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Nummer 31 | Ausgabe 2.2017 Das Hausmagazin der lewe aktuell Im Fokus Riesenbeck ist am Netz Magazin Rudolf Schönrock geht
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Musterdokument LeWe Aktuell - ledderwerkstaetten.de · Kerstin Reth, Erika Herrendörfer, Susanne Hirseland, Marion Schürmann, Mehmet-Salih Coban und Ingo Decker. Begleitende Mitarbeiter

Apr 30, 2019

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Nummer 31 | Ausgabe 2.2017

Das Hausmagazin der

lewe aktuell

Im FokusRiesenbeck ist am Netz

MagazinRudolf Schönrock geht

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Lesen Sie . . .

Impressum

Herausgeber:Ledder Werkstätten des Diakonischen Werkesim Kirchenkreis Tecklenburggemeinnützige GmbH

Ledder Dorfstraße 6549545 Tecklenburg

Telefon 05482 72-0Fax 05482 [email protected] www.ledderwerkstaetten.de

Verantwortlich für den Inhalt:Ralf HagemeierGeschäftsführung

Redaktion und Fotos:Jörg BirgoleitTelefon 05482 [email protected]

Mitarbeit:Marc Rogge, Heinrich Robertus

Gestaltung:Melanie KotherTelefon 05482 [email protected]

Erscheinungsweise:vier Ausgaben pro Jahr

Auflage:3.500 Exemplare

Konto:Kreissparkasse SteinfurtKonto 31 000 599BLZ 403 510 60IBAN:DE47403510600031000599BIC: WELADED1STF

Unsere Titelfotos zeigendie Schlüsselübergabe in Riesenbeck und Rudolf Schönrock beim Abschied.

Das Editorialfoto zeigtGeschäftsführer Ralf Hage-meier (links) mit Superin-tendent André Ost.

Im Fokus

Einweihungsfeier: unsere neue Betriebs-stätte in Riesenbeck.

Seite 8

Magazin

Die ersten „Gesundheits-tage“ haben die jungen Leute im Ladberger Bil-dungszentrum erlebt.

Seite 19

Magazin

„fit & gesund“: Rund ums Motto drehte sich der „Tag der Be-gegnung“. Tausen-de informierten sich und genossen das Bühnenprogramm.

Seite 14 und 15

Menschen

Nochmal was Neues wagen: Bernhard Dierkes gehört zum Küchenteam der Be-triebsstätte Riesen-beck. Seite 23

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Lesen Sie . . . Editorial

Riesenbeck

ist jetzt am „Netz“

2014 war es, da kam Karl-Josef Laumann zum obligatorischen ersten Spatenstich zum

Lerchengrund im Hörsteler Stadtteil Riesenbeck. Die Finanzierung war gesichert, die Baupläne standen, das Grundstück konnten wir selbst einbringen. Heute, drei Jahre später, ist die Betriebsstätte Riesenbeck „am Netz“. Zur offiziellen Eröffnung am 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“, durften wir wieder Karl-Josef Laumann, da noch Patientenbeauftragter der Bundesregierung und heute Landesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, begrüßen. Er freute sich – wie wir alle – herzlich, dass letztlich alles wie geplant realisiert werden konnte.Schon am 1. März waren die ersten 18 Beschäftigten eingezogen. Eine spannende Zeit für sie, mit vielen neuen Gesichtern und Abläufen. Seitdem sind über vier Monate vergangen, in denen Menschen mit Behinderung ihre neue Betriebsstätte entdeckt haben und unser Einzugsgebiet einen neuen Schwerpunkt-Standort im Westen bekommen hat. Weil wir unsere Betriebsstätte Hegemann in Saerbeck um einen neuen Arbeitsbereich für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen erweitern, kommen die „Hegemänner“ hierher und füllen die neuen Räume jetzt rasch mit Leben. Grund genug, in Riesenbeck nachzufragen, wie die erste Zeit war.

Rudolf Schönrock geht in den Ruhestand. Soeben 65 Jahre alt geworden, beginnt der

Diplom-Ingenieur einen neuen Lebensabschnitt und steht uns zum Glück mit seinem Fachwissen noch bei bautechnischen Projekten zur Seite. Fast 25 Jahre lang hat der Brochterbecker diese Einrichtung mitgeleitet, sie mitgeprägt und sich dabei seine offene, stets freundliche Art bewahrt. Im

Interview blickt Rudolf Schönrock auf ein bewegtes Vierteljahrhundert Ledder Werkstätten.

Neue Wege gehen wir nicht nur in Riesenbeck, sondern auch in Lengerich: Dort haben wir Anfang

Juni die Beratungsstelle der Ledder Werkstätten eingeweiht. Im Laufe des Sommers möchten wir dort Beratungsangebote für Menschen mit Behinderung einrichten. Stadtnah und barrierefrei, denn das Gebäude, eine alte Fabrikantenvilla, liegt in Sichtweite zur Stadtkirche. Gleichzeitig hat das Ambulant Betreute Wohnen ein Stützpunktbüro für die Organisation.Und ansonsten ist unser Frühjahr ziemlich sportlich verlaufen: Sport und Gesundheit waren Themen beim „Tag der Begegnung“, im Ladberger Bildungszentrum, bei der erstmaligen Abnahme des Deutschen Sport-Abzeichens und bei Angeboten unserer Mitarbeitervertretung. Viel Bewegung also wieder mal, aber lesen Sie selbst!

Herzlichst, Ihr

Ralf Hagemeier Geschäftsführung

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Aktuelles

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BTHG: Wir sind auf dem richtigen WegLedde. Seit Jahresbeginn ist das „Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen“ in Kraft. Dieses neue Bundesteilhabegesetz (BTHG) wird in den nächsten Jahren Veränderungen der Unterstützungsleistungen mit sich bringen. Was bedeutet der Erlass aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales für Werkstätten, für das Wohnen und häusliche Umfeld insbesondere für Menschen mit Behinderung?Über seine Tätigkeit im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) hatte unser Geschäftsführer die Möglichkeit an diesem Gestaltungsprozess intensiv mitzuwirken (insbesondere Mitwirkung und Vermögensverbesserung). Unsere Fachleute, Andreas Laumann-Rojer (Fort- und Weiterbildung) und Andrea Hoffmann (Sozial Controlling), haben sich mit dem BTHG befasst, bereits im vergangenen Jahr bei Bereichsleitungen der Werkstatt referiert und in diesem Jahr die Mitarbeiterschaft und den Reha-Verein informiert. Zum Themenabend für Angehörige und rechtliche Betreuer am 22. März, wo es vor allem um finanzielle Auswirkungen für Beschäftigte, Änderungen beim Einsatz von Einkommen und Vermögen oder die Trennung zwischen existenzsichernden Leistungen und Leistungen der Eingliederungshilfe ging, kamen 120 Personen.Das Gesetz formuliert Leitziele und Herausforderungen, die in den nächsten Jahren noch zu gestalten sind. Unser langjähriges Leitbild der Personenzentrierung ist ein maßgeblicher Gesetzes-Fokus. Wichtige Nachricht: Nordrhein-Westfalen weicht dabei nicht von seiner Regelung der Aufnahme von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in den Arbeitsbereich der Werkstatt ab.Geschäftsführer Ralf Hagemeier zum BTHG: „Auch in diesen veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen werden wir eine verlässliche Versorgungssicherheit und Beratungskompetenz in der Region, vielfältige Formen der Teilhabe am Arbeitsleben, Wahlmöglichkeiten beim Wohnen und alle weiteren Bausteine für die Lebenswelten von Menschen mit Behinderung anbieten.“

Im Oktober planen die beiden Werkstatträte die Vereinigung

Ladbergen. „Lust auf Werkstattrat?“ hieß das Thema der Vorstellungsrunden vom 15. bis 19. Mai: Im Oktober ist die vierjährige Legislaturperiode beendet. Erstmals wird es dann ein gemeinsames Vertretungsgremium

für alle Beschäftigten geben, das sich aus Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung zusammensetzt. Bis 1500 Beschäftigte einer Einrichtung (LeWe: etwa 1300) haben das laut Werkstättenmitwirkungsverordnung (WMVO) elf Personen zu sein.Um Wahlverfahren und Aufgaben des Werkstattrates transparenter zu machen, wurde diese Woche im Ladberger Bildungszentrum QuBuS (Qualifizierung, Bildung und Service) angesetzt. Insgesamt 73 Personen interessieren sich für die Mitarbeit und bekamen Gelegenheit, sich vorzustellen und ausführlich zu informieren. Die tatsächliche Zahl der Kandidaten liegt noch nicht fest.Gewählt wird vom 16. bis 27. Oktober in fünf „Wahlbezirken“, die jeweils mehrere Betriebsstätten umfassen. Die konstituierende Sitzung des neuen Gesamt-Werkstattrates wird dann im November stattfinden.

