Top Banner
Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung dank GPS-GSM-Halsband Organisations- entwicklung Konzept der sieben Basisprozesse Fördernde und hemmende Faktoren
12

Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

Sep 17, 2018

Download

Documents

dinhduong
Welcome message from author
This document is posted to help you gain knowledge. Please leave a comment to let me know what you think about it! Share it to your friends and learn new things together.
Transcript
Page 1: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

Nr. 2 / August 2015Bulletin der Beratung im ländlichen Raum

4Wissenstransfer in der Beratung

6

9

HerdenschutzhundeBeobachtung dank

GPS-GSM-Halsband

Organisations-entwicklung

Konzept der sieben Basisprozesse

Förderndeund hemmendeFaktoren

Page 2: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

meine Meinung

2

Verstärkter Dialog für Innovation Sta

ndpunkt

Guten Tag !

Nach diesem heissen Sommer bringt Ihnen die zweite Ausgabe von e-agil etwas Frische aus der landwirtschaftlichen Beratung und dem ländlichen Raum ins Haus. Gönnen Sie sich die Lektüre dieses Bulletins an einem schattigen Plätzchen und geniessen Sie die spätsommerlichen Düfte, die Stimmen der Mauersegler und das Zirpen der Grillen. Die AGRIDEA hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich aktiv an der Produktion, am Austausch und an der Verbreitung von Fachwissen und Know-how zu beteiligen. Sie knüpft Beziehungen zwischen Akteuren der Landwirtschaft und des ländlichen Raums. Die AGRIDEA setzt alles daran, um das Wissen und Know-how aller Akteure des Wissens- und Innovationssystems zu entdecken, zusammenzuführen und zu verbreiten. Ein bewährtes Mittel dazu ist die Betreuung von Netzwerken und Plattformen. So betreut die AGRIDEA beispielsweise seit Jahrzehnten thema -ti sche, interkantonale Gruppen (z.B. Ackerbau, Bio-Land wirt-schaft, Betriebsführung in der Land- und Bergwirtschaft usw.). Dieser Austausch ermöglicht es den Teilnehmerinnen und Teil-neh mern aus den Bereichen Beratung, Administration oder land-wirtschaftliche Bildung ihre Bedürfnisse kundzutun. Auf diese Weise können die Akteurinnen und Akteure der Landwirtschaft und des ländlichen Raums besser unterstützt werden, wenn es da-rum geht, sich auf die Zukunft auszurichten oder sich anzupassen. Die Dialogkultur findet auch intern statt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen sich auf allen Ebenen ein und sind in die Funktionsweise der AGRIDEA eingebunden. Damit werden Vertrauen und Solidarität gestärkt. Sie sind frei zu handeln, neue Ideen einzubringen, sich an der Innovation zu beteiligen und Aufgaben und Projekte leistungsorientiert und zu ihrer Zufriedenheit zu entwickeln und zu realisieren. e-agil will den Austausch innerhalb der Beratung fördern, einenAn reiz für andere Methoden und Instrumente schaffen, neue Netzwerke ins Leben rufen, um zu guter Letzt neue Ideen ge-deihen zu lassen und das gesamte System voranzubringen.Ich hoffe, dass Ihnen diese Ausgabe von e-agil neue Ideen und Kontakte vermittelt und Sie so bei der Umsetzung Ihrer Projekte unterstützt.

Sylvie Aubert, Stellvertretende Direktorin

Page 3: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

Treffpu

nkt

3

Aus dem BeratungsForum Schweiz BFSMitte März dieses Jahres wurde Andreas Rüsch zum neuen Präsidenten des BFS gewählt. Seit 2009 ist Rüsch GL-Mitglieddes Strickhofs und Leiter Fachstellen &Dienst leistungen. Davor war er am Strick -hof als Leiter Logistik (Einkauf/Verkauf) Gemüsebranche (2006 bis 2008 sowie als Berater für Gemüse- und Kartoffelbau(2000 bis 2006) tätig. Ausbildungsmässighat er verschiedene Stationen durchlaufen: Lehre als Landwirt, Berufsmaturität, Studium an der HAFL Zollikofen mit einem Ausland-semester in Dijon, Nachdiplomstudium in Business Management an der ZHAW. Der Familienvater freut sich über die neuen Herausforderungen und somit auch auf die BFS-Jahrestagung vom 17./18. September im Plantahof in Landquart zum Thema «Landwirtschaft und Beratung im Kanton Graubünden». Die Tagung bietet den Mitgliedern Gelegenheit für Austausch und Networking. Der BFS-Vorstand nutzt das Treffen seinerseits, um unter anderem über das Vorhaben der Zusammenarbeit mit KOLAS zu informieren. [email protected] (Präs. BFS)

