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18 2008 PLÖNER MUSIKTAG 2008
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18 2008

PLÖNER MUSIKTAG 2008

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Hindemith-Forum 18/2008

Impressum · Imprint · Impressum

Hindemith-Forum

Mitteilungen der Hindemith-Stiftung/Bulletinof the Hindemith Foundation/Publication dela Fondation HindemithNummer 18/Number 18/Numéro 18© Hindemith-Institut, Frankfurt am Main 2008

Redaktion/Editor/Rédaction: Heinz-Jürgen Winkler

Beiträge/Contributors/Articles de: Hans Werner Henze (HWH)Susanne Schaal-Gotthardt (SSG)Heinz-Jürgen Winkler (HJW)

Redaktionsschluß/Copy deadline/ Etat des informations: 15. November 2008

Hindemith-InstitutEschersheimer Landstr. 29-3960322 Frankfurt am MainTel.: ++49-69-5 9703 62Fax: ++49-69-5 96 3104e-mail: [email protected]: www.paul-hindemith.org

Gestaltung/Design/Graphisme: Stefan Weis, Mainz-Kastel

Herstellung und Druck/Production and printing/Réalisation et impression: Schott Music GmbH & Co. KG

Übersetzung engl./English translation/Traduction anglaise: David Babcock

Übersetzung frz./French translation/Traduction française: Dominique deMontaignac Bearbeitung/Adaptation: François Margot

Bildnachweise/ Picture credits/ Illustrations: Hans Werner Henze (Schott Promotion /Peter Andersen), Paavo Järvi (Ixi Chen),Frank Peter Zimmermann (Franz Hamm),Hindemith-Institut, Musikfest Marzahn-Hellersdorf (Joerg Buhle, MusikTechService)

Umschlag/Cover/Couverture: Joerg Buhle,MusikTechService

Printed in Germany

INHALT · CONTENTS · SOMMAIRE

EDITORIAL 3 ▼ EDITORIAL 3 ▼

EDITORIAL 3

ZEUGNIS VON MODERNITÄT · Hans Werner

Henze antwortet 4 ▼ TESTIMONY OFMODERNITY · Hans Werner Henze replies to

questions 4 ▼ UN TÉMOIGNAGE DEMODERNITÉ · Un bref entretien avec Hans

Werner Henze 5

EINFACH UND KOMPLEX 6 ▼ SIMPLE ANDCOMPLEX 10 ▼ SIMPLE ET COMPLEXE 14

HINDEMITH SPRICHT … Zum Plöner

Musiktag 18 ▼ HINDEMITH SPEAKS …About the Plöner Musiktag 19 ▼

HINDEMITH PARLE … du Plöner Musiktag 20

Neuveröffentlichungen 21 ▼ New Publications 21

▼ Nouvelles publications 21

Forum 22

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3Hindemith-Forum 18/2008

PLÖNER MUSIKTAG 2008

EDITORIALAm 11. und 12. Oktober 2008 hat dieMusikschule Marzahn-Hellersdorf miteinem großen Musikfest ihr 25jährigesBestehen gefeiert. Unter dem Motto„Machen ist besser als fühlen!“ stand

Paul Hindemiths Komposition PlönerMusiktag im Mittelpunkt der Veranstal-tungen. Hindemith komponierte dasvierteilige Opus 1932 für Schüler amInternatsgymnasium im Schleswig-Holsteinischen Plön, die es im Laufeeines Tages mit dem Komponisten auf-führten. Unter der künstlerischen Leitungvon Jobst Liebrecht präsentierten Schülerund Schülerinnen der Marzahn-Hellers-dorfer Musikschule zum erstenmal nach1932 das komplette Stück. Anläßlichdieses Festes hatte die Musikschule fünfzeitgenössischen Komponisten Aufträgeerteilt, Musik für die Jugendlichen zuschreiben, die in diesem Rahmen aufge-führt wurde. In einem Festakt wurde derMusikschule der Name des KomponistenHans Werner Henze verliehen, der seitder Mitwirkung der Musikschule Mar-zahn-Hellersdorf bei der Einspielungseiner Märchenoper Pollicino im Jahre1999 dieser Institution freundschaftlichverbunden ist.Hans Werner Henze und die beauftragtenKomponisten äußerten sich zu Hindemithund ihren eigenen Kompositionen. Über die Entstehung des Plöner Musik-tages berichtet Hindemith in einem Vor-trag mit dem Titel Mahnung an die Ju-gend, sich der Musik zu befleißigen, derin Auszügen wiedergegeben wird. HJW

EDITORIAL

The Marzahn-Hellersdorf Music Schoolcelebrated its 25th anniversary with a largemusic festival on 11 and 12 October2008. Paul Hindemith’s compositionPlöner Musiktag was at the focus of theevents under the motto “Doing Is Betterthan Feeling!” Hindemith composed thefour-part opus in 1932 for pupils at theboarding school in Plön in Schleswig-Holstein, who performed it during thecourse of a day under the composer’sdirection. For the first time since 1932,pupils of the Marzahn-HellersdorferMusic School presented the completework under the artistic direction of JobstLiebrecht. On the occasion of thisfestival, the Music School commissionedfive contemporary composers to writemusic for the young people. At a festiveceremony, the Music School was

conferred the name of the composerHans Werner Henze, who has enjoyed afriendship with this institution since theparticipation of the Marzahn-HellersdorfMusic School at the recording of hisfairytale opera Pollicino in 1999. HansWerner Henze and the commissionedcomposers have offered their commentson Hindemith and their own com-positions in this issue. Hindemith reported on the origins of thePlöner Musiktag in a lecture entitled”Warning to Youth Who Apply Them-selves to Music,“ excerpts of which havebeen reproduced here. HJW

EDITORIAL

Les 11 et 12 octobre 2008, le Conserva-toire de musique de Marzahn-Hellersdorfa mis sur pied une grande fête de lamusique pour célébrer ses vingt-cinq ansd’existence. Placé sous le thème « Machenist besser als fühlen! » [« Agir vaut mieuxque ressentir ! »], l’évènement accordaitune place centrale à Plöner Musiktag dePaul Hindemith. Formée de quatre parties,cet œuvre a été écrite en 1932 à l’inten-tion des élèves du lycée-internat de Plön(Schleswig-Holstein) qui l’ont jouée aucours d’une même journée sous la ba-guette du compositeur. C’est la premièrefois depuis 1932 que des élèves d’uneécole de musique, en l’occurrence ceux duConservatoire de Marzahn-Hellersdorfplacés sous la direction de Jobst Liebrecht,ont exécuté l’intégralité de cette pièce.

Pour cet anniversaire, le Conservatoirea également chargé cinq compositeurscontemporains d’écrire de la musiquedestinée à jeunes instrumentistes enformation. Toutes ces compositions ontété créées à cette occasion. De plus, unmoment particulièrement marquant deces festivités a vu l’attribution du nom deHeinz Werner Henze au Conservatoire deMarzahn-Hellersdorf. Il faut savoir que,depuis l’enregistrement de son opéraféerique Pollicino, en 1999, avec sonconcours, le compositeur Henze a entre-tenu des contacts étroits autant qu’ami-caux avec cette école de musique.

Hans Werner Henze et les cinq com-positeurs mandatés pour cette fête anni-versaire ont aussi été appelés à s’expri-mer au sujet de l’œuvre de Hindemith etleurs propres créations. En écho à cescontributions, on pourra lire avec intérêtles explications données par Hindemithdans ses réflexions Mahnung an dieJugend, sich der Musik zu befleißigen[« Exhortations à la jeunesse pour qu’elles’adonne avec application à la musique »]citées en extrait dans le présent Hinde-mith-Forum. HJW

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ZEUGNIS VONMODERNITÄTHans Werner Henze antwortet

Was bedeutet es für einen Komponistenoder eine Komponistin, sich der Aufgabezu stellen, Musik für Jugendliche oderKinder zu schreiben?

Es besteht ein Unterschied darin, obman für Jugendliche oder für Kinderschreibt. Ich denke, es ist eine Frage dersexuellen Entwicklung. Für Kinder zuschreiben ist jedenfalls eine Aufgabe, beideren Bewältigung der Komponist versu-chen muß, sich an seine eigene musikali-sche Vorstellungswelt als Kind zu erin-nern.

Schildern Sie uns, wie die jungenMusiker und Musikerinnen Ihre Musikaufnahmen?

Junge Menschen haben eigentlichmeine Musik immer sehr gern gehabt –ich nehme an, weil sie spüren, daß ich

versuche, an Hand meiner musikalischenEntwürfen wieder einer von ihnen zusein.

Erzählen Sie uns bitte von Begegnungenmit Hindemith und seiner Musik?

Mit Paul Hindemith bin ich nur eineinziges Mal zusammengetroffen, näm-lich in der Westberliner Akademie derKünste, als man den Meister dort zu ei-ner Festlichkeit eingeladen hatte. Mit sei-ner Musik hatte ich noch in den letztenJahren des 2. Weltkriegs zu tun: Mankonnte einige seiner Werke in Musikalien-handlungen erwerben und dann ausihnen lernen. Ich erinnere mich lebhaftan die Klaviersonaten, aber auch anKammermusik (Streichquartette, Bläser-ensembles) und an die Lektüre von Kla-vierauszügen zu Opern wie Neues vomTage und Cardillac. Damals war für michkleinen Provinzler die Musik Hindemithsdas einzige Zeugnis von Modernität, vonNeuer Sachlichkeit und von freier Tona-lität. Noch heute findet sich im Hinter-grund meines Schaffens so etwas wie dieHindemithsche Musikauffassung.

Wie beurteilen Sie die RezeptionHindemiths in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts?

Zweifellos sind die Entwicklungen derMusik Hindemithscher Zeitgenossen wieSchönberg, Webern, Strawinsky wichtigund bedeutsam geworden und habenHindemiths Musik ein wenig an die Seitegedrängt. Das soll aber nicht heißen, daßseine Melodik, seine rhythmischen undtonalen Strukturen nicht ihre Gültigkeitbehalten hätten.

Was ist das Reizvolle an HindemithsMusik?

In der Hindemithschen Musik existierteine glückhafte, um nicht zu sagen zaube-rische Beziehung zur deutschen Klassik,aber auch zu so wichtigen Elementen wieder Folklore aller möglichen Länder undKulturen, die etwas an sich haben, dasnicht von ungefähr mit dem Begriff „Musi-kantentum“ umschrieben wird. Das je-denfalls ist das für mich Reizvolle daran.

HWH · 7. Oktober 2008

TESTIMONY OFMODERNITYHans Werner Henze replies to questions

What does it mean for a composer whoassigns himself/herself the task of writ-ing music for youths or children?

There is a difference whether one iswriting for youths or for children. I think itis a question of sexual development.Writing for children, in any case, is a taskduring which the composer must try toremember his/her own musical world ofideas during childhood.

Can you tell us something about howthe young musicians have responded toyour music?

Young people have actually alwaysliked my music a great deal – I assumebecause they sense that I try to becomeone of them again, with the help of mymusical sketches.

Please tell us about your encounterswith Hindemith and his music.

I only met Paul Hindemith on one occa-sion, namely at the West Berlin Academyof the Arts, when the master was invited

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there for a festivity. I was involved in hismusic during the final years of the SecondWorld War. It was possible to obtain someof his works in music shops and to learnfrom them. I vividly remember the pianosonatas, but also chamber music (stringquartets, wind ensembles) and readingpiano reductions of operas such as Neuesvom Tage and Cardillac. In those days, fora small provincial musician like myself, themusic of Hindemith was the only testi-mony of modernity, of new objectivity andfree tonality. Still today, there is somethingof a Hindemithian conception of music inthe background of my production.

How do you evaluate the reception ofHindemith during the second half of thetwentieth century?

The developments of the music ofHindemith’s contemporaries, such asSchönberg, Webern and Stravinsky areimportant and significant, and havepushed Hindemith’s music a little bit tothe side. This does not mean, however,that his melodic language and his rhyth-mic and tonal structures have not re-tained their validity.

What is fascinating about Hindemith’smusic?

In Hindemith’s music there exists ahappy, if not enchanting relationship to theGerman classics, but also to such import-ant elements as the folklore of all kinds ofcountries and cultures which have some-thing of value that is, not without reason,described by the term ”Musikantentum“(down-to-earth musicality). That is, at anyrate, what I find fascinating about it.

HWH · October 7th, 2008

UN TÉMOIGNAGEDE MODERNITÉUn bref entretien avec Hans Werner Henze

Que signifie pour un compositeurd’aujourd’hui le fait de composer de lamusique pour des jeunes ou des enfants ?

Il est fort différent d’écrire pour desjeunes gens ou pour des enfants. Je pen-se que c’est une question de développe-ment sexuel. Écrire de la musique à l’usa-ge des enfants apparaît en tout cas com-me une tâche particulièrement difficilepour le compositeur. Il doit tenter de sesouvenir à quoi pouvait bien ressemblerson monde musical lorsqu’il était lui-même enfant.

Pouvez nous dire de quelle manière lesjeunes musiciens et musiciennes ontreçu les compositions que vous leur avezdestinées ?

Les jeunes gens ont toujours bien ap-précié ma musique – sans doute parcequ’en étudiant mes esquisses musicales,ils se rendent compte que je fais tout cequi est en mon pouvoir pour redevenircomme eux.

Parlez-nous de vos rencontres avecHindemith et sa musique ?

Je n’ai rencontré Paul Hindemithqu’une seule fois, à l’Académie des Artsde Berlin Ouest, où le maître avait été in-vité pour un évènement particulier. J’aiencore été en contact avec sa musique aucours des dernières années de la Deuxiè-

me Guerre mondiale : il était alors pos-sible d’acquérir quelques-unes de sespartitions dans des magasins de musique,de les étudier et de s’en instruire. Je mesouviens fort bien de ses sonates pourpiano, mais également de sa musique dechambre (les quatuors à cordes, les com-positions pour ensembles d’instruments àvent) ainsi que de la lecture des partitionsréduites pour le piano des ses opérascomme Neues vom Tage et Cardillac.Pour le petit provincial que j’étais à cetteépoque, la musique de Hindemith repré-sentait pour moi un témoignage uniquede la modernité, de la Nouvelle Objectivi-té et de la liberté tonale. Encore aujour-d’hui, mes créations comportent en toilede fond comme des traces de la concep-tion musicale de Hindemith.

Quel jugement portez-vous sur l’accueilréservé à Hindemith au cours de ladeuxième moitié du XXe siècle ?

On a sans doute accordé beaucoupplus d’importance et de signification à lapart prise par ses contemporains, commeSchönberg, Webern ou Stravinsky, dansl’évolution de la création musicale. Lamusique de Hindemith a donc été unpeu été laissée de côté. Mais cela ne si-gnifie pas que son sens de la mélodie,les structures rythmiques et tonales quilui sont propres n’aient plus d’intérêt au-jourd’hui.

