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Pädagogische Hochschule Freiburg
BA Kindheitspädagogik
Modulleistung zum
Modul 7/25 „Übergänge gestalten“
Dozentin
Prof. Dr. Susanne Koerber
Arbeit: Momo das Mutmachtier
Gruppenmitglieder:
Anna Czok, Lisa Hammer, Saskia Heisler, Diana Meier, Antonia von
Gwinner, Lisa Welk
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Inhaltsverzeichnis II
Inhaltsverzeichnis
ABBILDUNGSVERZEICHNIS III
TABELLENVERZEICHNIS IV
1 FORMALE ANTRAGSTELLUNG 5
2 AUSFÜHRUNGEN ZUM PROJEKT 6
2.1 Die Ausgangslage ........................................................................................... 6
2.2 Das (theoretische) Konzept ......................................................................... 10
2.3 Vorgehensweise bei der Konzeption des Projekts .................................... 13
2.4 Beschreibung des Projekts .......................................................................... 14
2.5 Evaluation des Projekts .............................................................................. 16
2.6 Resonanz des Projekts ................................................................................. 17
2.7 Reflexion ....................................................................................................... 19
QUELLENVERZEICHNIS XXI
ANHANG 24
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Abbildungsverzeichnis III
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Herstellung von Momo .................................................................... 29
Abbildung 2: Formatvorlage für Arbeitsblätter ..................................................... 29
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Tabellenverzeichnis IV
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Zeitplan ................................................................................................. 25
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1 Formale Antragstellung 5
1 Formale Antragstellung
Bewerbung für das Programm „Übergänge im Kleinkindalter“
Die Einrichtung
bewirbt sich mit den beiliegenden Unterlagen für das Programm „Übergänge im
Kleinkindalter“ des Landes Baden-Württemberg Förderkennzeichen: PH-
Übergang-2020.
Freiburg, den ______________________________
Bewerbende:
Name Unterschrift
1 Anna Czok
2 Lisa Hammer
3 Saskia Heisler
4 Diana Maier
5 Antonia von Gwinner
6 Lisa Welk
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2 Ausführungen zum Projekt 6
2 Ausführungen zum Projekt
Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule stellt für Kinder eine bedeu-
tende Lebensphase dar, die viele Veränderungen mit sich bringt (Textor, o.J.). Auf-
grund dessen benötigen Kinder während des Übergangs eine intensive Begleitung
und Unterstützung, um diesen Prozess, der von unterschiedlichen Emotionen sowie
Veränderungen der Rollenverständnisse und Beziehungen begleitet wird, erfolg-
reich zu bewältigen (Griebel & Niesel, 2002). Im Rahmen des Seminars „Über-
gänge gestalten“ wurde das Projekt Momo das Mutmachtier entwickelt, das Kin-
dern beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule unterstützen soll.
Nach einer Einführung in die Thematik und der Darstellung der bereits beste-
henden Maßnahmen für den Übergang, erfolgt in Kapitel 2.2 die Erläuterung des
theoretischen Konzepts des eigens entwickelten Projekts. Anschließend wird des-
sen Konzeptionsgestaltung aufgezeigt und in Kapitel 2.4 anhand der praktischen
Umsetzung beschrieben. Im Anschluss daran werden die Evaluationsergebnisse
vorgestellt. Eine kritische Betrachtung des Projekts schließt diese Arbeit ab.
2.1 Die Ausgangslage
Unter dem Übergangsbegriff versteht man eine „bestimmte Form des Wechsels aus
einem Zustand, Standort oder Bereich in einen anderen“ (Kleine, 2014, S.11). Über-
gänge, im pädagogischen Kontext auch Transitionen genannt, spielen in unserem
Leben eine wiederkehrende Rolle, die es zu bewältigen gilt (Griebel, Niesel &
Wörz, 2004). Bereits im frühen Kindesalter werden wir mit den Prozessen des
Übergangs konfrontiert, sei es durch den Übergang von der Familie in den Kinder-
garten oder vom Kindergarten in die Grundschule. Dabei stellt insbesondere der
Übergang vom Kindergarten in die Grundschule, der als bildungsbiographisch-in-
stitutioneller Übergang bezeichnet wird, eine zeitlich begrenzte aber dennoch große
Veränderung im Leben der Kinder dar (Griebel et al., 2004), auf die im weiteren
Verlauf dieser Arbeit näher eingegangen wird.
Während dieser Phase sind die Kinder unterschiedlichen Belastungen ausge-
setzt, an denen sie sich neu orientieren und anpassen müssen. Infolgedessen kann
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2 Ausführungen zum Projekt 7
sich der Übergangsprozess, je nach Bewältigung, positiv als auch negativ auf die
Entwicklung des Kindes auswirken (Vollmer, 2012, S.227ff.). So sind Übergänge
und deren Bewältigung nicht nur für die menschliche Grundbefindlichkeit und Ent-
wicklung von großer Bedeutung, sondern auch prägend für die nachfolgenden Pha-
sen des Lebens (Kleine, 2014, S.11). Das bedeutet, dass dies je nach Verlauf des
Übergangs vom Kindergarten in die Grundschule sowohl vorteilhafte als auch ne-
gative Folgen für den späteren Bildungsverlauf der Kinder mit sich ziehen kann
(Sauerhering & Solzbacher, 2013). Wie Übergänge gemeistert werden können,
hängt grundsätzlich von der Resilienzfähigkeit der Kinder ab und wird anhand von
drei Ebenen vollzogen, die in Kapitel 2.2 näher erläutert werden.
Um Übergänge besser verstehen und diesbezüglich für die Kinder förderliche
Maßnahmen zur Begleitung und Unterstützung entwickeln zu können, spielt die
Transitions- und Bildungsforschung eine entscheidende Rolle (Niesel, Griebel &
Netta, 2008). Mithilfe dieser sollen die Bedingungen und Möglichkeiten von Bil-
dungs- und Erziehungsprozessen im institutionellen und gesellschaftlichen Kontext
stärker in die Übergangsthematik miteinbezogen werden (Deutscher Bundesrat,
1974). Somit sollen Übergänge weniger an verwaltungstechnischen Aspekten ori-
entiert gestaltet werden, sondern deutlich mehr an den biologischen, entwicklungs-
psychologischen oder sozialen Phasen des Kindes (Kleine, 2014). An dieser Stelle
ist jedoch zu erwähnen, dass nicht nur die Kinder von dieser bedeutenden Phase
betroffen sind. Auch die Eltern und pädagogischen Fachkräfte tragen zu diesem
Übergangsprozess bei und müssen deshalb bei der Übergangsbewältigung berück-
sichtigt werden (Niesel et al., 2008).
