schleife der Hotline eines Mobilfunkanbieters oder Musik in Möbelhäusern gehört hat, der hat unbewusst schon oft klassischer Musik gelauscht.«Wie Instrumente gebaut sind, funktionieren und einzeln klingen, kann man als Zuschauer oft nur aus der Ferne beobachten und hören. Die Orchestermusiker der Musi kalischen Komödie stellen ihre Instrumente vor und zeigen, wie sie gespielt, geschlagen, geblasen oder gestrichen werden. Wie entsteht der Ton beim Kontrabass? Warum hat der Oboist einen roten Kopf, wenn er spielt ? Und warum hat die Grup­pe der Blechbläser Ähnlichkeit mit Schülern, denen oft gesagt wird, dass sie zu laut spielen würden? Das und viele weitere Fragen sind an diesem Montag Thema in einer 2. Klasse und gleichzeitig der Start der Educationabteilung in die Woche. Montag, 9 uhr

meHrgeNeraTioNeNprojekT

»Wenn Fricka befiehlt, ist Göttervater Wotan auch nur ein Mensch«.»Der Ring des Nibelungen« ist eigentlich mit der Altersempfehlung »Für reife Er­ wachsene« zu versehen, denn es sind die Extreme der Gefühle, die hier die Hand­lungen von Menschen, Göttern, Riesen und Zwergen vorantreiben. Auch die Schauplätze stehen Mittelerde in nichts nach: unter Wasser, im Dickicht eines ur­zeitlichen Waldes oder sogar im Himmel. Unser diesjähriges Mehrgenerationen­projekt, bestehend aus einer Senioren­gruppe, einer multinationalen Kindergar­tengruppe und einer Gymnasialklasse, überträgt unter dem Titel »Ein Ring aus Gold« diese sagenhaften Inhalte auf unse­re heutige Lebenswelt. Am 4. Mai 2013 werden sie das Arbeitsergebnis in einem öffentlichen Vorspiel vor der Premiere »Das Rheingold« präsentieren. Dienstag, 14 uhr

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 16 uHr  — scHuLmuseum

Besichtigungstermin zur Vorbereitung eines Gastspiels »Das Tagebuch der Anne Frank«

 18 uHr  — maTeriaLmappeN

Im Büro der Musiktheaterpädagoginnen entstehen neue Materialmappen für Pädagogen, die beim Kauf von Theater­karten für Schulklassen oder Kurse kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Donnerstag

 8.30 uHr  — »max uNd die zauberkugeLN«

Eine 4. Klasse entdeckt im szenisch­mu­sikalischen Spiel eine Oper, die erst viel später im Lehrplan erscheint.

 10.15 uHr  — THeaTerpädagogiscHes raHmeNprogramm

Stückeinführung »Peter und der Wolf« im Venussaal der Musikalischen Komödie

 13.30 uHr  — besucH THeaTerwerksTäTTeN

Die Premierenklasse »Pinocchio« besucht die Theaterwerkstätten in der Dessauer Straße.

 15 uHr  — NacHmiTTags auf der probebüHNe

Hortkinder einer Grundschule aus Brandis entdecken, dass »Pusteblumen auch im Winter blühen«.

17.30 uHr  — LeHrerforTbiLduNg

Das Pädagogencafé zu Gast in einer Probe vom »Ring für Kinder«

Freitag

 8.30 uHr  — bLick HiNTer die kuLisseN

Eine Gruppe Migranten aus der Leipziger Euroschule besichtigt das Opernhaus und erfährt viel über die Berufe am Theater.

 12 uHr  — NeTzwerkprojekT »über-macHT«

Eine 5. Klasse der Nachbarschaftsschule probt in der Schulaula ihr Spiel »Wege zu Wagner«.

deiNe aNNe. eiN mädcHeN scHreibT gescHicHTe

»Korpulente Frauen im Harnisch, die Wikinger-Helme und Speere tragen.«Opernrollen sind für Stimmen geschrieben, die auch ohne Mikrofon trotz eines voll tönenden Orchesters hörbar sind. Und große Stimmen kommen oft in großer Ver packung daher. Ganz entgegen diesen Klischees funktioniert die Monooper »Das Tagebuch der Anne Frank«, die das jüdische Mädchen zur Protagonistin einer Oper macht. Das Libretto basiert ausschließlich auf wörtlich übernommenen Eintra gungen aus Annes Tagebuch. Unsere Sängerin Jennifer Porto unterstreicht mit ihrem Gesang und ihrem Spiel die Lebendigkeit, mit der die »reale« Anne ihre Gefühle beschreibt. Um diese Vorstellung im Rahmen der Ausstellung »Deine Anne« im Schulmuseum auff ühren zu können, Christina Geißler, die Musiktheaterpädagogogin und gleich­zeitige Dramaturgin dieser Inszenierung, zusammen mit dem Bühnenbildner die räumlichen Gegeben heiten an diesem Tag vor Ort.Mittwoch, 16 uhr

worksHop

»Der Held steht mit einem Dolch in der brust auf und singt die schönste arie des abends.«Die Welt der Oper ist voller Ideale: Das Gute besiegt das Böse und die Liebe be­siegt sowieso so ziemlich alles. Gefallene Helden bekommen eine zweite Chance, und wenn sie dann trotzdem sterben müs­sen, ist das oft ein musikalischer Höhe­punkt. Dass in der Oper, ähnlich wie im Märchen, alles möglich ist und sie neben einem musikalischen Genuss dabei auch noch Spaß macht und Spannung bietet, entdeckt an diesem Morgen spielerisch eine Grundschulklasse.Donnerstag, 8.30 uhr

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11magazin der oper leipzig education

oper meeTs rap

auf dem Grund des rheins leben die rheintöchter und singen »Weia! Waga! Woge, Du Welle!« (Richard Wagner, »Das Rheingold«) Das klingt zwar albern, aber ist das inflationär verwendete »Yeah, yeah, yeah« in Popsongs wirklich besser?Zusammen mit dem freiberuflichen Musiker Behnud Ghiasynejad plant die Ab teilung Education der Oper Leipzig ein Projekt, das zukünftig die verschiedensten musi­kalischen Einflüsse miteinander verbindet. Sonnabend, 12.30 uhr

 15 uHr  — pLaNuNgsruNde

Programmplanungsrunde mit dem Orchester der Musikalischen Komödie zur neu ins Programm aufgenommenen Instrumentenkunde

Sonnabend

 10.00 uHr — probe

Szenische Probe für die Familienoper »Pinocchio«, die durch die Theaterpä da­gogen auch dramaturgisch betreut wird.

