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Weinreise an der Donau 2013

Mar 29, 2016

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Silvia Ebner

Weinreise an der Donau 2013
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Page 1: Weinreise an der Donau 2013

ausgabe2013

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entdeckungsreiseWeinbauregionen und ihre Protagonisten im Portrait

reiseproviantMarillen, Saumaisen und andere Köstlichkeiten

reiseserviceUrlaubsangebote, Tipps, Termine rund um den Wein

Page 2: Weinreise an der Donau 2013

InhalTam Strom der Genüsse� 4–7Reportagen & Regionsportraits� 8–31�� Wachau 8–11 Traisental 12–15 Kremstal 16–19 Kamptal 20–23 Wagram 24–27 Carnuntum 28–31Kulinarik� 32–33Service� 34–39

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Wachau Traisental Kremstal Kamptal Wagram Carnuntum

IMPRESSUMMedieninhaber LW Werbe- und Verlags GmbH, LWmedia, A-3500 Krems, Ringstraße 44/1, Österreich | Geschäfts-führer, Herausgeber Erwin Goldfuss | Chefredaktion Fritz Gillinger | Text Peter Schleimer, Bernulf Bruckner, Klaus Egle, Fritz Gillinger, Barbara Hutter, Rüdiger Pröll, Werner Ringhofer | Grafik & Layout Michaela Schachner, B.A. | Coverfoto Steve Haider | Fotos Thomas Apolt, Klaus Engelmayer, Armin Faber, Steve Haider, POV Robert Herbst, Günter Kargl, Stefan Knittel, Thomas Lamm, Lois Lammerhuber, Gerald Lechner, Rita Newman, ÖWM/Gerhard Elze, ÖWM/Heimreich, ÖWM/Lehmann, ÖWM/Gerhard Trumler, Peter Podpera, Jürgen Skarwan, Shutterstock, Domäne Wachau, weinfranz, LWmedia Archiv/vinaria | Druck Leykam Druck GmbH & Co KG, A-7201 NeudörflStand: März 2013, ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

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Lengenfeld

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WIEN

EDITORIALWillkommen an der Donau

Wenn man sagt, dass die Donau in Niederösterreich allein für den Genießer und den Genuss erschaffen wurde, dann übertreibt man sicher. Aber man verfällt schnell der Euphorie, wenn man in dieser begnadeten Region unterwegs ist: Das unwiderstehliche Wasser, die Ufer, von sanft bis steil, die fruchtbaren Gärten mit Wein und Obst, die geschichtsträchtigen Dörfer und Städtchen und ihre Bewohner – all das vereint sich an der Donau zu einem Gesamtkunstwerk, das man in aller Ruhe und mit größtem Appetit bereisen sollte. Mit dem Schiff, der Bahn, dem Auto, dem Fahrrad – neuerdings dem elektrisch betrie-benen – oder wandernd, ganz nach Bedarf und Belieben. Auf eigene Faust und dem Entdeckertrieb folgend, oder indem man zu einem der vielen Urlaubsangebote greift, die Donau Niederösterreich anbietet. Falls Sie Ihre Entscheidung auch gerne mit sachlichen Argumenten unterfüttern: Die Donau Niederösterreich wurde bei der aktuellen Wahl der zehn besten Weindestinationen der Welt vom amerikanischen

„wine enthusiast magazine“ auf Platz zwei gewählt.

Holen Sie sich Appetit bei der Lektüre dieses Magazins, klicken Sie sich durch www.donau.com und entscheiden Sie, wo Sie beginnen wollen mit Ihrer persönlichen Weinreise an der Donau in Niederösterreich.

Bernhard SchröderDonau Niederösterreich Tourismus

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Schlosshof

Bratislava

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Page 3: Weinreise an der Donau 2013

Am�Strom�der�GenüsseEine Wein- und Genussreise entlang der Donau von Melk bis zur österreichisch-slowakischen Grenze in Carnuntum führt nicht nur durch die unterschiedlichsten Flusslandschaften, sondern auch durch ein wahres Schlaraffenland.Klaus Egle

W enn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Jeden- falls danach. Im Vorfeld gilt es jedoch zu planen: Wohin, wie lange, welches Verkehrsmittel? Eines ist im Fall dieser Ge-

nussreise entlang der Donau klar: Impfungen gegen Tropenkrank-heiten sind nicht vonnöten, eine Kreditkarte dagegen ist hilfreich. aber wie soll man sich fortbewegen? Eine Frage, über die man am besten aus sicherer Distanz und mit dem nötigen Überblick nach-denkt. Zum Beispiel bei den Schachners in Maria Taferl, die hoch über dem Donautal ein wahres Genuss-Imperium errichtet haben, zum Essen, Wohnen und Wohlfühlen mit weitem Blick über den Fluss und das land. Oder doch lieber zum „Schwarzen Bären“ in Emmersdorf, der so behäbig dasteht, als wäre er immer schon hier gewesen? Einen Bären wird einem hier niemand aufbinden, denn die Küche ist bodenständig, ehrlich und herzhaft, aber doch enga-giert gemacht, also genau das, was man sich im besten Falle unter „gutbürgerlich“ vorstellt.

Wachau im NordEN uNd im SüdENnun liegt jedenfalls endgültig die Wachau vor uns und wir tauchen ein in die Welt des Weines. also fast, denn das Weinbaugebiet Wachau beginnt erst bei Oberarnsdorf, doch sehenswert ist die Wachau auch schon vorher: Mit dem mächtigen Stift Melk und sei-ner prachtvollen Bibliothek, dem geheimnisvollen, fast in die Donau hineinragenden Schloss Schönbühel oder der Ruine aggstein, auf der früher die Raubritter ihr Unwesen trieben. Den besten Blick auf

diese Sehenswürdigkeiten genießt man übrigens von der Donau selbst aus, egal ob man sich mit dem Kanu den Strom hinuntertrei-ben oder bequem im Passagierschiff befördern lässt. apropos: In der Wachau lässt sich so eine Schifffahrt einige Male im Jahr mit einer kommentierten Riedenverkostung verbinden. Die Domäne Wachau, der wichtigste Weinproduzent in der Wachau, macht es möglich: Man fährt an den Spitzenlagen von loiben bis Spitz vorbei und kostet dazu die Weine, die von diesen eindrucksvollen Terrassen-weingärten stammen.

Ebenfalls großer Beliebtheit erfreut sich in der Wachau das Rad-fahren, neuerdings auch mühelos mit dem E-Bike und dem einzigen nachteil, dass sich auf dem Gepäckträger maximal ein 6er-Karton Veltliner oder Riesling verstauen lässt. Das kann ein Problem werden, denn allein in der Wachau kann man so viel verkosten, genießen und natürlich auch kaufen, dass ein Kofferraum mitunter schon recht hilfreich ist. Das gilt natürlich für das „nordufer“ zwischen Spitz und Krems mit den berühmten Winzern wie hirtzberger, Prager, F.X. Pichler, Knoll & Co und den ebenso schönen wie guten und bekannten Restaurants vom Jamek bis zum loibnerhof. Es gilt aber ebenso für die weniger bekannten, aber mit ihren idyllischen, von Weinreben und Marillenbäumen umrahmten Weindörfer an der nicht minder sehenswerten Südseite der Wachau. hier gibt es für den Genussreisenden noch allerhand zu entdecken: Winzer-Geheimtipps, gemütliche heurige (Buschenschanken) mit Donaublick und kulina-rische Kleinode wie das Winzerstüberl in Rührsdorf.

GENiESSEN ruNd um KrEmS am Ende dieses Pfades wartet zu Füßen des Benediktinerstifts Göttweig, das übri-gens ebenfalls über einen ausgezeichneten Weinbau verfügt, ein wahres Feuerwerk der Genüsse: In Mautern in der Wachau der historische nikolaihof auf römischen Grundmauern als Pionierbetrieb des heimischen Bio-Wein-baus und das höchstdekorierte landhaus Bacher als eines der besten Restaurants des landes mit einem Wachau- und Bordeaux-Weinkeller, der seinesgleichen sucht, und in Furth-Palt die formidable Wein- und Wohnwelt der Winzerfamilie Malat.

auf der anderen Donauseite liegt die alte Weinstadt Krems mit ihren zahlreichen historischen Bauwerken und ihrer engen Verbindung zum Weinbau und -handel. hier begegnet man dem edlen Rebensaft auf Schritt und Tritt, historisch aufbereitet wie im „museumkrems“ oder physisch wie etwa im wieder aufgeblühten, historischen Weingut der Stadt Krems, im prächtigen Undhof der Familie Salomon oder in einem der vielen lokale der Stadt wie bei Ulli Jell am hohen Markt, wo nach dem Motto „Essen, trinken und lachen“ ebenso herzhaft wie köstlich aufgetischt wird.

Einen ausflug wert ist Senftenberg, ein paar Kilometer das Kremstal hinauf: Vor der imposanten Kulisse der Senftenberger Burgruine hat Top-Winzer Martin nigl einen rund 800 Jahre alten lesehof mit viel Feingefühl revitalisiert und in ein hotel samt hervorragendem Restaurant verwandelt. Geschickt wurden dabei alte und neue Elemente verbunden und so eine stilvolle und doch gemütliche atmo-sphäre geschaffen.

Vom Kamp- iNS TraiSENTalFährt man von hier nach Westen, so gelangt man über einige steile Serpentinen, die klarmachen, was ein Weinberg ist, hinüber ins Kamptal mit langenlois

als Weinbauzentrum. Willi Bründlmayer hat mit seinen Weinen eine im In- und ausland bekannte Qualitäts-marke geschaffen, Michael Moosbrugger darf man dafür danken, dass er das damals darniederliegende Weingut Schloss Gobelsburg wieder an die Spitze geführt hat, und

mit dem lOISIUM, einer Wein-Erlebniswelt samt modernem Design-hotel, wurde eine Wein- und Tou-rismusattraktion ersten Ranges verwirklicht.

Doch nun noch einmal zurück nach Krems und über die Donau hinüber ins kleine, feine Weinbauge-biet Traisental. Die Weindörfer nußdorf – mit Urzeit-museum –, Inzersdorf, Getzersdorf und Reichersdorf sind in den Weinbergen fast versteckt, die Weine, die hier unter anderem von ludwig neumayer, Markus huber und Tom Dockner gekeltert werden, müssen ihr licht aber keineswegs unter den Scheffel stellen. We-

» In der historischen Weinstadt Krems 

begegnet man dem edlen Rebensaft auf Schritt 

und Tritt.«

Schmuckstück in der landschaftlich begnadeten Donauregion Niederösterreichs: die Wachau mit optischen und kulinarischen Reizen.

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Page 4: Weinreise an der Donau 2013

niger bekannt als diese, aber unbedingt besuchenswert sind die heu-rigen (Buschenschanken) von Ober- und Unterwölbling im Westen und die in den Kellergassen zwischen Oberndorf und Sitzenberg-Reidling im Osten der Traisen. Das angebot: trinkfröhliche Weine, oftmals noch hausgemachte Speisen und unverfälschte Gastlichkeit.

dEr VElTliNEr Vom löSSWeiter der Donau folgend, erreichen wir nun das Weinbaugebiet Wagram, was sich zunächst einmal dadurch bemerkbar macht, dass hier keine Weinreben mehr zu sehen sind. Die befinden sich nämlich großteils an jener namensgebenden Geländekante zwischen Feuers-brunn im Westen und Stetteldorf im Osten, die nicht nur das Bild der landschaft, sondern auch den Charakter der Weine prägt. Der löss, ein sandiger, fester lehm, der eine Mächtigkeit von bis zu 20 m erreicht, bietet ideale Voraussetzungen für den Grünen Velt-liner, der hier besonders charaktervolle, würzige Weine mit cremiger Textur bringt. Jederzeit nachzuprüfen ist dies bei einem der zahl-reichen, aufblühenden Weinbaubetriebe der Region wie Toni Bauer, Bernhard Ott, Karl Fritsch oder Fritz Salomon: ach ja, und bei letz-terem gibt es die Kulinarik und die Geschichte gleich mitgeliefert, betreibt die Familie Salomon doch auch einen der zauberhaftesten landgasthöfe niederösterreichs am Gut Oberstockstall, das durch den Sensationsfund eines kompletten alchemisten-labors auch in archäologischen Kreisen bekannt wurde.

Viel näher an der Donau liegt das im englischen Tudor-Stil erbaute Schloss Grafenegg, das durch den großzügigen ausbau der Spielstätten zu einem niederösterreichischen Kulturzentrum wurde. Kulinarisch betreut wird dieses von Gastro-Zampano Toni Mörwald, der von seinem Stammhaus „Zur Traube“ im nahe gelegenen Feuers-brunn aus sein weitverzweigtes Genuss-Reich lenkt.

WiEN iST aNdErSPassionierte heurigenpfadfinder werden am südlichen Rand des Tullnerfeldes zwischen Judenau und Königstetten fündig. Weinbau wird hier meist als nebenerwerb betrieben und viele heurige (Bu-schenschanken) haben nur zwei- bis dreimal pro Jahr „ausg’steckt“. Dann hilft die ganze Familie mit, um die treue Gästeschar bestens zu versorgen, die sich hier zu Recht wie zu hause fühlt. Von diesen ausläufern des Weinbaugebiets Wagram geht es nun wieder in ein Zentrum des österreichischen Weinbaus. hoch ragt das Chorherren-stift Klosterneuburg über der Donau auf und ist gleichzeitig ein Mo-nument der heimischen Weingeschichte. Seit dem Jahr 1114 wird hier – übrigens nach wie vor höchst erfolgreich – Weinbau betrieben und im Jahr 1860 wurde in Klosterneuburg die weltweit erste Wein-bauschule begründet.

Die enge Pforte, die sich die Donau zwischen Kahlenberg und Bisamberg gegraben hat, markiert den Beginn des Weinbaugebietes Wien, das weltweit eine Besonderheit darstellt: nirgendwo sonst be-finden sich innerhalb der Stadtgrenzen einer Großstadt nennenswerte Rebflächen. In Wien sind es immerhin rund 680 hektar, und dass die Wiener ein besonderes naheverhältnis zum edlen Rebensaft pflegen, ist wohlbekannt. Riesling, Weißburgunder und der wieder entdeckte Gemischte Satz bringen die besten Tropfen, die längst nicht mehr nur beim heurigen (Buschenschank), sondern auch in vielen guten loka-len der Stadt genossen werden.

dEr BlicK zurücK Doch noch einmal wird unsere Reise zur landpartie, auch wenn diese erst einmal auf der autobahn beginnt und beim Flughafen-Ort Schwechat an einer mäßig pittoresken Erdöl-Raffinerie vorbeiführt. Doch dann geht es hinein ins hügelland von Carnuntum und bei der abfahrt Göttlesbrunn runter vom highway und hinein ins Gelände. In Göttlesbrunn und den nachbargemeinden höflein und arbesthal ereignete sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein kleines Weinwunder: aus der verschlafenen, weißweinlastigen heurigen-gegend wurde eines der führenden heimischen Rotweinzentren, und namen wie Pitnauer, Markowitsch, netzl oder artner sind heute von einer guten Weinkarte kaum mehr wegzudenken. Dass sich mit dem „Jungwirt“ und „Bittermanns Vinarium“ hier auch noch gleich zwei gastronomische Paradebetriebe etablieren konnten, komplettiert das Bild und den Genuss. Gut essen lässt sich aber auch, wenn man der Donau weiter nach Osten folgt, etwa im haslauerhof, den Roland lukesch zu einer der ersten adressen am Donaustrom gekocht hat.

Den Endpunkt unserer Exkursion erreichen wir, nachdem wir den archäologiepark Carnuntum passiert haben, bei Prellenkirchen am Dreiländereck zwischen Österreich, der Slowakei und Ungarn. hier erlebt die kleine Weinbau-Enklave am Spitzerberg gerade eine Renais-sance und sorgt dafür, dass niederösterreich auch ein „Blaufränkisch-land“ ist. Da nach so viel Genuss ein wenig Bewegung nicht schaden kann, empfiehlt sich abschließend eine Wanderung auf den Brauns-berg bei hainburg/Donau. hoch über der hainburger Pforte, dem Durchbruch der Donau zwischen Ostalpen und Kleinen Karpaten, schweift der Blick über die Donauauen und die Marchfeldschlösser hof und niederweiden, über die Mittelalterstadt hainburg/Donau bis nach Bratislava, im Westen nach Wien und weiter bis zum Schneeberg. Dass man an klaren Tagen von hier aus auch Maria Taferl sehen kann, halte ich allerdings für ein Gerücht …

Oben: Passende Reisegeschwindigkeit fürWeinreisende an der Donau: Fahrradtempo.Mitte: Schloss Grafenegg hat sogar eine eigene Vinothek. „Vinothegg“ heißt sie hier.Unten: Carnuntum, erlesene Rotweininsel im Weißwein-Land Niederösterreich.

Kulturschatz der Extraklasse: Stift Melk

WEInBAU An DER DOnAUGeschichte und Geschichten

Der Weinbau hat entlang des Donautals eine zweitausendjährige (Kultur-)-

Geschichte. Zwar geht man davon aus, dass bereits die Kelten und Illyrer Wein

aus Wildreben gekeltert haben, der systematische Weinbau begann jedoch zur

Zeit der römischen Besetzung. Wirklich brauchbare Aufzeichnungen darüber

gibt es erst seit der zweiten großen Kolonialisierungswelle ab dem Beginn des

9. Jahrhunderts.

Nach der Unterwerfung der Awaren begannen vor allem die bayrischen Bistümer

und Klöster mit der Urbarmachung der Flusstäler, und auf diese Zeit dürften auch

die ersten Terrassenanlagen in der Wachau zurückgehen. Bis heute ist durch

Hofnamen oder tatsächliche Besitzverhältnisse die Kontinuität dieser Entwicklung

dokumentiert. Im Mittelalter erreichte der Weinbau dann eine Hochblüte, weite

Teile des heutigen Wien waren mit Rebstöcken bepflanzt und die Zisterzienser

„exportierten“ ihr bereits sehr detailliertes Weinwissen bis in den Donauraum –

eine Entwicklung, die bis heute sicht- und schmeckbare Spuren hinterlassen hat.

Weinbaugeschichte kann man entlang der Donau nach wie vor sehen und erleben.

Nicht etwa in verstaubten Museen, sondern durch den Besuch historischer Wein-

keller wie dem im Stift Klosterneuburg oder im Nikolaihof in Mautern, der zu den

ältesten des Landes zählt. Und die Weinerlebniswelt wein.sinn der Winzer Krems

schafft gleich den Brückenschlag zwischen altem Keller mit Archivweinen bis ins

Jahr 1948 zurück (noch zu kaufen!) und moderner, audiovisuell präsentierter

Weinwelt. Das größte Weindenkmal Österreichs ist sogar frei zugänglich:

Die Wachauer Natursteinterrassen, ein Jahrtausendwerk, an dem noch immer

gearbeitet wird.

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vInARIAÖsterreichs Zeitschrift für Weinkultur7 Ausgaben + 1 Weinguide p.a. www.vinaria.at

Jetzt kostenloses Probeheft bestellen:[email protected], +43 2732 82000 DW 453500 Krems, Ringstraße 44, Austria

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Page 5: Weinreise an der Donau 2013

Reportage WACHAU_

Auf�der�jungen�Welle�Zwischen Dirndl und Design. Eine junge Generation

übernimmt die besten Betriebe der Wachau und führt eines der schönsten Flusstäler der Welt in eine Zukunft mit Zukunft.