Noch gibt es zwei Werkstatträte (hier beide Gremien im Ladberger Bildungzentrum), doch das wird sich

bei den nächsten Wahlen im Oktober ändern.

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Aktuelles Aktuelles

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AZAV-Audit bescheinigt Beruflicher Bildung gutes Zeugnis Ledde. Am 17. März fand das vierte Überwachungs-Audit zur Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) statt. Seit 2013 sind die LeWe erfolgreich gemäß AZAV zertifiziert und führen den Titel „Anerkannter Bildungsträger für Maßnahmen der Arbeitsförderung“. Der Auditor, Lutz Strenger vom beauftragten TÜV Nord (Hannover, im Bild zweiter von rechts), hat der Beruflichen Bildung erneut ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Nach dann fünf Jahren steht 2018 die Rezertifizierung an. Die AZAV-Zertifizierung ist die Grundlage für die Zulassung als Bildungträger bei der Bundesagentur für Arbeit. Sie garantiert den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Beruflichen Bildung qualitativ hochwertige Angebote, eine mit ihnen abgestimmte Bildungs- und Begleitplanung und – der Behinderung angemessene – Bildungsziele. Das geschieht ausschließlich durch geschultes Fachpersonal.

21 Personen verlassen BerufsbildungsbereichIbbenbüren. „Sie haben 27 Monate hinter sich, dafür gebührt Ihnen unsere Anerkennung!“ Lob spendete Marianne Büscher (Geschäftsleitung) am 27. April im Ibbenbürener Café Samocca 21 Menschen mit psychischer Behinderung, die den Berufsbildungsbereich absolviert haben. Etliche blicken auf ein langes berufliches Vorleben und sind irgendwann psychisch erkrankt. Dann den Schritt in diese Einrichtung zu tun, seine Behinderung zu akzeptieren und etwas Neues anzufangen, sei keine leichte Entscheidung, so Büscher.Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchliefen im Rahmen dieser 27 Monate Werkstatt-Praktika, absolvierten viele praktische Lerneinheiten, besuchten die Arbeitsschutzausstellung DASA in Dortmund, machten Projekte beispielsweise zu alternativen Energien oder lernten Betriebe außerhalb kennen. Aktuell sind über 60 Menschen mit psychischer Behinderung in der Beruflichen Bildung.Die Absolventen: Dennis Vugts-Stachlys, Ines Spieß, Daniel Weyers, Verena Meß, Stephan Berthel, Andrea Etgeton, Birgit Rolf, Franziska Vorwerg, Miriam Baader, Frank Nagel, Mario Walde, Ralf Bernsjann, Frank Wermeyer, Birgit Picker, Stanka Paaschen, Kerstin Reth, Erika Herrendörfer, Susanne Hirseland, Marion Schürmann, Mehmet-Salih Coban und Ingo Decker.

Begleitende Mitarbeiter und die Teilnehmer der Beruflichen Bildung feierten den Abschluss im Ibbenbürener Samocca-Café.

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Aktuelles

Beschäftigte besuchen Otto Modersohn-MuseumTecklenburg. Kunst selbst zu machen im Rahmen der Arbeitsbegleitenden Maßnahmen, neue Techniken auszuprobieren, auch seine Arbeiten im öffentlichen Raum auszustellen, hat eine lange Tradition in der Einrichtung. Am 19. Juni waren vier Beschäftigte, die zum Teil seit Jahrzehnten künstlerisch aktiv sind, zu Besuch im Otto Modersohn-Museum Tecklenburg (OMMT). Vor fast zwei Jahren hatte dieses kleine, feine Museum im ehemaligen Haus Strübbe eröffnet. Erstmals war nun eine LeWe-Gruppe dort zu Gast, bekam von den ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen Eva-Maria Trapp und Elisabeth Melcher eine kleine Einführung und erkundete dann die beiden Geschosse am Markt.Der Beschäftigte Harald Albermann sammelte künstlerische Erfahrung schon in den frühen 90er Jahren und stellte seinerzeit in der Volksbank Ibbenbüren aus. Er malt am liebsten Landschaften, weshalb ihm die aktuelle Ausstellung mit Modersohn-Ansichten von Münster gut gefiel. Sven Altesellmeier, Annelie Dzierzon und Jennifer Geisler fanden die kleine Entdeckungsreise durch das OMMT spannend.

„Mit dem Rad zur Arbeit“: 70 Kollegen machen mitLedde/Ibbenbüren. „Mit dem Rad zur Arbeit“ hat die Mitarbeitervertretung (MAV) eine Aktion betitelt,

die am 1. Mai begann und bis Ende August reicht: Wer in dieser Zeit mehr als 20 Mal mit dem Fahrrad zu seinem Arbeitsort kommt, nimmt anschließend an einer Verlosungsaktion teil. Im Intranet ist eine Tabelle eingerichtet, wo die etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Fahrten entsprechend eintragen können. Dabei sei die Entfernung zum Arbeitsort nicht entscheidend, betont die MAV. Es gehe um den Spaß an der Bewegung und auch darum, Kolleginnen und Kollegen aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammen zu bringen.Genau dieses Ziel verfolgte auch der erste „Radeltag“ am 23. Juni: 23 Radlerinnen und Radler machten sich nach Dienstschluss ab Ledde teils über Nebenstrecken auf zur Betriebsstätte Maybachstraße (Kaffeepause), um anschließend zum gemeinsamen Abschluss nach Ledde, zum Hof Feldmann, zurück zu radeln. Hier gelte der Geschäftsführung der Dank für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung, betont die MAV.Erfolgreich läuft die Aktion „Business Bike“ seit Beginn vor zwei Jahren. Die Teilnahme ist ganz einfach: Man geht zum Zweiradhändler seiner Wahl (der mit „Business Bike“ kooperiert), sucht sich ein Rad aus und zahlt, über drei Jahre verteilt, eine monatliche Leasingrate. Anschließend kann man das Rad für etwa zehn Prozent des vormaligen Listenpreises kaufen. Vorteile: Man spart Steuern (Stichwort Gehaltsumwandlung), hat einen Pick up-Service im Pannenfall und eine Diebstahlversicherung. Aktuell etwa 120 Räder haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesem Weg geleast. Interessierte melden sich im Personalbüro der Ledder Verwaltung.

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Aktuelles

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Ledde. „Alle Menschen mit Behinderung haben in Ihnen jederzeit einen Ansprechpartner mit Herz gefunden. Sie waren immer nett und immer zugewandt.“ Ein großes Lob sprach Geschäftsführer Ralf Hagemeier in seiner Laudatio am 10. Juni auch dem Menschen Rudolf Schönrock aus: Im Rahmen der Andacht am Samstag vor dem „Tag der Begegnung“ ist die Geschäftsleitung Werkstatt für geistig behinderte Menschen in den Ruhestand verabschiedet worden.Fast 25 Jahre war der soeben 65 Jahre alt gewordene Brochterbecker in Leitungsfunktion tätig. Eine Vielzahl an Herausforderungen seien in diesem Vierteljahrhundert zusammengekommen, sodass er sie beinahe gar nicht alle aufzählen könne, so der Geschäftsführer, der so einleitete: „Wir wollen heute einen Menschen in die Mitte stellen, der hier Spuren hinterlässt. Eine wichtige Persönlichkeit!“ Womit auch der ausgleichende, verbindliche, stets freundliche Charakter des scheidenden Geschäftsleiters gemeint war.Als Diplom-Ingenieur sei Rudolf Schönrock 1992 gekommen. Ein Mann also, der sich bis dahin mit Technik befasst und offenbar eine

besondere Herausforderung gesucht habe. In einem stetig wachsenden Bereich habe er im Laufe der Jahre immer neue Aufgaben übernommen.

