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SEKEMs Journal für Wirtschaſt, Gesellschaſt, Kultur und Ökologie in Ägypten Insight Nr. 118 - Juli 2012 SEKEM Insight | Juli 2012 | Seite 1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, SEKEM ist nicht mit einem Ver- treter persönlich auf der Konfe- renz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung, auch „Rio+20“ genannt, anwesend. Eine Reise von Ägypten nach Rio de Janeiro würde enorme Kosten ver- ursachen, und zwar ganz beson- ders für die Umwelt. 7,5 Tonnen CO 2 würden allein durch den Flug in die Atmosphäre entlas- sen. Hinzu kämen die materiellen Kosten für Unterbringung, Reise- verkehr und den Besuch der Ver- anstaltung vor Ort. So wichtig es ist, dass Menschen auch global zusammenkommen und sich darüber verständigen, wie sie ein globales Regelwerk zum Schutz der Umwelt auf den Weg bringen wollen: SEKEMs Mit- arbeiter bleiben zu Hause. Und finanzieren mit dem gesparten Geld lieber neue Entwicklungs- projekte vor Ort. Neue biolo- gische Kleinkläranlagen zum Beispiel, wie Sie sie auf dem Bild rechts sehen können. Sie tragen auf natürliche Weise zum Wasser- schutz bei. SEKEM hat zum Thema „Rio+20“ auch eine klare Position. Die stellen wir Ihnen in unserem Leitartikel vor. A nlässlich des Rio+20 Earth Summit kündigte jetzt eine Gruppe von 45 Geschäftsführern ihr Engagement für eine bessere Wasserbewirtschaftung durch ihre Unternehmen an und rief die am Gipfel teilnehmenden Regierungen dazu auf, der Bewältigung der glo- balen Wasserkrise oberste Priorität zu geben. Das Kommuniqué trägt die Namen aller 45 Führungskräfte. Helmy Abouleish unterzeichnete das Dokument im Namen der SEKEM Initiative. Politische Maßnahmen und internationale Partnerschaften Die Geschäftsführer skizzieren eine Reihe von politischen Maßnahmen, zu denen sich die Regierungen ihrer Ansicht nach verpflichten sollten, um bedeutende Fortschritte auf dem Wege zu einem besseren Schutz glo- Editorial Ihr Redaktionsteam SEKEM: Mehr politisches Engagement zum Schutze globaler Wasserreserven Anlässlich der Konferenz “Rio+20” hat die SEKEM Initiative in einer Pressemitteilung die Bedeutung internationaler Partnerschaften für den Schutz der globalen Wasserreserven hervorgehoben. Rio+20-Konferenz Helmy Abouleish zeichnet Kommuniqué Eurythmie Eurythmie-Karawane erreicht Ägypten Nachhaltigkeit SEKEM veröffentlicht fünften Bericht SEKEM finden sie im Internet auch auf: Mit Hilfe internationaler Fördergelder hat SEKEM mehrere Bio-Kläranlagen gebaut, die auf natürliche Weise dabei mithelfen, die Qualität von SEKEMs wichtigsten Ressource zu erhalten.
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SEKEM Insight 07.12 DE

Mar 24, 2016

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SEKEMs monatliches Journal für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie in Ägypten.
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Page 1: SEKEM Insight 07.12 DE

SEKEMs Journal für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie in Ägypten

InsightNr. 118 - Juli 2012

SEKEM Insight | Juli 2012 | Seite 1

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

SEKEM ist nicht mit einem Ver-treter persönlich auf der Konfe-renz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung, auch

„Rio+20“ genannt, anwesend. Eine Reise von Ägypten nach Rio de Janeiro würde enorme Kosten ver-ursachen, und zwar ganz beson-ders für die Umwelt. 7,5 Tonnen CO2 würden allein durch den Flug in die Atmosphäre entlas-sen. Hinzu kämen die materiellen Kosten für Unterbringung, Reise-verkehr und den Besuch der Ver-anstaltung vor Ort.

