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HELIOS Kliniken GmbH Komplikationen im Kreißsaal.

Apr 06, 2015

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Ilma Naiser
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HELIOS Kliniken GmbH

Komplikationen im Kreißsaal

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Komplikationen im Kreißsaal

• weltweit sterben jeden Tag 1600 Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt

• in Industrieländern stirbt 1 von 4085 Frauen

• in Zentralafrika stirbt 1 von 13 Frauen

(UNICEF, Jahresbericht 2008)

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Komplikationen im Kreißsaal

Ursachen der peripartalen mütterlichen Letalität

• 24-28% schwere Blutungen• 13-15% Infektionen/ Sepsis• 12% Präeklampsie/ Eklampsie• 10% thrombembolischen Komplikationen

(The Sixth Report of Confidential Enquiries into Maternal

Deaths in the United Kingdom)

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Komplikationen im Kreißsaal

Erkrankungen mit anästhesiologischer Relevanz

• Blutungen• Schwangerschaftsassoziierte Multiorganerkrankungen

- Präeklampsie

- Eklampsie

- HELLP-Syndrom• vorzeitige Plazentalösung• Fruchtwasserembolie, Lungenembolie

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Komplikationen im Kreißsaal

Einteilung der Blutungen nach zeitlichem Verlauf

• antepartal -ektopen Nidationen, Spontanabort, Placenta praevia, Placentalösung, Schwangerschaftsabbruch, Traumen, Sepsis, HELLP-Syndrom, Fruchtwasserembolie, Dead-Fetus-Syndrom • peripartal - Uterusruptur, iatrogen bedingt bei Sectio caesarea

• postpartal - atone Uterusnachblutung, unvollständige Plazentalösung, Plazentareste, Verletzung der Geburtswege, Hemmkörperhämophilie

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Komplikationen im Kreißsaal

• Im Jahr 2000 14 Millionen postpartale Blutungen

(nach WHO: Blutverlust > 500 ml nach vaginaler Geburt; >1000 ml nach Sectio caesarea)

• davon 200000 Todesfälle weltweit

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Komplikationen im Kreißsaal

Veränderungen der Hämostase während der

Schwangerschaft

- Blutvolumen der Mutter erhöht (30-35%)

- Plasmavolumen erhöht (40-45%

- Fibrinogenkonzentration erhöht (2-bis 3-fach)

- FVII, FVIII, FIX, FX, FXII erhöht (20-1000%)

- Thrombozytenzahl bleibt häufig normal, aber

verbesserte Funktion

(erhöhte von-Willebrand-Konzentration bis 400%)

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Komplikationen im Kreißsaal

- Antikoagulatorisch wirkende Proteine C und S reduziert - erhöhte Resistenz gegen aktiviertes Protein C

insgesamt aktiviertes Gerinnungssystem (Thromboserate bei Schwangeren 5- bis 6-fach erhöht)

Normalisierung des Gerinnungssystems 6 Wochen post partum

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Atone Uterusblutung, Uterusatonie

• postpartaler, fulminanter Blutungsnotfall• pathophysiologisch unzureichende Konstriktion

des Uterus und der Gefäße während oder nach der Plazentalösung

Grad I 500-1000mlGrad II 1000-1500mlGrad III >1500ml

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Häufigkeitsverteilung

Blutungsursache Anteil an der Gesamtheit postpartaler Blutungen

Atonische Blutungen 75-83%Geburtstrauma 8-19%Plazentalösungsstörungen 6-8%sek. Verbrauchsblutung seltenBlutungsneigungen selten (vWJ-Syndrom, Hämphilien, Vaskulopathien)

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Komplikationen in Kreißsaal

Risikofaktoren

• schneller Geburtsverlauf• unvollständiger Plazentaabgang• atone Blutung in Anamnese • Mehrlingsschwangerschaft• Polyhydramnion• Uterus myomatosus• Amnioninfektionssyndrom

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Komplikationen im Kreißsaal

Problematik

• hohe Durchblutung des Uterus und Geburtskanals im letzten Trimenon

• Durchflussvolumen des uterinen Gefäßbettes beträgt 500-750ml/min (normal 50ml/min)

Blutverlust von 1-2 Liter in wenigen Minuten

möglich

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Komplikationen im Kreißsaal

Problematik • Blutverluste bis zu 1 Liter meist ohne klinische

Symptomatik• Schwangere entwickeln seltener klassische Symptome

eines Volumenmangelschocks• Gefahr: mütterliche Tachykardien auf peripartalen Schmerz oder Stress zurückgeführt• Ansammlung von bis zu 1 Liter Blut im atonen Uterus

möglich

Ausmaß der geburtshilflichen Blutung wird häufig unterschätzt

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Komplikationen im Kreißsaal

Symptomatik

• der gut kontrahierte Uterus ist hart• Fundus in Nabelhöhe etwas seitlich tastbar