Einige markante nannte Hagemeier: die Neuaufstellung der Textilabteilung und des Holzbereiches nach dem Dübel, die fachliche Begleitung der Zertifizierungsprozesse, den Umbau des Grünen Bereiches, die Koordination der Bauprojekte und Einrichtung komplett neuer Betriebsstätten, Ansprechpartner des Werkstattrates und des Angehörigenbeirates, nicht zuletzt auch so etwas wie Eventmanager für die großen öffentlichen Feste und Tage zu sein. Der Laudator: „Ich konnte mich drauf verlassen!“Firmenkontakte zu pflegen, auch in unbequemen Situationen Verantwortung zu übernehmen, alle Veränderungen mitzugehen und mitzugestalten, auch das habe Rudolf Schönrock ausgezeichnet. „Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ bedankte sich der Geschäftsführer und sagte: „Sie waren uns ein hervorragender Partner!“

Rudolf Schönrock geht in den Ruhestand:„Sie waren uns ein hervorragender Partner“

Am 14. Juni hat sich Rudolf Schönrock von den Beschäf-tigten verabschiedet - und schüttelte hunderte Hände.

Rudolf Schönrock (2. von rechts) mit Superintendent André Ost (rechts), Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff (2. von links), unserem Kaufmännischen Leiter, Horst Dölling (links), und Ge-schäftsführer Ralf Hagemeier (Mitte). Im Rahmen des Gottes-dienstes am 10. Juni ist Rudolf Schönrock offiziell aus der Ge-

schäftsleitung verabschiedet worden.

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Im Fokus

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Vier Monate Praxis: Riesenbeckerwischt einen richtig guten Start

Start war am 1. März mit 18 Personen. Am 12. Juni kamen die nächsten zwölf Beschäftigten. Mitte Juli und in der ersten Augusthälfte folgen weitere „Hegemänner“, weil die Saerbecker Betriebsstätte Hegemann umgebaut und erweitert wird. Wenn der zweite Bauabschnitt um den Jahreswechsel herum fertig sei, könnten es dann insgesamt schon 75 Beschäftigte sein, so schätzt Paul Sackarendt. Der Riesenbecker hat die Bereichsleitung der neuen Betriebsstätte Riesenbeck und den Bezug von Anfang an mit drei weiteren Fachkräften eng begleitet.Über vier Monate sind seitdem vergangen, in denen sich viele Abläufe gut eingespielt haben. Die täglichen Fahrlinien zum Beispiel, die Essenslieferung oder der Materialfluss für die einfachen Montage- und Verpackungsarbeiten, die zu den Tätigkeiten in Riesenbeck gehören. Wie der Bereichsleiter im Gespräch mit lewe

aktuell berichtet, sei es eine wichtige Entscheidung der Geschäftsführung gewesen, den Neubau an der Adresse Im Lerchengrund 42 sukzessiv zu beziehen. Denn so hätten sich alle nach und nach aneinander gewöhnen, die neuen Räume ohne jeden Hektik kennenlernen und beispielsweise eine ruhige Mittagspause im noch wenig gefüllten Speiseraum machen können.Andreas Laumann-Rojer blickt in die Zukunft: „Diese Strategie setzen wir auch beim Bezug der neuen Betriebstätte durch Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen fort.“ Laumann-Rojer, seit 1. Juli unter anderem Werkstattleitung für Riesenbeck und außerdem Verantwortlicher für die bald drei Arbeitsbereiche für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen: „Perspektivisch werden 60 Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen in Riesenbeck auf speziell auf ihre Bedarfe zugeschnittene Räumlichkeiten

Montage und Verpackung: Weil wir die Betriebsstätte Hegemann umbauen und erweitern, sind nun auch die Saerbecker Beschäftigten in Riesenbeck und haben ihre Arbeitsthemen von dort mitgebracht.

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Im Fokus

und Arbeitsangebote treffen.“ Dort in Ruhe anzukommen, sich in neuen Gruppenkonstellationen zu orientieren und sich mit neuen Mitarbeitern zurecht zu finden, das sei eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Vier Monate Riesenbeck, der Sommer ist da. Die Terrassenbereiche vor den Gruppenräumen werden in den Pausen fleißig genutzt. Die Betriebsstätte ist am Netz der Shuttle-Linien, sodass alle problemlos ihre Arbeitsbegleitenden Maßnahmen oder den Reha-Sport erreichen. Auch die Resonanz im Ortsteil der Stadt Hörstel sei durchweg positiv, berichtet Sackarendt. Beispielsweise, wenn eingekauft werde für das gemeinsame Frühstück, kämen immer mal wieder freundliche Kommentare oder Fragen.

Rückblick auf die offizielle EröffnungAm 1. Mai hatte Ralf Hagemeier betont, dass uns „auf unserem Weg bis hierher … viele Menschen begleitet, uns geholfen und an vielen großen und kleinen Stellen unterstützt“ (haben). Viele Ehrengäste aus Politik und Verwaltung, aber auch viele Beschäftigte und ihre Angehörigen, Bewohnerinnen und Bewohnern aus unseren Wohnbereichen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren am bewusst gewählten „Tag der Arbeit“ gekommen.Als Festredner sagte Karl-Josef Laumann (selbst Riesenbecker und zu dem Zeitpunkt Staatssekretär und Bevollmächtigter der Bundesregierung für Patienten und Pflege): „Ich freue mich heute riesig, dass die Ledder Werkstätten endlich da sind. Wir haben hier ein solides Unternehmen, das im Endausbau 180 Arbeitsplätze für behinderte Menschen schaffen möchte. Erwerbsarbeit hat in unserer Gesellschaft einen so hohen Stellenwert. Und wenn wir wirklich allen eine faire Chance zur Erwerbsarbeit bieten wollen, dann brauchen wir solche besonderen Unternehmen. Zu einem

Festredner am 1. Mai: Karl-Josef Laumann,heute Landesminister für Arbeit und Soziales.

Andreas Laumann-Rojer (l., Fort- und Weiterbildung sowie seit 1. Juli Werkstattleitung Riesenbeck) führte durch zwei Gesprächsrunden. Hier nehmen gerade die Werkstatträte und Elisabeth Veldhues (r.) Stellung.

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Im Fokus

normalen Leben gehört es einfach, seinen Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen. Genau das tun diese Menschen jetzt auch in Riesenbeck. Ein jeder nach seinem Vermögen.“Als Riesenbecker freute ihn besonders, dass „so ein Wirtschaftsfaktor im Tecklenburger Land mit 1300 Beschäftigten und 500 Mitarbeitern“ da sei. Die Ledder Werkstätten habe er immer als verlässlichen Partner erlebt. Verlässlichkeit sei etwas sehr Wichtiges für die Menschen und ihre Angehörigen.Den obligatorischen Schlüssel für die neue Werkstatt hatte Projektleiter Josef Langenhorst vom beauftragten Architekturbüro Hoff + Partner (Gronau) an Rudolf Schönrock (zu der Zeit Geschäftsleitung Werkstatt für geistig behinderte Menschen) und Paul Sackarendt übergeben. Den ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt hatten Superintendent André Ost und Kreisdechant Markus Dördelmann gestaltet.Laumann-Rojer leitete Gesprächsrunden mit dem Werkstattrat und Elisabeth Veldhues (Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung), Landrat

Dr. Klaus Effing, Jürgen Kockmann (Abteilungsleiter LWL-Behindertenhilfe) sowie Hörstels Bürgermeister, David Ostholthoff, die die Feier angenehm und informativ auflockerten. Musikalisch umrahmte „Stella Musica“, Chor und Band aus Beschäftigten und Mitarbeitern, den Tag.

*Die Anfangszahl von 18 Beschäftigten ist jetzt, im Juli, längst Geschichte. Immer mehr Leben kommt in die neuen, hellen Räume mit ihren bodentiefen Fenstern. Die Gruppen arbeiten für die Hörsteler Firma OKE, haben Arbeitsthemen von Hegemann mitgebracht oder fertigen k-lumets. Die – mit der Hauswirtschaftskraft – vierköpfige Küchengruppe sorgt fürs leibliche Wohl, und auch der kleine Kiosk hat längst seine

festen Öffnungszeiten.Nicht zu vergessen die täglich präsente Haustechnik,

Viele Beschäftigte aus allen Betriebsstätten sowie Bewohnerinnen und Bewohner aus den Wohnbereichen nahmen an der Eröffnung teil.

Pause! Auf den großzügigen Terrassenbereichen, direkt vor den Gruppenräumen gelegen, lässt es sich aushalten.

