Mats Wahl: Sturmland – Die Reiter http://www.dtv.de/lehrer 1 Unterrichtspraxis Mats Wahl Sturmland – Die Reiter Reihe Hanser 62654 Thematik: Familienzusammenhalt und Verantwortung Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Problemen Pflichtbewusstsein und Liebe Herausgegeben von: Marlies Koenen Reihe Hanser in der Schule Klasse: 9-10 Erarbeitet von: Sabine Wierlemann
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Mats Wahl: Sturmland – Die Reiter http://www.dtv.de/lehrer 1
Unterrichtspraxis
Mats Wahl
Sturmland – Die Reiter
Reihe Hanser 62654
Thematik: Familienzusammenhalt und Verantwortung
Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Problemen
Pflichtbewusstsein und Liebe
Herausgegeben von: Marlies Koenen
Reihe Hanser in der Schule
Klasse: 9-10 Erarbeitet von:
Sabine Wierlemann
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Handlung
Zusammen mit ihren Eltern Anne, Gunnar sowie der jüngeren Schwester Lisa, dem älteren Bruder Vagn und dem Großvater Frans lebt die sechzehnjährige Elin auf einem einsamen Hof in Schweden. Die Familie kämpft mit einer Umwelt, die sich massiv verändert hat. So ziehen immer wieder heftige Stürme auf, die Wälder sind großflächig verwüstet, die Tiere verstrahlt und müs-sen wie die vergiftete Wildschweinpopulation gezielt vernichtet werden. Das Leben ist bestimmt vom Mangel. Bestimmte Le-bensmittel wie Südfrüchte oder Kaffee sind schwer zu bekom-men ebenso wie Rollenlager, ein Ersatzteil für die lebensnot-wendigen Windräder. Die Menschen sind auf den Zusammenhalt innerhalb der Familie angewiesen und auf die Kooperation in der Nachbarschaft.
Diese ist allerdings nach einem Streit zwischen Gunnar und Björn Torson im Gemeinderat empfindlich gestört. Elins Vater hat durch seine Intervention den Kauf des gemeindeeigenen Rastplatzes durch Björn verhindert. Als Björn schwerbewaffnet zusammen mit seinen Kindern Ida und Norman auf Gunnars Hof reitet, um ein Rollenlager zu kaufen – er ist der irrigen Ansicht, Björn habe die Ersatzteile gehortet – eskaliert das Verhand-lungsgespräch; Frans, der Großvater, weist die Eindringlinge ab. Björn reitet verärgert weg und Elins Familie fürchtet sich vor der Rache der Torsons.
Als Elin und ihr Bruder auf dem Rückweg vom Einkaufen sind, werden sie von Björn, Norman und Ida überfallen. Aus Notwehr tötet Elin Björn, Vagns Pferd wird getötet und er selbst wird von Ida und Norman verschleppt. Da Elin das einzige kampfbereite Familienmitglied ist (Björn wurde beim „Besuch“ der Torsons von Ida an der Hand verletzt, und Frans ist zu schwach), macht sie sich auf den Weg, um ihren Bruder zu befreien. Selber geschwächt durch das Fieber, eine Reaktion auf die Impfung gegen Yalun, reitet sie zum Hof der Torsons, den sie verlassen glaubt. Es stellt sich allerdings heraus, dass in einem Geheim-versteck im Keller ein Familienmitglied der Torsons zurückge-lassen wurde. Elin findet den völlig vom Fieber geschwächten Harald vor, dem sie mit Misstrauen begegnet, um den sie sich jedoch trotz allem kümmert. Sie richtet sich im Haus der Nach-barn auf einen längeren Aufenthalt ein, da ein aufziehender Sturm die weitere Suche nach ihrem Bruder unmöglich macht.
Von Harald erfährt sie, dass die Waldleute, versteckt lebende Oppositionelle, die wie Terroristen gesucht werden und denen sich auch Elins Tante Karin angeschlossen hat, das Haus kurz-zeitig als Unterschlupf genutzt haben. Das dürfte auch der Grund sein, warum die Jugendlichen das Ziel polizeilicher Untersuchungen geworden sind. Mit dem Hubschrauber fliegen Polizisten ein, die Elin verhören, um etwas über den Verbleib ihrer Tante zu erfahren. Obwohl Elin Karin einmal über die Video-Anlage des Hauses in einiger Entfernung vom Grundstück gesehen hat, verschweigt sie dies und ihre Lüge wird selbst bei einem Lügendetektor-Test nicht entdeckt.
Elin und Harald reden über ihre Familien und Elin erfährt, dass Harald von seiner Familie in eine Außenseiterrolle gedrängt
Die 16-jährige Elin lebt zusammen mit ihrer Familie auf ei-nem einsamen Hof in Schweden.
Kooperation ist lebenswichtig Ein Familienstreit eskaliert. Die Rachetat der Torsons Elin begegnet Harald Torson bei der Suche nach ihrem verschleppten Bruder Vagn.
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wurde und dass ihm der Tod seines Vaters nicht sonderlich nahe geht. Die beiden Jugendlichen verstehen sich immer bes-ser und finden in der Musik einen Anknüpfungspunkt, der sie eine emotionale Verbundenheit spüren lässt. Harald bietet Elin an, sie nach Nergården zu seinem Onkel Svante, bei dem er seine Geschwister und ihre Geisel vermutet, zu begleiten. Unterwegs werden die beiden durch einen Militärposten brutal festgenommen und erneut befragt. Unverhofft werden sie dann allerdings doch freigelassen und erreichen schließlich das Haus von Haralds Verwandten. Dort treffen die Jugendlichen auf Yalun-Kranke, die ihnen keine Gegenwehr bieten können. Svante will sich überdies nicht in den Handel zwischen Elin und Ida einmischen, vereitelt aber einen Angriffsversuch Idas und drängt seine Nichte, den Handel mit Elin einzugehen: Elin be-kommt ihren Bruder, und Ida darf als Gegenleistung ein Rollen-lager von Gunnar kaufen.