So wichtig es ist, dass Menschen auch global zusammenkommen und sich darüber verständigen, wie sie ein globales Regelwerk zum Schutz der Umwelt auf den Weg bringen wollen: SEKEMs Mit-arbeiter bleiben zu Hause. Und finanzieren mit dem gesparten Geld lieber neue Entwicklungs-projekte vor Ort. Neue biolo-gische Kleinkläranlagen zum Beispiel, wie Sie sie auf dem Bild rechts sehen können. Sie tragen auf natürliche Weise zum Wasser-schutz bei. SEKEM hat zum Thema

„Rio+20“ auch eine klare Position. Die stellen wir Ihnen in unserem Leitartikel vor.

A nlässlich des Rio+20 Earth Summit kündigte jetzt eine Gruppe von 45

Geschäftsführern ihr Engagement für

eine bessere Wasserbewirtschaftung

durch ihre Unternehmen an und rief die

am Gipfel teilnehmenden Regierungen

dazu auf, der Bewältigung der glo-

balen Wasserkrise oberste Priorität

zu geben. Das Kommuniqué trägt

die Namen aller 45 Füh rungs kräfte.

Helmy Abouleish unterzeichnete

das Dokument im Namen der SEKEM Ini tia tive.

Politische Maßnahmen und internationale Partnerschaften

Die Geschäftsführer skizzieren eine Reihe von politischen Maßnahmen, zu denen sich die Regierungen ihrer Ansicht nach verpflichten sollten, um bedeutende Fortschritte auf dem Wege zu einem besseren Schutz glo-

Editorial

Ihr Redaktionsteam

SEKEM: Mehr politisches Engagement zum Schutze globaler Wasserreserven

Anlässlich der Konferenz “Rio+20” hat die SEKEM Initiative in einer Pressemitteilung die Bedeutung internationaler Partnerschaften für den Schutz der globalen Wasserreserven hervorgehoben.

Rio+20-KonferenzHelmy Abouleish zeichnet Kommuniqué

EurythmieEurythmie-Karawane erreicht Ägypten

NachhaltigkeitSEKEM veröffentlicht fünften Bericht

SEKEM finden sie im Internet auch auf:

Mit Hilfe internationaler Fördergelder hat SEKEM mehrere Bio-Kläranlagen gebaut, die auf natürliche Weise dabei mithelfen, die Qualität von SEKEMs wichtigsten Ressource zu erhalten.

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SEKEM Insight | Juli 2012 | Seite 2

baler Wasserressourcen zu erzielen und die Ressourcen und Fähigkeiten der internationalen Wirtschaft bes-ser einzubinden. Dazu gehören die Entwicklung von Strategien und Anreizen, um die Produktivität und die Effizienz von Nutzwasser vor allem in der Landwirtschaft zu ver-bessern, zur Schaffung einer fairen Bewertung von Wasserressourcen für die Landwirtschaft, Industrie und zur Nutzung durch Menschen, die Erhöhung der Investitionen in sanitäre Infrastruktur und gemein-same Maßnahmen, Innovationen

und Werkzeuge, um Arbeitsmittel zu entwickeln. Außerdem sollen sie zu einer besseren Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft mit Regierungen beitragen.

Wasser ist die Quelle allen Lebens

„Wasser ist die Quelle allen Lebens. Für uns in SEKEM, das in einer sehr trockenen Klimazone liegt, ist dies eine Herausforderung, der wir durch innovative Bewässerungssysteme, die in Zusammenarbeit mit interna-tionalen Partnern entwickelt wur-den, begegnen“, so Helmy Abouleish, Geschäftsführer der SEKEM-Gruppe. Im Anschluss an den Rio+20-Gipfel bekräftigte SEKEM ihre Forderungen bezüglich der Schlüsselrolle der

Landwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz des wichtigsten globalen Gemeingutes, der Umwelt:

1. Die grundlegende Rolle der nach-haltigen Landwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel, für den Schutz fruchtbarer Böden und wich-tiger Wasservorräte sowie einen Erhalt der globalen Flora und Fauna muss umfassender gewürdigt wer-den. Regierungen, private Akteure und die Zivilgesellschaft müssen besser zusammenarbeiten, um dringend notwendige Maßnahmen, Anreize und Rahmenbedingungen für ein wirksames Vorgehen zu schaffen.