A votre avis, d’où provient l’attraitqu’exerce la musique de Hindemith surles mélomanes ?

Dans les œuvres de Hindemith, on dé-couvre d’abord un rapport heureux -pour ne pas dire enchanteur - avec la lit-térature musicale classique allemande.Mais encore également avec d’autressources essentielles comme le folklorede cultures et de pays très divers, suscep-tibles de montrer un caractère décrit, nonsans raison, comme proche des mu-siques populaires. Voilà, en tout cas, cequi fait pour moi le charme de la mu-sique de Hindemith.

HWH · le 7 octobre 2008

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Hans Werner Henze mit Kindern aus Montepulciano,1980 / Hans Werner Henze with the children ofMontepulciano, 1980 / Hans Werner Henze en com-pagnie d’enfants de Montepulciano, 1980

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EINFACH UND KOMPLEXFünf Komponisten, Detlev Glanert(*1960), Helmut Oehring (*1961),Moritz Eggert (*1965), Jan Müller-Wieland (*1966) und Juliane Klein(*1966), haben Kompositionen zuden Marzahn-Hellersdorfern Musik-tagen beigesteuert. Die fünf Musikeräußern sich im folgenden zum The-ma „Musik für Jugendliche“ und zuPaul Hindemith.

Was bedeutet es für einen Komponistenoder eine Komponistin, sich der Aufgabezu stellen, Musik für jugendliche Laienzu schreiben?

Detlev GlanertZwei Dinge fallen mir spontan ein.

Man muß zunächst darauf achten, seineeigene Musiksprache nicht zu verfäl-schen. Andererseits muß man Rücksichtnehmen auf die Fähigkeiten der jugendli-chen Musiker und Musikerinnen. Wasman schreibt, sollte von den Jugendli-chen gespielt werden können. Die Kunstist es, seine eigene Sprache in einer an-gemessenen Art und Weise technisch zureduzieren, gleichsam als ob man kom-plizierte physikalische Vorgänge einemSechsjährigen erklären will. Einen kom-plizierten Sachverhalt korrekt und ver-ständlich zu formulieren: das ist die Auf-gabe, die sich stellt.

Helmut OehringZunächst muß ich sagen, daß ich

kaum Unterschiede mache, ob ich für Ju-gendliche oder Erwachsene schreibe.Oftmals machen sich die Jüngeren mehrGedanken um Inhalte als Ältere. Natür-lich mache ich mir klar, für welches Publi-kum und für welche Interpreten ichschreibe. Im Falle von Mühsam's Musike,das zum ersten Mal in Marzahn-Hellers-dorf aufgeführt wird, war wichtig zu wis-sen, welche Schwierigkeitsgrade ich denSchülern und Schülerinnen zumutendurfte. Meine ersten Versuche, Musik zuschreiben, entstanden für Puppentheaterim Zusammenhang mit musiktheatrali-schem Geschehen. Das heißt, ich kompo-nierte damals zwar für Profimusiker, aberdie Musik war für Kinder gedacht. Nochheute sind für mich Oper, Musiktheateroder Film die spannendsten Formen, Mu-sik mit anderen Künsten zusammenzu-bringen. Bei der Komposition für die Mu-sikschule Marzahn-Hellersdorf bin ich aufGedichte des sehr stark politisch denken-den Publizisten und Schriftstellers Erich

Mühsam (1878-1934) gestoßen. Es han-delt sich bei den Texten um Schüttelrei-me, von denen ich einige auswählte undin Musik gesetzt habe. Ein Sprecher trägtdie Schüttelreime vor; die Musik läuftganz eng an der „Atmosphäre“ dieserSchüttelreime entlang. Diese Art von Text –sozusagen eingedampfte Lebensweishei-ten – ist sehr skurril und witzig. Wichtigfür meine Arbeit damit war es, einfachund komplex zugleich zu schreiben.

Moritz EggertEin Komponist, der sich weigert oder

nicht in der Lage ist, Stücke für Jugendli-che oder Kinder zu schreiben, sollte sichGedanken um die Zukunft der Musik ma-chen. Eine musikalische Ästhetik, die ei-ner solchen Verweigerungshaltung zu-grunde liegt, bedeutet meines Erachtensdas Ende neuer Musik. In allen Epochender Musikgeschichte entstanden Kompo-sitionen für junge Menschen. Daher kannsich die heutige Musik nicht dieser Anfor-derung verschließen.

Mit der Musikschule in Marzahn ver-bindet mich eine lange Freundschaft, diezurückreicht bis 1999. Damals warenSchüler der Musikschule beteiligt an derCD-Produktion von Hans Werner HenzesMärchenoper Pollicino. Jobst Liebrechtkenne ich seit meiner Studienzeit inMünchen. Gerade die musikalische Ar-beit mit Jugendlichen, die an Orten auf-wachsen, wo Kultur oder kulturelle Arbeitvernachlässigt wird, finde ich sehr wich-tig. Was Daniel Barenboim in Palästinaoder Gustavo Dudamel in Venezuela be-wirkt, ist großartig und nachahmenswert.Daher habe ich mich sehr gefreut, in Mar-zahn-Hellersdorf meinen Beitrag zur Kul-turvermittlung zu leisten.

Jan Müller-WielandDas Reizvolle an dieser Aufgabe sind

die archaischen Züge, die sie evoziert. Er-innerungen an die eigene Zeit als Instru-mentalschüler wurden wach; zwischendem achten und zwölften Lebensjahrlernte ich Geige. Weil ich keine Lust undwohl auch keine Begabung für dieses In-strument zeigte, hörte ich auf. Erst mitsechzehn fand ich zur Musik zurück undbegann Kontrabaß zu spielen. Das warmeine Welt! Im Grunde lernte ich alsonicht von der Pike auf. Die jungen Or-chestermitglieder in Marzahn-Hellersdorferinnern mich stark an diese Phase mei-nes eigenen Lebens; im Grunde kann ichmich sehr gut mit dieser Situation identi-fizieren. Die jungen Leute sind offenergegenüber neuen Dingen, zum Beispieldem Skandieren von Worten in meinerKomposition Ein Traum, was sonst. EinProfimusiker würde für diesen Auftritt ei-nen Sondervertrag verlangen. Zurückhal-tend war ich in diesem Stück mit „Klin-gelkram“, also Harfen und Schlagzeug.Weiterhin habe ich schwierige Läufe ver-mieden ebenso wie unterschiedliche In-tervallstrukturen bei schnellen Passagenoder Taktwechsel.

Juliane KleinWenn es um Werke für Laien geht, ist

man regelrecht gezwungen, zu den Wur-zeln vorzudringen. Denn ich kann nichtdavon ausgehen, daß die jungen Musikerund Musikerinnen Kenntnisse von notier-ter Musik des 20. Jahrhunderts haben.Sie begreifen die Musik vielmehr unmit-telbar beim Musizieren. So habe ich oftbis auf das Einfachste reduziert und ver-sucht, in diesem Einfachen einen kom-plexen Zusammenhang herzustellen. So-

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zusagen die Spitze des Eisbergs wird no-tiert, der Eisberg selbst verbleibt im Sub-text und teilt sich durch die klingendenZusammenhänge und Energien mit.

Schildern Sie uns, wie die jungenMusiker und Musikerinnen Ihre Musikaufnahmen?

Detlev GlanertBis jetzt habe ich leider noch keine

Probe gehört. Jobst Liebrecht, der Diri-gent, hat mir berichtet, daß die jungenMusiker sehr positiv auf die „neuen“Stücke reagierten. Ich habe versucht,mein Stück so zu schreiben, daß es dieMusiker mit ihren erlernten Fähigkeitenvollkommen zur Geltung bringen kön-nen. Mein Stück Nächtliche Flußfahrt mitSpottlied ist für großes Blasorchester; dasSpottlied ist in einen Choral eingebautund beide durchlaufen kontrapunktischeVariationen.

Helmut OehringBisher war ich bei noch keiner Probe

dabei. Von Jobst Liebrecht, dem Dirigen-ten der Uraufführung, und aus dem Um-feld von Lehrern und Lehrerinnen habeich gehört, daß die Schüler mit großerBegeisterung übten und musizierten. Of-fenbar sind die jungen Musiker mitgroßem Spaß dabei. Ich habe versucht,einen griffigen Text zu finden. Gleichzeitigsollten sich Musik und Text gegenseitigso aufladen, daß man Lust am Text undLust an der Musik empfindet. Es solltegleich „funken“. Ähnlich Blues oder Rock-Song, der sofort ins Herz oder in die Fin-ger geht.

Moritz EggertIch habe bisher nur wenig von den

Proben gehört. Mein Stück für Marzahn,Symphonie 4.0: Fernsehballett, ist tech-nisch aufwendig. Es müssen Fernsehergefunden werden, die sehr schnell umzu-schalten sind. Ich weiß nur, daß sich alledarum gerissen haben, den Staubsauger-part zu übernehmen, und großen Spaßbei den Proben hatten. Wie Sie sehen,sind die Besetzungen dieser Symphoniensehr skurril. Die erste Symphonie siehtzwölf Schreibmaschinen vor, die zweitebeliebige Instrumente mit Kazoos, diedritte Schiffshörner oder Autohupen undjetzt die vierte drei Fernseher und einGeräuschensemble. Ich würde diesesStück eine „domestische“ Symphonienennen, weil es um Situationen geht, diejeder aus dem täglichen häuslichen Le-ben kennt.

Jan Müller-WielandBisher hat mich lediglich Jobst Lieb-

recht informiert, daß die Jugendlichenmeine Musik sehr euphorisch aufgenom-men haben und mit unmittelbarer Freu-de musizieren. Insgeheim hatte ich ge-hofft, daß die Musiker und Musikerinnenohne Arroganz oder Vorurteile sich derMusik nähern.

Juliane KleinDie Idee für das in Marzahn aufgeführ-

te Stück von mir, Tiefenbohrung 08, ent-stand schon vor der Anfrage aus Mar-zahn. Es handelt sich bei dieser Komposi-tion um 41 rudimentär notierte Skizzen-blätter, die ich zu einem Orchesterstückformen wollte. Das Orchester hat dannmit großer Liebe zum Detail die Partitureinstudiert. Fragen der Tongebung wur-den lebhaft und ausführlich zwischenden Jugendlichen diskutiert und auspro-biert. Dieses Marzahner Orchester hateine richtige Orchesterkultur aufgebaut.Die jungen Musiker nehmen die ihnenvorgelegten Kompositionen als verbindli-chen Text ernst und verstehen die Span-nungsmomente der Tiefenbohrung 08verblüffend klar und eindeutig; das zeigtesich in den Gesprächen während der Pro-ben.

Wann machten Sie Bekanntschaft mitder Musik Paul Hindemiths?

Detlev GlanertIm Schulorchester habe ich Kontrabaß

gespielt; als eines der ersten Stückespielten wir damals etwas aus dem Plö-ner Musiktag; über Paul Hindemith hatteich aber schon einiges aus Büchern er-fahren. Meine beiden Lehrer, Diether dela Motte und Hans Werner Henze, schätz-ten Hindemith sehr, obwohl sie späterdann andere ästhetische Wege einschlu-gen. Nach dem 2. Weltkrieg sahen sie dieChance eines Neubeginns in der Musik,zu dem auch Hindemith gehörte. Henzeberichtete uns, daß er während des Krie-ges sich Hindemith-Partituren unter demLadentisch besorgte. Andere Lehrer lehn-ten später Hindemith aufgrund seiner ne-gativen Äußerungen zur Neuen Musik abund distanzierten sich von ihm.

Helmut OehringHindemith-Fan wurde ich 1997, als ich

den Paul-Hindemith-Preis in Plön erhielt.Damals habe ich von Hindemiths Enga-gement am Plöner Gymnasium und auchvon seinen organisatorischen Aktivitätenin der Türkei erfahren. Als ich aus Mar-zahn-Hellersdorf die Einladung erhielt,Musik für junge Leute zu schreiben, erin-nerte ich mich an diese pädagogischenAktivitäten Hindemiths, ließ alles stehenund liegen und widmete mich diesemAuftrag. Was mich an Hindemith begei-sterte, war seine Nähe zur populären Mu-sik – gerade in den 1920er Jahren – undseine Fähigkeit, auf einem schmalen Gratzwischen anspruchsvoller Avantgarde-Musik und Populärmusik zu wandeln.Auch seine Bereitschaft und seine Neu-gier, sich mit damals neuen Medien wieFilm, Funk oder elektronischer Musik aus-einanderzusetzen und aus dieser Be-schäftigung heraus Kreatives zu schaffen,waren mir sehr sympathisch. Gerade der„Fall Hindemith“ 1934 machte mir klar,daß er auf der einen Seite Hoffnungsträ-ger der Avantgarde war und auf der an-deren Seite von der Nazi-Propaganda un-ter Joseph Goebbels als „atonaler Geräu-schemacher“ tituliert wurde. Daß ein Mu-siker so stark polarisierte – und auchheute noch polarisiert – und im NS-Reichskulturministerium heftige Kontro-versen auslöste, finde ich sehr bemer-kenswert.

Besonders anregend finde ich seinOpernschaffen. Gerade die drei frühenEinakter Mörder, Hoffnung der Frauen,Das Nusch-Nuschi und Sancta Susannamit ihren lasziven und frivol-groteskenSujets haben mich beeindruckt. Hinzukommt seine klare übersichtliche musi-kalische Formung dieser Stücke. Kompo-

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sitionsästhetische Ähnlichkeiten zu KurtWeill, einem Komponisten, den ich sehrschätze, sind evident.

Moritz EggertSchon ganz früh. Wenn man wie ich in

Frankfurt aufgewachsen ist, kommt manan Paul Hindemith gar nicht vorbei. Zu-mal wenn man in der Nähe vom Kuhhir-tenturm, der ehemaligen FrankfurterWohnung Hindemiths, gewohnt hat. Zumeiner Zeit als Schüler am Dr. Hoch'-schen Konservatorium oder an der Mu-sikhochschule gehörte Hindemithschlichtweg zum fast täglichen Brot. Sohabe ich oft Kammermusikwerke vonHindemith als Pianist gespielt und dieverschiedensten Orchestermusiker be-gleitet. Besonders schätze ich seineOpernkompositionen, insbesondere denCardillac und die frühen Einakter Mörder,Hoffnung der Frauen, Das Nusch-Nuschiund Sancta Susanna. Mein Lieblings-stück ist der sogenannte „Sketch mit Mu-sik“ Hin und zurück, 1927 entstanden aufeinen Text des Librettisten MarcellusSchiffer. Das ist einfach furiose Musik!

