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Diakonie Texte | Handreichung | 22.2007 Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege Herausgeber: Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Caritas- verband e.V. Entwicklung eines Hauswirtschafts- konzeptes Unterstützung bei Qualitätsprüfungen des MDK November 2007
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Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

Aug 29, 2019

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Page 1: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

Diakonie Texte | Handreichung | 22.2007

Hauswirtschaft – Gesicherte Qualitätin der stationären Pflege

Herausgeber: Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V.in Kooperation mit demDeutschen Caritas-verband e.V.

Entwicklung eines Hauswirtschafts-konzeptes

Unterstützung bei Qualitätsprüfungen des MDK

November 2007

Page 2: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

Druck: Zentraler Vertrieb des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),Karlsruher Straße 11, 70771 Leinfelden-Echterdingen

2 Diakonie Texte 22.2007

Impressum

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V.Stafflenbergstraße 76, 70184 Stuttgart

Verantwortlich für die Reihe:Andreas WagnerZentrum KommunikationPostfach 10 11 42, 70010 StuttgartTelefon: 07 11 / 21 59-4 54Telefax: 07 11 / 21 59-5 66E-Mail: [email protected]: www.diakonie.de

Kontakt:Dr. Gundula Grießmann Stabsstelle BetriebswirtschaftVorstand ZentrenReichensteiner Weg 2414195 BerlinTelefon: 0 30 / 8 30 01-2 32Telefax: 0 30 / 8 30 01-2 86E-Mail: [email protected]

Layout:Andrea Niebsch-Wesser

Bestellungen:Zentraler Vertrieb des Diakonischen Werkes der EKDKarlsruher Straße 11, 70771 Leinfelden-EchterdingenTelefon: 07 11 / 9 02 16-50Telefax: 07 11 / 7 97 75 02E-Mail: [email protected]

Die Texte, die wir in der Publikationsreihe Diakonie Texte veröffentlichen, sind im Internet frei zugänglich. Sie können dort zu nicht-kommerziellen Zwecken heruntergeladen und vervielfältigt werden.Diakonie Texte finden Sie unter www.diakonie.de/Texte.Im Vorspann der jeweiligen Ausgabe im Internet finden Sie Informationen, zu welchem Preis Diakonie Texte gedruckt im Zentralen Vertrieb bestellt werden können.

© November 20071. Auflage

ISBN 978-3-937291-66-6

Die Handreichung wur-de gemeinsam mit den Kolleginnen und Kol-legen des Deutschen Caritasverbandes e. V. erarbeitet.

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Inhaltsverzeichnis

22.2007 Diakonie Texte �

Vorwort .........................................................................................................................................................5

1 Einführung ...............................................................................................................................................6

2 Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung für die Hauswirtschaftsleitung ...........8

2.1 Rechtliche Grundlagen ......................................................................................................................8

2.2 Die Richtlinien der MDK-Prüfung ....................................................................................................9

2.3 Die MDK-Anleitung zur Qualitätsprüfung in der stationären Pflege ..............................................10

2.4 Der Prüfungsverlauf ........................................................................................................................10

2.4.1 Grundsätzliche Regelungen zu externen Überprüfungen ....................................................112.4.2 Das Vorgespräch ..................................................................................................................112.4.3 Die Begehung der Einrichtung ............................................................................................122.4.4 Die Befragung von Bewohnerinnen und Bewohnern, von Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern .................................................................................................................132.4.5 Das Abschlussgespräch ........................................................................................................13

3 Zum schnellen Lesen: MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen ...............................15

4 Das Hauswirtschaftskonzept ..................................................................................................................22

4.1 MDK-Prüfungsfragen zum Hauswirtschaftskonzept – Wichtig für die Prüfung .............................22

4.2 Inhalte eines Hauswirtschaftskonzeptes ..........................................................................................22

4.2.1 Allgemein ............................................................................................................................224.2.2 Zusatzleistungen ..................................................................................................................264.2.3 Leistungserbringung in Eigenleistung oder Vergabe ...........................................................27

4.3 Die Hauswirtschaft als Teil der Einrichtung ....................................................................................28

4.3.1 Das Hauswirtschaftskonzept als Teil des Einrichtungskonzeptes ........................................284.3.2 Das Einrichtungskonzept als Gesamtkonzept mit der Hauswirtschaft

als Kooperationspartnerin in Schlüsselprozessen ...............................................................294.3.3 Das Hausgemeinschaftskonzept mit hauswirtschaftlichen Anforderungen

und Kompetenzen ...............................................................................................................32

5 Organisationsstruktur der Hauswirtschaft ..............................................................................................33

5.1 MDK-Prüfungsfragen – Wichtig für die Prüfung ............................................................................33

5.2 Organigramm ..................................................................................................................................33

5.3 Stellenbeschreibungen ....................................................................................................................35

5.4 Ausbildungsstrukturen ....................................................................................................................36

5.5 Dienstpläne .....................................................................................................................................36

6 Qualitätsmanagement .............................................................................................................................37

6.1 MDK-Prüfungsfragen – Wichtig für die Prüfung ............................................................................37

6.2 Qualitätsmanagementsystem ...........................................................................................................37

6.3 Kommunikation: Fall- und Dienstbesprechungen, Informationsweitergabe ...................................39

6.4 Fortbildungskonzept ........................................................................................................................40

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Inhaltsverzeichnis

22.2007 Diakonie Texte �

6.5 Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter .....................................................................41

6.6 Beschwerdemanagement .................................................................................................................41

6.7 Qualitätsprüfungen ..........................................................................................................................41

7 Hygiene und Sicherheit ..........................................................................................................................43

7.1 MDK-Prüfungsfragen – Wichtig für die Prüfung ............................................................................43

7.2 Hygienekonzept ..............................................................................................................................43

7.3 Sicherheit bei der Arbeit und beim Gesundheitsschutz ...................................................................44

8 Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen ...........................................................45

8.1 Verpflegung (Produktion/Bereitstellung und Service) .....................................................................45

8.2 Hausreinigung .................................................................................................................................51

8.3 Wäscheversorgung ..........................................................................................................................53

8.4 Hausgestaltung ................................................................................................................................55

8.5 Haustechnik .....................................................................................................................................56

Anhang

Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes ...........................................................................58

1 Eckpunkte für die Verpflegung ..................................................................................................582 Eckpunkte für die Hausreinigung ..............................................................................................613 Eckpunkte für die Wäscheversorgung .......................................................................................624 Eckpunkte für die Hausgestaltung .............................................................................................645 Eckpunkte für die Haustechnik ..................................................................................................65

Literatur .................................................................................................................................................67

Mitglieder der Arbeitsgruppe .................................................................................................................76

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22.2007 Diakonie Texte �

Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie. Gleichzeitig treten sie für eine Verbesserung der Lebenssituation von hil-febedürftigen Menschen und für christlich profilierte Qualität ein. Ausgehend vom caritativen und diako-nischen Auftrag, der seinen Ursprung in der anneh-menden Liebe Gottes hat, tragen Einrichtungen von Caritas und Diakonie dazu bei, eine qualitätsvolle, die Würde pflegebedürftiger Menschen achtende Versorgung in Deutschland zu gewährleisten.

An diesem Anspruch orientieren sich auch die An-gebote der Hauswirtschaft in den verschiedenen Einrichtungen. Das hauswirtschaftliche Handeln in der Altenhilfe ist dabei geprägt durch das hohe Alter der Bewohnerinnen und Bewohner. Alte Menschen haben bezüglich der eigenen hauswirtschaftlichen Versorgung einen reichen Erfahrungsschatz. Sie sind Expertinnen und Experten ihres Alltags. Ge-wohnheiten und Vorlieben und die lange Zeit der ei-genverantwortlichen Haushaltsführung nehmen ei-nen großen Raum ein. Daraus lassen sich zahlreiche Anforderungen an die Ausgestaltung der hauswirt-schaftlichen Leistungsbereiche in Einrichtungen ab-leiten: So sind Selbstbestimmung und Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. Ihre Selbstständigkeit ist zu fördern. Durch eine Einbe-ziehung in hauswirtschaftliche Arbeitsbereiche im Rahmen einer aktivierenden Betreuung, Pflege und Versorgung wird eine Normalität im Alltag herge-stellt. Orientieren sich hauswirtschaftliche Dienst-leistungsprozesse an diesen Grundlagen, so tragen

sie entscheidend zum Wohlbefinden und zum guten Klima in einer Einrichtung bei, das immer mehr auch zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor in der Altenhilfe wird.

Stationäre Einrichtungen der Altenhilfe von Caritas und Diakonie leisten auf diesem Gebiet bisher schon qualitativ hochwertige Arbeit. Die vorliegende Hand-reichung unterstützt unsere Einrichtungen dabei, sich in den hauswirtschaftlichen Arbeitsbereichen weiter intensiv mit dem Thema der Qualitätsentwicklung und -sicherung zu befassen. Zudem hilft sie bei der Vorbereitung auf die Prüfungen der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) nach den seit dem 1. Januar 2006 gültigen Prüfungsrichtli-nien, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der neben pflegerischen auch hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Leistungsbereiche abfragt.

Im Hinblick auf Fragen hauswirtschaftlicher Qua-lität stehen stationäre Einrichtungen der Altenhilfe von Diakonie und Caritas vor ähnlichen Herausfor-derungen. Deshalb wurde die vorliegende Handrei-chung in bewährter ökumenischer Zusammenarbeit vom Deutschen Caritasverband und dem Diako-nischen Werk der EKD gemeinsam erstellt.

Prälat Dr. Peter NeherPräsident des Deutschen Caritasverbandes

Pfarrer Klaus-Dieter K. KottnikPräsident des Diakonischen Werkes der EKD

Vorwort

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� Diakonie Texte 22.2007

Die vorliegende Veröffentlichung, die gemeinsam vom Deutschen Caritasverband und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland erarbeitet wurde, will Einrichtungen dabei unterstützen, für die hauswirtschaftlichen Dienstleistungen den konzeptio-nellen Rahmen zu erarbeiten beziehungsweise weiter-zuentwickeln. Auf diesem Weg werden hauswirtschaft-liche Dienstleistungen in ihrer Wirkung und Bedeutung nicht nur sichtbar, sondern auch transparenter, um sie im Rahmen von Vernetzungs- und Veränderungspro-zessen weiterentwickeln zu können. Damit wird zu einer weiteren Durchsetzung hauswirtschaftlicher Qua-litätsstandards beigetragen. In diesem Kontext ist es für die Einrichtungen erforderlich, den Bereich der Haus-wirtschaft konzeptionell zu erfassen, egal ob die ein-zelnen hauswirtschaftlichen Leistungen in Eigenleis-tung erbracht oder an Externe vergeben werden, da die Trägerverantwortung für die Qualität hauswirtschaft-licher Leistungen auch dann bestehen bleibt, wenn die Leistungserbringung durch Externe erfolgt. Gerade in der Vergabe an externe Firmen ist es wichtig, das ge-wünschte Leistungsprofil und den damit verbundenen Qualitätsanspruch klar formuliert zu haben.

Die Handreichung richtet sich an Einrichtungen, die bislang noch keine Hauswirtschaftskonzeption erstellt haben, hat aber genauso Einrichtungen im Blick, die diese Aufgabe schon erfüllt haben. Sie ist so ange-legt, dass bestehende Konzeptionen überprüft bezie-hungsweise neuen Entwicklungen angepasst werden können. Die Veröffentlichung knüpft dabei an die Po-sitionierung zur Hauswirtschaft in Einrichtungen der Altenhilfe in der Caritas1 und in der Diakonie2 an.