Werner ringhofer

iese landschaft macht es mir nicht schwer, auf sie stolz zu sein“, sagt Franz hirtzberger jun., ein jugendlicher Typ, mit modischem haarschnitt, aber auch gereift und überlegt. „Meine Verantwortung ist mir bewusst: gegenüber

dem Produkt und den Menschen, die für uns fast schon ein leben lang arbeiten.“ Zusammenhalt ist ein wichtiger Wert in der Winzergemeinschaft. Deshalb enga-giert sich Franz hirtzberger jun. in der örtlichen Feuerwehr und im Vorstand der Vinea Wachau, der Vereinigung der Wachauer Winzer. In sich ruhend, schaut er von der Paradelage Singerriedel in Spitz hinunter auf das Breitwandbild mit der schimmernden Donau als hauptakteur, darum herum Wein, Wälder, Dörfer und Burgen als Kulisse. Die Wetterphänomene findet der Jungwinzer am spannendsten. „Einfach großartig, wenn sich um halb sechs in der Früh im Weinberg die nebel lichten und die ersten Sonnenstrahlen durchscheinen. Schon ein toller Job, den ich habe.“ Im Keller hat er zwar die hauptverantwortung, auf den Rat seines berühmten Vaters Franz zählt er natürlich trotzdem.

„diE Wachau iST poESiE!“auch Johannes altmann wird zu hause übernehmen. Der Sohn der berühmten Winzerfamilie Jamek musste vorher allerdings in die Welt hinaus, um wieder zu-rückzufinden. „Die Wachau ist Poesie“, sagt Johannes altmann, „aber ich musste eine Zeit lang weg, um das zu verstehen.“ Seine neue aufgabe wird das familienei-gene Restaurant sein, das 2012 seinen 100. Geburtstag feierte. Die Tradition bleibt Programm. Schwammerln, Spargel, Marillen, Fisch oder Wild – die klassisch regio-nalen und saisonalen Produkte sind die Zutaten der gemütlichen Bodenständigkeit. „Mir gefällt diese linie. Qualität, die dennoch keine hohe hemmschwelle für den Gast darstellt“, sagt Johannes altmann, „geschmolzene Jakobsmuscheln auf Käse-traminerschaum wird es bei uns auch in Zukunft nicht geben.“ Die nachfolge im Weinkeller ist ebenfalls gesichert: herwig Jamek steht für die nächste Generation. aufgewachsen ist er im kleinen Weinbaubetrieb zu hause, als 10-Jähriger bedien-te er die Presse. In seiner ausbildung ging er andere Wege: hTl-abschluss für

Maschinenbau und Betriebstechnik, Studium zum Facharzt für anästhesie und notarzt im Rettungs-hubschrauber steht in seiner Biografie. aber der Kreis schließt sich, jetzt ist er wieder beim Wein gelandet. „Die Entscheidung stand im Raum, wer im haus Jamek weitermachen soll. Ich werde genauso leiden-schaftlicher Winzer sein, wie ich arzt war.“ Um die Tradition fortzusetzen, nahm er sogar den Familien-namen seiner Frau Julia Jamek an. „Es gibt für mich noch eine Menge zu lernen, aber ich habe die besten lehrmeister im haus.“

Die Vielseitigkeit ist ein Markenzeichen der jungen Generation in der Wachau. Christian Thiery schloss ein Informatikstudium ab, bevor er von seinen Eltern die Geschäftsführung auf Schloss Dürnstein übernahm. nicht die einzige Begabung. Im Winter,

»Die Mariandl-Filme habenviel zum Mythos Wachau 

beigetragen, aber wir werden uns weiterbewegen.«

Christian Thiery, hotel Schloss Dürnstein

Familie Altmann (oben) weiß, wie viele ihrer             Regionskollegen, welchen Schatz man in Händen hält, wenn man in der Wachau lebt und arbeitet. Dass diesaber kein Grund für Stillstand ist, wissen auch             die Besitzer traditionsreicher Betriebe, wie Christian Thiery (re.) vom Hotel Schloss Dürnstein.

wenn Umbauarbeiten anstehen, ist er mitten drinnen. Bagger und Kran fah-ren, betonieren, für die Mannschaft kochen und Baustellenaufsicht sind für ihn Routine. „Ich brauche keinen Bau-meister, das erledige ich gleich selbst.“ Ein hobby, das er auch abseits des ho-telbetriebs auslebt. Wenn irgendwie möglich, nimmt er historische häuser unter seine Fittiche und renoviert sie. Mit seinem Cousin betreibt er außerdem eine Fähre über die Donau. Gerne setzt sich der drahtige junge Mann in sein Ruderboot und flitzt über die Donau, einmal nahm er sich sogar die gesamte Strecke bis zum Schwarzen Meer vor. So vielseitig wie seine Person ist auch seine Jobbeschreibung im Schloss: „anwesend sein und Probleme lösen. Jeder braucht etwas – vom abwäscher bis zum Gast.“ FO

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Page 6: Weinreise an der Donau 2013

WACHAU

In teils steilen Terrassenlagen den Donau- strom von Aggsbach bis Loiben bzw. von Arnsdorf bis Mautern begleitend, ist das weltbekannte Weinbaugebiet Wachau nicht nur als Herkunft hervorragender Weißweine berühmt, sondern auch als UNESCO Weltkulturerbe.

Weinbaufläche: 1.350 haWichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner, RieslingWeitere Rebsorten: Neuburger, Weißburgunder, Gelber Muskateller, Traminer

vinothekenDomäne Wachau: 3601 Dürnstein, T +43 2711 371, www.domaene-wachau.at vinotake Dürnstein: 3601 Dürnstein, T +43 2711 805 65Thal Wachau: 3610 Weißenkirchen, T +43 2715 26 00, www.weissenkirchen.at vinothek Fohringer: 3620 Spitz, T +43 2713 20 29, www.fohringer.at Wein und Wachau: 3390 Melk, T +43 2752 549 87, www.weinundwachau.at

Ausflugsziele Welterbesteig: Idyllische Weitwander-Route, 180 Kilometer, 14 Etappen.www.welterbesteig.atRossatz Panorama-Rundwanderweg: Donaublick, durch Weingärten.Start: Parkplatz Rossatzbach.Schiffausflüge: Brandner: T +43 7433 259 021, www.brandner.at,DDSG Blue Danube: T +43 1 558 880-0, www.ddsg-blue-danube.atStift Melk: T +43 2752 555-0, www.stiftmelk.atBurgruine Aggstein: T +43 2753 82 28-1, ruineaggstein.atRuine Dürnstein: Hier wurde Richard Löwenherz gefangen gehalten.T +43 2711 219, www.duernstein.atnatur.Wein.Wandern. Erlebnisprogramm in der Wachau und im NaturparkJauerling. www.naturpark-jauerling.at

InfoDonau niederösterreich Tourismus GmbH: 3620 Spitz, Schlossgasse 3,T +43 2713 300 60-60, www.wachau.at

anche Urlaubsziele machen es leicht, sich in sie zu verlieben. Sie zeigen auf den ersten Blick, was sie zu bieten haben. So wie die

Weinregion Wachau, die eine pralle Kiste mit attrak-tionen öffnet: dramatisch steile Weinlagen mit den typischen Steinterrassen, kulturelle highlights wie Stift Melk oder Göttweig, prächtige Barockanwesen, Kirchen, Klöster, alte Weinstädte, die Donau als Genuss-leitfaden und ausgezeichnete heurige (Buschenschanken) und landgasthöfe, die bewusst die Klassik zum lebensgefühl erheben. Eine Kultur-landschaft als Gesamtkunstwerk, im Jahr 2000 wurde die Wachau von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe ernannt.

Im Zentrum stehen Weltklasseweine, die schon im Mittelalter bekannt waren. Die Bedingungen für den Weinbau sind einfach ideal. In der nach-Eiszeit entstand diese landschaft mit Urgesteinsböden aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer. Materialien, die genau diese Rieslinge und Grünen Veltliner hervor-bringen, wie sie typisch sind für die Wachau – mit glockenklarer Frucht, mineralischer art, Schliff und Finesse. Das Kleinklima ist ein weiterer wichtiger Fak-tor. aus den bewaldeten Seitentälern strömen vom Waldviertel im norden und vom Dunkelsteinerwald im Süden über nacht kühlere und feuchtere luftmas-sen in die Wachau, wo sie auf milde Strömungen aus

Regionsportrait WACHAU_

Im�WachauerHimmel

Eine landschaft wie eine Postkarte in echt – das spektakuläre Donautal mit prächtigen Kultur-

schätzen und Weinen, die Weltklasse sind.

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Donau

dem pannonischen Raum treffen. Durch die großen Temperaturschwankungen zwi-schen Tag und nacht und wegen der luftzirkulation, zu der auch die Donau beiträgt, entsteht ein Fjordklima, das sich günstig auf aroma, rassige Struktur und Viel-schichtigkeit der Weine auswirkt. Grüner Veltliner und Riesling bilden das Rückgrat der Region, ihren Platz haben auch wieder Gelber Muskateller, Weißburgunder, Chardonnay und neuburger.

Spitz, Weißenkirchen, Dürnstein und die großen lagen rund um die Weinhoch-burgen: das sind die bekannten anziehungspunkte für Wachau-Fans. Gegenüber, wo die Donau besonders anmutige Kurven zeigt, liegt die neue Trendregion. „Das Südufer ist noch eher unbekannt und gerade deshalb so spannend“, sagt heinz Frischengruber und deutet vom Boot aus hinüber. Einige Geheimtipps gibt es dort noch zu entde-cken, verrät der Kellermeister der Domäne Wachau: „aufstrebende Winzer, gemüt-liche heurige (Buschenschanken) und eine fast ebene Wander- und Radstrecke am Ufer.“ Wandern auf die sanfte Tour also, zum Beispiel auf dem Panoramaweg Ros-satz, ein Rundwanderweg durch die besten Weinlagen von Winzern, die immer mehr Beachtung bekommen. Ein Tipp für Rude-rer: die wiederbelebten nebenarme der Donau, Paradiese für besondere Tier- und Pflanzenarten. Ein highlight für Genießer ist Pulkers heuriger in Rührsdorf. Bekannt für fantastischen Schweinsbraten, Wach-au-Weine und ausblicke vom Feinsten. Kellerschlössel in Dürnstein

Die Wachau gibt mit ihrer landschaft und Tradition natürlich gewisse leitlinien vor, die junge Generation steuert dennoch in eine etwas andere Richtung. „Die Mariandl-Filme haben viel zum Mythos Wachau beigetragen, aber wir werden uns weiterbewegen“, meint Christian Thiery. „Wichtig wird sein, das Erlebnis zu steigern. Wir müssen die leute bei der hand nehmen und in den Weingarten führen, so wird ihr Kontakt zur landschaft noch intensiver.“ Wohin der Weg in der Wachau optisch gehen kann, zeigen einige Wein-keller. Wie Designertempel eines Modeschöpfers fügen sie sich in die landschaft ein. F.X. Pichler, Rudi Pichler, Schmelz, alzinger – die namen der berühmten Winzer stehen für kühne, gerade linien, Glas, Beton, Kunst und futuristische Formen. zuKuNfT auf dEm TEllEr Zukunft kann sich auch wie bei Thomas Dorfer auf dem Teller ab-spielen. Der kulinarische Schatten von lisl Wagner-Bacher ist lang, mittlerweile hat die legendäre Schwiegermutter die Küchenleitung im landhaus Bacher aber an Schwiegersohn Thomas Dorfer weiter-gegeben. Präsent ist lisl Wagner-Bacher noch immer: als Patronin draußen bei den Gästen oder in der Küche am Pass. Im Service brin-gen Thomas Dorfers Frau Susanne und ihre Schwester Christina frischen Wind. Die Übergabe war wie die Küche leicht und mit Stil angelegt. als Thomas Dorfer frisch aus der deutschen Sternegastro-nomie kam, hatte er noch andere Ideen im Gepäck. „Ich wollte zei-gen, was ich gelernt hatte. Das war ein anderer Stil, aber meine Schwiegermutter und ich sind aufeinander zugegangen.“

heute hat er eine Brücke zwischen österreichischer Küche und internatio-nalen Ideen geschlagen, sehr behutsam inszeniert. So wird zum Beispiel aus dem Tafelspitz ein Tafelspitzraviolo, der traditionelle Semmelkren wird zu Sem-melkrenschaum mit Safran als Kick, der apfelkren verwandelt sich in apfelgelee. Oder die Krautfleckerln, sie werden klassisch mit gebratenen langustinen und Kümmelkrokant serviert. „Ich will und muss nicht alles umstoßen“, sagt der Küchenchef, „das Gericht soll noch seine Echtheit bewahren.“ Die Ernen-nung zum Gault-Millau-Koch des Jah-res 2009 war die anerkennung für diesen Kurs. Dass der Weg dorthin nicht immer glatt war, liegt in der natur der Sache. „Klar gab es Meinungsver-schiedenheiten, aber wenn sich die Generationen nicht reiben würden, gebe es keinen Fortschritt.“ Obwohl – nicht immer ist das Gute der Feind des Bes-seren: Die berühmten Marillenknödel werden allerdings immer Marillenknö-del bleiben ...

Next Generation in der Wachau: Lisl Wagner-Bacher mit Schwiegersohn Thomas Dorfer (Landhaus Bacher, Mautern).  Unten: Franz Hirtzberger sen. und Franz Hirtzberger jun. (Weingut Hirtzberger, Spitz).

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Page 7: Weinreise an der Donau 2013

Reportage TRAISENTAL_

Die�Gäste�entschleunigen�und�wir�auch

Wenn ein Stiftsherr und ein Koch gleichermaßen über den Geschmack der Region ins Schwärmen kommen, dann muss man wohl im Traisental sein.

Bernulf Bruckner

I m fruchtbaren und klimatisch begünstigten Traisental fühlen sich die Men-schen schon seit langer Zeit wohl. Seit Urzeiten. Den Kelten verdankt es seinen namen, den Römern die Kunst des Weinkelterns. Und vor genau 900 Jahren

kamen die augustiner-Chorherren und gründeten das Stift herzogenburg, das bis heute den geistlichen Mittelpunkt des unteren Traisentales darstellt. Beten und arbeiten mitten in einem hervorragenden Weinbaugebiet – Maximilian Fürnsinn, Propst des Stifts herzogenburg, erachtet den Wein als unverzichtbar für die Kirche: „Für das Christentum ist Wein eine sakrale Materie, mit Brot und Wein feiern wir das Tiefste unseres Glaubens.“ aber nicht nur für den Wein im allgemeinen hat der Propst viel übrig, auch für die Traisentaler Kreszenzen im Besonderen kann er sich begeistern: „Säurebetont, frisch, würzig und immer schon die Freude auf den nächsten Schluck!“

GoTTESGESchENK im STifTDas Stift selbst kultiviert ebenfalls dieses Gottesgeschenk, seit einigen Jahren auch mit handfesten ambitionen. „Wir wollen zu den besten Winzern des Traisentals gehören.“ Dass das Stift stets mit dem Wein und teilweise vom Wein gelebt hat, da-von zeugen der prachtvolle Weinkeller und ein barockes Weinschlössl. „Ein Zuhause für den Wein, aber auch für die Prälaten und deren Gäste“, schmunzelt der Propst. Volles haus beschert dem Stift die jährliche Jungweinverkostung am 26. Oktober, die reiferen Tröpferl werden zum jeweils letzten Wochenende im darauf folgenden april kredenzt, beim „Traisental Wine Tasting“. Zwei Tage voller Genuss und Entspan-nung, in allen Weingütern des Tales wird verkostet, geplaudert und gefeiert.

Die vielfältige Weinlandschaft des Traisentales kann auch unter fachkundiger Führung erkundet werden: Eigens ausgebildete Weinbegleiter führen Interessierte durch „ihr Tal“ – zu Fuß, mit dem Rad ... oder sogar auf dem Pferd! am Ende jeder Tour, die voller anekdoten, hintergründe und Geheimtipps steckt, steht eine Wein- oder Saftverkostung. Schließlich ist man ja im Traisental!

Und dieses Traisental schmeckt nach Wein und nach Säften, sagt einer, der es wissen muss: Rainer Melichar ist nicht nur vielfach ausgezeichneter Koch und Wirt in Traismauer, sondern auch Saft-Experte. Seine Succowell-Methode – hocharoma-tische Essenzen durch Entsaften von Früchten und Gemüse – hat schon vor Jahren die gastronomische Welt aufhorchen lassen. Seine außerordentliche Kochkunst im „nibelungenhof Gasthaus zur Weintraube“ ist den Testern alljährlich höchste aus-zeichnungen wert. Für ihn ist das Traisental der ideale Platz, nicht nur wegen der „Genussregion Traisentaler Saft“. Ein Platz zum Wohlfühlen, wo man kleine Erleb-

nisse für sich entdecken könne. Und Melichar fügt schmunzelnd hinzu: „Das Traisental ist Wellness, die einfach da ist.“ Das normale, Schlichte, sogar Un-spektakuläre und genau deshalb Vertraute und Echte, das sei wirklich gefragt, heute mehr denn je. Zu erle-ben auch in der klassischen, überlieferten Wirtshaus-küche. „Die wurde zu Unrecht bagatellisiert, dabei ist sie sehr aufwendig, da muss man handwerklich viel können“, sagt der haubenkoch. Ein gestylter Gour-mettempel im Traisental? Das „bringe nix“. Stattdes-sen lieber gelebte Gastlichkeit in Familienbetrieben, wo die Gäste quasi „nach hause kommen“.

Wer sich im Traisental einen ersten Überblick verschaffen will, der erklimme die 75 Stufen des „Korkenziehers“. Von hier aus erschließen sich land-schaftliche Schönheiten so weit das auge reicht. So nah am himmel ist man hier, dass auf dem Korken-zieher schon manche Ehe geschlossen wurde, wie der zuständige Standesbeamte alfred Fröhlich berichtet. Ein kleiner Fußmarsch über den Feldweg sei jedoch einzuplanen und die Witterung gut einzuschätzen für die kleine aussichtsplattform, so Fröhlich: „Wunder-schön ist es hier, etwas für naturmenschen.“

»Säurebetont, frisch, würzigund immer schon die Freude auf 

den nächsten Schluck!«Maximilian Fürnsinn, Propst des Stifts herzogenburg

„Wie ein Nachhausekommen“ soll der Besuch eines Traisentaler Wirtshauses sein, meint Rainer Melichar, Chef des  „Nibelungenhof Gasthof zur Traube“ in Traismauer. Melichar will mit seiner „Succowell“-Methode den Geschmack der Region einfangen.

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Page 8: Weinreise an der Donau 2013

Ob frisch vermählt oder altvertraut – liebe geht durch Kehle und Magen. Deshalb lockt der Korkenzieher-Blick auch in die ahrenber-ger-Eichberger Kellergasse, die längste ganzjährig bewirtschaftete Kellergasse niederösterreichs. Rekordverdächtige 64 Weinkeller zählt dieses malerische Gässchen zwischen Sitzenberg-Reidling und Traismauer, die Weinfeste hier sind legendär. Wie überhaupt die heurigendichte im Traisental, gemessen an der Gesamtfläche des Gebiets, mit rund 150 Buschenschänken die höchste Österreichs ist. Einige von ihnen dürfen sich mit der begehrten auszeichnung „TOP-heuriger“ schmücken. Das passende Verkehrsmittel dorthin, das Fahrrad, wenn man will auch in etwas bequemerer Version: In einigen hotels der Region kann man E-Bikes ausleihen für den Trai-sental-Radweg, eine der Top-Radrouten in niederösterreich, kräfte-schonend und gemütlich. ladestationen finden sich auf der ganzen Strecke von der Römerstadt Traismauer über St. Pölten bis Mariazell.

apropos landeshauptstadt St. Pölten: nicht viele Weinbau-regionen in Österreich können auf ihrem Gebiet mit einer „kleinen Großstadt“ aufwarten. Die barocke Innenstadt mit einer der ersten Fußgängerzonen Österreichs hat das moderne landhausviertel als zeitgemäßen Gegenpol, der 77 Meter hohe Klangturm konkurriert mit Festspielhaus, landestheater, Bühne im hof und landesmuse-um. Kult sind inzwischen das „Frequency Festival“, das „Ost-West Musikfest“ oder das junge Musikfestival „Jazz im hof“.

„Wir sind eine Entdeckerregion und das hängt auch mit dem Essen und Trinken zusammen“, schwärmt Wirt Rainer Melichar über seine heimat, „die Gäste entschleunigen und wir auch.“

TRAISEnTAL

Umfangreiche archäologische Ausgra- bungen weisen das jüngste Weinbaugebiet Österreichs als uraltes Siedlungsgebiet aus. Das zugleich kleinste Weinbaugebiet des Donauraums lockt mit Geschichte ebenso wie klassischen Weinen und bodenständigen Heurigen (Buschenschanken).