Weil Vagn zu schwach ist, um den ganzen Weg bis nach Hause reiten zu können, machen sie Station in Torp. Während Vagn langsam gesund wird, kommen Elin und Harald sich auch körperlich näher, sie schlafen miteinander. Vagn gefällt es nicht, als er mitbekommt, was seine Schwester für Björns Sohn emp-findet, aber er ist auf die Hilfe der beiden angewiesen, die ihn auf einem Karren nach Hause transportieren wollen. Unterwegs wird Harald hinterrücks erschossen, und Vagn besteht darauf, dass Elin ihren Freund zurücklässt, aus Furcht, auch sie könnte das Opfer Idas werden. Auch wenn Elin von klein auf immer wieder zu hören bekommen hat, dass man der Polizei nicht trauen kann, will sie jetzt doch ihre Hilfe in Anspruch nehmen, um Haralds Körper bergen zu lassen. Als sie an der nächsten Sicherheitskontrolle in einer der Polizistinnen jedoch ihre ehe-malige Mitgefangene Syria erkennt, lässt sie von dem Plan ab, zu groß ist ihr Misstrauen, Opfer eines Komplotts zu werden.
Die Geschwister erreichen den elterlichen Hof und ruhen sich von den Strapazen der Reise und den Ereignissen der vergan-genen Tage aus. Elin trauert um Harald, ihre Familie gibt ihr Halt und unterstützt sie auch, als erneut Polizisten erscheinen, um Elin zu befragen. Die Familie erfährt, dass Karin gefangen genommen wurde und dass Elin für den Fall, dass sie mit der Polizei kooperiert, dafür sorgen kann, dass ihrer Tante kleine Vergünstigungen während der Haft gewährt werden. In einem unbeobachteten Moment verrät der Polizist, den Elin bereits kennt, dass Ida nicht die Mörderin ihres Bruders ist.
Als Ida in Begleitung ihres Onkels auf Gunnars Hof erscheint, kann der Handel abgeschlossen werden, und Vagn erhält sogar die goldene Kette seiner Großmutter zurück, die Ida ihm ent-wendet hatte. Die Kontrahenten machen sich aber nach wie vor Vorwürfe und beschließen deshalb, Bullen-Olson als Vermittler einzuschalten.
Als Elin das Grab ihres Freundes besucht, nutzt sie die Gele-genheit und schaut bei ihrem Onkel, der Arzt ist, vorbei. Sie ist von Harald schwanger, und das erfüllt sie mit Freude.
Elin gelingt es, Vagn ‚freizukaufen‘. Harald wird hinter-rücks erschossen. Elin und Vagn erreichen den Hof der Eltern; Elin trauert um Harald. Elin erfährt voll Freude, dass sie schwanger ist.
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Kapitelübersicht
Kapitel Inhalt
1 Das Mädchen und seine Mutter erzählen alte Geschichten vom Schnee. Das Mädchen hat Angst, die Mutter versucht, die Tochter zu beruhigen. Immer wieder ist der aktuelle Sturm Gesprächsthema.
2 Das Mädchen, Lisa, sucht die Nähe ihrer Schwester Elin. Gemeinsam erwarten sie Elins Gratulanten zum 16. Geburtstag. Es kommen: die Mutter, der Mann, ein junger Mann und der Alte.
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Das Wohnhaus steht einsam inmitten eines vom Sturm zerstörten Waldes; die Bewohner haben das Haus mit Stacheldraht und Beton zu einer Festung umgerüstet. Mit Kameras beobachten sie die Außenwelt und bereiten sich bewaffnet auf die An-kunft der Torsons vor. Diese wollen ein Rollen-Lager für ihr Windrad kaufen, aber der Alte weist sie ab. Björn Torson ist verärgert und droht dem Alten mit Rache.
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Die Familie betrachtet die Film-Aufnahmen von der Ankunft der Torsons und bewertet die schwere Bewaffnung der Eindringlinge als Bedrohung. Die Familie entscheidet sich gegen einen Angriff der Torsons und will sich nur im Ernstfall verteidigen. Gunnar will Nachrichten schauen, auch wenn sie nur aus propagandistischen Parolen bestehen. Er erhofft sich Informationen darüber, „was sie uns glauben lassen wollen.“ (21)
5 Die Nachrichten berichten von der Einweihung eines neuen Regierungszentrums. Alle infrastrukturellen Maßnahmen wurden terrorsicher geplant.
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Elin verrichtet den Morgendienst und hört zusammen mit dem Großvater Klaviermusik. Zusammen mit ihrem Vater und dem Bruder Vagn arbeitet sie anschließend im Wald, bevor sie mit Vagn zu Wongs Supermarkt reitet. Unterwegs sehen sie einen „Beobach-ter“ und zwei Hubschrauber (28f.). Sie erhalten die Erlaubnis, den „Sicherheitsweg zwölf“ zu überqueren (29).
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Vagn und seine Schwester passieren die extremen Sicherheitsvorkehrungen des Supermarkts und gehen in ein Lokal, wo sie von einem „Robo“ bedient werden (33). Elin wünscht sich eine eigene Familie, weiß aber nicht, wie sie einen Mann kennenler-nen soll, wenn sie immer zu Hause ist. Ihre kleine Schwester Lisa will sie verkuppeln.
8 Die Geschwister entdecken Björn Torson und seinen Sohn Norman und alarmieren den Vater. Er gibt Anweisungen für eine sichere Heimkehr. Elin und Vagn entwickeln jedoch eigene Pläne, sie haben Angst und bereiten sich auf einen Angriff vor.
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Elin und Vagn stellen Lanzen her, müssen aber warten, bis sie den Sicherheitsweg überqueren dürfen. Sie beobachten eine Kolonne, die nach Grövelsjö fährt und wun-dern sich über die Angst der anderen. Vagn weiß mehr als die offiziellen Nachrichten berichtet haben. Er erzählt Elin von einem Angriff auf eine Kolonne. Auch das schwe-dische Königshaus soll aus Sicherheitsgründen nach Grövelsjö evakuiert werden.