� Verband Katholischer Altenhilfe in Deutschland: Rahmenkonzep-tion der Einrichtungen und Dienste der Altenhilfe, Freiburg 2006./Veröffentlichungen der Diözesen, zum Beispiel Caritasverband für die Diözese Münster e. V. Münster: Leistungsbeschreibung für den Bereich Hauswirtschaft. Eine Arbeitshilfe für die stationäre Altenhilfe, Münster, Mai 2004, weitere Veröffentlichungen siehe Literaturliste.

� Diakonisches Werk der EKD: Leistungs- und Qualitätsvereinba-rungen für die Hauswirtschaft – eine Arbeitshilfe, Stuttgart 2002./Diakonisches Institut für Qualitätsentwicklung im Diakonischen Werk der EKD: Bundesrahmenhandbuch Diakonie-Siegel Pflege. Leitfaden für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems in der Altenpflege, Version 2, Berlin 2006 sowie Veröffentlichungen der Diakonischen Werke auf Landesebene siehe Literaturliste.

Motor für diese Veröffentlichung waren die Richtli-nien des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen (MDS), die seit 2006 in den Prü-fungen der Medizinischen Dienste der Krankenversi-cherung (MDK) ihre Anwendung finden. In den Ende 2005 veröffentlichten Richtlinien, dem Erhebungsbo-gen und der Anleitung zu den Qualitätsprüfungen der MDK werden zum ersten Mal auch hauswirtschaft-liche Anforderungen an stationäre Pflegeeinrichtungen der Altenhilfe gestellt. Damit verfolgt der MDK einen neuen Prüfungsansatz, der in einer ganzheitlichen Sicht, Einrichtungen in ihrer hauswirtschaftlichen, pflegerischen und sozialbetreuerischen Gesamtversor-gungsaufgabe für die Bewohnerinnen und Bewohner sieht.

Die Arbeitshilfe gibt zunächst einen kurzen Überblick darüber, welche Fragen der MDK stellt, die für die Hauswirtschaft relevant sind. Danach wird auf einzel-ne Themen näher eingegangen, die in diesem Zusam-menhang besonders relevant sind:

Das Hauswirtschaftskonzept

Organisationsstruktur der Hauswirtschaft

Qualitätsmanagement

Hygiene und Sicherheit

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

Im Anhang 1 werden Vorschläge unterbereitet, wie das Hauswirtschaftskonzept einer Einrichtung konkret aufgebaut und strukturiert sein könnte. Im Anhang 2 werden dann einige ausgewählte Literaturquellen nä-her erläutert, die eine weitere Einarbeitung in die The-matik ermöglichen.

Die vorliegende Veröffentlichung sollte zusammen mit den MDK-Richtlinien, dem MDK-Fragebogen und der Prüfanleitung des MDK gelesen werden, die Hinweise darauf gibt, welche Punkte der MDK bei seinen Prü-fungen besonders beachtet.

1 Einführung

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22.2007 Diakonie Texte 7

Medizinischer Dienst der Spitzenverbändeder Krankenkassen e. V. (MDS)Richtlinie/Erhebungsbogen/MDK-Anleitungen Grundlagen der MDK-Qualitätsprüfungen in der stationären Pflege

Bestelladresse: Lützowstraße 5345141 EssenTelefon: 02 01 / 83 27-0Telefax: 02 01 / 83 27-1 00E-Mail: [email protected]

Als Download im Internet:www.mds-ev.de

Bei der Erarbeitung der Handreichung hat das Auto-renteam die aktuellen Entwicklungen in der Reform des Pflegeversicherungsgesetzes und des Heim-

rechtes bis November 2007 verfolgen können und die bis dahin feststehenden Veränderungen mit ein-bezogen. Damit diese Handreichung der Praxis zur Verfügung stehen kann, musste ein Schlusspunkt gesetzt werden, der leider vor der Reform der Pfle-geversicherung lag, die nun erst im Jahr 2008 er-folgen wird. Veränderungen, die sich aus dieser Re-form ergeben werden, werden eventuell an einigen Stellen zu Korrekturen führen.

Wichtiger als alle Details zu erfassen ist es aber, die Grundlinie zu übernehmen, die in dieser Handrei-chung angelegt wurde: Die Leistungen der Haus-wirtschaft sollen mit den ihr eigenen fachlichen Ansprüchen und Anforderungen sichtbar gemacht werden, um damit auch zu verdeutlichen, wie wert-voll und wichtig sie für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen der Altenhilfe von Caritas und Diakonie ist.

Einführung

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� Diakonie Texte 22.2007

„Geprüft und für gut befunden“ – dieser Satz gilt für fast alle technischen Geräte und inzwischen auch für viele Dienstleistungen in Deutschland und der Europäischen Union. Die Prüfungen durch die jeweils zuständigen Behörden erhöhen für die Ver-braucherinnen und Verbraucher die Sicherheit und ermöglichen das notwendige Vertrauen in die ange-botenen Waren und Dienste. Bestandene technische Überprüfungen werden in der Regel mit einem Prüf-siegel dokumentiert. Am bekanntesten dürfte dabei die TÜV-Plakette für das Auto sein. Auch wenn das Ergebnis der Überprüfung manchmal ärgerlich ist, so tragen die Kontrollen doch zur Verkehrssicher-heit auf unseren Straßen bei.

Ähnliche Überprüfungen existieren auch für viele Arten von Dienstleistungen. Die Prüfungen werden je nach Art der Dienstleistung von Behörden, unab-hängigen Instituten (zum Beispiel Stiftung Waren-test) oder auch Zertifizierungseinrichtungen durch-geführt. Die Prüfungen erhöhen die Transparenz für den Kunden und vermitteln eine größere Sicherheit im Hinblick auf die Qualität bei der Nutzung von Dienstleistungen.

Der Gesetzgeber hat eine solche Überprüfung auch für die Dienstleistung „stationäre Altenpflege“ im Pflegeversicherungsgesetz (Sozialgesetzbuch XI) vorgesehen. Diese Qualitätsprüfungen für den Pfle-gebereich wurden bereits seit 1997 von den Medizi-nischen Diensten der Krankenversicherung (MDK) in den jeweiligen Bundesländern durchgeführt. Im Rahmen einer neuen Qualitätsprüfungs-Richtlinie sollen seit Anfang 2006 auch die hauswirtschaft-lichen Leistungsbereiche mit in die Prüfung einbe-zogen werden.

Auch wenn diese Prüfungen durch den MDK für die Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft noch neu sind, so ist doch die grundsätzliche Situation gut be-kannt. Schon lange gibt es gerade in der Hauswirt-

schaft zahlreiche Kontrollen durch unterschiedliche Behörden. Von daher wissen Hauswirtschaftslei-tungen, dass eine Qualitätsprüfung durch gute und rechtzeitige Einbeziehung und Information aller Beteiligten und eine gute Vorbereitung, unabhängig davon, welche Institution sie durchführt, zu einem positiven Ergebnis führen.

2.1 Rechtliche Grundlagen

Die Qualitätsprüfungen in der stationären Altenpfle-ge werden auf der Grundlage des Elften Kapitels des Pflegeversicherungsgesetzes durchgeführt3. In sieben Paragrafen4 (§§ 112-118) wird der rechtliche Rahmen für die Qualitätsprüfungen gesteckt. Im SGB XI ist auch festgelegt, dass die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) für die Durchführung der Qualitätskontrollen in der statio-nären und ambulanten Pflege zuständig sind.

Das seit 1. Januar 2006 geltende Prüfinstrumentari-um besteht aus:

den Richtlinien der Spitzenverbände der Pfle-gekassen über die Prüfung der in Pflegeeinrich-tungen erbrachten Leistungen und deren Qualität (Qualitätsprüfungs-Richtlinien – QPR) vom 10. November 2005.

dem Erhebungsbogen zur Prüfung der Qualität nach den §§ 112, 114 SGB XI in der ambulanten Pflege vom 10. November 2005 (Anlage 1 der QPR).

dem Erhebungsbogen zur Prüfung der Qualität nach den §§ 112, 114 SGB XI in der stationären

� Der Gesetzestext ist im Internet unter http://bundesrecht.juris.de/sgb_11/index.html zu finden.

� Die zur Umsetzung des §113 notwendige Verordnung wurde nie vom Bundesrat bestätigt. Dadurch wurden die gesetzlichen Regelungen zum Leistungs- und Qualitätsnachweis nicht umgesetzt.

2 Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung für die Hauswirtschaftsleitung

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22.2007 Diakonie Texte �

Pflege vom 10. November 2005 (Anlage 2 der QPR).

der MDK-Anleitung zur Prüfung der Qualität nach den §§ 112, 114 SGB XI in der ambulanten Pflege vom 10. November 2005.

der MDK-Anleitung zur Prüfung der Qualität nach den §§ 112, 114 SGB XI in der stationären Pflege vom 10. November 2005.

Nach dem gegenwärtig vorliegenden Kabinettsent-wurf zum Pflegeweiterentwicklungsgesetz (PfWG) vom 17. Oktober 2007 soll der Spitzenverband Bund der Pflegekassen unter Beteiligung des Medi-zinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen und verschiedener anderer Verbän-de, unter anderen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Richtli-nien über die Prüfung der in Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen und deren Qualität nach § 114 beschließen. Hierfür gibt es keine Fristsetzung, bis wann dies geschehen soll. Die Richtlinien der Spitzenverbände der Pflegekassen über die Prüfung der in Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen und ihrer Qualität (Qualitätsprüfungs-Richtlinien – QPR) vom 10. November 2005 gelten bis zum Er-lass neuer oder überarbeiteter Richtlinien fort.

2.2 Die Richtlinien der MDK-Prüfung

Die Spitzenverbände der Pflegekassen haben ge-meinsam mit dem Spitzenverband der Medizi-nischen Dienste der Krankenkassen (MDS) Quali-tätsprüfungs-Richtlinien (QPR) erarbeitet5. In den QPR ist das Verfahren für die Qualitätsprüfungen durch den MDK genau beschrieben. Enthalten sind zum Beispiel Aussagen

zum Geltungsbereich

zum Prüfauftrag

zur Anmeldung der Prüfung bei den Pflegeein-richtungen

� Die Qualitätsprüfungs-Richtlinie ist, genau wie die dazu gehörenden Anlagen (Erhebungsbogen) und die Anleitung, auf den Internetseiten des MDS zu finden: http://www.mds-ev.org.

zu Inhalten

zum Umfang

zur Berichterstattung

Im Folgenden werden die wichtigen Punkte ausführ-licher erläutert:

Prüfungsarten Es werden verschiedene Arten der Prüfung unter-

schieden: „anlassbezogene Einzelprüfung, Stich-probenprüfung, vergleichende Prüfung oder zur Überprüfung der nach § 115 Abs. 2 SGB XI fest-gelegten Maßnahmen (Evaluationsprüfung)“.

– Bei der anlassbezogenen Einzelprüfung liegt in der Regel eine konkrete Beschwerde über Qualitätsmängel in einer Pflegeeinrichtung vor. Der MDK nimmt im Auftrag der Pflege-kasse die Beschwerde zum Anlass, eine Prü-fung durchzuführen.

– Bei der Stichprobenprüfung wird aus allen zugelassenen Pflegeeinrichtungen per Zufalls-prinzip eine repräsentative Anzahl ausge-wählt. In der Regel werden nur Einrichtungen gewählt, bei denen keine anlassbezogene Prü-fung durchgeführt wurde.

– Vergleichende Prüfungen können nach unter-schiedlichen Kriterien (Region, Größe der Einrichtung, …) durchgeführt werden.