Jan Müller-WielandWährend meines Kontrabaß-Studiums

lernte ich Hindemith kennen. Seine So-nate für Kontrabaß und Klavier spielte ichauswendig. Es ist ein wunderbares Stückund gehört meines Erachtens zu seinenbesten Sonatenwerken. Auch andere So-naten lernte ich kennen, beispielsweise

die Klaviersonaten in den Einspielungenvon Glenn Gould. Mein Weg zu Hindemithführte also über seine Kammermusik.Mein Vater hat als junger Arzt mit seinenKollegen sehr oft im häuslichen Rahmenmusiziert und eben auch Hindemith ge-spielt. Als ich dann Musik studierte, fragteer immer nach, ob ich mich denn auch mitHindemith beschäftige. Von den Orche-sterstücken mag ich besonders die Ma-this-Symphonie und die SymphonischenMetamorphosen. Als Kind hörte ich –ohne zu wissen, von wem es stammt –Hindemiths Wir bauen eine Stadt.

Juliane KleinAls Jungstudentin lernte ich als eines

der ersten Stücke über einen meiner Leh-rer, Ludwig Walter, Hindemiths Mathis-Symphonie kennen. Anhand einer Plat-tenaufnahme und der Partitur habe ichdas Stück intensiv studiert. Fasziniert warich von der Natürlichkeit und der Ein-prägsamkeit dieser Musik. Später dannhabe ich mich spielend und analysierendmit dem Ludus tonalis auseinanderge-setzt. Noch später dann im Studium warHindemith leider weniger präsent.

Hindemiths Musik merkt man an, daßsie sich ganz und gar sentimentalen Re-gungen fernhält und einfach nur Musikder Musik wegen sein will. Privates bleibtaußen vor! Und kommt dann natürlichsehr Hindemith-spezifisch durch die Hin-tertür wieder hinein.

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Was ist das Reizvolle an HindemithsMusik?

Detlev GlanertGanz besonders reizen mich das Un-

domestizierte und Provokante aus denspäten 1910er und den 1920er Jahren.Diese Art des Musikmachens und -kom-ponierens fasziniert mich. Weniger an-freunden konnte ich mich bis jetzt mitseinen „strengen“ Kompositionen ausseiner mittleren oder späteren Zeit. EineKomposition, die ich heute noch sehrmag, sind zum Beispiel die frühen DreiGesänge für Sopran und Orchester op. 9aus dem Jahre 1917. Schon die Wahl derexpressionistischen Texte deutet das Auf-begehren eines jugendlichen Stürmersund Drängers an. Allein wie der jungeKomponist den riesengroßen Orchester-apparat behandelt und ihn zum Erklingenbringt, ist eindrucksvoll. Man merkt frei-lich, daß Komponisten wie RichardStrauss oder Gustav Mahler ihre Schattenwerfen. Dieses draufgängerische Musik-machen, das ja Hindemith auch noch inden frühen 1920er Jahren auszeichnet,gehört zu seiner antitraditionellen Hal-tung und macht sich bereits in diesendrei Gesängen bemerkbar, ganz beson-ders eindrucksvoll im dritten Gesang„Aufbruch der Jugend“.

Auch seine Parodiestücke, zum Beispielder Minimax für Streichquartett, zeugenvon scharfem Witz und derbem Humor,das gefällt mir.

Helmut OehringDas Spannendste bei Hindemiths Mu-

sik und an seiner Person ist, daß er keineBerührungsängste zeigt, weder wenn esum theoretisch-intellektuelle Dinge nochwenn es um „Herzensangelegenheiten“geht. Diese Haltung vermisse ich manch-mal in der Branche der neuen Musik. Zustark tendieren einige Komponisten undMusiker zur Kopfmusik. Bei HindemithsMusik ist immer auch dieses Pulsieren,dieser Drive zu spüren, der einen körper-lich mitreißt. Das scheint mir ein wichti-ger und reizvoller Aspekt seiner Musik zusein. Eine Wurzel seiner Musik ist dieseslusthafte Musizieren; eine andere Wurzelist, daß seine Musik sich avantgardisti-schen Forderungen stellt und kompositi-onstechnisch höchsten Ansprüchen ge-recht wird. Kurzum: Er hat die ihm be-gegnenden sozialen wie auch techni-schen Möglichkeiten ausgeschöpft.

Moritz EggertDer frühe, freche Hindemith mit seiner

Lust zum Experimentieren ist mir sehrsympathisch. Ich finde die Art und Weise,wie er sich auf dem weiten Feld zwi-schen traditioneller Tonalität und Atona-

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lität bewegt, hat eine eigene musikali-sche Sprache ausgeprägt, die unverkenn-bar ist. Seine Musik läßt sich gut parodie-ren. Daß Musik als Vorlage von Parodientaugt, setzt voraus, daß diese Musik cha-rakteristische Züge aufweist, eben ein ei-genes Idiom darstellt.

Insofern ist Hindemith in meinen Au-gen ein Gegenpol zur Wiener Schule, de-ren Apologeten nach dem 2. Weltkriegfestzulegen glaubten, was musikalischdie Stunde geschlagen hat. Es gibt nochandere Komponisten neben Hindemith,deren Musik im Schatten der WienerSchule stand, jetzt aber gottlob wesent-lich höher geschätzt und intensiver rezi-piert wird. Zum Beispiel Béla Bartók oderIgor Strawinsky.

Jan Müller-WielandEin Markenzeichen seiner Musik ist,

daß er Sentimentalität in seinen Kompo-sitionen vermeidet. Ihm gelingt es, mitwenigen Strichen Markantes zu erzeu-gen. Darüber hinaus ist Hindemiths Mu-sik uneitel; sie strebt nicht nach meta-physischen Dingen, will also keine Offen-barungs- oder Weltmusik sein. Diese Hal-tung ist mir sehr geheuer!

Juliane KleinFür mich ist seine Orchestermusik sehr

farbenfroh und den Instrumenten aufden Leib geschneidert. Das beruht wohldarauf, daß Hindemith sich den Klangund Zusammenklang der einzelnen In-strumentengruppen hervorragend vorzu-stellen vermochte. Darüber hinaus ist derBau seiner Kompositionen enorm stabil,so stabil, daß das Architektonische mit-unter zu stark hervortritt und andereAspekte der Musik verdeckt. Aber dieDeutlichkeit und Klarheit seiner Musikwirken in unserer Zeit, der etwas Willkür-

liches anhaftet und in der alles möglichzu sein scheint, als fester Halt und Orien-tierungspunkt. Außerdem schätze ich anHindemith, daß er Modeerscheinungenals solche erkennt und gerade aktuellenkünstlerisch-musikalischen Trends nichtnachfolgt. Er ist eben kein „Konjunktur-musiker“.

Inwiefern kann Paul Hindemith heute alsVorbild für junge Komponisten oderKomponistinnen fungieren?

Detlev GlanertSpontan würde ich sagen, daß die

große Breite und die Universalität seinesSchaffens nachahmenswert sind. Ichglaube, es ist heute nicht mehr an derZeit, sich in einem kleinen Spezialgebiet –sozusagen hinter verschlossenen Türen –zu tummeln. Ein Komponist sollte mög-lichst viele verschiedene musikalischeGebiete erkunden. Auf keinen Fall sollteer sich zu schade sein, für Kinder oder Ju-gendliche zu komponieren. Das ist mei-nes Erachtens ein ethischer Imperativund gehört zur gesellschaftlichen Ver-pflichtung eines Komponisten.

Moritz EggertGerade seine Vielseitigkeit kann ange-

henden Musikern zum Vorbild gereichen.Heute scheinen viele Komponisten, gera-de hier bei uns in Deutschland, zu einemverfeinerten Einzelstil zu neigen. Hinde-miths Weg und seine Ansichten zur Mu-sik und zum Musikleben wären in die-sem Falle bestimmt ein heilsames Ge-genmittel, um dieser extremen Individua-lisierung Einhalt zu gebieten. Bekanntlichhat er auch für Jugendliche und Laien ge-schrieben, und zwar nie banale, sondernimmer anspruchsvolle Musik, die dem

Leistungsstand der Adressaten angepaßtist und gleichzeitig auf hohem Niveausteht. Die praktischen Dinge zu pflegen,wie Musikmachen oder Dirigieren, undgleichzeitig in der Lage zu sein, über Mu-sik nachzudenken, das finde ich äußerstvorbildhaft. In anderen Ländern, zum Bei-spiel in England, ist Hindemiths MusikBezugspunkt für viele Komponisten oderMusiker, anders als in Deutschland. MeinKompositionslehrer in London, RobertSaxton, war und ist ein begeisterter Hin-demith-Fan. Seine Augen leuchteten,wenn er von Hindemith erzählte.

Jan Müller-WielandAus der Erfahrung mit meiner Kompo-

sitionsklasse an der Münchner Musik-hochschule kann ich berichten, daß Hin-demith in den Komponisten-„Charts“rangiert. Offenbar lieben die Studentendas Schlichte und Unprätentiöse an Hin-demiths Musik. Das Prinzip, mit wenigenMitteln viel Wirkung – ohne Effekthasche-rei – zu erzielen, ist eine Offenbarung fürzwei meiner Studenten, die sich intensivmit dem Stück Der Dämon op. 28 ausdem Jahre 1922 auseinandersetzen. Dasermuntert auch mich, im Austausch mitden Studenten dieser Musik näher zukommen. Während meines Studiums wardas anders; die Neugier für Schönbergund atonale Musik war sehr groß. Mankann sagen, daß diese damaligen Vorlie-ben oder Tendenzen sich nicht unmittel-bar fortsetzten. Vielmehr scheint die Ent-wicklung mehrgleisiger zu verlaufen. Hin-demith ist heute ein Teil dieses „Schie-nennetzes“. Viele junge Komponistenoder Komponistinnen legen Wert darauf,mit musikalischen Mitteln eine Geschich-te zu erzählen. Das Narrative spielt einegroße Rolle.

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Beeindruckend an Hindemith ist auchsein steter Bezug zur Praxis und damitdas „Ausgehörte“ seiner Kompositionen.Wenn ich heute instrumentiere, nehmeich aus Gewohnheit die Position desKontrabassisten ein. Rechts von mir stelleich mir die Hörner vor, die Geigen sindweit weg, die Cellospieler unmittelbarvor einem. Diese Raumvorstellung istnoch ganz fest verankert in mir. Das istZeichen einer gewissen Unbefangenheit.

Juliane KleinVorbild für junge Musiker könnten

Hindemiths umfassende Instrumenten-kenntnisse sein. Nicht nur, daß er um dieSchwierigkeiten und Eigenheiten jedesInstrumentes wußte, er beherrschte jaauch sehr viele. Das kann man jedem an-gehenden Musikus nur empfehlen! Jeweiter sich die Komponistenausbildungvon der Praxis entfernt, desto seltsamerwerden die Anforderungen der Komponi-sten an die Musiker. Oftmals stehen dannDinge auf dem Notenpapier, die ein ge-standener Musiker nicht realisieren kannbeziehungsweise es fehlt an Verständnisfür die Realisation des Notentextes. Daspassiert bei Hindemith nie! Vielleichtauch, weil sich Hindemith sehr explizitum die Ausbildung jüngerer Generatio-nen gekümmert hat, wie zum Beispielmit dem Plöner Musiktag. HJW

SIMPLE ANDCOMPLEXFive composers – Detlev Glanert(born 1960), Helmut Oehring (born1961), Moritz Eggert (born 1965), Jan Müller-Wieland (born 1966) andJuliane Klein (born 1966) – havecontributed compositions to theMarzahn-Hellersdorf Music Days.In the present issue, these fivemusicians will comment on thesubject of ”music for young people“and on Paul Hindemith.

What does it mean for a composer toconfront the task of writing music foryoung amateurs?

Detlev GlanertTwo things spontaneously occur to

me. One must take care not to falsifyone’s own musical language. On the otherhand, one must consider the abilities ofthe young musicians. What one writesshould be playable by the young people.The art is to technically reduce one’s ownlanguage in an appropriate way, more orless as if one wanted to explain complic-ated physical processes to a six-year-old.The task is to formulate complicated factscorrectly and comprehensibly.

Helmut OehringFirst of all, I must say that I hardly dif-

ferentiate between writing for youths oradults. Young people often think moreabout content than older people. Ofcourse I make it clear for myself what au-

dience and what interpreters I am writingfor. In the case of Mühsam's Musike,which will be performed for the first timein Marzahn-Hellersdorf, it was importantto know the maximum degree of diffi-culty for the pupils. My first attempts atwriting music were for puppet theatre inconnection with music-theatrical happen-ings. That means I wrote in those days forprofessional musicians but the musicwas intended for children. Still today,opera, music theatre and film are themost exciting forms for bringing musictogether with other arts. With the com-position for the Marzahn-HellersdorfMusic School, I came across poems ofthe very strongly politically committedpublicist and author Erich Mühsam(1878-1934). These texts are spooner-isms, several of which I selected and setto music. A speaker recites the spooner-isms and the music runs very closelyalong the “atmosphere” of these spooner-isms. This type of text – concentratedworldly wisdom – is very bizarre andwitty. It was important for my work towrite in a manner that is both complexand simple at the same time.

Moritz EggertA composer who refuses or is unable

to write pieces for youths or childrenshould speculate on the future of music.A musical aesthetic based on such an at-titude of refusal means the end of mod-ern music, in my opinion. Compositionsfor young people were written during allperiods of music history. For this reason,music today cannot close itself off to thisrequirement.

I enjoy a long friendship with theMusic School in Marzahn, going back to1999. Back then, pupils of the Music

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questions of tone in a lively and detailedmanner. This Marzahn Orchestra has builtup a genuine orchestral culture. The youngmusicians take the score presented tothem seriously as an authoritative textand understand moments of tension inTiefenbohrung 08 in an extremely clearand definite way; they showed this in thediscussions during the rehearsals.

When did you become familiar with themusic of Paul Hindemith?

Detlev GlanertI played the double bass in the school

orchestra. One of the first pieces weplayed then was something from thePlöner Musiktag; I had already found outsomething about Paul Hindemith frombooks. Both of my teachers, Diether de laMotte and Hans Werner Henze, valuedHindemith highly, although they pursueddifferent aesthetic paths. After theSecond World War they saw the chancefor a new beginning in the music towhich Hindemith also belonged. Henzetold us that he got hold of Hindemithscores under the counter. Other teacherslater rejected Hindemith because of hisnegative statements about new musicand distanced themselves from him.

School participated in the CD productionof Hans Werner Henze’s fairytale operaPollicino. I have known Jobst Liebrechtsince I was a student in Munich. I find itespecially important to work on musicwith young people who grow up inplaces where culture or cultural work isneglected. What Daniel Barenboim is do-ing in Palestine and what Gustavo Du-damel is doing in Venezuela is wonderfuland deserving of imitation. That’s why Iwas very glad to make my contribution tocultural conveyance in Marzahn-Hellers-dorf.