Der Austritt aus der Kita bedeutet für die Kinder einen neuen Anfang, der große
Veränderungen mit sich bringt. Deshalb ist die Begleitung und Unterstützung wäh-
rend des Übergangs von großer Bedeutung, um den Kindern „Orientierung, Sicher-
heit und Anschlüsse zu ermöglichen“ (Braun, 2015, S.7). Aus diesem Grund ist eine
enge Kooperation zwischen den beiden Institutionen Kindergarten und Grund-
schule enorm wichtig, um den Kindern durch ein strukturiertes pädagogisches Kon-
zept, das eine gemeinsam entwickelte Übergangsgestaltung beinhaltet, eine glück-
liche Erfahrung für eine optimale Entwicklung zu ermöglichen (Kleine, 2014).
Demnach soll eine entsprechende Kooperation den Kindern dabei helfen, die indi-
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2 Ausführungen zum Projekt 8
viduellen Bedingungsfaktoren zur Übergangsbewältigung zu stärken und zu unter-
stützen sowie frühen Krisen, die sich negativ auf das Selbstbewusstsein der Kinder,
ihr Wohlbefinden und ihre Lernfähigkeit auswirken können, entgegenzuwirken
(Sauerhering & Solzbacher, 2013). Mithilfe einer guten Kooperation soll den Kin-
dern so der Umgang mit dieser neuen Lebensphase erleichtert werden (Braun,
2015).
In diesem Zusammenhang wird nun auf die Ausgangslage und den aktuellen
Stand zum Thema Übergang vom Kindergarten in die Grundschule eingegangen.
Die ersten Anfänge ereigneten sich bereits in den 70er Jahren im Rahmen der Bil-
dungsreform, in welcher Modelle des Übergangs erprobt wurden (Kleine, 2014).
Anhand dieser Modelle wurden im Jahre 2000 schließlich Empfehlungen zur struk-
turellen Kooperationen zwischen Grundschulen und Kindergärten formuliert, die
bis heute fest in die Bildungspläne der Bundesländer eingebettet sind (Braun, 2015).
Im Jahr 2004 wurde ein gemeinsamer Rahmen für Bildungsarbeiten der Länder auf-
gesetzt, in dem Bildungsziele zur Optimierung des Übergangs vom Kindergarten in
die Grundschule ausgearbeitet wurden. Darin wurde festgehalten, dass die beiden
Institutionen den Übergang gemeinsam gestalten müssen und die Kontinuität des
Lernens durch die gemeinsame pädagogische Arbeit gesichert werden muss. Zu-
dem wurde befestigt, dass gemeinsame Fortbildungen und Projekte für den Aufbau
einer Kooperationsstruktur essentiell sind, um mögliche Statusdifferenzen der Be-
teiligten zu vermeiden. Außerdem sollen die Formen der Begleitung, also die Ge-
staltung des Übergangs, jedem einzelnen Kind die Möglichkeit eröffnen, seine Po-
tenziale und Talente optimal zu entfalten (Kultusministerkonferenz & Jugendmi-
nisterkonferenz, 2004, S.8f.). Die Präzisierung des gemeinsamen Rahmens auf lo-
kaler Ebene erfolgte in allen Bundesländern bis 2007 in Form von individuellen
Bildungsplänen. Darüber hinaus sind heute alle Kindergärten durch § 22a des So-
zialgesetzbuches und Schulen durch § 19 des Schulgesetzes gesetzlich zur Koope-
ration verpflichtet. So wurden bis heute viele Maßnahmen zur verstärkten Koope-
ration umgesetzt, die im späteren Verlauf betrachtet werden (Kleine, 2014, S.19ff.).
Demzufolge spielt auch im Orientierungsplan Baden-Württemberg die Zusam-
menarbeit zwischen Kindergarten und Schule, sowie die für den Übergang zusätz-
lich essentielle Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pädagogen, eine wichtige
Rolle (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2013). Um
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2 Ausführungen zum Projekt 9
Kinder beim Übergang optimal zu begleiten, ist die Beobachtung, Wahrnehmung
und Förderung der einzelnen Kinder grundlegend. Dahingehend sind vorausset-
zende Fähigkeiten für die Schule, die es im Kindergarten spezifisch zu fördern gilt,
„soziale und emotionale Kompetenzen sowie Anstrengungsbereitschaft und Moti-
vation“ (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2013,
S.55). Zudem müssen die Ziele der Bildungs- und Entwicklungsfelder – Sinne, Kör-
per, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn, Werte und Religion – zur An-
schlussfähigkeit in der Grundschule erreicht werden. Zur Unterstützung dieser
Kompetenzen stehen den Fachkräften spezielle Veranstaltungen und Projekte sowie
ein Kooperationsordner mit praktischen Gestaltungsanregungen zur Verfügung. Da
die Kindergärten und Grundschulen jedoch nicht auf den gleichen didaktischen und
methodischen Vorgehensweisen basieren, werden die Ziele meist unterschiedlich
verfolgt. Aufgrund des Bewusstseins über die Bedeutung von Transitionen und der
gesetzlichen Verankerung der Thematik, wird dennoch immer nach einer passenden
Gestaltung sowie gemeinsamen didaktischen und methodischen Wegen gesucht
(Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, 2013, S.55ff.). Als
Beispiele für die Kooperationsgestaltung zwischen Kindergarten und Schule sind
gegenseitige Hospitationen und gemeinsame Veranstaltungen, wie das Übernach-
ten in der Kita oder in der Grundschule, zu nennen (Niesel et al., 2008).
Bis heute wurden viele Kooperationsprojekte und Studien zur Übergangsthema-
tik entwickelt und umgesetzt. Hierzu zählt beispielsweise das Brückenjahr-Projekt,
das Orientierungslinien zur professionellen und pädagogischen Zusammenarbeit
festlegt und die Ergebnisse in Ordnern zusammenstellt, um damit die Kooperation
sowie die an den Kindern orientierte Unterstützung der Entwicklung zu verbessern
(Braun, 2015, S.10ff.). Ein weiteres bekanntes Projekt, welches länderübergreifend
eingesetzt wird, ist das TransKiGs. Es basiert auf dem Transitionsmodell, das am
Staatsinstitut für Frühpädagogik in München entwickelt wurde und beinhaltet viel-
fältige Kooperationsmaßnahmen zur besseren Übergangsgestaltung (Niesel et al.,
2008). Weitere zu nennende Projekte sind das PONTE, bei dem professionelle und
pädagogische Kooperationsmaßnahmen mittels gemeinsamer Hospitationen, Fort-
bildungen und Projekte durchgeführt und reflektiert werden, das Frühe Lernen und
die Bildungshäuser (Kleine, 2014).