10 Die Geschwister rüsten sich und werden tatsächlich angegriffen. Norman reitet mit Björn und Ida eine Attacke. Elin trifft Björn tödlich und wird von Ida mit der Armbrust angegriffen. Sie kann fliehen, ihr Bruder bleibt zurück und kämpft gegen Norman.
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Die Familie erwartet Elin und feuert Bolzen auf ihre Verfolgerin. Elin kann unverletzt das Haus erreichen. Die Familie ist erschüttert über den Angriff. Elin macht sich Vorwürfe, dass sie ihren Bruder zurückgelassen hat. Die Familie beschließt, dass Gunnar, wenn seine Verletzung verarztet ist, Vagn zurückholen soll.
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Gunnars Bruder Åke ist Arzt und kommt, um den Patienten zu versorgen. Gemeinsam berät die Familie, was zu tun ist, um Vagn zu retten. Sie sind sich einig, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht an die Ortspolizei zu wenden. Gunnar berichtet über die Meinungsverschiedenheit im Gemeinderat und den Rache-Schwur Björns, der vermutlich Auslöser des Angriffs war.
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Åke berichtet von seiner Tätigkeit als Arzt und schlägt für die Familie seines Bruders die Impfung gegen Yalun vor, alle lassen sich impfen. Karin, die Schwester von Elins Mutter Anna, ist verschwunden, die Familie weiß nichts über ihren Verbleib. Die Schwester wurde von der Polizei gesucht. Åke spricht Elin Trost zu.
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Ein Sturm zieht auf, gewaltige Schäden werden erwartet. Elin bereitet sich auf ein Zusammentreffen mit Norman vor, ihr Großvater gibt ihr Ratschläge. Elin soll ein Lager gegen die Freiheit ihres Bruders eintauschen. Sie träumt, dass ihr Bruder im Kampf getötet worden ist. Als Reaktion auf die Impfung fiebert sie. Die Familie macht das Haus sturmfest, und Elin macht sich auf den Weg nach Torp.
15 Auf ihrem Ritt wird Elin von Wildschweinjägern aufgehalten. Der Orkan zieht am Horizont auf, Elin erreicht Torp, findet dort aber niemanden von den Torsons vor. Die Bewohner scheinen in Eile geflüchtet zu sein.
16 Elin durchsucht das Haus und interessiert sich für die Zimmereinrichtung der Bewoh-ner. Der Sturm kommt immer näher. Elin rastet im Haus.
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Zufällig findet Elin einen Geheimweg, der von Normans Zimmer nach unten führt. Über die Bildwand meldet sich Harald, Björns Sohn, und bittet Elin um Hilfe. Er liegt mit Fie-ber im Keller. Elin hat Angst vor einer Falle, beschließt aber, dem Kranken zu helfen. Harald berichtet, dass vor ihr schon Waldleute im Haus waren.
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Harald ist so schwach, dass Elin ihm beim Anziehen der trockenen Kleider helfen muss. Als der Sandsturm beginnt, holt Elin ihr Pferd ins Haus. Auf der Bildwand wird Elin angezeigt, dass sich eine Gruppe bewaffneter Reiter dem Haus nähert, sie erkennt in einer der Personen ihre verschwundene Tante Karin.
19 Es stürmt immer noch. Um Strom zu sparen, schaltet Elin alle überflüssigen Geräte aus. Ihr Pferd ist nur schwer zu beruhigen. Harald schläft.
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Harald kommt zu Elin in die Küche. Das Fieber ist gesunken, aber er ist immer noch sehr schwach. Elin gibt sich als die Mörderin seines Vaters zu erkennen. Der Junge ist ungerührt, er hat sich vom Vater nie geliebt gefühlt. Er berichtet davon, dass er Vagn als Gefangenen im Haus gesehen hat und dass die Waldleute (inkl. Karin) die Haus-bewohner vertrieben haben.
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Elin ist immer auf der Hut vor einem Angriff von Harald. Schließlich findet sie doch Schlaf. Als Harald aufstehen kann, frühstücken sie gemeinsam. Jeder begegnet dem anderen mit Misstrauen. Elin erfährt, wohin Vagn gebracht wurde. Sie werden von Hubschraubern überrascht und sprechen sich ab, wie sie auf das Verhör, das sie erwartet, reagieren werden.
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Elin und Harald werden aufgefordert, das Haus ohne Waffen zu verlassen, andernfalls werde das Haus in die Luft gesprengt. Die Jugendlichen werden gefesselt, und Elin greift den Polizisten an, der sie hält, weil sie nicht erfährt, was mit ihrem Pferd passiert ist. Die Polizisten durchsuchen das Haus.
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Elin wird befragt und stellt sich vorerst stur. Als man ihr damit droht, ihre Familie im Stützpunkt einer Untersuchung zu unterziehen, kooperiert sie. Sie besteht darauf, Informationen über den Verbleib ihres Pferdes zu erhalten. Ihr Befrager wird ungedul-dig. Elin erfährt, dass die Wildschweinjäger, die sie auf ihrem Weg nach Torp getroffen hat, kurz nach ihrer Begegnung abgeschossen wurden. Elin erzählt nicht die ganze Wahrheit über den Zusammenstoß mit Norman, Björn und Ida. Sie bestreitet auch, ihre Tante Karin gesehen zu haben. Ihr Befrager macht einen Lügendetektor-Test mit ihr.
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Elin absolviert einen Lügendetektor-Test und lügt bei einigen Fragen. Der Befrager schöpft keinen Verdacht bei den Lügen. Er konfisziert ein nicht zugelassenes Radio und bietet Elin die Hilfe der Ortspolizei an, welche das Mädchen ablehnt.
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Harald und Elin versorgen die Tiere und stellen ein Ersatzwindrad auf. Sie richten sich ein, Elin duscht, Harald kocht und sie unterhalten sich. Harald wurde von Karin unter-richtet, die ihren Schülern die staatlich verordneten Beruhigungspillen weggenommen hat. Elin spielt auf Haralds Gitarre und singt dazu. Die beiden entdecken Gemeinsam-keiten und nähern sich einander an.