Jan Müller-WielandThe stimulating thing about this task is

the archaic traits that it evokes. Memoriesof my own period as an instrumentalpupil are awakened; I learned the violinfrom age 8 to 12. Because I had no inter-est and probably no talent for this instru-ment, I stopped. I only returned to musicat sixteen and began playing the doublebass. That was my world! Basically,therefore I didn’t learn from the bottomup. The young orchestral members inMarzahn-Hellersdorf strongly remind meof this phase in my own life: I can basic-ally identify with this situation very well.The young people are more open to-wards new things, for example the scan-ning of words in my composition EinTraum, was sonst (A Dream, What Else?).A professional musician would demand aspecial contract for this appearance. Iheld myself back in this piece as regards“cling-a-ling” sounds – harp and percus-sion. I also avoided difficult runs as wellas different intervallic structures in fastpassages or metre changes.

Juliane KleinWhen one is concerned with writing

works for amateurs, one is really forcedto penetrate to the roots. I cannot take itfor granted that the young musicians areknowledgeable about notated music ofthe 20th century. Rather, they grasp themusic much readily whilst playing it. So Ihave often reduced things to the simplestelements and tried to create a complexcontinuity within this simplicity. The tip oficeberg, so to speak, is notated, but theiceberg itself remains in the subtext andcommunicates through the sounding cor-relations and energies.

Can you tell us how young musicianshave responded to your music?

Detlev GlanertI have not heard a rehearsal so far.

Jobst Liebrecht, the conductor, has re-ported to me that the young musicians

reacted very positively to the “new”pieces. I have tried to write my piece sothat the musicians with their learnedabilities can show it to full advantage. Mypiece Nächtliche Flußfahrt mit Spottlied(Night River Journey with Mocking Song)is for a large wind orchestra; the mockingsong is built into a chorale and both aresubjected to contrapuntal variations.

Helmut OehringI haven’t been to a rehearsal yet. From

Jobst Liebrecht, the conductor of thepremiere, and from what the teachershave been saying, I’ve heard that thepupils practiced and made music withgreat enthusiasm. Apparently they arehaving a lot of fun with it. I tried to find agripping text. At the same time, musicand text should mutually charge eachother so that you feel enthusiasm forboth the text and the music. It should”turn you on“ right away, similarly to ablues or rock song that immediately goesto your heart or into your fingers.

Moritz EggertI have so far only heard a little bit of

the rehearsals. My piece for Marzahn,Symphony 4.0: Television Ballet, is tech-nically elaborate. One must find tele-visions on which the channels can bechanged very quickly. I only know thateveryone wanted to play the vacuum-cleaner part and that they had a lot of funat the rehearsals. As you see, the en-sembles of these symphonies are verybizarre. The first symphony calls fortwelve typewriters, the second for any in-struments with kazoos, the third forship’s horns or automobile horns andnow, the fourth calls for three televisionsand a noise ensemble. I would call thispiece a ”domestic“ symphony becauseit’s about situations that everyone knowsfrom daily household life.

Jan Müller-WielandJobst Liebrecht has so far informed me

that the young people have received mymusic with great enthusiasm and playwith great joy. I had altogether hopedthat the musicians would approach themusic without arrogance or prejudice.

Juliane KleinThe idea for my piece which is being

performed in Marzahn, Tiefenbohrung08 (Deep Drilling 08), already existedbefore the request from Marzahn came.This composition is about 41 rudiment-arily notated sketch sheets which Iwanted to form into an orchestral piece.The orchestra then rehearsed the scorewith much loving attention to detail. Theyoung people discussed and tried out

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Juliane KleinAs a young student, Hindemith’s

Mathis Symphony was one of the first ofhis works I got to know through one ofmy teachers, Ludwig Walter. I studied thepiece intensively with the help of a scoreand recording. I was fascinated by thenaturalness of this music and by thestrong impression it made. I later cameto terms with Ludus Tonalis by playingand analysing it. Hindemith was unfortu-nately less present later on during mystudies.

One notices in Hindemith’s music thatit stays clear of all sentimental impulsesand simply wants to be music for thesake of music. Private aspects don’t enterinto it! And then, of course, that very spe-cific Hindemith quality returns throughthe back door.

What do you find fascinating aboutHindemith’s music?

Detlev GlanertI am especially fascinated by the un-

domesticated and provocative aspects ofhis works from the late 1910s andthe1920s. This kind of music-making andcomposing fascinates me. I have so farbeen less enthusiastic about his “strict”compositions from his middle and lateperiods. One composition that I still liketoday is for example the early DreiGesänge für Sopran und Orchester op. 9written in 1917. Already the choice of theexpressionist texts indicates the rebellionof a youthful Stürmer und Dränger.Simply the way in which the young com-poser treats the giant orchestral apparatusand makes it sound is impressive. Onenotices, of course, that composers suchas Richard Strauss or Gustav Mahler casttheir shadows. This daredevil way ofmaking music which still characterisedHindemith during the early 1920sbelongs to his anti-traditional attitudeand is already noticeable in these songs,especially impressively in the third song,”Aufbruch der Jugend“.

His parody pieces, such as Minimaxfor string quartet, give evidence of a sharpwit and bawdy humour that appeals tome very much.

Helmut OehringThe most exciting thing about Hin-

demith’s music and person is that heshows no fear of making contact, neitherwhen dealing with theoretical-intellectualmatters nor where “matters of the heart”are concerned. I miss this attitude some-times in the new music branch. Somecomposers tend too strongly towards“head music.” With Hindemith’s music

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Helmut OehringI became a Hindemith fan in 1997,

when I received the Paul Hindemith Prizein Plön. At that time I learned of Hin-demith’s commitment at Plön HighSchool and also of his organisational ac-tivities in Turkey. When I was invited byMarzahn-Hellersdorf to write music foryoung people, I remembered this ped-agogical activity of Hindemith, let every-thing else sit and dedicated myself to thiscommission. What made me enthusiasticabout Hindemith was his closeness topopular music – especially in the 1920s –and his ability to tread the narrow pathbetween demanding avant-garde musicand popular music. His curiosity andreadiness to come to terms with the newmedia of his time, such as film, radio andelectronic music, and to create some-thing new from this activity, was verysympathetic to me. The ”HindemithCase“ of 1934 made it clear to me thathe was the white hope of the avant-garde on the one hand and was brandedas an “atonal noisemaker” by the Nazipropaganda under Joseph Goebbels onthe other hand. I find it most remarkablethat a musician could so strongly polarise –and still polarises today – and couldtrigger intense controversies in the NaziReich Cultural Ministry.

I find his operatic production especial-ly stimulating. The three early one-actersMörder, Hoffnung der Frauen, DasNusch-Nuschi and Sancta Susanna im-pressed me with their lascivious andfrivolously grotesque subjects. Then thereis also his clear musical form in thesepieces. There are obvious compositional-aesthetic similarities to Kurt Weill, a com-poser whom I greatly admire.

Moritz EggertAlready very early on. When you grow

up in Frankfurt, as I did, you can’t help butrun into Paul Hindemith. Especially whenyou have lived near the Kuhhirtenturm(Cowherd’s Tower), Hindemith’s formerflat in Frankfurt. During my time as a stu-dent at Dr. Hoch's Conservatory and atthe Music Academy, Hindemith wassimply part of one’s daily bread. I oftenplayed chamber works by Hindemith as apianist, accompanying all kinds of orches-tral musicians. I especially appreciate hisoperatic compositions, above all Cardillacand the early one-acters Mörder, Hoff-nung der Frauen, Das Nusch-Nuschi andSancta Susanna. My favourite piece is theso-called ”sketch with Music“ Hin undzurück, written in 1927 to a text by thelibrettist Marcellus Schiffer. That is simplywild music!

Jan Müller-WielandI got to know Hindemith while study-

ing the double bass. I played his Sonatafor Double Bass and Piano from memory.It is a wonderful piece and is, in my opin-ion, one of his best sonatas. I also be-came familiar with other sonatas, such asthe piano sonatas recorded by GlennGould. My path to Hindemith, therefore,was via his chamber music. As a youngdoctor, my father had often played musicat home with his colleagues, includingthat of Hindemith. When I then studiedmusic, he repeatedly asked me if I occu-pied myself with Hindemith. Of the or-chestral works, I particularly like theMathis Symphony and the SymphonicMetamorphoses. As a child I heard Hin-demith’s Wir bauen eine Stadt withoutknowing who the composer was.

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music. In other countries, in England forexample, Hindemith’s music is the refer-ence point for many composers and mu-sicians, unlike in Germany. My composi-tion teacher in London, Robert Saxton,was and is an enthusiastic Hindemithfan. His eyes light up when he talksabout Hindemith.

Jan Müller-WielandFrom my experience with my com-

position class at the Munich Music Acad-emy, I can report that Hindemith rankshighly in the composer ”charts“. Appar-ently students love the clear and unpre-tentious quality of Hindemith’s music.The principle of attaining a large effectwith restricted means – without playingaround with gimmicks – is a revelationfor two of my students who were intens-ively involved with the piece Der Dämonop. 28 of 1922. That also encouraged meto approach this music more closely inexchange with the students. During mystudies things were different; the curi-osity about Schönberg and atonal musicwas very great. One can say that thepredilections or tendencies of those dayshave not continued to prevail. A far moreprevalent development is the tendencyto run on different tracks. Hindemith istoday part of this “track network.” Manyyoung composers highly value the idea oftelling a story with musical means. Thenarrative plays an important role.

Another impressive feature of Hin-demith is his constant connection topractical music-making and, with that,the “audible element” of his composi-tions. When I orchestrate today, I habitu-ally assume the double bassist’s position.To the right I imagine the horns; the vi-olins are far away and the cellists right infront. This conception of space is stillfirmly anchored in me. That is a sign of acertain lack of inhibition.

Juliane KleinHindemith’s comprehensive know-

ledge of instruments could serve as amodel for young musicians. Not only thathe was aware of the difficulties and idio-syncrasies of each instrument, but he ac-tually mastered many of them. One canonly recommend that to every aspiringmusician! The more remote a composer’straining is from practical music-making,the stranger are the demands that thecomposer makes on the performer. Oftenthere are things on paper that a seasonedmusician cannot realise, or there is a lackof understanding for the realisation of themusical text. That never happens with Hin-demith! Perhaps also because Hindemithwas very explicitly concerned about thetraining of younger generations, for ex-ample with the Plöner Musiktag. HJW

there is always this pulsation as well, thisdrive that you can feel that carries oneaway physically. This seems to me to bean important and stimulating aspect ofhis music. One root of his music is thiszest for music-making; another is that hismusic makes avant-garde demands anddoes justice to the highest compositional-technical standards. To sum up: heexhausted both the social and technicalpossibilities with which he was con-fronted.

Moritz EggertThe early, cheeky Hindemith with his

zest for experimentation is very sympath-etic to me. The way in which he moves in the broad field between traditionaltonality and atonality produced a musicallanguage of his own which is unmis-takeable. His music can be parodied verywell. In order for music to be good forparodying, it must have characteristictraits – it must have its own idiom.

As far as that goes, I see Hindemith asan antithesis to the Viennese School,whose apologists thought they knewwhat the music of the hour was after theSecond World War. There are other com-posers besides Hindemith whose musicwas overshadowed by the VienneseSchool, but now, thank goodness, are agood deal better appreciated and ser-iously received, such as Béla Bartók andIgor Stravinsky.

Jan Müller-WielandOne trademark of his music is that he

avoids sentimentality in his composi-tions. He succeeds in creating strikingthings with a few strokes. In addition,Hindemith’s music is free of vanity; itdoes not strive towards metaphysicalthings and does not attempt to be revela-tionist or world music. I have a good feel-ing with this attitude!

Juliane KleinFor me, his orchestral music is very

brightly coloured and tailor-made for theinstruments. That is probably due to thefact that Hindemith had the outstandingability to imagine the sound and com-bined sounds of the individual instru-mental groups. In addition, the structureof the compositions is extremely stable,so stable that the architectonic aspect oc-casionally comes too strongly to the fore,covering up other aspects of the music.

But the clarity and pre-cision of his musichave a firmly stabilis-ing effect in our time,which adheres to acertain arbitrarinessand in which anythingseems to be possible;it provides a point oforientation. Moreover,I appreciate Hin-demith’s recognition offashions for what theyare; he does not followcurrent artistic-musicaltrends. He is not a“boom-composer.”

To what extent can Paul Hindemithtoday serve as a model for youngcomposers?

Detlev GlanertI would say spontaneously that the

great breadth and universality of his pro-duction are worthy of imitation. I don’tbelieve that this is a time for amusingoneself in a small specialist area – be-hind closed doors, so to speak. A com-poser should find out about as many dif-ferent musical areas as possible. By nomeans should he think that he is toogood to compose for children andyouths. In my opinion, this is an ethicalimperative and is part of a composer’ssocial responsibility.

Moritz EggertHis versatility can serve as a model for

developing musicians. Many composerstoday, especially here in Germany, seemto tend towards a refined, single style.Hindemith’s path and views on musicand musical life would certainly be, insuch cases, a wholesome antidote to ar-rest this extreme individualisation. As iswell known, he also wrote for youth andamateurs – never banal, but always de-manding music adapted to the technicallevel of the recipients and, at the same,of a high standard. I find it extremely ex-emplary to cultivate practical things suchas music-making and conducting and, atthe same time, being able to reflect on

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SIMPLE ETCOMPLEXECinq compositeurs, Detlev Glanert(né en 1960), Helmut Oehring (né en1961), Moritz Eggert (né en 1965),Jan Müller-Wieland (né en 1966) etJuliane Klein (né en 1966) ont appor-té leur contribution à la grande fêtede la musique, mise sur pied par leConservatoire de musique de Mar-zahn-Hellersdorf pour célébrer sesvingt-cinq ans d’existence, en écri-vant chacun une pièce originale pourl’occasion. Ils s’expriment ci-dessoussur le thème de la « musique pourles jeunes » ainsi qu’au sujet de PaulHindemith.

Que signifie pour un compositeur com-me vous le fait d’écrire de la musiquepour de jeunes amateurs ?

Detlev GlanertDeux éléments me viennent sponta-

nément à l’esprit. D’une part, il est im-portant de veiller à ne pas travestir sonpropre langage musical. D’autre part, ilfaut tenir compte des aptitudes dont fontpreuve les jeunes musiciens et musi-ciennes. Naturellement, il est égalementnécessaire d’adopter un style d’écrituremusicale que les jeunes pourront ensuitejouer aisément. Tout l’art consiste à fairesubir une forme de réduction techniqueà son propre langage, comme si on vou-lait expliquer des expériences de phy-sique à un enfant de six ans. Parvenir àformuler de manière correcte et compré-hensible un fait compliqué : c’est en celaque réside la difficulté.