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Im Fokus

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die mit Trockenbau und Installation im zweiten Bauabschnitt beschäftigt ist und für die täglich 15 Extraportionen Essen bereitgehalten werden. Abgeschlossen sind inzwischen die Pflasterarbeiten auch vor dem zweiten Bauabschnitt. Ab August werden schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen sukzessiv den dann dritten AB SMB

( A r b e i t s b e r e i c h für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen) bilden.Im zweiten Bauab- schnitt entstehen ebenfalls 60 Arbeits- plätze, sodass Ende nächsten Jahres etwa 120 Menschen mit Behinderung in Riesenbeck beschäftigt sein werden. 3,5 Millionen Euro werden für beide Abschnitte investiert, wovon die Ledder Werkstätten eine Million Euro Eigenanteil und das etwa einen Hektar große Grundstück einbringen.

Horst Dölling, Hörstels Bürgermeister David Ostholthoff, Karl-Josef Laumann,Ralf Hagemeier und Alt-Bürgermeister Heinz Hüppe (von links) sprechen nach

dem offiziellen Teil der Eröffnung über die Wirkung sozialer Arbeit.

Pause! Auf den großzügigen Terrassenbereichen, direkt vor den Gruppenräumen gelegen, lässt es sich aushalten.

Horst Dölling im Gespräch mit IVZ-Redakteur Stephan Beermann (links).

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Fünf Fragen an ...

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. . . Rudolf Schönrock

Herr Schönrock, Sie gehören seit 1992 der Geschäftsleitung an. Wie hat sich in dieser langen Zeit, nach Ihrer persönlichen Wahrnehmung, der Umgang der Gesellschaft mit Menschen mit Behinderung verändert?

In den 90er Jahren war ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit einer Behinderung in allen Lebensbereichen nur eingeschränkt möglich. Allein die Tatsache, dass ein Beschäftigter, der über ein kleines Sparguthaben verfügte, seinen Arbeitsplatz in der Werkstatt mitfinanzieren musste, zeigte die Situation. Durch die UN-Behindertenkonvention hat sich die Lage deutlich verbessert. Jeder Mensch hat die Freiheit, für sich zu entscheiden, wie er leben, wohnen oder arbeiten möchte. Freizeitgestaltung und freie Arbeitsplatzwahl sind wesentliche Bestandteile für selbstbestimmtes Leben. Menschen, die über ihr Leben selbst entscheiden, sind selbstbewusster und zufriedener.Das derzeitige Thema Inklusion wird nicht durch den Abbau von Förderschulen und weniger Plätzen in der Eingliederungshilfe in Wohnen und Werkstatt erreicht. Das Entscheidungsrecht über seine Lebensgestaltung sollte für jeden gelten, es gehört zu den Grundwerten einer Gesellschaft. Insgesamt sind wir in unserer Gesellschaft auf einem guten Weg, aber nicht am Ziel.

Sie brachten damals ihre Profession, Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik, mit. Haben Sie anfangs Beschäftigte anders erlebt und wie haben diese Menschen dann Ihre Arbeit geprägt?

Der Wechsel aus der freien Wirtschaft zu den Ledder Werkstätten war eine ganz neue Erfahrung. Zum Thema Menschen mit Behinderung hatte ich mir vor der Abgabe meiner Bewerbung hier keine großen Gedanken gemacht. Die Einarbeitung erfolgte aus den anstehenden Aufgaben, aus dem Werkstattalltag. Durch die Zusammenarbeit mit den zuständigen Mitarbeitern aus den Bereichen konnte ich mich in die Werkstatt einarbeiten. Die Erkenntnis, dass nicht jede Arbeit für Menschen mit Behinderung geeignet ist, habe ich gewonnen. Der Umgang mit Beschäftigten in der Werkstatt hat mir Freude gemacht. Bei Kontakten zu Beschäftigten im Arbeitsbereich für schwerst- und

mehrfachbehinderte Menschen hatte ich in den ersten Wochen ein wenig Bauchkribbeln. Es gab immer wieder überraschende Situationen im Umgang und Verhalten, die für mich im ersten Augenblick befremdlich wirkten. Mit der Erfahrung wurden solche Ereignisse immer seltener.

So lange in Leitungsfunktion zu sein, bedeutet auch, viele Entwicklungen mitgestaltet, Veränderungen geplant, auch das Verschwinden ganzer Geschäftsfelder, erlebt zu haben. Können Sie uns da einige für Sie wichtige Momente nennen?

Zu Beginn meiner Tätigkeit gab es in den Bereichen Aufträge, die das ganze Jahr über bearbeitet wurden. Die Holzdübelherstellung war für die Werkstatt ein wichtiger Produktionsbereich. Die Vermarktung war immer schwierig, weil es große Konkurrenz aus dem Ausland gab. Die wirtschaftliche Erweiterung um die neuen Bundesländer und die Öffnung nach Osteuropa machten sich in allen Bereichen negativ bemerkbar.Besondere Auswirkung hatte das für die Möbelbranche. Es wurden immer weniger Möbel in Deutschland hergestellt, sodass der Markt für Holzdübel schrumpfte und die Preise sanken. Die Dübelproduktion in der Werkstatt war aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mehr zu halten. Die Einstellung war notwendig und auch schmerzlich, weil rund 75 Arbeitsplätze verloren gingen. Aus dieser Veränderung entwickelte sich dann aber die Holzkistenproduktion, die heute so glänzend läuft.Dann gab es die Umstrukturierung im Grünen Bereich als besondere Herausforderung. Der Ausstieg aus dem Bio-Gemüseanbau auf dem Hof Schulte-Herkendorf, verbunden mit dem Umzug der Arbeitsgruppe in den Bioenergiepark Saerbeck, war eine große örtliche und inhaltliche Veränderung. Von allen Beschäftigten und Mitarbeitern wurde sie aber positiv angenommen und bis heute vielfältig

Am 21. Juni ist Rudolf Schönrock 65 Jahre alt geworden und im Rahmen des Tages der Begegnung aus der Geschäftsleitung verabschiedet worden. Komplett in den Ruhestand geht der Brochterbecker jedoch nicht. Den gu-

ten Draht zu den Menschen wird sich der passionierte Teetrinker bewahren.

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Fünf Fragen an ...

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erweitert.Die inhaltliche Umgestaltung der Arbeitsangebote in der Landwirtschaft von Gut Stapenhorst – mit dem Ausstieg aus der Milchwirtschaft und dem nachfolgenden Ausstieg aus der Viehhaltung – waren tiefe Einschnitte für Beschäftigte und Mitarbeiter. Beide Umstrukturierungen auf den Höfen waren erforderlich, weil die Rahmenbedingungen und die Arbeitsanforderungen überhaupt nicht mehr zu den Fähigkeiten der Beschäftigten passten.

Die Ledder Werkstätten sind während Ihrer Zeit rapide gewachsen, sowohl in ihrer bloßen Größe als auch in ihrer inhaltlichen Vielfalt. Wo sehen Sie die Zukunft und was wünschen Sie dieser Einrichtung ganz besonders?

Die Ledder Werkstätten begehen 2018 ihr 50-jähriges

Bestehen und haben sich in all den Jahren stets weiterentwickelt. In den vergangenen Jahren sind neue Themenfelder aus der Eingliederungshilfe und Veränderungen in die Praxis umgesetzt worden, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Die Vielfalt der Angebote ist mit Blick auf die Bedarfe in verschiedenen Lebensbereichen weiterentwickelt worden. Die Betreuung und Begleitung der Menschen in der Einrichtung wurde stets auf ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft ausgerichtet. Für die Zukunft bin ich mir sicher, dass unsere Beschäftigten immer Mittelpunkt allen Tun und Handelns sein werden und sich die Rahmenbedingungen für diese Menschen weiter verbessern.

Nach fast 25 Jahren scheiden Sie in der Funktion des Geschäftsleiters aus. Sie möchten Ihren Sachverstand aber – in kleinerem Rahmen – weiter zur Verfügung stellen. Was werden Sie in Zukunft tun?