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Elin erfährt, dass Björn fast wahnsinnig geworden wäre, weil ihr Vater im Gemeinderat gegen ihn interveniert hat. Die Nachrichten vermelden einen Schlag gegen Terroristen, die Wettervorhersage gibt Auskunft über die radioaktive Strahlung in Schweden. Harald bietet an, sie nach Nergården zu begleiten, um Vagn zu finden.
27 Elin erfährt Einzelheiten über Haralds Familiengeschichte; seine Mutter hat die Familie verlassen, um in dem abgesperrten Gebiet mit den Strahlungskranken zu arbeiten. Elins Sympathie für Harald wächst.
28 Nachdem sie zusammen musiziert haben, schlagen Elin und Harald ihr gemeinsames Nachtlager vor dem Ofen in der Küche auf. Das Mädchen wird von Alpträumen geplagt, Harald kann gut schlafen. Zum Frühstück gibt es Kaffee.
29 Auf dem Weg nach Nergården wechseln sich die Jugendlichen auf dem Pferd ab. Sie werden von einer bewaffneten Patrouille brutal gefangen genommen und nach Nergården gebracht.
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In ihrem Gefängnis trifft Elin auf Syria, die gefesselt und nackt mit einem Sack über dem Kopf darauf wartet, was mit ihr geschehen soll. Sie wurde von den Militärs befragt und gefoltert, weil ihr Konspiration mit Terroristen vorgeworfen wurde. Elin trifft den Mann wieder, der sie bereits auf Torp befragt hat. Bei ihrer Verhaftung handelt es sich um ein Missverständnis, gesucht wird Elins Tante.
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Elin wird im Gefängnis gut versorgt, und Harald wird zu ihr in die Zelle gebracht. Beide freuen sich über das Wiedersehen, und Harald berichtet, dass er Todesangst hatte, weil ihm vorgeworfen wurde, Terroristen im Haus zu verstecken. Sie werden freigelas-sen und instruiert, wie sie sich zu verhalten haben. Das Fernglas, das sie zurückbe-kommen, ist mit einem Chip des Militärs präpariert, der mit einem Späher verbunden ist.
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Harald und Elin können die Nacht bei einer Frau verbringen. Dort berichtet Harald von seinen schlimmen Erlebnissen im Militärcamp. Elin tröstet ihn. Njalla, die Wirtin, erzählt, dass Björn in jungen Jahren um ihre Tochter geworben habe und auch, dass Haralds Onkel Svante das junge Mädchen vergewaltigt habe.
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Elin schmiedet Pläne, wie sie in Nergården verhandeln will. Harald ist skeptisch und warnt sie vor der Brutalität seiner Geschwister. Elin lässt sich nicht abhalten. Harald erzählt ihr von seiner Ex-Freundin Helga und von seiner Beobachtung, dass einer der Soldaten ein Robo war. Elin glaubt ihm nicht. „Sie haben keine Robos beim Militär. Das ist verboten.“ (164)
34 Njalla bekommt zum Abschied Kaffee geschenkt. Sie hat früher in der Politik gearbeitet und kennt Elins Vater. Gemeinsam machen sich Elin und Harald auf den Weg nach Nergården.
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Durch den Späher werden die Jugendlichen beobachtet. Sie einigen sich auf die sicherste Route, um sich dem Haus zu nähern, und werden von Haralds Onkel empfangen. Dieser beleidigt Harald und glaubt Elin die Geschichte von Björns Tod nicht. Elin trägt ihr Anliegen vor, Svante will es Ida und Norman überlassen, über den Tausch zu verhandeln. Elin erfährt, dass Vagn, wie die Familie Svantes, an Yalun erkrankt ist. Elin droht Svantes Familie mit der Rache ihrer Sippe, falls Vagn nicht frei-gelassen wird. Als Ida einen Angriff mit dem Messer starten will, hindert Svante sie daran und schlägt sie nieder.
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Elin verhandelt mit Svante und fordert Ersatz für das getötete Pferd. Harald hindert Ida daran, an ihr Messer zu gelangen. Svante gibt Vagn heraus und fordert Elin auf, ihren Teil des Handels auch einzulösen. Für das Pferd will er nicht bezahlen. Vagn ist krank und kann sich kaum im Sattel halten. Weil er es nicht bis nach Hause schafft, machen sie Station in Torp.
37 Elin und Harald versorgen den Kranken und richten sich für die Nacht ein. Sie rechnen mit der Rache Idas, fühlen sich aber noch in Sicherheit, weil Ida und Norman zu krank sind, um die Verfolgung aufzunehmen.
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Zur Unterhaltung spielen Harald und Elin Poker, der Verlierer muss Alkohol trinken, obwohl er keinem von beiden schmeckt. Sie spekulieren darüber, was die Waldleute oder Nils Dacke getan haben. Elin bietet Harald an, sie nach Hause zu begleiten, da er nicht in Torp bleiben kann, wenn seine Geschwister nach Hause kommen. Harald möchte nach Stockholm gehen, obwohl dort gesetzloses Gebiet (188) ist. Elin und Harald musizieren zusammen, kommen sich körperlich näher. Harald ist sich sicher, dass es immer Idas Wunsch war, „dass ich nicht existiere.“ (192)
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Elin und Harald haben miteinander geschlafen. Elin wird immer an Björn erinnert, wenn sie in Haralds Augen schaut. Vagn ist wach, ist aber noch zu schwach, um aufzustehen. Ida hat Vagns Kette an sich genommen, die er zurückhaben möchte. Vagn ist Harald gegenüber misstrauisch, er stört sich daran, dass seine Schwester mit ihm schläft.