Helmut OehringTout d’abord, je dois vous dire que je

ne fais presque pas de différence lorsquej’écris de la musique pour des jeunesgens ou destinée à des adultes. Souvent,de jeunes amateurs réfléchissent souventplus intensément au contenu de la parti-tion qu’ils s’apprêtent à jouer que leursaînés. Naturellement, je tiens aussicompte du public et des interprètes pourlesquels je compose. Dans le cas de « Mühsam’s Musike », exécuté pour lapremière fois en public à Marzahn-Hellersdorf, il était capital de connaître leniveau de difficulté que je pouvais exigerdes élèves. Il faut dire que mes premierspas de compositeur je les ais fait dansl’environnement d’un théâtre de marion-nettes. Certes, à cette occasion, j’ai écrisune partition pour des musiciens profes-

sionnels, mais la musique était destinéeà des enfants. Aujourd’hui encore, l’opé-ra, le théâtre musical ou le film sont pourmoi les formes parmi les plus intéres-santes à travailler dans la mesure oùelles permettent de lier la musique àd’autres arts. Lorsque je me suis penchésur le projet destiné au Conservatoire demusique de Marzahn-Hellersdorf, je suistombé par hasard sur des poèmesd’Erich Mühsam (1878-1934), publicisteet écrivain à la pensée politique forte-ment marquée. Ces textes sont formésde contrepèteries. J’en ai extrait certainespour les mettre en musique. Un orateurlit les textes choisis et la musique s’asso-cie étroitement à « l’atmosphère » de cescontrepèteries. Ce genre de texte – pourainsi dire des expériences de vie conden-sées – montre une très grande originalitéet un humour décapant. Il était importantpour moi d’écrire de manière simple etcomplexe à la fois.

Moritz EggertUn compositeur qui refuse ou n’est

pas en mesure d’écrire des pièces pourdes jeunes ou des enfants devrait, à monavis, se poser des questions sur l’avenirde la musique. Une esthétique basée surun tel comportement aboutirait, à monsens, au tarissement de toute créationmusicale. Des compositions ont étéconçues spécialement pour les jeunes àtoutes les époques de l’histoire de la mu-sique. Par conséquent, la musiquecontemporaine ne saurait se couper decette veine créatrice. Depuis 1999, unelongue amitié me lie au Conservatoire demusique de Marzahn-Hellersdorf. Elle apris naissance lorsque des élèves de cetteécole ont participé à la production du CDde l’opéra féérique Pollicino de Hans Wer-ner Henze. Je connais Jobst Liebrecht de-puis l’époque où j’étais étudiant à Mu-nich. Je considère qu’il est capital de pro-mouvoir les activités musicales auprèsdes jeunes qui grandissent dans un envi-ronnement où la culture en général et ladiscipline culturelle sont cruellementdélaissées. Ce qu’accomplissent DanielBarenboim en Palestine ou Gustavo Du-damel au Vénézuela est, à ce titre, remar-quable et constitue un exemple à suivre.J’ai donc été très heureux de pouvoir offrirune contribution de passeur ce culture enparticipant au projet du Conservatoire demusique de Marzahn-Hellersdorf.

Jan Müller-WielandLe caractère « archaïsant » que pareille

tâche peut évoquer en constitue tout lecharme. Elle éveille, en effet, des souve-nirs de l’époque où l’on était soi-mêmejeune instrumentiste : de huit à douzeans, j’ai appris le violon. Mais comme je

n’avais pas envie de jouer de cet instru-ment et ne possédais aucun talent, j’aiabandonné cette pratique. Ce n’est qu’àl’âge de seize ans que je suis revenu à lamusique pour me familiariser avec l’artde la contrebasse. Et j’ai découvert monpropre monde ! En fait, je n’ai pas apprisà jouer de cet instrument en passant partoutes les étapes habituelles. Les jeunesmembres de l’orchestre du Conservatoirede musique de Marzahn-Hellersdorf merappellent cette phase de ma vie. Je peuxtrès bien m’identifier à eux dans cette si-tuation. Les jeunes gens sont beaucoupplus ouverts lorsqu’ils sont confrontés àdes activités nouvelles, comme, parexemple, la manière de scander desmots dans ma composition « Ein Traum,was sonst » [« Un songe, quoi d’autre »].Un musicien professionnel exigeraitd’être mis au bénéfice d’un contrat parti-culier pour exécuter ce morceau. Danscette pièce, je suis resté sur la réserve ence qui concerne « l’attirail sonore », c’est-à-dire les harpes et les percussions. Enoutre, j’ai évité de composer des pas-sages difficiles, d’utiliser des structuresd’intervalles différents dans les mouve-ments rapides ou d’y apporter des chan-gements de mesure.

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Juliane KleinLorsqu’il s’agit de pièces écrites pour

des amateurs, on est obligé de commen-cer à la racine. Je pars de la suppositionque les jeunes musiciens n’ont pas uneconnaissance approfondie de l’écriture dela musique du XXe siècle. Ils saisissent plu-tôt le sens de la musique directement enl’exécutant. J’ai donc réduit ma composi-tion à sa plus simple expression et tenté,simultanément, de créer un rapport com-plexe dans ce monde de simplicité. Enquelque sorte, il s’agit de mettre évidencela tête d’un iceberg dont la plus grandepartie reste immergée dans le texte sous-jacent, le rapport entre le visible et l’invi-sible se révélant dans les tensions entreles éléments qui les constituent et lesénergies sonores qui en sont l’expression.

Comment les jeunes musiciens ont-ilsperçu votre musique?

Detlev GlanertJe n’ai malheureusement assisté à au-

cune répétition jusqu’à présent. Le chefd’orchestre, Jobst Liebrecht, m’a rapportéque les jeunes musiciens ont réagi trèspositivement aux pièces « nouvelles ». J’aiessayé d’écrire ma partition pour que lesmusiciens puissent la mettre parfaite-ment en valeur par leurs seules connais-sances. J’ai composé « Nächtliche Fluß-fahrt mit Spottlied » (« Voyage de nuit surle fleuve au chant d’un persifleur ») pourgrand orchestre d’instruments à vent ;l’air de moquerie ironique est intégrédans un chant choral et les deux formesse mêlent au gré de variations contra-puntiques.

Helmut OehringJusqu’à présent je n’ai assisté à aucu-

ne répétition. J’ai appris de la bouche deJobst Liebrecht, le chef d’orchestre de lapremière exécution publique, ainsi quede celle de quelques professeurs que lesélèves ont répété et joué avec beaucoupd’enthousiasme. Apparemment, lesjeunes musiciens éprouvent du plaisir àinterpréter ma musique. J’ai essayé deporter mon choix sur un texte expressif.En même temps, la musique et le textedoivent se répondre pour que l’on ait en-vie de les écouter ensemble. Cela doittout de suite faire « tilt ». Comme la mu-sique de blues ou de chansons rock quivont droit au cœur ou aux doigts.

Moritz EggertJe n’ai pas encore entendu beaucoup

de répétitions. Ma pièce, Symphonie 4.0:Fernsehballett, est techniquement assezcomplexe à jouer. Il faut pouvoir disposerde télévisions qui peuvent être permu-

tées très rapidement. Je sais simplementque les jeunes se sont tous disputés lapartie de l’aspirateur et qu’ils se sontbien amusés pendant les répétitions.Comme vous le voyez, la distribution del’instrumentation des symphonies esttrès inhabituelle. La première symphonieprévoit douze machines à écrire, ladeuxième, différents instruments avecdes kazoos, la troisième des cornes debateau ou des klaxons de voiture et cel-le-ci, la quatrième, trois télévisions ac-compagnées d’un ensemble sonore. Jedonnerais volontiers à cette pièce le titrede Symphonie « domestique » étant don-né qu’il s’agit de situations que chacunconnaît dans sa vie quotidienne.

Jan Müller-WielandLe chef d’orchestre Jobst Liebrecht

m’a seulement confié que les jeunes ontaccueilli ma pièce avec beaucoup d’en-thousiasme et la jouent avec plaisir.J’avais espéré, en secret, que les musi-ciens approcheraient cette musique sansarrogance ni préjugés.

Juliane KleinL’idée de ma pièce « Tiefenbohrung 08 »

jouée au Conservatoire de musique deMarzahn-Hellersdorf est née avant mêmed’en recevoir la commande. Dans cettecomposition, il s’agit d’esquisses notéesde façon élémentaire sur quarante et unefeuilles que je voulais transformer en unegrande pièce orchestrale. L’orchestre deMarzahn a étudié la partition avec ungrand souci du détail. Les questions rela-tives à l’intonation ont été vivement discu-tées et de manière très complète, puis tes-tées par les jeunes instrumentistes. Cet or-chestre bénéficie d’une réelle culture or-chestrale. Les jeunes musiciens prennenttrès au sérieux les compositions qui leursont présentées et les considèrent commedes textes qu’ils ont la mission de jouer. Ilest surprenant de voir combien ils com-prennent clairement et sans équivoque lesmoments de tension de « Tiefenbohrung08 ». Chacun a pu s’en rendre compte endiscutant avec les étudiants lors des répé-titions.

Quand avez-vous découvert la musiquede Paul Hindemith ?

Detlev GlanertJ’ai joué de la contrebasse dans l’or-

chestre d’un collège ; la première pièceque nous avons exécutée était extraite dePlöner Musiktag ; mais, j’avais déjà lu desarticles sur Paul Hindemith. Mes deuxprofesseurs Diether de la Motte et HansWerner Henze avaient une grande estimepour Hindemith bien qu’ils se soient en-

gagés plus tard dans une autre voie es-thétique que la sienne. Après la Deuxiè-me Guerre mondiale, ils ont constatéqu’un renouveau de la musique s’avéraitpossible. Hindemith y a égalementcontribué. Henze nous a raconté que,pendant la guerre, il se procurait les par-titions de Hindemith sous le comptoir.Plus tard, d’autres professeurs ont rejetéHindemith en raison de ses propos néga-tifs sur l’évolution de la musique contem-poraine.

Helmut OehringJe suis devenu un admirateur de Hin-

demith en 1997, lorsque le prix Paul Hin-demith m’a été décerné. C’est à ce mo-ment-là que j’ai découvert l’engagementde Hindemith au Lycée de Plön ainsiqu’en Turquie où il a contribué à réfor-mer l’enseignement de la musique.Lorsque j’ai reçu l’invitation du Conserva-toire de musique de Marzahn-Hellersdorfà écrire de la musique pour des jeunesgens, je me suis souvenu du travail péda-gogique de Hindemith. J’ai tout laissé decôté et me suis entièrement consacré àcette tâche. Ce qui m’enchante dans lepersonnage de Hindemith, c’est sa proxi-mité avec la musique populaire – notam-ment dans les années 1920 – et sa capa-cité de passer, comme sur le fil d’un ra-soir, d’une musique d’avant-garde extrê-mement exigeante à la musique populai-re. La disposition et la curiosité dont il afait preuve pour travailler avec les nou-veaux médias de l’époque tels que lefilm, la radio ou la musique électroniqueet pour créer de la musique en fonctionde ces moyens, m’est fort sympathiques.La lecture du « cas Hindemith » tel quel’histoire de l’année 1934 le révèle m’afait comprendre combien, d’un côté, ilétait porteur d’espoir pour l’avant-gardeet, d’un autre coté, pourquoi il avait étéaccusé de n’être qu’un « atonaler Geräu-schemacher » [« bruiteur atonal »] par lapropagande nazie de Joseph Goebbels.Je trouve très remarquable qu’un musi-cien ait à ce point focalisé l’attention surlui grâce à sa musique – et la focalise en-core aujourd’hui – et qu’il ait déclenchéde violentes controverses au sein du Mi-nistère de la culture du Reich.

J’apprécie ses œuvres scéniques,toutes d’un remarquable intérêt. Particu-lièrement ses trois opéras de jeunesse enun acte Mörder, Hoffnung der Frauen,Das Nusch-Nuschi et Sancta Susannaainsi que leurs personnages lascifs, gro-tesques et frivoles qui exercent une gran-de fascination. À cela s’ajoute la formemusicale claire et bien organisée de cespièces. En matière de composition, lesressemblances esthétiques avec KurtWeill, un compositeur que j’estime beau-coup, sont également évidentes.

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Moritz EggertTrès tôt. Lorsqu’on grandit à Francfort,

comme moi, on ne peut pas ignorer PaulHindemith. Surtout lorsque l’on a habitéà proximité de la « Kuhhirtenturm », lieude son ancien logement à Francfort. Hin-demith faisait presque partie de ma viequotidienne pendant mes études au Dr.Hoch’s Konservatorium ou à la Musik-hochschule. J’ai souvent joué au pianoses œuvres de musique de chambre eten accompagnant divers musiciens dansdes orchestres. Parmi ses compositions,j’apprécie notamment ses œuvres scé-niques comme Cardillac et ses opéras dejeunesse en un acte Mörder, Hoffnungder Frauen, Das Nusch-Nuschi et SanctaSusanna. Ma pièce préférée est celle inti-tulée « Un sketch avec de la musique »Hin und zurück, créée en 1927 d’aprèsun texte du librettiste Marcellus Schiffer :une musique tout simplement traverséepar une fougue irrépressible !

Jan Müller-WielandJ’ai découvert la musique de Hinde-

mith pendant mes études de contrebas-se. Je jouais par cœur sa sonate pourcontrebasse et piano. À mon avis, cettepièce merveilleuse compte parmi sesmeilleures sonates. J’ai également apprisà apprécier d’autres pièces, comme lessonates pour piano dans l’enregistre-ment de Glenn Gould. J’ai fait la connais-sance de Hindemith par sa musique dechambre. Mon père, jeune médecin àl’époque, jouait très souvent de la mu-sique avec ses collègues à la maison et,notamment, le répertoire de Hindemith.Pendant mes études musicales, il me de-mandait toujours si je consacrais aussiune part de mon travail à Hindemith. Par-mi ses œuvres orchestrales, j’apprécienotamment la symphonie Mathis derMaler et les Symphonische Metamorpho-sen. Enfant, j’écoutais – Wir bauen eineStadt – sans savoir quel compositeuravait bien pu créer cette œuvre.

Juliane KleinJeune étudiante, j’ai appris à connaître

la symphonie Mathis der Maler grâce àmon professeur, Ludwig Walter. C’estd’ailleurs l’une des premières pièces quej’ai étudiée. J’étais fascinée par le naturelde cette musique et par la facilité avec la-quelle on pouvait la mémoriser. Plustard, j’ai été confrontée au Ludus tonalis,l’ai joué tout en l’analysant. Ensuite, Hin-demith s’est malheureusement montrémoins présent dans mes études.

On reconnaît la musique de Hinde-mith à ce qu’elle se distancie totalementdes émotions et des sentiments, sa finali-té étant d’être tout simplement de la mu-

sique pour la musique. Tout ce qui estd’ordre personnel reste en dehors de sajustification! Et rentre, naturellement,d’une manière très particulière à Hinde-mith, par la porte de derrière.

Qu’est-ce qui fait, selon vous, le charmede la musique de Hindemith ?