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2 Ausführungen zum Projekt 10
Neben den Kooperationsprojekten sind in den letzten Jahren jedoch auch zahl-
reiche, konkrete Maßnahmen entstanden. Da das Projekt der vorliegenden Arbeit
den Übergang durch eine Begleitfigur in Form eines Stofftiers charakterisiert, wird
nun nur auf diese Art der Übergangsgestaltung näher eingegangen. Im Kindergarten
dienen Handpuppen meist als alltäglicher Begleiter, indem sie beispielsweise den
Morgenkreis leiten oder das Maskottchen der Gruppe darstellen (Diekhof, o.J.). Es
gibt jedoch keine der Allgemeinheit zugänglichen Konzepte mit Handpuppen, die
speziell dem Übergang dienen. Lediglich aus vorangegangenen Praktika konnten
Erfahrungen bezüglich dessen gemacht werden, dass Handpuppen auch zur konkre-
ten Übergangsbewältigung eingesetzt werden, um die Kinder auf der Beziehungs-
ebene besser begleiten zu können. In der Grundschule finden sich besonders in den
ersten zwei Schuljahren Figuren wieder, die die Kinder speziell beim Lernen kon-
tinuierlich begleiten (Möller, 2007). So unterstützt beispielsweise Mimi die Lese-
maus die Kinder im Deutschunterricht oder sie gehen mit Baldur dem Drachen auf
mathematische Entdeckungsreise. Doch auch im Bereich der Schule konnten in der
Literatur keine spezifischen Maßnahmen mit Stofftieren zur Übergangsbewälti-
gung gefunden werden. Um diese Lücke zu schließen wurde ein Projekt entwickelt,
bei dem ein Stofftier die Kinder vom letzten Kindergartenjahr bis zur zweiten
Klasse begleiten soll. Die genaue Bedeutung von Stofftieren als Begleitfigur in Be-
zug auf das eigene Projekt wird im folgenden Unterkapitel dargestellt.
2.2 Das (theoretische) Konzept
Um die Kinder beim Bewältigen des Übergangs vom Kindergarten in die Grund-
schule zu unterstützen, gibt es vielfältige Möglichkeiten. In der vorliegenden Arbeit
wurde ein Übergangsprojekt entwickelt, bei dem den Kindern ein besonderer Be-
gleiter mit auf den Weg gegeben wird: Momo das Mutmachtier.
Momo ist ein Stofftier, das anlässlich des Projekts selbst hergestellt wurde. Zu
Beginn der Herstellung stellte sich jedoch die Frage, wie Stofftiere gestaltet sein
sollen, um für Kinder ansprechend zu sein. Des Weiteren wurde überlegt, welche
Funktionen Momo beim Übergang in die Grundschule zugeschrieben werden kön-
nen. Zunächst wird auf die ansprechende Gestaltung von Stofftieren eingegangen.
Schon von Geburt an kommen Kinder mit verschiedenen Textilien in Berührung.
Vorteile von Stofftieren sind beispielsweise, dass sie flexibel, weich und leicht sind.
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2 Ausführungen zum Projekt 11
Diese Aspekte hängen sehr mit der Art des verwendeten Stoffes und der Füllung
zusammen. Leuchtende Farben haben eine Signalwirkung, sind sehr auffällig und
ziehen das Interesse der Kinder auf sich. Glitzernde Stoffe wirken im Licht beson-
ders schön, wohingegen durchsichtige Stoffe geheimnisvoll und besonders sein
können, da sie im Alltag nicht so häufig verwendet werden. Kuschelige und weiche
Stoffe regen wiederum zum Kuscheln und Wohlfühlen an. Demnach sind die ent-
sprechenden Textilien so auszuwählen, dass sie eine große sinnliche Anziehungs-
kraft auf die Kinder haben (Kolhoff-Kahl, 2016, S.7ff.). Aufgrund dessen wurden
für Momo weiche Stoffe mit vielfältigen Mustern ausgewählt, um zum einen ein
Gefühl des Wohlbefindens in den Kindern auszulösen, wenn sie mit dem weichen
Material von Momo in Kontakt kommen. Zum anderen sollen die Muster das Inte-
resse der Kinder wecken. Zusätzlich wurden Momo Kleider gehäkelt und ihm ein
Gesicht gegeben, damit sich die Kinder besser mit ihm identifizieren können.
Stofftiere können darüber hinaus aufgrund ihres Einsatzes unterschiedliche
Funktionen erhalten. So kann ein Stofftier als Experte für die Kinder fungieren und
ihnen ein bestimmtes Thema näherbringen – im Falle des Projektes etwas zum
Übergang in die Grundschule – oder als guter Freund dienen, dem man vertraut.
Dadurch wird das Stofftier Ansprechpartner für aktuelle Themen, die die Kinder
beschäftigen. Es kann trösten, ermutigen, beraten, mitfühlen und zuhören (Möller,
2007, S.6ff.). In diesem Projekt fungiert das Stofftier als Begleiter, beispielsweise
im Morgenkreis, um sich mit den Kindern spielerisch der Thematik des Übergangs
in die Grundschule anzunähern. Zudem soll das Stofftier einen bestimmten Platz
im Gruppenraum erhalten, von dem aus Momo das Alltagsgeschehen beobachten
kann und die Kinder bei Bedarf mit ihm spielen oder sprechen können. So erleich-
tert der Einsatz von Stofftieren Kindern den Umgang mit ihren Gefühlen sowie das
Sprechen, Verdeutlichen und Verarbeiten ihrer eignen Gefühle (Theierl & Egger,
o.J.), wodurch Momo den Kindern beim Übergang eine große emotionale Unter-
stützung bietet. Darüber hinaus bringt Momo den Kindern im Alltag situationsbe-
zogene Angebote mit, wie beispielsweise Mutmachgeschichten, Spiele oder Lieder
zum Schulanfang (Möller, 2007, S.20, 47f.).
Mit Momo dem Mutmachtier lässt sich zudem der Begriff der subjektiven Valenz
in Verbindung bringen. Unter diesem Begriff versteht man die Handlungsmöglich-
keiten, die von einem Gegenstand – in diesem Fall einem Stofftier – ausgehen und
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2 Ausführungen zum Projekt 12
ihm dadurch Attraktivität verleihen. Die Angebote, die von und mit Momo ange-
boten werden, erzeugen bei den Kindern Interesse und bewirken eine emotionale
Bindung an dieses. So vermag Momo für Außenstehende ein ganz normales Stoff-
tier zu sein, doch für die Kinder ist es von hoher Bedeutung und Valenz, da sie eine
individuelle Verbindung zu ihm aufbauen (Oerter, 2011).