Die Ledder Werkstätten sind seit ihrem Bestehen ständig gewachsen. Das Wachstum bestand nicht nur in der Anzahl der Menschen, sondern auch der Gebäude, die teils in die Jahre gekommen sind und heutigen Anforderungen nicht durchgehend gerecht werden. Deshalb besteht seit Jahren ein Bedarf an Renovierungsarbeiten und Veränderungen an bestehender Bausubstanz. Weil wir weiter wachsen, besteht auch Bedarf für neue Gebäude. Alle Bauprojekte unterliegen der Landesbauordnung und müssen die besonderen Anforderungen des Sonderbaus erfüllen.Die Koordinierung dieser Projekte samt Planung, Bauverwaltung, Kommunikation mit der Landesverwaltung und Ausführung habe ich vor einigen Jahren übernommen. In Absprache mit der Geschäftsführung habe ich mich bereit erklärt, diese Aufgaben fortzuführen. Das Projekt Ambulant Betreues Wohnen in Saerbeck und der erste Bauabschnitt der neuen Betriebsstätte Riesenbeck stehen kurz vor dem Abschluss. Der zweite Bauabschnitt in Riesenbeck ist gerade im Innenausbau. Kleinere Umbauten und Anbauten von LeWe-Immobilien lassen keinen Arbeitsmangel aufkommen.

Am 21. Juni ist Rudolf Schönrock 65 Jahre alt geworden und im Rahmen des Tages der Begegnung aus der Geschäftsleitung verabschiedet worden. Komplett in den Ruhestand geht der Brochterbecker jedoch nicht. Den gu-

ten Draht zu den Menschen wird sich der passionierte Teetrinker bewahren.

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„Tag der Begegnung“: Themen Gesundheitund Bewegung dieses Mal im Fokus

„fit & gesund“: Zum 34. „Tag der Begegnung“ haben wir dieses Sonderthema angeboten. Dazu sagte Geschäftsführer Ralf Hagemeier zur Eröffnung auf der Hauptbühne am 11. Juni: „Wir wünschen uns, in der Arbeit und im Leben gesund zu bleiben. Heute möchten wir Ihnen zeigen, wie das in unseren unterschiedlichen Bereichen gelebt wird. Ein gesundes Leben gehört bei uns dazu!“ „fit & gesund“ bildete sich also vielfältig und auch zum Mitmachen ab.Wie funktionieren in einer so großen Einrichtung moderne Mobilität, Gesundheitsprophylaxe, Reha-Sport, Bewegung oder gute Ernährung? Beispiel Mobilität: Ausgestellt und fahrbereit zum Ausprobieren waren Rollfiets, Rikschas, Mountain Bikes oder Trikes, denn damit werden Menschen mit Behinderung selbst oder mit Hilfe mobil. Beispiel Gesundheitsprophylaxe: Im moderierten Themenblock auf der Bühne nahmen unsere Fachfrauen aus Physiotherapie und Reha-Sport Stellung, auch zu Ambulanten Kurmaßnahmen, die wir seit Jahren anbieten. Beispiel Bewegung: Den ganzen Tag über zeigten Rollifahrer, Break Dancer oder das neue Zumba-Ensemble ganz plastisch, wie sie Bewegung in den Werkstatt-Alltag einbauen. Beispiel Ernährung: Die jungen Leute aus dem Berufsbildungsbereich boten Gemüse- und Obststicks an, die frisch zubereiteten Obst-Smoothies draußen waren um 15.30 Uhr ausverkauft. Drinnen ließen sich viele Gäste die Ernährungspyramide und das Konzept der Großküche erklären.Spaß an der Bewegung und Sport erlebte das Publikum fast ganztägig auf dem Sportplatz: Die LeWe-Fußballer ließen sich gerne beim Turnier anfeuern. Die Volleyballer unter den Mitarbeitern weihten die neue Beachvolleyballanlage mit einem Match ein. Viele Gäste probierten Boule und Fußballgolf aus. Auf die kleinen Besucher wartete erstmals ein Erlebnis-Parcours.Auf der Bühne ging es auch um moderne Arbeitssicherheit (live zu sehen: Arbeits- schutzbekleidung) und das Deutsche Sport-Abzeichen (im April hatten 55 Beschäftigte teilgenommen).

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ZUM THEMA

Teilhabe durch ArbeitWie arbeiten Beschäftigte in den Ledder Werkstätten? Welche Hilfen brauchen sie dafür? Was für Produkte stellen sie her? Die 34. Auflage des „Tages der Begegnung“ zeigte den LeWe-Kernauftrag noch ein bisschen vielfältiger und vor allem wieder vielfach draußen. Sogenannte exemplarische Arbeitsplätze, wo Beschäftigte selbst ihre Tätigkeit vorstellen, gab es auf dem alten Sportplatz gleich mehrere. Der Grüne Bereich und das Team aus dem Bioenergiepark führten Geräte und Aufgaben der Anlagenpflege vor. Die Kaminholzexperten vom Gut Stapenhorst präsentierten sich ebenso wie der Hof Feldmann, der selbst geschnittenes Stangenholz aus dem Wald innovativ weiterverarbeitet. Um Holz ging es auch bei den Kistenbauern, die große Aufträge aus der Industrie bekommen. Drinnen, in der Werkstatt, stellten sich die Elektrospezialisten aus Ibbenbüren und die k-lumet-Macher vor. Textilabteilung, Glas Fusing-Kunst, das „Unikat“ der Reha GmbH mit seinen handgemachten Accessoires, die Arbeitsbereiche für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen und die Kerzenproduktion: Überall schauten die Gäste zu und ließen sich Arbeitsschritte zeigen.Draußen, auf dem „Marktplatz“, lud der große Biergarten unterm Fallschirmdach ein, sich in Ruhe das Bühnenprogramm bei Snacks und kühlen Getränken anzuschauen. Später spielte die Partyband „The Cube“. Ein kleines Kulturprogramm mit Improtheater und der Theatergruppe des Ambulant Betreuten Wohnens lockten in die Therapiehalle, wo es natürlich auch Bewegung gab: Unsere erfolgreichen Tischtennis-Teams stellten ihren Sport vor.Bereits tags zuvor, am 10. Juni, wurde Rudolf Schönrock offiziell aus der Geschäftsleitung im Rahmen der Andacht verabschiedet (lesen Sie dazu die Seite 7 und das Interview auf den Seiten 12 und 13).

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Beratungsstelle der Ledder Werkstättenan traditionsreicher Stelle

Am 9. Juni haben Geschäftsführer Ralf Hagemeier, Horst Dölling (Kaufmännischer Leiter), die Geschäftsleitung, Lengerichs Bürgermeister, Wilhelm Möhrke, Superintendent André Ost sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neue Beratungsstelle der Ledder Werkstätten auch offiziell eröffnet. Keine 500 Meter von der Stadtkirche entfernt, an der Adresse Im Hook 8, liegt die in markantem Gelb gestrichene ehemalige Fabrikantenvilla.Hagemeier wies während der Begrüßung gleich auf ein Novum hin: „Hier entsteht ein neuer Ort, zu dem man gehen kann mit seinen Fragen.“ Mit aktuell 240 Klienten seien die LeWe größter ABW-Anbieter im Kreis Steinfurt. Die denzentrale Struktur bedeute weite Wege. Für die Region Lengerich biete sich der neue Standort idealerweise aufgrund seiner zentralen Lage und auch aufgrund seiner Nähe zur Westfälischen Klinik an.Das Gebäude hat eine lange Beratungshistorie, beherbergte sie doch über Jahrzehnte die Erziehungsberatungsstelle der Diakonie. Superintendent Ost freute sich über die „diakonische Folgenutzung“ des Hauses, das einst Fabrikant Martin Hölscher erbaut hatte. Der Bürgermeister betonte, dass „im Zentrum, in der Mitte der Stadt,

etwas entsteht für diejenigen, die am Rande stehen“.Etwa 100 Personen würden vom Lengericher Stützpunktbüro versorgt, so Klaus Hahn (Geschäftsleitung Ambulante Dienste). Die Keller-Büros am ABW-Standort Schillerstraße seien aufgegeben worden. Hier, im Hook, hätten jetzt insgesamt 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Basis, von der aus sie ihre Klienten anfahren könnten, also „face to face“ mit ihnen arbeiteten. Das mache etwa 70 Prozent ihrer Arbeitszeit aus.Weil sich Klientel und Beratungsbedarf veränderten, Antragsverfahren komplizierter würden und die Kommunikation im Team immer wichtiger werde, seien die zusätzlichen Büroräume im Hook sehr wertvoll. Die Versorgungslandschaft für

Menschen mit Behinderung werde unübersichtlicher, weshalb man hier außerdem Beratungskompetenz anbieten wolle.