 12.30 uHr  — oper meeTs rap

Absprache bezüglich eines gemeinsamen Projektes im Leipziger Rabet mit Behnud Ghiasynejad

NeTzwerkprojekT

»ein berühmter Komponist wird 200 und alle Welt feiert ihn. Doch wie war er als Mensch, welche Hobbys hatte er, welche Vorlieben und Schwächen. Manchmal ist es spannend, sich mit den scheinbar alltäglichen Dingen im leben eines berühmten Mannes zu beschäftigen. «Die Schüler einer 5. Klasse der Nachbar­schaftsschule erforschen, was nicht in der Biografie steht. Im Rahmen des Netzwerk­projektes »Kultur und Schule « kompo­nieren sie mit Unterstützungdes griechi­schen Komponisten Aristides Strongylis eigene Musik und entwickeln eigene Geschichten zu Leben und Werk. Freitag, 12 uhr

 14.15 uHr  — sTückeiNfüHruNg

»Aschenputtel«

 18 uHr  — probe

Szenische Probe »Pinocchio« mit dem Kinderchor

Sonntag

 11 uHr  — oper eNTdeckT

Familienführung im Opernhaus

 14 uHr  — oper gespieLT

»Von Hexen, Feen und anderem Theater­zauber«

 17.15 uHr  — famiLieNTag

»Die Zauberflöte« mit Stückeinführung für Kinder und Jugendliche

oper gespieLT

Diese Spielzeit steht ganz im Zeichen Richard Wagners, der in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag feiert. Bei »Oper gespielt« können Kinder in die Märchen­ und Sagenwelt Wagners eintauchen und einmal selbst Theater spielen, sich ver­kleiden, schminken und verwandeln. Mit Kostümen, sonderbaren Requisiten, ganz viel Theaterschminke und natürlich mit Musik entstehen eigene Spielszenen und die Figuren aus der Nibelungen­Sage werden lebendig. Sonntag, 14 uhr

Fotos: Kirsten Nijhof, andreas birkigt, Tom Schulze

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Jennifer porto zeichnet ein beeindruckendes Charakterbild einer außergewöhnlichen Jugend

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Jennifer porto zeichnet ein beeindruckendes Charakterbild einer außergewöhnlichen Jugend

Außenansicht

deiNe aNNe. eiN mädcHeN scHreibT gescHicHTe  —Die Oper Leipzig kooperiert mit der Ausstellung »Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte« im Leipziger Schulmuseum am Goerdelerring

text eLke urbaN – LeiTeriN des scHuLmuseums Leipzig Foto Tom scHuLze

Auch diese neue Version der Anne Frank Ausstellung wurde vom Anne Frank Haus in Amsterdam und dem Anne Frank Zentrum in Berlin entwickelt. Vom 1. März bis zum 6. April wird diese Ausstellung in Leipzig täglich außer sonntags von 9.00 –18.00 Uhr geöffnet sein. Sie erzählt von Anne Frank, ihrem Leben und ihrer Zeit. Die Ausstellung ermöglicht es jungen Menschen, einen persönlichen Zugang zu den zeitgeschichtlichen Ereignis­sen der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der Juden­verfolgung, des Holocausts und des Zweiten Weltkrieges zu finden. Dieser Transfer in die Gegenwart ist möglich durch die Themen, über die Anne Frank schreibt.

KernstücK GedanKenraumKernstück der Ausstellung ist der Gedankenraum, der sich der langen Zeit im Versteck widmet. Audiozitate würdigen Anne Frank als Tagebuchschreiberin und Chronistin ihrer Zeit. Sie ermöglichen ein Nachdenken über die Parallelen und Unter­schiede zwischen gestern und heute.

ein Forum zur auseinandersetzunGDie Ausstellung bietet Jugendlichen ein Forum, sich mit Fragen auseinander zu setzen, die sie an ihr eigenes Leben stellen. Die wichtigste Zielgruppe sind Jugendliche, die zu ihrer eigenen Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung ihre eigenen Erfahrungen beisteuern. Wer bin ich? Wer sind wir? Wen schließen wir aus?

Peer educationDurch das Konzept »Jugendliche begleiten Jugendliche« werden junge Multiplikatoren in zweitägigen Trainingsseminaren zu

Ausstellungsbegleitern ausgebildet. Den Jugendlichen werden Tipps für eine gute Begleitung durch die Ausstellung vermittelt und in Rollenspielen und eigenen Probebegleitungen eingeübt.

anne FranK BotschaFterDen Ausstellungsbegleitern wird außerdem ein Ausstellungs­katalog und ausführliches schriftliches Material vom Anne Frank Zentrum zur Verfügung gestellt. Diese Peer­Guides können später Anne Frank­Botschafterinnen und ­Botschafter werden und im Anschluss auch eigene Ideen verwirklichen.

das taGeBuch der thea GerstenDas Schulmuseum hat durch den lokalen Bezug zu einer jüdischen Leipzigerin, die ebenfalls seit Juni 1939 Tagebuch geschrieben hat, die Möglichkeit, die Geschichte der Anne Frank auch in Leipzig zu konkretisieren. »Das Tagebuch der Thea Gersten« wird in den Begleitveranstaltungen zur Ausstellung gelesen. Mit Thea Hurst, geb. Gersten werden auch für die Schüler Telefon­kontakte nach England hergestellt, um dieser Schrift stellerin weitere Fragen nach dem jüdischen Leben in Leipzig stellen zu können. Justin Sonder und Schlomo Samson, Überlebende der der Konzentrationslager Auschwitz und Bergen­Belsen, wurden für Begleit veranstaltungen angefragt. Die ohnehin sehr enge Kooperation des Schulmuseums mit der Israelitischen Gemeinde in Leipzig kann auch bei diesem Pro jekt weiter vertieft werden.

oPernauFFührunGen im schulmuseumKünstlerische Höhepunkte werden die Aufführungen der Mono­Oper »Das Tagebuch der Anne Frank« von Grigori Frid durch die Leipziger Oper im Saal des Schulmuseums sein.

VOrSTelluNGeN »DaS TaGebuCH Der aNNe FraNK«am 26. März und 8. Mai, 19.30 und am 9. april, 11 uhrim Venussaal der Musikalischen Komödie

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Oper für Kinder

piNoccHios buNTe weLT  —Wer kennt sie nicht, die kleine, freche Puppe Pinocchio, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ein richtiger Junge zu sein. Die Oper Leipzig feiert am 16. März mit der gleichnamigen Kinderoper von Pierangelo Valtinoni Premiere. Im »Dreiklang« gibt es, anhand der Figurinen von Kostümbildner Sven Bindseil, schon jetzt einen Einblick in Pinocchios bunte Welt.

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piNOCCHiOKinderoper von pierangelo Valtinoniempfohlen für Kinder ab 8 Jahrenpremiere am 16. März 2013, 18 uhr im Opernhaus

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Kinderchor

bLickwecHseL — Nachwuchsredakteure aus dem Kinderchor berichten aus ihrem alltag.

Dorian Geissler, 12 Jahre

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald …

 —... es war so finster und auch so bitter kalt – aber nicht in der Oper, die Schein­werfer sorgen für angenehm warme Luft und sind hell. Meiner Meinung nach kann man die Oper unmöglich mit dem Märchen vergleichen. Zumindest was die Temperatur­ und Lichtverhältnisse an­geht. Vor allem bei unserem Gastspiel in Böhlen war es sehr hell.Wir rückten in kleiner Besetzung an. Natürlich kamen als Einleitung gefühlte 1000 Proben – oder mehr !!! Fast immer lief etwas schief oder es wurde eine Änderung vorgenommen. Ein Gastspiel ist für uns »Kuchenkinder« auf jeden Fall schwie­riger als eine Aufführung in der Oper. Wir mussten uns besonders anstrengen, um in den nicht ganz so imposanten Kulissen den Zuschauern trotzdem ein Hör­ und Seherlebnis zu liefern.Dank der vielen Proben wurde die Auf­führung nahezu perfekt. Die Mühe hat sich gelohnt ! Dank der vielen Proben wurde die Aufführung nahezu perfekt. Die Mühe hat sich gelohnt!