Detlev GlanertSa musique débridée et provocante

des années 1910 et 1920 me séduisenttout particulièrement. Cette manière decomposer et de faire exécuter de la mu-sique me fascine. En revanche, j’ai eu da-vantage de difficultés à me familiariseravec ses compositions plus « strictes »,écrites au milieu et à la fin de sa carrière.Aujourd’hui, j’apprécie toujours les DreiGesänge für Sopran und Orchester (TroisChants pour soprano et grand orchestre)op. 9, une œuvre de jeunesse écrits en1917. Le choix de textes expressionnistespermet de mieux comprendre le caractè-re révolté d’un jeune réactionnaire qui seplace dans la mouvance du Sturm undDrang allemand. La façon dont le com-positeur tire parti de ce très grand or-chestre et le fait résonner est impression-nante. Certes, on peut sentir l’influencede compositeurs comme Richard Straussou Gustave Mahler. Cette partition unpeu casse-cou, typique du Hindemith desannées 1920, relève de son attitude anti-conformiste : on le ressent bien dans cestrois chants et, particulièrement, dans letroisième, « Renouveau de la jeunesse »,très expressif.

De même ses parodies, comme Mini-max pour quatuor à cordes, témoignentd’un sens aigu de la plaisanterie et d’unhumour parfois cru. Cela me plaît bien.

Helmut OehringLe plus captivant dans la musique et la

personne de Hindemith est sans doutequ’il ne redoute en rien la confrontation.Qu’il s’agisse de phénomènes intellec-tuels et théoriques ou « d’affaires decœur ». Je regrette parfois l’absence decette attitude dans la musique d’aujour-d’hui. Certains compositeurs et musi-ciens ont trop souvent tendance à mettrel’accent sur la musique intellectuelle.Dans la musique de Hindemith, on res-sent toujours ce bouillonnement et ce dy-namisme qui vous emportent physique-ment. C’est là un aspect important et par-ticulièrement séduisant de sa musique.Cette façon ludiquement engagée decomposer des œuvres constitue l’une desracines de sa musique. Une autre consisteà répondre aux exigences d’avant-gardeet à satisfaire à des règles de techniquede composition de très haut niveau. Bref :il a épuisé toutes les possibilités socialeset techniques qu’il a rencontrées.

Moritz EggertLe jeune Hindemith, tout effronté, en-

tièrement traversé par son envie et sonplaisir d’expérimentation, m’est fort sym-pathique. Je trouve que la manière dontil jongle entre la tonalité traditionnelle etl’atonalité donne du caractère à un lan-gage musical propre qu’on ne sauraitméconnaître. Sa musique se laisse facile-ment parodier, ce qui suppose qu’ellemontre des traits fort caractéristiques quila rapproche d’un idiome particulier.

Sur ce point, Hindemith est à mesyeux le pôle opposé de l’école de Viennedont les tenants ont cru pouvoir fixeraprès la Deuxième Guerre mondiale laseule règle de ce qui sonne musicale-ment. Excepté Hindemith, il existed’autres compositeurs dont la musique aété tenue dans l’ombre de l`école deVienne, mais qui sont aujourd’hui, Dieumerci !, considérablement plus estiméset mieux accueillis. Par exemple, BélaBartók ou Igor Stravinsky.

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Jan Müller-WielandUne des caractéristiques de sa musique

est qu’il évite toute sentimentalité dansses compositions. Il réussit à produire unephrase musicale marquante en quelquestraits. En outre, la musique de Hindemithn’est pas dominée par la coquetterie ; ellene conduit pas à la métaphysique et neveut pas représenter une musique révéla-trice ou universelle. Cette attitude est pourmoi au-delà de toute suspicion !

Juliane KleinPersonnellement, je trouve sa mu-

sique orchestrale très colorée et parfaite-ment adaptée aux instruments. Cela estcertainement dû au fait que Hindemithpouvait très bien se représenter le timbreet l’ensemble sonore des différentsgroupes d’instruments. En outre, la struc-ture de ses compositions est extrême-ment stable, si stable même que leur ar-chitecture domine parfois trop fortementla pièce et couvre d’autres aspects de samusique. Mais la netteté et la clarté deses compositions fournissent un appuisûr, un point de repère à notre époqueoù l’arbitraire est naturel et où toutsemble possible. Par ailleurs, j’apprécieson attitude lorsque, reconnaissant lesphénomènes de mode, il ne succombepas aux tendances en vogue dans les do-maines artistique et musical. Hindemithn’est pas un « musicien de conjoncture ».

Dans quelle mesure Paul Hindemithpeut-il représenter aujourd’hui unmodèle pour les jeunes compositeurs ?

Detlev GlanertSpontanément, je vous répondrai que

l’étendue et l’universalité de ses œuvressont dignes d’être imitées. Je crois qu’iln’est plus l’heure, aujourd’hui, de se can-tonner dans un domaine spécialisé – enquelque sorte à huis clos. Chaque com-positeur doit plutôt explorer, dans la me-sure du possible, les nombreux domainesmusicaux différents qui sont à sa disposi-tion. Et il ne doit en aucun cas se considé-rer comme trop bon pour composer desœuvres destinées à des enfants ou à desjeunes. À mon avis, il s’agit là d’un impé-ratif éthique qui fait partie des obligationssociales de tout compositeur.

Moritz EggertL’étendue des connaissances de Hin-

demith peut amener les jeunes composi-teurs à le prendre pour modèle. Aujour-d’hui, de nombreux créateurs, particuliè-rement en Allemagne, ont tendance à sedoter d’un style individuel raffiné. Le par-cours de Hindemith et ses idées de lamusique et de la vie musicale représen-

tent assurément, dans ce cas, un remèdepour mettre fin à cet individualisme for-cené. Comme on le sait, Hindemith aégalement écrit de la musique pour lesjeunes et les amateurs, une musique ja-mais banale et toujours exigeante, adap-tée aux possibilités de ses interprètes et,en même temps, d’un niveau fort élevé.Je trouve qu’il est parfaitement exemplai-re de s’enquérir des aspects pratiques del’interprétation ou de la direction etd’être en mesure, parallèlement, de réflé-chir sur la musique. Dans d’autres pays,comme en Angleterre, la musique deHindemith est une référence pour denombreux compositeurs ou musiciens,plus largement qu’en Allemagne. RobertSaxton, mon professeur de compositionà Londres, était et reste un admirateurpassionné de Hindemith. Ses yeux onttoujours brillé d’enthousiasme lorsqu’ilparlait de Hindemith.

Jan Müller-WielandDe l’expérience acquise avec ma classe

de composition de la Münchner Musik-hochschule, je peux affirmer que Hinde-mith occupe une place de choix dans le « palmarès » des compositeurs. Les étu-diants semblent apprécier la simplicité, ladroiture et l’aspect non prétentieux de samusique. Le principe selon lequel on ob-tient beaucoup d’effets avec peu demoyens – sans recherche de techniquesparticulières – fut une véritable révélationpour deux de mes étudiants lorsqu’ils ontintensivement étudié le ballet Der Dä-mon op. 28, créé en 1922. Aussi, le dia-logue à instaurer avec les étudiants m’in-cite à me rapprocher de cette musique.Pendant mes études, c’était différent ; lacuriosité à l’égard de Schönberg et de lamusique atonale était considérable. Onpeut dire que ces préférences ou ten-

dances de l’époque n’ont pas été directe-ment poursuivies au-delà d’une certainedate. Bien au contraire, la tendance ac-tuelle semble évoluer vers plusieursvoies. Aujourd’hui, Hindemith appartientà ce « réseau ferroviaire ». Un grandnombre de jeunes compositeurs ou com-positrices attachent de la valeur au fait deraconter une histoire avec tous lesmoyens musicaux qu’ils ont à leur dispo-sition. Le narratif joue un grand rôle.

Ce qui frappe dans l’œuvre de Hinde-mith, c’est sa référence permanente à lapratique et aux « caractère audible » deses compositions. Aujourd’hui, lorsque jejoue d’un instrument, je prends par habi-tude la position du contrebassiste. À madroite, je me représente les cors, les vio-lons sont, eux, très éloignés et les violon-cellistes placés directement devant moi.Cette disposition spatiale est encore bienancrée en moi. C’est le signe d’une cer-taine ingénuité.

Juliane KleinLes vastes connaissances instrumen-

tales de Hindemith pourraient servir demodèle aux jeunes musiciens. Non seule-ment il connaissait les difficultés et lesparticularités de chaque instrument mais,en plus, maîtrisait la pratique de nombred’entre eux. On ne peut que recomman-der son exemple à chacun de ses élèves !Plus la formation des compositeurss’éloigne de la pratique, plus leurs exi-gences à l’égard des musiciens sont cu-rieuses. Souvent, des notes figurent sur lapartition qu’un musicien averti ne peutpas jouer, qu’il ne sait pas comment les in-terpréter. Cela ne se produit jamais chezHindemith ! Peut-être parce qu’il s’est tou-jours soucié très clairement de la forma-tion des jeunes générations, comme ce futle cas avec le Plöner Musiktag. HJW

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HINDEMITHSPRICHT ...Zum Plöner MusiktagPaul Hindemith hielt im April 1937 in derNew Yorker Greenwich-Settlement-MusicSchool einen Vortrag mit dem Titel „Mah-nung an die Jugend, sich der Musik zubefleißigen“. Gleich zu Beginn berichtetHindemith seinen Zuhörern vom PlönerMusiktag und weist auf die besonderenUmstände bei der Entstehung dieser„Musik nach Maß“ hin.

„Ich will Ihnen schildern, wie sich bei ei-ner Gelegenheit die Jugend besonderseifrig der Musik hingab und möchte, daßSie diese kleine Geschichte als eine Auf-munterung für Ihre eigene Arbeit anse-hen und daß sie Ihnen die Erklärung füreinen Teil meiner Musik gibt, der für ähn-liche Gelegenheiten geschrieben wurde. Es handelt sich um den schon erwähntenPlöner Musiktag. Der Titel besagt, daß essich um das kleine Städtchen Plön inHolstein handelt und daß dort ein ganzerTag ausschließlich der Musik gewidmetwar. In Plön befindet sich eine großestaatliche Schule, in der Knaben undMädchen wohnen, die neben ihren wis-senschaftlichen Lehrfächern dank der fastfanatischen Aktivität ihres Musiklehrersalle Musikunterricht genossen. Die etwa300 Studierenden der Schule bildeten ei-nen großen Chor, ein Orchester von etwa50 Spielern, mehrere Kammermusik-gruppen und Spielkreise für Blockflöten.Sie führten alle erdenkliche, ihrem Kön-nen angemessene Musik auf und kamenschließlich so weit, daß sie eine Mozart-Symphonie recht gut aufführen konnten. Vor ein paar Jahren hatte ich ein Konzertin Kiel, der nächsten größeren Stadt beiPlön. Eine Anzahl der Plöner Kinder warin einem Lastauto herübergekommenund gaben ihrer Freude durch demon-strativen Beifall Ausdruck. Nachher ka-

men sie zu mir und baten mich, amnächsten Tag zu ihnen nach Plön hin-überzukommen, wo sie mir etwas von ih-rer musikalischen Tätigkeit zeigen woll-ten. Ich fuhr hin und erlebte beim Musi-zieren der Buben und Mädchen einenVormittag reinsten Vergnügens. Sie führ-ten neben anderer Musik ein kleinesStück von mir auf, das ich früher für eineSchar spielender Kinder in Berlin ge-schrieben hatte: Wir bauen eine Stadt.Die Musik dieses Stückes ist kurz undeinfach, das Ganze ist mehr ein Rahmenfür die schöpferische Tätigkeit der Kinderals eine regelrechte Komposition. Hierwar nun aus dem etwa 10 Minuten lan-gen Stück eine einstündige Aufführunggeworden, bei der die ganze Schule mit-wirkte, sei es als Musiker, Sänger oderSchauspieler, sei es als Bediener der um-fangreichen Aufbauten und elektrischenund anderen technischen Anlagen, dievon den Kindern in monatelanger Arbeitvorbereitet worden waren. Wir freunde-ten uns so an, daß ich ihnen versprach,bei nächster Gelegenheit einmal ein paarTage bei ihnen zu wohnen und mit ihnenzu musizieren.In den Besprechungen mit den Kindern,dem Direktor und dem Musiklehrer derSchule ergab sich, daß bei dieser Gele-genheit in ausgiebigstem Maße Musikgemacht werden solle und schließlich ei-nigten wir uns auf die Form: Es sollte einkleines Musikfest werden, an dem sichalles beteiligen sollte, um Musik auszu-führen, die ich eigens zu diesem Zweckeschreiben würde. Zuhörer sollten zwarnicht ausgeschlossen sein, sie sollten sichaber nur auf die nächsten Angehörigender Schule beschränken, im übrigen woll-ten wir ausschließlich zu unserem eige-nen Ergötzen musizieren. In der folgen-den Zeit arbeitete ich einen ungefährenPlan für das Fest aus, fand den alten Kan-

tatentext und komponierte einige Stücke,die mittlerweile schon geübt werdenkonnten und das Rückgrat des gesamtenTagesprogrammes bilden sollten. Imübrigen blieb sowohl die Herstellung wiedas Studium der Musik ganz auf die dreiTage beschränkt, die uns der Direktor fürdie Einübung und Abhaltung des Treffensfreigegeben hatte. Ich wollte mich jaganz den technischen Fertigkeiten derKinder anpassen und das kann man nur,wenn man bei ihnen ist, ihnen auf Mundund Finger sieht und zu erforschen sucht,was sie zu spielen wünschen.An drei schönen Maitagen [tatsächlichwurde der Plöner Musiktag am 20. Juni1932 aufgeführt] fand das Fest statt. Ichwar mit einigen Schülern als Helfer vonBerlin herübergekommen und nach ei-nem lauten und eindrucksvollen Emp-fang stürzten wir uns alle in die Arbeit.Aus allen Ecken des Schulgebäudes tönteMusik. Das Orchester probte im Garten,der Chor sang auf der Wiese, andere üb-ten im Wald. Ich mußte fortwährend Mu-sik liefern, an der schon gelieferten än-dern, wegnehmen und zufügen. Einigeganz unmusikalische Kinder waren ei-gentlich von der Teilnahme ausgeschlos-sen worden, aber ihre Verzweiflung überdie Tatsache war so ehrlich, daß wir siedoch noch im Schlagzeug unterbrachten,wo sie nach gründlichem Proben undunter Mithilfe der anderen Spieler dennauch ihren Mann stellten. Einer konntenur das Xylophon spielen, also mußteihm eine Stimme angefertigt werden. DieKlasse der jüngsten Schüler war tief be-trübt: Sie konnten noch nicht recht Notenlesen und waren demnach unverwend-bar. Das einzige Instrument, das sie not-dürftig spielen konnten, war die kleineSchulblockflöte in C. Es blieb also nichtsanders übrig, als sie damit zu beschäfti-gen und so schrieb ich ihnen im Eröff-

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nungsmarsch der Kantate ein Trio, in wel-chem die ganze Klasse als Blockflöten-chor unter Begleitung des übrigen Orche-sters auftreten konnte. Ein kleiner Jungeunter ihnen, der schon musikalischeKenntnisse hatte, wurde mit seiner Trup-pe in einen noch unbesetzten Teil desGeländes geschickt um das Stück einzu-üben und nach einer Stunde kam dieganze Gesellschaft wieder und spielteihre Partie auswendig. Auf diese Weiseverbrachten wir übend zwei Tage, amdritten fand das Fest statt.“

HINDEMITHSPEAKS …About the Plöner MusiktagIn April 1937, Paul Hindemith delivered alecture at the Greenwich SettlementMusic School in New York entitled "Warn-ing to Youth Who Apply Themselves toMusic.” Right at the beginning, Hindemithreported on the Plöner Musiktag (Day ofMusic in Plön) to his listeners, pointingout the special circumstances of the ori-gin of this “music made to order.”