Mit Lengerichs Bürgermeister Wilhelm Möhrke (r.) und Superintendent André Ost (5. v. r.) fand die offizielle Eröffnung am 9. Juni statt.

An der Lengericher Adresse Im Hook 8 wird es baldauch offene Beratungsangebote geben.

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Leeden. „Läuft´s?“ Rainer Schmeltzer fragte ganz direkt am 11. April. „Ja, ganz gut. Wir machen hier alles. Regale einräumen, die Haltbarkeitsdaten kontrollieren, den Kunden helfen, kassieren, den Kaffee ausgeben. Das Gute ist: Wir können immer jemanden fragen.“ Bianka Holtmann gab dem damaligen Landesminister für Arbeit, Integration und Soziales Auskunft. Auf Einladung des SPD-Landtagskandidaten für den Wahlkreis 83, Frank Sundermann (Westerkappeln), war Schmeltzer zu Gast im Tecklenburger Land, um sich inklusive „Leuchttürme“ anzuschauen. Dazu zählt auch unser „LebensMittelpunkt“.Den Laden gibt es seit dem 2. Dezember im Tecklenburger Ortsteil: ein gut sortiertes Lebensmittelgeschäft in der vormaligen Filiale der Kreissparkasse. Inzwischen fünf Menschen mit Behinderung sind dort beschäftigt, leisten alle Aufgaben, die anfallen und füllen das Geschäft mit Leben und viel Spaß an der neuen Aufgabe. Das merken offenbar auch die Kunden und kommen gern.Der „LebensMittelpunkt“ sei kein Integrationsbetrieb mit möglichen Befristungen, sondern hier gebe es ausschließlich reguläre Werkstatt-Arbeitsplätze, die durch den Tagessatz der Personen finanziert und damit auch auf lange Sicht sicher seien, betonte unser Kaufmännischer Leiter, Horst Dölling. Beim Gang durch die Regale waren die Politiker

Landesminister hat den „LebensMittelpunkt“ besucht

beeindruckt von der Angebotsvielfalt, die die Beschäftigten – begleitet von drei Mitarbeiterinnen – akkurat präsentieren.Marianne Büscher aus der Geschäftsleitung ergänzte, dass versucht werde, Lebensmittel wie Fleisch, Brot oder Eier aus der Region zu beziehen. Tecklenburgs Bürgermeister Stefan Streit betonte, dass der Ortsteil Leeden zuvor über Jahre gar keine Grundversorgung mehr gehabt habe. „Das ist hier eine total gelungene Folgenutzung!“

Bianka Holtmann (l.) mit Minister, weiteren Politikern und Marianne Büscher (rechts,Geschäftsleitung).

Der Geschäftsführer betonte, dass über die ABW-Arbeit hinaus regelmäßige Öffnungszeiten im Hook eingerichtet würden. Dort könnten Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen bald in allen Fragen qualifizierten Rat finden. Das sei „ein neuer Meilenstein“ in der LeWe-Angebotsqualität. Beratungszeiten sollen im Laufe des Sommers werktags fest installiert und von hauseigenen Fachleuten besetzt werden.Durch die direkte Nachbarschaft zum Reha-Verein an der Bodelschwinghstraße entwickelt sich in Lengerich ein kleines Zentrum in der Versorgung von Menschen mit Behinderung.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen an der Eröffnung der Beratungsstelle teil.

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Premiere fürs Sportabzeichen: zehn MalGold, zehn Mal Silber, zwei Mal Bronze

Zehn Mal Gold, zehn Mal Silber, zwei Mal Bronze und viele Fitness-Abzeichen: 55 Beschäftigte haben bei den Prüfungen für das Deutsche Sport-Abzeichen mitgemacht. 22 von ihnen haben dabei erfolgreich abgeschnitten und die Bedingungen gut bis sehr gut erfüllt. Das sei umso bemerkenswerter, weil fast alle aus dem Stand, ohne vorbereitendes Training, angetreten seien. Darin waren sich die Fachfrauen für Sport, Anita Dölling, Julia Prigge und Alexandra Dölling, einig. Diese Mitarbeiterinnen hatten das Angebot organisiert und die Abnahme vom 24. bis 26. April auf dem Sportgelände in Ledde durchgeführt. Dort steht seit vergangenem Jahr ein moderner Kunstrasenplatz mit F u ß b a l l -Kleinfeld, 50-Meter- L a u f b a h n und Sprunggrube zur Ve r f ü g u n g , sodass fast alle Prüfungen vor Ort und damit zeitnah absolviert werden konnten.Die Abnahme des Sport-Abzeichens war eine Premiere und bedurfte guter Vorbereitung, weil behinderungsbedingt alternative Disziplinen hinzukommen oder die normalen Disziplinen abgewandelt werden müssen. Beispielsweise werfen

Rollifahrer mit Keulen statt mit kleinen Medizinbällen. Statt der Sprintstrecken absolvieren sie einen Parcours auf Zeit. Fußgänger konnten als Ausdauer-Alternative die Vier-Kilometer-Walkingstrecke wählen.In Abhängigkeit von Geschlecht, Alter und Grad der Behinderung wurden die 55 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Leistungsklassen eingeteilt und in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination möglichst individuell gewertet. Zugelassen waren bei der Premiere nur Personen mit geistiger Behinderung und/oder einer Körperbehinderung.Leider schreiben die Bedingungen ein mögliches Ko-Kriterium vor: „Die Schwimmfähigkeit muss bestehen“, erklärte Anita Dölling. Weil das bei etlichen Beschäftigten nicht möglich

sei, habe man für diese Personen, die sonst alle Disziplinen erfüllt hätten, das hauseigene Fitness-Abzeichen erdacht. Am Ende haben also alle eine Urkunde und außerdem einen Gutschein fürs Samocca-Café bekommen.

Typische Disziplinen der Leichtathletik wie Weitsprung waren zu absolvieren, doch gab es auch Alternativ-Disziplinen beispielsweise

für Rollstuhlfahrer oder Personen mit einer Gehbehinderung.

Walking statt Dauerlauf: Die Strecke führte aus Ledde heraus, zum Hof Feldmann, und weiter durch den Proll. Alle

Teilnehmer bekamen am Ende ihre persönliche Urkunde.

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Vitaminreiche Premiere: Junge Leuteerleben Gesundheitstage im BBBDas war neu für unser Bildungszentrum QuBuS („Qualifizierung, Bildung und Service“): Neben der regulären Schulung dieser Themen in der beruflichen Bildung haben die jungen Leute in Ladbergen drei spannende „Gesundheitstage“ erlebt. Vom 10. bis 12. April drehte es sich für die 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit geistiger Behinderung im Berufsbildungsbereich (BBB) drei Tage lang um die Themen Arbeit, Ernährung und Bewegung. Dazu gab es Workshops, Sport in der Rottsporthalle, Essen aus eigener Herstellung und einiges mehr.Mit einem vitaminhaltigen, ballaststoffreichen Frühstück und der Lerneinheit „Gesunde Ernährung“ begann der Montag: auch, aber nicht nur Nutella, Körnerbrot neben weißen Weizenbrötchen, fettarmer Quark und Müsli standen auf den Tischen. Zuvor eingeteilte Gruppen hatten alles vorbereitet und beschäftigten sich anschließend mit dem eigenen Körper: Wie sieht gesundes Sitzen, Heben und Tragen aus? Wie muss mein Arbeitsplatz eingerichtet sein, damit mir zum Beispiel nicht am Abend der Rücken weh tut? Was bedeutet Ergonomie und warum ist es schlecht, sich dauerhaft mit einer Aufgabe zu überfordern?Wechselnd erarbeiteten sich die jungen Leute bis zum Mittwoch ihre Themen und trafen sich zum „gemüsigen“ Mittagessen. Dafür hatte sich die Koch-Gruppe ins Dorf aufgemacht, ernährungsbewusst eingekauft und verschiedene Speisen vorbereitet. Zur einen guten Kilometer entfernten Rottsporthalle ging es, dem Motto entsprechend, zu Fuß. Dort standen spielerische Koordinationsübungen, leichtes Ausdauertraining, aber vor allem der Spaß an Bewegung auf dem Stundenplan.Paul Sackarendt (BBB-Bereichsleiter) fasste die drei Tage so zusammen: „Wir möchten mit solchen Aktionen mehr Bewusstsein für den eigenen Lebensalltag wecken. Für die Möglichkeit einer ausgewogenen Ernährung, für den gut eingerichteten, eigenen Arbeitsplatz.“ Am 11. Juni, beim Tag der Begegnung, hat der BBB