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Jonathan wiebusch, 12 Jahre

Bratapfel gesucht

 —Vor ca. 3 Jahren kam ich am Nachmittag zur Oper. In einer Stunde würden wir auf der Bühne stehen und »La Bohème« spie­len. Ich ging zum Chorbüro und meldete mich an. Danach ging ich zum Umkleide­raum und zog mein Kostüm an. Anschlie­ßend ging ich auf die Probebühne II. Dort sangen wir uns ein und machten uns be­reit für die Aufführung. Auf der Bühne lief alles glatt bis…mein Plastik­Bratapfel vom Spieß abrutschte und in den Orches­tergraben fiel. Bis heute habe ich nichts mehr von meinem Bratapfel gehört.

charlotte Meyer, 12 Jahre

Kinderchormusik

 —Da wir der Opernkinderchor sind, denkt man bei unserem Namen wahrscheinlich an die Oper, und wenn man an die Oper denkt, denkt man automatisch an die Opernmusik von Humperdinck, Valtinoni (der Komponist von »Pinocchio«) oder andere Klassik­Komponisten. Aber die Musik, die wir im Chor singen, ist natür­lich ganz anders. Natürlich singen wir auch »Hänsel und Gretel«, »Pinocchio« oder andere Opernchöre. Aber wir sin­gen auch »Sister Act«, »Greensleeves«, »Pokerface«, »I feel good« oder andere Lieder dieser Art wie »Weep on my eyes« und »Come again«. Also: Bitte keine falsche Meinung gegenüber dem Opernkinder chor!

Die NäCHSTeN TerMiNe DeS KiNDerCHOreSpiNOCCHiO – Der KiNDerCHOr iN Der HaupTrOlleDer Kinderchor hat wieder ein eigenes projekt. eine richtige Oper auf der großen Opern bühne, von Kindern für Kinder! Die Geschichte des Holzschnitzers Geppetto und seiner Mario nette »pinocchio« in der Vertonung von pierangelo Valtinoni ist bereits an der Komischen Oper berlin und an der Hamburger Staatsoper erfolgreich gelaufen. premiere von »pinocchio« ist am 16. März. Weitere Vorstellungen am 22. März, 6. und 28. april, 1. und 7. Juni.

Fotos: Matthias Knoch

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text mariTa müLLer Fotos kirsTeN NijHoff / ageNTur barbe & douceT

Die Theaterdirektion seiner Heimatstadt Leipzig hatte Wagners erste vollendete Oper (komponiert 1833) abgelehnt. Nach Versuchen »Die Feen« anderorts auf die Bühne zu bringen, verlor der junge Komponist bald das Interesse und wandte sich neuen Vor­haben zu. So hat Richard Wagner »Die Feen« niemals selbst auf der Bühne erlebt. Die Uraufführung fand erst fünf Jahre nach seinem Tod in München statt. Die Oper erzählt die Geschichte von Arindal, einem Menschen, der Ada, eine Fee, liebt. Um mit ihr zusammenbleiben zu können, musste er versprechen, nicht danach zu fragen, wer Ada sei. Weil Arindal die verbotene Frage dennoch gestellt hat, ist er aus der Feenwelt verbannt worden. Um Ada wiederzugewinnen, muss er sich harten Prü­fungen stellen. Durch die Macht der Musik gelingt es Arindal schließlich, die Geliebte zu erlösen und selbst unsterblich zu werden. Der erst zwanzigjährige Wagner sucht in seiner ersten Oper schon die ganz große Form und stellt die großen Fragen des Lebens – Fragen nach der Möglichkeit einer unbe­dingten Liebe, Fragen nach Macht und nach der visionären Kraft der Kunst. Wagners Auftakt zu seinem musikalischen und dichterischen Gesamtwerk zeigt, welche künstlerischen Eindrücke er in seiner Jugend aufgenommen hat und lässt bereits seinen weiteren Weg ahnen. Musikalisch orientiert er sich vor allem an der roman tischen Oper seiner Zeit, beeinflusst von Vorbildern wie Carl Maria von Weber und Heinrich Marschner. Musikalische Motive, die wir etwa aus dem »Fliegenden Holländer«, »Tannhäuser« oder »Lohengrin« kennen, sind in den »Feen« bereits vor­geformt.

Mit »Die Feen« eröffnet die Oper Leipzig gemeinsam mit dem Gewandhausorchester die Feierlichkeiten anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten im Rahmen ihrer Kooperation mit den Bayreuther Festspielen (BF Medien GmbH). Die musi kalische Leitung hat Prof. Ulf Schirmer, der Generalmusikdirektor und Intendant der Oper Leipzig.

Inszenierungsdokumentation: Die Feen

voN fabeLweseN uNd der macHT der TÖNe  —Wagners selten gespielte Jugendoper »Die Feen« in Leipzig

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19Opermagazin der oper leipzig

Jean broekhuizen als Fee Farzana und Olena Tokar als Fee zemina

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Was wie ein Label aus der Modebranche klingt, hat in den letzten Jahren einen beachtlichen Bekannt­heitsgrad erlangt. Es steht allerdings nicht für ange sagte Taschen oder Schuhe, sondern für ein international erfolgreiches Produktionsteam auf dem Gebiet des musikalischen Theaters. Wenn sich etwas über die Arbeiten von Barbe & Doucet sagen lässt, dann soviel, dass ihr Name für spektakuläre Kunstwelten steht, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. Für ihren Theaterzauber nutzen sie, was die Bühne an Volumen und Technik hergibt, um den Zuschauer in fantastische, märchenhafte, manch­mal skurrile – auf jeden Fall theatralische Gefilde zu entführen.

Der aus Frankreich stammende Renaud Doucet stu­dierte Musik und Tanz am Conservatoire National de Paris und an der Opéra National de Paris. Seine Karriere startete er als Solotänzer, Ballettmeis­ter, Lehrer und Choreograf bei verschiedenen internatio nalen Tanzkompanien. Als Spezialist für barocke Gestik arbeitete er mit Sängern wie Mirella Freni und Alfredo Kraus zusammen. 1993 über­siedelte er nach Kanada und wirkte dort als Choreo­graf an den großen Opernhäusern des Landes. Erste eigene Inszenierungen entstanden im Atelier lyric in Montréal und im Opernatelier der dortigen Universi­tät. Seit 2000 arbeitet Renaud Doucet mit dem Büh­nen­ und Kostümbildner André Barbe zusammen.

Wir stellen vor: Barbe & Doucet

andré barbe (ausstatter) und renaud Doucet (regisseur), seit 12 Jahren ein festes Team

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Thema xyz 21dreiklang 03

text aNdré barbe & reNaud douceT Foto aNdré barbe

Bei der Neuinszenierung des Werkes anlässlich der Zweihundertjahr­feiern haben wir uns entschlossen, den Fokus auf die Kraft der Musik zu legen und darauf, wie sie die Fantasie anregen kann: Nach einem Familienessen mit seiner Frau, den Söhnen, ihren Frauen und seinen beiden Schwägerinnen geht der Vater am Samstagabend in sein Wohn­zimmer, um am Radio die Live­Übertragung der selten gespielten Oper »Die Feen« aus der Oper Leipzig anzuhören. Die durch die Musik vermittelten Gefühle versetzen den Zuhörer in die Lage, sich selbstvergessen in die Charaktere hineinzudenken. Entzückt von der Musik, beginnt der Vater die Partie des Arindal zu singen und durchlebt die vielen Abenteuer der Figur, während seine Frau, die kein Opernfan ist, inzwischen ins Fitnessstudio geht. Die Wohnung wird zu einem riesigen Spielplatz und verwandelt sich in die zahlreichen Hand­lungsorte der Geschichte, bis das Ehepaar am Ende des Abends wieder vereint ist. Unsere Produktion stellt eine Verbindung her zwischen der modernen Welt, in der wir leben, der romantischen Zeit Wagners um 1830 und dem Mittelalter, das Wagner immer sehr inspiriert hat.In der Vertrautheit unseres Heims können wir alle zum Ritter werden, und unsere Wohnung kann sich in einen Zaubergarten oder ein Schloss verwandeln.