Über die Gestaltung und Funktion des Stofftiers hinaus gilt zu erläutern, wie es
die Kinder beim Übergang unterstützen kann. Zwar stellt der Übergang vom Kin-
dergarten in die Grundschule ein einmaliges Ereignis im Leben der Kinder dar, je-
doch müssen sie in kurzer Zeit viele Anforderungen in ihrer Entwicklung durchlau-
fen, weswegen die Zeit des Übergangs auch als kritische Phase bezeichnet wird
(Diskowski & Pesch, 2006). Ebenfalls wird diesem Übergang eine Doppelfunktion
zu Teil, da von einem sogenannten Anschluss und Neuanfang die Rede ist (Pohl-
mann-Rother, 2012). Nach Pohlmann-Rother (2012) bedeutet Anschluss, dass man
auf vorhandene Ressourcen aufbaut und Bekanntes fortführt. Neuanfang beinhaltet
die neuen Herausforderungen und Erfahrungen, die auf die Kinder zukommen wer-
den (Pohlmann-Rother, 2012, S.138). Dabei beschreiben Diskowski und Pesch
(2006) drei Ebenen, auf denen Veränderungen vorkommen. Die erste Ebene ist die
individuelle Ebene. Das prägnanteste hierbei ist die Identität des Kindes, die sich
vom Kindergarten- zum Schulkind wandelt. Zudem kommt es zur Regulierung un-
terschiedlich starker Emotionen, wie Neugier, Vorfreude, Stolz, Unsicherheit und
Angst (Diskowski & Pesch, 2006, S.216f.). An dieser Stelle soll das Mutmachtier
ansetzen, indem es genau diese Emotionen aufgreift und spielerisch, in Form von
Gesprächen im Morgenkreis, Liedern, Geschichten und anderen Aktivitäten, the-
matisiert. Die zweite Ebene beschreibt die interaktionale Ebene. Hier geht es da-
rum, neue Beziehungen zu Mitschülern und Lehrkraft aufzubauen. Ebenso geht es
darum, die Verluste von Erziehern und Kindern aus dem Kindergarten zu erleben
und zu verkraften (Diskowski & Pesch, 2006, S.217f.). Auch auf dieser Ebene soll
Momo zum Einsatz kommen, indem diese Thematik im Kindergarten als auch in
der Grundschule behandelt wird. Im nächsten Abschnitt wird auf diesen Aspekt
expliziter eingegangen. Die dritte und letzte Ebene ist die kontextuelle Ebene. Sie
befasst sich mit den Lebensbereichen der Familie, die in Bezug auf dieses Projekt
jedoch keine große Relevanz hat. Während des Übergangs entwickeln sich die Res-
sourcen der Kinder, die sie sich bereits angeeignet haben und zur Bewältigung des
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2 Ausführungen zum Projekt 13
Übergangs benötigen, weiter. Deshalb kann man diese Ressourcen auch als soge-
nannte Basiskompetenzen bezeichnen. Notwendige Basiskompetenzen sind ein po-
sitives Selbstkonzept, Autonomieerleben, Selbstwirksamkeit, Neugier, individuelle
Interessen, Kreativität sowie die Problemlösefähigkeit (Diskowski & Pesch, 2006,
S.218f.).
Ein weiterer wichtiger Punkt stellt die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten
und Grundschule dar. Beide Institutionen sind zum Wohle des Kindes zu einer Zu-
sammenarbeit verpflichtet. Dafür muss ein kontinuierlicher Austausch gewährleis-
tet sein (Bründel, 2012, S.118ff.). Im Projekt der vorliegenden Arbeit geht es da-
rum, dass Momo das Mutmachtier die Kinder vom letzten Kindergartenjahr bis zum
Ende der ersten Grundschulklasse begleitet und sie emotional unterstützt. Eine zent-
rale Voraussetzung für einen positiven Bewältigungsprozess ist es, eine attraktive
Lernumgebung zu gestalten, die zu einer anschlussfähigen und somit auch zur in-
dividuellen Förderung der Kinder beiträgt. Hierfür ist eine systematisch aufeinan-
der abgestimmte Gestaltung des Übergangsprozesses der beiden Institutionen ent-
scheidend, um den Kindern eine beständige Unterstützung zu ermöglichen (Eckerth
& Hanke, 2015, S.30ff.). Das bedeutet, die pädagogischen Fachkräfte und Lehr-
kräfte müssen für „die Herstellung einer methodisch-didaktischen Anschlussfähig-
keit“ (Eckerth & Hanke, 2015, S.31) gemeinsam Aktivitäten mit Momo entwickeln,
die sowohl im Kindergarten als auch in der Grundschule Anwendung finden. Die
Beschreibung möglicher Angebote erfolgt in Kapitel 2.4.
2.3 Vorgehensweise bei der Konzeption des Projekts
Nachdem nach einem kurzen Brainstorming innerhalb der Gruppe ein Projektthema
feststand, wurden Ideen für die praktische Umsetzung gesammelt. Alle aufgekom-
menen Vorschläge wurden festgehalten und anschließend sortiert. Mithilfe dessen
war es möglich, das Projekt detailliert zu konzipieren, wesentliche Planungsschritte
zu bestimmen sowie einen Zeitplan zu erstellen.
Vor der eigentlichen Durchführung des Projekts waren zunächst drei organisa-
torische Planungsschritte notwendig. Der erste Schritt dabei war die Kontaktauf-
nahme mit einer Kita, in der das Projekt durchgeführt werden kann. Darüber hinaus
war der Entwurf und die Herstellung des Stofftiers sowie die Literaturrecherche
bezüglich dessen, wie Figuren gestaltet sein müssen, damit sie Kindern Vertrauen
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2 Ausführungen zum Projekt 14
und Sicherheit schenken, erforderlich. Der dritte Planungsschritt war die konkrete
Angebotsplanung für die drei angesetzten Projektdurchführungen im Kindergarten
sowie die Formulierung der Evaluationsfragen. Nachdem die Konzeption des Pro-
jekts stand, wurden die Aufgaben innerhalb der Gruppe verteilt sowie ein Zeitplan
erstellt, der auch Ist-Stands Treffen bezüglich des aktuellen Standes beinhaltet. Alle
Schritte wurden dokumentiert.
So wurde zu Beginn ein Kindergarten kontaktiert und gleichzeitig eine Litera-
turrecherche zu Handpuppen, beziehungsweise Stofftieren, vollzogen. Dement-
sprechend konnte Momo vor dem ersten Projekttermin entworfen und hergestellt
werden. Dabei wurde darauf geachtet, dass Momo haptisch ansprechend ist sowie
liebevoll und genderneutral aussieht, um Jungen wie Mädchen gleichermaßen zu
erreichen. Außerdem wurden zwei Mutmachgeschichten geschrieben und weitere
Angebote für die Projekteinheiten geplant. Darüber hinaus wurde die Formatvor-
lage von Momo für die Arbeitsblätter erstellt, um auch für die Grundschule ein
praktisches Beispiel anzubieten. Mit dem kontaktierten Kindergarten wurden drei
Projekttage vereinbart und für den Abschluss des Projekts Evaluationsfragen for-
muliert. Die praktische Umsetzung des Projekts wird nachfolgend beschrieben.
2.4 Beschreibung des Projekts
Das Projekt Momo das Mutmachtier soll Kindern beim Übergang vom Kindergar-
ten in die Grundschule helfen. Dabei soll das Stofftier Momo die Kinder während
des gesamten letzten Kindergartenjahres sowie des ersten Schuljahres begleiten, um
ihnen mithilfe des ritualisierten Einsatz des Stofftiers Kontinuität, Vertrauen und
Sicherheit zu geben. Diesbezüglich wird Momo unterschiedliche Rollen im Kinder-
garten und der Grundschule einnehmen.