2. Bio-Landwirtschaft bleibt ein unfertiger Lösungsansatz, solange sie nicht den ökologischen Landbau mit globalen Rahmenbedingungen für einen gerechteren und ausge-wogeneren Handel verbindet („Bio plus“). Nur beide Ansätze zusam-men können dafür sorgen, dass sowohl Erde und Menschheit glei-chermaßen profitieren.

Helmy Abouleish unterzeichnet Sonderkommuniqué

Durch das Kommuniqué verpflichten sich die Unternehmen und SEKEM, ihre Praktiken des Wasser-Managements zu verbessern, konkrete Ziele auf dem Wege zu besserer Wassereffizienz zu benennen, auf Geschäftspartner hin-sichtlich dieser Ziele einzuwirken und die Zusammenarbeit mit anderen Anspruchs gruppen auf dem Gebiet zu intensivieren.

Alle 45 Vorstände sind Unter zeich-ner des Water Mandates des UN Global Compact, einer auf die glo-bale Privatwirtschaft fokussierten Initiative, die von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon 2007 ins Leben gerufen wurde.

Bijan Kafi

Wirtschaft

Konferenz „Rio+20“

Die Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung fand vom 20. bis 22. Juni 2012 in Rio de Janeiro statt. In Anspielung auf die 1992 durchgeführte Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung auch "Rio+20" genannt, sollte die diesjährige Konferenz die drei folgenden Ziele erreichen: Sicherstellung erneuerten politischen Engagements für nachhaltige Entwicklung, Erfassung des Fortschritts sowie anhaltender Probleme bei der Umsetzung bereits beschlossener Ziele und Adressierung neuer und entstehender Herausforderungen. An der Konferenz nahmen rund 190 Staaten teil.

Mehr Informationen: http://ceowatermandate.org/!

SEKEM bietet Mitarbeitern Schulungsprogramm für Stimme und Sprache

„ Kommunikation, Kreativität & Bewusstsein (CCA)“ nennen sich

die Schulungen, welche seit kur-zem für die MitarbeiterInnen der Vertriebsabteilungen der SEKEM Firmen Atos und Isis durchgeführt werden.

Vieles von unserer Wirksamkeit und Ausstrahlung hängt von der Art wie wir sprechen sowie von unserer Stimmkraft ab. Die TeilnehmerInnen lernen daher durch die Schulungen den Zusammenhang von Körperspannung, Atem und Stimme besser kennen.

Neben dem Sprechtraining in arabi-scher Sprache, welches immer Stimm- Atem- und Arti ku lations training einschließt, wird in den Kursen auch an der Körperhaltung und Gestik - der Körpersprache - gearbeitet. Zur Stressminimierung wird eine Methode zur Atem- und Muskel ent span nung vermittelt, die leicht erlernbar und jederzeit anzuwenden ist.

Die Kurse haben nicht Leis-tungs steigerung zum Ziel, sondern bieten die Möglichkeit zur Per sön lich-keitsstärkung- und entwicklung. Dies wird von den TeilnehmerInnen beson-ders geschätzt. Von Februar bis Juni 2012 haben etwa 30 Personen je 5 Fortbildungen erhalten.

Die schon erwähnte Atem- und Muskelentspannungsmethode wurde außerdem als Kurzprogramm in der Kairoer Hauptverwaltung angeboten. „How to relax in 7 minutes“ heißt die-ses Angebot. Interessierte können vor oder nach dem Mittagessen jeweils alle 20 Minuten in der Cafeteria an die-ser Entspannungsrunde teilnehmen.

Die Schulungen werden von Dorothea Walter, einer langjähri-gen Dozentin in SEKEM und erfah-renen Sprech -Atem -Stimm trainerin und Psychologin aus Deutschland durchgeführt.