– Evaluationsprüfungen werden zur Bewertung von durchgeführten Maßnahmen nach einer vorhergehenden Prüfung durchgeführt.

Prüfungsanmeldung Prüfungen können angemeldet oder unangemel-

det durchgeführt werden. Meistens werden nur die Stichprobenprüfungen angemeldet. Im stati-onären Bereich wurden nach dem „1. Bericht des medizinischen Dienstes“6 überwiegend unange-meldete Prüfungen durchgeführt.

� 1. Bericht des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen nach § 118 Abs. 4 SGB XI, MDS, Essen, 2004, zu finden auf http://www.mds-ev.org.

Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung der Hauswirtschaftsleitung

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10 Diakonie Texte 22.2007

Prüfungsinhalte Bei den Prüfungsinhalten sind neben den allge-

meinen Pflegeleistungen, der medizinischen Be-handlungspflege, der sozialen Betreuung auch die Leistungen bei Unterkunft und Verpflegung aufgeführt.

Prüfungsgrundlagen Die Prüfung wird anhand eines einheitlichen

Erhebungsbogens durchgeführt. Es gibt jeweils einen speziellen Erhebungsbogen für ambulante und einen für stationäre Pflegeeinrichtungen (An-lage 2 der QPR).

ErhebungsbogenDer Erhebungsbogen ist in zwei Teile gegliedert. Er enthält insgesamt 143 Fragen, die in 17 Fragenkom-plexe unterteilt sind. Im ersten Teil wird die Struk-tur- und Prozessqualität der Gesamteinrichtung erhoben. Im zweiten Teil geht es um die Prozess- und Ergebnisqualität bei Bewohnerinnen und Be-wohnern. Viele Fragen aus dem ersten Teil betreffen neben den anderen Leistungsbereichen der Einrich-tung auch die Hauswirtschaft, unter anderem:

Pflege und Versorgung von Menschen mit De-menz (Verpflegung, Service, Reinigung)

Pflege und Versorgung bei einer PEG (ergänzende Verpflegung, Service)

Pflege und Versorgung bei Mangel beziehungs-weise Unterernährung (Verpflegung, Service)

Dekubitus (Ernährung)

Sturzprophylaxe (Reinigung, Sicherheit)

Ausschließlich auf den hauswirtschaftlichen Be-reich beziehen sich die Fragen:

zur Wohnraumgestaltung

zum Hauswirtschaftskonzept

zur Qualitätssicherung in der Hauswirtschaft

zur Hygiene

zur Verpflegung

Diese Fragen sind deshalb weiter unten auch aus-führlicher dargestellt.

2.3 Die MDK-Anleitung zur Qualitäts-prüfung in der stationären Pflege

Die MDK-Anleitung enthält Erläuterungen zu den QPR und zum Erhebungsbogen. Hier wird das Vor-gehen bei der Prüfung detailliert erläutert. Zu den einzelnen Fragekomplexen werden Angaben zu den erwarteten Ergebnissen gemacht und Literaturhin-weise gegeben.

Hinweis Jede Hauswirtschaftsleitung sollte sich unbe-

dingt umgehend mit den Grundlagen zur Be-gutachtung des MDS vertraut machen.

Der Erhebungsbogen eignet sich auch als Ins-trument zur Eigenüberprüfung der erbrachten Qualität. Es ist hilfreich, wenn die Fragen aus dem Erhebungsbogen auf die Situation in der eigenen Einrichtung und auf das eigene interne Qualitätsmanagementsystem bezogen werden,7 bevor die Prüfung im Haus ist. Dann sind alle Beteiligten auf die Prüfungssituation vorberei-tet und wissen, worauf welche Fragen abzielen.

In MDK-Anleitung zur Prüfung sind die haus-wirtschaftlichen Erfordernisse nicht immer fachlich ausreichend dargestellt. Fehlende As-pekte oder fachlich abgesicherte Alternativen sind in dieser Handreichung dargestellt.

2.4 Der Prüfungsverlauf

Die folgenden Anregungen gelten für angemeldete und unangemeldete Qualitätsprüfungen gleicherma-ßen. Prinzipiell unterscheiden sich die Prüfungen lediglich durch die unterschiedliche Vorlaufzeit und durch die Tatsache, dass bei einer Anlassprüfung

� Das Handbuch zum Diakonie-Siegel Pflege enthält zum Beispiel eine Cross-Referenz des Diakonie-Siegels Pflege zum Erhebungs-bogen des MDK. Aus dieser Liste wird ersichtlich, welche Fragen des Erhebungsbogens sich auf welche Regelungen des Diakonie-Siegels Pflege beziehen. Das Handbuch zur Selbstevaluation des VKAD beachtet die Erfordernisse der MDK-Anleitung zur Qualitätsprüfung.

Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung der Hauswirtschaftsleitung

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22.2007 Diakonie Texte 11

eine Beschwerde vorliegt. Der Prüfungsverlauf ist in der Regel der gleiche. Auch wenn die QPR und der Erhebungsbogen für die gesamte „MDK-Gemein-schaft“ gelten, so werden die Prüfungen in den ein-zelnen Bundesländern im Detail doch unterschied-lich durchgeführt. Über die bisherigen Unterschiede können Sie sich beispielsweise gut informieren, wenn Sie im 2. MDS-Bericht aus dem Jahr 2007 die Länderberichte studieren. So gibt es Bundesländer, die alle Prüfarten durchführen, aber auch Länder, in denen nur anlassbezogen geprüft wird.

2.4.1 Grundsätzliche Regelungen zu externen ÜberprüfungenNicht nur der MDK kommt zu Qualitätsprüfungen in die stationären Pflegeeinrichtungen. Auch Heimauf-sicht, Gesundheitsamt, Brandschutz und eine Reihe anderer Behörden und Institutionen haben einen je-weils speziellen Auftrag. In der Einrichtung sollte es schon deshalb grundsätzliche Regelungen zum Umgang mit angemeldeten und unangemeldeten Qualitätsprüfungen geben, an deren Entstehung und Festlegung auch die für die Hauswirtschaft verant-wortlichen Personen beteiligt sein müssen.

Zu diesen grundsätzlichen Regelungen gehören zum Beispiel die folgenden Punkte:

Wer ist für die Vorbereitung von Qualitätsprü-fungen verantwortlich?

Wer ist am Prüfungsverlauf grundsätzlich zu be-teiligen?

Wer sollte als Ansprechpartner für die Prüfer am Vorgespräch, im Prüfungsverlauf und beim Ab-schlussgespräch anwesend sein?

Wer muss welche Aufgaben im Rahmen der Qua-litätsprüfung übernehmen?

Wer ist für die Protokollierung im Verlauf der Prüfung zuständig?

In welchem Besprechungsraum wird das Vorge-spräch geführt?

Welche Unterlagen sind für den Fall einer Prü-fung stets vorzuhalten?

Wer empfängt die Prüfenden bei einer angemel-deten Prüfung?

Wer informiert im Fall einer unangemeldeten Prüfung die zu beteiligenden Mitarbeitenden?

Wie und durch wen erfolgt gegebenenfalls auch die Information der anderen anwesenden Mitar-beitenden bei einer unangemeldeten Prüfung?8

Zusätzlich ist es hilfreich und notwendig, dass die Mitarbeitenden auf allen Ebenen im Umgang mit Prüfungssituationen geschult sind. Dazu gehört ne-ben einem allgemeinen Kommunikationstraining auch die Klärung, wer zu welchen Fragen Auskunft erteilt. Die Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen sollten wissen, welche Fragen ih-nen im Verlauf einer Qualitätsprüfung gestellt wer-den können. Dies dient nicht nur der Vorbereitung auf die Prüfungssituation selbst, sondern kann auch grundsätzlich das Verantwortungsbewusstsein für die zu erbringende Qualität und deren entsprechend überzeugende Darstellung erhöhen. Je klarer der Ablauf externer Prüfungen im Voraus besprochen ist, umso sicherer werden die Mitarbeitenden in der konkreten Situation sein.

Dazu gehört auch die Grundhaltung, dass interne wie externe Prüfungen selbstverständlicher Teil der Arbeit in einem Altenpflegeheim sind. Es ist hilf-reich, sich immer wieder klar zu machen, dass es um die Prüfung der Ergebnisse der Gesamteinrich-tung geht und nicht um eine Überprüfung der indi-viduellen Leistung und des Wissens der einzelnen Mitarbeitenden oder einzelner Arbeitsbereiche.

2.4.2 Das VorgesprächEs bleibt der Einrichtungsleitung überlassen, welche Mitarbeitenden sie zum Vorgespräch mit den MDK-Prüferinnen und MDK-Prüfern hinzuzieht.

� Eine Vorlage hierzu findet sich in der Broschüre von Büker, Christa: Wenn der MDK kommt. Stuttgart 2006. Seite 60f.: Notfallplan. Die Bezeichnung „Notfallplan“ ist allerdings unpassend, da es sich bei einer Qualitätskontrolle nicht um einen Notfall, sondern um einen nach bestimmten Regeln ablaufenden Vorgang handelt.

Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung der Hauswirtschaftsleitung

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12 Diakonie Texte 22.2007

Zu empfehlen ist zumindest die Beteiligung aller Bereichsleitungen (Hauswirtschaftsleitung, Pfle-gedienstleitung, Sozialdienst, Verwaltung) und des Qualitätsbeauftragten. Dies bringt alle auf den glei-chen Informationsstand und verhindert, dass wider-sprüchliche Aussagen gemacht werden.

Insbesondere bei unangemeldeten Anlassprüfungen kann die Einrichtung schnell die notwendigen In-formationen herausfiltern, welcher Prüfungsanlass vorliegt, welcher Ablauf der Prüfung vorgesehen ist und welche Mitarbeitenden gegebenenfalls einbezo-gen und informiert werden müssen. Zusätzlich kann der Einrichtungsträger gemäß § 114 Abs. 6 SGB XI die Einbeziehung eines Vertreters des Diakonischen Werkes oder der Caritas verlangen, sofern sich da-durch die anlassbezogene Prüfung nicht verzögert. Ein „externer Blick“ kann in manchen Situationen helfen, entstehende Probleme und differierende Po-sitionen sofort und auf der Sachebene zu lösen.

Die Geschäftsführung beziehungsweise Einrich-tungsleitung sollte das Gespräch mit der Begrüßung der MDK-Mitarbeitenden und einer Vorstellung der Einrichtung und der Personen, die von Einrich-tungsseite teilnehmen, beginnen. Dazu kann neben der Erläuterung über die Zuständigkeiten auch die Information zum beruflichen Hintergrund, zur Dau-er der Tätigkeit in der Einrichtung und einer wei-tergehenden Qualifikation der Mitarbeitenden ge-hören. Ziel sollte das Herstellen einer kooperativen und nicht auf Konfrontation ausgelegten Gesprächs-atmosphäre sein. Dabei sollte durchaus deutlich werden, wer Gastgeber und wer Gast ist und was dem Haus Gastfreundschaft bedeutet, auch wenn es um eine Prüfung geht.

Je nach Größe der Einrichtung und Art der Prüfung führen zwischen zwei und bis zu sechs MDK-Mit-arbeitende die Prüfung durch. In der Regel erläutert die Leitung des MDK-Prüfteams die Prüfart, gege-benenfalls den Prüfanlass und auch den geplanten Ablauf der Prüfung. Oft wird bei einer vorliegenden Beschwerde diese im Vorgespräch nur umschrieben und nicht konkret benannt. Dann sollte von Seiten der Einrichtung nachgefragt werden, um rasch zu erkennen, um welche Problematik es geht und wel-

che Fachkenntnisse zu deren Besprechung von Sei-ten der Einrichtung nötig sein könnten.