Im Kindergarten soll Momo als alltäglicher Begleiter im Morgenkreis dienen, in
dem Momo den Kindern seine Mutmachgeschichten erzählt. Außerdem soll Momo
einen festen Platz im Gruppenraum erhalten, sodass die Kinder bei Bedarf immer
mit Momo sprechen oder spielen können. Zudem sollen den Kindern im Alltag viel-
fältige Aktivitäten angeboten werden, bei denen Momo eine zentrale Rolle spielt,
wie zum Beispiel ein Abbild von Momo basteln oder malen, mit Momo spazieren
gehen oder mit Momo singen. Auch in der Schule soll Momo die Kinder jeden Tag
begleiten, da er auch hier immer anwesend sein und einen festen Platz auf dem
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2 Ausführungen zum Projekt 15
Lehrerpult erhalten soll, von dem aus die Kinder ihn jederzeit sehen können. Des
Weiteren sollen die selbst gemalten Bilder von Momo aus dem Kindergarten im
Klassenzimmer aufgehängt werden, um den Kindern zusätzlich Sicherheit in ihrer
neuen Umgebung zu schenken. Überdies soll Momo auf jedem Arbeitsblatt abge-
bildet sein.
Für die weitere Darstellung des Projekts ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass
die Ideen für die Umsetzung in der Grundschule lediglich fiktive Überlegungen sind
und das Projekt nur in einem Kindergarten erprobt wurde.
Nachdem Kontakt zu einem Kindergarten aufgenommen wurde, der sich zur
praktischen Umsetzung des Projekts bereit erklärte, wurde ein erster Termin ver-
einbart. Dieser erste Termin diente dazu, der Kitaleitung das Projekt vorzustellen
sowie weitere Termine für die Projekttage zu vereinbaren. Außerdem wurde den
Kindern an diesem Tag Momo im Morgenkreis vorgestellt. Die Projektdurchfüh-
rung wurde von zwei Gruppenmitgliedern übernommen, während die anderen vier
Mitglieder sich um die Vorbereitung der Angebote, beispielsweise das Schreiben
der Mutmachgeschichten, kümmerten und Evaluationsfragen formulierten.
Beim ersten Projekttag wurde den Kindern eine Mutmachgeschichte zum
Thema ‚Emotionen‘ vorgelesen. Das Vorlesen von Geschichten bewirkt nicht nur
eine förderliche Unterstützung der Sprachentwicklung, die als wesentliche Kompe-
tenz der Schulfähigkeit gilt (Gärtner, 1997). Mithilfe von Geschichten ist es zudem
möglich, unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte zu thematisieren, wie bei-
spielsweise den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule und die damit ein-
hergehenden Gefühle. Somit werden weitere Bildungsbereiche wie die persönlich-
keitsbildenden, lernpsychologischen oder sachlichen Kompetenzen gestärkt (Eh-
mig, 2013, S.23). Darüber hinaus finden sich Kinder, durch die in der Geschichte
dargestellten eigenen Lebenssituation, schnell in der Erzählung wieder und identi-
fizieren sich mit ihr (Margarete Blank-Mathieu, 1996). So haben die formulierten
Mutmachgeschichten positive Auswirkungen auf die Übergangsbewältigung. Nach
der Geschichte malten die Kinder Bilder von Momo. Daraufhin wurden sie in Be-
zug auf die Geschichte zu ihren individuellen Gefühlen hinsichtlich der bevorste-
henden Einschulung befragt, um sie auf emotionaler und beziehungsbezogener
Ebene zu unterstützen (Diskowski & Pesch, 2006).
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2 Ausführungen zum Projekt 16
Der zweite Projekttag wurde mit einem Stopptanz zu Einschulungsliedern ein-
geleitet. Die Kinder sind mit der musikalischen Aktivität des Stopptanzes vertraut,
was ein Gefühl der Sicherheit und Kontinuität herstellt. Danach wurde den Kindern
die Mutmachgeschichte zum Thema ‚Schulanfang und neue Freunde‘ vorgelesen
und im Anschluss wurden gemeinsam Schultüten gebastelt. Die Bedeutung der
Mutmachgeschichten wurde bereits erläutert. Das Basteln der Schultüte soll in den
Kindern Neugier, Stolz und Freude erzeugen, da mit diesem Gegenstand grundsätz-
lich positive und aufregende Aspekte des Übergangs verbunden werden. Dazu trägt
die Überraschung im Innern der Schultüte und die Assoziation, ein großes Schul-
kind zu sein, bei (Weber-Kellermann, 1985, S.200ff.). So bewirkt die Schultüte die
Motivation und freudige Erwartung auf die Schule (Löwe, 2014).
Am dritten Projekttag durften die Kinder zu Beginn erneut den Stopptanz zu
Einschulungsliedern spielen. Danach wurde nochmals die Mutmachgeschichte vom
ersten Termin vorgelesen, woraufhin die Kinder ihre Lieblingsstelle aus der Ge-
schichte malen und diese Bilder anschließend vorstellen durften. Außerdem wurde
das Spiel „Etwas ist verändert“ mit unterschiedlichen Schulmaterialien gespielt. Bei
diesem Spiel werden nach und nach Gegenstände weggenommen und die Kinder
müssen erkennen, welcher Gegenstand fehlt. Dabei schult dieses Spiel explizit die
Wahrnehmungs- und Merkfähigkeit der Kinder, die auch als Voraussetzung der
Schulfähigkeit gilt (Lembke & Schiff, 2017). Am Ende wurden den Kindern sowie
der Kitaleitung Evaluationsfragen gestellt. Die Ergebnisse der Evaluation werden
im nächsten Unterkapitel dargestellt.
2.5 Evaluation des Projekts
Am Ende der letzten Sitzung wurde das Projekt mit den Kindern und der Kinder-
gartenleitung evaluiert. Den Kindern wurde hierbei die Frage gestellt, wie ihnen
Momo gefällt und wie sie die Aktivitäten, die Momo mit ihnen durchgeführt hat,
bewerten würden. Außerdem wurden sie gefragt, ob sie sich darüber freuen würden,
wenn Momo sie in die Schule begleiten würde und ob ihnen dies auch Mut machen
würde. Die Kinder waren von Momo sehr begeistert. Besonders viel Freude hatten
die Kinder an den Mutmachgeschichten, die Momo ihnen vorgelesen hatte. Auf die
Frage, ob die Kinder sich darüber freuen würden, wenn Momo sie in die Schule
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2 Ausführungen zum Projekt 17
begleiten würde, antworteten sie mit einem lauten und deutlichen Ja. Zudem äußer-
ten sie, dass es ihnen Mut machen würde, wenn Momo sie in die Schule begleiten
würde, weil sie dann nicht allein wären und einen Freund hätten.