Dorothea Walter

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SEKEM Insight | Juli 2012 | Seite 3

D ie SEKEM – Freunde Deutschland, der Verein zur Förderung kulturel-

ler Entwicklung in Ägypten e.V., ver-anstalteten am 5. Mai 2012 erneut den SEKEM–Tag in der Liederhalle Stuttgart. Er stand in diesem Jahr ganz unter dem Eindruck der persön-lichen Revolutionserfahrungen füh-render SEKEM-Mitarbeiter wie Helmy Abouleish, der die Gelegenheit zu einem Bericht nutzte.

Die Mitgliederversammlung am Vormittag gewährte zunächst einen umfassenden Einblick in die Arbeit der SEKEM Gemeinschaft und wurde fortgesetzt am Nachmittag mit dem Tagungsthema „Unserer ERDE Zukunft geben - aus Bewusstsein handeln“. Dr. Ibrahim Abouleish konnte an der Veranstaltung leider nicht teilnehmen, wurde aber von seinem Sohn, Helmy Abouleish, vertreten.

In seinem Rückblick auf das vergan-gene, krisenreiche Jahr beleuchtete Helmy Abouleish noch einmal die ein-zelnen Ereignisse und die Folgen, die daraus entstanden. Es gelte jetzt, aus dem Vergangenen zu lernen und für SEKEM die richtigen Wege zukünftig zu finden, ungeachtet der politischen Entwicklung im Land.

Heliopolis Universität startet in diesem Jahr

In dieser Zeit der Ungewissheit kam dennoch völlig unerwar-tet die Zustimmung von Seiten der Behörden zur Eröffnung der Heliopolis Universität.

Nach sieben Jahren Vor be rei tungs-zeit bedeutet das nun, in der kurzen Zeit bis zum Herbst 2012 alle Kräfte zu bün-deln, um den Beginn der Universität zu verwirklichen. Die Fördervereine SEKEMs in Europa sehen es als ihre

Aufgabe, diesem Projekt jede nur mög-liche Unterstützung zu leihen.

Durch die Verwirklichung der Universität wird ein Schritt getan, der einzigartig ist, zugleich auch der Vision nach der Suche nach einem neuen Menschenbild näher kommt. Die Vereine freuen sich, wenn sie mit der Unterstützung ihrer Mitglieder und Freunde rechnen dürfen.

Mit dem Tagungsthema betraten die Teilnehmer an der Veranstaltung ein Gebiet von weltweiter Bedeutung. Auf der Grundlage des von der Weltbank initiierten „Welt agrar berichtes“ wies Nikolai Fuchs auf die derzeitige Weltsituation hin. Nur durch ein ver-ändertes Bewusstsein, einen anderen Umgang mit unserer Erde, können wir die globale ökologische und soziale Krise überwinden.

Dass es dazu Wege gibt, die schon erprobt wurden, konnte in eindrückli-cher Weise Tobias Bandel darstellen. Gesunde Kompostierung des Bodens bedeutet gesundes Ackerland und ertragreiche Ernte. Oder wie Helmy Abouleish überzeugend auf die neuen SEKEM-Wüstenfarmen verweisen kann – aus leblosen Wüstenböden ent-stehen blühende Kulturen.

Die anschließende Gesprächsrunde, moderiert durch Dr. Bruno Sandkühler, gab Gelegenheit zur Vertiefung und Gedankenaustausch.

Herzlich gedankt sei allen Helfern, die entscheidend zum Gelingen dieses Tages beitrugen.

Waltraud Bandel

SEKEM-Tag feiert Eröffnung der Heliopolis Universität in diesem Jahr

Der traditionelle Stuttgarter SEKEM-Tag blickte in diesem Jahr auf die Revolution zurück und bündelt die Kräfte der Fördervereine SEKEMs für die Eröffnung der Heliopolis Universität im Herbst 2012.