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Harald und Elin unterhalten sich über den Besuch Björns bei Elins Familie und über den Überfall auf Elin und ihren Bruder. Vagn berichtet Harald von dem Überfall und von der Zeit seiner Gefangenschaft auf Svantes Hof. Elin und Harald spielen Strip-Poker. In der Nacht wird Elin von einem Albtraum geplagt.
41 Vagn ist immer noch sehr schwach, deshalb transportieren Elin und Harald ihn in einem Karren nach Hause. Harald wird auf dem Weg hinterrücks erschossen und Elin fällt es schwer, ihn zurückzulassen. Vagn hat Sorge, dass Ida auch Elin erschießen wird.
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Unterwegs erfahren Elin und Vagn, dass Norman an einer Lungenentzündung gestor-ben ist. Bei einer Sicherheitskontrolle verlangt Elin einen Polizisten zu sprechen, damit der sich um den toten Harald kümmert. Vagn ist strikt dagegen, sich an die Polizei zu wenden, er fürchtet sich vor einer Verhaftung. In einer der Polizistinnen erkennt Elin Syria, ihre ehemalige Mitgefangene. Bevor sie erkannt wird, gibt sie das Zeichen zum Aufbruch.
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Die Reise wird durch eine Absperrung verzögert, der Grund für das Warten ist nicht bekannt. Elin erzählt ihrem Bruder von Syria und der hält die Konfrontation mit einer Mitgefangenen für eine Methode der Polizei, an Informationen zu kommen. Elin erfährt, dass vier Brücken und Teile des Sicherheitsweges gesprengt wurden und dass die Kommunikation ausgeschaltet ist. Außerdem wurden „Raketen in Richtung Regie-rungskomplex gefeuert.“ (213)
44 Elin kann ihr Mobil wieder benutzen und meldet sich bei ihrer Familie. Zu Hause werden sie erwartet und Elin erzählt ihre Geschichte. Die Erinnerung an Harald übermannt sie.
45 Vagn und Elin bleiben im Bett, die Familie respektiert das Ruhebedürfnis der beiden. Vagn berichtet Frans von Elins Liebe.
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Elin räumt die Gitarren, eine Erinnerung an Harald, in die Abstellkammer. In den Nach-richten wird über die Ermordung Haralds sowie über das Verschwinden Björns und den Tod Normans in Folge der Grippe berichtet. Zwei Reiter, eine Ortspolizistin und ein Polizist der Staatspolizei nähern sich dem Hof. Frans empfängt die Ankömmlinge und verweigert ihnen ein Gespräch mit Elin. Die Polizisten haben einen Film von Karin dabei und dürfen schließlich ins Haus.
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Die Familie erfährt, dass Karin verhaftet wurde und verhört wird. Ihr wird Terrorismus und Mord vorgeworfen, sie wartet auf ihren Prozess. Wenn Elin mit den Polizisten ko-operiert, kann Karin mit Vergünstigungen in der Haft rechnen. Elin soll über Haralds Tod aussagen. Elin wird wütend, weil sie sich manipuliert fühlt. Sie erzählt, dass sie nur wieder in die Schule gehen möchte, wenn sie kein „Cool“ nehmen muss.
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Die Polizisten verschwinden, der ältere Polizist kehrt zurück; er hat seine Brille verges-sen und nutzt die Chance, ungestört mit Elin zu sprechen. Er verrät ihr, dass Harald nicht von Ida ermordet wurde. Elin hat den Verdacht, dass es beim Militär einen Ver-räter gibt, der Informationen an die Waldleute weitergegeben hat, wegen derer Harald getötet wurde. Svante Torson kündigt seinen Besuch an, um den Handel abzuschlie-ßen; er wird ein Pferd als Ersatz für das eingebüßte Tier mitbringen. Gunnar nennt Ida den Preis für das Lager und fordert Vagns Kette zurück. Ida äußert Zweifel daran, dass sie noch an dem Geschäft interessiert ist.
49 Elins Familie bereitet sich auf Svantes Kommen vor, sie fürchtet sich vor einem Angriff, will aber nach dem Tod Björns wieder eine gute Nachbarschaft aufbauen.
50 Svante erscheint mit Ida, die Elin vorwirft, ihren Bruder erpresst zu haben und für sei-nen Tod verantwortlich zu sein. Jeder macht dem anderen Vorwürfe und fordert Ge-nugtuung. Sie einigen sich, Bullen-Olson als Vermittler einzuschalten.
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Elin besucht zusammen mit Vagn Haralds Grab. Sie spricht mit ihrem toten Freund und erzählt ihm von ihrer morgendlichen Übelkeit, deren Ursache sie nicht überrascht. Ihr Onkel untersucht sie und stellt ihr frei, sich für oder gegen das Kind zu entscheiden. Elin ist „völlig in sich versunken. Und als sie anfängt zu weinen, ist das, was sie fühlt, eine unendliche Freude.“ (251)
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Problematik Bei der Auseinandersetzung mit dem Roman von Mats Wahl bieten sich zwei Optionen an. Auf der einen Seite kann man die Entwicklung der Handlung und der Figuren untersuchen, auf der anderen Seite bietet sich eine thematische Herangehensweise an, die Fragestellungen jenseits des sich chronologisch entfal-tenden Handlungsfadens aufgreift. Hierzu gehört die Problema-tisierung der gesellschaftspolitischen Realität der dargestellten Zeit. Der Autor hat die Handlung in Schweden angesiedelt, aber nur einzelne geographische Angaben scheinen dem Leser ver-traut, das übrige Setting sorgt immer wieder für Befremdung. Nur vordergründig finden wir uns als Leser in dieser anschei-nend bekannten Welt zurecht. Sind es anfangs nur vereinzelte Hinweise beispielsweise auf die Verknappung bestimmter, für uns heute selbstverständlicher Konsumgüter wie Zitrusfrüchte oder Kaffee, so werden die Zeichen deutlicher und beunruhi-gender und weisen darauf hin, dass die Zeit, in der Elin lebt, nur noch einige (optische) Gemeinsamkeiten mit der Lebenswirk-lichkeit der Leser des Romans hat. Die Umwelt ist zerstört – man erfährt von verstrahlten Wildschweinen, entwurzelten Wäldern, Stürmen und Blutregen. Aber auch die gesellschaftlichen Struk-turen scheinen sich wieder auf die Ebene vormoderner Archaik zurückentwickelt zu haben. Die Menschen haben Angst, schützen ihr Hab und Gut und verlassen nur schwer bewaffnet das Haus. Der Staat scheint kein Garant mehr für den Schutz des Indivi-duums darzustellen. Elin lernt früh, dass man der Ortspolizei nicht vertrauen kann. Ihre Tante hat die Familie verlassen, um sich einer Gruppe Oppositioneller, den Waldleuten, anzuschließen, die gegen das System arbeiten und offiziell als Terroristen gesucht werden. Der Staat ist auf dem Rückzug, die Regierung und die Königsfamilie haben sich unter größten Sicherheitsvorkehrungen in ein sicheres Gebiet evakuiert. Die Menschen können sich nicht frei bewegen, immer wieder müssen sie Sicherheitsstraßen und Kontrollpunkte passieren und werden via Handy oder per Drohne überwacht. Eine regulierende freie Presse, die der staat-lichen Indoktrination entgegenwirkt, die schon mit der zwangs-weisen Einnahme von Beruhigungspillen während der Schulzeit beginnt und sich über propagandistische Berichterstattung im weiteren Leben fortsetzt, scheint es nicht zu geben.