Regionalentwicklung Valle di Muggio Seit diesem Frühling befindet sich das Projekt regionaler Entwicklung (PRE) imTes siner Valle di Muggio in der Vorabklä-rungs phase. Die fünf Projektideen werden mit verschiedensten Akteuren diskutiert und weiter erarbeitet. Es geht um folgen de Themen: landwirtschaftliche Wege und Strassen, innovative Produkte in der Milch-transformation, Verarbeitung Fleisch, Koor-dination zwischen der Landwirtschaft unddem Tourismus sowie Marketing der re -gio nalen Produkte. Projektträger sind die Region Valle di Muggio (RVM) sowie der lokale Produzentenverein (APVM), begleitet wird das Projekt von der AGRIDEA. [email protected]: Valle di Muggio

Aus den Kantonen

Landquart GRSeit Juli 2015 ist Batist Spinatsch neuer Leiter Beratung und Weiterbildung am Plantahof. Nebst dieser Tätigkeit leitet er weiterhin das Ressort Pflanzenbau mit verschiedenen Tätig-keiten wie Erarbeitung und Umsetzung von Vernetzungs- und LQ-Konzepten, Bewirt-schaf tungsplanungen für Alpen und die Um set zung der BFF im Sömmerungsgebiet.Plantahof

Zollikofen BEMarkus Wildisen ist seit Juni 2015 neuer Leiter des Inforama. Der Ingenieur Agronom ETH mit Fachrichtung Agrarwirtschaft leitete bis zu seinem Amtsantritt beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) den Fachbereich Agrarökonomie, Raum und Strukturen. Für das BLW war er seit 1999 tätig, von 2002 bis 2013 als Fachbereichsleiter Meliorationen. Zuvor arbeitete der 48jährige beim Schweizer Bauernverband und bei der Migros. Inforama

Lindau ZH Am 31. August findet der Spatenstich zum Bau von Agrovet-Strickhof statt. Nach zwei-jähriger Bauphase soll das Bildungs- und Forschungszentrum in Eschikon-Lindau 2017 eröffnet werden. Weitere Infos auf Seite 12.Strickhof

Posieux FRDas Landwirtschaftliche Institut Grangeneuve des Kantons Freiburg hat ab Herbst 2015 einen neuen Direktor. Pascal Toffel ist 36 Jah-re alt und Ingenieur-Agronom der ETH Zürich mit Spezialgebiet Tierproduktion. Er war bis-her Leiter von swiss granum und Direktor des Ver bands Schweizer Gemüseproduzenten. Er tritt die Nachfolge von Geneviève Gass-mann an, welche als erste Frau dem Land-wirt schaftlichen Institut in Grangeneuve vor-stand. Sie tritt in die erweiterte Direktion von fenaco ein.Grangeneuve

Page 4: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

4

Schwerp

unkt

Wissenstransfer in der Beratung

Obwohl im landwirtschaftlichen Wissens- und Innovationssystem sehr viel Wissen vorhanden ist, wird einiges nicht umgesetzt und/oder geht verloren. Um mehr über den Wissenstransfer in der landwirtschaftlichen Beratung zu erfahren, reiste «e-agil» nach Zollikofen zu Bruno Häller und Robert Leh-mann von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL.

Sara Widmer, AGRIDEA

Der Wissenstransfer zwischen Beratenden und Landwirtin und Landwirt läuft stets in beide Richtungen. Erklärt beispielsweise Frau A Herrn B einen Sachverhalt, profitieren beide von die-sem Gespräch. Letzteres hinterlässt bei Frau A wie auch Herrn B eine Wirkung, die ein Projekt positiv oder negativ beeinflussen kann. Ob ein Projekt erfolgreich abläuft oder nicht, hängt mit einem klar ersichtlichen Nutzen für die Akteure, möglichen Erfolgsfaktoren wie auch mit allen-

falls vorhandenen Hemmschwellen zusammen. Um die heutige Beratung noch nachhaltiger gestalten zu können, gilt es deshalb, den Wis-senstransfer positiv zu beeinflussen und mög-liche Hemmschwellen zu erkennen.

Methoden, die den Wissenstransfer begünstigenForschungserkenntnisse zur Innovations bereit-schaft und zu Change Management (Rogers E., 2003: Diffusion of Innovations. Fifth Edition. The Free Press of Glence, New York) zeigen, dass die Übernahme einer Neuerung vor allem durch folgende Merkmale beeinflusst wird:• Bedürfnis: Vorhandensein eines Bedürfnisses/

Problembewusstsein • Komplexität: Verständlichkeit, Ein- oder

Mehrdimensionalität, Anpassungsbedarf• Relativer Vorteil: im Vergleich zu bisherigen

Alternativen (ökonomisch/sozial) • Vereinbarkeit: mit bestehenden Werten,

sozialen Normen und Erfahrungen

Bruno Häller und Robert Lehmann im Gespräch mit Sara Widmer (v.l.n.r.).