Weinbaufläche: 790 haWichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling als Traisental DAC oderTraisental DAC ReserveWeitere Rebsorten: Weißburgunder, Müller-Thurgau, Zweigelt

vinothekenSchlossvinothek in Traismauer: 3133 Traismauer, T +43 2783 85 55.Die beste Adresse, um Traisentaler Weine kennenzulernen. www.traisentalerwein.atTraisentaler Weinladen im Reither-Haus: 3130 Herzogenburg,T +43 2782 833 21, www.traisental.info

Ausflugsziele Stift Herzogenburg: 3130 Herzogenburg, T +43 2782 831 12-35,www.stift-herzogenburg.at. Ein Meisterwerk barocker Architektur, zum 900-jährigen Jubiläum 2012 sorgfältig renoviert.Landeshauptstadt St. Pölten: 3100 St. Pölten, T +43 2742 353 354,www.st-poelten.at. Ein Hotspot für Kultur und Kulinarik. Chillen und Entspannen bei div. Sommerfestivals. Festspielhaus St. Pölten www.festspielhaus.at, Landestheater www.landestheater.net, Frequency Festival, Open Air Kino, Jazz im Hof, Ost-West-Musikfest u.v.m.Urzeitmuseum nußdorf: 3134 Nußdorf ob der Traisen, T +43 2783 74 65,www.nussdorf-traisen.gv.atAhrenberger-Eichberger Korkenzieher: 3454 Sitzenberg-Reidling,T +43 2276 22 41, www.derkorkenzieher.at. Von einer Kellergasse in die nächste, alles mit Weitblick

InfoMostviertel Tourismus GmbH 3250 Wieselburg, Adalbert-Stifter-Straße 4, T +43 7416 521 91www.mostviertel.info

Regionsportrait TRAISENTAL_

Hier�regiert�der�VeltlinerKaum einer anderen Weinbauregion ist es in so über- zeugender Weise gelungen, bodenständiges Flair, Ursprünglichkeit und genuinen Charakter zu erhalten, wie dem kleinen, feinen Weinbaugebiet südlich der Donau.

M Donau

it rund 790 ha Weinbaufläche ist das Trai-sental die kleinste anbauregion niederöster-reichs. Das jüngste Weinbaugebiet ist es auf

jeden Fall: erst 1995 wurde dem Traisental dieser Status eingeräumt. Und gleichzeitig ist es vielleicht auch das älteste Weinbaugebiet niederösterreichs. Denn immerhin erzählt ein Weinsamen, den man hier bei ausgrabungen gefunden hat und der aus der frühen Bronzezeit (um 2.000 v. Chr.) stammt, dass bereits die Kelten im Traisental den edlen Saft der Reben kultiviert haben.

ES GärT im TraiSENTal!Freilich: Geschichte, Tradition und althergebrachtes sind nur die eine Seite der Traisentaler Medaille. Unter der Oberfläche gärt es – im besten Sinn des Wortes und in mehrfacher hinsicht. Eine junge Ge-neration von Weinmachern hat sich in den letzten Jahren etabliert, hat bei Weingarten-Management und Kellertechnik frischen Wind eingebracht. Per-sönlichkeiten wie ludwig neumayer, Markus huber, Thomas Dockner überzeugen im In- und ausland mit kristallklaren, finessenreichen Weinen voll puristischer Eleganz, in denen das spezifische Traisentaler Terroir in Form feiner mineralischer noten präzise eingefangen ist.

Das verdanken die jungen herren freilich auch den klimatischen Besonderheiten ihrer Region, einem Wechselspiel von pannonischen und voralpinen

Einflüssen: kühle nächte sowie warme, sonnendurchflutete Tage sorgen für ein permanentes ausdehnen und Zusammenziehen der Vegetation. Das lässt die Weinreben „atmen“ und die aromenfülle der würzigen luft aufnehmen. Dazu gesellen sich mehr als 1.700 Sonnenstunden pro Jahr, die für perfekte Trauben-vollreife garantieren. Die Folge sind sowohl duftige, vielschichtige, noble Weine, als auch kräftig-vollmundige Gewächse, die oft mit der gewissen „Traisentaler Würze“ aufwarten – einer besonders reizvollen aromatik nach Getreideähren, heu oder frischen Gartenkräutern.

GrüNEr VElTliNEr iN allEN VariaNTENneben diesen klimatischen Bedingungen sind es die speziellen geologischen Eigenheiten, die das Gebiet einerseits zum Schmelztiegel der umliegenden Wein-baugebiete machen – von löss bis Urgestein ist alles vorhanden –, andererseits dem Traisental sein ureigenes Profil verleihen. hier, entlang des Traisenflusses, regiert der Kalk und gibt dem Gebiet seinen unverwechselbaren Charakter. Erfolg-reichster Botschafter unter den Rebsorten ist der Grüne Veltliner, der sich auf dem kalkhaltigen Untergrund, der die Reben herausfordert und ihre Wurzeln in die Tiefe treibt, besonders wohlfühlt. nebenbei existieren schottrige und sandige Böden, die für eine faszinierende Variationsbreite des Traisentaler Veltliners sor-gen. Die Traisentaler Winzer wissen von diesem Vorteil und setzen stark auf den Grünen Veltliner: 55 Prozent Rebflächenanteil hat die Sorte hier, kein anderes Weinbaugebiet Österreichs hat einen höheren anteil. an prominenter zweiter Stel-le steht der Riesling, dessen Karriere im letzten Jahrzehnt immerhin für eine Ver-doppelung der Rebfläche auf 10 Prozent gesorgt hat, gefolgt von einem Sortenmix, dem unter anderem Chardonnay, Weißburgunder, Rivaner, Muskateller, Sauvi-gnon Blanc, Traminer oder auch Rotweinreben wie Zweigelt und Pinot noir ange-hören. Seit dem Jahrgang 2006 bieten die Traisentaler Winzer die beiden Weiß-wein-Protagonisten Grüner Veltliner und Riesling als Traisental DaC an, dem Qualitätssiegel für ein klares, unverwechselbares Sorten- und herkunftsprofil. So also schmeckt das Traisental!

„Wir wollen zu den besten Winzern des Traisentals gehören“, sagt Propst Maximilian Fürnsinn vom Stift Herzogenburg (Mitte) und stößt mit seinen Mitbrüdern auf dieses hohe Ziel an.

Üppige Fruchtbar, voller Saft und Kraft – das Traisental.

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Reportage KREMSTAL_

Im�Tal�deranziehenden

GegensätzeÜppiger Barock und schlanke architektur, Kremser

Schmidt und Manfred Deix, urige heurigen und noble Restaurants, historisches Gewölbe und moderne

hightech-Keller, harter Stein und weicher löss: Das Kremstal ist ein Ort der Gegensätze – was gerade

im Weinbau seinen besonderen Reiz ausmacht.

Klaus Egle

K remser Wachtberg, halb acht in der Früh. Die Sonne rekelt sich langsam empor, dicke Tau-tropfen hängen an den Rebstöcken, die land-

schaft spiegelt sich darin. Das könnten Traminer- Reben sein, vierzig, vielleicht fünfzig Jahre alt. Die Terrassen, auf denen sie stehen, sind weit älter, seit der Römerzeit gehört es seit zig Generationen zu den aufgaben der Weinhauer, die Trockensteinmauern aufzubauen und instand zu halten. Menschliche Spu-ren lassen sich hier aber noch viel weiter zurückverfol-gen: Im Jahr 2005 wurde am Kremser Wachtberg ein rund 27.000 Jahre altes Kindergrab gefunden. Es ist die älteste, bekannte Grabstätte Österreichs und sie blieb durch den lössboden besonders gut erhalten. Rührendes Detail: die beiden bestatteten Säuglinge samt Grab-Beigaben wurden mit dem Schulterblatt eines Mammuts zugedeckt.

Der Blick schweift über die Stadt, wo die vielen Kirchtürme sich aus dem Morgennebel in die höhe recken. Da unten beginnt es zu wuseln, bunt geklei-dete Kinder und Jugendliche fluten die Straßen, quel-len aus Bussen, kommen vom Bahnhof. Krems ist Schulstadt, neben allen Pflichtschulen sind hier die Donau-Universität, die Weinbauschule, die Touris-musschule und etliche andere situiert. Das bringt leben und frischen Wind in die engen Gassen, die von historischen Bauten gesäumt sind. Krems ist jung und alt, traditionell und fortschrittlich zugleich und dieses Spannungsfeld lässt Bewegung entstehen und Ströme fließen.

zum Ziel: Das hotel und Restaurant rechnen sich entgegen den Erwartungen heute selbst und der angeschlossene Weinverkauf hat Winzer und Weingut freigespielt. außerdem ist das Restaurant, in dem Meisterkoch Erwin Windhaber und MaÎtre hartmuth Rameder als kongeniales Duo die Gäste aufs Beste verwöhnen, zu einem perfekten Schaufenster für nigls Weine geworden. hier können sie ihr Talent als vielseitige Speisenbegleiter voll zur Geltung bringen. Im hotel, das die perfekte abrundung des Ensembles darstellt, wurde aus der not, dass in den alten Mauern nur noch wenig „Innenleben“ bestand, eine Tugend gemacht. Moderne Glas- und Betonelemente ergänzen sich mit dem bestehenden Mauerwerk zu einem atmo- sphärischen Gesamterlebnis mit hohem Wohlfühlfaktor.

BioloGiSch ohNE doGmaDieses Wohlgefühl stellt sich auch augenblicklich ein, als ich wenig später mit Ilse Maier unter dem lindenbaum im hof ihres Weinguts „Geyerhof“ sitze und vor uns der neue Wein des hauses, genannt „Wildwux“, in den Gläsern funkelt. Im 12. Jahrhundert wurde das hoch über dem Kremstal in Oberfucha gelegene Gehöft erstmals urkundlich erwähnt, seit dem 16. Jahrhundert befindet es sich im Besitz der Familie. In den Dreißigerjahren betrieb man eine große Ziegelei, später einen heurigen, Zimmervermietung, landwirtschaft und Weinbau sowieso. auf diesen konzentrierte sich Ilse Maier und fand in ihrem Mann Josef den idealen Partner, der sich, als die Kin-der noch kleiner waren, stark im Weingut eingebracht und später wieder mehr seinem „Zivilberuf“ als Gutachter zugewandt hat. Ilse Maiers Reich ist beeindruckend, der mächtige, behäbige Gutshof strahlt Ruhe und die Zuversicht eines Gemäuers aus, das schon viel erlebt und überstanden hat. Dabei war das nicht immer so, auch dieses Gebäude galt als unsanierbar. als man sich dann tatsächlich daranmachte, es instand zu setzen, erzählten seine Mauern die Geschichte von zahlreichen Bauetappen und Veränderungen. Und auch Ilse Maier hat etwas verändert, indem sie sich bereits vor fünf-zehn Jahren, als eine der Ersten im land, dem Bio-Weinbau zu-wandte. heute zählt sie zu den glaubwürdigsten Vertretern dieser Philosophie, die sie konsequent lebt und umsetzt, ohne dabei aber dogmatisch zu sein.

Winzerin Ilse Meyer (Geyerhof) ist fasziniert von der Vielfalt der Böden des Traisentales, wo sich Urgestein, Löss, Schotter und Konglomerat treffen.

Martin Nigl (Weingut und Restaurant Nigl, Senftenberg): Nicht „nur“ Top-

Winzer, sondern auch Top-Gastgeber in einem historischen Lesehof.

idEEN müSSEN rEifENEin Spannungsfeld, in dem sich auch der Weinbau bewegt: alte Gewölbe und moderne Produktionsanlagen, hightech und Bio, ab- hof-Verkauf und Export in die weite Welt, gewachsene Strukturen und neue Wege, die zu gehen sind. Einer, der im Kremstal den Weg vom „Jungen Wilden“ zum etablierten Spitzenwinzer in nur einer halben Generation geschafft hat, sitzt mir nun, im wunderschönen Innenhof seines Restaurants und hotels mit herrlichem Blick auf die Ruine von Senftenberg, gegenüber. Martin nigl ist ganz entspannt, obwohl die lese bereits begonnen hat. nur ab und zu klingelt das Telefon, denn das Weingut ist nicht hier, sondern oben in Priel. Dort hat es für ihn angefangen, ganz klein, und obwohl Senftenberg eine lange Weinbautradition hatte, stand man eindeutig im Schatten der großen namen, vor allem aus der Wachau. nigl ließ sich aber nicht beirren, kelterte aufsehenerregende Weine und wurde schon bald in einem atemzug mit den Stars aus Spitz, Weißenkirchen oder loiben genannt.

Dabei setzte er natürlich auf modernste Technik im Weinkeller und ahnte wohl noch nichts davon, dass seine Weine irgendwann ihre schönste Bühne in einem 800 Jahre alten Gemäuer finden wür-den. Oder doch? „Ich bin mit meiner Frau an diesem historischen lesehof der Familie Starhemberg aus dem 13. Jahrhundert schon vorbeispaziert, als wir noch nicht einmal verheiratet waren“, schmun- zelt der hausherr, „und da habe ich zu ihr gesagt: Das haus kaufen wir!“ Ihre antwort: „Du bist verrückt!“ Später stand der ansitz tatsächlich zum Verkauf, allerdings ohne Weingärten, und das war für den jungen Winzer nicht interessant: „Ich fand, dass da ein ‚Fleisch‘ dazugehört!“ als dieses „Fleisch“ in Form des rund sieben hektar großen Kirchenbergs dann mit offeriert wurde, mundete das Menü: Im Jahr 1994 „bestellten“ die nigls und wurden damit „Guts-herren“. Dann hieß es freilich: Gut Ding braucht Weile. Das nut-zungskonzept war noch nicht ausgegoren und auch die Finanzierung musste erst geschafft werden. Der ortsansässigen Bevölkerung gefiel das verfallende Gebäude zwar gar nicht, doch nigl blieb seinem Mot-to treu: „Ideen müssen reifen – aber dann geht es bei mir schnell.“

WEiN miT WohlfühlfaKTorIm Jahr 2003 war es so weit: Die Pläne waren vollendet und nur ein Jahr später das ganze Gebäude. Ursprünglich als „agriturismo“-Konzept mit einer kleinen Küche angedacht, wurde es dann doch auch ein ehrgeiziges Gastronomieprojekt – ein nigl fährt eben nicht auf halbgas. Das betrifft ebenso die Renovierung eines eigentlich schon unrettbaren Bauwerks. „Man muss ein Gefühl für so ein haus haben“, erklärt nigl, während wir mit Vergnügen den ersten rein-sortig ausgebauten „Grünen Veltliner Kirchenberg“ vom Jahrgang 2010 verkosten, „man braucht ein Faible und ein bisschen Wahn-sinn dafür.“ Das machten ihm auch die handwerker auf der Baustelle unmissverständlich klar: „nigl, hast du einen Vogel? Um das Geld hätten wir dir drei neue häuser gebaut!“ Doch Beharrlichkeit führte

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KEiNE WEiNE für EiN SchEma„Bio-Wein zu keltern ist kein Selbstzweck“, sieht sie die Sache ganz pragmatisch, „er muss vor allem einmal gut sein, wie jeder andere Wein auch. Wie ich dann aber im Weingarten und im Keller arbeite, ist meine persönliche Sache.“ Genau das ist es, was Ilse Maier macht: Weine mit Persönlichkeit. Da will ich natürlich schon ein bisschen genauer wissen, wie diese entstehen, und frage nach. „Wenn die Traube vom Stock kommt“, plaudert sie aus ihrem (W-)einmaleins, „ist die Qualität bereits vorgegeben. Und ‚bio‘ ist für mich die Voraussetzung: Ich will nicht düngen, will die Böden nicht verändern. Meine aufgabe ist es dann, den Wein im Keller zu beglei-ten, so, dass ihm nichts passiert.“ Dabei unterwirft sie sich nicht dem Dogma der Spontangärung, sondern entscheidet flexibel und nach Gefühl: „Wenn die Weine gut gären, gibt es eben viel Spon-tangärung, und wenn nicht, setze ich ganz klassische hefen ein, wie sie im Weinbau seit dreißig Jahren verwendet werden.“ So entstehen Weine von hoher Individualität und herrlicher lebendigkeit, die aber durchaus nicht immer die offiziellen anforderungen erfüllen. „Ich lasse meine Weine gären, wie sie wollen, und wenn ein Wen bei 12 Gramm Restzucker in der Gärung stehen bleibt, dann ist das so. heuer habe ich keinen DaC, weil die Weine nicht in das Schema passen – und ich will auch keine Weine für ein Schema machen.“

dEr BodEN im WEiNBesonders fasziniert ist die Winzerin von der Unterschiedlichkeit der lagen und Böden, die sich in den Weinen widerspiegelt – auch das eine Besonderheit des Kremstals, wo sich Urgestein, löss, Schotter und Konglomerat treffen. Wir verkosten vier verschiedene Grüne Veltliner und stellen fest, dass jeder seinen eigenen, typischen Cha-rakter zeigt. Der „Rosensteig“ von Konglomerat- und lössböden in hollenburg ist zart, kühl und fruchtig, ohne Pfeffer, aber mit einer feinen, erfrischenden Zitrusnote im Duft. Den „hohen Rain“ von tiefgründigen lehm- und lössböden beschreibt Ilse Maier als entge-genkommend und liebenswürdig und er präsentiert sich uns mit viel saftiger Frucht im Duft und am Gaumen, lebendig und animierend. Eine klassische Urgesteinslage ist die „Steinleithen“, wo sich der felsige Untergrund teilweise nur einen dreiviertel Meter unter der Oberfläche befindet. Der Duft nach Wiesenkräutern prägt hier die nase, Mineralik und gelbe Frucht sind zu spüren, der Wein entwi-ckelt viel Druck am Gaumen und lässt nur da und dort die knackige Säure wie ein augenzwinkern durchblitzen. Der „Gaisberg“ schließ-lich ist eine reine löss-lage und auch das merkt man dem Wein an: Er ist der cremigste von allen, offen, weich und mit einem hauch von exotischen Früchten in der nase – ein Trinkvergnügen vom ersten Schluck an.

Regionsportrait KREMSTAL_

Das�Kremstalschmeckt

Krems ist die inoffizielle Wein-Kultur-hauptstadt Österreichs und das Weinbaugebiet

Kremstal wartet nicht nur mit köstlichen Weinen, sondern auch mit Kunstschätzen,

prächtigen historischen Ensembles und einer lebendigen Gastronomieszene auf.

KREMSTAL

Hochkultur des WeinesRund um die Weinstadt Krems gelegen, verteilt sich das Weinbaugebiet auf drei Zonen: das von Urgestein geprägte eigentliche Kremstal mit dem westlichen Teil von Krems, die östlich anschließenden Lössmassive und das Gebiet südlich der Donau nahe Stift Göttweig.

Weinbaufläche: 2.400 haWichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner (51% Flächenanteil) und Riesling als Kremstal DAC oder Kremstal DAC Reserve.

vinothekenWein.Depot noitz: 3511 Palt, T +43 2732 856 56www.wein-handlung.at. Verkauf nach telefonischer TerminvereinbarungWellen.Spiel: 3500 Krems-Stein,T +43 2732 750 55, www.wellenspiel.atWinzer Krems: 3500 Krems-Stein,T +43 2732 855 11-33, www.winzerkrems.at

AusflugszieleStift Göttweig: 3511 Stift Göttweig,T +43 2732 855 81-231, www.stiftgoettweig.at. Beeindruckender Barockbau, Traumblick.Kunsthalle Krems und Karikaturmuseum Krems: 3500 Krems-Stein,T +43 2732 90 80 10, www.kunstmeile-krems.at. Kunst und Kultur pur, von traditionell bis zeitgenössisch. Weinerlebniswelt Sandgrube 13 wein.sinn: 3500 Krems, T +43 2732 855 11-33, www.sandgrube13.at. In acht Stationen folgt man den Spuren des Weines durch alte und neue Keller.