Neuer SEKEM Nachhaltigkeitsbericht erscheint Ende Juni

Kultur

D ie SEKEM Initiative wird ihren diesjährigen Bericht über nach-

haltige Entwicklung Ende Juli veröf-fentlichen. Das Dokument bezieht auch den Zeitraum des aufregenden, aber auch schwierigen Jahres 2011 ein, als Ägypten eine Revolution erlebte, die nachhaltigen Einfluss auch auf SEKEMs Tätigkeit hatte.

An diesem fünften Bericht wur-den einige Veränderungen vorge-nommen. Der einleitende deskriptive Teil gibt dem Leser einen Überblick über die Management-Praxis sowie die Aktivitäten und Projekte SEKEMs in den Dimensionen Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie. Er beginnt mit einer fiktiven Geschichte, die vor allem Leser, die SEKEM noch nicht besucht haben, an die Einzigartigkeit der Arbeitsumstände der Initiative heranführen soll.

Im Anschluss daran demonstriert der neue Leistungsbericht (Performance Report) eine eingehende Analyse der SEKEM Unternehmensgruppe und der SEKEM Stiftung für Entwicklung (SDF). Er enthält neue und ausge-feilte Leistungsindikatoren (KPI), die im Rahmen der laufenden Revision der „Nachhaltigkeitsblume“, SEKEMs selbst entwickeltem Nach hal tig-keits kon zept, hinzugefügt wor-den waren. Darüber hinaus befasst sich dieser Teil mit Themen, die bis-her noch in keinem Bericht analysiert wurden, zum Beispiel dem Aspekt „Selbstverwirklichung“. Mit diesem Indikator will SEKEM die Bedingungen für das Wohlbefinden der Mitarbeiter besser verstehen lernen, um es noch effektiver fördern zu können.

Matthias Keitel

SEKEM können sie auch besuchen: www.SEKEM-reisen.de www.aventerra.de

Mehr Informationen: http://sekem.com/Report%20on%20Sustainable%20Development

!

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SEKEM Insight | Juli 2012 | Seite 4

Kultur

A m 17. Juni 2012 zog die Euryth-mie-Karawane des künstle-

rischen Ensembles der SEKEM Ini tia tive auch durch Ägypten. Die Teil neh mer Innen an der Karawane waren die EurythmiestudentInnen der SEKEM Eurythmieausbildung, Euryth-mie lehrer Innen der SEKEM Schule, sowie einige Auszubildende des SEKEM Berufsausbildungszentrums.

Studenten der Alanus Hochschule entwickeln Projekt

Die Idee zur Eurythmie-Karawane war auf dem ersten Sozial-Eurythmie-Symposium 2009 an der Alanus Hochschule in Alfter geboren wor-den. Im Zeitraum vom Juli 2011 bis Juni 2012, bringen die beteiligten Eurythmistinnen und Eurythmisten über die ganze Welt die Eurythmie dorthin, wo sie noch nicht war oder

üblicherweise nicht ist. Sie tan-zen zum Beispiel in Bahnhöfen, in Kneipen, auf Straßen und Plätzen, in Seniorenheimen, in Poli zei dienst stel-len oder in staatlichen Schulen etc.

Die Karawane erreichte in SEKEM ihr Ziel auf der Minya-Farm, die in einem Wüstental ca. 250 km südlich von Kairo liegt. Durch den Pflanzenanbau verwandelt sich das karge Tal derzeit in einen „grünen Fluss“, der sich durch die trockene Wüstenlandschaft schlän-gelt und ihr neues Leben schenkt.

Unter dem Titel: „Eurythmie an den Ufern des grünen Flusses“ kamen unter freiem Wüstenhimmel und auf staubi-gem Wüstensand als Bühne, arabische Gedichte von Dschalal el Din Rumi und Khalil Gibran zur Aufführung. Die Musik von Erik Satie unterstützte die zauberhafte Atmosphäre des freien

Äthers und mit der Abendstimmung nach einem heißen Wüstentag mit über 40 Grad Celsius, atmeten alle Beteiligten wieder auf.