Foto

: Mic

hael

a K

rum

men

Page 5: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

5

• Erprobbarkeit: Testmöglichkeiten im Kleinen, in Teilschritten, mit wenig Risiko

• Beobachtbarkeit: Kommunizierbarkeit, Sichtbarkeit von Resultaten

Es gibt kein Allerweltsmittel, das all diese Fak-toren beinhaltet. Dennoch können einige der hier erwähnten Methoden den Wissenstransfer in der landwirtschaftlichen Beratung begünstigen: – Der Austausch mit verschiedensten Akteu-

ren ist immer wichtig, egal welche Methode angewendet wird. Wenn möglich ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit an zu-streben, damit eine Thematik aus ver schie-denen Blickwinkeln betrachtet wird und keine Doppelspurigkeiten vorkommen. Was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis oft eine Herausforderung. Es existieren Hürden wie beispielsweise eine unterschiedliche Fachsprache oder das Nichteinbeziehen von wichtigen Leuten. Letzteres vielleicht weil man gar nicht auf die Idee gekommen ist oder noch keine Arbeitsbeziehung zueinander besteht.

– In Arbeitskreisen übernehmen die Berater-innen und Berater die Rolle der Moderie-renden und die Teilnehmenden definieren ihre Ziele sowie auch ihre Tätigkeiten sel-ber. Es besteht eine gewisse Verbindlich keit untereinander zum ausgesuchten Thema. Diese Methode erfordert zwar viel En ga -

gement von den Landwirtinnen und Land-wirten, erzielt aber eine hohe Wirksamkeit. Interessant ist, dass Arbeitskreise je nach Region unterschiedlich gut funktionieren, was auf einen grossen Ein fluss der Beratung schliessen lässt. Es gilt zu reflektieren, was die Hemmschwellen sind, weshalb eben einige Landwirtinnen und Landwirte nicht bereit sind, bei Arbeitskrei sen mitzuwirken. Gründe dafür sind vielleicht der Zeitaufwand, die finanzielle Belastung, Gewohnheiten, fehl-ende Risiko bereitschaft, Angst vor Neuem, eine andere Prioritätensetzung, Konflikte mit der Familie oder mit Berufskollegen.

– Auch das Coaching zeigt seine positive Wir-kung. Der Coach gestaltet das Gespräch, indem er mit den direkt Betroffenen ihre Fra-gen und Anliegen bearbeitet. Er gibt keine Ratschläge, sondern unterstützt den Prozess.

Der Coaching-Kunde ist für sein Lernen und seine Entscheidungen selber verantwortlich.

– Wichtig ist, ab und zu ein wenig Distanz zu seinen Tätigkeiten als Ganzes zu schaffen, zu reflektieren und zu hinterfragen, sich Zeit für Klausuren zu nehmen oder externe Coaches miteinzubeziehen. Was bewirke ich mit meinem Tun? Was ist mein Auftrag? Wo könnte ich zum besseren Wissenstransfer bei-tragen? Mit welchen Hemmschwellen bin ich in meinen Tätigkeiten konfrontiert? Mit wem kann ich mich darüber austauschen und von deren Erfahrungen profitieren?

– Erfolgreiche Leuchtturmprojekte haben oft eine positive Wirkung auf den Wissens trans fer und auf andere Akteure. Von der Beratungs-seite her gilt es somit zu analy sieren, wo et was aus welchen Gründen gut funktioniert hat und dies weiter zu kommunizieren und diese Projekte auch bekannt zu machen. En -ga gierte und gut verankerte Akteure begün-stigen die Wirkung auf andere Projekte ebenfalls positiv.

– Auch eine gut organisierte Infokampagne kann sehr hilfreich sein. Sei dies über die klas-sische Berichterstattung oder auch über

Infoveranstaltungen. Wichtig ist, zu beobach-ten, wer sich dann für dieses Thema auch

wirklich interessiert und mit diesen Interes-sierten weiterzuarbeiten.

Fazit: Fördernde und hemmende Faktoren im Wissenstransfer müssen in Beratungs kam pag-nen von Anfang an einbezogen werden.Zu oft noch basiert Forschung und Beratung auf der Idee, zuerst neues Wissen zu erarbeiten, um dieses dann anschliessend an die Zielgrup pe zu kommunizieren und man sieht primär die In- for mationsvermittlung als Problem. Mit demAufbau des Forschungsbereichs Wissenssysteme und Wissenstransfer möchte die HAFL ver stärktdazu beitragen in Forschungs- und Beratungs-projekten die Frage nach erfolgs versprechenden Methoden zur Wissens verbreitung von Anfang an mit in die konzeptionellen Überlegungen einzubeziehen.

Infos:CAS Coaching im ländlichen Raum

Page 6: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

6

Methode

n

Wenn Sie etwas verändern wollen … Eine Netzwerkorganisation soll auf meh-rere Kantone ausgeweitet werden. Zwei Organisationen werden zu einer zusam-mengelegt. Ein Verband möchte sich an einem neuen Leitbild orientieren. Die Aus-gangslagen können noch so unterschiedlich sein, in jedem dieser Fälle geht es darum, dass eine Veränderung angestossen und umgesetzt wird, die langfristig das Wirken der Organisation verbessert. Und in jedem Fall tragen unterschiedliche Aspekte zum Gelingen des Vorhabens bei.