das Publikum in Ledde mit frisch zubereiteten Gemüsesticks verwöhnt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten im März die DASA-Ausstellung zur Arbeitswelt in Dortmund besucht. Weitere Workshops zu den Themen „Toleranz“ und Herstellung des Anzünders k-lumet erweiterten zurzeit das Spektrum der „Neuen“, die seit September 2016 im BBB sind. Dazu kommen natürlich Kurzpraktika in Werkstattbereichen oder Besuche bei Firmen der Region.Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Beruflichen Bildung im QuBuS beginnen mit

dem dreimonatigen Eingangsverfahren als Grundlagenqualifikation, die anders ansetzt als eine normale betriebliche Ausbildung. Die Förderung von Teamfähigkeit, Absprachen über Regeln für die gemeinsame Arbeit, sich verbindlich an Zeiten zu halten und auch das Kennenlernen von Werkzeugen und Materialien stehen im Vordergrund. Während der folgenden 24-monatigen Aufbauqualifikation und der Praktika geht es auch darum, den möglichst passgenauen späteren Arbeitsplatz in den Ledder Werkstätten zu finden.

Gemüse schnippeln für den selbst gemachten Salat: Im Ladber-ger Bildungszentrum haben „Gesundheitstage“ stattgefunden.

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Eine gute Gemeinschaft erleben (mit 13 begeisterten Anglerinnen und Anglern), sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllen (selbst mit eigener Ausrüstung an einem fremden Wasser zu fischen): Das Angellager 2017 des Freizeit-, Sport- und Kulturvereins war Höhepunkt im Angeljahr unserer Petrijünger. Die Mitarbeiter Heinrich Robertus und Martin Winter begleiteten die Gruppe vom 19. bis 21. Mai durch drei spannende Tage am Ems-Jade-Kanal. Dorthin, in die Nähe von Wilhelmshaven, führte die inzwischen zweite Fahrt nach der Premiere 2016.Die Gruppe fand eine gute Unterkunft im Schullandheim Voslapp (inklusiv Vollverpflegung), sodass sich alle ganz auf ihr Hobby konzentrieren konnten. Als Gewässer stand der Ems-Jade-Kanal zur Verfügung. Während einige einfach die wunderbare Ruhe am Kanal genossen, sahen andere dieses Wochenende sportlich und probierten einiges aus. Viele der Teilnehmer hatten ihre Prüfung zum Fischereischein im Februar 2016 über den Freizeitverein gemacht und waren dafür sehr gut von Ausbilder Michael Holtmann vorbereitet worden. Am Wasser saß entsprechend geballtes

Fachwissen, sodass man sich gegenseitig sehr gut unterstützte und einander half. Beim Abschlussgrillen, natürlich auch mit eigenem Fisch, zeigten sich alle begeistert vom Wochenende.Die nächsten Termine: Am Samstag, 19. August, ist ein weiteres Kooperat ionsange ln mit dem Angelverein Lengerich am Königssee in Tecklenburg geplant. Im AV Lengerich sind etliche aus der Lagergruppe Mitglied. Im Herbst 2018 wird wahrscheinlich ein weiterer Vorbe- reitungskursus zur Fischerprüfung an- geboten. Für die Ausbildung steht das

Blaue Haus des Freizeitvereins in Lengerich-Settel zur Verfügung. Den ersten Kursus hatten vergangenes Jahr zwölf Personen absolviert und die Abschlussprüfung bestanden.

Angellager: 13 Beschäftigte verbringendrei spannende Tage am Ems-Jade-Kanal

Markus Tölle, Markus Schmid, Otto Goerdes und Pascal Meulenkamp (von links) angelten am besten.

Auf geht´s: Das Gruppenbild ist am Morgen der Abfahrt entstanden. Als Begleiter waren die Mitarbeiter Heinrich Robertus und Martin Winter (vorne knieend) dabei.

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Starter-Module für „die Neuen“im Bildungszentrum „QuBuS“

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37 neue Angestellte haben die Belegschaft zwischen dem Frühjahr 2016 und Frühjahr 2017 verstärkt. Eingesetzt sind sie in den Betriebsstätten der Werkstatt und unseren Wohnangeboten. Sie begleiten Menschen mit Behinderung in deren Freizeit, kümmern sich um Bildungs- und Gesundheitsangebote oder Tagesstrukturen für Senioren, haben eine technische Aufgabe in der Haustechnik und vieles mehr. Die dezentral angelegte Struktur und Größe dieser Einrichtung bedeuten eine enorme Bandbreite an Professionen und erforderlicher beruflicher Fachlichkeit.Für die Leitung ist es deshalb von großem Interesse, den Neuen über ihren lokalen Wirkungsbereich hinaus einen ersten, gut strukturierten Überblick zu geben. Darum stellen wir an den Beginn der Tätigkeit eine systematische Einführung und Einarbeitung in Form mehrerer Module.Auftakt der Einführungstage war, mit Blick auf die große Personenzahl, in zwei Gruppen am 5. und 6. April im Ladberger Bildungszentrum QuBuS („Qualifizierung, Bildung und Service“). Geschäftsführer Ralf Hagemeier begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und nannte Grundzüge und Leitlinien eines „besonderen Unternehmens“. So war zugleich Gelegenheit zum offenen Gespräch mit der Geschäftsführung und natürlich auch für Fragen.Wer sind die Ledder Werkstätten? Was macht

dieses Arbeitsfeld so interessant? Wie begegnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Menschen mit Behinderung? Wie können sie diese Menschen sinnvoll in deren Leben begleiten? Einige der Fragen, die Andreas Laumann-Rojer als Beauftragter für Fort- und Weiterbildung an beiden Tagen aufgriff. Auch die Mitwirkungsgremien – den Werkstattrat als Vertretungsgremium der Beschäftigten, den Wohnbeirat als Vertretung der Bewohnerinnen und Bewohner und die Mitarbeitervertretung – lernten „die Neuen“ kennen.Weitere Einführungsmodule beschäftigen sich mit der Vorstellung der einzelnen Geschäftsbereiche, der historischen Entwicklung der Eingliederungshilfe, den rechtlichen Rahmenbedingungen und fachlichen Methoden sowie mit der Bildungsplanung und -dokumentation. Den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen für die Einarbeitungsphase darüber hinaus Hospitationen in anderen Bereichen, hausinterne Medien und natürlich ihre Teams zur Verfügung.Die neuen Kolleginnen und Kollegen äußerten sich durchweg positiv über die freundliche Aufnahme und das kollegiale Miteinander in dieser Einrichtung. Was noch auffiel: Immer mehr junge Leute möchten nach ihrem FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) oder Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) bleiben und sich hier beruflich qualifizieren. Dazu bieten wir ihnen verschiedene Wege, in Kooperation mit Schulen und Universitäten, an.

Insgesamt 37 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterverstärken die LeWe-Mannschaft und . . .

. . . bekommen im Rahmen der Einführungstage undmehrerer Einführungsmodule eine erste Orientierung.