Diese Erfahrungen haben Elin geprägt. Sie kann Ungerechtigkeit nicht ertragen: „Ich halte das nicht aus, über etwas informiert zu werden, gegen das ich nichts tun kann.“ (23) Von klein auf hat sie erfahren, dass man als Individuum durchaus die Chance hat, sich dem System zu entziehen. Beispielsweise wird sie zu Hause unterrichtet, weil sie keine Schule besuchen wollte, in der sie die staatlich verordneten Beruhigungspillen schlucken muss. Von Harald, der von ihrer Tante Karin unterrichtet wurde, bevor sich diese der aus dem Untergrund heraus agie-renden Opposition anschloss, erfährt sie, dass Karin ihren Schü-lern die Cool-Pillen abgenommen hat.
Die sechzehnjährige Elin wird zur Heldin des Romans, als es darum geht, ihren Bruder aus den Händen seiner Entführer zu befreien. Mutig stellt sie sich den Gefahren und beweist, dass sie umsichtig und verantwortungsbewusst handeln kann. Mit gesundem und verständlichem Misstrauen begegnet sie Harald
Die gesellschafts- politische Realität des Romans Verknappung von Konsumgütern Umweltzerstörung Zurückentwicklung gesellschaftlicher Strukturen Der Staat stellt keine Schutzmacht mehr dar. Elins Verständnis von Gerechtigkeit Verantwortungs-fähigkeit und empa-thisches Handeln
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und erkennt aber trotz allem auch ihre Verantwortung, dem Kranken zu helfen und nimmt sie an. Trotz der widrigen Umstände, in denen Elin aufwächst, hat sie sich zu einer empa-thischen Person entwickelt, die ihr soziales Gewissen spürt, empfänglich für Kunst ist und bereit, jenseits aller Konventionen zu lieben.
Diese thematische Bandbreite bietet viele verschiedene Ansatz-möglichkeiten für den Einsatz von „Sturmland – die Reiter“ im Unterricht. Für die jugendlichen Leser dürfte es leicht sein, sich mit Elin zu identifizieren, da sie für Ideale steht, die für die Schüle-rinnen und Schüler ebenfalls zentral sein dürften: Verantwortung & Pflichtbewusstsein, Mut & Tapferkeit, Familiensinn & Liebe. Aber auch die Dimension, die sich parallel zu der Ebene der spannungsreichen Rettungs-Geschichte bzw. der romantischen Liebensgeschichte entfaltet, übt sicher eine große Anziehungs-kraft auf die Schülerinnen und Schüler aus. Diskussionen über das „System“, über die Situation der Umwelt, über das Verhalten der Polizei und des Militärs knüpfen an den Interessen der Jugendlichen an, die in diesem Alter ein erstes Gespür für politische Positionen, für das Funktionieren einer Gesellschaft jenseits des familiären Kreises und für ethisch-moralische Frage-stellungen entwickeln.
Die Romanfigur verkörpert Ideale und Positionen der Leser
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Didaktisch-methodische Überlegungen Die Arbeitsblätter sollen sowohl einen Anreiz für die Schülerin-nen und Schüler schaffen, die eigenen Lese-Erfahrungen zu reflektieren als auch Möglichkeiten zur textanalytischen Arbeits-weise bieten.
Mit M1 kann untersucht werden, wie der Autor Mats Wahl es schafft, gleich zu Beginn des Romans Spannung aufzubauen. Die Schülerinnen und Schüler formulieren ausgehend von der Textanalyse eigene Hypothesen zum weiteren Verlauf der Hand-lung.
M2 nimmt mit der Erstellung von Rollenkarten die Figuren des Romans in den Blick. Die Schülerinnen und Schüler sollen passende Schauspieler für die Besetzung der Figuren auswäh-len. Hierzu müsste sichergestellt sein, dass sie im Internet recherchieren und nach Möglichkeit Fotos bekannter Schauspie-ler finden und auch ausdrucken können. Falls die Schülerinnen und Schüler noch nicht mit dem Begriff Soziogramm vertraut sind, bietet es sich an, ein fiktives schematisches Soziogramm an der Tafel vorzustellen. Es wäre auch denkbar, die Rollenkar-ten in Kooperation mit dem Fach Kunst erstellen zu lassen, evtl. als Collage mit passenden Attributen, Kostümen etc.
M3 thematisiert die Beziehung zwischen Pferd und Mensch. Anhand ausgewählter Textstellen erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über den Symbolgehalt der Pferde. Sie lernen die Reaktionen der Pferde als Spiegel der menschlichen Gefühle zu deuten. Hier wäre das Fach Biologie eine passende Ergänzung, um aus naturwissenschaftlicher Sicht das Wesen der Pferde zu untersuchen.