André Barbe wurde in Montréal geboren und stu­dierte an der dortigen Concordia University sowie an der nationalen kanadischen Theaterschule des Kostümbildners François Barbeau. Unglaubliche 300 Arbeiten für Theater, Film und Fernsehen hat er bisher geschaffen. Seit er und Renaud Doucet sich vor zwölf Jahren als festes Team zusammengeschlossen haben, sind bereits mehr als zwanzig gemeinsame Produk­tionen entstanden. Die Liste ihrer Inszenie rungen reicht vom Barock bis zur Moderne, umfasst vor allem Opern, schließt aber Musicals wie »The Sound of Music« (österreichische Erstaufführung an der Wiener Volksoper 2005) nicht aus. Neben vielen gemeinsamen Opernarbeiten in Kanada und den USA hatten die beiden Künstler in den letzten Jahren immer öfter auch in Europa großen Erfolg mit Inszenierungen wie Massenets »Cendrillon« an der Opéra National du Rhin / Stras­bourg, der Opéra de Marseille und am Badischen Staatstheater Karlsruhe; Faurés »Pénélope« und »Si j’étais roi« von Adolphe Adam (Auszeichnung mit dem Irish Theatre Award 2005) beim Wex­ford Festival; »Turandot« und »Rusalka« an der Volksoper Wien; »Benvenuto Cellini« von Berlioz und Glucks »Iphigénie en Aulide« in Strasbourg; »Samson et Dalila« an der Königlichen Oper in Stockholm, »Manon« an der Scottish Opera und »La Cenerentola« 2011 an der Hamburgischen Staatsoper. Im Wagner­Jubiläumsjahr 2013 ist das produktive wie kreative Duo an die Oper Leipzig gekommen, um in der Geburtsstadt des Komponisten seine »Feen« zu inszenieren.

Die FeeNGroße romantische Oper von richard Wagnerpremiere am 16. Februar 2013 um 19 uhr im Opernhaus

live-Übertragung durch MDr Figaro, Deutschlandradio und br-Klassik

21Oper

die krafT der musik — Die Inszenierungsidee

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dreiklang 03Oper22

Auf dem Kalender der Sopranistin Christiane Libor stehen dieses Jahr drei musikalische Seltenheiten: »Die Feen«, »Rienzi,« und »Das Liebesverbot«. Alle drei Werke gehören zu den eher selten gespielten Frühwerken des Komponisten Richard Wagner, der 2013 sein 200­jähriges Jubiläum feiert. Christiane Libor wird in der Neuproduktion »Die Feen« an der Oper Leipzig (Premiere 16. Februar) die Partie der Fee Ada übernehmen. Frau Libor ist in Leipzig kein Neuzugang: 2011 hat sie hier bereits die Partie der Eva aus Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« gesungen.

Christiane Libor stammt ursprünglich aus Berlin und hat dort an der Musikhochschule »Hanns Eisler« Gesang studiert. Un­terdessen ist sie eine international erfolgreiche Sängerin mit Auftritten in Berlin, Zürich, Paris und New York. Ihr Reper­

toire umfasst v. a. Rollen aus dem deutschen Fach: Ariadne aus Richard Strauss’ »Ariadne auf Naxos«, die Elisabeth aus Wagners »Tannhäuser« und die Isolde. Doch Christiane Libor ist nicht nur im anspruchsvollen Wagner­ und Strauss­Fach zu Hause: Mit dem Leipziger GMD und Inten danten Prof. Ulf Schirmer beeindruckte sie 2012 mit dem Münchner Rundfunkorchester als Alice in Leo Falls Operette »Die Dollarprinzessin«.

als Dollarprinzessin überraschte die Wagnersängerin mit ulf Schirmer am pult des Münchner rundfunkorchesters. Foto: Kirsten Nijhof

Die FeeN (ada) 16., 24. Feb., 7./20. apr., 24. MaiDie MeiSTerSiNGer VON NÜrNberG (eva) 13. Apr., 19. MaiDer FlieGeNDe HOlläNDer (Senta) 26. Mai

Sängerportrait

eiN cHrisTiaNe Libor  —Wagnersängerin mit Hang zur Operette

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23Opermagazin der oper leipzig

(1) intendant ulf Schirmer ließ es sich nicht nehmen, dem gesamten produktionsteam persönlich zu danken, allen voran amarilli Nizza, die als Nabuccos uneheliche Tochter abigaille brillierte. (2) langer applaus und viele »bravi« für die Solisten, vor allem aber für den Chor der Oper leipzig und sein spannungsgeladenes »Va pensiero …«. (3) Kreatives Dreiergespann: regisseur Dietrich W. Hilsdorf, Dirigent anthony bramall und bühnenbildner Dieter richter bei der premierenfeier.

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Fotos: Kirsten Nijhof

Rückblick: Oper

premiereNjubeL — Die Oper Leipzig eröffnete das Verdi-Jahr mit der Erfolgsoper »Nabucco«

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dreiklang 03leipziger ballett24

text joHaNNa maNgoLd Foto Tom scHuLze

Tag und Nacht, Leben und Tod, Leid und Freud. Diese Gegen­satzpaare spielen in Richard Wagners Oper »Tristan und Isolde« eine ausschlaggebende Rolle. Die Nacht als poetisch subtiles »Wunder reich« und der »tückische« Tag, der mit seinem Blend­werk der wahren Liebe entgegensteht. Die Liebe zwischen Tristan und Isolde ist die Geschichte einer unermesslichen und grenzüberschreitenden Liebe, die jegliche gesellschaftlichen Konventionen sprengt. Es ist eine Liebe, die vom unstillbaren Sehnen nach dem Anderen erfüllt ist und das Absolute sucht.

Das Thema Liebe zwischen Mann und Frau steht auch im Mittel­punkt der nächsten Produktion des Leipziger Balletts. In »Ein Liebestraum« lotet Ballettdirektor und Chefchoreograf Mario Schröder gemeinsam mit seiner Schwester Silvana Schröder, Direktorin des Thüringer Staatsballetts in Gera /Altenburg, die verschiedenen Diskurse und Erscheinungsformen von Liebe aus und will diese über den Tanz erfahrbar machen. Im musi­kalischen Zentrum steht, passend zum 200­jährigen Jubiläum des Komponisten, die Musik von Richard Wagner: »Vorspiel« und »Isoldes Liebestod« aus der Oper »Tristan und Isolde« sowie Wagners »Wesendonck­Lieder«.