Corinne Sprecher, AGRIDEA

Das Konzept der sieben Basisprozesse der Orga-nisationsentwicklung nach Glasl et al. gibt Füh-rungspersonen und Beratungskräften in der Veränderung Orientierung (siehe Kasten). Basis-prozesse sind einzelne Teilprozesse, die sich zu einem Gesamtprozess zusammenfügen. Sie sind nicht als sequentielle Phasen zu verstehen. Ihr Zusammenwirken und Zusammenfügen kann in jedem Veränderungsvorhaben unterschiedlich aussehen. Das Vorgehen hängt von der Situation ab. Nötig sind aber immer alle Basisprozesse.

Beim Beispiel der Netzwerkorganisation stellt sich einerseits auf Seiten der bestehenden Orga-nisation die Frage, worauf eine Erweiterung auf -bauen kann. Was besteht und läuft gut? Gleich-zeitig braucht es einen Blick ins Umfeld: Welche anderen Akteure sind vorhanden? Was gibt es schon? Welches Potential zeigt sich für die Er -wei terung des Netzwerks? Ein gemeinsames Be -wusstsein bildet eine solide Ausgangslage für die Veränderung (Diagnose-Prozesse). Knackpunkt für eine gelungene Erweiterung ist aber auch eine klare Willensbildung (Zukunftsgestaltungs-Prozesse). Wozu braucht es eine Veränderung? Was treibt uns an? Und nicht zuletzt sind in die -sem Veränderungsvorhaben Kommunikations-prozesse von zentraler Bedeutung: Immer wieder über das Neue informieren und im Kontakt ste -hen mit den betroffenen und beteiligten Akteu-

ren. Transparenz schafft Vertrauen und die Basis für die Zusammenarbeit.

Bei der Fusion zweier Organisationen merken wir im Laufe des Prozesses mit Blick auf die sie -ben Basisprozesse: Die Betroffenen sind dia-gno semüde. Wir legen den Fokus stärker auf die Zukunftsgestaltung: Was ist der Sinn und Zweck? Wir lenken den Blick nach vorne: Wohin soll’s gehen? Zudem stellen wir die Umsetzungs-Prozesse ins Zentrum: Was können wir gleich morgen angehen? Wie können wir positive Veränderungen gleich sicht bar machen (Quick-Wins)? Und wie können die Führungskräfte die Veränderung und ihre Impli kation positiv vorleben? Ganz im Sinne von Erich Kästner: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es!

Im Verband stehen zwischenmenschliche Kon -flik te der Leitbildumsetzung im Wege. Hier musszuerst ein Fokus auf die Psychosozialen Prozesse gelegt werden. Wir klären Beziehungen und Rol-

Die 7 Basisprozesse der Organisationsentwicklung.

Gra

fik: A

GRI

DEA

Page 7: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

Rechtsfragen aus erster Hand

Hofaufgabe nicht zumutbar

Der 1956 geborene A ist von Beruf Land wirt. Daneben übte er teilzeitlich eine Erwerbs-tätigkeit als Belader bei der Kehrichtabfuhr aus. Beim Sturz von einer Leiter zog er sich Frakturen und weitere Verletzungen zu. Die IV-Stelle lehnte die von A beantragte Rente ab. Auf seine Beschwerde hin sprach ihm das kantonale Verwaltungsgericht eine Viertelsrente zu.

Vor dem Bundesgericht verlangte die IV-Stelle die Aufhebung dieses Entscheids. Sie machte geltend, A müsse im Rahmen seiner Schaden - minderungspflicht den Hof aufgeben und die Verdienstmöglichkeiten in einer vollzeitlichen Tätigkeit als Hilfsarbeiter wahrnehmen. So könne er ein rentenausschliessendes Einkom-men erzielen.

Das Bundesgericht hielt fest, dass für einen selbständigerwerbenden Landwirt die Auf-gabe des Betriebs und die Aufnahme einer unselb ständigen (Haupt-)Erwerbstätigkeit als zumutbar erscheine, wenn davon eine bessere erwerbliche Verwertung der Arbeitsfähigkeit erwartet werden könne und der berufliche Wechsel unter Berücksichtigung der gesamten Umstände als zumutbar erscheine.

Im Fall von A verneinte es aber das Vorliegen dieser Voraussetzungen und es bestätigte den Anspruch auf eine Viertelsrente. Es verwies auf das Alter von A und die eingeschränkten möglichen Verweisungstätigkeiten. Gestützt auf die fachärztlichen Bestätigungen erschei -ne es zudem undenkbar, dass er – ohne ge sundheitlich noch mehr Schaden zu neh-men – den Hof, den er als Grundlage seiner Existenz begreife, aufgeben könnte (Urteil 9C_357/2014 vom 07.04.2015).