Die Dauer der MDK-Prüfung ist nicht gesetzlich fest-gelegt. Die Erfahrung zeigt, dass MDK-Prüfungen, auch in Abhängigkeit von der Größe der Einrichtung und Art der Prüfung, ein bis drei Tage dauern können. Die Heimaufsichten prüfen in der Regel eintägig. Es ist deshalb hilfreich, einen groben Zeitplan mit den Prüfenden abzusprechen. Dazu gehören auch die Ab-sprachen, in welcher Reihenfolge und von wem die Arbeitsbereiche geprüft werden sollen.

Die Befragung bestimmter Arbeitsfelder sollte auf deren Hauptbelastungszeiten Rücksicht nehmen, um eine Vernachlässigung der Bewohnerinnen und Bewohner zu vermeiden. So sollte die Prüfung von Mitarbeitenden der Küche nicht gerade zur Zeit der Essensausgabe oder zu anderen Stoßzeiten erfolgen. Auch sollte geklärt werden, ob alle Leitungskräfte bei der gesamten Erfassung der Strukturqualität an-wesend sein sollen.

Es ist hilfreich, wenn die auf Einrichtungsseite am Prüfgeschehen Beteiligten eine Kopie des Er-hebungsbogens vor sich haben. Die Bevorratung sollte rechtzeitig geregelt werden. Sie können dann die Fragen und den Verlauf der Überprüfung besser nachvollziehen. Die Teilnehmenden sollten sich Ge-sprächsnotizen machen und auch notieren, welche Unterlagen und Dokumente die Prüfenden zusätz-lich einsehen oder kopiert haben wollen. Inhaltliche und fachliche Erläuterungen zu den einzelnen Fra-gekomplexen, insbesondere für die hauswirtschaft-lichen Arbeitsfelder, finden sich in den folgenden Abschnitten dieser Arbeitshilfe.

2.4.3 Die Begehung der EinrichtungDer MDK hat nicht die Aufgabe, die Heimaufsicht oder das Gesundheitsamt zu ersetzen. Der MDK hat seinen eigenen Prüfungsauftrag, der im Pflegever-sicherungsgesetz begründet ist, während die Basis der Heimaufsicht das Heimgesetz und die Basis des Gesundheitsamtes das Infektionsschutzgesetz ist. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass im Rahmen der Zusammenarbeit der Prüfinstanzen in der Ar-beitsgemeinschaft gemäß § 20 Heimgesetz (HeimG)

Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung der Hauswirtschaftsleitung

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Absprachen getroffen werden, etwa zur Vermeidung von Überschneidungen in Prüfbereichen oder von Doppelprüfungen derselben Beschwerdeanlässe. Zunehmend finden auch gemeinsame Prüfungen von MDK und Heimaufsichtsbehörden statt. Auch werden in der AG gemäß § 20 Prüfergebnisse aus-getauscht, sodass die Einrichtung davon ausgehen kann und muss, dass Mängel auch von einer anderen Prüfinstanz aufgegriffen werden können.

Die hauswirtschaftlichen Fragebereiche des Erhe-bungsbogens beziehen sich in der Regel auf die be-wohnerbezogene Erbringung hauswirtschaftlicher Leistungen sowie hauswirtschaftliche Aspekte bei Pflegethemen. Die meisten Fragen sind durch Aus-künfte von Bewohnerinnen und Bewohnern und Mit-arbeitenden oder durch die Einsicht in Dokumenta-tionsunterlagen zu beantworten. Eine ausführliche Inspektion von Küche, Wäscherei und Lagerräumen ist daher in der Regel nicht notwendig. Es sollte mit der Leitung des Prüfteams im Vorgespräch geklärt werden, welche Arbeitsräume die Prüfenden anse-hen wollen. Der Erhebungsbogen listet unter Punkt 8.1 die Räume auf, die der Beurteilung der Hygiene in der Einrichtung dienen.

Aufgrund dessen, dass hauswirtschaftliche Fragen neu in die Qualitätsprüfungsrichtlinien und die Er-hebungsbögen aufgenommen wurden, ist davon auszugehen, dass nach einer offenen und zurück-haltenden Einführungsphase in die Prüfpraxis die Hauswirtschaft neben der Pflege doch einen bedeu-tenden Raum einnehmen wird.

Insbesondere ist dies zu vermuten für die Schnitt-stellen von Pflege und Hauswirtschaft etwa bei der Ernährung, beim Infektionsschutz und Hygiene oder auch bei Sicherheitsfragen. Mehr als früher kommt es dem MDK nicht nur auf die Struktur- und Pro-zessqualität, sondern auf die Ergebnisqualität an. Dazu gehören nicht nur der medizinische und pfle-gerische Zustand der einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch die Qualitätssicherung in Form von internen Prüfinstrumenten und Nachwei-sen zum Wohlbefinden durch Kundenbefragungen9

� Zum Beispiel bietet der VKAD seinen Mitgliedern eine Kundenbe-fragung mit Auswertung durch einen externen Partner (Unterneh-mensberatung) an. Mit den Ergebnissen der Kundenbefragung kann ein Nachweis zur Ergebnisqualität geführt werden.

und eine regelmäßige Qualitätsberichterstattung an und durch die Einrichtungsleitung.

2.4.4 Die Befragung von Bewohnerinnen und Bewohnern, von Mitarbeiterinnen und MitarbeiternIn den meisten Fällen führen die Prüfer Befragungen und Untersuchungen von Bewohnerinnen und Be-wohnerin zu zweit durch. Sie sollten dabei immer auch von zwei Personen der Einrichtung begleitet werden. Bei späteren Unstimmigkeiten ist dann zu-mindest eine ausgewogene Zahl von Beobachtenden gegeben.

Bei der Befragung der Mitarbeitenden sollte eben-falls immer eine zweite Person von Einrichtungssei-te anwesend sein. Dies gilt vor allem dann, wenn befragte Mitarbeitende zu Nervosität neigen oder Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Die Anwesenheit und das Erläutern der Fragen durch eine Kollegin oder einen Kollegen oder durch Vorgesetzte können in diesen Situationen Missver-ständnissen und Stress vorbeugen.

2.4.5 Das AbschlussgesprächAm obligatorischen Abschlussgespräch sollten wie-derum alle Einrichtungsmitarbeitenden teilnehmen, die auch bei dem Vorgespräch anwesend waren. Zu Beginn kann die Einrichtungsleitung den Verlauf der Prüfung aus ihrer Sicht kommentieren. Die Leitung des MDK-Prüfteams gibt eine erste Rückmeldung zu den Ergebnissen der Prüfung. Bei anlassbezo-genen Prüfungen wird meist spätestens dann auch mitgeteilt, ob die Beschwerde sich bei der Prüfung inhaltlich bestätigt hat. Unabhängig davon werden die bei der Prüfung vorgefundenen Mängel benannt und der Einrichtung eine Liste von Sofortmaßnah-men (oder ein Zeit-Maßnahmenplan) mitgeteilt.

An dieser Stelle ist es wichtig, dass die verantwort-lichen Leitungskräfte deutlich machen, ob sie die be-schriebenen Mängel nachvollziehen können und ob sie mit den vorgeschlagenen Maßnahmen einverstan-den sind. Bereits im Abschlussgespräch können so Unklarheiten und Missverständnisse geklärt werden.

Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung der Hauswirtschaftsleitung

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Der MDK hat auch einen Beratungsauftrag. Deshalb muss das Prüfungsgespräch auch nicht nur mit einer Mängelliste enden. Die Einrichtung kann ihrerseits das Abschlussgespräch auch nutzen, um fachlichen Rat des Prüfteams, beispielsweise auch zu hauswirt-schaftlichen Fragen, einzuholen.

Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass an dieser Stelle kein fachliches oder gar persönliches Streitgespräch geführt wird. Es ist ausreichend, wenn die Einrichtungsvertreter gegebenenfalls zu Protokoll geben, dass sie bestimmte Sachverhalte anders beurteilen als die Prüfenden. Die Möglichkeit des Widerspruchs der Einrichtung besteht auch nach dem Eingang des Prüfberichts, den nicht der MDK, sondern die beauftragenden Pflegekassen abfassen.

Das Abschlussgespräch sollte, genau wie die ande-ren Abschnitte der Prüfung, von einem Mitarbei-tenden der Einrichtung protokolliert werden. Dieses Einrichtungsprotokoll dient der Einleitung des Aus-tauschs im Gespräch mit dem MDK über die vorge-schlagenen Verbesserungsmaßnahmen. Zusätzlich kann dieses Protokoll im Nachhinein sehr nützlich werden, wenn der schriftliche Prüfbericht der Pfle-gekassen aus Sicht der Einrichtungsvertreter nicht korrekt ist.

Hinweis

Je besser Sie über den Ablauf von MDK-Prüfungen informiert sind, umso entspannter können Sie im „Ernstfall“ (re-)agieren!

Nutzen Sie Ihre verbandlichen Netzwerke und tauschen Sie sich mit Kollegen aus, die schon einmal „Besuch“ vom MDK hatten!

Lassen Sie sich die Vorgehensweise und Schwerpunkte der hauswirtschaftlichen Prü-fung beschreiben!

Vertreten Sie Ihr fachliches Wissen und Ihre praktischen Erfahrungen!

Nutzen Sie den Erhebungsbogen zur eigenen Überprüfung Ihrer Arbeitsstrukturen und Ar-beitsprozesse!

Lassen Sie sich regelmäßig von Kolleginnen oder Kollegen intern überprüfen! Das dient der Qualitätsentwicklung und Sie proben gleichzeitig für externe Prüfungen.

Vergleichen Sie die Kriterien des MDK-Erhe-bungsbogens mit Ihrem eigenen Qualitätsma-nagementsystem! Dann können Sie im Falle einer Prüfung die Fragen der Prüfer schneller „übersetzen“ und die notwendigen Dokumen-te liefern.

Die Situation der Prüfung: Vorbereitung auf eine MDK-Prüfung der Hauswirtschaftsleitung

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22.2007 Diakonie Texte 1�

3 Zum schnellen Lesen: MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen

Nummer des MDK-Fragebogens

Bezogen auf die Hauswirtschaft fragt der MDK ...

Ausführungen dazu in der Hand-reichung

Erhebungsbogen zur Prüfung in der Einrichtung (Struktur- und Prozessqualität):

1. Angaben zur Prüfung und zur Einrichtung

1.5 Von der Pflegeeinrichtung zur Prü-fung vorzulegende Unterlagen– Versorgungsvertrag der Einrichtung– Leistungs- und Qualitätsvereinba-

rung– Schriftliche Mitteilung über Zusatz-

leistungen nach § �� Abs. 2 Nr. � SGB XI

– Hauswirtschaftskonzept– Stellenbeschreibungen– Nachweis über Informationsweiter-

gabe– Nachweis über Fallbesprechungen– Nachweis über Dienstbespre-

chungen– Konzept zur Einarbeitung neuer Mit-

arbeiter– Fortbildungsplan– Nachweise interner Fortbildung– Nachweise externer Fortbildung– Nachweise zum einrichtungsinternen

Qualitätsmanagement– Organigramm– Pflegestandards/Leitlinien/Richtlinien– Hygienestandard/-plan/-konzept– Konzept zum Beschwerdemanage-

ment– Hauswirtschaftsbezogene Ausbil-

dungsnachweise der hauswirtschaft-lichen Mitarbeiter

Kap. �: HauswirtschaftskonzeptKap. �: Organisationsstruktur der

HauswirtschaftKap. �: QualitätsmanagementKap. 7: Hygiene und Sicherheit

1.10 Werden Zusatzleistungen gemäß § 88 SGB XI von der Pflegeeinrichtung erbracht?

Kap. �: Hauswirtschaftskonzept

1.11

d.e.f.