Eurythmie in der Wüste für und mit den Mitarbeitern

Die Zuschauer waren Mitarbeiter der Farm und Gäste eines lokalen gemein-nützigen Vereins mit dem SEKEM schon seit langem kooperiert. Alle Zuschauer sahen zum ersten Mal Eurythmie. Und selbst die Kamele als Zaungäste lie-ßen sich das Spektakel nicht neh-men und schauten interessiert zu. Vor allem bei der Musik hörten sie ganz aufmerksam zu. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Abschluss bei dem alle Zuschauer aktiv werden durften und sich im Rhythmus des Refrains des Textes von Khalil Gibran, der zuvor zur Aufführung gekommen war, bewegten: „Gib mir die Flöte und singe, denn der Gesang ist das Geheimnis der Ewigkeit. Und der Klang der Flöte bleibt bestehen, auch wenn das Dasein vergeht.“

Währenddessen fingen die ersten Sterne am Wüstenhimmel zu leuch-ten an und die „Stille der Nacht brei-tete sich aus wie ein Meer in dessen Brust ein Herz schlägt in deinem Schlaf“, wie es bei Gibran heißt. Alle erlebten die Stille und Ruhe der Wüste als segensreiche Kraft, die sie mit Stärke erfüllte. „Es war als ob bei der Eurythmieaufführung selbst die Natur zugehört hätte“, äußerte sich einer der Lehrlinge. „Es war als ob Himmel und Erde sich berührten und in der Mitte war die Eurythmie“, so ein anderer.

Martina Dinkel

Eurythmie an den Ufern des grünen Flusses

SEKEM Eurythmie Gruppe nimmt an dem weltweitem Projekt „Eurythmie Karawane“ teil, das anlässlich eines Symposiums zur Sozialeurythmie an der Alanus Hochschule Alfter gegründet wurde. Sie bringt so die Eurythmie in die Wüsten Oberägyptens.

Mehr Informationen: http://www.eurythmie-karawane.de!

Teilnehmer am Projekt Eurythmie-Karawane auf der SEKEM-Farm in Minya.

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SEKEM Insight | Juli 2012 | Seite 5

Impressionen aus SEKEM

D ie Verbindung der SEKEM Initiative mit der deutschen Ulrich Walter GmbH und ihrer Marke Lebensbaum ist eine Geschichte der Partnerschaft, ja Freundschaft. Wo die zwischenmenschliche Verbindung über 30 Jahre hinweg zu einem herzlichen und engen Verhältnis nicht nur unter den beiden

Geschäftsführern Helmy Abouleish und Ulrich Walter geführt hat, hatte die gemeinsame Geschäftstätigkeit gesündere Produkte für europäische Konsumenten, bessere Arbeitsbedingungen für ägyptische Arbeiter und eine Vielzahl ganzheitlicher Entwicklungsinitiativen für Mensch und Umwelt in Ägypten zur Folge.

Über die Geschichte dieser ungewöhnlich erfolgreichen Verbindung zweier Visionäre können sich inter-essierte Leser jetzt im neuen DEG Magazin genauer informieren. Das Magazin berichtet in seiner letzten Ausgabe ausführlich über die „zwei Verrückten“ und ihren Traum an dieser Stelle (PDF-Download).

Impressionen

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SEKEM Insight | Juli 2012 | Seite 6

Wie kann ein Zertifizierungsprozess am ehesten die Ziele und Prinzipien von Demeter unterstützen? Es gab intensive Diskussion über dieses Thema auf der Mitgliedertagung von Demeter International in Slowenien vom 18.-23. Juni. Die 41 Teilnehmer aus 18 Ländern hörten zunächst einen Vortrag von Helmy Abouleish, in dem dieser die philosophi-schen Grundlagen zu den späteren Vorträgen und Workshops legte. Seine Überlegungen flossen in den folgen-den Arbeitsprozess zu einem neuen Zertifizierungsverfahren ein. Darüber hinaus wurde das Demeter-Institut Slowenien als Mitglied anerkannt.