InfoDonau niederösterreich Tourismus GmbH: 3620 Spitz, Schlossgasse 3,T +43 2713 300 60-60, www.wachau.at

Donau

dEr BlicK Nach VorNEWährend wir uns nun mit den geschmacklichen Feinheiten der noch im Keller schlummernden Gutsreserve 2008 beschäftigen und damit kurz in ein ver-gangenes Weinjahr zurückschauen, wirft Ilse Maier einen Blick in die Zukunft: „Ich renne nicht jeder neuheit hinterher, aber vieles, das da kommt, ist schon spannend.“ Junior Seppi studiert an der Weinbauschule in Geisenheim und kommt viel bei deutschen Weinbaubetrieben herum. „Ich freue mich schon sehr, wenn er wieder da ist, und möchte das, was er mitbringt, auch umsetzen“, erklärt die Frau Mama mit leuchtenden augen: „Tradition ist gut und schön, aber man darf sich davon nicht erschlagen lassen! Es ist schön, auf etwas zurückblicken zu können, aber als Mensch muss man auch immer nach vorne schauen.“

as Kremstal hat gegenüber den meisten anderen österreichischen Weinbaugebieten einen Vorteil: Man verfügt nicht nur über eine malerische

Weinlandschaft, sondern mit der Stadt Krems auch über ein urbanes Zentrum. Direkt an der Donau gelegen, bietet Krems neben einer sehenswerten alt-stadtkulisse modernes Stadtleben. Umrahmt wird der auch weinbauhistorisch bedeutende Ort von den schönsten Weinbergen, die man in wenigen Minuten vom Stadtkern aus „erwandern“ kann.Doch auch das Umland von Krems hat allerhand zu bieten und darum beginnen wir unsere annäherung von Süden, also aus dem Traisental kommend. Zwi-schen Donau und Weinbergen ist da gerade genug Platz für den kleinen Weinbauort hollenburg, der den Weinreigen südlich der Donau eröffnet. Für ent-deckungsfreudige Wein-Pfadfinder bietet dieser Vor-posten des Kremstals die ersten Kostproben ausge-zeichneter Weine. Durch die Weingärten fährt man auf einer schmalen Straße hinauf zum „Wetterkreuz“. Die auf eine Kapelle aus dem Jahr 1651 zurückge-hende Kirche bietet einen herrlichen ausblick über die Donau und praktisch das gesamte Weinbaugebiet Kremstal. Ein Blick, der auch gleich das Besondere dieses Platzes offenbart: Unterschiedlichen klima-tischen Einflüssen vom Waldviertel bis zum panno-nischen Raum ausgesetzt und nach allen Seiten offen, ist das Kremstal gleichsam das herzstück des nieder-österreichischen Weinbaus.

Ein herz, durch das freilich nicht nur Grüner Veltliner, Riesling und Co. fließen. Gerade südlich der

D Donau werden auch erstaunliche Rotweine gekeltert, was sich etwa bei Meinhard Forstreiter in hollenburg, Sepp Dockner in höbenbach oder bei den Malats in Furth eindrucksvoll nachverkosten lässt. Gerald Malat darf hier als Pionier genannt wer-den: Seine 1981er „Cuvée limousin“ aus St. laurent und Cabernet Sauvignon war der erste im Barrique ausgebaute Rotwein des landes, der Falstaff-Sieger wurde. Immer wieder eindrucksvoll ist der Cabernet Sauvignon, den der leider viel zu früh verstorbene Doyen der österreichischen Gourmet-Kritik, Christoph Wagner, aner-kennend als „Donau-Bordeaux“ bezeichnet hat, und der burgundische Pinot noir, der zu den besten des landes zählt. Bei Malats ist aber nicht nur gut trinken, son-dern auch schön wohnen – im nagelneuen Wein-Boutiquehotel mit Blick auf das Stift Göttweig, das mit seinen imposanten ausmaßen wie ein gewaltiges Barock-schloss über dem Kremstal wacht. Die Geschichte des Stifts war stets mit dem Weinbau verbunden, der seit einigen Jahren unter der önophilen „Seelsorge“ von Fritz Miesbauer eine beeindruckende Renaissance erlebt. Dieser spielt im Kremstal eine Doppelrolle und hat es auch im traditionsreichen Weingut der Stadt Krems geschafft, einen großen namen mit ebenso großer Weinqualität wiederzubeleben.

Kulinarisch landen kann man in Krems gleich am Donauufer, bei der Schiffsta-tion. Dort bietet das „Wellen.Spiel“ eine gelungene Mischung aus Restaurant, Café, Shop und Vinothek in chilliger atmosphäre. auf der großen Terrasse direkt am Do-nauwasser kommt Urlaubsfeeling auf. Ein weiteres Gourmethighlight des Kremstals hat jetzt einen neuen Protagonisten: Charly Teuschl, jahrelang Chef des feinen Res-taurants laTE ins Krems-Stein, wird Mitte 2013 ins Kloster Und übersiedeln und dort ein kulinarisches Gesamterlebnis in prachtvoll restaurierten Klostermauern bieten. Wer’s bodenständiger mag, kehrt im Museumswirtshaus hofbauer ein. „Gar-niert“ werden all diese und viele weitere kulinarische Genüsse – etwa im Gasthaus „Zum Elefanten“, im „Kaiser von Österreich“ oder bei Ulli Jell – mit kulturellen an-geboten vom Karikaturmuseum über die artothek und die Österreichische Filmgale-rie bis zum Museum Krems. Darüber hinaus ist Krems nicht nur eine Einkehr-, son- dern auch eine Einkaufsmeile zum Flanieren und Shoppen. neben internationalen Ketten haben sich hier auch noch alteingesessene Geschäfte, vom kleinen Blumenla-den über den Fleischer und Edelbäcker bis zu Konditor und Glasgeschäft, gehalten.

Von Krems aus bietet sich eine Vielzahl von Wein- und Ge-nussexkursionen in nördlicher und östlicher Richtung an, sodass man sich hier am besten gleich für eine Woche niederlässt. Zum landgasthaus Schwarz in nöhagen etwa, das über eine von Wein-pfarrer hans Denk persönlich gesegnete Weinauswahl verfügt, ins malerische Kremstal hinein, vorbei an historischen Mühlen und höfen bis zu Martin nigls Genussparadies oder hinauf nach Gnei-xendorf und Stratzing, wo sich noch allerlei Winzer-Geheimtipps auf eigene Faust entdecken lassen. Wendet man sich dagegen nach Osten, so passiert man die wohl eindrucksvollsten lössterrassen des landes und kann sich bei einer ganzen Reihe von renommierten Winzern in die typischen löss-Veltliner „eingraben“. Wer mit dieser großen aufgabe durch ist, darf sich abschließend einer besonderen Wein-Spezialität widmen. Sepp Mantler pflegt in seinem stattlichen Mantlerhof in Brunn im Felde mit großer hingabe den traditionellen Roten Veltliner, der listigerweise jedoch ein Weißwein ist, dessen Trauben sich bei Vollreife rot verfärben. Die Weine sind fantastisch und langlebig, die Sache hat nur einen haken: Sie sind immer rasch ausverkauft. Dem kann der versierte Kremstal-Fahrer jedoch vorbeugen, indem er rechtzeitig vorreserviert. anderer Vorschlag: Er kauft sie ganz einfach im Wein.Depot noitz in Palt oder im Wellen.Spiel in Krems.

Kulinarisches Hochgefühl auf der Terrasse Stift Göttweig.

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Page 11: Weinreise an der Donau 2013

K amptaler Weine: hochdekoriert, im ausland wie im Inland, von großem Facettenreichtum, klar, sortentypisch ... herrlich! In den gemütlichen heuri-gen (Buschenschanken) des Tales am braungoldenen Fluss trinkt man ihn

ebenso gerne wie im schicken nobelschuppen in Wien, new York oder Kopen hagen. So, das hätten die Kamptaler mal geschafft!

Es scheint ihnen aber noch nicht zu reichen. Eine handvoll Kamptaler Wein-macher ist angetreten, auch auf einem Gebiet zu reüssieren, auf dem sie bisher wohl nur Insider vermuteten: beim Sekt. „Für mich ist es ganz einfach. nur aus gutem Wein kann guter Sekt werden. Und aus hervorragendem Wein wird eben ein hervor-ragender Sekt“, bringt Winzersektproduzent Karl Steininger aus langenlois seine

arbeitsweise auf den Punkt. Für ihn ist Sekt ohnehin gleich Wein, und zwar ein prickelnder Wein, der – so Steininger – durch die zarte Koh-lensäure sogar geschmeidiger und bekömmlicher wird als der Stillwein. „Stillwein“, sagt Steininger, und meint damit Weine, die nicht zum Sekt wurden. „lautwein“ will er den Sekt deshalb nicht nennen. Es geht ihm mehr darum, den Sekt als eine Veredelungsform des Weines zu etablie-ren und nicht als Randkategorie. Ein ehrgeiziges Unterfangen, das Stei-ninger gemeinsam mit seiner Tochter Eva voller leidenschaft verfolgt.

Die Steiningers haben Ende der achtzigerjahre mit dem Versekten begonnen und mit einer Strategie ein weites Feld eröffnet, auf dem sie auch heute noch die unge-krönten Kaiser Österreichs sind: Sortensekt. Bei Steininger gibt es den Veltlinersekt ebenso wie den von Riesling, Weißburgunder, Muskateller; ja, sogar ein Zweigelt-sekt perlt dunkelblau aus der Steininger-Flasche. neuester Streich von Eva und Karl: lagensekt. Den Beginn macht man – versteht sich – mit einem lagensekt Riesling heiligenstein. Die Strategie klingt aus Eva Steiningers Mund bestechend einfach: „Wir übersetzen alles, was beim Wein funktioniert, auf den Sekt. Da brau-chen wir gar nichts neues zu erfinden.“

»Nur aus gutem Weinwird hervorragender Sekt. 

So einfach ist das.«Karl Steininger

Reportage KAMPTAL_

Still�sind�die�anderen�Dass eine handvoll Kamptaler Winzer seit einigen Jahren

auch beim Sekt in der Oberliga mitspielt, spricht in erster linie für die Winzer selbst. aber auch für den mächtigen Schatz,

aus dem das Kamptal schöpft und ein wahres Wein-Universum eröffnet – vom leichten Veltliner-Trinkgenuss über

wuchtige Rieslinge bis zum komplexen Blauburgunder.

fritz Gillinger

proBiErEN, VErfEiNErN, VErBESSErN ...So einfach war’s dann aber doch nicht: Versuch und Irrtum begleiteten die ersten Jahre des Sektmachens im hause Steininger. Das Spiel mit lesezeitpunkt, Tempe-ratur, Dosage, Gärung in Fass, Tank oder Flasche, das Rütteln, Degorgieren und schließlich Verkorken ist ein diffiziles. Man dreht an Rädchen, probiert, verfeinert, verbessert ... wie Uhrmacher gehen die Steiningers in ihrer Genauigkeit ans Werk. Und lassen sich dabei sogar über die Schultern schauen wie kein anderer. Denn wer sonst hat seine Kellerei quasi in der auslage? Die Steiningers sind nämlich die offiziellen lOISIUM-Winzer und somit Teil der bekannten lOISIUM Kellerwelt in langenlois. Einblicke in die tägliche arbeit, Märsche durch die Sektkellerei und laufende Verkostungen durch lOISIUM-Besucher gehören deshalb zum alltag.

Beim zweiten Sekt-Zampano des Kamptales geht es etwas weniger öffentlich, etwas ruhiger zu. Ganz so, wie es seine art ist. anders als Sortensekt-Betreiber Steininger hat sich Willi Bründlmayer ganz darauf verlegt, Sekte herzustellen, die in der Tradition der Champagne stehen. Der anstoß kam innerfamiliär: „Meine Frau ist Französin, ihr lieblingsgetränk war immer der Champagner. also hat es mich interessiert, wie die das machen“, erzählt er. Wenn den Willi Bründlmayer etwas interessiert, dann taucht er voll ein in das Metier. als er wieder auftauchte, hielt er den ersten Bründlmayer Brut in händen. Die Gastronomie musste aber erst überzeugt werden. Bründlmayer: „Da haben mir natürlich meine Kontakte in die Sommelierszene geholfen.“ So bekam er zumindest die Chance, in so manchen Sektkübel zu rutschen. Und er nutzte sie. Mittlerweile führt man Bründlmayer Brut und Bründlmayer Rosé in den besten häusern des landes, das edle Getränk macht bereits einen gehörigen Teil des Umsatzes im haus aus. So erfolgreich ist man mit dem Brut, dass es nicht zuletzt der große Platzbedarf der lagernden Sektfla-schen war, der anlass für eine massive bauliche Erweiterung des Bründlmayer’schen Betriebsgebäudes in langenlois gab.

Spitzenwinzer des Kamptales als Produzenten von Spitzensekt (v. l.): Eva Steininger, Willi Bründlmayer, 

Michael Moosbrugger und Karl Steininger auf der berühmten Riesling-Lage Heiligenstein.w

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STEmpEl dEr KulTurEllEN idENTiTäTWährend Bründlmayer also eher der französischen Methode an-hängt und Steininger für den sortentypischen Winzersekt steht, sieht sich der dritte Sektmacher im Kamptal eher zwischen diesen beiden Welten. „Ich richte meinen Fokus nicht allein auf die Reb-sorte oder auf das Vorbild der Champagne, sondern auf die Persön-lichkeit der lage, den ausdruck von Schloss Gobelsburg als Stempel der Kulturidentität“, sagt Michael Moosbrugger, herr von Schloss Gobelsburg, und lässt damit schon den Philosophen unter den Kamptaler Sektmachern erkennen. nur logisch, dass der Grundwein für seinen Schloss Gobelsburg Brut Reserve auch dem Sortenquer-schnitt des Weinguts und dessen lagen entspricht: Pinot noir, Ries-ling, Grüner Veltliner. auch hier währt lange, was letztendlich gut, sogar sehr gut wird: Bis zu drei Jahre ruht Moosbruggers Brut auf der hefe, dann wird regelmäßig gerüttelt und schließlich degorgiert, also der hefepropfen entfernt. Per hand, versteht sich, wie das bei allen der drei Sektmacher des Kamptales üblich ist.

Bis er genussreif ist, der prickelnde Wein, braucht’s also viel Zeit und viel arbeit. aber dann sollte er bald – innerhalb weniger Jahre – genossen werden. „Und zwar nicht nur als anlassgetränk für hochzeiten, Feierstunden und Co.“, wie Eva Steininger plädiert. „Warum nicht ein Menü, bei dem es zu jedem Gang einen anderen Sekt gibt?“ Vertrag ich denn das? – ist laut Steininger dann die meistgestellte Frage. „Einen guten Sekt vertragen Sie genauso wie einen guten Wein, kein Unterschied“, lautet dann Evas antwort.

Ob Steininger, Moosbrugger oder Bründlmayer: Jeder Schritt der Sektproduktion wird im eigenen haus erledigt. „nur wenn man alle Phasen selbst kontrolliert, kann man auch hohe Qualität errei-chen“, bringt es Michael Moosbrugger auf den Punkt. Das Ergebnis in der Flasche bestätigt die drei Kamptaler Sektpioniere, die mit ih-ren prickelnden Erzeugnissen einen weiteren Beweis dafür antreten, was man im Kamptal aus Trauben so alles machen kann.

KAMPTAL

Das nach dem Kampfluss benannteGebiet mit Zentrum Langenlois weist vielfältige Terroirs ebenso wie einegroße Anzahl an international bekannten Spitzenbetrieben auf. Darüberhinaus haben hier Kultur und Tourismus einen besonderen Stellenwert.

Weinbaufläche: 3.802 haWichtigste Rebsorten: Grüner Veltliner, RieslingWeitere Rebsorten: Weißburgunder, Chardonnay, Müller-Thurgau, Zweigelt

vinothekenUrsin Haus: 3550 Langenlois, Kamptalstraße 3T +43 2734 20 00, www.ursinhaus.atLOISIUM Weinwelt: 3550 Langenlois, Loisium Allee 1T +43 2734 322 40, www.loisium-weinwelt.atAlte Schmiede: 3562 Schönberg, Hauptstraße 36T +43 2733 764 76, www.alteschmiede.schoenberg.gv.atWeinkontraste: 3491 Straß, Langenloiser Straße 199T +43 2735 39 00, www.weinkontraste.atvinothegg – vinothek im Schloss Grafenegg3485 Grafenegg 10, T +43 2735 399 39, www.vinothegg.at

AusflugszieleDaniel Spoerri Ausstellungshaus: 3493 Hadersdorf am Kamp, Hauptplatz 23T +43 2735 201 94, www.spoerri.atKittenberger Erlebnisgärten: 3553 Schiltern, Laabergstraße 15T +43 2734 82 28, www.kittenberger.at Arche noah Schaugarten: 3553 Schiltern, Obere Straße 40T +43 2734 86 26, www.arche-noah.atLOISIUM Weinerlebniswelt: 3550 Langenlois, Loisium Allee 1T +43 2734 322 40, www.loisium-weinwelt.at Schloss Grafenegg: 3485 Grafenegg 10T +43 2735 55 00, www.grafenegg.at

InfoWaldviertel Tourismus3910 Zwettl, Sparkassenplatz 1, T +43 2822 541 09, www.waldviertel.at

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Donau

illionen Jahre jung“ ist das Kamptal, heißt es. Man spürt beides, wenn man dieses Tal im

Einfluss des „krummen“ Kamps bereist: Die vielen Jahrhunderte der Weinkultur, deren Spuren man in alten lesehöfen, prächtigen Winzerhäusern, geduck-ten Weinkellern und endlos scheinenden Rebstock-reihen entdecken kann. Man spürt aber auch das Junge, das lebendige hier. nicht nur, wenn es im herbst in den Kellern gärt und gluckert. Im Kamptal sieht man auch an allen Ecken und Enden, dass das leben und das Geschäft mit dem Wein zurzeit kein schlechtes ist: Weingärten werden neu trassiert und zusammengelegt, die Jungen kehren aus der großen weiten Welt zurück, lassen sich hier nieder, teilweise in sehr beeindruckenden neuen Betriebsgebäuden. Prallvoll mit dem Wissen, das sie sich in den Jahren des Studierens und der Praxis angeeignet haben, machen sie sich daran, das nächste Kapitel im Er-folgsbuch des Kamptaler Weines aufzuschlagen. Man scheint es entdeckt zu haben, das Geheimnis der ewigen Jugend im Kamptal ...

heiligenstein, Gaisberg, loiserberg, Seeberg, Spiegel, Steinhaus, Steinmassl, Käferberg, Dechant ... ja, auf diesen Böden wächst guter Wein! Davon kann man sich am besten im Ursin haus überzeugen.

hier erfährt der Reisende nicht nur alles über Unterkunft, Verpflegung und Zer-streuung, hier kann man sich auch durch das Weinbaugebiet Kamptal durchkosten: langenlois, Schiltern, Zöbing, Gobelsburg, Straß, Etsdorf, hadersdorf, Grafenegg, Schönberg, lengenfeld, Reith, Stiefern und Mittelberg, um gleich alle Orte zu nen-nen, in denen hier Weinbau betrieben wird. Und nicht nur kosten kann man im Ursin haus, sondern auch kaufen, und zwar zu ab-hof-Preisen. neben dem Wein auch andere Spezialitäten aus dem Weingarten – vom Marillen-Chutney über Kamptaler Verjus und Essig bis zum Traubenkernöl.

Das Ursin haus ist die eine markante touristische Einrichtung des Kamptales, die andere ist das lOISIUM. auch hier geht es – eh klar – um den Wein. So erfolg-reich ist dieses Konzept von der Weinerlebniswelt und dem angeschlossenen hotel (oder umgekehrt?), dass die Idee jetzt sogar in die Steiermark exportiert wurde. am Kamptaler Wesen soll die Welt genesen – oder zumindest ein Stückchen davon.