Werden Leistungen ganz oder teil-weise durch andere Anbieter er-bracht?Speisen- und GetränkeversorgungWäscheversorgungHausreinigung

Kap. �: Hauswirtschaftskonzept

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1� Diakonie Texte 22.2007

Nummer des MDK-Fragebogens

Bezogen auf die Hauswirtschaft fragt der MDK ...

Ausführungen dazu in der Hand-reichung

2. Allgemeine Anga-ben

2.1a.b.c.d.f.h.i.k.

Defizite in der Ausstattung bei:Stufenloser Eingang und WohnbereichHandläufe in den FlurenHaltegriffe im SanitärbereichBad und ToiletteIntakte und erreichbare RufanlageFußbodenBeleuchtungAllgemeine Orientierungstafeln

Kap. �: Hauswirtschaftskonzept

2.2

a.

b.

c.d.

Wird bei der Gestaltung der Wohn-räume den Wünschen und Bedürf-nissen der Bewohner nach Privatheit und Wohnlichkeit Rechnung getra-gen?Individuelle Gestaltung des Zimmers (Einzelzimmer) bzw. von Teilen des Zimmers (Mehrbettzimmer) mit eigenen Möbeln möglichMitnahme persönlicher Gegenstände/Erinnerungsstücke möglichMitnahme von Wäsche möglichAbschließbare Schubladen und Fächer stehen für jeden Bewohner zur Verfü-gung

Kap. �: Hauswirtschaftliche Dienst-leistungsbereiche im Ein-zelnen

2.3

a.

b.

c.

d.

Bezüglich der strukturellen Anfor-derungen an die Versorgung von Bewohnern mit gerontopsychia-trischen Beeinträchtigungen trifft für die Einrichtung Folgendes zu:Bewegungs- und Aufenthaltsmöglich-keiten auch während der NachtIdentifikationserleichternde Milieuge-staltung in Zimmern und Aufenthalts-räumenAngemessene Beleuchtung in den unterschiedlichen Wohn- und Aufent-haltsbereichenIndividuelle Orientierungshilfen

Kap. �: Hauswirtschaftliche Dienst-leistungsbereiche im Ein-zelnen

2.5 Gibt es verbindliche Verfahrenswei-sen für den Einzug des Bewohners in die Einrichtung?

Kap. �: Hauswirtschaftliche Dienst-leistungsbereiche im Ein-zelnen

3. Aufbauorgani-sation Personal

3.1

g.

Sind Verantwortungsbereiche und Aufgaben für in Pflege, sozialer Betreuung und hauswirtschaftlicher Versorgung beschäftigte Mitarbeiter verbindlich geregelt?Verantwortungsbereiche/Aufgaben für hauswirtschaftliche Versorgung geregelt

Kap. �: Organisationsstruktur derHauswirtschaft

3.8 Zusammensetzung des PersonalsGeeignete Kräfte hauswirtschaftliche Versorgung– hauswirtschaftliche Fachkräfte (2 bis

�-jährige Ausbildung)– Hilfskräfte und angelernte Kräfte

Kap. �: Organisationsstruktur derHauswirtschaft

MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen

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22.2007 Diakonie Texte 17

Nummer des MDK-Fragebogens

Bezogen auf die Hauswirtschaft fragt der MDK ...

Ausführungen dazu in der Hand-reichung

4. Ablauforganisati-on

4.5

e.

Ist durch die Personaleinsatzplanung eine kontinuierliche Pflege und Ver-sorgung der Bewohner gegeben?Kontinuität in der hauswirtschaftlichen Versorgung gegeben

Kap. �: Organisationsstruktur derHauswirtschaft

4.6 Gibt es Hinweise darauf, dass die Personaleinsatzplanung mit Blick auf den Versorgungs- und Pflegebedarf der Bewohner nicht adäquat ist?

Kap. �: Organisationsstruktur derHauswirtschaft

5. Konzeptionelle Grundlagen

5.5

a.

b.

c.

d.

e.

Liegt ein geeignetes schriftliches Konzept zur hauswirtschaftlichen Versorgung vor?Aussage zur Leistungsgestaltung Ver-pflegungAussage zur Leistungsgestaltung Haus-reinigungAussage zur Leistungsgestaltung Wä-scheserviceAussage zur Leistungsgestaltung zur Kooperation mit anderen DienstenAussagen zur personellen Ausstattung

Kap. �: Hauswirtschaftskonzept Anhang 1

5.6

a.b.

Ist das Konzept zur hauswirtschaft-lichen Versorgung den Mitarbeitern bekannt?Mitarbeitern der PflegeMitarbeitern der Hauswirtschaft

Kap. �: HauswirtschaftskonzeptKap. �: Qualitätsmanagement

6. Qualitätsmanage-ment

6.1 Ist die betriebliche Zuständigkeit für die Wahrnehmung der Aufgaben im Sinne des Qualitätsmanagements der Leitungsebene zugeordnet?

Kap. �: Qualitätsmanagement

6.2 Werden Maßnahmen der externen Qualitätssicherung durchgeführt (zum Beispiel Mitwirkung an einrich-tungsübergreifenden Qualitätskonfe-renzen)?

Kap. �: Qualitätsmanagement

6.5 Werden Maßnahmen der internen Qualitätssicherung im Bereich Haus-wirtschaft durchgeführt?

Kap. �: Qualitätsmanagement

6.6

a.

b.c.d.

Wird das einrichtungsinterne Quali-tätsmanagement entsprechend dem kontinuierlichen Verbesserungspro-zess (im Sinne des PDCA-Zyklus) gehandhabt?Ist-Analyse, Zielformulierung und Maß-nahmenplanung (Plan)Umsetzung (Do)Überprüfung der Wirksamkeit (Check)Anpassung der Maßnahmen (Act)

Kap. �: Qualitätsmanagement

6.8

c.

Liegt ein bedarfsgerechter prospekti-ver Fortbildungsplan für alle Leis-tungsbereiche vor?Fortbildungsplan hauswirtschaftliche Versorgung

Kap. �: Qualitätsmanagement

MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen

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1� Diakonie Texte 22.2007

Nummer des MDK-Fragebogens

Bezogen auf die Hauswirtschaft fragt der MDK ...

Ausführungen dazu in der Hand-reichung

6.9

c.

Werden alle in der Pflege, sozialen Betreuung und hauswirtschaftlichen Versorgung tätigen Mitarbeiter in die Fortbildung einbezogen?Einbeziehung aller Mitarbeiter in der hauswirtschaftlichen Versorgung

Kap. �: Qualitätsmanagement

6.10 Werden aktuelle Fachliteratur und Fachzeitschriften für die Mitarbeiter in der Einrichtung im Bereich Pflege zugänglich gemacht?

Kap. �: Qualitätsmanagement

6.11 Wird ein geeignetes Konzept zur Einarbeitung neuer Mitarbeiterin der Pflege nachweislich erbracht?

Kap. �: Qualitätsmanagement

6.13 Gibt es schriftlich festgelegte und verbindliche Regelungen für Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Bewohnern?

Kap. 7: Hygiene und Sicherheit

6.14 Werden in der Pflegeeinrichtung Regelungen zum Umgang mit Be-schwerden angewendet?

Kap. �: Qualitätsmanagement

7. Pflegedokumen-tation

7.2

a.c.d.

j.k.p.r.

Können alle relevanten Informationen mit dem angewandten Pflegedoku-mentationssystem erfasst werden?Stammdaten BiografieBedürfnisse, Probleme und Fähigkeiten, Ziele und geplante Maßnahmen sowie die Evaluation der ErgebnisseTrink- und BilanzierungsplanErnährungsplanGewichtsverlaufSturzrisiko

Bei biografischen Daten sollten auch solche festgehalten werden, die hauswirtschaftlich relevant sind.

8. Hygiene 8.1

a.b.c.d.e.f.gh.

Ist der Gesamteindruck der Einrich-tung im Hinblick auf Sauberkeit und Hygiene gut?(z. B. optische Sauberkeit, Ordnung, Geruch)im Eingangsbereichin Bewohnerzimmer(n)in Dienstzimmer(n)in Sanitärräume(n)in Aufenthaltsräume(n) der Bewohnerbei Hilfsmittelnbei Kleidung der Mitarbeiterräumliche Trennung von Arbeits-, sons-tigen Hilfsmitteln und Wäsche in rein und unrein

Kap. 7: Hygiene und Sicherheit

MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen

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Nummer des MDK-Fragebogens

Bezogen auf die Hauswirtschaft fragt der MDK ...

Ausführungen dazu in der Hand-reichung

8.2

a.

b.

c.

d.

e.

Gibt es in der Einrichtung ein ange-messenes Hygienemanagement?Innerbetriebliche Verfahrensanwei-sungen zur Desinfektion und Umgang mit SterilgutReinigung und Ver- und Entsorgung kontagiöser oder kontaminierter Gegen-ständeDurchführung innerbetrieblicher Ver-fahrensanweisungen wird regelmäßig überprüftInnerbetriebliche Verfahrensanwei-sungen sind Mitarbeitern bekanntAlle im Rahmen des Hygienemanage-ments erforderlichen Desinfektionsmit-tel sind vorhanden

Kap. 7: Hygiene und Sicherheit

8.3

a.b.c.

Stehen den Mitarbeitern in stichpro-benartig besuchten Wohnbereichen in erforderlichem Umfang Arbeitshil-fen zur Verfügung?HandschuheHändedesinfektionsmittelSchutzkleidung

Kap. 7: Hygiene und Sicherheit

8.4 Wenn in der Pflegeeinrichtung Be-wohner mit MRSA wohnen: Liegen geeignete Standards/Verfahrensab-läufe zum Umgang mit MRSA und zur Sicherstellung entsprechender Hygieneanforderungen vor?

Kap. 7: Hygiene und Sicherheit

9. Verpflegung 9.1

a.b.

c.

d.

Wird in der Pflegeinrichtung ein Spei-seplan veröffentlicht und den Bewoh-nern zur Kenntnis gebracht?Seniorengerechte SchriftgrößeSpeisepläne hängen in den Wohnberei-chen ausAusgehängte Speisepläne sind für Roll-stuhlfahrer einsichtbar Immobile Bewohner bekommen Spei-sepläne oder werden über das Speisen-angebot systematisch informiert

Kap. 7: Hygiene und Sicherheit

9.2

ab.c.d.

e.f.

Wird in der Einrichtung ein ab-wechslungsreiches, vielseitiges und bedarfsgerechtes Speisenangebot vorgehalten?WahlmöglichkeitenDiätkost, z. B. Diabetes etc. WunschkostBedarfsgerechtes Speisenangebot für gerontopsychiatrischVeränderte BewohnerBei bestehender Kaufähigkeit Angebot fester Speisen Bedarfsgerechtes Speisenangebot für Bewohner mit Schluckstörungen

Kap. �.1: Verpflegung

MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen

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20 Diakonie Texte 22.2007

Nummer des MDK-Fragebogens

Bezogen auf die Hauswirtschaft fragt der MDK ...

Ausführungen dazu in der Hand-reichung

9.3 Übernehmen die Bewohner ihren Fä-higkeiten entsprechend die mundge-rechte Zubereitung der Nahrung?

Kap. �.1: Verpflegung

9.4

a.b.c.d.e.f.g.

Zu welchen Zeiten werden die Mahl-zeiten angeboten?Frühstück von bisZwischenmahlzeiten von bisMittagessen von bisZwischenmahlzeit/Kaffee von bisAbendessen von bisSpätmahlzeit von bisNachtmahlzeit von bis

Kap. �.1: Verpflegung

9.5

a.b.c.