Die Demeter-Mitglieder treffen sich jährlich, um sich darüber zu bera-ten, wie die biologisch-dynamische Landwirtschaft gestärkt werden kann. 147,000 ha zertifizierte Fläche las-sen die Organisation positiv in die Zukunft blicken. Die positiven Folgen für die Erde und die Ernährung der Menschheit sind signifikant und bieten ermutigende Perspektiven, den einge-schlagenen Weg weiterzuverfolgen.

Quelle: Demeter International

Ein neues Paradigma für die Demeter-Zertifizierung

GLS Bank zum dritten Mal „Bank des Jahres“

Kurznachrichten

SEKEM Insight abonnieren

Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt. Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben.

Redakteur: Bijan Kafi

Kontakt:SEKEM-Insightc/o SEKEM HoldingP.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt [email protected]

Bildnachweis: Seite 1: Bijan Kafi; 4: Martina Dinkel; 5: Myriam Abdelaziz/DEG.

Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers. Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

Ab sofort können alle Interessierten mit der Anthroposophischen Medizin auch im interaktiven Web 2.0 ins Gespräch kommen: Der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) hat auf sei-ner Website ein Forum freigeschal-tet, das zum Dialog rund um die Anthroposophische Medizin einlädt. Außerdem hat der DAMiD nun eine eigene Seite bei Facebook, die über aktuelle Aktivitäten informiert und ebenfalls zum direkten Austausch genutzt werden kann.

Die Facebook-Seite des DAMiD bie-tet die Möglichkeit, zeitnah über neueste Entwicklungen und aktu-elle Veranstaltungen rund um die Anthroposophische Medizin zu infor-mieren. Wer den „Gefällt-mir“-Button anklickt, wird automatisch über wei-tere News auf der DAMiD-Facebook-Seite informiert. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die eingestellten News zu kommentieren. Voraussetzung ist, dass man bei Facebook (kostenlos) registriert ist. Die DAMiD-Facebook-Seite kann über die Such-Funktion unter dem Stichwort „Dachverband Anthroposophische Medizin“ gefun-den werden.

Auch auf der eigenen Website (www.damid.de) lädt der Dachverband ab sofort alle Interessierten ein, über die Anthroposophische Medizin ins Gespräch zu kommen.

Quelle: Damid

Bereits im dritten Jahr in Folge erhielt die GLS Bank in einer großen Online-Umfrage den begehrten Preis „Bank des Jahres 2012“.

Über 20.000 Teilnehmer bewerte-ten in einer bundesweiten Umfrage des Anlegermagazins Börse Online und des Nachrichtensenders n-tv fast 70 Banken. In der Gesamtwertung erreichte die GLS Bank den ersten Platz und erhielt Bestnoten in allen Kategorien. Ausschlaggebend waren Kriterien wie der Ruf der Bank und ihre hohen Transparenzstandards. Ebenfalls hoben die Teilnehmer die Freundlichkeit der GLS Bank Mitarbeiter hervor und honorierten insbesondere ihre Beratungsqualität.

„Der Preis ist für uns eine beson-dere Auszeichnung. Er spiegelt das Vertrauen unserer Kunden in unsere Arbeit wider. Drei Jahre in Folge zur „Bank des Jahres“ gekürt zu wer-den, zeigt uns, dass wir den hohen Ansprüchen unserer Kunden wei-terhin gerecht werden“, so GLS Vorstandssprecher Thomas Jorberg.

Die Umfrage wurde erstmals in 2010 durchgeführt. Die Kundinnen und Kunden der GLS Bank verlie-hen ihrer Bank auch in den vergan-genen beiden Jahren Bestnoten in allen Bereichen. Die Umfrage rief Bankkunden dazu auf, fast 70 der großen Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland zu bewerten.

Quelle: GLS Bank

Damid weiht neue Internetpräsenzen ein

Mehr Informationen:http://tiny.ly/eA4U! Mehr Informationen:

http://www.gls-bank.de!

Mehr Informationen:http://www.demeter.de!