Junge und alte Weinkultur sind nicht die einzigen Gegensätze, die hier im Kamptal eine spannende Verbindung eingehen. auch bei Böden und Klima geht’s sehr abwechslungsreich zu: So haben wir es hier gleich mit dreierlei arten von Bö-den zu tun: Urgestein, löss und lehm. „Gewürzt“ wird das Ganze durch ein tro-cken-heißes pannonisches Klima, das vom rau-kühlen Einfluss des Waldviertels durchlüftet wird. Ideale Bedingungen für die Entfaltung der gebietstypischen aro-matik, was bei fruchtbetonten Sorten wie Grüner Veltliner und Riesling besonders wirkungsvoll ist. Deshalb tragen die Weine dieser beiden Sorten auch die Kenn-zeichnung „Kamptal DaC“ („Districtus austriae Controllatus“), was sie als her-kunftstypische Weine dieses Weinbaugebiets ausweist. aber auch andere Sorten, wie Chardonnay, Zweigelt und Burgunder, fühlen sich in so einem Klima wohl. Und die Freunde des guten Weines und der lebenslust sowieso.

Mit dem LOISIUM (Kellerwelt und Hotel) hat man im Kamptal einen Besuchermagneten geschaffen.

Regionsportrait KAMPTAL_

Das�Geheimnisder�ewigen�Jugend

Zwei Wahrzeichen hat das Kamptal: die idyllische heiligensteinerwarte

und den Stahl-Kubus der lOISIUM Kellererlebniswelt. Und das ist schon

ein recht gutes Symbol für das Wesen dieser landschaft und ihrer Weine.

Star unter den Kamptaler Lagen: der Heiligenstein mit dem markanten Aussichtsturm.

Aus großem Wein wird großer Sekt im Kamptal.

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Reportage WAGRAM_

Verlockung�aus�Fluss,�Flur�und�ViehzuchtWo exzellente Weine ihr Zuhause haben, sind meist auch andere Genüsse nicht weit. Das nach seiner imposanten Geländestufe benannte Gebiet Wagram macht da keine ausnahme: Die Region verfügt über einen reichen Schatz an Produkten aus landwirtschaft, auen und Flüssen. Und an Köchen, die damit umgehen können.

peter Schleimer

G enussmenschen mag das nördlich und südlich der Donau gelegene Gebiet namens Wagram wie ein Schlaraffenland anmuten: Während an den hängen vorwiegend Weinbau betrieben wird, spenden die fruchtbaren Böden in der

Ebene vielerlei Feldfrüchte ebenso wie Obst, die Wälder wiederum Wildkräuter und -gewürze sowie Pilze. Besonders verwöhnt werden jene, die das schätzen, was Wasser, Wald und Weideland zu bieten haben – und da trumpft der Wagram mit bemerkenswerter Vielfalt auf: aus Fluss und Teichen kommen vielerlei Edelfische, gebietsansässige Viehzüchter liefern hochwertiges Fleisch, und Feld und Wald sind heimat zahlreicher Wildarten. Kaum verwunderlich daher, dass sich viele Wirte und Köche aus der Gegend lieber aus dem reich gefüllten Füllhorn des Wagrams bedienen, als ihre kulinarische hardware aus fernen landen zu beziehen.

dEr fiSchflüSTErErFlüssiger Bindfaden des Gebietes ist seit jeher der Donaustrom. „Die Donau war zur Zeit der Besiedlung die lebensader – der Fluss diente einerseits als Transportweg, andererseits lieferte er nahrung und Wasser“, erläutert norbert Payr, Patron der beliebten Gastwirtschaft „Zum lustigen Bauern“ im Tullnerfeld. Spross einer bereits seit fünf Generationen in der ehemaligen Römersiedlung Zeiselmauer ansässigen Wirtsfamilie, zog es Payr in seiner Sturm-und-Drang-Zeit vorerst in die weite Welt hinaus: Viele Jahre hindurch kochte er bei so berühmten Küchenchefs wie Eckart Witzigmann und Reinhard Gerer, eröffnete unter anderem die Grandhotels in Gastein und Zell am See und lernte so die haute Cuisine in all ihren Facetten ken-nen. anfangs war „alles, was teuer war, perfekt“. Doch irgendwann begann das Umdenken, lernte er bis dahin weniger beachtete, einfache Produkte wie Erdäpfel, Kraut & Co. schätzen. ab seiner Rückkehr nach Zeiselmauer anfang der neun-zigerjahre wandte sich norbert Payr immer stärker den Produkten aus der Umge-bung zu, und heute sind Regionalität und Saisonalität aus der Küche des „lustigen

Bauern“ nicht mehr wegzudenken: „Bei uns braucht man nicht weit zu gehen, um Gutes zu finden – es liegt alles vor der haustür.“

Fisch war für den Wirten aus Zeiselmauer im-mer schon ein Schwerpunktthema. Stammte dieser in seinen Wanderjahren noch überwiegend aus dem Meer, so ließ sich Payr schon bald von der heraus-ragenden Qualität heimischer Fische überzeugen: lernte er diese schon während seiner Zeit in Salzburg schätzen, so ist seine kulinarische Beziehung zu die-sen heute streng monogam. Schließlich stehen Payr in der näheren und weiteren Umgebung Fische in großer Vielfalt und von allererster Güte zur Verfü-gung: als Friedfische etwa Karpfen und Schleie, an Salmoniden Forelle und Saibling wie auch der legen-däre huchen, dazu weitere Raubfische wie Wels und hecht, Zander und Barsch. „Ich esse nur Fische, die aus Wasser stammen, das ich auch trinken würde.“ norbert Payrs Grundsatz folgend, stammen diese zur Gänze aus Gewässern mit Trinkwasser-qualität. Seine Fischkreationen reichen von einfach bis raffiniert, von klassisch bis kreativ, von elegant bis bodenständig – sei das Saiblingscarpaccio, gebackener Karpfen, huchenfilet auf saisonellem Gemüse, hecht im Speckmantel oder auch die charaktervolle Donaubouillabaisse aus Flusskrebs-fond mit Süßwasserfischen.

Die Donaunähe scheint den lokalen Köchen überhaupt den „magic touch“ in Sachen Fisch zu ver-leihen: Mit Josef Floh gibt’s nämlich gleich im neben-ort einen weiteren Fischzubereiter erster Klasse. Der kreative Kopf hat sich für seine wunderbar erneuerte Gastwirtschaft „Der Floh“ in langenlebarn etwas ganz Besonderes ausgedacht: „Radius 66“. heißt: alle Zutaten, die Josef Floh in seiner Küche verarbeitet, dürfen nicht weiter als die ominösen 66 Kilometer gereist sein. Das gilt für Fleisch und Gemüse ebenso wie für den Fisch, den er beim nahen Fischzüchter in höchster Qualität bezieht. Den Gästen schmeckt’s und die lieferanten aus der Region freut’s.

GaNz SchöN Wild „Wir setzen total auf die Region“, erklärt auch Rai-mund Mann jr., Patron des gleichnamigen landgast-hofes in Königsbrunn, um zu ergänzen: „Bei uns kommt alles aus der Umgebung, und das ist unseren Gästen auch wichtig.“ Dass in Sachen Fleisch und Wild allerbeste Qualität in die von Mutter Theresia geführte Küche kommt, ist garantiert. Verfügt doch der Betrieb auch über eine von Vater Raimund Mann sen. geführte Fleischerei mit eigener Schlachtung sowie ein Kühlhaus für Wild, das Jägern aus der Umgebung als Verarbeitungs- und vor allem lager-stätte dient.

Die Weinbauregion Wagram hat in Sachen Wild eine besondere Vielfalt zu bieten: Werden Feld und Wiesen sowie angrenzende Waldstücke vor allem von Rehen, hasen und Fasanen bevölkert, so ist der die Donau begleitende auwald bevorzugte heimat von Wildschweinen und Rothirschen. aus letzteren fertigt der Senior im hause Mann hirschsalami. Äußerst schmackhaft, aber nur eine von mehreren Roh-, Brüh- und Kochwürsten, die in der Fleischerei erzeugt werden. Für die herstellung der meis-ten Würste wird Fleisch von Vieh aus der allernächsten Umgebung verwendet: etwa Tullnerfelder Schwein und Donauland Rind, die ihre herkunft bereits im namen andeuten und die auch mehrheitlich mit regionalen Futtermitteln gefüttert werden.

Bildete die seit drei Generationen familiär ge-führte Fleischerei früher das ökonomische Fundament des Mann’schen Betriebes – die Gastwirtschaft spielte dort nur eine untergeordnete Rolle –, so hat sich die Situation über die Jahre gedreht: heute ist das mit Gustostückerln aus des Vaters Schlachtung und Wild- lager bestens versorgte Wirtshaus der bestimmende Wirtschaftsfaktor.

» Bei uns braucht man nicht weit zu gehen, um Gutes zu finden.

Es liegt alles vor der Haustüre.«norbert Payr, Gasthof „Zum lustigen Bauern“

Wirt Raimund Mann (Landgasthof Mann, Königsbrunn/Wagram, li.) setzt auf Fleisch aus der Region. Kollege Norbert Payr (Gasthof „Zum Lustigen Bauern“, Zeiselmauer) isst nur Fisch aus Gewässern, aus denen er auch trinken würde.

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WAGRAM

Nach einer mächtigenLössstufe nördlich der Donau benannt, erstreckt sich das aufstrebende Weinbaugebiet Wagram zum größten Teil nördlich der Donau. Zum Gebiet zählt aber auch die nach der berühmten Weinstadt benannte Großlage Klosterneuburg. Ca. 2.400 ha befinden sich nördlich der Donau „am Wagram“; ca. 300 ha des Weinbaugebietes Wagram liegen südlich der Donau.

Hauptanbausorten: Grüner Veltliner 50%, Riesling 5%,Frühroter und Roter Veltliner 10%, Zweigelt 14%Weitere Rebsorten: Weißburgunder, Müller-Thurgau, Chardonnay, Gelber Muska-teller, Sauvignon Blanc, Blauer Portugieser, Blauer Burgunder, Cabernet, Merlot

vinothekGebietsvinothek Weritas: 3470 Kirchberg, Marktplatz 44, T +43 2279 201 79-10,weinshop-wagram.at. Weine von 50 Topwinzern werden zu Ab-Hof-Preisen angeboten, zum Essen und Trinken bieten sich Café und Restaurant an.

AusflugszieleWein- und naturlehrpfad „Hammergraben“ bis Aussichtswarte Fels am Wagram: 3481 Fels am Wagram, T +43 2738 23 81, www.regionwagram.at.Der Hammergraben ist eine idyllische Kellergasse, die durch rund 7 Meter hohe Lösswände begrenzt ist und als Pfad zur Felser Warte führt.Ignaz Joseph Pleyel-Museum: 3701 Ruppersthal, T +43 2955 706 45,www.pleyel.at. Dem Besucher werden Werk und Leben des ehemaligen musika-lischen Welteroberers in einem lebendigen Vortrag nähergebracht.Alchemistenmuseum „Altes Rathaus“: 3470 Kirchberg am Wagram,T +43 2279 23 32. Aus den in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts entdeckten Labors in Oberstockstall sind Exponate zu bestaunen. www.region.wagram.atWallfahrtskirche Maria Trost: 3470 Kirchberg am Wagram, T +43 2279 22 89, www.pfarre-mariatrost.at. Weithin sichtbares Wahrzeichen, an der Wagramkante gelegen.Die Garten Tulln: 3430 Tulln, T +43 2272 681 88, www.diegartentulln.at.Gesamtheitliches Gartenerlebnis der Superlative.Egon Schiele Museum: 3430 Tulln, T +43 2272 645 70, www.egon-schiele.eu.

InfoDonau niederösterreich GmbH3430 Tulln, Minoritenplatz 2, T +43 2272 67 56 60www.tullnerdonauraum.at

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Donauuf dem Weg zwischen Wien und Krems be-gleitet ein höhenzug die Donau, dessen herz-stück eine markante Geländestufe aus löss

ist: die Wagramkante. Entstanden ist diese mächtige lössformation während der Eiszeit, als feinkörniges Sediment auf dem luftweg hierhertransportiert wur-de. 2007 gab die Geländestufe auch der Weinbau- region ihren namen: Wagram. Das sich beidseits des Flusses erstreckende Gebiet profitiert vom warmen pannonischen Klima und der klimaregulierenden Wirkung der Donau. Knapp 90 Prozent der Rebflä-chen des Weinbaugebiets befinden sich nördlich der Donau, wo sie sich mehrheitlich an die sanften bis steil ansteigenden hügelrücken anschmiegen. Die idyllische landschaft wird durch zahlreiche Ein-schnitte in das lössmassiv geprägt, die zum Teil zur anlage pittoresker Kellergassen genutzt wurden. Die große Mehrheit der Weingärten des Wagrams ist von mehr oder weniger tiefgründigen lössböden bedeckt, vor allem Grüner Veltliner und dessen nicht näher verwandter namensvetter Roter Veltliner sowie die weißen Burgundersorten, aber auch Rotweinsorten werden hier angebaut. lokal findet man aber auch lagen mit Urgesteins- und Konglomeratböden sowie Schotter, wo vielfach Riesling angebaut wird.

Zur Donau hin wird die landschaft von au- wäldern beherrscht, die am rechten Ufer des Stroms ihre Fortsetzung finden. Im angrenzenden Tullnerfeld liegen etliche kleinere Weinorte, wo süffige Weiß-weine, vornehmlich aus Grüner Veltliner, Riesling

und Weißburgunder, erzeugt werden. Südlich der Donau, in dem mit Sandsteinver-witterungs- und lössböden versehenen hügelland nahe Wien, befindet sich mit Klosterneuburg auch eine der berühmtesten Weinherkünfte Österreichs – sie ist auch namensgeber für die Großlage Klosterneuburg, in der alle unterhalb der Do-nau liegenden Enklaven des Weinbaugebiets Wagram zusammengefasst werden. Die alte herzogsstadt Klosterneuburg ist Sitz eines der ältesten Weingüter Öster-reichs – dem Gut des anfang des 12. Jahrhunderts gegründeten augustiner-Chor-herrenstiftes Klosterneuburg – sowie der 1860 gegründeten Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau. Viele der österreichischen Winzer, die heute international für Furore sorgen, drückten hier die Schulbank.

Der Wagram hat sich in den letzten Jahren einen Ruf als aufsteigergebiet gemacht, in dem eigenständige, sorten- und herkunftstypische Weine aus klas-sischen Sorten gekeltert werden, die rasend schnell an Renommee gewinnen. neben österreichweit renommierten Topwinzern sind vor allem die beiden höchst

engagierten Gebietsver-einigungen „Weingüter Wagram“ und „Wag-ramer Selektion“ Mo-toren dieser Entwick-lung. Beste Gelegenheit, das alles konzentriert zu verkosten und damit ein Muss für Wein-reisende: ein Besuch der vor wenigen Jahren gegründeten, ebenso optisch ansprechenden wie funktionellen Gebietsvinothek „Weritas“.

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Des�Veltliners�Löss-Liebe

Das nördlich und westlich von Wien gelegene Weinbaugebiet Wagram

entpuppt sich als Paradies für Wein- entdecker: heimat höchst renommierter

Winzer, wartet diese herkunft auch mit einer unübertroffenen anzahl

aufstrebender Betriebe auf, die charakter- volle Grüne Veltliner ebenso wie

Spezialitäten à la Roter Veltliner und Riesling sowie Rotweine erzeugen.

Viel gibt es noch zu entdecken im Weinbau-gebiet Wagram.

nach vielen Jahren in der Spitzengastronomie – zu den beruf-lichen Stationen zählen so renommierte häuser wie Tulbingerkogel, Steirereck und Eisvogel –, kehrte Raimund Mann in den elterlichen Gasthof zurück, den er seit anfang 2012 führt. Bildet neben Wild vor allem die traditionelle Wirtshausküche den Schwerpunkt, so bemüht sich der engagierte Wirt, dieser neuen Schwung zu verleihen – und ist erfolgreich damit: Gerade bei jungen Familien, aber auch bei Genussmenschen allgemein sei die Bereitschaft, neues zu pro-bieren, zweifellos vorhanden. Und diese Probierfreudigen kommen längst nicht nur aus der Umgebung: heute gibt es schon viele aus-flugsgäste, etwa aus Wien, die bereits am Wagram stehen bleiben – nicht nur des Weines, sondern auch des Essens wegen.

Dass zu regionalem Fisch, Fleisch und Wild am besten Wagramer Wein passt, daran besteht für Payr wie Mann überhaupt kein Zwei-fel: Grüne und Rote Veltliner, mittelgewichtig bis kräftig, teils auch Riesling, dazu Rotweine aus Pinot oder Zweigelt können jede kulina-rische herausforderung bewältigen.

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IN BUTTERBROTPAPIER GEDäMPFTE LACHSFORELLE

Wirt Josef Floh aus Langenlebarn zeigt, wie man ein feines Fisch-gericht schnell zu Hause zubereiten kann. Ein Lachsforellenfilet und Butterbrotpapier spielen dabei die Hauptrolle.

Zutaten für 8 Personen: 500 g frisches Lachsforellenfilet 4 Paradeiser 150 g Blattspinat Salz, weißer Pfeffer (aus der Mühle) 

Pinienkerne (geröstet) Butterbrotpapier Sabayon (2 Eidotter, Weißwein, 100 g Butter, Fischfond, Safranfäden) 

Zubereitung:Die Lachsforellenfilets von der Haut abziehen, in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit dem Blattspinat, Pinienkernen und den enthäuteten, entkernten Paradeisern in ein Butterbrotpapier-sackerl hineinlegen. > Mit Salz und weißem Pfeffer aus der Mühle würzen. Für ca. 8–10 min bei 180 °C im Rohr dämpfen. > Für den Sabayon Eidotter mit Weißwein und Fischfond über Dampf schaumig schlagen, einige Safranfäden hinzufügen und mit geklärter Butter vollenden. >�Die Butterbrotpapiersackerl aus dem Rohr nehmen, leicht öffnen und mit dem Sabayon vollenden. Dazu passt ein Weißburgunder oder Roter Veltliner ausgezeichnet.

Josef Floh, Gastwirtschaft „Der Floh“, Langenlebarn

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Reportage CARNUNTUM_

Die�neue�Lust�aufs�LandDafür wurden Wochenenden erfunden: für eine Genusstour in der

Region Carnuntum. Dort wo Donau und hügel eine elegante Melange bilden, wo die Rotweine besonders samtig schmecken und

die Gasthöfe haubenhäuser und doch wie Wohnzimmer sind.Werner ringhofer

W as wir brauchen? Ein anti-Stress-Programm, weg von der hektik in der Stadt. Eine feine landpartie eben mit allem Drum und Dran.

Gute Winzer gehören dazu, ein (nicht zu) weiches Bett und gemütliche Wirtshäuser. Von allem gibt es reichlich an der Donau niederösterreich im allgemei-nen und in der Weinbauregion Carnuntum im Spezi-ellen. Erste anlaufstation ist im Idealfall ein Gast-haus, um eine gescheite Unterlage für die Verkostung bei den Spitzenwinzern der Region aufzubauen. Was die Köche so anrichten? Tafelspitz, Wiener Schnitzel und Kaiserschmarren, so stellt man sich die land-romantik vor. In allen Ehren, Carnuntum hat noch mehr zu bieten. Die Kochkultur wird zur hochkultur, obwohl sie keine sein will. hauben ohne hemmschwelle ist das Mantra. allein drei Top-Wirte haben sich in den letzten Jahren angesiedelt, und sie stehen beispielhaft für die rasante Entwicklung von Carnuntum.

miT dEN GäSTEN GEWachSEN Einer der ersten Top-Wirte war Johannes Jungwirth, der Wirt des JungWirt in Göttlesbrunn. 1995 übernahm er an der hauptstraße das haus, das früher ein Großheuriger war. Das sieht man ihm noch an, Modernisierungswut war nicht nötig – dunkle holztrame, weiße Wände, ein offener Kamin und die luftige Terrasse mit Efeu sorgen für Wohl-fühlcharme. Gerne gekocht hat er, so lange er sich zurückerinnern kann. „Schon als Kleinkind war ich bei meiner Oma in der Küche. Und in der Badewan-ne habe ich Saucen aus Shampoos und Parfums zubereitet. Sehr zum leidwesen meiner Mutter.“

als er den JungWirt aufsperrte, war die Speisekarte noch sehr bürgerlich, erst mit der Zeit stiegen die ansprüche. „Wir sind mit den Gästen gewachsen und die Gäste mit uns.“ Johannes Jungwirth ist ein echtes Mannsbild, groß und mit kräf-tigem händedruck. Bei seinen Kreationen zeigt er aber viel Feingefühl. Zu schme-cken bei Gemüse-Gazpacho mit knusprigem Steckerlfisch, bei Gänseleber gebraten und als Crème brûlée oder bei gebackenem Weide-Ei mit Saiblingskaviar. natürlich, auch Kalbsrahmbeuschel oder Backhendl fehlen nicht. „Ich bin kein großer Fan von Firlefanz, Preiselbeersaftperlen als aufputz brauche ich nicht.“ Die Produkte für seine modernisierte landhausküche kommen durchwegs aus der Gegend. Schaf-käse, Kaninchen, Rindfleisch, jede Menge Wild – und Wein. „Unsere Gäste wollen nur Winzer aus der Region“, sagt Johannes Jungwirth, der in seinem haus auch eine Vinothek betreibt.