Findet eine angemessene Getränke-versorgung für die Bewohner zuzah-lungsfrei statt?Bewohner über Angebot nachvollzieh-bar informiert Kaltgetränke unbegrenzt und jederzeit verfügbarWarmgetränke unbegrenzt und jederzeit verfügbar

Kap. �.1: Verpflegung

9.6

a.

b.

c.

d.

Wird speziellen Erfordernissen der Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr der Bewohner Rechnung getragen?Geeignete Regelungen zur Vermeidung von Mangelernährung und ExsikkoseMindestens drei Haupt- und zwei Zwi-schenmahlzeiten angebotenDer Abstand zwischen den zuletzt für alle Bewohner angebotenen Mahlzeiten am Abend und der ersten Mahlzeit am Morgen beträgt weniger als 12 StundenDer Abstand der zuletzt für Bewohner mit Diabetes mellitus oder geronto-psychiatrisch beeinträchtigte Bewohner angebotenen Mahlzeiten am Abend und der ersten Mahlzeit am Morgen beträgt weniger als 10 Stunden

Kap. �.1: Verpflegung

10. SozialeBetreuung

Keine speziellen Fragen in Bezug zur Hauswirtschaft

Erhebungsbogen zur Prüfung beim Bewohner (Prozess- und Ergebnisqualität):

11. Allgemeine An-gaben zur Prüfung beim Bewohner (Prozess- und Ergebnisqualität)

Keine speziellen Fragen in Bezug zur Hauswirtschaft

MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen

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22.2007 Diakonie Texte 21

Nummer des MDK-Fragebogens

Bezogen auf die Hauswirtschaft fragt der MDK ...

Ausführungen dazu in der Hand-reichung

12. Bewohnerzu-friedenheit

12.1 Sind die Mitarbeiter höflich und freundlich?

12.4 Fragen die Mitarbeiter der Pflege-einrichtung Sie, welche Kleidung Sie anziehen möchten?

Kap. �.�: Wäscheversorgung

12.5 Entspricht die Speisenversorgung Ihren individuellen Bedürfnissen?

Kap. �.1: Verpflegung

12.6 Können Sie beim Mittagessen zwischen verschiedenen Gerichten auswählen?

Kap. �.1: Verpflegung

12.7 Zu welchen Zeiten werden Ihnen folgende Mahlzeiten angeboten? Frühstück – Mittagessen – Abendessen – Spätmahlzeiten

Kap. �.1: Verpflegung

12.8 Sind Sie mit den Essenszeiten zufrie-den?

Kap. �.1: Verpflegung

12.9 Bekommen Sie Ihrer Meinung nach jederzeit ausreichend zu Trinken angeboten?

Kap. �.1: Verpflegung

12.10 Entsprechen die Angebote der Einrichtung zur Unterhaltung und Beschäftigung Ihren individuellen Interessen?

12.11 Wird Ihnen die Teilnahme an Be-schäftigungsangeboten ermöglicht?

12.16 Entspricht die Hausreinigung Ihren Erwartungen?

Kap. �.2: Hausreinigung

12.17 Erhalten Sie die zum Waschen abge-gebene Wäsche zeitnah, vollständig und in einwandfreiem Zustand aus der Wäscherei zurück?

Kap. �.�: Wäscheversorgung

12.18 Haben Sie sich schon mal be-schwert?

Kap. �: Qualitätsmanagement

12.19 Hat sich nach der Beschwerde etwas zum Positiven verändert?

Kap. �: Qualitätsmanagement

12.20 Haben Sie noch Wünsche zur Betreu-ung durch die Pflegeeinrichtung?

13. Ist-Erhebungder Pflegesitu-ation unter Be-rücksichtigung der aktuellen Pflegedokumen-tation

Keine speziellen Fragen in Bezug zur Hauswirtschaft

14. Umsetzung desPflegeprozesses und Pflegedoku-mentation

Keine speziellen Fragen in Bezug zur Hauswirtschaft

15. Behandlungs-pflege

Keine speziellen Fragen in Bezug zur Hauswirtschaft

16. Bewohnerbe-zogene Aspekte der Prozess und Ergebnisqualität

Keine speziellen Fragen in Bezug zur Hauswirtschaft

MDK-Erhebungsbogen – Hauswirtschaftsrelevante Fragen

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22 Diakonie Texte 22.2007

4.1 MDK-Prüfungsfragen zum Hauswirtschaftskonzept – Wichtig für die Prüfung

MDK-Frage 1.5Von der Pflegeeinrichtung vorzulegende Un-terlagen? – Hauswirtschaftskonzept

Die spezifisch auf einzelne Punkte des Hauswirt-schaftskonzepts abstellenden MDK-Fragen werden zu Beginn des jeweiligen Unterkapitels genannt.

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung (und alle Hauswirtschaftsmitarbeitenden) wichtig in der Prüfungssituation?

Das Hauswirtschaftskonzept muss vorliegen.

Die Hauswirtschaftsleitung sollte über die im Hauswirtschaftskonzept beschriebenen Ziele, Leistungen und Prozesse Auskunft geben kön-nen.

Sie sollte hinsichtlich der hauswirtschaftlichen Schlüsselprozesse sowie der Gestaltung der Schnittstellen zwischen Pflege und Hauswirt-schaft aussagefähig sein.

Angebote von Zusatzleistungen sind nach Art, Umfang, Dauer und Zeitabfolge und den Zah-lungsbedingungen darzulegen, so wie sie schrift-lich vereinbart worden sind.

Kooperationsvereinbarungen mit externen Part-nern sollten bekannt sein.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Haus-wirtschaft müssen ihre Aufgabenbereiche ent-sprechend den Aussagen und Festlegungen im Hauswirtschaftskonzept erläutern können.

4.2 Inhalte eines Hauswirtschaftskonzeptes

4.2.1 Allgemein

MDK-Frage 5.5Liegt ein geeignetes schriftliches Konzept zur hauswirtschaftlichen Versorgung vor?

a. Aussagen zur Leistungsgestaltung Verpfle-gung

b. Aussagen zur Leistungsgestaltung Hausrei-nigung

c. Aussagen zur Leistungsgestaltung Wäsche-service

d. Aussagen zur Kooperation mit anderen Diensten

e. Aussagen zur personellen Ausstattung

MDK-Frage 5.6Ist das Konzept zur hauswirtschaftlichen Ver-sorgung den Mitarbeitern bekannt?

a. Mitarbeitern der Pflege

b. Mitarbeitern der Hauswirtschaft

In den Richtlinien des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Pflegekassen (MDS) zur Prü-fung werden im Hinblick auf die Hauswirtschaft die Qualitätsmaßstäbe nach § 80 SGB XI (nach Reform des SGB XI 2008 in § 113 SGB XI integriert), die qualitätsrelevanten Verträge der Pflege- und Kran-kenkassen mit der Einrichtung sowie die für die ein-zelnen Prüfbereiche allgemein anerkannten medizi-nisch-pflegerischen Standards als Basis genannt.

4 Das Hauswirtschaftskonzept

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Darüber hinaus ist es notwendig für die Hauswirt-schaft, deutlicher als in den Qualitätsmaßstäben des § 80 SGB XI und in der Prüfanleitung des MDS, das Selbstverständnis einer Hauswirtschaft zu formulie-ren, die als Aufgabe die Versorgung der Bewohne-rinnen und Bewohner in den Bereichen Unterkunft und Verpflegung hat. Hauswirtschaft leistet einen aktiven Beitrag dazu, Bewohnerinnen und Bewoh-ner mit Hilfebedarf in ihrer Selbstbestimmung und Teilhabe zu unterstützen, sie aktiv in ihre Leistungs-erbringungsprozesse zu integrieren, ihre Selbststän-digkeit in lebenspraktischen Bereichen zu fördern, sie in ihren Alltagskompetenzen zu unterstützen und sie in der Selbstversorgung gezielt anzuleiten.

Damit erbringt sie Leistungen der Versorgung, Un-terstützung und Förderung im Sinne des Pflege- und Betreuungsangebotes. Wichtig für die Hauswirt-schaft ist eine eindeutige Standortbestimmung. Sie ist als Dienstleisterin eingebunden in einer Einrich-tung tätig. Damit muss sie sich in ihrer Ausrichtung am Leitbild und den Zielen der Einrichtung orien-tieren.

Das Leitbild der Einrichtung ist Grundlage für die Zielformulierungen und die Leistungsausrichtung aller Fachbereiche sowie die Voraussetzung für das Qualitätsmanagementkonzept und die Qualitätspo-litik der Einrichtung. Im Leitbild wird die christ-lich, caritativ, gesellschafts- oder sozialpolitisch begründete Philosophie einer Einrichtung darge-legt. Dieses Selbstverständnis muss in einem klaren Handlungskonzept zum Ausdruck kommen, das für alle Beteiligten eine Verbindlichkeit darstellt und zu einem „Wir-Gefühl“ führt. Mit dem Leitbild wird eine Orientierung gegeben für alle, die mit der Ein-richtung innen und außen in Verbindung stehen.

Das Leitbild des Trägers muss auch im Bereich der Hauswirtschaft umgesetzt sein. Im Hauswirtschafts-konzept sind die Ziele und Grundsätze zu den einzel-nen Fachbereichen schriftlich darzulegen. Ziele und Standards hauswirtschaftlicher Leistungen sind in Ausrichtung auf die Gesamtzielsetzung der Einrich-tung hin abgestimmt, definiert und werden gelebt. Sie sind erkennbar im Verhalten und Handeln der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter und der Vorgesetzten.

Leitbildorientierte Angebote der Hauswirtschaft (Auszug)

Leitbild Leitziele Leistungsangebote

Würde desMenschenachten

Privatsphäre achten

Biografieorientierung

Selbstbestimmung

Gesundheitliches Befinden erken-nen und beachten

Gewohnheiten als Orientierung

Mahlzeiten können im Speisesaal, in der Wohn-gruppe oder im Zimmer eingenommen werden

Wahlmöglichkeiten unter verschiedenen Speise-angeboten bei allen Mahlzeiten

Bei der Planung des Speiseangebotes werden Vorstellungen/Gewohnheiten der Bewohne-rinnen und Bewohner berücksichtigt

Verschiedene Getränke stehen zum Essen be-reit, auf Wunsch auch alkoholische Getränke

Mahlzeiten berücksichtigen diätetische Erfor-dernisse, zum Beispiel bei Diabetes

Mahlzeiten berücksichtigen individuelle Kost-formen, zum Beispiel bei Demenz

Zeiten für das Frühstück entsprechen den Ge-wohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner

Das Hauswirtschaftskonzept

Abb. 1: Beispiel für die Umsetzung des Leitbildes im Bereich der Verpflegung

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2� Diakonie Texte 22.2007

Hauswirtschaftliches Handeln in der Altenhilfe ist geprägt durch das hohe Alter der Bewohnerinnen und Bewohner. Alte Menschen besitzen bezüglich der eigenen hauswirtschaftlichen Versorgung einen reichen Erfahrungsschatz. Sie sind Expertinnen und Experten ihres Alltags. Gewohnheiten, Vorlieben und die lange Zeit der Eigenverantwortung dürfen

ebenso wenig vernachlässigt werden wie die enge Verbindung und Nähe zum Lebensende. Anforde-rungen der Bewohnerinnen und Bewohner an die Hauswirtschaft ergeben sich aus der konkreten Situ-ation, die Anlass für den Einzug in eine Einrichtung ist und den Bedürfnissen und Erwartungen an den neuen Lebensraum.