"I wish to show you how young people,on one occasion, dedicated themselvesto music in a particularly eager way, andwould like you to regard this little story asan encouragement for your own work. Itshould also give you an explanation for aportion of my music which has beenwritten for similar occasions. This occasion was the aforementionedPlöner Musiktag. The title already saysthat that it concerns the small town ofPlön in Holstein and that an entire daywas exclusively dedicated to music there.There is a large state school in Plön whereboys and girls live; thanks to the almostfanatical activity of their music teacher,

they all receive musical instruction inaddition to their scholarly principalsubjects. The approximately 300 pupils atthe school formed a large choir, anorchestra consisting of about 50 players,several chamber music groups andgroups for recorder players. They per-formed all conceivable music, within theirability, ultimately managing to perform aMozart Symphony rather well.A few years ago I had a concert in Kiel,the nearest larger city to Plön. A numberof the children from Plön came there in atruck and gave expression to their joythrough demonstrative applause. Theycame to me afterwards, asking me tocome over to Plön to see them the nextday so that they could show me some oftheir musical activities. I drove there andexperienced a morning of pure enjoymentmaking music with the boys and girls.Alongside other music, they performed asmall piece of mine that I had earlierwritten for a troop of children in Berlin:Wir bauen eine Stadt. The music of thispiece is short and simple, the wholething more of a framework for the chil-dren’s creative activity than a propercomposition. From the piece originallylasting about 10 minutes, they gave aperformance lasting nearly an hour inwhich the entire school participated –musicians, singers, and actors, as well asthose operating the extensive electricaland technical set-ups which had beenprepared by the children for monthsbefore. We became such good friendsthat I promised to stay with them for afew days and make music with them atthe next possible opportunity.In the discussions with the children, thedirector and the music teacher of theschool, it was decided that there shouldbe a maximum of music-making at thisoccasion, and finally we agreed upon theform in which this was to be done: therewould be a small music festival, at whicheveryone would participate, performingmusic that I would write especially forthis occasion. Listeners were not to beexcluded, but should nevertheless belimited to the closest relatives of the pu-pils, for we wished to make music exclus-ively for our own amusement. During thefollowing time I worked out an ap-proximate plan for the festival, found theold cantata text and composed somepieces that could meanwhile be practicedand would form the backbone of the en-tire day’s programme. Otherwise, boththe production and the study of themusic were limited entirely to the threedays which the director had allotted to usfor the practicing and holding of thegathering. I wished to adapt myselfcompletely to the technical abilities of

the children and one can only do thatwhen one spends time with them,observing how they play and trying tofind out what they want to play. The festival took place on three fine Maydays [the Plöner Musiktag was actuallyperformed on 20 June 1932]. I had comeover from Berlin with some of my pupilsas helpers and, after a loud and impress-ive reception, we all threw ourselves intothe work. Music sounded from all cornersof the school building. The orchestrarehearsed in the garden, the choir sangon the lawn, other practiced in the wood.I had to deliver music incessantly, andalso change, delete and add to what hadalready been delivered. Several com-pletely unmusical children had actuallybeen excluded from participating, buttheir desperation over this fact was sohonest that we finally found places forthem in the percussion, where they werefinally able to meet the challenge afterthorough rehearsal and with the help oftheir colleagues. One of them could onlyplay the xylophone, so a part had to bewritten out for him. The class of the young-est pupils was very sad; they couldn’t yetread music properly and were unusablefor that reason. The only instrument thatthey could scantily play was the littleschool recorder in C. There was nothingelse to do but to give them something forthat instrument, and so I wrote a Trio forthem in the opening march of the cantatain which the entire class could perform asa recorder choir accompanied by the restof the orchestra. One little boy amongstthem, who already had some musicalknowledge, was sent with his troop to anunoccupied part of the school grounds inorder to rehearse the piece and, after anhour, the whole group returned andplayed their part by memory. In thismanner we spent three days practicingand the festival took place on the thirdday.”

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HINDEMITH PARLE …du Plöner Musiktag

En avril 1937, Paul Hindemith donne uneconférence à la Greenwich-Settlement-Music School de New York portant le titre« Mahnung an die Jugend, sich der Musikzu befleißigen » [« Exhortations à la jeu-nesse pour qu’elle s’adonne avec appli-cation à la musique »]. Dès le début deson intervention, Hindemith parle à sonauditoire du Plöner Musiktag et relate lescirconstances particulières qui l’ontconduit à la conception de cette « mu-sique sur mesure ».« Je vais vous décrire comment, un jour,des jeunes gens se sont adonnés assidû-ment à la musique et j’aimerais que vousconsidériez cette petite histoire comme unencouragement pour votre propre travail.Elle a également valeur d’explication pourune partie de mes compositions, cellesécrites pour de pareilles occasions. Je veux parler, comme déjà dit, du PlönerMusiktag. Ce nom, à lui seul, indique quel’on fait référence à la petite ville de Plön,dans la région de l’Holstein, où toute unejournée a été exclusivement consacrée à lamusique. Plön abrite une grande école pu-blique où cohabitent des garçons et desfilles qui, outre un enseignement portantsur des branches scientifiques, bénéficienttous de cours de musique grâce à l’activis-me presque fanatique d’un de leur profes-seur de musique. Les trois cents élèves del’école ont formé une grande chorale, unorchestre de près de cinquante exécutants,plusieurs groupes de musique de chambreainsi que des cercles de flûtistes. Ils ontabordé toutes sortes de répertoires à lamesure de leurs aptitudes. Ils ont mêmepu interpréter une symphonie de Mozartde manière fort satisfaisante.

Il y a quelques années, j’ai donné unconcert à Kiel, la plus grande ville à proxi-mité de Plön. Plusieurs enfants de Plön s’ysont déplacés en camion et, dans la salle,ont manifesté leur enthousiasme par desapplaudissements fort démonstratifs.Après le concert, ils sont venus me voir etm’ont demandé de leur rendre visite, lelendemain, à Plön. Ils voulaient me faireconnaître l’intensité de leur activité musi-cale. Je m’y suis donc rendu et, duranttoute une matinée, j’ai éprouvé le plusgrand plaisir à écouter ces garçons et cesfilles interpréter de la musique. Ils ont exé-cuté différentes œuvres ainsi qu’une peti-te pièce que j’avais écrite autrefois pourune troupe d’enfants jouant à Berlin et in-titulée Wir bauen eine Stadt. La musiquede cette pièce est courte et simple, le toutconstituant plus un cadre destiné à l’épa-nouissement de l’activité créatrice des en-fants qu’une véritable composition. APlön, les quelques dix minutes attribuéesà ce jeu se sont transformées en une in-terprétation d’une heure, à laquelle toutel’école a participé que ce soit comme mu-sicien, chanteur ou acteur, ou encore com-me régisseur des innombrables décors,installations électriques et autres tech-niques qui avaient été préparées pendantdes mois par les enfants. Nous avons telle-ment sympathisé que je leur ai promisqu’à une prochaine occasion je viendraiséjourner quelques jours parmi eux pourjouer de la musique en leur compagnie.En discutant avec les enfants, le directeuret le professeur de musique de l’école,nous avons convenu qu’on jouerait abon-damment de la musique à cette occasion.Ensuite, nous nous sommes entendus surla forme : il s’agirait d’une petite fête de lamusique, à laquelle tout devrait concourirpour que soit interprétée l’œuvre quej’écrirai spécialement à cet effet. Les audi-teurs ne seraient pas exclus, mais ne de-vraient être que des proches de l’école.En fait, nous voulions jouer exclusivement

pour notre propre plaisir. Peu de tempsaprès, j’ai conçu un premier projet pourcet évènement. J’ai retrouvé l’ancien texted’une cantate et composais quelquespièces, aptes à être étudiées sans délai, etsusceptibles de constituer l’épine dorsalede l’ensemble du programme de cettejournée. D’ailleurs, l’étude comme la misesur pied de l’œuvre se sont dérouléesdans la limite des trois jours de congéque le directeur de l’école nous avait ac-cordés pour les répétitions et la célébra-tion de notre rassemblement. Je voulaisabsolument prendre en compte les apti-tudes techniques des enfants. Et celan’est possible qu’en étant parmi eux, pourvoir bouches et doigts s’exprimer et tenterde ressentir ce qu’ils ont envie de jouer.La fête eut lieu pendant trois belles jour-nées du mois de mai [en vérité, le PlönerMusiktag a été exécuté le 20 juin 1932]. Jesuis arrivé de Berlin avec quelques élèvesque j’avais prié de m’assister. Après avoirété gratifié d’un accueil aussi bruyantqu’impressionnant, nous nous sommesmis immédiatement au travail. De tous lesrecoins du bâtiment de l’école, la musiquese mit à retentir. L’orchestre répétait dansle jardin, la chorale chantait dans le parc,d’autres s’exerçaient dans la forêt. Je de-vais continuellement fournir de nouvellespages de partitions, apporter des modifi-cations à celles que j’avais déjà distri-buées, procéder à des coupes, ajouter descompléments. Certains des enfants, consi-dérés comme peu doués, avaient été écar-tés. Mais leur désespoir s’est avéré si pro-fond que nous les avons placés à la per-cussion où, après de sérieuses répétitionset grâce à l’aide d’autres exécutants, ils sesont finalement montrés à la hauteur dela tâche. L’un d’entre eux ne sachant jouerque du xylophone, j’ai dû écrire une partiespécialement dédiée à cet instrument. Laclasse des plus jeunes élèves était profon-dément attristée : faute d’être déjà en me-sure de lire des notes, ils ne pouvaient pasparticiper comme les autres. Le seul ins-trument qu’ils parvenaient à jouer de ma-nière approximative était la petite flûte àbec en do. Il ne restait donc plus qu’à lesaffecter à cet instrument. C’est ainsi quej’ai écrit le Trio de l’ouverture de la Cantateà leur intention : toute la classe pouvaitainsi trouver sa place comme un chœurde flûtes à bec accompagné par tout l’or-chestre. Parmi eux, un petit garçon quipossédait déjà de bonnes connaissancesmusicales a été envoyé avec son groupedans une partie encore inoccupée du parcde l’école pour étudier la pièce. Une heureplus tard, ils tous sont revenus jouer parcœur leur partie respective. C’est ainsi quenous avons passé deux jours à répéter, letroisième restant entièrement consacré ànotre petite fête de la musique ».

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Hindemith-Jahrbuch / Annales Hindemith 2008/XXXVIIMainz (u.a.): Schott 2008 (BN 148)ISBN-13 978-3-7957-0148-2

▼ Ein Gespür für die vielfältigen künstlerischenMöglichkeiten, Musik und Szene miteinander zuverbinden, hat Hindemith seit seinen frühestenkompositorischen Versuchen gezeigt. Von demverschollenen Singspiel Der Vetter auf Besuch(1912/1913) bis zum Einakter Das lange Weih-nachtsmahl (1961) durchziehen zahlreiche Büh-nenwerke unterschiedlicher Art sein Œuvre wieein roter Faden. Dazu zählt auch die Kombinationvon Musik und Tanz, mit der sich Hindemith erst-mals 1920 auseinandersetzte. Im diesjährigenBand der Annales Hindemith stehen zwei seinerBallettprojekte im Fokus: Thomas Betzwieser un-tersucht die Zusammenarbeit Hindemiths mitOskar Schlemmer für das Triadische Ballett, undSteffen A. Schmidt befasst sich mit dem BallettTheme with four Variations (According to the FourTemperaments) (1940), das Hindemith für GeorgeBalanchine komponierte.Das vorliegende Hindemith-Jahrbuch wird eröff-net von Wolfgang Rathert, der Hindemiths Büh-nenwerke der Zwanziger Jahre unter dem menta-litätsgeschichtlichen Gesichtspunkt der „Verhal-tenslehren der Kälte“ betrachtet. Michael Kubestellt Hindemiths Beschäftigung mit dem Klaviervor, und Constantin Houy ordnet Hindemiths Aus-einandersetzung mit dem „Tristan-Akkord“ in denKontext der umfangreichen musiktheoretischenForschung zu diesem Thema ein.

▼ Since his earliest compositional attempts,Hindemith had always showed a feeling for thewidest variety of artistic possibilities of connectingmusic and scenery with each other. From the miss-ing singspiel Der Vetter auf Besuch (1912/1913)to the one-act opera Das lange Weihnachtsmahl(1961), numerous stage works of different kindsrun through his œuvre like a red thread. Thesealso include the combination of music and dance,with which Hindemith first came to terms in1920. Two of his ballet projects are the focus ofthis year’s volume of the Annales Hindemith:Thomas Betzwieser investigates Hindemith’scollaboration with Oskar Schlemmer on the

Triadische Ballett and Steffen A. Schmidt con-cerns himself with the ballet Theme with fourVariations (According to the Four Temperaments)(1940) which Hindemith composed for GeorgeBalanchine.The present Hindemith-Jahrbuch is introduced byWolfgang Rathert, who observes Hindemith’sstage works of the 1920s from the viewpoint of“behavioural sciences of coldness” – a point ofview having to do with the history of mentalities.Michael Kube introduces Hindemith’s occupationwith the piano and Constantin Houy integratesHindemith’s confrontation with the ”Tristanchord“ within the context of the extensive music-theoretical research on this subject.