WElToffEN miT BodENhafTuNG2006 bekam Göttlesbrunn Zuwachs. adi Bittermann zog aufs land und übernahm die alte Schule. Der Mann hat eine ordentliche Portion feinen humor und viel visio-näre Kraft. „Bei der Erstbesichtigung des hauses gab es kein Dach und keine Fenster, aber gute Energie.“ Viele Umbaustunden später wurde daraus ein Edelwirtshaus

im Designerstil. In der großen Vinothek im ersten Stock lagern die wichtigen Win-zer der Region, alle zu ab-hof-Preisen zu kaufen. „In unserer Gegend ist das mög-lich, weil alle gut zusammenarbeiten“, sagt adi Bittermann. In seiner Küche pflegt er eine Weltoffenheit, die roh marinierten Thunfisch mit Couscous und algensalat genauso integriert wie Waller in der Gewürzkruste mit Erdäpfelsoufflé und Kräuter-seitling-Erbsenschoten-Fond. legendär sind sein drei Tage gekochtes Gulasch und seine große liebe zu Innereien. „am anfang haben die leute hier Kutteln als hun-defutter abgetan, mittlerweile sind sie Fans geworden.“ Die Karte kommt jeden Tag spontan zustande. Je nachdem, was an Zutaten da ist, wird beschlossen, was auf den Tisch kommt. „heute so, morgen anders und übermorgen schon wieder vergessen.“

Ein Frühstarter war der dritte Top-Wirt in Carnuntum. Roland lukesch führte bereits als 18-Jähriger den haslauerhof seiner Eltern. Erst 2009 baute er in nur vier Wochen radikal um, da kam die Wahl zum Top-Wirt der „niederösterrei-chischen Wirtshauskultur“ im gleichen Jahr gerade recht. In einem ambiente mit edlem holz, Glas, einem alten holzherd mitten im Gastraum und einer Terrasse

» Zusammen mitdem Wein haben wir uns alle entwickelt.«

Roland lukesch, haslauerhof

Die drei Top-Wirte wissen es zu schätzen, dass ihre Betriebe in einer der spannendsten Weinregionen Österreichs liegen (v. l.): Johannes Jungwirth, Roland Lukesch und Adi Bittermann.

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Page 16: Weinreise an der Donau 2013

ngeberisch veranlagt ist das Carnuntum-Gebiet nicht. Erst wenn man in Göttlesbrunn bis zum Ende der Rosenbergstraße fährt und ganz

hinaufsteigt, zeigt sich das land in seiner Schönheit. Ruhig wie ein grünes landmeer rollen die hügel ins Endlose davon. Darauf breitet sich ein bunter Teppich aus, auf dem kleine Wälder und Weinzeilen in den feinsten Grüntönen und kaffeebraune Äcker verschmel- zen. aber Göttlesbrunn ist nicht nur landschaftliches Konzentrat, hier versammelt sich auch der Genuss. So viele hervorragende Winzer und exzellente Köche in einem kleinen Ort, das ist einzigartig.

Göttlesbrunn steht aber vor allem für eines: Von hier breitete sich das Rotweinwunder in der Region Carnuntum aus. Damit schließt das Gebiet an seine

Vergangenheit an. Vor 2000 Jahren waren bereits die Römer im land und sie brachten nicht nur den namen, sondern auch den Wein. Eine Zeit lang ver-drängte der ackerbau die Rieden, qualitätsbewusste Winzer besannen sich aber auf die Wurzeln.

A heute erstrecken sich wieder Weingärten auf drei hügellandschaften: dem leithagebirge, dem arbesthaler hügelland und den hainburger Bergen. Die Ent-wicklung war atemberaubend. Eine junge Winzergeneration baute innerhalb weniger Jahre mondäne Keller und öffnete ihre Tore den immer zahlreicher wer-denden Fans. natürlich ist der Grüne Veltliner noch eine wichtige Größe, aber vor allem der Wandel zum Rotweinland trug Früchte und brachte internationale an-erkennung für bemerkenswerte Weine. Zweigelt ist die Rebsorte, die den Rubin Carnuntum zum begehrten Markenwein veredelt. Und der dynamische auf-schwung geht weiter.

Wo guter Wein entsteht, ist der Boden für engagierte Wirte. nicht nur die lässigen lounges der Winzer sind Zentren der Begegnung geworden, auch in den heurigen (Buschenschanken) wird das leben gefeiert. Von urig-gesellig bis mo-dern-designt reicht das Spektrum – vom Schinkenbrot im ehemaligen Weinkeller der Familie nadler in arbesthal bis zur Blunz’n im Designer-heurigen Jahner in Wildungsmauer.

Wirte und Winzer sind miteinander gewachsen. Keine steife haute Cuisine wird zelebriert, sondern eine gesellige landhausküche mit kreativen Ideen. Gleich drei Top-Wirte des Jahres hat die Region zu bieten. Und weil wir schon vom Ge-nuss sprechen: Sogar eigene Carnuntum-Zigarren für Weißwein und Rotwein gibt es. Im Cigar Journal vom März 2012 wurden die Carnuntum-Zigarren mit 89 Punkten genauso hoch wie Cohiba Siglo I bewertet.

Zwischen den Besuchen bei den Winzern geht sich auch noch Sightseeing aus: in glanzvoll renovierten Barockschlössern, in der Mittelalterstadt hainburg, im nationalpark Donau-auen oder im archäologiepark Carnuntum.

CARnUnTUM

Der geschichtsträchtige Boden vonCarnuntum beherbergte einst die wichtigste römische Stadt innerhalbder heutigen Grenzen Österreichs. Vom pannonischen Klima verwöhnt,ist das Weinbaugebiet heute ganz besonders für seine charaktervollenRotweine bekannt.

Weinbaufläche: 910 haWichtigste Rebsorten: Zweigelt, BlaufränkischWeitere Rebsorten: Grüner Veltliner, Welschriesling, Merlot

vinothekenDer G’selchte, vinothek im Restaurant: 2460 Bruck/Leitha,T +43 664 515 36 99Bittermann, vinothek im Restaurant: 2464 Göttlesbrunn,T +43 2161 811 55, www.bittermann-vinarium.atDERjungWIRT, vinothek im Restaurant: 2464 Göttlesbrunn,T +43 2161 89 43, www.derjungwirt.atZum Goldenen Anker, vinothek im Hotel-Restaurant: 2410 Hainburg/Donau,T +43 2165 648-10, www.goldeneranker.atLandgasthof und Hotel Muhr, vinothek im Landgasthof-Hotel: 2463 Gallbrunn, T +43 2230 28 58, www.muhr.co.at

AusflugszieleArchäologischer Park: 2404 Petronell-Carnuntum,T +43 2163 33 77-0, www.carnuntum.co.at. Rekonstruierte Römerstadt.Kulturfabrik Hainburg: 2410 Hainburg, T +43 2163 33 77-0,www.kulturfabrik-hainburg.at. Imposantes Ausstellungszentrum. Schloss Hof: 2294 Schlosshof 1, T +43 2285 200 00,www.schlosshof.at. Prächtiges Barockschloss. Schloss Orth, Donau-Auen: 2304 Orth/Donau, T +43 2212 35 55,www.orth.at. MuseumORTH und Zentrum Nationalpark Donau-Auen.Haydn-Haus: 2471 Rohrau, T +43 2164 22 68,www.haydngeburtshaus.at. Ausstellung, Konzerte.

InfoDonau niederösterreich GmbH2404 Petronell-Carnuntum, Hauptstraße 3, T +43 2163 35 55-10, www.carnuntum-marchfeld.com

Regionsportrait CARNUNTUM_

Rot�steht�ihr�gutDie Modefarbe Rot ist in Carnuntum zum Klassiker geworden. Mit niveauvollen Rotweinen hat sich die Region in der internationalen Szene etabliert.

Donau

mit Donau-Blick werden mutig nuancierte Klassiker serviert. „Schischi mag ich nicht, aber zwischendurch ein Schäumchen ist okay.“ Die Forelle mutiert zum warm marinierten Rollmops mit Kürbiszwiebeln und Wasabikaviar. Die Blunz’n wird zum Strudel mit Gänseleber, Mangoluft und Gänseleberjus. Vom allgemei-nen Filet-Kult hält Roland lukesch wenig, bei ihm werden lamm, Reh oder hirsch deshalb als Zweierlei angeboten – Filet und Ragout. Weil für ihn von der nase bis zum Schwanz alles gleich wertvoll ist. „Vor 15 Jahren wäre so ein Gast-haus noch nicht möglich gewesen, zusammen mit dem Wein haben wir uns aber alle entwickelt.“

Der Wein spielt bei allen drei Köchen nicht nur als Speisenbegleitung eine zentrale Rolle. Roland lukesch etwa schmort seinen 24 Stunden gegarten Stier in Rotwein. Im herbst haben die regionalen Rotweine bei allen hochsaison, mit Wildgerichten entwickeln Zweigelt und Blaufränkisch einige anknüpfungspunkte. Das war nicht immer so. „Früher war hans Pitnauer mit seinem Zweigelt Bienen-fresser der einzige bekannte Winzer. Viele haben sich davon inspirieren lassen und sind mitgezogen“, erzählt Johannes Jungwirth, der die Rotweinrevolution hautnah miterlebte.

fruchTiG uNd SamTiG Einen hang zur Tradition kann man den Winzern in der Weinbauregion Carnuntum nachsagen. Ihre sanft abfallenden Rieden bepflanzen sie statt mit Gemüse wie die Römer mit Reben, und doch sind die Trauben- säfte nicht mit damals vergleichbar. Die bemerkens-werten Rotweine von heute sind international anerkannt. In erster linie Zweigelt und Blaufränkisch, auch Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon. Die Be- dingungen sind vor allem im arbesthaler hügelland mit tiefgründigen, schottrig-lehmigen und auch san-digen lössböden ideal. Positiv wirken auch die Win-de, warm aus südlicher Richtung vom neusiedler See oder kühler von der nördlichen Donau. Gut für die aromatik der Trauben. Was die Magie der Weine aus-macht? „Die Carnuntum-Rotweine, vor allem der Zweigelt, haben so eine besondere Frucht und Sam-tigkeit“, sagen alle drei Top-Wirte unisono. „Solche Weine sind einfach wunderschön zu trinken.“

Der Wandel von Carnuntum zum Rotweinland trug Früchte und brachte internationale Anerkennung.

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Kulinarik_

Reiseproviant�für�GenießerDie Spezialitäten an der Donau beschränken sich nicht auf den

Rebensaft, der genussreiche Bogen spannt sich vom auwild über Morchel und Marille bis zum edlen Essig. Das Wissen, dass

lebensmittel, die einen sehr kurzen Weg von Fluss, Wald und Wiese auf den Teller haben, einfach frischer und besser sind, macht appetit.

MARILLE mon amourDie Marille (Prunus armeniaca) fühlt sich im milden Klima entlang der Donau besonders wohl, die wohl berühmteste Marille stammt aus der Wachau und hat mittlerweile sogar eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung. ähnlich wie beim Wein sind es die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht in der Reifephase, die für eine exzellente Aromenausbildung sorgen. Angebaut werden Marillen – die ursprünglich aus China stammen – entlang der Donau schon seit Jahrtausenden. Erst im 19. Jahrhundert begann man die feine Frucht in größerem Stil zu verwerten, mit durchschlagendem Erfolg. Eine Mehlspeisküche ohne Marillenknödel? Undenkbar. Dabei hat das hübsche Steinobst durchaus seine Tücken, denn die prachtvolle, zartrosa Marillenblüte ist äußerst empfindlich gegen Fröste, weshalb die Erträge der Marillengärten von Jahr zu Jahr ganz ordentlich schwanken.www.donau.com/donau/marillenbluete

Schwammerl-Star aus der Au: die MORCHELGenauer gesagt handelt es sich um die Speisemorchel (Morchella esculenta), eine echte Delikatesse, welche sich in den Auwäldern der Donau besonders wohlfühlt. Ab April und je nach Witterung bis Anfang Juni recken diese köstlichen Schlauchpilze ihre markanten, typisch runzeligen Kappen aus dem Boden. Der Pilz wächst bevorzugt unter Eschen, weshalb erfahrene Sammler zuerst einmal nach oben, statt nach unten sehen. Hat man diese Bäume erst einmal im Visier, kann der Boden näher inspiziert werden. Wem die Pilzsuche zu mühsam ist, der kann sich auch auf Wirtshaus-suche begeben, denn es gibt viele Schwammerlfans unter den Wirten in Donaunähe, und wenn im Frühjahr beim Eingang eine Kreidetafel Gerichte mit frischen Morcheln ankündigt, ist die Einkehr für den Morchelfreund Pflichtprogramm. www.wirtshauskultur.at

BALSAMICO – edelsaurer GenussVor gut einem Vierteljahrhundert begann Kammersän-ger Herwig Pecoraro seiner Leidenschaft für die edlen Balsamico-Essige aus Modena nachzugehen. Er tat und tut dies in seinem Privatdomizil in Klosterneuburg, wo er eine exklusive Acetaia betreibt und somit den Wagram auf die Landkarte von Essig-Connaisseuren gesetzt hat. Basis für die edelsauren Tropfen ist - wie sollte es anders sein - Grüner Veltliner, der mittels aufwendigem, traditionellem Verfahren zum Essig-elixier heranreift. Das wissen die Donaugastronomen mittlerweile ebenso zu schätzen wie private Hobbyköche und Essigfans.www.pecorarobalsamico.at

HALALI im AuwaldFür Wildfans entlang der Donau gilt: Besser geht’s nicht. Die ursprünglichen Auwälder, deren Ausläufer in Carnuntum eine ganz beachtliche Fläche einnehmen, sind ein Eldorado für Wildschwein, Reh und Co. Enga-gierten Wirten, die im Idealfall sogar selbst Jäger sind, ist es zu verdanken, dass die notwendige Bejagung der Waldgebiete in ungeahnten kulinarischen Höhenflügen gipfeln kann. Dass sich die Wildtiere in den geschützten Auwäldern wohlfühlen und so schonend und stressfrei wie sonst kein Nutztier erlegt werden können, garantiert nicht nur herrliche Wildgerichte mit unvergleichlichem Geschmack, sondern auch Fleischgenuss ohne Reue. Dass den Carnuntiner Auwäldern eine niederösterrei-chische Rotweinhochburg vorgelagert ist, erleichtert die Weinauswahl zum Wild natürlich ungemein.www.donau.com

SAUMAISE – eine runde SacheKeine Angst, es handelt sich nicht um widerborstiges Federvieh, sondern um eine typische Waldviertler Spezialität. Bei Wirten und Heurigen (Buschenschanken) hat eine echte Renaissance dieser Köstlichkeit eingesetzt, die sowohl warm als auch kalt aufgeschnitten ihre rauchig-würzigen Vorzüge ausspielen kann. Und was ist drinnen in der Saumaise? Üblicherweise faschiertes, gepökeltes Schweinefleisch, etwas Knob-lauch, Gewürze wie zum Beispiel Majoran oder Kümmel sowie Pfeffer und Salz, je nach Rezept auch etwas Zitronenschale. In ein Schweinsnetz gehüllt, wird die knödelförmige Maise dann geräuchert und je nach Gusto noch gekocht, gebraten oder eben kalt gegessen. Dazu wird Krautsalat oder warmes Kraut gereicht, auch Erdäpfel passen bestens. Kalt aufgeschnitten mag die Saumaise gern Senf und Kren am Teller.www.wachau-blog.at/stammgaeste/saumaise

Alles für die FISCHEDie langen Schotterbänke, die den Donaufischen aus-reichend Laichmöglichkeiten bieten, und Nebenarme in unverfälschter Aulandschaft bilden ideale Lebensbedin-gungen für die Fische. Zu den schuppigen Bewohnern des Flusses zählen vor allem Hechte, Zander, Huchen und Karpfen, deren schmackhaftes Fleisch den Kollegen aus Aquakultur deutlich überlegen ist. Denn Fische in freier Wildbahn verfügen nur über natürliches Futter und müssen sich wesentlich mehr bewegen; eine um-sichtige Befischung und Kontrolle des Besatzes garan-tiert Fischgenuss aus der Donau mit reinem Gewissen. Besonders beim Schuppenkarpfen (Cyprinus carpio) ist der geschmackliche Unterschied zum Spiegelkarpfen aus klassischer Teichwirtschaft bemerkenswert.www.wagramforellen.atFischerei Haimel: +43 664 312 72 97

VERJUS – sauer macht lustigEine spannende kulinarische Wiederentdeckung: Verjus war im Mittelalter weit-verbreitet und als Säureträger in vielen Rezepten. Ebenso wurde er als Naturheil-mittel mit kühlender Wirkung verwendet. Im 17. Jahrhundert geriet der „grüne Saft“ in Vergessenheit, die Zeit der Zitrusfrüchte begann.Heute erobert Verjus aus dem Kamptal seinen Platz in der Küche wieder zurück – und das zu Recht, denn seine Säure ist mild und rund, sein Aroma feiner als das der Zitrone. Verjus eignet sich somit hervorragend bei Speisenfolgen, die mit Wein begleitet werden. Darüber hinaus ist er erstaunlich vielseitig einsetzbar: von der Salatmarinade über Saucenzubereitungen bis hin zum Dessert. www.verjus.at

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TERMInE

Traisental Wine Tasting27./28. April 2013Gesamtes Traisental: Gemütliches Weinverkostenin den Kellern der Traisentaler Weingärtner.Ausgangspunkte sind die diversen Winzerbetriebe.T +43 2782 833 21

Pfingstfest und Bauernmarkt 18.–20. Mai 2013Nußdorf: im Schlossgarten u. Schlosskeller Entspannen – wohlfühlen – gut essen – gut trinken – einfach ein schönes Wochenende genießen.T +43 2783 84 01

Kellergassenfest & Weinbegleitertour in der Ahrenberger Kellergasse 8./9. Juni 2013Sitzenberg-Reidling: Erlesene Weine, kalte und warme Hauerspezialitäten, Kinderbetreuung und gratis Luftburg. Jeweils um 16 Uhr: Kostenlose Weinbegleitertour, Treffpunkt beim Fassldenkmal. T +43 664 891 09 38

Hauermarkt und Kellergassenfest in der Wagramer Wetterkreuzkellergasse 2.–4. August 2013 Wagram/Traismauer: Einer der beliebtesten Hauermärkte der Region mit buntem Programm. Ein kulinarischer Hochgenuss! Sonntag: Frühschoppen, Volkstanzvorführungen T +43 2783 535

Hauermarkt und Kellergassenfest mit Weinbegleitertour in der Eichberger Kellergasse24./25. August 2013Traismauer: Es erwarten Sie Steckerlfische,Grammelknödel, hausgemachte Mehlspeisen, Weinverkostungen und Traisentaler Weine.Jeweils 16 Uhr: kostenlose WeinbegleitertourTreffpunkt: Winzerkeller der Familie Schabasser T +43 2783 86 51