Bei Atonie• schlaffer großer Uterus• weit über Nabel• schwallartiger Abgang von dunkelrotem Blut vaginal

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Komplikationen im Kreißsaal

Therapie:

Ziel: Stoppen der Blutung Vermeidung eines operativen Eingriffs (Hysterektomie) im hämorrhagischen Schock

Nach Ausschluss einer Verletzung der Geburtswege und gleichzeitiger Volumengabe

sofortige Uterustonisierung: Oxytocin 3-6 IE langsam i.v. Methergin 0,2-0,5 mg langsam i.v. Infusion von 40 IE Oxytocin in 500 ml über 4h

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Konservative Therapie

• manuelle Maßnahmen zur Vasokonstriktion

- lokale Kühlung, Eisblase, Blase entleeren

- manuelle Funduskompression (Handgriffe nach

Fritzsch und Zweifel)

- eventuell Nachkürettage • großlumige i.v.-Zugänge, eventuell arterielle DM• Gabe von kristalloiden und kolloidalen Lösungen• Sicherung der Atmung• Bereitstellung von Blutprodukten, Info an Blutbank

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Komplikationen im Kreißsaal

wenn innerhalb weniger Minuten kein Sistieren der Blutung

Einsatz von Prostaglandinen

Sulproston (Nalador®):

• Stimuliert direkt die glatte Muskulatur des Uterus• HWZ 2h• überwiegend renale Ausscheidung

• Oxytocin-Infusion stoppen

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Komplikationen im Kreißsaal

Dosierung

Sulproston (Nalador®) 500 µg in 50 ml NaCl 0,9%

Einschwemmphase: 3 min auf 50 ml/h (8,3µg/min)

Reduktionsphase: 7 min auf 10 ml/h (1,6µg/min)

Erhaltungsphase: 1-2 ml/h (0,16-0,32µg/min)

Therapie für max. 12-24h, max. 1000-1500µg/24 h

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Komplikationen im Kreißsaal

Nebenwirkungen:

• Übelkeit, Erbrechen• Spasmen im Oberbauch• Pulmonale Hypertonie• Lungenödem• Myokardischämien• Bradykardie

intensivmedizinische Überwachung des

Patienten

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Komplikationen im Kreißsaal

In 90% konservative Therapie erfolgreich, bei Persistieren der Blutung invasive Verfahren:

- Kürettage - B-Lynch-Nähte - Ligatur der Art. Uterina, Art. Iliacae internae - postpartale Hysterektomie - Klemmung der Bauchaorta - event. notfallmäßiges Gefäßcoiling bei weiter- bestehender Blutung durch Neuroradiologen

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Komplikationen im Kreißsaal

• Ausschluß einer peripartalen Hyperfibrinolyse

- Gabe von Aprotinin (Cave: schwere Anaphylaxie)

oder

- Gabe von Tranexamsäure (1-2 g i.v.)

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Komplikationen im Kreißsaal

Stärkung der Endstrecke

• Thrombozytensubstitution

- initial 2 TK

- Thrombozytenzahl > 50 000

• Fibrinogensubstitution

- Stoßtherapie mit 4-6-(8) g Fibrinogen

- Zielparameter: 1,5g/l

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Komplikationen im Kreißsaal

Optimierung der plasmatischen Gerinnnung

• FFP-Substitution (bis zu 30ml/kg KG)

• Gabe von PPSB (initial bis zu 20-25 IE/kg KG)

(kein PPSB bei HIT)

• Bestimmung von AT III, event. Substitution

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Komplikationen im Kreißsaal

Rescue-Therapie

• Gabe von rekombinantem FVIIa (Novoseven®) - 90 -100µg/kg KG initial i.v. über 2-5 min - massive Thrombingenerierung und Bildung eines stabilen Fibringerinnsels - Off Label-Use bei lebensbedrohlichen Blutungen - Nachsubstitution alle 2-3 h

• Faktor XIII - 1250 IE, Ziel: FXIII> 60%

• Desmopressin (6Amp. Über 30 min i.v.) bei vWS

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Komplikationen im Kreißsaal

Therapeutische Grundvoraussetzungen

Normothermie

pH > 7,2

Hämatokrit > 25%

Normokalziämie

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Definitionen und Symptome

Präeklampsie

RRsyst.>140mmHg, RRdia.>90mmHg Proteinurie > 3,0 g/d Kopfschmerzen, Sehstörungen epigastrische Schmerzen Oligurie