▼ C’est avec un incontestable talent que, dès sespremières compositions, Hindemith a su tirer par-ti des nombreuses ressources artistiques à sa dis-position pour conjuguer musique et scène. Deson opérette, malheureusement disparue, DerVetter auf Besuch (1912/1913) à l’opéra en unacte Das lange Weihnachtsmahl (1961), ungrand nombre de partitions destinées à la scène,souvent de style très différent, ponctuent l’en-semble de son œuvre. A cette première associa-tion s’ajoute bientôt la combinaison de la musi-que et de la danse à laquelle Paul Hindemith atouché, pour la première fois, en 1920. Ce sontdeux de ses projets de ballet qui sont au cœurdes thèmes abordés par les Annales Hindemith2008: Thomas Betzwieser y livre, en effet, sonétude sur la collaboration entre Hindemith etOskar Schlemmer pour le Triadische Ballett ;quant à Steffen A. Schmidt, il traite du balletTheme with four Variations (According to the FourTemperaments) (1940) que Hindemith a com-posé pour George Balanchine.Cette dernière livraison des Annales Hindemiths’ouvre sur un essai de Wolfgang Rathert con-sacré aux œuvres de Hindemith portées à la scè-ne au cours des années vingt examinées sousl’aspect l’histoire des mentalités, notammentsous l’angle des « Théories du comportement dela froideur ». Pour sa part, Michael Kube se pen-che sur les rapports de Hindemith avec le piano.Quant à Constantin Houy, il évalue l’analyse deHindemith sur « l’accord de Tristan » dans le con-texte des nombreuses recherches élaborées surce thème par la théorie musicale. SSG

Paul Hindemith: Praeludium für Violine allein (1922)Herausgegeben von Michael Kube. Mainz (u.a.): Schott, 2008. VLB 128. – ISMN 979-0-001-15287-7

▼ Ende November 1922 gastierte Paul Hindemithmit dem Amar-Quartett in Kopenhagen. Dem dä-nischen Geiger Thorwald Nielsen schrieb Hinde-mith einen kurzen mit Präludium für Violine al-lein bezeichneten Satz, der zum erstenmal 1993auf der Basis autographer Skizzen in dem vonHermann Danuser betreuten Band V, 5 der Hin-demith-Gesamtausgabe erschien. Die vorliegen-de Ausgabe basiert auf einer in der Musikabtei-lung der Kongelige Bibliotek in Kopenhagen auf-

bewahrten Kopie der autographen Reinschrift,die sich lediglich in Details von den autographenSkizzen unterscheidet. Die Provenienz der Kopieund der Verbleib des Thorwald Nielsen gewidme-ten Hindemith-Autographs sind ungeklärt.

▼ Paul Hindemith gave a guest performance withthe Amar Quartet in Copenhagen in lateNovember 1922. Hindemith wrote a short move-ment for the Danish violinist Thorwald Nielsendesignated as Präludium für Violine allein, whichappeared for the first time in 1993 in Volume V.5of the Hindemith Complete Edition edited byHermann Danuser, based upon autographsketches. The present edition is based on a copyof the autograph fair copy, which only differs fromthe autograph sketches in some details, in themusic department of the Kongelige Bibliotek inCopenhagen. The origin of the copy and thewhereabouts of the Hindemith autographdedicated Thorwald Nielsen remain unclear.

▼ Fin novembre 1922, Paul Hindemith est invitéà jouer avec le Quatuor Amar à Copenhague. Ilcompose alors une brève pièce en un mouve-ment intitulée Präludium für Violine allein à l’in-tention du violoniste danois Thorwald Nielsen. Ceprélude a fait l’objet d’une première publication,en 1993, basée sur des esquisses de manuscritsautographes portées au volume V, 5 de l’éditioncomplète des œuvres de Hindemith, livraisonplacée sous la direction scientifique d’HermannDanuser. La présente édition s’appuie sur une co-pie, conservée au département de la Musique dela Bibliothèque Royale de Copenhague, de la par-tition autographe mise au net de cette œuvre.Elle ne se distingue des esquisses que sur quel-ques rares points de détails. On ignore tout de laprovenance de cette copie et on ne connaît pasnon plus le lieu où peut se trouver la partition ori-ginale de la main de Hindemith dédiée à Thor-wald Nielsen.

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NEUVERÖFFENTLICHUNGEN · NEW PUBLICATIONS · NOUVELLES PUBLICATIONS

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▼ A l’occasion de plusieurs concerts, le violonisteFrank Peter Zimmermann présente le Concerto pourviolon composé en 1939 par Hindemith. Aux côtés del’Orchestre symphonique de la Radio SWR de Stuttgartet Anrey Boreyko, principal chef invité, il se sera les 22et 23 janvier 2009 à la Liederhalle de Stuttgart (SalleBeethoven) et le 25 janvier au Neckarforum de Esslin-gen. Puis, c’est sous la baguette de Buno Weil que lesDüsseldorfer Symphoniker accompagneront, à leurtour, le violoniste dans trois concerts donnés à la Ton-halle de Düsseldorf les 30 janvier, 1er et 2 février 2009.Enfin, le 12 juin 2009, Frank Peter Zimmermann joueraavec l’Orchestre Beethoven placé sous la direction deStefan Blunier à la Beethovenhalle de Bonn.

▼ Zwei deutsche Opernhäuser nehmen Hindemiths1926 uraufgeführte Oper Cardillac auf den Spiel-plan. Am 11. Januar findet die Premiere im GroßenHaus des Braunschweiger Staatstheaters statt. Die In-szenierung liegt in den Händen von Klaus Weise, dasStaatstheaterorchester leitet Georg Menskes. Für dasBühnenbild und die Kostüme sind Martin Kukuliesund Fred Fenner verantwortlich.Die Dresdner Semperoper bringt die Oper am 15., 18.,21. und 23. März. Unter seinem GeneralmusikdirektorFabio Luisi spielt das Orchester der SächsischenStaatsoper. Philipp Himmelmann zeichnet für die In-szenierung verantwortlich, Bettina Walter für die Kos-tüme. Das Bühnenbild stammt von Johannes Leiacker.

▼ Two German opera houses are including Hinde-mith’s opera Cardillac, premiered in 1926, on theirschedules. The premiere at the Großes Haus of theBraunschweig State Theatre will take place on 11 Janu-ary. Klaus Weise is in charge of the staging with theState Theatre Orchestra directed by Georg Menskes.Martin Kukulies und Fred Fenner are responsible forscenery and costumes.The Semperoper in Dresden will perform the opera on15, 18, 21 and 23 March. The Orchestra of the SaxonState Opera will perform under their Music Director,Fabio Luisi. Philipp Himmelmann is responsible forthe staging, Bettina Walter for the costumes. Thescenery is by Johannes Leiacker.

▼ Deux maisons d’opéras allemandes portent à leurprogramme Cardillac, l’opéra de Hindemith montépour la première fois en 1926. Le Staatstheater deBraunschweig (Großes Haus) présentera cette œuvredès le 11 janvier 2009 dans une mise en scène con-fiée à Klaus Weise et avec l’appui de l’Orchestre duStaatstheater placé sous la direction de Georg Mens-kes. Les décors et les costumes sont dus au talent deMartin Kukulies et Fred Fenner.Le Semperoper de Dresde proposera Cardillac les 15,18, 21 et 23 mars 2009. L’Orchestre du SächsischeStaatsoper sera placé sous la baguette de son direc-teur musical Fabio Luisi. Philipp Himmelmann est l’au-teur de la mise en scène, Bettina Walter des costumeset Johannes Leiacker des décors.

▼ Der Geiger Frank Peter Zimmermannpräsentiert in mehreren Konzerten Hindemiths Violin-konzert aus dem Jahre 1939. Gemeinsam mit demRadio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und des-sen ersten Gastdirigenten Andrey Boreyko gastiert eram 22. und 23. Januar 2009 im Beethoven-Saal derStuttgarter Liederhalle und am 25. Januar im Neckar-forum in Esslingen. Die Düsseldorfer Symphoniker un-ter Bruno Weil begleiten den Geiger in drei Konzertenin der Düsseldorfer Tonhalle am 30. Januar, 1. Februarund 2. Februar 2009.Und am 12. Juni 2009 musiziert Frank Peter Zimmer-mann mit dem Beethoven Orchester unter Stefan Blu-nier in der Bonner Beethovenhalle.

▼ The violinist Frank Peter Zimmermann will be pre-senting Hindemith’s 1939 Violin Concerto at severalconcerts. Together with the Radio Symphony Orches-tra Stuttgart of the SWR and their Principal Guest Con-ductor, Andrey Boreyko, he will perform on 22 and 23January 2009 at the Beethoven Hall of the StuttgartLiederhalle and on 25 January at the Neckarforum inEsslingen. The Düsseldorf Symphony Orchestra underBruno Weil will accompany the violinist at three con-certs at the Düsseldorf Tonhalle on 30 January, 1 Feb-ruary and 2 February 2009.Frank Peter Zimmermann will also perform with theBeethoven Orchestra under Stefan Blunier at theBonn Beethovenhalle on 12 June 2009.

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▼ Hindemiths letztes Bühnenwerk, die 1961 uraufge-führte einaktige Oper Das lange Weihnachtsmahl,geht zusammen mit dem 1927 entstandenen SketchHin und zurück op. 45a im Amphithéâtre der PariserCité de la musique über die Bühne. Die musikalischeLeitung hat Lionel Peintre, Mireille Laroche ist für dieInszenierung verantwortlich. Die Aufführung entstehtals Koproduktion der Péniche Opéra und der Opérade Metz. Termin: 23. April 2009

▼ Hindemith’s final stage work, the one-act operaDas lange Weihnachtsmahl premiered in1961, will be performed together with the1927 sketchHin und zurück op. 45a at the Amphithéâtre of the Pa-riser Cité de la musique. The music director is LionelPeintre, with Mireille Laroche in charge of the staging.The performance is a co-production of the PénicheOpéra and the Opéra de Metz. Date: 23 April 2009

▼ Dernière œuvre de Hindemith dédiée à la scène,l’opéra en un acte Das lange Weihnachtsmahl, donnépour la première fois en public en 1961, ainsi que lesketch Hin und zurück op. 45a, créé en 1927, serontprésentés, le 23 avril2009, à l’Amphi-théâtre de la Cité dela musique à Paris.Coproduction del’Opéra Péniche etde l’Opéra de Metz,la direction musica-le en sera assuréepar Lionel Peintre etla mise en scène parMireille Laroche.

▼ Der 1921 entstandeneOperneinakter Sancta Susan-na op. 21 wird am 24., 26.und 28. April 2009 in der Opé-ra National de Montpellier ge-spielt. Dirigent der Aufführun-gen ist Alain Altinoglu, Jean-Paul Scarpitta obliegt die In-szenierung.

▼ The 1921 one-act operaSancta Susanna op. 21will be performed on 24, 26and 28 April 2009 at the Opé-ra National de Montpellier.The performances will be con-ducted by Alain Altinoglu withJean-Paul Scarpitta in chargeof the staging.

▼ Sancta Susanna op. 21,l’opéra en un acte créé en1921, sera proposé les 24, 26et 28 avril 2009 à l’Opéra Na-tional de Montpellier. Toutes lesreprésentations seront placéessous la baguette d’Alain Altino-

glu et la mise en scène confiée à Jean-Paul Scarpitta.

▼ Die Symphonie in Es, 1940 während Hindemithsersten Jahres in den USA entstanden, nehmen RicardoMuti und das Symphonieorchester des BayerischenRundfunks ins Programm zweier Konzerte in derMünchner Residenz am 19. und 20. Februar 2009.

▼ The Symphony in E-flat, written in 1940during Hindemith’s first year in the USA, will be ontwo programmes at the Munich Residenz on 19 and20 February 2009, performed by the Bavarian RadioSymphony Orchestra under Ricardo Muti.

▼ Ricardo Muti et l’Orchestre symphonique de la Radiobavaroise ont choisi la Symphonie in Es, composée parHindemith lors de la première année de son séjour auxÉtats-Unis, pour l’affiche de deux concerts qu’ils donne-ront à la Münchner Residenz les 19 et 20 février 2009.

▼ An der Orgel des Großen Saals des Wiener Kon-zerthauses interpretiert Martin Haselböck am 18.März 2009 Hindemiths erste Orgelsonateaus dem Jahre 1937.

▼ Martin Haselböck will interpret Hindemith’sFirst Organ Sonata of 1937 at the organ of theGrand Hall of the Vienna Konzerthaus on 18March 2009.

▼ Au pupitre de l’orgue de la Grande Salle duKonzerhaus de Vienne, Martin Haselböck interpré-tera, le 18 mars 2009, la Première sonate pour or-gue écrite par Hindemith en 1937.

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▼ In der Frankfurter Alten Oper spielt das Sinfonieor-chester des Hessischen Rundfunks unter der Leitungseines Chefdirigenten Paavo Järvi Hindemiths Sym-phonie Mathis der Maler. Das erste Konzertam 18. Februar 2009 findet im Rahmen der Jugend-konzerte des Hessischen Rundfunks statt.Termine: 19. und 20. Februar 2009

▼ The Hessen Radio Symphony Orchestra under thedirection of their Music Director, Paavo Järvi, will per-form Hindemith’s Symphony Mathis der Maler at theFrankfurt Alte Oper. The first concert on 18 February2009 will take place during the course of the youthconcerts on Hessen Radio.Dates: 19 and 20 February 2009

▼ L’Orchestre symphonique de la Radio de Francfort,placé sous la baguette de son directeur Paavo Järvi, ale projet d’interpréter la symphonie Mathis der Malerde Hindemith à l’occasion de trois concerts donnésles 18, 19 et 20 février 2009 à l’Alte Oper de Francfort,dans le cadre des concerts pour les jeunes mis en pla-ce par la Radio de Francfort.

▼ Im galicischen La Coruna interpretieren der Brat-scher Gérard Caussé und das Orquesta Sinfónica deGalicia unter Jakob Hrusa Hindemiths Bratschenkon-zert Der Schwanendreher. Termin: 30. Januar 2009Dieses Bratschenkonzert steht auch auf dem Pro-gramm des Preisträgerkonzertes des ARD Musikwett-bewerbes 2008, Viola, am 22. Februar 2009. MarioVenzago dirigiert das MDR Sinfonieorchester.

▼ In La Coruna, Galicia, the violist Gérard Caussé andthe Orquesta Sinfónica de Galicia under the directionof Jakob Hrusa will perform Hindemith’s Viola ConcertoDer Schwanendreher. Date: 30 January 2009This Viola Concerto is also on the programme of thewinners’ concert of the 2008 ARD Music Competition2008, for viola, on 22 February 2009. Mario Venzagowill conduct the MDR Symphony Orchestra.

▼ A La Corogne, en Galicie, l’altiste Gérard Caussé etl’Orquesta Sinfónica de Galicia, dirigé par Jakob Hrusa,exécuteront, le 30 janvier 2009, le Concerto pour altoDer Schwanendreher de Hindemith. Cette œuvre pour alto figure également, le 22 février2009, au programme du concert final des lauréats duConcours 2008 de l’ARD, première chaine de télévi-sion allemande. A cette occasion, Mario Venzago diri-gera l’Orchestre symphonique de la Radio MDR.

Weitere Konzerte mit Werken von Paul Hindemith un-ter www.schott-music.com / Further concerts withworks of Paul Hindemith under www.schott-music.com / Pour prendre connaissance de la liste detous les concerts portant à leur programme des œuvresde Paul Hindemith, veuillez consulter : www.schott-music.com

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