Andreas [email protected]

Recht

7

len und erarbeiten so zuerst die Vertrauensbasis und Bereitschaft für die Weiterarbeit am Leitbild.Jede Organisation und jede Veränderungs situa - tion hat ihre spezifischen Herausforderungen.

Die sieben Basisprozesse bilden ein einfaches «Gerüst» um den Prozess zu planen, zu beglei-ten, zu beobachten und zu lenken.

Die 7 Basisprozesse der Organisationsentwicklung

Diagnose-Prozesse:Ein gemeinsames Bewusstsein erarbeiten

Zukunftsgestaltungs-Prozesse:Den Wille zur Veränderung bilden

Psychosoziale Prozesse:Emotional loslassen und zulassen

Lernprozesse:Wissen und Fähigkeiten entwickeln

Kommunikationsprozesse:Informieren und im Kontakt sein

Umsetzungsprozesse:Tun!

Change-Management-Prozesse:Planen und lenken

Quelle: Glasl, Friedrich, Kalcher, Trude und Piber, Hannes. Professionelle Prozessberatung. s.l. : Haupt; Freies Geistesleben, 2008.

Kurstipp:Ihre Organisation in die Zukunft führen

14.10., 18.11. und 10.12.2015, Bern

In diesem Kurs vermitteln wir Führungsper-s onen aus landwirtschaftlichen Organisa tio-nen einfache Konzepte der Organisations-entwicklung und praxistaugliche Instrumente und unterstützen sie so in ihrer Führungs-aufgabe und in der Weiterentwicklung ihrer Organisation.

Kursinfos und Anmeldung:Ihre Organisation in die Zukunft führen

Page 8: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

8

Ausland

Restrukturierung der ZuchtberatungFrankreich verfügt auf nationaler Ebene über ein gutes Zuchtberatungs-Netzwerk. Aufgrund der Entwicklung des landwirt-schaftlichen Umfelds mussten sich die Zuchtberatungsstellen neu ausrichten. Dies erfolgte über die Schaffung geografischer oder themenspezifischer Synergien. Bei-spiele für gelungene Erfolgsstrategien lie-fern die Regionen Mittel- und Ostfrankreich sowie die Normandie.

Pierre Moretti, AGRIDEA

«France Conseil Elevage» (FCEL) vereinigt genos-senschaftlich oder verbandsmässig organisierte Zuchtberatungsstellen, sogenannte «Organismes de Conseil en Elevage» (OCEL). Letztere waren früher über die Milchkontrollen organisiert. Die Zuchtberatung umfasst 2300 Angestellte für die Milchwägung, 1300 Beraterinnen und Berater, 180 Ingenieurinnen und Ingenieure, Melkma-schinenkontrollierende und einige Tierärztinnen und Tierärzte. 63 % der Milchrindbetriebe sind Mitglied eines OCEL, dies entspricht 83 % der französischen Milchproduktion. Bei den Ziegen-milchbetrieben sind es 32 % (54 % der Milch-sammelmenge) und bei den Fleischrindbetrieben 10 %. Die Züchterinnen und Züchter kommen in den Genuss eines vielfältigen und objektiven Angebots (Ernährung, Produktionskosten, Gene-tik, Milchqualität usw.). In den vergangenen 20 Jahren ist die Zucht um die Hälfte zurückge-gangen und die finanziellen Unterstützungen auf nationaler und regionaler Stufe sind selten geworden. Die zwei nachstehenden Beispiele zeigen, wie die Zuchtberatung neu ausgerichtet und so dem Wandel angepasst wurde.

Alysé: Zusammenschluss mit Landwirt-schafts kammernIn den 70er-Jahren rückten die Viehidentifizie-rungs- und Zuchtberatungsdienste der Departe-mente von Aube, Loiret und Yonne zusam-men – eine Premiere. 40 Jahre später reichte die Zuchttätigkeit nicht mehr aus, um die Struk-

tur zu erhalten. 2010 wurden daher Diskus-sionen mit den drei Landwirtschaftskammern der Departemente aufgenommen. 2013 wurde die «Coopérative Alysé» gegründet, bereichert durch das Know-how der Landwirtschaftskam-mern in Sachen Bauwesen und Unternehmens-beratung. Ein Jahr später befassen sich 40 % der Beratenden mit Vorschriften für Gebiete, die nicht zu ihren ursprünglichen Kernkompetenzen gehören. Die Züchterinnen und Zücher sind zufrieden, denn fortan haben sie nur noch einen Ansprechpartner für den gesamten Zuchtdienst.