M4 stellt in der Überschrift die provokante Frage: Nachrichten = Propaganda? Nach einer Recherche zum Begriff Propaganda schulen die Schülerinnen und Schüler ihr Argumentationsver-mögen in einer Diskussion und vergleichen abschließend die Situation einer freien Presse mit der Stellung der Medien im Roman. Sie informieren sich über die rechtsstaatlichen Mittel der Protestmöglichkeiten und vergleichen sie mit Elins Möglichkeiten des Protests. Das Fach Politik kann hier als Kooperationspartner herangezogen werden, eventuell bietet sich auch eine histori-sche Spurensuche zum Thema „Meinungsfreiheit/Presse-freiheit“ an.
M5 beleuchtet die Kraft der Metaphern. Den Schülern sollten weiße leere Blätter sowie Magnete bzw. Klebeband zur Verfü-gung stehen, um die Ergebnisse aufzuhängen. Neben einer Stilkunde zum Bau und der Wirkungsweisen der Metaphern sollen die Schülerinnen und Schüler selbst aktiv werden und sich sprachschöpferisch an der Formulierung eigener Metaphern versuchen.
M6 regt an zur detaillierten sprachlichen Analyse. Der Perspek-tivwechsel besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler aus der Romanvorlage ̶ dem Angriff Elins durch die Torson-Familie ̶ einen sachlich-berichtenden Zeitungsartikel schreiben sollen. Weiterhin sollen sie für Elins Heimkehr ein Mini-Drehbuch verfassen. Besonders engagierte Klassen finden sicher Freude daran, dieses Drehbuch in einen kleinen Film umzusetzen.
Textanalytische Arbeitsweisen Spannungsaufbau Erstellen von Rollenkarten und eines Soziogramms Beziehung Pferd und Mensch Die Bedeutung einer ‚freien Presse‘ Entwickeln von Metaphern Kreative Schreib-anregung
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M7 nimmt Elins Gefühle als Gesprächsanlass. Elin verrät ihrer Familie und dem Leser nicht, wie sie sich fühlt, nachdem durch ihren Schuss Björn Torson gestorben ist. Die Schülerinnen und Schüler sollen diese Leerstelle im Roman füllen, indem sie aus Elins Perspektive ein Elfchen verfassen. Anknüpfend an die konkreten Erfahrungen der jugendlichen Leserinnen und Leser thematisiert M7 auch die Rolle der Träume im Roman. Um tat-sächlich über den weiteren Verlauf der Handlung spekulieren zu können, sollte die Lektüre bei der Bearbeitung von M7 noch nicht weiter vorangeschritten sein als bis zur Seite 64.
Mit M8 werden offene Fragen, die in der Romanhandlung an verschiedenen Stellen auftauchen und die erst nach und nach beantwortet werden, thematisiert. Die Lektüre sollte mindestens bis Seite 113 erfolgt sein. Die Schülerinnen und Schüler stärken hier ihre Arbeitskompetenz in der Partnerarbeit, recherchieren und diskutieren gemeinsam. Es sollte von der Lehrkraft darauf geachtet werden, dass die Rahmenbedingungen für den Mini-Vortrag vor Beginn bekannt gegeben werden (Dauer, Hilfsmittel, freier Vortrag etc.).
Die Bearbeitung von M9 bietet sich lektürebegleitend wie auch nach Abschluss des Leseprozesses an. Hier werden die gesell-schaftspolitischen Entwicklungen in den Blick genommen, die beim Leser immer wieder für Fremdheitserfahrungen sorgen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ausgehend von kleinen Beurteilungsaufgaben den Schritt zu einer komplexen Erörte-rungsaufgabe meistern und abschließend Argumente abwägen und zu einer eigenständigen Beantwortung der Frage kommen: Lebt Elin in Zeiten des Krieges?
M10 verknüpft die Frage nach dem Glück, das Elins Onkel im Gespräch mit seiner Nichte thematisiert, mit der Bedeutung Im-manuel Kants. Die Schülerinnen und Schüler werden angehal-ten, die Bedeutung des Aufklärers zu recherchieren und wenden eine seiner zentralen Aussagen gleich in der Praxis an, indem sie sich die Antwort Kants auf die Frage Was ist Aufklärung? durch eigenes Nachdenken erschließen. (Lösung des Puzzles: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermö-gen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.) Bei diesem Material bieten sich Anknüpfungspunkte an das Fach Ethik/Philosophie an, wo auch Ausschnitte aus Kants Text „Was ist Aufklärung“ gelesen und in seinem histori-schen Kontext verortet werden könnten.
M11 stellt die Figuren Elin und Harald in den Mittelpunkt. Die Annäherung der Jugendlichen erfolgt im Roman fast unmerklich, der Autor bleibt vage in seiner Aussage. Diese Leerstelle sollen die Schülerinnen und Schüler füllen und einen Text schreiben, der sich in den Absatz des Originals nahtlos einfügt. Auch der Figur Harald sollen sich die Lerner durch einen kreativen Schreibauftrag nähern.
M12 zeigt die Kraft der Musik, die das verbindende Element der beiden Verliebten ist. In ganz besonderer Weise kann hier der Bezug zur Lebenswirklichkeit der jugendlichen Leser hergestellt werden, die wie Elin auch bestimmte Songtexte besonders in Zusammenhang mit dem eigenen Leben setzen. Für den musi-
Eine Leerstelle füllen Einen Vortrag vorbereiten Erörterung Reflexion des Kantschen Begriffs von ‚Aufklärung‘ Schreib-Annäherung an die Romanfiguren Elin und Harald Die Bedeutung der Musik
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kalischen Rundgang sollten ausreichend leere Blätter für die Rückmeldung der Klassenkameraden zur Verfügung stehen. Um die von den Schülerinnen und Schülern ausgewählten Lieder anhören zu können, sollte jeder einen Kopfhörer sowie einen CD-Spieler oder ein Handy mitbringen. Die Geschichte der jugendlichen Popkultur könnte fächerverbindend durch das Fach Musik aufgegriffen werden. Hier wäre z.B. auch denkbar, Instrumentalversionen von (unbekannten) Liedern mit eigenen Songtexten zu versehen.