Auch die Leitung des Kindergartens, in dem das Projekt mit den Vorschulkin-
dern durchgeführt wurde, evaluierte das Projekt. Dabei sollte die Leitung bewerten,
wie Momo und die damit durchgeführten Aktivitäten bei den Kindern ankamen.
Zudem sollte sie kritisch beurteilen, ob Momo den Kindern beim Übergang vom
Kindergarten in die Grundschule helfen könnte. Am Ende wurde sie gefragt, ob sie
sich vorstellen könnte, mit dem Projekt Momo das Mutmachtier in Zukunft zu ar-
beiten. Diese Evaluation fiel erfreulicherweise ähnlich positiv aus, wie die der Kin-
der. Die Leitung berichtete, dass die Kinder auch außerhalb der Projektzeiten viel
von Momo erzählten und stolz darauf waren, Mitglied der Projektgruppe zu sein.
Auf die Frage, ob Momo den Kindern beim Übergang vom Kindergarten in die
Schule helfen könnte, konnte die Leitung aufgrund des kurzen Projektzeitraums
keine eindeutige Antwort geben. Sie war jedoch davon überzeugt, dass Figuren wie
Momo besonders für unsichere Kinder eine große Stütze bedeuten. Positive Bei-
spiele dafür seien der in der Einrichtung bereits vorhandene Troll sowie das Kas-
perle. Trotz des durchaus positiven Eindrucks, erschien der Leitung die Einführung
einer weiteren Figur nicht nötig, da sie in ihrer Einrichtung bereits mehrere wieder-
kehrende Figuren haben. Für Einrichtungen, in denen es noch nichts Vergleichbares
gäbe, hielt sie Momo jedoch für sehr hilfreich.
2.6 Resonanz des Projekts
Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass das Projekt Momo das Mutmachtier
Kindern dabei hilft, den bildungsbiographisch-institutionellen Übergang vom Kin-
dergarten in die Grundschule zu erleichtern. Mittels der beständigen Anwesenheit
des Stofftiers Momo sowie den wiederkehrenden Angeboten, wie beispielsweise
die Mutmachgeschichten, Spiele und künstlerischen Aktivitäten, werden die Kinder
auf spielerische Weise und somit ihren Bedürfnissen entsprechend auf den entschei-
denden Veränderungsprozess vorbereitet. Die vielfältigen Angebote unterstützen
die Kinder dabei, sich mit dem bevorstehenden Übergang emotional auseinander-
zusetzen und diesem positiv gegenüberzustehen. Hervorzuheben sind in diesem Zu-
sammenhang die Mutmachgeschichten, die den Kindern dabei helfen sollen, sich
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2 Ausführungen zum Projekt 18
selbst darin wieder zu finden, um sich so mit ihren eigenen Emotionen auseinan-
derzusetzen, Mut zu schöpfen und dem Schulanfang mit freudigen Erwartungen
entgegenzublicken. Darüber hinaus bieten die weiteren Angebote, wie zum Beispiel
das Basteln der Schultüte oder das Spiel „Etwas hat sich verändert“, nicht nur eine
gute Vorbereitung für den bevorstehenden Übergang, sondern auch eine Förderung
unterschiedlicher Kompetenzen, die als Voraussetzung der Schulfähigkeit gelten.
Da die Kinder Momo im Kindergarten selbst malen und diese Bilder sowie Momo
mit in die Schule nehmen, werden die Kinder in ihrem Übergang konstant und fort-
während begleitet. Diese Kontinuität schenkt den Kindern besonders in der neuen
Schulumgebung Sicherheit und Selbstvertrauen.
In Bezug auf die Durchführung des Projekts in einem Kindergarten kann er-
wähnt werden, dass mithilfe der Anwesenheit von Momo während der Projektzeit
und der drei praktischen Projekteinheiten versucht wurde, Kontinuität zu schaffen.
Das eigentliche Ziel des Projekts ist es jedoch, dass Momo täglich anwesend ist und
den Kindern regelmäßig und dauerhaft Angebote bietet. Da das Projekt im Allge-
meinen relativ kurz war und lediglich in nur einem Kindergarten erprobt wurde,
kann keine Aussage dazu getroffen werden, inwieweit es den Kindern den Über-
gang wirklich erleichtert. Dennoch konnte durch die vielen positiven Rückmeldun-
gen und eigenen Erfahrungen festgestellt werden, dass die Kinder große Freude am
Projekt gezeigt und motiviert daran teilgenommen haben. Darüber hinaus berichte-
ten die Kinder auch Zuhause von Momo und den Aktivitäten, die das Stofftier mit
ihnen im Kindergarten durchführte. So traten die Kinder in Kommunikation mit
ihren Eltern, die Eltern wiederum in Kontakt mit den Fachkräften, um sich über
Momo das Mutmachtier zu unterhalten. Somit konnte in kurzer Zeit eine kommu-
nikative Verbindung auf mehreren Ebenen hergestellt werden, die für eine optimale
Begleitung im Übergangsprozess notwendig ist.
Zusammenfassend bedeutet dies also, dass den Kindern durch das Stofftier
Momo eine kontinuierliche Übergangsbegleitung geboten wird, die sich nicht nur
auf den Kindergarten oder die Grundschule beschränkt. Da es ein solches Projekt
zur beständigen Übergangsbewältigung noch nicht gibt und die Kinder, Eltern und
Fachkräfte vom Projekt begeistert waren, erweist dies die hohe Relevanz von Momo
das Mutmachtier. Nichtsdestotrotz weißt auch dieses Projekt Grenzen auf, die nach-
folgend anhand der kritischen Reflexion beleuchtet werden.
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2 Ausführungen zum Projekt 19
2.7 Reflexion
Das Projekt wurde entwickelt, um Kindern den Übergang vom Kindergarten in die
Schule zu erleichtern. Dabei soll es die Kinder unterstützen, ihnen Sicherheit und
Kontinuität geben. Momos Herstellung erfolgte auf Grundlage von Literatur, die
beschreibt, was eine Figur benötigt, damit sie Kinder ansprechen und unterstützen
kann. Das Projekt wurde außerdem so gestaltet, dass es direkt mit Kindern durch-
geführt und erprobt werden konnte. Wie bereits in Kapitel 2.5 deutlich wurde, ha-
ben die Kinder das Stofftier Momo dabei sehr positiv wahrgenommen und hatten
viel Freude an den Aktivitäten, die sie mit Momo erlebt haben. Auch die Fachkräfte
und Eltern empfanden Momo als gute Möglichkeit die Kinder beim Übergang zu
unterstützen. Somit hat das Projekt viel positive Resonanz erfahren.