Wagners »Tristan und Isolde« ist biographisch beeinflusst: Wäh­rend seines »Züricher Exils« hatte Wagner ein inniges Verhältnis zu Mathilde Wesendonck, der Ehefrau des wohl habenden Kauf­manns Otto Wesendonck. Mathilde war für Wagner Seelen­verwandte und Muse. Sie selbst war Schriftstellerin und fünf ihrer Gedichte – »Der Engel«, »Stehe still«, »Im Treibhaus«, »Schmerzen« und »Träume« – wurden von Wagner musikalisch vertont und unter dem Titel »Wesendonck­Lieder. Fünf Gedichte für Frauenstimme und Klavier« zusammengefasst.

Neben der Musik Richard Wagners wird auch Musik von Gustav Mahler im Mittelpunkt des dreiteiligen Ballettabends stehen: Mahlers »Lieder eines fahrenden Gesellen«. Durch die Liebes­ und Sehnsuchtsthematik steht der Zyklus der Oper »Tristan und Isolde« inhaltlich nahe, auch wenn hier ein anderes Liebes­konzept entwickelt wird. In einem inhaltlich zusammen­hängenden Zyklus von vier Liedern wird die Geschichte eines fahrenden Gesellen erzählt, der die schmerzhafte Erfahrung der Abwesenheit der geliebten Person macht und in die Welt zieht. Die Thematisierung der Abwesenheit des Anderen, der nicht erfüllten Liebe und des in der Welt umher wandernden Gesellen knüpft an Liedtraditionen wie Franz Schuberts »Schöne Müllerin« und »Winterreise« oder Robert Schumanns »Dichterliebe« an. Mahler widmete die Lieder Johanna Richter, einer jungen und schönen Sängerin aus Kassel, in die er heftig und unglücklich verliebt war.

Abgerundet und musikalisch kontrastiert wird der Abend »Ein Liebestraum« durch ein zeitgenössisches Werk aus dem 20. Jahr­hundert: Magnus Lindbergs »Courante Nr. 2 für Orchester«.

Liebe – ein unerschöpfbares Thema, das von Verlangen, Sehn­sucht und dem Imaginären durchwoben ist. Ein Thema, dem sich das Geschwisterpaar Schröder mit »Ein Liebestraum« nähert und durch Tanz als erlebbare Gegenwart gestaltet.

eiN liebeSTrauMDreiteiliger ballettabend von Mario Schröder und Silvana Schröder. Musik von richard Wagner, Gustav Mahler und Magnus lindberg. premiere am 12. april 2013 um 19.30 uhrim Opernhaus.

Choreografie und Musik

eiN LiebesTraum — »In des Tages eitlem Wähnen bleibt ihm einzig ein Sehnen – Das Sehnen hin zur heil’gen Nacht, wo ur-ewig, einzig wahr, Liebeswonne ihm lacht!« – Richard Wagner, » Tristan und Isolde«

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25leipziger ballettmagazin der oper leipzig

eva lombardo und Mohamed Youssry an bord der »Tide«, Cospudener See, Oktober 2012

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dreiklang 03leipziger ballett

text oLaf bargHeer

Dem ergebnisorientierten Zusammenwirken von »Sozio kultur«, »Freier Szene« und »Hochkultur« steht häufig eine Unzahl von Hindernissen im Weg. Die künstlerischen Ausrichtungen, die Denkweisen, die Strukturen und Prozesse sind schlichtweg so unterschiedlich, dass man trotz großen gegenseitigen Interes­ses meistenteils kapituliert. Zum Glück macht man beim Leip­ziger Ballett seit zwei Jahren andere Erfahrungen: Selten haben Ver anstaltungen so viel Aufmerksamkeit erzielt und Charme ent wickelt wie das »Lichtfest« auf dem Augustusplatz oder die Reihe »Tanz in den Häusern der Stadt« im UT Connewitz.

Im Dezember saßen wir mit Streetworkern, Seelsorgern und Vertretern karitativer Verbände bei einem Symposium an der Oper Leipzig zusammen, nun, im Januar 2013, startet die erste Workshopwoche unseres lange angelegten Projektes »Grenzen­los«.

Gemeinsam mit dem Mehrgenerationenhaus, dem Soziokultur­zentrum Haus Steinstraße und dem Gewandhaus bilden wir in einer Reihe von Workshops junge Talente aus: Kinder aus der Albert­Schweitzer­Förderschule und der Petri­Mittelschule, die gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern Einblicke in Tanz, Komposition, Bühnenbild und Sprechtheater bekommen. Das »Werkstattkarussell« bildet 2013 den Auftakt der Kooperation und liefert den jungen Musikern, Tänzern, Schauspielern und Requisiteuren das Rüstzeug für die internationale Ausweitung des Projektes im Folgejahr:

Gemeinsam mit jungen Künstlern aus Bosnien­Herzegowina erarbeitet das Leipziger Team ein interkulturelles Bühnenstück, das im Sommer 2014 an der Oper Leipzig und am National theater in Sarajevo gezeigt wird – ein Kulturaustausch, der gleicher­maßen das Engagement des Haus Steinstraße in der während des jugoslawischen Bürgerkrieges belagerten Hauptstadt Bosnien­Herzegowinas fortführt wie auch die Zusammenarbeit der Stadt Leipzig mit ihrer Partnerstadt Travnik zum 10­jährigen Jubi­läum ausweitet.

Für Mario Schröder (Leipziger Ballett), Franziska Vorberger (Gewandhaus) und Ulrike Bernard (Haus Steinstraße) geht es dabei dennoch nicht um Kulturpolitik:

»Es geht um nichts anderes als darum, Fähigkeiten und Talen­te zu erweitern. Sie sind das größte Kapital der Menschen, ganz gleich, ob sie in Leipzig oder in Bosnien­Herzegowina leben. Sie anzustubsen und ihnen zu helfen, ihre Fertigkeiten auszubauen und auszuleben, das ist das gemeinsame Ziel aller beim Sarajevo­Projekt engagierten Kulturinstitutionen. Das ist, was wir unter Integration und Chancengleichheit verstehen.«

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WerKSTaTTKaruSSell4 projektwochen und Familienworkshops mit der albert-Schweitzer-Förderschule und der petri-Mittelschule (Januar, Mai, Oktober, November 2013)

Ballett Extra

greNzeNLos  — Kooperationen beleben die Kunst

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27leipziger ballettmagazin der oper leipzig

projektionen und bewegtbilder, das Festhalten flüchtiger Momente auf zelluloid: Der Film war in seiner Frühzeit ein revolutionäres Medium – und ein Gegensatz zum Tanz, der nur auf den Moment abzielt. Wie ähnlich oder einander ergänzend die beiden Medien sein können, ließ sich im Filmtheater uT Connewitz an zwei hochspannenden aben-den erleben.

Fotos: Olaf bargheer

Rückblick: Ballett

TaNz iN deN HäuserN der sTadT – picTuresque  —Der sechste Teil der Projektreihe führte das Leipziger Ballett im Dezember 2012 ins geschichtsträchtige UT Connewitz – und unterzog die Architektur des 100 Jahre alten Lichtspielhauses einer intensiven choreografischen Recherche.