Hauermarkt und Kellergassenfest in der Reichersdorfer Kellergasse30. August – 1. September 2013Reichersdorf/Nußdorf: Hausgemachte Bauern-schmankerln und köstliche Weine, Shuttlebus.T +43 699 11 73 41 10

Weinherbsteröffnung im Traisental 6. September 2013Sitzenberg-Reidling: Ein feierlicher Abend mit abwechslungsreichem Programm. Fürs leibliche Wohl sorgen die Traisentaler Winzer mit ausge-zeichneten Weinen und Schmankerln. Eintritt frei. Leopold-Figl-Platz, T +43 2782 833 21

Präsentation der Jungweine aus dem Traisental26. Oktober 2013Herzogenburg: Die Traisentaler Winzer präsentie-ren ihre Jungweine 2013 mit einem zünftigen Bauernbuffet im stilvollen Ambiente des Augus-tinussaales im Stift Herzogenburg. T +43 660 251 41 55

Kultursommer Traismauer Sommer 2013Kulturelle Vielfalt auf hohem Niveau.www.kultursommertm.eu

TERMInE

Jungweinverkostung in der Domäne Wachau11. März 2013Dürnstein: Für alle, die die Weine 2012 schon früher kennenlernen wollen. Eintritt frei.www.domaene-wachau.at, T +43 2711 371 10

wachau GOURMETfestival 4.–18. April 2013Gesamte Wachau: Es verdichtet sich die Weltkul-turerbe-Region zur Bühne für kulinarische und vinophile Genüsse der Extraklasse. www.wachau-gourmet-festival.at

Wachauer Weinfrühling 4./5. Mai 2013Gesamte Wachau: Mitgliedsbetriebe des Vereines Vinea Wachau Nobilis Districtus laden zur Ver-kostung der Jungweine in ihren Betrieb ein.www.vinea-wachau.at, T +43 2713 300 00-12

Steinfeder-night 4. Mai 2013Spitz: Es erwarten Sie kalte Schmankerl der Region, Musik und Wein. Ein netter Abend mit Winzern und Freunden! pP € 20,– www.vinea-wachau.at, T +43 2713 300 00-12

Sonnwendfeier Wachau 22. Juni 2013Gesamte Wachau: Mit Fackelketten, Konzerten und Sonnwendfeuer an zahlreichen stimmungsvollen Plätzen wird der Sommerbeginn gefeiert. Wachauer Weine und regionale Spezialitäten werden angeboten. www.sonnenwende.at, T +43 2713 300 60-0

Weinerlebnis Loibenberg 22. Juni 2013Dürnstein: Die Loibenberg-Winzer präsentieren persönlich die außergewöhnlichen Weine des Jahrgangs 2012. Genießen und verkosten Sie entlang der Steinterrassen.Kellergasse Unterloiben–Ried Loibenberg, www.duernstein.at, T +43 2711 200

Rieslingfest Weißenkirchen 9.–11. August 2013Entstanden aus den Weinlesefesten der 50er- und frühen 60er-Jahre, ist dies ein Fest rund um den Riesling. Wachauer Schmankerl, Kultur, Brauchtum und ausgelassene Fröhlichkeit.www.weissenkirchen-wachau.at, T +43 2715 26 00

SpitzerGraben Fest 31. August/1. Sept. 2013Spitz/Mühldorf: Ein vielfältiges Programm hat dieses Fest zu einem Fixpunkt im Wachauer Ver-anstaltungskalender werden lassen.www.spitz-wachau.at, T +43 2713 23 63

TIPPS

Augustiner-Chorherrenstift HerzogenburgEs bietet einen herrlichen Ausblick auf die barocken Prälatengärten. Stift Herzogenburg zählt zu den Meisterwerken barocker Architektur. www.stift-herzogenburg.at

Traisentaler WeinbegleitertourInteressante, ungewöhnliche und lustige Geschichten wissen die 18 Traisentaler Weinbegleiter zu erzäh-len. Sie begleiten Interessierte durchs Traisental – zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Pferd. www.traisental.info

Aussichtsturm „Korkenzieher“Der Korkenzieher, der für Weit- & Weinblick steht, wurde an der höchsten Erhebung, dem Fuchsberg (ca. 330 m Seehöhe), im Gemeindegebiet von Sitzenberg-Reidling im Jahr 2005 errichtet. Am Korkenzieher wurde eine stilisierte niederösterrei-chische Landesfahne sowie ein Panoramatisch mit Peileinrichtung zu markanten Punkten des Landes Niederösterreich angebracht.www.derkorkenzieher.at

Mittelpunkt niederösterreichsSeit 30. November 1993 ist es offiziell: Der Lan-desmittelpunkt Niederösterreichs liegt exakt in der Gemeinde Kapelln. Wie auf einem Podest steht hier die Max-Schubert-Warte mit einem schönen Rund-blick – bei klarem Wetter bis zum Schneeberg, Ötscher und Jauerling. www.mittelpunkt-noe.at

Urzeitmuseum nußdorf ob der TraisenFür Laien und professionelle Archäologen, Exkur-sionsmöglichkeit für Schüler und Studenten.Für besonders Interessierte gibt es tolle Fachlite- r aturangebote über Archäologie. Als Anreiz für Familien bietet das Urzeitmusem ein reichhaltiges Beschäftigungsprogramm für Kinder an.www.nussdorf-traisen.gv.at

TIPPS

myWachau AppMit der mobilen App myWachau erfahren Sie, welchen Winzer Sie ohne Terminvereinbarung besuchen können, welcher Heurige gerade geöffnet hat und wie die einzelnen Wachauer Rieden ge-nannt werden. Auch als Webpage verfügbar unter: www.mywachau.at

Domäne WachauDer größte Weinbaubetrieb der Wachau ist zu-gleich auch einer der qualitativ führendsten. Ein Besuch in der Vinothek oder eine Führung durch den beeindruckenden Keller gehören zu jedem Wachaubesuch. www.domaene-wachau.at

Welterbesteig WachauDer Welterbesteig Wachau ist ein 180 km langer Weitwanderweg und verbindet auf den schönsten Wanderwegen und historischen Pfaden die 13 Gemeinden des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Der Wanderweg ist als Höhenweg konzipiert und führt zu unvergesslichen Aussichtspunkten.www.welterbesteig.at

Weinverkostung am SchiffEine Schifffahrt sorgt für einen neuen Blickwinkel. Das gilt speziell für die imposanten Steillagen der Wachau mit ihren Trockensteinmauern. Kombiniert mit einer Weinverkostung ein unvergessliches Erlebnis. Regelmäßige Angebote durch Brandner Schiffahrt und Spezialveranstaltungen durch Domäne Wachau. www.brandner.at, www.domaene-wachau.at

vinothekenBei einer Weinreise in die Wachau kauft man Wein natürlich am besten beim Winzer. Wenn dafür mal keine Zeit ist oder man gerne viele Weingüter auf einmal vergleichen möchte, bietet sich eine der Gebietsvinotheken oder die Vinothek Fohringer an.Vinotake Dürnstein, T +43 2711 805 65Vinothek Thal Wachau, T +43 2715 26 00Vinothek Fohringer, T +43 2713 20 29

PACKAGES

Winzer.Frühling.Wachau 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung inkl. Frühstück im Doppelzimmerkommentierte Weinverkostung der hauseigenen WeinePicknick mit Winzerjause im WeingartenSchifffahrt von Krems–Spitz (ab April möglich), retour per Leihrad für 1 TagEintritt und Führung im Stift Göttweig (Führungen nur um 11.00 oder 15.00 Uhr)

Pauschalpreis: € 143,–/Person im DZ (Einbettzimmer auf Anfrage)Verlängerungsnacht: € 36,–/Person im DZ Buchbar: April–Mai 2013, ab 2 Personen

Weinherbst.Weinlese 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung inkl. Frühstück im Doppelzimmer in der WachauWillkommenstrunk, Mithilfe bei der Weinlese, Weinverkostung, Leihrad für 1 Tag Schifffahrt von Krems–Spitz (einfache Fahrt)

Pauschalpreis: € 129,–/Person im DZBuchbar: Mitte September und Oktober 2013 von Sonntag bis Freitag, ab 2 Personen

Für Bergfexe & Weinliebhaber 3 Tage / 2 Nächte Panoramawanderweg Spitzer Graben – „Vom Wein zur Marille“ Etappe Spitz–MühldorfEtappe Mühldorf über den Jauerling und das Naturparkhaus nach Spitz2 x Nächtigung inkl. Frühstück in ausgewählten Betrieben2 x Wanderjause mit regionalen Produkten, vorbereitet vom Gastgeber 2 x Gepäcknachtransport durch die Nächtigungsbetriebe Wanderpaket mit Karte, Wegbeschreibung und Info zum Weltkulturerbe Wachau

Pauschalpreis: € 129,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 16,–)Buchbar: März–November 2013, ab 2 Personen

Tradition. Kultur & Genuss in der Wachau 5 Tage / 4 Nächte 4 x Nächtigung/Frühstück im ****Weinquadrat in Weißenkirchen in der WachauEintritt und Führungen in Stift Göttweig und Stift Melk, Ruine Aggstein Kellerführung und Verkostung Domäne Wachau oder Winzer KremsSchifffahrt Krems–Spitz–Krems Typischer Heurigenbesuch bei einem kleinen Familienbetrieb3-gängiges Gourmetmenü in einem TOP-Restaurant

Pauschalpreis: € 370,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 24,–)Buchbar: April–Mitte Oktober 2013, ab 2 Personen

Wein Wandern Wachau 5 Tage / 4 Nächte Hoch über der frei fließenden Donau und über jahrhundertealten Steinterrassen im Wein-baugebiet Wachau führt der Weitwanderweg Welterbesteig durch die berühmtesten Weinrieden an der Donau, durch Marillen-, Pfirsich- und Kirschgärten, durch Winzerdörfer und Heurige (Buschenschanken).

4 x Nächtigung inkl. Halbpension in den ausgewählten Betrieben 3 x Wanderjause mit regionalen Produkten, vorbereitet vom Gastgeber 4 x Gepäcknachtransport durch die Nächtigungsbetriebe 1 x Weinverkostung mit 3 Weinen und 1 Wachauer Laberl1 x Schifffahrt von Spitz bis Krems (einfache Fahrt)Wanderpaket mit Karte, Wegbeschreibung und Info zum Weltkulturerbe Wachau

Nicht inkludiert und vor Ort zu bezahlen: Anfallende Parkgebühren in Krems für Ihren Pkw, falls Sie damit anreisen.

Pauschalpreis: € 425,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 65,–)Buchbar: April–Oktober 2013, ab 2 Personen

WACHAU TRAISEnTAL

WEITERE TERMInE, InFORMATIOn UnD BUCHUnG

Donau nÖ Tourismus GmbH, 3620 Spitz an der Donau, Schlossgasse 3T +43 2713 300 60-60, Fax: DW 30, [email protected], www.donau.com

WEITERE TERMInE, InFORMATIOn UnD BUCHUnG

Mostviertel Tourismus GmbH 3250 Wieselburg, Adalbert-Stifter-Straße 4, T +43 7416 521 91, Fax: 530 87, [email protected], www.mostviertel.info

Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Stand: Februar 2013

PACKAGES

Weingenuss pur im Traisental 3 Tage / 2 Nächte2 x Nächtigung im romantischen Appartement mit Frühstück(4-Blumen-Winzerhaus der Familie Hans Schöller)Eintritt und Führung durch das Urzeitmuseum Nußdorf/TraisentalAbendessen im Donaurestaurant Traismauer (4-Gänge-Menü mit Traisentaler Wein)Eintritt und Führung durch das Augustiner-Chorherrenstift HerzogenburgPicknick in den Weingärten oder eine zünftige Jause (je nach Witterung) im Winzerhaus und Heurigenlokal der Familie Schöller, inkl. 1 Flasche Traisental DAC und MineralwasserIm Anschluss eine kommentierte Weinverkostung mit 5 hervorragenden Weinproben

Pauschalpreis: Genuss-Appartement € 149,–/Person Buchbar: Mai–Ende Oktober 2013

Weinreisen ins Tal der Traisen 3 Tage / 2 Nächte2 x Nächtigung im Genießerzimmer mit Frühstück (im Winzerhaus Hans Schöller, im Schloss Gutenbrunn oder im Renaissancehof Kerschner)Begrüßung: ein Glas Traisentaler Wein – Grüner VeltlinerAbendessen im Donaurestaurant Traismauer (4-Gänge-Menü mit Traisentaler Wein) Eintritt und Führung durch das Augustiner-Chorherrenstift HerzogenburgWeinbegleiterführung durch die Rieden des Traisentals

Pauschalpreis: € 139,–/Person Buchbar: Mai–Ende Oktober 2013

Zusätzlich buchbar: kommentierte Weinverkostung in der Gebietsvinothek Traismauer, Preis: € 7,–/Person

Kloster, Wein und Ewigkeit1 x Nächtigung im Traisentaler Genießerzimmer mit FrühstückEintritt und Führung durch das Augustiner-Chorherrenstift Herzogenburg(9.30, 11.00, 13.30, 15.00 oder 16.30 Uhr)Kommentierte Weinverkostung in der Gebietsvinothek Traismauer

Pauschalpreis: € 64,–/Person im Genießer-DZ Buchbar: Mai–Oktober 2013, Mittwoch–Sonntag

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TERMInE

wein.genuss.krems5./6. April 2013, 14–20 UhrKrems, Dominikanerkirche: Das „Best of“ des niederösterreichischen Weins in den schönen Hallen der Kremser Dominikanerkirche bringt die Top-Winzer des Landes zusammen. T +43 2732 820 00, www.weingenusskrems.at Kremstaler Weinfrühling27./28. April 2013, 10–18 UhrDie Winzer öffnen ihre Keller und laden zur Ver- kostung der jungen Grünen Veltliner und Rieslinge Kremstal DAC. Auch Kamptal und Traisental haben an diesem Wochenende geöffnet. Eintritt € 10,–T +43 664 201 94 79, www.kremstal-wein.at

Kellergassenfest Höbenbach26.–28. Juli 2013, Fr 16 Uhr, Sa 12 Uhr, So 10 UhrIn einer der schönsten Kellergassen des Kremstals feiert man Ende Juli. Das kulinarische Angebot ist überwältigend, der Wein ebenso.T +43 2736 72 61, www.kellergasse-hoebenbach.at

Stratzinger Kellergassenfest15., 17. + 18. August 2013, Do und Sa 16 Uhr, So 10 UhrGaumenfreuden: Steckerlfisch, Eierspeisbrot, Mehlspeisen, dazu die Weine, Säfte und Schnäpse der Stratzinger Winzer sowie ein umfangreiches Kinderprogramm. T +43 2719 82 87, www.stratzing.at

Die Krustettner Winzer am Eichbühel24./25. August 2013Inmitten der Weinberge. Beste Weine und Schman-kerl (Sa ab 16 Uhr, Eintritt € 10,–). Am Sonntag wird ab 11 Uhr zum Winzerbrunch mit Weinherbst-Buffet und Musik geladen (Anmeldung erforderlich, Preis inkl. Getränke € 49,– im VVK, € 55,– am So).T +43 676 753 92 39, www.krustetten.at

Thallerner Kellergassenfest 6.–8. September 2013, Fr 17 Uhr, Sa 12 Uhr, So 10.30 UhrKlein, aber fein: In der Kellergasse Thallern, dem Stadtteil von Krems südlich der Donau, locken die Winzer mit Schmankerln wie Veltlinerbeuschel und Steckerlfisch sowie den Weinen aus der Region.T +43 2732 22 12, www.kellergassenfest-thallern.at

Jungweinverkostung8. november 2013, 18 UhrMarkengemeinschaft Vinum Circa Montem präsen-tiert den neuen Jahrgang im herrlichen Ambiente des Stiftes Göttweig. Eintritt € 10,–T +43 2732 72 62, www.vinumcircamontem.at

Rohrendorfer Weintaufe9. november 2013, 18 UhrAtriumhaus Weingut Sepp Moser. Maroni und Glühwein auf der Terrasse mit Blick auf Stift Gött-weig. Im feierlichen Festakt ab 19 Uhr wird der Wein gesegnet. Kulinarische Schmankerln.T +43 2732 838 50, www.rohrendorf.at

TERMInE

LOISIARTE14.–17. März 2013Langenlois: DAS Festival für zeitgenössische Musik und Literatur in der Weinerlebniswelt LOISIUM.

Kamptaler Weinfrühling27./28. April 2013Gesamtes Kamptal: Mehr als 85 Winzer entlang der Weinstraße Kamptal öffnen ihre Türen und laden zum Verkosten des neuen Jahrgangs ein.

Tour de vin4./5. Mai 2013Gesamtes Kamptal: Die Mitgliedsbetriebe der Traditionsweingüter Österreichs laden zur Ver- kostung des neuen Weinjahrgangs ein.

Wein.Stadt.Ball Langenlois11. Mai 2013Langenlois: Walzerklänge und professionelle Showeinlagen, prominente Ehrengäste, knallende Sektkorken, relaxte Stimmung an der Weinbar und Kulinarik vom Feinsten sind die Zutaten für das Ballereignis im Kamptal.

Kamptaler KellergassenfestivalMitte Juni – Ende August Zahlreiche Kellergassenfeste laden zum Mitfeiern ein. Dabei steht jede einzelne Veranstaltung unter einem eigenen Motto, um die Einmaligkeit ihrer Atmosphäre zu unterstreichen.

28.–30. Juni: Bergweinkellerfest Schiltern12.–14. Juli: Kellergassenfest Lengenfeld19.–21. Juli: Kellergassenfest Etsdorf16.–18. August: Kellergassenfest Mittelberg23.–25. August: Kellerfest am Sauberg, Langenlois

Grafenegg Festival16. August – 8. September 2013Eine prominente Riege von renommierten Spitzen-orchestern, Stardirigenten und internationalen Gastsolisten gestaltet die Konzerte des Festivals.www.grafenegg.at

Kostbares Kamptal7./8. September 2013Offene Kellertüren im Kamptal! Das Pendant zum Kamptaler Weinfrühling findet erstmals unter dem Motto „Kostbares Kamptal“ im September statt. Die Winzer bieten ihre Kamptal DAC Reserve-Weine zum Kosten und Kaufen an.

Weinherbst Golftage13.–15. September 2013Golfclub Lengenfeld bei Krems: Neben den Golf- turnieren, im Ambiente der herbstlichen Lesezeit, wird am Samstag ein „Degustationsturnier“ gestar-tet, wo die örtlichen Winzer an den Abschlägen des Kurses Kamptal ihre Weine präsentieren.

Kamptaler Wein nacht22. november 2013Schloss Grafenegg: Die Weinstraße und das Regio-nale Weinkomitee Kamptal laden zur „Kamptaler Wein Nacht“ – einer kulinarischen Gala zu Ehren des Kamptaler Weines – in das Schloss Grafenegg ein.