�0 dgh: Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen. Leitlinie zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit sozialer Einrichtungen, 2006, S. 18.

Aus den in Abb. 2 aufgeführten Anforderungen er-geben sich aus Sicht der Bewohnerinnen und Be-wohner folgende grundlegende Ziele für ein haus-wirtschaftliches Dienstleistungskonzept:

Abb. 2: Anforderungen an hauswirtschaftliche Dienstleistungen9

Erhaltung und Förderung des Wohlbefindens und der Zufriedenheit

Unterstützung der Selbstbestimmung und Teilha-be in der Gesellschaft

Das Hauswirtschaftskonzept

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Als Eckpunkte für die Anforderungen an eine bewohnerorientierte Hauswirtschaft können für die einzelnen Dienstleistungsbereiche somit formuliert werden:

Verpflegung Hausreinigung Wäscheversor-gung

Hausgestaltung Haustechnik

Produktion und Bereitstellung

Mahlzei-tenservice

bedarfsgerecht

abwechslungs-reich

vielseitig

Diätangebot bei Bedarf

Beratung, Hilfe, bei Bedarf Unterstützung

bedarfs-gerecht

abge-stimmt auf indivi-duelle Situation

vereinbarte Re-gelungen zur Raumreinigung

unverzügliche Beseitigung von Verunreini-gungen

Berücksich-tigung des Tagesablaufes

Information in geeigneter Weise an den Bewohner

Abstimmung von

Art

Umfang

Häufigkeit

nach notwen-digem Bedarf

Beachtung der Bedürfnisse des Bewohners nach

räumlicher Orientierung

Wohnlichkeit

jahreszeitliche Orientierung

Sicherheit im Wohnumfeld

Erreichbarkeit bei Bedarf

Wartung der Technik

Berücksich-tigung der Tagesgewohn-heiten bei Wartungs- und Reparaturar-beiten

Ausführung von Aufträgen

Abb. 3: Beispiele für Ziele hauswirtschaftlicher Dienstleistungen

Hauswirtschaftliche Leistungen sind entsprechend der aktuellen Leistungs- und Qualitätsmerkmale zu beschreiben.

Hinweise, wie ein Hauswirtschaftskonzept im Hin-blick auf die einzelnen Dienstleistungsbereiche aufgebaut und strukturiert werden könnte, sind bei-spielsweise im Anhang 1 aufgeführt.

Bewohnerinnen und Bewohner erleben das Angebot einer Einrichtung ganzheitlich, das heißt sie unter-scheiden in der Regel nicht zwischen Aufgaben der Pflege, des sozialen Dienstes und hauswirtschaft-lichen Dienstleistungen. Hinsichtlich verschiedener Abläufe kann es sowohl zu einer Überschneidung zwischen pflegerischen und hauswirtschaftlichen

Leistungen als auch zu einer Involvierung unter-schiedlicher hauswirtschaftlicher Teilbereiche kom-men. Neben diesen MDK-Anforderungen sollten deshalb bei der Beschreibung der hauswirtschaft-lichen Bereiche auch folgende wichtige Schlüs-selprozesse berücksichtigt werden, an denen die Hauswirtschaft beteiligt ist, um der Pflegesituation fachgerecht zu begegnen:

Einzug (Hauswirtschaftliche Dienstleistungen er-läutern, Einrichten)

Mahlzeiten (Produktion/Bereitstellung und Mahl-zeitenservice)

Wohnen (Reinigung, Hausgestaltung)

Das Hauswirtschaftskonzept

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2� Diakonie Texte 22.2007

Beschäftigung (Feste und Feiern, hauswirtschaft-liche Angebote)

Pflege und Versorgung von Menschen mit De-menz (Produktion/Bereitstellung und Mahlzei-tenservice, Reinigung)

Pflege und Versorgung bei einer PEG (ergänzende Verpflegung, Mahlzeitenservice)

Pflege und Versorgung bei Mangel- beziehungs-weise Unterernährung (Produktion/Bereitstellung und Mahlzeitenservice)

Dekubitus (Ernährung)

Sturzprophylaxe (Reinigung, Sicherheit)

Sterben (Wünsche der Bewohnerinnen und Be-wohner, Versorgung der Angehörigen, Verpfle-gung, Raumgestaltung)

In allen Bereichen besteht im Sinne der Bewoh-nerbefähigung immer auch die Möglichkeit, dass Bewohnerinnen und Bewohner an der Leistungser-stellung beteiligt beziehungsweise aktiv mit einge-bunden sind.

Mit Schlüsselprozessen werden besonders wichtige und zentrale Handlungsabläufe gekennzeichnet. Sie sind für den reibungslosen Ablauf einer Leistungs-erbringung für die Bewohnerinnen und Bewohner und ebenso für die Existenz der gesamten Organi-sation von großer Bedeutung. Somit ist es für die Arbeit und Steuerung der Organisation erforderlich, diese Schlüsselprozesse zu kennen und sie eindeutig zu definieren. Eine komplexe und umfassende Sicht auf die Prozesse der Leistungserbringung erfordert abteilungsübergreifendes Denken und Verständnis dafür, dass einzelne Tätigkeiten nicht abgeschlos-sene Prozesse sind, sondern Teil eines komplexen Ablaufes. Tätigkeiten und Aufgaben, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgeführt wer-den, müssen als Elemente einer Handlungskette wahrgenommen werden, die erst am Ende zum an-gestrebten Ergebnis führt.

So ist zum Beispiel das Wohlbefinden der Bewohne-rinnen und Bewohner von dem „Zusammenwirken“

der Tätigkeiten und der Achtsamkeit der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter der Pflege, der Hauswirt-schaft und des sozialen Dienstes abhängig. Jede Per-son ist für das Gesamtergebnis (mit-)verantwortlich, auch wenn sie nur einen Teil zur Gesamtleistung beiträgt. Tätigkeiten, die allein betrachtet, wenig bedeutsam erscheinen, können durch prozessorien-tiertes Denken an Bedeutung gewinnen und für die gesamte Organisation einen Wert haben. Dies hat einen positiven Effekt auf die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein der Ausführenden.11

4.2.2 Zusatzleistungen

MDK-Frage 1.10Werden Zusatzleistungen gemäß § 88 SGB XI von der Pflegeeinrichtung angeboten?

Die Liste der Zusatzleistungen (besondere Komfort-leistungen bei Unterkunft und Verpflegung oder zu-sätzliche pflegerisch-betreuende Leistungen) gemäß § 88 Abs. 2 Nr. 3 SGB XI ist bei einer Prüfung des MDK vorzulegen. Diese kann beispielsweise fol-gende Leistungen beinhalten:12

Zimmerausstattung (beispielsweise Kommuni-kationstechnik-Gebühren oder die Möglichkeit, private Gegenstände nach Ableben der Bewoh-nenden einzulagern)

Wäsche und Bekleidung (beispielsweise Ände-rung von Bekleidung, Beschaffung von Beklei-dung, chemische Reinigung)

Persönliche Dienstleistungen (beispielsweise Fahr- und Bringedienste, Friseur, Erledigung pri-vater Korrespondenz, Reparatur von persönlichen Gegenständen)

Verpflegungsservice (beispielsweise Gästeessen, besondere Speisen und Getränke)

�� Vgl. auch Kapitel 4.3.2 zur Prozessstruktur.

�� Diakonisches Werk der EKD e. V.: Leistungs- und Qualitätsverein-barungen für die Hauswirtschaft – eine Arbeitshilfe, 2002, S. 21ff.

Das Hauswirtschaftskonzept

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4.2.3 Leistungserbringung in Eigenleistung oder Vergabe

MDK-Frage 1.11Werden Leistungen ganz oder teilweise durch andere Anbieter erbracht?

d. Speisen- und Getränkeversorgung

e. Wäscheversorgung

f. Hausreinigung

Gefragt wird weiterhin nach der Leistungserbrin-gung in Eigenleistung oder Vergabe, wie zum Bei-spiel in der Grundpflege, der Behandlungspflege, der sozialen Betreuung, der Speisen- und Getränke-versorgung, der Wäscheversorgung und der Haus-reinigung.

Fremdbewirtschaftung (Vergabe) liegt dann vor, wenn die Leistungserbringung durch externe Dienst-leister, zum Beispiel Caterer, Reinigungsdienste, übernommen wird. In der Regel besteht eine Mit-arbeiterzuordnung zum Dienstleister. Je nach Ver-tragsstruktur und Leistungsvereinbarungen sind aber auch noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Einrichtungsträgers in „Vergabebereiche“ eingesetzt (zum Beispiel für Reinigungsbereiche, die nicht ver-geben oder/und zeitlich nicht festzulegen – unvor-hersehbare Ereignisse und „Restarbeiten“ – sind ).

Zu beachten ist, dass eindeutige Zuständigkeiten und Weisungsbefugnisse für die Ausführung und Überwachung der Leistungserbringung geregelt sind. Bei mehreren Fragen zu hauswirtschaftlichen Leistungen wird bei Vergabe von Leistungen ange-geben: „Trifft nicht zu“. Wie zum Beispiel in der Frage 3.1: „Sind die Verantwortungsbereiche und Aufgaben für die in der hauswirtschaftlichen Ver-sorgung beschäftigten Mitarbeiter verbindlich gere-gelt?“ (siehe unten). Diese Frage ist mit „trifft nicht zu“ zu beantworten, wenn die hauswirtschaftliche

Versorgung vergeben ist. Dies bezieht sich auch auf die Fragen 5.6: „Ist das Konzept zur hauswirtschaft-lichen Versorgung den Mitarbeitenden bekannt?“, 6.8: „Liegt ein bedarfsgerechter prospektiver Fort-bildungsplan für alle Leistungsbereiche vor?“ und 6.9: „ Werden alle in der Pflege, sozialen Betreuung und hauswirtschaftlich tätigen Mitarbeiter in die Fortbildung einbezogen?“

Es wird dabei der Eindruck erweckt, dass die Auf-tragnehmer keine Anforderungen zu erfüllen haben.

Hierbei ist aber zu bedenken, dass auch bei haus-wirtschaftlichen Leistungen gilt, was in den Aus-führungen zur MDK-Frage 1.11 dargelegt ist: „So-weit eine Pflegeeinrichtung Leistungen Dritter in Anspruch nimmt, bleibt die Verantwortung für die Leistungen und die Qualität bei der auftraggebenden Pflegeeinrichtung bestehen.“ Es ist also nachzu-weisen, dass Leistungsverzeichnisse vorliegen, die Schnittstellen zwischen Leistungen, die von Seiten des Dienstleisters erbracht werden, mit denen in Eigenregie erbrachten hauswirtschaftlichen Leis-tungen in Kooperation mit der Hauswirtschaft und Pflege geregelt sind.

Eine Übersicht über die hauswirtschaftlichen Be-reiche, in denen Leistungen in Eigen- oder Fremdre-gie erbracht werden, könnte beispielsweise folgen-dermaßen aussehen: (Abb. siehe folgende Seite).

Jede Einrichtung sollte für sich ein Hauswirtschafts-konzept erarbeiten, unabhängig davon, ob die Leis-tungen in Eigenregie erbracht werden, in einer Ser-vice-GmbH ausgelagert oder vergeben sind. Es sollte im Interesse der Einrichtung liegen, die Leistungen der Hauswirtschaft so anzulegen und auszurichten, dass sie gemeinsam mit der Pflege und den Sozialen Diensten ein Dienstleistungsportfolio ergeben, das den Bedarfen, Wünschen und Erwartungen der Be-wohnerinnen und Bewohner entspricht. Ein integra-tiver Ansatz wird zum Garant für ein Angebot, das sich mit durchgehender Linie darstellt und somit zum Gewinn für die Einrichtung wird.