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28 dreiklang 03Musikalische Komödie2828

text cHrisTiaN geLTiNger Foto Tom scHuLze

Kennen Sie »Lend me a Tenor!«? Vermutlich nicht. Aber mit Sicherheit haben Sie schon einmal die deutsche Version des Titels dieser äußerst erfolgreichen amerikanischen Boulevard­komödie gehört: »Otello darf nicht platzen«. Es klingt wie der amerikanische Traum: Gleich mit seinem ersten Stück sicherte sich der in York (Pennsylvania) geborene Theaterdichter Ken Ludwig quasi seine Lebensversicherung. Nach der Uraufführung im Jahre 1989 entwickelte sich das Stück weit über die Grenzen Amerikas hinaus zum absoluten Dauerbrenner. Allein die legen­däre Inszenierung von Otto Schenk am Theater in der Josefstadt in Wien brachte es auf 470 Vorstellungen. Es verwundert also nicht, dass die Musicalbranche auch »Lend me a Tenor ! / Otello darf nicht platzen« für sich entdeckte. Das Musical, das im Jahr 2010 seine Welturaufführung erlebte und daraufhin am Lon­doner West End, der ersten Musical­Adresse Europas, gelaufen ist, wurde von keinem Geringeren als Andrew Lloyd Webber himself mitproduziert. Jetzt hat die Musikalische Komödie Leipzig den Zuschlag für die Deutsche Erstaufführung sowie die Exklusivrechte für »Lend me a Tenor!« für die Spielzeit 2012 /13 erhalten.

die storyGanz Cleveland ist in wilder Aufregung. Startenor Tito Merelli – von allen ehrfurchtsvoll »Lo stupendo« genannt, was sich nicht nur auf seine unvergleichliche Stimme, sondern auch auf seinen unverwechselbaren Charme bei den Frauen bezieht – hat für den Abend ein Gastspiel am Clevelander Opernhaus angekündigt. Doch noch lässt der Tenor auf sich warten, was Verwaltungs­direktor Saunders etwas nervös werden lässt. Denn das Theater ist kurz vor der Pleite und Saunders, der zu allem Überdruss seine drei hysterisch opernbegeisterten Ex­Frauen zu finanzieren hat, hat mit dem Gastspiel von Startenor und Frauenschwarm alles auf eine Karte gesetzt. Außerdem ist der Präsident persönlich samt seiner Gattin in Anmarsch. Endlich im Hotel angekommen, ist »Stupendo« neben seiner chronisch eifersüchtigen Ehefrau

mit einer allzu menschlichen Angelegenheit beschäftigt, einer akuten Darminfektion. Zu allem Überdruss verwechselt er die Kohletabletten mit einer Packung Schlaftabletten. Was nun? Als Merelli wie leblos in seinem Hotelzimmer liegt, befürchtet Saunders das Schlimmste. Abgesehen von dem bevorstehenden Skandal (»Opernstar tot im Hotel aufgefunden«) ist er finan­ziell ruiniert, wenn die Vorstellung nicht stattfindet. Dies ist die Stunde von Badewannentenor Max, Saunders’ Kofferträger und persönlicher Fußabstreifer. Jetzt kann er endlich bewei­sen, was eigentlich in ihm steckt. Die Karriere von der Putzfrau zum Opernstar haben schon ganz andere geschafft. Mit etwas schwarzer Schuhcreme und dem Kostüm von Merelli ist er der perfekte Ersatz. Doch plötzlich erwacht Merelli aus seinem Tief­schlaf und das Chaos nimmt seinen Lauf …

oPernPersiFlaGe»Lend me a Tenor !« ist ein Stück über das Showbusiness, eine spritzige Theaterpersiflage auf den Opernbetrieb, auf Fan­Kult und Häppchen­Kultur, auf Starallüren und Opernklischees. Es ist ein aberwitziges Eifersuchtsdrama, vor dessen Hintergrund Verdis »Otello« einpacken kann, eine absurde Verwechslungs­komödie, die alle an den Rand des Wahnsinns treibt, ein brillan­tes Gipfeltreffen von italienischer Oper und amerikanischem Musical mit einem Schuss Herzschmerz. Dass es sich Volker Vogel, Oberspielleiter der Musikalischen Komödie und selbst als Sänger zwanzig Jahre weltweit im Opernbusiness unterwegs, nicht nehmen ließ, dieses Stück selbst zu inszenieren, liegt auf der Hand. Er selbst wird auch in die Rolle des Startenors Merelli schlüpfen. Darüber hinaus findet er das Musical einfach ein »richtig gut gebautes Stück«. Kein Wunder, bei dieser Vorlage. Bleibt zu hoffen, dass der Hauptdarsteller diesmal nicht ausfällt und die Deutsche Erstaufführung ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen kann. Oder würden Sie vielleicht einspringen?

leND Me a TeNOr!Musical von peter Sham und brad CarrollDeutsche erstaufführung am 9. März 2013, 19 uhr in der Musikalischen Komödie

Stückbeschreibung

LeNd me a TeNor !  — Musical-Erstaufführung an der Musikalischen Komödie

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29magazin der oper leipzig Musikalische Komödie

Vom Kofferträger zum Startenor: Max (andreas rainer)

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30 Oper leipzig dreiklang 03

text christian GeltinGer

Es ist der Horror für jedes Opernhaus und doch gehört es zum täg­lichen Brot: Ein Sänger fällt wenige Tage (oftmals sogar wenige Stunden) vor einer Vorstellung aus und es muss innerhalb kür­zester Zeit Ersatz gesucht werden. So geschehen im Oktober letzten Jahres, als Hurrikan Sandy in Amerika den ganzen Flug­verkehr lahm legte und Tenor Leonardo Capalbo, der Sänger des Herzogs von Mantua in der Leipziger Produktion »Rigoletto«, zwei Tage vor einer Vorstellung in New York festsaß. Das ist der Moment, an dem die Drähte heiß laufen und die Mitarbeiter des KBB – so die Abkürzung des Künstlerischen Betriebsbüros, der Schalt­ und Waltzentrale eines jeden Theaters, in der alle Fäden zusammenlaufen – alles andere liegen und stehen lassen, um nach dem Einen zu suchen, dem Einspringer, der allein die Vor­stellung retten kann. Denn: »Der Lappen muss hoch!«, so das eherne Theatergesetz.

Zum Glück gibt es in unserem Computerzeitalter »Operabase«, eine Onlinedatenbank, in der alle Sänger verzeichnet sind, die die gesuchte Rolle schon einmal irgendwo auf der Welt ver­körpert haben. Doch dann beginnt der große Wettlauf mit der Zeit. Agenturen werden durchtelefoniert, es wird recherchiert, wo sich der potentielle Einspringer gerade aufhält, ob er bis zum Vorstellungsabend überhaupt in Leipzig sein kann, wann er die Partie zuletzt gesungen hat, welche Fassung er drauf hat (Original sprache oder Deutsch) usw. Besonderes Kopfzerbrechen bereiten selten gespielte Opern oder Stücke mit komplizierten Strichfassungen wie »Hoffmanns Erzählungen«, wo praktisch jedes Opernhaus seine eigene Version spielt. In Operetten und Musicals kann es schon mal vorkommen, dass Textfassungen deutlich abweichen, so dass sich ein Einspringer innerhalb kür­zester Zeit eine komplett neue Textfassung aneignen muss.