TIPPS

Kunsthalle Krems und Karikaturmuseum KremsDie Kunstmeile Krems zwischen dem historischen Stadtkern von Krems und der mittelalterlichen Altstadt von Stein eignet sich hervorragend als Ausflugsziel. Die Kunsthalle Krems und das Karika-turmuseum Krems erwarten ihre Gäste mit wech-selnden Ausstellungen.www.karikaturmuseum.at www.kunsthalle.at

museumkremsDie beeindruckende Architektur des mittelalter-lichen Klosters mit einem rekonstruierten goti-schen Kreuzgang und die behutsam restaurierte Dominikanerkirche laden zum Verweilen, Entspan-nen und zum Kulturgenuss ein. Veranstaltungen und Sonderausstellungen im museumkrems finden in den Sommermonaten statt.www.museumkrems.at

Musikfestival Glatt & verkehrtbei Winzer Krems, Ende Juli www.glattundverkehrt.at

Stift GöttweigIm Umland von Krems gibt es viel zu entdecken. Freuen Sie sich auf tolle Ausblicke bei einer Wan-derung auf den Göttweigerberg und genießen Sie anschließend bei einer Stärkung auf der Restau-rantterrasse das atemberaubende Panorama des Kremstals. Das Stift Göttweig zählt zu den ältesten Klöstern Österreichs und beeindruckt mit der monumentalen Kaiserstiege, den Fresken Paul Trogers und dem Museum im Kaisertrakt.www.stiftgoettweig.at

Winzer Krems WEIn.SInnWeinerlebniswelt bei Winzer Krems Sandgrube 13.Über 8 Stationen durch alte und neue Keller auf den Spuren des Weins. www.sandgrube13.at

Rad- und Wanderwege im Kremstal Die sanften Hügel des Kremstales bieten viele Möglichkeiten für bewegungsfreudige Genießer. Am Marillenwanderweg in Angern wird alles Wis-senswerte über die besondere Frucht der Wachau offenbart. Nach der körperlichen Anstrengung kann man den Abend in einem der zahlreichen Heurigen (Buschenschanken) mit einem Gläschen Kremstaler Wein und einer herzhaften Brettljause ausklingen lassen. www.krems.info

TIPPS

LOISIUM Weinerlebniswelt & vinothek… heißt abtauchen in die unterirdische, spielerisch und künstlerisch inszenierte Welt des Weines, in die 900 Jahre alten Keller, in das traditionelle Lebensumfeld des Winzers. … heißt Einblick be-kommen in die moderne Wein- und Sektproduktion im Weingut Steininger. … heißt verzaubert werden von der uralten Mystik rund um das Thema „Wein und die Natur“ mit all seinen Sagen und Ge-schichten. … heißt stöbern in der NÖ Vinothek & Sektothek – verkosten, genießen und zu „Ab-Hof-Preisen“ mit nach Hause nehmen. www.loisium-weinwelt.at

Kittenberger ErlebnisgärtenEin Ausflug in die Kittenberger Erlebnisgärten ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Ob zum Früh-lingserwachen, Gartensommer, Blumenherbst oder Adventzauber, es gibt immer etwas Neues zu entdecken und erleben! Über 40 Themengärten bieten verwunschene Winkel, großzügige Aus-blicke, verschlungene Pfade, unendliche Farben-pracht in geografischer Vielfalt und in höchster gärtnerischer Perfektion. www.kittenberger.at

WEInWEG LangenloisDieser rund sieben Kilometer lange Erlebnisrund-weg führt durch die bekannten Langenloiser Lagen Dechant, Käferberg, Steinhaus und Schenkenbichl. Anhand von Informationstafeln und interaktiven Stationen lernen die Besucher das Weinbaugebiet und die Winzer und ihre Weine kennen und erfah-ren allerlei Wissenswertes über die Kultivierung der Reben. Eröffnung Mitte April 2013.www.langenlois.at

Geführte Segway-TourEine Tour mit dem Segway ist der perfekte Weg, das Kamptal aus einer anderen Perspektive zu entdecken. Dabei stehen sowohl der Fahrspaß als auch allerlei Wissenswertes über das Gebiet an oberster Stelle. Das selbstbalancierende, strombe-triebene Fortbewegungsmittel wird allein durch Verlagerung des Körpergewichts bewegt, ist bei- nahe lautlos und überdies umweltfreundlich.www.segway-kamptal.at

Ballonfahrt über das KamptalGenießen Sie über die Weingärten schwebend einen wunderbaren Blick über das gesamte Wein-baugebiet Kamptal. Der Pilot bringt Sie nicht nur wieder sicher auf die Erde zurück, sondern zeigt Ihnen die Hotspots des Kamptals von oben.www.ballon-langenlois.at

PACKAGES

Wein & Marille E-Bike-Tour 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung/Frühstücksbuffet im Weinhof Aufreiter Marillenweg „per pedes“Marillen- und Weinverkostungen im Hofladen1 x Wachauer Schmankerl-Menü in 3 Gängen mit einer Flasche WeinMiete E-Bike für 2 TageRundtour Angern–Göttweig mit dem E-BikeEintritt und Führung (Sammelführung) im Stift GöttweigTour Donauradweg mit dem E-Bike nach Joching/WeißenkirchenEssen im Restaurant Prandtauerhof der Familie Holzapfel

Pauschalpreis: € 156,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 20,–)Pauschalpreis: € 195,–/Person im GenießerzimmerBuchbar: April–November 2013, ab 2 Personen

Zu Gast beim Winzer 4 Tage / 3 Nächte 3 x Nächtigung/Frühstück im Doppelzimmer beim WinzerEintritt & Führung Weinerlebniswelt Winzer Krems WEIN.SINNEintritt im Karikaturmuseum KremsBrettljause inkl. 2 Stk. Gebäck beim Heurigen 3-gängiges Abendmenü inkl. Weinbegleitung im Wellenspiel Wachau

Pauschalpreis: € 299,–/Person im DZBuchbar: ganzjährig, ab 2 Personen

Erlebnis Kremstal 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung im ***Hotel Zierlinger in Senftenberg inkl. Frühstücksbuffet 1 x Abendessen im Rahmen der Halbpension im Hotel1 x 3-gängiges Gourmetmenü inkl. Weinbegleitung im Restaurant Weingut Nigl1 x Eintritt und Sammelführung im Stift Göttweig

Pauschalpreis: € 128,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 20,–)Buchbar: April–Mitte Oktober 2013, ab 2 Personen

Wein & Wellness 5 Tage / 4 Nächte 4 x Nächtigung/Frühstück im DZ Superior, Steigenberger Hotel and Spa Krems****Eintritt & Führung bei Winzer Krems WEIN.SINN täglich um 10.00 und 14.00 Uhr4-gängiges Abendmenü im HotelBrettljause inkl. 2 Stk. Gebäck beim Heurigen

Pauschalpreis: € 445,–/Person im DZBuchbar: ganzjährig, ab 2 Personen

PACKAGES

Weinerlebnis Kamptal – Urlaub für Weingenießer 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung in Eisenbock’s Strasser Hof*** mit Landfrühstücksbuffet4-gängiges Weinmenü mit korrespondierenden WeinenFreie Benutzung von Sauna und Dampfkammer, Ruheraum und SaunastüberlRundgang durch die LOISIUM Weinerlebniswelt inklusive Audioguide1 Weinprobe, 1 Flasche Grüner VeltlinerKellerführung und Verkostung von 5 Weinen im Weingut Topf in Straß im Straßertale

Pauschalpreis: € 157,–/Person im DZ (Einbettzimmerzuschlag: € 22,–)Buchbar: ganzjährig 2013

LOISIUM Weinsommer 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung im Design-Zimmer des LOISIUM Wine & Spa Resort Langenlois****Reichhaltiges Vintage-Gourmet-Frühstücksbuffet4-Gänge-Gourmetdinner am Anreisetag im Restaurant Vineyard3er-Weinprobe regionaler Weine an der HotelbarCakes & more, die süßen & sauren Schmankerl nachmittags an der Hotelbar50-minütige Traubenkernölmassage im LOISIUM Wine SpaVinoble-Weinbad zum Entspannen und Genießen auf dem ZimmerSinnlichkeit pur mit Saunen, Relax-Lounges, beheiztem Outdoor-Pool im WeingartenFrisches Obst, Nüsse und Kräutertee in der Spa Lounge & Bar Bademantel, Handtuch und Slippers während Ihres Aufenthalts

Pauschalpreis: € 266,–/Person im DZ „classic“ (Einbettzimmerzuschlag: € 40,–)Aufpreis: € 20,–/Person im DZ „prestige“Buchbar: April–Oktober 2013

KREMSTAL KAMPTAL

WEITERE TERMInE, InFORMATIOn UnD BUCHUnG

Donau nÖ Tourismus GmbH, 3620 Spitz an der Donau, Schlossgasse 3T +43 2713 300 60-60, Fax: DW 30, [email protected], www.donau.com

WEITERE TERMInE, InFORMATIOn UnD BUCHUnG

Waldviertel Tourismus 3910 Zwettl, Sparkassenplatz 1/2/2, T +43 2822 541 09, Fax: DW 36, [email protected], www.waldviertel.at FO

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Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Stand: Februar 2013

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Page 20: Weinreise an der Donau 2013

WAGRAM CARnUnTUM

WEITERE TERMInE, InFORMATIOn UnD BUCHUnGDonau niederösterreich GmbH3430 Tulln, Minoritenplatz 2, T +43 2272 67 56 60, www.tullnerdonauraum.at

TERMInE

Wagram Open3. Mai 2013, ab 19 UhrFeuersbrunn: Eröffnungsveranstaltung des „Früh-lingserwachens am Wagram“ im Verkostungszelt inmitten von Weingärten in Feuersbrunn–Grafen-wörth. Verkostung der Wagram-Sieger und Preis-verleihung. Pyrotechnikshow.

Frühlingserwachen am Wagram4./5. Mai 2013Feuersbrunner Kellergasse: Über 80 Winzerhöfe im Wagram öffnen ihre Tore. Beste Weine und kulinarische Köstlichkeiten.

4. Int. Pleyel Symposium17. Juni 2013, 9 UhrRuppersthal: Ignaz Joseph Pleyel-Museum. Das Pleyel-Museum ist weltweit die einzige Gedenk-stätte, die sich dem Leben und dem Werk des Komponisten, Klavierbauers, Verlegers, Domkapell-meisters und Gründers der „Salle Pleyel“ in Paris, Ignaz Joseph Pleyel, widmet.www.pleyel.at

13. Int. Ruppersthaler Weintraubenlauf30. Juni 2013Sie erwartet ein tolles Rahmenprogramm und eine interessante Streckenführung durch die Rieden am Wagram. www.weintraubenlauf.at

Kellergassenfest Feuersbrunn12.–14. Juli 2013Feuersbrunn: Eines der größten Weinfeste in Niederösterreich. Vielfach prämierte Weine von Topwinzern werden in neuem Kellergassenfest- konzept vorgestellt. www.feuersbrunn.at

17. Kellergassenfest Königsbrunn30. August – 1. September 2013Königsbrunn: Genießen Sie Wagramer Weine im tollen Ambiente des Kellergassenensembles.

TERMInE

Jungweinschnuppern6./7. April 2013Göttlesbrunn: Die Göttlesbrunner Winzer bitten zum Besuch in den Betrieben, Weinkellern und Päsentationsräumen.www.jungweinschnuppern.at

Carnuntum Experience14. August – 1. September 2013Region Carnuntum: Vielfältiger Festreigen der Rubin-Carnuntum-Weingüter mit insgesamt rund 70 Veranstaltungen für Weinfreaks ebenso wie für Familien.www.carnuntum-experience.com

Dorffest Arbesthal24./25. August 2013Traditionelles Dorffest mit den Winzern in der stimmungsvollen Kellergasse Arbesthal.www.goettlesbrunn-arbesthal.gv.at

Kellergassenfest Prellenkirchen24./25. August 2013Die Winzer verwöhnen ihre Gäste mit Schmankerln und Weinen in der Kellergasse. www.prellenkirchen.gv.at

Weinherbst – Höfleiner Winzerpfad26./27. Oktober 2013Die Höfleiner Winzer halten ihre Pforten offen und laden zur Verkostung von Weinen, Destillaten und Winzerschmankerln ein. An beiden Tagen fährt ein Panoramazug durch den Ort und bringt die Gäste zu den Winzern. www.hoeflein.gv.at

Carnuntiner Weinrundgang9. november 2013Petronell: Die Petroneller Winzer laden zur kulina-rischen Entdeckungsreise und zur Verkostung von gereiften Weinen und Fassproben.www.petronell.at

Weinherbst Arbesthal9./10. november 2013Verkosten Sie die Jungweine in der Arbesthaler Kellergasse.www.goettlesbrunn-arbesthal.gv.at

Leopoldigang16./17. november 2013Göttlesbrunn: Rund 20 Winzer öffnen ihre Keller-türen, präsentieren den neuen Jahrgang und laden zu Verkostungen ein.www.leopoldigang.at

TIPPS

Ignaz Joseph Pleyel-Museum RuppersthalDer Gedenkraum im Geburtshaus des Komponisten, Klavierbauers und Verlegers in Ruppersthal 108 zeichnet Pleyels Leben nach und gibt Einblick in das umfangreiche kompositorische Schaffen und in den Klavierbau (Bilder, Dokumente, Video, Tonträger). Prunkstücke der Ausstellung sind ein Original-Ignaz-Pleyel-Flügel, ein Original-Pleyel-Tafelklavier und Marionetten aus der Schaffenszeit des Komponisten.Ganzjährig Führungen jeden Samstag von 14–17 Uhr und jeden Sonntag, Montag und Freitag von 10–13 Uhr sowie jederzeit gegen Voranmeldung.3701 Ruppersthal 108T +43 2955 706 45, www.pleyel.at

Oskar-Mann-Heimatmuseum AbsdorfIm Museum ist eine heimatgeschichtliche Abhand-lung über den 864 erstmals erwähnten Ort sowie eine vielfältige volkskundliche Sammlung unter-gebracht. Auf vier Ebenen wird ein umfassender Überblick über die Geologie und Archäologie, die Kirchengeschichte, die Entwicklung der Landwirt-schaft und des Gewerbes und insbesondere den Bau der Franz-Josephs-Bahn gegeben. Tipp: Weinverkostung. In der Vinothek im Keller werden Weine der Absdorfer Winzer verkostet.3462 Absdorf, Hauptplatz 11

Der Alchemist – Museum Altes RathausEin Alchemistenlaboratorium aus dem 16. Jh.3470 Kirchberg am Wagram, Marktplatz [email protected] +43 2279 23 32

Das Inventar von OberstockstallMit seinen über 1000 Objekten ist der Fundkomplex von Oberstockstall, ausgegraben 1980, das umfang-reichste Inventar dieser Art. Wie die archäolo-gischen Befunde zeigen, handelt es sich um einen „geschlossenen Fund“ (alle Objekte sind zur gleichen Zeit an dieser Stelle deponiert worden). Der Fund-komplex enthält das volle Spektrum der Geräte, die in diesem Laboratorium in Verwendung standen. Die chemischen Rückstände und die Spuren der Benutzung, die an allen Objekten erhalten geblie-ben sind, machen dieses Inventar auch für die (al-) chemiehistorische Forschung besonders wertvoll. Das Inventar bietet Einblick in einen Arbeitstag in diesem Laboratorium. 3470 Kirchberg am WagramÖffnungszeiten: Samstag von 14–17 Uhr oder nach Voranmeldung unter T +43 2279 23 32

Schloss Stetteldorf am WagramBesichtigung nach [email protected] +43 2278 23 04

WeritasGebietsvinothek, Restaurant u. Regionszentrum www.weritas.at

TIPPS

Carnuntum DraisineAuf der stillgelegten Bahntrasse zwischen Bruckan der Leitha und Petronell kommen neben klassischen Fahrraddraisinen auch Draisinen mit Elektrounterstützung zum Einsatz. An der Mittel-station Rohrau erwartet den Draisinenfahrer eine Jausenstation.www.carnuntumdraisine.at

naturpark Mannersdorfer WüsteEin ehemaliges ummauertes Klosterareal, „St. Anna in der Wüste“, ist Kernstück des Naturparks. Die kulturhistorisch interessanten Reste des Klosters bilden mit der umgebenden Flora ein reizvolles Ensemble. www.naturparke.at/de/Naturparke/Niederoesterreich/Mannersdorf-Wueste www.mannersdorf-leithagebirge.gv.at

Archäologischer Park CarnuntumWeltweit einmalig wurden hier die wesentlichen Architekturtypen eines römischen Stadtviertels im historischen Kontext rekonstruiert: ein Bürgerhaus, eine prächtige Stadtvilla und eine öffentliche Thermenanlage. www.carnuntum.co.at

Schloss Hof Prinz Eugens prächtig restauriertes Schloss mit einzigartigem Barockgarten und vielen Veranstal-tungen von „Carnuntum Experience“-Weinpräsenta-tionen bis zum schillernden Barockfest.www.schlosshof.at

nationalpark Donau-AuenMitteleuropas größte zusammenhängende, ökologisch weitgehend intakte und naturnahe Aulandschaft.www.donauauen.at

PACKAGES

Wildheit umarmt Einfachheit 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung Landgasthof Mann***Picknick mit Wildspezialitäten inmitten der Weinriedenoder in einer romantischen Weingartenhütte Führung & Weinverkostung Vinothek Kolkmann3-Gänge-Menü Landgasthof Mann***

Pauschalpreis: € 134,–/Person im DZBuchbar: April–Oktober 2013, ab 2 Personen

Wagramer Heimweh 4 Tage / 3 Nächte3 x Nächtigung am Weingut Eintritt Garten TullnWagramer Hofjause bei einem Heurigen Weinverkostung am Weingut 4-Gänge-Menü (exkl. Getränke) Gebietsvinothek WeritasDer neue Trend – die Biolaufologie

Pauschalpreis: € 209,–/Person im DZBuchbar: Montag–Freitag von April–Oktober 2013, ab 2 Personen

Unser Tipp:Erkunden Sie die Vielzahl an Wagramer Radwegen oder pilgern Sie am Jakobsweg. Lauschen Sie bei klassischen Matineen, beim Grafenegger Musiksommer und den Schlossklängen. Kosten Sie sich durch die Wagramer Heurigen (Buschenschanken) und entführen Sie sich selbst in die verzauberten Kellergassen und Weingärten.

PACKAGES

Weinkulinarisches Wochenende 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung/Frühstück im ****Hotel Altes Kloster, Hainburg1 x 4-gängiges Candlelight-DinnerKleines Weinseminar3-gängiges warmes Winzermenü im Steingewölbekeller, Weingut Seidl, Bruck/Leitha 1 Flasche Rubin CarnuntumWeinerlebnis Prellenkirchen (Weinbaumuseum, Winzerjause & Weinkost) im Weingut Gratzer-Sandriester

Pauschalpreis: € 221,–/Person im DZBuchbar: ganzjährig

Römer, Wein & Mittelalter 3 Tage / 2 Nächte 2 x Nächtigung/Frühstück im ***Hotel-Restaurant „Zum goldenen Anker“, Hainburg 3-gängiges Schmankerlmenü im Restaurant „Zum goldenen Anker“Weinverkostung in der hauseigenen Vinothek mit 5 Proben Eintritt in die Kulturfabrik (Ausstellung „Im Lot – gebaute Geschichte in Carnuntum“)Eintritt Freilichtmuseum Petronell & Museum CarnuntinumExklusive Mittelalter-Privatführung mit einem Landsknecht

Pauschalpreis: € 164,–/Person im DZBuchbar: März–November 2013

WeinKultur in Carnuntum 3 Tage / 2 Nächte Hausgemachtes Begrüßungsgetränk 2 x Nächtigung/Frühstück im Weingut Edelmann    

Geführte Weingartenwanderung mit Picknick & Weinverkostung im Weinberg (ca. 2 Stunden mit 4 Weinproben)1 Flasche Wein am Zimmer3-gängiges Menü „Carnuntum“ beim Bittermann Vinarium Freier Eintritt in den Archäologischen Park Carnuntum (Freilichtmuseum, Museum Carnuntinum und Kulturfabrik Hainburg) Gesunde Überraschung bei der Abreise

Pauschalpreis: € 153,–/Person im DZBuchbar: März–November 2013

WEITERE TERMInE, InFORMATIOn UnD BUCHUnG

Donau niederösterreich GmbH2404 Petronell-Carnuntum, Hauptstraße 3T +43 2163 35 55-10, [email protected], www.carnuntum-marchfeld.com FO

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Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Stand: Februar 2013

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Page 21: Weinreise an der Donau 2013

www.donau.com/weinstrassen

Kostbares WeinlandDie Weinstraßen an der Donau in Niederösterreich:

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Bevorzugter Treffpunkt von Genießern und Kulturfreunden aus aller Welt.

Weinreiseangebote, Buchung & Information: Donau Niederösterreich TourismusSchlossgasse 3, 3620 Spitz | www.donau.com | [email protected]

Wachau Kremstal

Kamptal Traisental

Wagram Carnuntum