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Sie haben die Ledder Werkstätten mitgeprägt, an vielen, vielen Stellen teils über mehrere Jahrzehnte mitgearbeitet und sich im besten diakonischen Sinne und professionell für Menschen mit Behinderung eingesetzt: Exakt 95 Rentnerinnen und Rentner zählte diese Einrichtung im März. Ihnen einen gebührenden Rahmen zu geben, für aktuelle Informationen aus erster Hand, für ein gutes Essen und vor allem für Gespräche unter alten Kolleginnen und Kollegen – deshalb hat die Geschäftsführung alle zum „Westfälischen Abend“ eingeladen. Am 27. März fand die Premiere im Speisesaal der Betriebsstätte Ledde statt.95 LeWe-Seniorinnen und -Senioren gibt es also, und etwa 60 von ihnen kamen an diesem Abend, um an den stilvoll eingedeckten Tischen Platz zu nehmen. Eine gute Resonanz, worüber sich Geschäftsführer Ralf Hagemeier in seiner Begrüßungsrede sehr freute. Er lieferte die aktuellen Zahlen der LeWe 2017, blickte in die wachsende Vielfalt der Wohn- und Arbeitsangebote und erwähnte besonders, welche Entwicklung die bald vier Arbeitsbereiche für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen nehmen. Die Rentnerinnen und Rentner spendeten gerne Applaus, denn die Entwicklung „ihrer“ Ledder

Werkstätten verfolgen sie natürlich nach wie vor interessiert.André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises hatte eingangs eine Andacht gehalten und betont, dass er – als Vorsitzender des LeWe-Aufsichtsrates – diese Entwicklung von innen heraus begeistert erlebe und gerne mitgestalte. Zu den Ruheständlern (darunter etliche Neu-Rentner, aber auch Urgesteine wie Werner Wermeyer oder Angela Werremeier aus der Gründungszeit dieser Einrichtung): „Es ist sicherlich spannend für Sie als Rentner zu erfahren, was sich alles verändert in der Einrichtung.“Menschen mit Behinderung, die Beschäftigten, haben den ersten „Westfälischen Abend“ unterstützt: Begleitet von Mitarbeitern aus Service-Team und Küche übernahmen sie das Catering, servierten Suppe und Getränke und leisteten eine hervorragende Arbeit.Das Menü aus hauseigener Küche ließen sich die LeWe-Senioren schmecken, saßen noch lange beieinander und freuten sich über ein Wiedersehen mit alten Kolleginnen und Kollegen – eine gelungene Premiere.

„Westfälischer Abend“: schöne Premierefür 60 Rentnerinnen und Rentner

Geschäftsführer Ralf Hagemeier (am Stehpult) begrüßte die Ruheständler und stellte einige aktuelle Entwicklungen und

Projekte der Ledder Werkstätten vor.

Serviceteam und Mitarbeiter der Küche kümmerten sich hervorragend um die Bewirtung der Gäste.

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Menschen in den Ledder Werkstätten

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Bernhard Dierkes: „Riesenbeckwar die richtige Entscheidung“„Also ich hab´ hier sechs Wochen Praktikum gemacht. Und dann hab´ ich mich entschieden: Ich bleib´ hier!“ Bernhard Dierkes gefällt es in Riesenbeck. Am 1. März hatte die erste Gruppe in der neuen Betriebsstätte begonnen, der 51-jährige Bevergerner war von Anfang an da: in der Hauswirtschafts- und Küchengruppe. Alles hier spielt sich ein und ist auf einem guten Weg. Da ist er gerne dabei, packt zu, ist für die anderen Beschäftigten da und freut sich, dass alle zusammen den Anfang gut hinbekommen haben.Nochmal etwas Neues machen und sich persönlich verändern, das wollte Bernhard Dierkes, der sich getrost zu den Werkstatt-Urgesteinen zählen darf: Nach der Förderschule kam er 1985 und wurde mit Leib und Seele Gärtner. Außerdem ein begeisterter Fußballer, Torwart, gar Westfalen-Meister in den 90ern – auch sportlich erreichte er einiges. Auf 25 Jahre im Grünen Bereich brachte er es, aber dann kamen eine schwere Erkrankung und damit das Aus für die Arbeit im Freien und leider auch für den Fußball. Doch unterkriegen ließ sich Bernhard Dierkes nicht und begegnete einem nach seiner Genesung über Jahre als Beschäftigter in der Ledder Großküche auf seine stets gut gelaunte, offene Art.Als er vergangenes Jahr von Riesenbeck gehört habe und dass dort auch eine Küchengruppe eingerichtet werde, habe er sich das gut überlegt. Das Praktikum mit der Aussicht auf jederzeitige Rückkehr war hilfreich, er blieb. Nach und nach steigt die Zahl der Beschäftigten in Riesenbeck, weil die „Hegemänner“ (die Saerbecker Betriebsstätte wird umgebaut) vorrübergehend hierher kommen. Mehr und neue Aufgaben also fürs Küchenteam: „Wir machen Frühstück, belegen Brötchen. Wir kaufen ein im Dorf. Um 11.30 Uhr kommt das Essen. Die Behälter müssen wir dann anschließen, damit das warm bleibt. Dann die Ausgabe. Zwischendurch Bestecke einwickeln. In den Bädern gucken wir nach Papier und füllen das nach. Klar, den Spülautomaten fürs Geschirr bedienen wir auch. Nachmittags Kaffeezeit, den Kiosk haben wir zu festen Zeiten offen.“Warum ihm Riesenbeck außerdem gut gefällt? „Ich bin ja viel eher zu Hause!“ Jetzt, im Sommer, kommt Bernhard Dierkes gerne mit dem Rad. „Sieben-Gang-Schaltung, das geht ruck-zuck. Einmal bin

ich um 7 Uhr los und war um 7.25 Uhr hier. Ich fahr´ ja auch privat viel Fahrrad.“ Oder er unternimmt mit einem Kollegen Rollertouren. Zu Hause, wo er mit seiner Schwester wohnt, kümmert er sich um den kleinen Garten, guckt gerne Fußball und kocht sich kleine Gerichte.„Riesenbeck war die richtige Entscheidung“, ist Bernhard Dierkes überzeugt. „Wir verstehen uns hier sehr gut mit alle Mann!“ Gibt es etwas, auf das er sich sehr freut? Im Winter fliege er mit seiner Schwester wieder nach Mallorca. Das sei super da, schön warm.

Bernhard Dierkes beim Abspülen: Die neue Betriebsstätte Riesenbeck findet er prima.

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Musik-Workshop in Riesenbeck begeistert 60 Teilnehmer

Riesenbeck. 60 Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger sowie Tänzerinnen und Tänzer haben drei intensive Tage erlebt: Nach 2016 zum zweiten Mal fand das Musikprojekt statt; dieses Mal vom 22. bis 24. Mai in der neuen Betriebsstätte Riesenbeck, wo vier Workshops angeboten wurden. Die Beschäftigten konnten sich für Tanz, Gesang, Percussion oder die Band entscheiden. Los ging´s am 22. Mai, wie auch an den übrigen Tagen, mit dem Frühstück, wo das Projekt vorgestellt wurde und man sich an den folgenden Tagen prima über gemachte Erfahrungen

austauschen konnte. Wie 2016 begleitete wieder Bea Nyga (kleines Foto) das Projekt. Die Kölner Sängerin und Musikpädagogin leitet regelmäßig Workshops, aber so ein Riesen-Ensemble ist auch für sie eine besondere Herausforderung. Zur abschließenden Aufführung begrüßte der veranstaltende Freizeit-, Sport- und Kulturverein am 24. Mai

rund 70 Beschäftigte und Mitarbeiter im Publikum.

Fußball: Dritte richtet Spieltag in Riesenbeck ausHörstel-Riesenbeck. Den zweiten Spieltag der Regionalliga 4-Westfalen im BRSNW (Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen) haben die Ledder Werkstätten auf dem Gelände des Vereins Teuto Riesenbeck ausrichten können. Gespielt wurde am 20. Mai auf vier Kleinplätzen.Die Regionalliga 4-Westfalen ist aufgrund ihrer Größe (zwölf Mannschaften) und heterogenen Leistung in zwei Gruppen geteilt worden: Am ersten Spieltag Ende April in Lippstadt war in einer Qualifikation eine Aufstiegsgruppe (Plätze 1 bis 6) und eine „Freundschaftsrunde“ (außerhalb der Wertung, Plätze 7 bis 12) ausgespielt worden.Die dritte LeWe-Mannschaft hatte sich in die Aufstiegsgruppe gespielt und trat deshalb in Riesenbeck gegen einige starke Teams an. Erwartungsgemäß holte das Team aus fünf Spielen nur einen Sieg. Doch die Motivation sei auch nach vier Niederlagen in der „Oase Arena“ prima gewesen, betont Jens Bosse, der die insgesamt 16-köpfige Mannschaft gemeinsam mit Tobias Daut (in Riesenbeck vertreten durch Jan Löbbers) trainiert. Zum dritten und letzten Spieltag der Saison tritt die Dritte am 23. September in Herford wiederum in der Aufstiegsgruppe an.Insgesamt nehmen aktuell drei LeWe-Mannschaften am regulären Ligabetrieb des BRSNW teil: Die Erste kickt in der Regionalliga 1, die Zweite tritt in Regionalliga 3 an.