So ein Einspringen ist also nichts für schwache Nerven. Es verlangt absolute Beherrschung des Handwerks, Flexibilität, schnelle Auffassungsgabe und ein rasches Einfinden in immer

neue Situationen. Nichtsdestotrotz ist es ein selbstverständ­licher Bestandteil eines jeden Sängeralltags. Ist dann der Eine gefunden, der alle Kriterien in sich vereint, geht die Arbeit erst richtig los. Flüge müssen gebucht und eine Unterkunft für den Sänger organisiert werden. Währenddessen schickt die Agentur Maße des Sängers an die Kostümabteilung, damit das Original­kostüm entsprechend angepasst werden kann. Denn der erste Weg nach Ankunft in Leipzig ist erst mal zur Kostümanprobe und ein Gang in die Maske. Daraufhin geht’s zur musikalischen Verständigungsprobe mit dem Dirigenten, der mit dem Sänger die Tempi abspricht. Anschließend findet eine szenische Einwei­sungsprobe in die Inszenierung durch den Spielleiter statt. Und das alles oftmals in gerade einmal knapp 24 Stunden!

Dass die Spannung besonders hoch ist, wenn der Abenddienst vor den Vorhang tritt und den Retter in der Not ankündigt, ver­steht sich von selbst. Jetzt ist die Aufmerksamkeit eines jeden Kollegen gefragt, damit der Einspringer förmlich durch die Vor­stellung getragen wird. Und in der Regel wird dieser dann vom Publikum mit einem besonders herzlichen Applaus für seinen Wagemut belohnt. Und so mancher im Publikum fragt sich ins­geheim, warum er denn gar nichts von der großen Anstrengung bemerkt habe. Das ist wahre Professionalität.

Natürlich ist der Einspringer nicht – wie uns die Komödie »Lend me a Tenor !« suggerieren möchte – der Junge aus der zweiten Reihe, der plötzlich die große Chance für sich entdeckt und vom Badewannensänger zum Startenor mutiert. Im Gegenteil: Die Su­che nach dem passenden Ersatz ist sogar gelegentlich damit ver­bunden, den einen oder anderen Sänger für zukünftige Projekte näher ins Visier zu nehmen. Und aus Einspring situationen sind nicht selten die größten Opernstars hervorgegangen. Im Jahre 1963 beispielsweise sprang ein junger italienischer Tenor für den berühmten Callas­Tenor Giuseppe di Stefano am Londoner Opera House Covent Garden in der Rolle des Rodolfo in Puccinis »La Bohème« ein. Sein Name war Luciano Pavarotti. An diesem Tag wurde eine Sängerlegende geboren.

Was ist eigentlich ...?

der eiNspriNger  — Der Retter in der Not

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31Musikalische Komödiemagazin der oper leipzig

(1) Daniele Squeo ist der diesjährige Gewinner des »Operettenpreises für junge Dirigenten«. Der junge italiener überzeugte die Jury mit seiner interpretation der Strauß-polka »unter Donner und blitz«. (2) »Der ring für Kinder« an der MuKo ist ein voller erfolg. Nicht zuletzt wegen James allen Smith in der Doppelrolle als Siegmund / Siegfried. Gleichzeitig war die Wagnerpartie das leipzig-Debüt des eleven. (3) prominenz zum Jubiläum. Das Haus Dreilinden, Heimstätte der MuKo, feiert sein 100jähriges. zu den Gratulanten zählt auch Oberbürgermeister Jung, hier im Gespräch mit ulf Schirmer.

Fotos: Tom Schulze, Susann Friedrich

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Rückblick: Musikalische Komödie

sTrauss, wagNer uNd eiN jubiLäum — Egal ob prominente Glückwünsche zum 100.ten, preisgekrönte Nachwuchsdirigenten oder Wagner-Klänge, ein Highlight jagt das nächste in der noch jungen Spielzeit der Musikalischen Komödie.

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Dolce vita im Café »Central«

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caFés

Es ist 14 Uhr, Probenschluss im Opern­haus. Ich treffe Alessandro Zuppardo, Chor direktor der Oper Leipzig. Es ist ein kalter Januartag, Minusgrade. Wir gehen ins Café Central. »Zeit für einen Espresso, den brauche ich nach der Probe«, sagt Zuppardo. Mittlerweile liebt der Italiener die deutsche Cafékultur. In Italien geht man an die Bar, bestellt seinen Espresso, trinkt ihn innerhalb weniger Minuten, um dann weiter seiner Wege zu gehen. »Hier ist das anders, man trifft sich um zu quatschen, um eine gute Zeit zu verbrin­gen. Das mag ich sehr!« – Alessandro Zu­ppardo geht gerne ins Café Central, hier gibt es seine Lieblings­Espresso Marke, vor allem haben es ihm aber die Kuchen angetan: »Schmand mit Früchten, das schmeckt herrlich frisch, auch das kenne ich erst, seitdem ich hier lebe.« Das Café Central ist in der Reichstraße 2. Einen Espresso bekommt man schon für 1,80 Euro – natürlich stilecht italie nisch – mit einem Glas Wasser dazu.

Mitarbeiter der Oper Leipzig empfehlen

uNTerwegs iN Leipzig

alessandro zuppardo, Chordirektor

Leipziger Flohmärkte: Kuriositäten mit Geschichte

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shoppinG-tipp

Die Händler erkennen Anna Evans be­reits an ihrem blauen Baseballcap, das sie aus ihrem Heimatstaat Delaware mit nach Deutschland gebracht hat. Wenn sie nun die Leipziger Trödelmärkte un­sicher macht, trägt sie die auffällige Kopfbedeckung und gilt vielen bereits als Stammkundin. Mittlerweile bekommt Anna Evans Kaffee ausge geben, hält ein ausgiebiges Schwätzchen und hat vor al­lem eine gute Verhandlungsgrundlage. Ihre Liebe zu Flohmärkten wurzelt übri­gens schon in der Kindheit der studierten Sängerin. Ihr 50er Jahre­Kleid für den Ab­schlussball hat sie für 5 Dollar auf einem Flohmarkt erstanden. Auch ihr Mobiliar hat sie sich auf Floh­märkten zusammengekauft, da Anna komplett ohne Möbel nach Deutschland gekommen ist. Vor allem haben es der jungen Amerikanerin kuriose Lampen angetan. »Das liegt wohl an meiner Liebe zu Theater, das ist in der Ausstattung auch oft verrückt!«, erzählt Anna Evans, die als Regieassistentin an der Musikalischen Ko­mödie arbeitet. Mehr noch interessieren

sie aber die Geschichten hinter den Din­gen: »Oft gibt es eine ganz emotionale Bedeutung; Vielleicht sind es die eigenen Ohrringe aus der längst vergangenen Dis­co­Zeit oder die Näh kiste der Großmutter. Es ist toll, nicht nur irgendein Objekt aus der Fertigung zu kaufen, sondern einen Gegenstand, der einen ganz speziellen Weg gegangen ist, bis er bei mir in der Wohnung landet.« Ihr liebstes Stück vom Flohmarkt ist übrigens ein Metallgürtel aus der Biedermeierzeit.Wenn Sie nun auch Lust auf ausgiebiges Stöbern bekommen haben, dann kön­nen Sie an jedem letzten Wochenende beim Antik­ und Trödelmarkt auf dem Agra­Gelände auf die Jagd gehen. Das Agra Veranstaltungsgelände be findet sich an der Bornaischen Straße 210 und ist via Straßenbahnlinie 11 bis zur Haltestelle »Straßenbahnhof Dölitz« erreichbar.

Trödelmarkt mit anna evans

Fotos: Kirsten Nijhof

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33Oper leipzig

Klaus ley, latentes agitieren: »Nabucco«, 1816 –1842: zu Verdis früher erfolgsoper, ihren prätexten, ihrem Modellcharakter. universitätsverlag Winter. Heidelberg 2010. 46 eur.