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Komplikationen im Kreißsaal

Eklampsie

- zusätzlich zu Symptomen der schweren Präeklampsie tonisch-klonische Krampfanfälle

-Auftreten prä-, intra-, postpartal bis 7 d

HELLP-Syndrom

- Haemolysis (LDH> 600) - Elevated Liver Enzymes (ASAT>2µmol/l) - Low Platelet count (<100 000)

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Komplikationen im Kreißsaal

Gehirn Leber Nieren Herz Gerinnung

Präeklampsie

Eklampsie

HELLP-Syndrom

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Komplikationen im Kreißsaal

Daten zur Häufigkeit

Inzidenz der Präeklampsie: 3-5% der Nulliparae 0,5% der Multiparae

Inzidenz der Eklampsie: 0,2-0,5% aller Schwangerschaften mütterliche Mortalität bis 2% fetale Mortalität bis zu 12%

Inzidenz des HELLP-Syndroms: 10-14% der Präeklampsiefälle 30% der Eklampsiefälle mütterliche Mortalität 3-5% fetale Mortalität bis zu 15%

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Komplikationen im Kreißsaal

Risikofaktoren für Präeklampsie/Eklampsie

• Altersextreme bei Erstschwangerschaft (<20 bzw.>40J.)• Heterologe Insemination, Eizell- oder Embryospende• Mehrlingsschwangerschaften• Erkrankungen der Mutter mit Gefäßbeteiligung• Autoimmunerkrankungen• Genetische Disposition

Faktoren, die das Risiko senken

• Blande Anamnese (mit demselben Partner)• Zigarettenkonsum

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Komplikationen im Kreißsaal

Pathogenese• Freisetzung von humoralen Faktoren aus der pathologisch veränderten

Plazenta

führt zum Endothelzelldefekt mit erhöhter Gefäßpermeabilität,

Transsudation und Fibrinablagerungen in allen Gefäßen

starre, nicht dilatationsfähige Gefäße

• außerdem Imbalance zwischen Prostazyklin PGI2 (Vasodilatation) und Thromboxan TXA2 (Vasokonstriktion,Thrombozytenaggreagtion)

generalisierter Arteriolenspasmus

generalisierte (Multiorgan-) Minderperfusion

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Komplikationen im Kreißsaal

Was ist ihnen allen gemeinsam?

Präeklampsie

Schwere Präeklampsie

Eklampsie

HELLP-Syndrom

Zunehmende Funktionsstörungen von lebenswichtigen

Organen

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Komplikationen im Kreißsaal

Gehirn

Leber Niere

Herz

Gerinnung

Uteroplazentare Einheit

Organtypische Reaktionen auf zunehmendeDurchblutungsstörungen im Sinne einer

Mikroangiopathie

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Komplikationen im Kreißsaal

Gehirn

- Petechiale Blutungen- Intrazerebrale Blutungen- Thrombosen, fibrinoide Nekrosen- Mikroinfarkte- Fokale, generalisierte Ödeme

Kopfschmerzen, Schwindel Unruhe,Hyperreflexie Sehstörungen, Skotome, Amaurose Krampfanfälle Koma

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Komplikationen im Kreißsaal

Leber

- Minderperfusion- Leberzellschwellung- portale und fokale Nekrosen- Transaminasenanstieg - hyaline Ablagerungen in

Lebersinusoiden - Syntheseverminderung

(Gerinnungsfaktoren, Albumin)

Übelkeit, Erbrechen Leberkapselschmerzen Oberbauchschmerzen Leberkapselhämatom Leberruptur

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Komplikationen im Kreißsaal

Nieren

- Intrakapilläre Schwellung der renalen Endothelzellen

- Intraglomeruläre Fibrineinlagerungen

- Tubuläre Nekrosen- Verminderte renale Perfusion- Verminderte glomeruläre Filtration

Oligurie/Anurie Nierenversagen Proteinurie Serumkreatininerhöhung Anstieg Harnsäure

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Komplikationen im Kreißsaal

Hämodynamik

- erhöhter peripherer Gefäß-widerstand

- erhöhte Kapillarpermeabilität- erniedrigter Herzindex- linksvenrikuläre Hypertrophie/

Dilatation

Volumenverschiebung, Ödeme Hypovolämie erniedrigtes Plasmavolumen erhöhter Hämatokrit Linksherzinsuffizienz Ischämie/ Infarkt

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Komplikationen im Kreißsaal

Gerinnung

- Faktorenmangel (hepatisch)- Thrombozytopenie- Hypofibrinogenämie- erhöhte

Fibrinspaltprodukte

Gerinnungsstörung Disseminierte intravasale

Gerinnung

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Komplikationen im Kreißsaal

Lunge

- erhöhte Kapillarpermeabilität

- intravasale Fibrinablagerungen

respiratorische Insuffizienz

Lungenödem ARDS

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Komplikationen im Kreißsaal

Therapie• Einzige kausale Therapie ist die Entbindung

konservativ oder per Sectio• Gabe vom niedrig dosiertem ASS

80-350 mg ab der 12. SSW.• adäquate Volumengabe

kristalloide/kolloidale Lösungen• antihypertensive Therapie

Ziel : RR syst. 150-160 mmHg

RR diast. 90-100 mmHg

CAVE: Durchblutung der Plazenta!