M13 fragt sowohl nach dem Bauplan der Geschichte, der durch eine Spannungskurve veranschaulicht werden soll wie auch nach der Bedeutung einzelner Kapitel. Damit wird die Struktur des Romans sowohl auf der Mikro- als auch auf der Makro-ebene analysiert und interpretiert.
M14 fragt danach, warum sich Harald gegen seine Schwester Ida stellt und regt damit an, die schwierige Familienkonstellation der Torsons an einer konkreten Textstelle zu analysieren. Die Beurteilungsgrundlage wird Stück für Stück erweitert, wenn die Schülerinnen und Schüler weiteren Hinweisen im Buch nach-gehen. Abschließend sollen die Lerner prüfen, ob das Zitieren der Figur Wilhelm Tells als Interpretationsgrundlage für den Charakter Haralds herangezogen werden kann.
Mit M15 werden kooperative Arbeitsformen initiiert, indem die Lerner einen Vergleich der Verhör-Szenen vornehmen sowie fiktive Verhörszenen mit Hilfe der Aktionskarten nachspielen sollen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Befragten wissen, welcher Frage die Polizisten nachgehen. Die hier gesammelten Erfahrungen sollen die Grundlage für die Beurteilung von Elins Verhalten der Polizei gegenüber bieten.
M16 knüpft bei der Thematisierung der Liebe an den persönli-chen Erfahrungshorizont der Schülerinnen und Schüler an. Durch die Interpretation der literarischen Gestaltung des The-mas Liebe findet hier die Interpretation auf der Meta-Ebene der literarischen Gestaltung durch den Autor statt.
M17 fordert die Schülerinnen und Schüler dazu auf, eine Frage zu beantworten, die Elin während eines Verhörs gestellt wird. Was ist eine gute Schule? Der Vergleich der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler mit der Darstellung im Roman und der Meinung der Heldin zeigt noch einmal das Identifikations-potenzial, das die Protagonistin den jugendlichen Leserinnen und Lesern bietet. Dieser Aspekt beweist erneut, dass der Roman sich für die Jugendlichen in ganz besonderer Weise eignet, eine Folie zur Reflexion der eigenen Lebenswirklichkeit zu sein und Motivation zur kritischen Auseinandersetzung zu erreichen.
Analyse des Roman-Bauplans Ein Interpretations-angebot: Harald und Wilhelm Tell Nachspielen fiktiver Verhör-Szenen Themenaspekt: Liebe Was ist eine gute Schule?
Fächerübergreifende Aspekte Die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen bietet sich bei folgenden Materialien an: M2 (Kunst), M3 (Biologie), M4 (Geschichte/Politik), M10 (Ethik/Philosophie), M12 (Musik).
Verweise auf das Arbeitsmaterial
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Anregungen zur Texterschließung und -bearbeitung
M1 Erste Eindrücke
Die Stimmung im ersten Kapitel
Die Natur wird __________________ dargestellt.
Das Mädchen fühlt sich _______________.
Die Mutter reagiert ________________ als die Tochter sie auf die verschwundene Tante anspricht.
Die Eltern begegnen den Ängsten ihrer Tochter ________________.
Die Stimmung im ersten Kapitel empfinde ich als ___________________, weil ________________
1. Bei einem Besuch ihres Onkels Åke kommt es zu einem sehr persönlichen Gespräch zwischen
ihm und Elin über das Thema Glück. Lies das Gespräch noch einmal durch. Du findest es im
Buch auf Seite 68 unten bis Seite 69 Mitte.
2. Erkläre, was das Zitat Immanuel Kants zu bedeuten hat und stelle einen Zusammenhang zur
Handlung des Romans her. Warum erwähnt Elins Onkel dieses Zitat?
3. Schneide die Puzzle-Teile oben aus und ordne sie zu zwei sinnvollen Sätzen. Dann erhältst du
die Antwort Kants auf die Frage: Was ist Aufklärung?
4. Recherchiere, welche Bedeutung Immanuel Kant zukommt.
5. Nimm Stellung dazu, warum gerade Elin ein Beispiel für ein im Sinne Kants aufgeklärtes
Verhalten ist.
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M11 Elin & Harald
„Sie liegt wach und lauscht den Geräuschen aus seinem Zimmer. Hin und wieder glaubt sie, dass sie hört, wie er sich bewegt. Sie hält das Messer in der Hand, und als sie ein paar Stunden dagelegen hat, ohne einschlafen zu können, steht sie auf, klettert über die gespann-te Schnur und öffnet die Tür.
Er schnarcht und sie geht zum Bett, aber kann sein Gesicht in der Dunkelheit nicht aus-machen. Sie stößt gegen einen seiner Stiefel, bückt sich und nimmt beide hoch. Als sie in die Küche zurückgeht, stellt sie sie in einen der Küchenschränke.
1. Elins Großvater unterhält sich mit Vagn über seine Enkelin: „’Wie war das mit Elin und Harald?’, fragt Frans und lässt sich neben Vagn nieder, der Suppe von einem Löffel schlürft. ‚Sie hat sich verliebt.’ ‚Wie sehr?’ ‚So sehr man kann.’“ Rekapituliere ausgehend von dem Zitat die Stationen von Elins und Haralds Liebe.
2. Vervollständige die Sätze zum Thema Liebe aus deiner persönlichen Sicht.
3. Vervollständige die Sätze noch einmal, dieses Mal entweder aus der Perspektive Elins oder aus der Perspektive Haralds.
4. Vergleicht die Einstellungen der beiden jungen Menschen miteinander und beurteilt, ob der Autor Mats Wahl das Verliebtsein der Jugendlichen glaubwürdig umgesetzt hat.
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