Littoral Normand oder Erfolgdurch InnovationDie Normandie war seit jeher ein wichtiges Milchproduktionsgebiet. Die Krise von 2008 beschleunigte jedoch die Ablösung der Milch-produktion durch den Ackerbau. Die Zuchtbe-triebe gingen pro Jahr um 4 % zurück und die Genomik bedrohte die Leistungskontrolle. Die Stellen der vier Departemente näherten sich einander in Form einer Vereinigung an. Ziel war es, Mittel und Kompetenzen in folgenden Bereichen zu teilen: Marketing/Kommunika-tion, Management, Produktion, Verbreitung von Referenzen, Rindergesundheit und Verteilung von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln. Bald führte der Erfolg zur vollständigen Fusion. Am 28. April 2015 wurde die «Littoral Normand» gegründet. Ihr gehören 5000 Zuchtbetriebe und 400 Arbeitnehmende an. Der Umsatz beläuft sich auf 18 Millionen Euro. Tarifsenkungen sind kein Thema; die Qualität des Dienstes fokussiert sich auf ein zentrales Thema: die Diagnostik und die Gesundheitsprävention. «Littoral Nor-mand» beschäftigt Tierärztinnen und Tierärzte und investiert in die Forschung (mit der Ausar-beitung eines tierischen Bio-Chips, der die ver-schiedenen biologischen Parameter zur Ergrei-fung von Vorsorgemassnahmen analysiert).

Infos:Alysé Littoral Normand

Page 9: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

9

Projekt

e

Technologie im Dienste des HerdenschutzesSeit der Rückkehr der Grossraubtiere in die Schweiz werden verschiedene Herden wieder von Herdenschutzhunden bewacht. Dies sowohl tags- als nachtsüber, bei schö-nem oder schlechtem Wetter. Um die Hunde besser zu verstehen und deren Vorgehen zu beobachten, hat sich die Entwicklung eines GPS-GSM-Halsbands als gute Lösung erwiesen.

François Meyer, AGRIDEA

Seit langem hegten einige Züchterinnen und Züchter von Herdenschutzhunden (HSH) denWunsch, ein Instrument zu entwickeln, das ihnen erlaubt, das räumliche Verhalten ihrer Hun de in gewissen Situationen zu verfolgen. Daraus entstand die Idee eines GPS-GSM-Hals-bands und damit einhergehend das Projekt«WatchDog». Ziel des Projekts war es, ein Hals-band mit einem GPS-GSM-System zu entwick-eln, das mittels einer Web-Applikation die Bewegungen des HSH visualisiert. Dabei wurden mehrere Funktionen entwickelt: Zustellung einer SMS, wenn der Hund einen ungewollten Ort aufsucht, «Live»-Übertragung am PC oder auf dem Smartphone, Visualisierung der Position des Hundes zum gewünschten Zeitpunkt (wenn die Leistung des GSM-Netzes ausreicht) oder Wiedergabe der Bewegungen des HSH und der anderen – mit einem WatchDog-Halsband versehenen – Tiere auf einer Spielkonsole. Die AGRIDEA agierte als Koordinatorin und konnte dieses Projekt dank der technischen Kenntnisse mehrerer Personen der Berner Fachhochschule Technik und Informatik in Biel und der Motiva-tion und guten Zusammenarbeit der beteiligten Züchterinnen und Züchter von HSH realisieren.

Instrument für die Ausbildung von HSHDie HSH bewachen ihre Herde selbstständig. Diese Fähigkeit ist angeboren und wird von Ge- neration zu Generation weitergegeben. Diesschliesst jedoch eine gute erzieherische Ausbil-dung durch die Züchtenden nicht aus. Sie dient

dazu, dass die Hunde in den verschiedenen Um -gebungen korrekt arbeiten können. Um zu beo-bachten, welche Beziehung der Hund während seiner Ausbildung zur Herde aufbaut, können die Züchterinnen und Züchter von HSH das Watch-Dog-System auf dem gewünschten Hund und einigen anderen Tieren der Herde mittels eines Halsbands anbringen. Dank dieser Technologie wird das räumliche Verhalten der beteiligten Tie-re erkennbar, was Rückschlüsse auf die Bezie -hung zwischen dem Hund und der Herde zulässt.Auf die Dauer sollen die Ergebnisse die Ausbil-dung der HSH optimieren; ein zentraler Punkt, um die Qualität ihrer Arbeit zu garantieren (Effizienz, Toleranz gegenüber den Menschen und Herdentreue).

Einsatz von HSH im ländlichen Raum und KonfliktmanagementDer Einsatz von HSH kann Konfliktpotenzial ber-gen. Oft sind Ursprung und Ausmass der Kon-flikte objektiv schwer einschätzbar. Mit der Ver-folgung der Bewegungen der HSH während eines gewissen Zeitraums können objektive Da-ten gesammelt, mögliche Probleme besser erkannt und auf einer einvernehmlichen Basis gelöst werden.

Infos:HerdenschutzHerdenschutzhunde Schweiz

Eine junge Hündin in Ausbildung, deren Beziehung zur Herde dank WatchDog beurteilt wurde.