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Komplikationen im Kreißsaal

Antihypertensive Therapie:

Urapidil (α1 Blocker)

1. Wahl zur akuten Intervention

Dosierung: initial: 6,25-25mg i.v.

kont.: 5-20 mg/h Dihydralazin (Nepresol®)

Dosierung: initial 5 mg i.v.

kont.: 2-20 mg/h

NW: ausgeprägte RR-Abfälle, Reflextachykardien

fetale Bradykardien, fetale Azidosen

Muskelkrämpfe, Medikamentenfieber

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Antihypertensive Therapie:

Nifidepin (Kalziumantagonist)

2. Wahl zur akuten Intervention

Dosierung: initial 5 mg oral

Wiederholung nach 20 min möglich

Labetalol (komb. α1 -/ β-Blocker)

nur über internationale Apotheke erhältlich

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Antikonvulsive Therapie bei Eklampsie:

akuter Krampfanfall - Diazepam (5-20 mg i.v.) - Lorazepam (1-2 mg i.v.)

prophylaktisch - Magnesiumsulfat Mittel der Wahl Wirkung: Blockade des NMDA-Rezeptors verbesserte zerebrale Perfusion Senkung des peripheren Widerstandes Steigerung des Herzindex

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-Initialdosierung: ( unter EKG-Kontrolle)

Magnesiumsulfat 2-4g i.v. über 15-20 min

- Erhaltungsdosis:

Magnesiumsulfat 1-2g/h während der ersten 24h

- Therapeutisches Ziel:

Serumkonzentrationen zwischen 2-4 mmol/l

- Spiegelkontrolle alle 6h nötig

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Nebenwirkungen:

- Übelkeit - Schwindel - Hyporeflexie tiefer Sehnenreflexe - verlängerte neuromuskuläre Blockade nach Gabe von nichtdepol. Muskelrelaxanzien - Atemdepression über 5 mmol/l - Asystolie über 12 mmol/l Therapie: 1g Kalziumglukonat i.v.

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Komplikationen im Kreißsaal

So... und nun? Entbindung gehört zur Therapie der Erkrankungen, sie

ist oft dringlich, aber nicht notfallmäßig!

Senkung des Blutdruckes ist vorrangig vor

Entbindung! Regionalanästhesie ist bei Hypertonie vorteilhaft, aber

CAVE-Hypovolämie bei absehbarer Blutung: Allgemeinanästhesie

bevorzugen Invasives Kreislaufmonitoring so früh wie möglich Managment der Gerinnungsstörungen rechtzeitig

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Komplikationen im Kreißsaal

So...und nun?Hauptrisiko der Präeklampsie:

intrazerebrale Blutung aufgrund der Hyperperfusion des

Gehirns und kapillären Lecks

- präoperative RR-Senkung!!!

- Fortsetzung der bisherigenTherapie, Effekte der

Behandlung beachten (Relaxationsverlängerung,

Atemdepression, hämodynamische Instabilität)

- adäquate Volumensubstitution

- soweit wie möglich Regionalanästhesie anwenden

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Komplikationen im Kreißsaal

So...und nun?Hauptrisiko der Eklampsie: Krampfgeschehen

- präoperative Blutdrucksenkung!!!

- Krampfschwelle erhöhen

- Allgemeinanästhesie

CAVE- eventuell schwierige Intubation

„rapid sequence Induktion“

Blutdruckspitzen bei Laryngoskopie vermeiden

(tiefe Narkose, kein Ketanest, Gabe von Opiaten)

weniger nichtdepolarisierende Muskelrelaxanzien

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Komplikationen im Kreißsaal

So...und nun?Hauptrisiko des HELLP-Syndroms: Leberruptur,Hämorrhagie, Verbrauchskoagulopathie

- präoperative Blutdrucksenkung- Allgemeinanästhesie Cave-schwierige Intubation möglich „rapid sequence Induktion“- rechtzeitige Therapie der Gerinnungsstörungen und auch postoperativ Kontrolle der Gerinnung

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„Im Zweifelsfall entscheide man sich für das Richtige“

Karl Kraus, Österreichischer Schriftsteller, 1874-1936