Göschel, Kirschstein, lingnau: Überleben in umbruchzeiten. biografische essays zu Herbert ihering. edition Voss. leipzig / berlin. 15,90 eur. produktionsjahr 1945. 176 Min. FSK 12.

uFa-Klassikeredition 2004. 9,99 eur.

Welche waren die Inspirationsquellen für Giuseppe Verdis Oper »Nabucco«? Diese Frage beleuchtet Klaus Ley in seiner aus­führlichen Arbeit zur Quellen­ und Entste­hungsgeschichte von Verdis »Nabucco«. Er zieht zunächst eine Paral lele zwischen den Herrscherfiguren Napoleon und Nabucco, um dann zu den Quellen der Oper, dem Ballett »Nabucco donosor« von Antonio Cortesi sowie dem Schauspiel »Nabuchodonosor« von Auguste Anicet­Bourgeois und Francis Cornu, überzu­leiten. Im Anhang befinden sich neben ausführlicher Bibliographie diverse Bild­materialien sowie die vollständig abge­druckten Libretti zu Niccolinis Tragö­die »Nabuch« (dt. Übersetzung) und zu Cortesis Ballett.

Herbert Ihering (1888 –1977) galt als einer der bedeutendsten Theaterkritiker der Weimarer Republik. In seinen Bespre­chungen ging es ihm um »die schöpferi­sche Kritik« im Sinne einer produktiven Reflektion von Theater. Theatermacher lasen seine Rezensionen wie eine Gram­matik.Eine erste wissenschaftliche Aufar beitung seiner Biografie findet sich nun in der Mo­nografie »Überleben in Umbruch zeiten« – ein unbedingt empfehlenswertes Buch. Die drei Autoren beleuchten das Schaffen Iherings über die Weimarer Republik und Nazi­Deutschland, bis hinein in die DDR. Dabei werden die biografischen Bruch­stellen behutsam betrachtet ohne der Verführung zu erliegen, Wiedersprüche aufzulösen.

Für den Regisseur Dietrich W. Hilsdorf, ist die Welt des Films eine entscheiden­de Inspirationsquelle. Ein Filmklassiker, der die Probenarbeit der Sängerinnen und Sänger zu »Nabucco« begleitet hat, ist der Mitte der 40er Jahre entstandene französische Spielfilm »Les enfants du paradis / Kinder des Olymp« von Marcel Carné. Der Film beschreibt das Milieu des Pariser Boulevardtheaters in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts, also genau zu der Zeit, als mit dem Boulevardstück »Nabuchodonosor« von Auguste Anicet­Bourgeois die Vorlage zu Giuseppe Verdis »Nabucco« entstanden ist. Das Lexikon des internationalen Films urteilt: »Lieben und Schicksale, scheiternde Hoffnungen und Enttäuschungen verweben sich in der kunstvollen Arbeit Carnés und Préverts zu einem gleichnishaften Gesamtbild vom Leben als Theater und vom Theater als Lebensbühne.«

Reingehört. Reingelesen. Reingeschaut.

empfeHLuNgeN

nabucco essays über herbert iherinG FilMklassiker

buch buch DvD

Die Quellen von Verdis Oper »Nabucco«

Les enfants du paradis / Kinder des Olymp

Die schöpferische Kritik

magazin der oper leipzig

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34 Oper leipzig

Was sonst noch bei uns passiert

seiTeNbLicke

Neu iN der compaNy

Piran Scott ist im Januar zur Company des Leipziger Balletts dazu gestoßen. Der australische Tänzer kommt vom Queens­ land Ballet und bringt einen reichen choreografischen Erfahrungsschatz von seinen Gastspielreisen nach Paris, Brisbane und China mit nach Leipzig.

Was sonst noch bei uns passiert

cLassic opeN air berLiN

Das Ensemble der Musikalischen Komö­die tritt am 7. Juli 2013 beim »Classic Open Air« auf dem Berliner Gendarmen­markt mit einem Operettenprogramm unter der Leitung von Chefdirigent Stefan Diederich auf.

Fotos: Claudia bernhard, Olaf bargheer, agentur Marlene Jaschke, DaViDS /Darmer, bavarian pictures / Stefan Falke, andreas pohlmann

auf iN deN riNg ! – marLeNe jascHke iN der oper Leipzig

Jutta Wübbe alias Marlene Jaschke setzt Wagners »Ring« mit Witz und Charme in ein ganz neues Licht ! 17. Mai 2013, 19.30 Uhr im Opernhaus.

moHamed youssry's yuyu daNce coLLecTioN sTarTeT durcH

Die farbigen Sweatshirt ­ Kapuzen ­ Over alls sind nicht nur bei Balletttänzern beliebt – die Trainingskleidung ent­wickelt sich langsam aber sicher auch zum »urban Look«.

uLf scHirmer dirigierT fiLmmusik zu Ludwig ii.

Gemeinsam mit dem Münchener Rund­funkorchester hat Prof. Ulf Schirmer die Filmmusik zu »Ludwig II.« des Komponisten Bruno Coulais eingespielt. Überdies ist Martin Petzold, Ensemble­mitglied der Oper Leipzig, in dem Film in der Rolle des Lieblingstenors von Richard Wagner zu erleben. sTudeNTeN TaNzeN deN Time warp

MuKo ­Ballettchef Mirko Mahr schwingt bei einem Workshop gemeinsam mit Studenten der Uni Leipzig die Hüften zu Richard O’ Briens »Rocky Horror Show«. Der Musical Klassiker ist weiterhin an der MuKo zu sehen.

Leipziger NoTeNrad

Die Musikalische Komödie wird in das Leipziger Notenrad aufgenommen und ist somit eine Station auf diesem histo­risch touristischen Radwanderweg in und um Leipzig.

dreiklang 03

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iMpressuMoper leipzig

Spielzeit 2012/13

intendant und generalmuSikdirektor Prof. Ulf Schirmer

HerauSgeber Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit

redaktion Bettina Auge, Dr. Christian Geltinger, Uwe Möller

fotoredaktion Philipp Amelungsen

texte Philipp Amelungsen, Bettina Auge, Olaf Bargheer, Christina Geißler, Dr. Christian Geltinger, Katja Lochner, Johanna Mangold, Marita Müller, Elke Urban, Dr. Heidi Zippel

fotoS Kirsten Nijhof, Tom Schulze, Matthias Knoch, Susann Friedrich, Andreas Birkigt, Andreas Pohlmann, Olaf Bargheer, Claudia Bernhard, Agentur Marlene Jaschke, Agentur Barbe et Doucet, DAVIDS /Darmer, Bavarian Pictures /Stefan Falke

geStaltung formdusche, Berlin

druck Messedruck Leipzig GmbH

service der Oper leipzig

spielstätten

opernHauSmit Kellertheater, Konzertfoyer und MozartfoyerAugustusplatz 12 | 04109 Leipzig

muSikaliScHe komödiemit VenussaalDreilindenstraße 30 | 04177 Leipzig

Wir haBen für sie geöffnet

im Opernhaus Mo – Sa 10:00 – 19:00

telefOnische Bestellung

Mo – Sa 10:00 – 19:00

Fon + 49 (0)341 ­ 12 61 261

aBO-service

Fon + 49 (0)341 ­ 12 61 296

schriftliche Bestellung

Kartenwünsche können für die gesamte Spiel­

zeit schriftlich bei der Oper Leipzig eingereicht

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