Foto

: Yva

in G

enev

ay, l

e M

atin

Page 10: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

10

Marktpla

tz

ProKilowatt: Doppelter Zuschlag für AgroCleanTech (ACT)Jährlich führt ProKilowatt Wettbewerb-liche Ausschreibungen zum Stromsparen im Industrie- und Dienstleistungsbereich sowie in Haushalten durch. Den Zuschlag erhalten diejenigen Programme und Pro-jekte mit dem besten Kosten-Nutzen-Ver-hältnis, das heisst mit der billigsten ein-gesparten Kilowattstunde. ACT war grad doppelt erfolgreich. Erstens mit dem Pro-gramm «Frequenzumformer für Vakuum-pumpen». Der Zuschlag zu diesem Pro-gramm erlaubt, dass die Umrüstung auf den leistungsgesteuerten Betrieb der Vaku-umpumpe bei Melkmaschinen in den Kan-tonen AG, BE, FR, LU, SG, SO, TG und VD mit Förderungen von 300 bis 750 Franken unterstützt werden kann. Zweitens kön-nen dank der Ausweitung des Programmes «Wärmerückgewinnung aus der Milchküh-lung» neu Landwirtinnen und Landwirte aus allen Schweizer Kantonen Fördermittel für eine Umrüstung beantragen.Infos:ProKilowattFrequenzumformer für VakuumpumpenWärmerückgewinnung aus Milchkühlung

PersonellesNeu bei der AGRIDEA (ab Januar 2015):

Heinrich Ariss Supportzentrum

Peter BucherInternationale Zusammenarbeit

Angela DeppelerInternationale Zusammenarbeit

Fabienne GressetTierhaltung

Tim KuhntSupportzentrum

Kerstin MagerVerlag

Daniela MeyerBildung, Beratung

Nadine ManserNeu: Personal, Finanzen, Kommunikation

Bisher: Lernende Kauffrau, Profil M (Berufsmaturität) mit tollem Lehrabschluss (Gesamtnote 5,6).

Herzliche Gratulation!

Paysannes, questionnez-vouset parlez-en! Wie in schönen Zeiten die richtigen Ent-scheide treffen? Durch Fragenstellen! Das ist das Ziel dieser französischen Bro-schüre. Sie ist das Ergebnis einer Arbeits-gruppe, die im Rahmen des FARAH-Pro-jekts gegründet wurde. Auch wenn sich die Broschüre vorrangig an Bäuerinnen wen-det, möchte sie für das nahe Umfeld der Bäuerin, für die Beraterinnen und Berater, für Treuhand- und Buchhaltungsstellen und für alle Personen im Kontakt mit den Bau-ernfamilien eine Diskussionshilfe sein. Gratis Verfügbar auf dem Webshop:Paysannes, questionnez-vous ...

Page 11: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

11 11

2015: Ein wichtiges Jahr für ProméterreDas Jahr 2015 ist für Prométerre, die Verei-nigung zur Förderung der landwirtschaft-lichen Berufe im Kanton Waadt (Associa-tion vaudoise de promotion des métiers de la terre), ein ereignisreiches Jahr. Nach 12-jähriger Tätigkeit als Präsident und 20-jähri ger Tätigkeit im Vorstand übergab Yves Pellaux am 21. Mai 2015 sein Amt an Claude Baehler, dem nunmehr dritten Prä-sidenten der Vereinigung. Ausserdem fei-ert Prométerre im Jahr 2015 ihr 20-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten dazu finden am 29. August in Mézières, zwischen 9 bis 13 Uhr, im Rahmen eines grossen Volks-festes der Waadtländer Landwirtschaft statt. Abgesehen von zahlreichen unent-geltlichen und allen zugänglichen Veran-staltungen können Fachleute einen Vortrag zum Thema «Boden» besuchen.Infos: Prométerre

Wie zufrieden sind Deutschlands Bio-bauern mit der Beratung? Zwischen 2013 und 2014 wurden erstmals – im Rahmen eines Projekts der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (D) – in verschiedenen Bundesländern die Nachfrage und die Zufriedenheit mit der Bioberatung untersucht. Das Projekt liefert umfassende Daten zur Situation der Bera-tung für Biobauern in Deutschland sowie wichtige Impulse und Empfehlungen für Beratungsorganisationen. Daneben erfah-ren Biobetriebe Qualitätsmerkmale, an denen sie gute Beratung erkennen können. Das Buch «Beratung ökologisch wirtschaf-tender Erzeuger in Deutschland» (Margraf Verlag) fasst die Ergebnisse zusammen.Informationen zum Projekt sowie weiter-führende Links auf Projektartikel und Prä-sentationen sind auf der Projekthomepage zu finden: Beratung ökologisch wirtschaftender Erzeuger in Deutschland (BöwED)