Dennoch stößt das Projekt an manchen Stellen auf Schwierigkeiten, die es bei
zukünftigen Durchführungen zu verbessern gilt. Bei der Entwicklung des Projekts
wurde zunächst davon ausgegangen, dass die Kinder einer Einrichtung zusammen
in die Grundschule kommen und Momo gemeinsam mit in ihre neue Umgebung
nehmen können. In Orten, in denen die Kinder in verschiedene Grundschulen ver-
teilt werden, ist dies jedoch nicht möglich. Für diesen Fall muss nach Lösungen
gesucht werden, wie Momo dennoch alle Vorschüler eines Kindergartens in die
neuen Schulen begleiten kann. Hierfür wurden theoretisch verschiedene Möglich-
keiten entwickelt. So könnte man entweder eine Art Bastelanleitung für Momo ent-
werfen, mit deren Hilfe jedes Kind gemeinsam mit seinen Eltern einen eigenen
Momo basteln und diesen dann im Schulranzen mitnehmen könnte. Eine weitere
Idee wäre es, mit den Kindern gemeinsam im letzten Vorschuljahr als weiteres Pro-
jekt eigene, individuelle Momos zu basteln, die die Kinder am Ende ihrer Kinder-
gartenzeit mitnehmen können. Überdies könnte in gemeinsamer Arbeit mit den Ko-
operationslehrern der zukünftigen Grundschulen Schlüsselanhänger für die Kinder
gebastelt werden. Jedes Kind könnte dadurch seinen eigenen Momo-Schlüsselan-
hänger am Schulranzen befestigen und eigenmächtig entscheiden, wann die Beglei-
tung von Momo nicht mehr benötigt wird. Für die Umsetzung dieser Vorschläge ist
eine gute Zusammenarbeit zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Ko-
operationslehrern der Grundschule relevant.
Eine weitere Schwierigkeit wurde darin gesehen, Momo in Form einer Kopier-
vorlage auf jedes Arbeitsblatt zu drucken. Diesbezüglich wäre es gegebenenfalls
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2 Ausführungen zum Projekt 20
einfacher, einen entsprechenden Stempel zu entwerfen, mit dem wiederum sowohl
die pädagogischen Fachkräfte der Kindergärten als auch die Grundschullehrer ar-
beiten könnten.
Im beschriebenen Projekt hat Momo die Kinder bisher mit verschiedenen Mut-
machgeschichten, in denen der bevorstehende Übergang thematisiert wurde, beglei-
tet. In einer weiteren Ideensammlung wurden eventuelle Ausbaumöglichkeiten des
Projekts entwickelt. So könnte Momo beispielsweise gezielter dazu genutzt wer-
den, die Schulfähigkeit der Vorschulkinder im letzten Kindergartenjahr zu fördern.
Dabei bietet sich besonders die Förderung der Feinmotorik an. Die Kinder könnten
zum Beispiel üben, den Schal von Momo zu binden. Es könnte außerdem eine
Weste mit Knöpfen angefertigt werden, die von den Kindern dann auf- und zuge-
macht werden kann. Ein weiterer Gedanke ist es, die bereits gezeichnete Kopier-
vorlage von Momo als Ausmalbild zu gestalten, auf dem die Kinder dann die Linien
von Momo nachzeichnen und ausmalen können. Momo lässt sich darüber hinaus
auch dazu nutzen, auf die Grundemotionen der Kinder einzugehen, in dem man
Momo in Geschichten mit den verschiedenen Emotionen spielen lässt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt Momo das Mutmachtier er-
folgreich war und viele positive Rückmeldungen von Fachkräften, Kindern, Eltern
und Kommilitonen erhalten hat. Wie in diesem Kapitel deutlich wurde, gibt es je-
doch ein paar Verbesserungsmöglichkeiten sowie einige Ideen, das Projekt in Zu-
kunft weiter auszubauen. Dabei spielt vor allem die Kooperation der Kindergärten
und Grundschulen eine zentrale Rolle, die sich gemeinsam mit dem Projekt ausei-
nandersetzen müssen, um aufeinander abgestimmte Angebote mit Momo zu entwi-
ckeln, die den Kindern im Übergang Kontinuität schenken. Außerdem müsste
Momo, um mit dem Projekt viele Einrichtungen zu erreichen, in großem Umfang
produziert werden, was zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund des hohen Arbeitsaufwan-
des und der Materialkosten als schwer umsetzbar erachtet wird.
Abschließend kann dennoch festgehalten werden, dass Momo eine ganzheitlich
kindnahe Figur darstellt, welche die Kinder auf verschiedenen Ebenen, insbeson-
dere auf der emotionalen Ebene, anspricht. Darüber hinaus kann mit Momo eine
gute Verbindung zwischen Kindergarten und Grundschule geschaffen und die Kin-
der somit bei diesem Übergang unterstützt werden.
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Page 24
Anhang
Anhang A Zeitplan
Anhang B Mutmachtgeschichte 1
Anhang C Mutmachtgeschichte 2
Anhang D Bilder
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Anhang 25
Anhang A: Zeitplan
To Do Wer? Bis wann? DONE!
Literaturrecherche zu „Begleit-
figuren“/Handpuppen
Saskia nebenbei
Figur gestalten und herstellen Lisa (in Absprache
mit Saskia)
07. November
Kontakt zu Kita aufnehmen Antonia & Diana zeitnah
Termine mit Kita vereinbaren
- 3-4 Termine ab Novem-
ber
Antonia & Diana zeitnah
„Mutmachgeschichten“ – In-
ternetrecherche
Alle 20.10.16
„Mutmachgeschichten“ –
Schreiben
Saskia & Lisa W. 10. November
Anna & Lisa H. 10. November
Formatvorlage erstellen Diana Januar
Evaluationsfragen formulieren Anna, Saskia & Lisa zeitnah
Begleittier in Kita einführen
- Erzieher Projekt erklären
(sollen Momo in Alltag
integrieren & einsetzen)
- 3 Projekteinheiten durch-
führen
Antonia & Diana November/De-
zember
Evaluation Antonia & Diana Ende Dezember
(am 3. Projektter-
min)
schriftliche Ausarbeitung
Gliederungspunkte untereinan-
der aufteilen
jeder ein Teilkapitel
Fertigstellen:
Anna
22.01.17
Präsentation
- PP-Präsi erstellen
- vortragen
Alle - PP: 25.01.17
- Vortrag:
28.01.17
Tabelle 1: Zeitplan (Quelle: eigene Darstellung)
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Anhang 26
Anhang B: Mutmachtgeschichte 1
Es ist Juli und Leo kommt bald in die Schule. Alle reden schon davon, von der
Einschulung, den Schultüten, vom Abschlussfest im Kindergarten. Leo freut sich
und ist traurig zugleich. Wenn das Abschlussfest vorbei ist, wird er nie wieder in
den Kindergarten gehen. Vor zwei Monaten konnte er es kaum erwarten in die
Schule zu gehen. Endlich gehört er zu den Großen und kann seine eigene Schultüte
tragen. Aber er hat so viele Fragen. Erst gestern waren die Vorschulkinder in der
Schule und haben sich die Klassenzimmer und die Pausenhalle angeschaut. Es ist
sehr groß, ganz anders als im Kindergarten. „Werde ich mich dort wohl fühlen?“,
fragt sich Leo. „Ich weiß doch nicht mal, ob ich in meiner Klasse jemanden kenne.