Leitfaden «Siedlungsentwicklung und Landwirtschaft»Zurzeit beteiligt sich die AGRIDEA an der Ausarbeitung des Leitfadens «Siedlungs-entwicklung und Landwirtschaft» (Projekt-leitung Equiterre). Dieser ist Gegenstand eines Modellvorhabens für eine nachhal-tige, gebietsbezogene Entwicklung (ARE). Der Leitfaden wird in enger Zusammenar-beit mit den Verantwortlichen des Bauleit-plans Lausanne Nord (Projektträger) und den lokalen Akteurinnen und Akteuren erarbeitet. Er folgt auf die landwirtschaft-liche Planung von AGRIDEA. Diese wurde entwickelt, um den Landwirtinnen und Landwirten im Norden von Lausanne zu ermöglichen, Veränderungen – die die Lausanner Agglomeration aufgrund gros-ser Entwicklungen in den nächsten Jahren erfahren wird – vorzugreifen. Der Leitfa-den versteht sich als praktisches Instru-ment für die Gemeinden. Er soll helfen, die Landwirtschaft bei der Planung und Umset-zung von Siedlungs- und Infrastrukturent-wicklungsprojekten miteinzubeziehen. Das Projekt läuft seit Mai 2015 und sollte Ende 2016 abgeschlossen sein.Infos: Leitfaden «Siedlungsentwick-lung und Landwirtschaft» für den Nor-den Lausannes

Frauen und Männer in der Landwirt-schaft – Merkblattserie Serie von zehn Merkblättern über die Rechte und Pflichten der Ehegatten in der Landwirtschaft. Abgefasst in einer Sprache, die für alle leicht verständlich ist. Diese ein-zigartigen Dokumente beinhalten die kom-plette Schweizer Gesetzgebung für die Bauernfamilie.

Verfügbar als Papierversion oderelektronisch auf dem Webshop:Partnerschaft, Familie

Page 12: Wissenstransfer in der Beratung - AGRIDEA · Nr. 2 / August 2015 Bulletin der Beratung im ländlichen Raum 4 Wissenstransfer in der Beratung 6 9 Herdenschutzhunde Beobachtung …

12

Marktpla

tz

Impressum

Heraus-geberin /Bezug

AGRIDEA

Eschikon 28CH-8315 LindauT +41 (0)52 354 97 00F +41 (0)52 354 97 97

Jordils 1CP 1080CH-1001 Lausanne T +41 (0)21 619 44 00 F +41 (0)21 617 02 61

A Ramél 18 CH-6593 Cadenazzo T +41 (0)91 858 19 66 F +41 (0)91 850 20 41

[email protected]

Redaktion Franziska Schawalder (Leitung)Pierre MorettiSara Widmer

Layout Michael Knipfer

Erscheint 3-mal jährlich

AufgepicktDie «Marchio Ticino» wird vom Tessiner Bauernverband (UCT) koordiniert, steht für eine garantierte Herkunftsbezeichnung und stellt einen Mehrwert für lokale Produkte dar. Das Reglement wurde neu überarbeitet und nun existiert auch eine übersichtliche Homepage, auf der etwa 171 Hersteller und 400 Produkte mit dem Logo «Ticino» ersichtlich sind. Eng mit dem «Marchio Ticino» verknüpft ist auch das Suchportal cibyo, auf dem Direktvermarkter ihre Pro-dukte präsentieren können. Siehe: marchioticino und cibyo

Der erstmals von der Agroscope erstellte Schweizer Agraroutlook (SAO) gibt einen mittelfristigen Ausblick auf die Produ-zentenpreis- und Mengenentwicklung der wichtigsten Produktmärkte der Schweiz (Brot- und Futtergetreide, Raps, Kartof-feln, Zuckerrüben, Milch und Käse sowie Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch) und liefert Projektionen für ausgewählte wirt-schaftliche und strukturelle Kennzahlen des Schweizer Agrarsektors.Siehe: Swiss Agricultural Outlook 2014

Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat seine Webseite im Bereich Biodiversität überar-beitet und erneuert. Dabei wurde die The-menvielfalt gemäss den aktuellen Hand-lungsfeldern angepasst. Siehe: BAFU Biodoversität

Machen Sie mit am Fotowettbewerb zum Internationalen Jahr des Bodens 2015. Er wird von der Trägerschaft (Bundesamt für Landwirtschaft, Bundesamt für Umwelt, Bundesamt für Raumentwicklung, Berufs-gruppe Umwelt des SIA) lanciert. Jeden Monat können drei Bodenbilder hochge-laden werden. An der Hauptverlosung im Dezember 2015 gibt es insgesamt zehn Lumix-Kameras zu gewinnen. Siehe: Fotowettbewerb zum Internati-onalen Jahr des Bodens 2015

Agrovet-Strickhof: Kooperationsprojekt Bei Agrovet-Strickhof handelt es sich um ein wegweisendes Kooperationsprojekt der ETH Zürich, der Universität Zürich und des Kompetenzzentrums für Bildung und Dienstleistungen in Land- und Ernährungs-wirtschaft Strickhof. Das Projekt dient dem Aufbau eines Bildungs- und Forschungs-zentrums im Bereich der Nutztierhaltung. Der neue Ansatz von Agrovet-Strickhof, die Zusammenarbeit von Berufspraxis, Lehre und Forschung, ist schweizweit wie auch international einzigartig.

Infos: Agrovet-Strickhof