Und was ist wenn ich etwas nicht verstehe, wird mir dann jemand helfen? Auch der
große Pausenhof macht mir ein bisschen Angst.“ Leo ist unsicher. Am nächsten
Tag erzählt die Erzieherin, dass am Freitag Ben, der letztes Jahr in die Schule ge-
kommen ist, vorbeikommen wird. Er möchte den Kindern ein bisschen erzählen,
wie es in der Schule ist. Leo ist neugierig. Was Ben wohl erzählen wird? Wie ist es
ihm gegangen? Zwei Tage später kommt Ben in den Kindergarten. Leo kennt ihn
noch von letztem Jahr. Nach dem Frühstück machen sie einen Stuhlkreis und jeder
darf Ben etwas fragen. Ben hört gar nicht auf, von der Schule zu erzählen. „Als ich
in die Schule gekommen bin, habe ich ein bisschen Angst gehabt. Mein Freund
Niklas ist in eine andere Klasse gekommen, aber ich habe auch in meiner Klasse
schnell Freunde gefunden. Am ersten Tag hat die Lehrerin uns begrüßt und wir
haben ein Spiel gespielt. Es ist nicht wie im Kindergarten, aber ich habe mich ge-
freut, dass ich Schreiben und Lesen lerne. Jetzt kann ich selbst schon einen Brief
schreiben und wenn ich eine Frage habe, dann kommt Frau Wöhr und hilft mir
dabei. In der großen Pause sind wir immer draußen und spielen mit dem Ball. Die
Pause ist leider immer sehr schnell vorbei, aber wir freuen uns schon auf die
Nächste.“ Leo hört gespannt zu. Er ist erleichtert, da er merkt, dass es auch andere
Kinder gibt, die ein bisschen Angst haben und dass es in der Schule sehr schön sein
kann. Es war gut, dass Ben im Kindergarten war. „Vielleicht sehe ich Ben ja auch
mal in der Schule.“, denkt Leo. An diesem Tag geht Leo mit einem guten Gefühl
nach Hause. Heute freut er sich auf die Schule und er ist stolz, dass er nun endlich
zu den Großen gehört.
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Anhang 27
Anhang C: Mutmachtgeschichte 2
Momo kommt in die Schule
Momo geht noch in den Kindergarten. Aber nicht mehr lange! Bald wird er in die
Schule gehen. Momo weiß noch nicht, ob er sich auf die Schule freuen soll oder
nicht. Was ist, wenn keiner seiner Freunde in seine Klasse kommt? Und was ist,
wenn ihm die Schule keinen Spaß macht? Vielleicht sollte er doch lieber weiter in
den Kindergarten gehen? „Aber du willst doch lesen lernen“, meint Mama. „Dann
kannst du Opa deine Lieblingsgeschichte vorlesen.“ Die Idee findet Momo klasse.
Am nächsten Tag gehen Momo und Mama zusammen zur Schule, um ihn für die
erste Klasse anzumelden. Eine Mutter mit einem Mädchen an der Hand ist vor ihnen
dran. Momo überlegt, ob sie wohl in seine Klasse kommt. Das wäre lustig.
Mama muss bei der Anmeldung einen Zettel mit vielen Fragen ausfüllen. Plötzlich
schrillt laut eine Klingel. Momo erschreckt sich „Puh ist das laut!“. „Das ist die
Pausenklingel“, erklärt Frau Sommer, die Sekretärin. Auf dem Rückweg zum Aus-
gang stehen viele Türen offen. Neugierig sieht Momo hinein. Alle Klassenzimmer
haben vorne eine Tafel. Hinten sind fast immer Regale mit Büchern und Spielen.
An den Wänden hängen bunte Bilder. Momo gefällt es in der Schule richtig gut.
Plötzlich klingelt es wieder. Alle Kinder kommen vom Schulhof hereingestürmt.
Momo hat ein bisschen Angst und drückt sich eng an Mama, damit er nicht umge-
rannt wird.
Nach ein paar Wochen liegt ein Brief von der Schule im Briefkasten. Jetzt steht es
fest: Momo kommt in die Schule! Er kommt in die Klasse 1a. In dem Brief ist eine
Liste von seiner Lehrerin Frau Winter, auf der steht, was er für die erste Klasse alles
braucht. Mama geht mit ihm einkaufen und einen Schulranzen bekommt er von
Opa Willy. Glücklich räumt Momo sofort alle Schulsachen ein. Voller Ungeduld
wartet er auf den ersten Schultag. Jetzt ist er schon ganz aufgeregt.
Endlich ist es so weit. Noch vor dem Frühstück klingelt es an der Tür und Opa
Willy steht davor. Er will Momos ersten Schultag natürlich nicht verpassen. Bevor
es losgeht bekommt Momo seine Schultüte. Die ist ganz schön schwer! Momo
würde am liebsten gleich nachsehen, was darin ist, aber er muss damit noch warten.
Als sie sich dann auf den Weg zur Schule machen, wird es Momo plötzlich ganz
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Anhang 28
mulmig zu Mute. Er kennt doch niemand. Was wenn die anderen Kinder ihn nicht
mögen?
In der Schule ist die Aula schön geschmückt. Der Rektor hält eine kurze Rede. Die
Schüler der 4. Klasse spielen ein lustiges Theaterstück vom Kasper, der nicht lesen
kann und sich deshalb auf eine frisch gestrichene Bank setzt. Danach singen sie das
Lied „Alle Kinder lernen lesen“. Anschließend kommen die Lehrer und Lehrerin-
nen und rufen die Kinder ihrer Klassen auf. Momos Klasse kommt als erstes dran.
Alle gehen zu ihren Klassenräumen. Momo setzt sich an einen freien Tisch am
Fenster. Weitere Kinder kommen in das Klassenzimmer und verteilen sich an den
Tischen. Wer setzt sich wohl neben mich? Plötzlich kommt das Mädchen ins Zim-
mer, das bei der Anmeldung vor ihm dran war. Sie kommt an seinen Tisch und fragt
ihn, ob der Platz neben ihm noch frei ist. Momo freut sich. Nach der ersten Schul-
stunde bei Frau Winter rennen sie gemeinsam auf den Schulhof und spielen zusam-
men. Dann ruft Mama „Momo komm wir gehen nach Hause, ihr seht euch ja mor-
gen wieder“. Momo verabschiedet sich von seiner neuen Freundin und geht mit
Mama und Opa nach Hause, um endlich seine Schultüte auszupacken. Das war ein
toller erster Schultag, an dem Momo schon viel erlebt hat. Er kann es kaum erwar-
ten morgen wieder in die Schule zu gehen.
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Anhang 29
Anhang D: Bilder
Abbildung 1: Herstellung von Momo
Abbildung 2: Formatvorlage für Arbeitsblätter