Das Hauswirtschaftskonzept

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4.3 Die Hauswirtschaft als Teil der Einrichtung

Die verschiedenen Einrichtungen formulieren auf unterschiedliche Weise ihr Einrichtungsprofil. Hauswirtschaftliche Dienstleistungen werden da-bei verschieden eingebunden. Es gibt eine Vielzahl von Organisationsstrukturen. Auf folgende Einrich-tungskonzeptionen und die dabei spezifische Be-rücksichtigung hauswirtschaftlicher Dienstleistun-gen wird hier eingegangen:

Das Hauswirtschaftskonzept als Teil des Einrich-tungskonzeptes

Das Einrichtungskonzept als Gesamtkonzept mit der Hauswirtschaft als Kooperationspartnerin in Schlüsselprozessen

Das Hausgemeinschaftskonzept mit hauswirt-schaftlichen Anforderungen und Kompetenzen

4.3.1 Das Hauswirtschaftskonzept als Teil des Einrichtungskonzeptes

In klassischen Einrichtungskonzepten wird das Hauswirtschaftskonzept als Teil des Gesamtkon-zeptes der Einrichtung formuliert.13

Folgende Bereiche sollten dabei im Hauswirtschafts-konzept beschrieben sein:

Verpflegung (Produktion/Bereitstellung und Mahl-zeitenservice)

Hausreinigung

Wäscheversorgung

�� Das vorliegende Konzept orientiert sich an den Überlegungen von Karin Beuting-Lampe, M. Christine Klöber, Ralf Klöber in „Erfolg ist planbar“ und wurde entsprechend der aktuellen Entwicklungen in vielen Einrichtungen, die verstärkt eine bewohnerorientierte Ausrichtung der Hauswirtschaft fördern und fordern, überarbeitet. Mit diesem Ansatz wird zum Beispiel auch den Anforderungen der Rahmenkonzeption und der Instrumentarien zur Qualitätsentwick-lung des Verbandes Katholischer Altenhilfe e.V. Rechnung getragen.

Bereich Eigenregie Vergabe Anmerkungen

• Speisenversorgung

• Reinigungsdienst:

Bewohnerzimmer

Gemeinschaftsräume im Wohn-bereich

Verkehrsflächen und sonstige Räume

• Wäscheversorgung:

individuelle Wäsche

Hauswäsche

• Wohnumfeldgestaltung

• Haustechnik

• Hol- und Bringedienste

• Weitere Bereiche

Abb. 4: Auflistung der hauswirtschaftlichen Bereiche in Eigen- oder Fremdregie

Das Hauswirtschaftskonzept

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Hausgestaltung

Haustechnik

Ergänzende hauswirtschaftliche Angebote/Leis-tungen

Im Hinblick auf eine genaue Darstellung der Leis-tungsbereiche im Hauswirtschaftskonzept sei auf die Empfehlungen im Anhang 1 hingewiesen.

4.3.2 Das Einrichtungskonzept als Gesamtkonzept mit der Hauswirtschaft als Kooperationspartnerin in SchlüsselprozessenIn Einrichtungen, die ihre Dienstleistungen in enger Kooperation von Hauswirtschaft, Pflege, Sozialem Dienst, Verwaltung und Seelsorge erbringen und sich in ihrer Ausrichtung konsequent an den Bewoh-nerinnen und Bewohner orientieren, werden die Be-reichskonzepte aufgebrochen und die ablaufenden Prozesse insgesamt betrachtet.

Die Dienstleistung für Menschen mit Hilfebedarf ist ein Werte schaffender Prozess. Dienste und Güter werden zum Zwecke der bedarfsorientierten Un-terstützung, der Bedarfsdeckung oder Bedürfnis-befriedigung, der Selbstständigkeit und der Hilfe zur Alltagsgestaltung bereitgestellt. Diese wert-schöpfenden Prozesse, die auch als Schlüsselpro-zesse definiert werden, sind Kernleistungen einer Einrichtung, durch die sich ihre Identität abbildet. Jede Einrichtung muss ihre wertschöpfenden Pro-zesse selbst definieren, da jedes Unternehmen sei-ne Kerngeschäfte anders festlegt.14 Für den Bereich Hauswirtschaft könnten zum Beispiel die Prozesse Verpflegung, Reinigung, Wäscheservice oder auch Marketing und Beschaffung den wertschöpfenden Prozessen zugeordnet werden. Ebenfalls ist denkbar, die Hausgestaltung als einen wertschöpfenden Pro-zess anzusehen, da das Wohlbefinden der Bewohner und Bewohnerinnen und damit deren Zufriedenheit maßgeblich davon beeinflusst wird, inwieweit sie die Atmosphäre und Ausgestaltung der Räumlichkeiten als angenehm, individuell und wohnlich erleben.

�� RWTüv – TÜV Akademie GmbH: Verpflichtende Weiterbildung berufener Auditoren, München 2000, S. 37.

Von den Schlüsselprozessen der unmittelbaren Leis-tungserbringung werden die Führungs- und Unterstüt-zungsprozesse unterschieden. Führungs- /Leitungs- /Managementprozesse zeichnen sich durch ihren Pla-nungs- und Entscheidungscharakter aus. Zu ihnen gehören beispielsweise Personalplanungs-, Unterneh-mensplanungs- oder auch Qualitätsplanungsprozesse. Leitungsprozesse werden auch als Qualitätsmanage-mentprozesse15 ausgewiesen. Zu diesen Prozessen zählen zum Beispiel die Dienstplanerstellung, die Qualitätsplanung, Schulungen, die Organisation von internen Audits, Korrektur- und Vorbeugemaßnah-men, Lenkung der Dokumente und Qualitätsaufzeich-nungen, die Vereinbarung von Qualitätszielen sowie die Qualitätsmanagementbewertung.

Den Unterbau der wertschöpfenden Prozesse bilden die unterstützenden Prozesse. Sie dienen dazu, die wertschöpfenden Prozesse zu begleiten, zu unterstüt-zen, mit Daten und Informationen zu beliefern oder zum Beispiel die technischen Voraussetzungen zur Leistungserbringung sicherzustellen. Die Bedeutung dieser Prozesse ist somit für die Ergebnisqualität wie Bewohnerzufriedenheit und Geschäftserfolg nicht zu unterschätzen. So ist die Wartung und Instand-haltung der technischen Geräte und Anlagen eine wesentliche Voraussetzung für die Durchführung der wertschöpfenden Prozesse wie die Produktion des Speisenangebotes. In die unterstützenden Prozesse der Hauswirtschaft könnten nach diesen Aussagen die Entsorgung, die Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen und der Prozess Wartung, Instand-haltung und Reparaturen eingeordnet werden.

Hauswirtschaftliche Dienstleistungen bieten Grund-lage für die Lebensqualität in Einrichtungen und sind in den Prozessen zur Unterstützung der Selbst-ständigkeit und Wahrnehmung der Lebensaktivi-täten integriert.16

�� Schlüter, Sylvia/Dunkhorst, Peter: ISO 9001:2000. Qualitätsma-nagement praxisgerecht einführen und weiterentwickeln, Hamburg 2000, S. 20.

�� Meier-Ruppert, Inge: Das Pflegemodell AEDL und hauswirtschaft-liche Leistungen in der stationären Altenhilfe“, in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, 47 1996, S. 165/Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland: Leistungs- und Qualitäts-vereinbarungen für die Hauswirtschaft – eine Arbeitshilfe, Betriebswirtschaftliche Informationen 03/02, S. 4f.

Das Hauswirtschaftskonzept

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�0 Diakonie Texte 22.2007

Die Umstellung von einer hierarchischen Abtei-lungsorganisation auf eine Prozessorganisation ist verbunden mit einer Verantwortungsübernahme durch diejenigen Beschäftigten, die die jeweilige Arbeit ausführen. Zur Eindeutigkeit und Klarheit ist es wichtig, dass für jeden definierten Schlüsselpro-zess die Gesamtverantwortung auf eine Person über-tragen wird. Dies ist auch dann zu regeln, wenn an einem Prozess mehrere Personen beteiligt sind oder der Prozess von einem Team durchgeführt wird. Die Festlegung der Prozessverantwortung stellt sicher, dass die Funktionalität der Prozesse kontinuierlich überprüft und die Prozesse gegebenenfalls ange-passt oder weiter optimiert werden.

Für die Darstellung der Prozesse der Leistungser-stellung ist in einer Einrichtung eine einheitliche Abstimmung erforderlich, die als eine „Prozess-Struktur“ zu betrachten ist:

Festlegung der Prozesse (Welche Prozesse sollen geregelt werden?)

Festlegung der Struktur (Wie sollen diese Pro-zesse gegliedert/beschrieben werden?)

Innerhalb der Prozesse und auch zwischen den Schlüsselprozessen gibt es Schnittstellen. Prozesse sind in der Regel Funktionsstellen übergreifend, das heißt es sind immer verschiedene Personen mit unterschiedlichen Aufgaben im Rahmen des Pro-zesses tätig. Die Stellen, an denen Tätigkeiten von einem zum anderen wechseln, sind besonders sen-sibel und fehleranfällig. Ihnen muss eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, um die Qualität zu sichern. An den Schnittstellen innerhalb und zwi-schen den Prozessen ist zu klären:

Was (Information, Teilergebnis etc.) wird wann (Datum, Prozesszeitpunkt etc.), in welcher Form (persönlich, schriftlich, mündlich, elektronisch, mit welchem Formblatt etc.), in welcher Qualität (Qualitätsstandards, Messkriterien etc) an wen (Bewohnerinnen und Bewohner, Dienstleister etc.) übergeben?

Wie ist das Prozessergebnis des vorhergehenden Schrittes weiterzuführen?

Wie wird die Dienstleistung/die weitergeführte Betreuung an den nächsten Kooperationspartner

Prozessorientierung heißt:„Bewohnerbezogene Ausrichtung der Leistungsprozesse statt

Abteilungsorientierung“

Hauswirt-schaft

Pflege SozialerDienst

1 Prozess

2 Prozess

3 Prozess

Das Hauswirtschaftskonzept

Abb. 5: Prozessorientierung

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oder die Bewohnerin und den Bewohner (Endab-nehmer) weitergegeben?

Ausgangspunkt einer Prozessentwicklung hauswirt-schaftlicher Dienstleistungen für Menschen mit Hil-febedarfe sind deren Bedarfe und Anforderungen und die aus dem Leitbild des Einrichtungsträgers abgeleiteten Ziele. Die allgemeinen Rahmenziele der Einrichtungskonzeption, zum Beispiel Wahrung der Individualität, Selbstbestimmung, ganzheit-liche Versorgung sind für die Leistungskonzeption des Bereiches Hauswirtschaft auszugestalten und zu operationalisieren.17 „Eine bedarfsorientierte Hauswirtschaftskonzeption leistet ihren Beitrag zur ganzheitlichen bewohnerorientierten Betreuung und Versorgung.“18

Die Prozessziele haben eine zweifache Funktion:

Sie sind in Bezug zur Bewertung des Leistungs-ergebnisses zu operationalisieren, das heißt es sind Bewertungsmerkmale/Indikatoren als Be-wertungsmaßstab (quantitativ oder qualitativ) zu beschreiben. Zum Beispiel für das Verpflegungs-angebot: die Anzahl der Mahlzeiten, den ernäh-rungsphysiologischen Gehalt, sensorische Merk-male (Optik, Geschmack).

Sie sind in Bezug auf die Wirksamkeit des Pro-zesses zu operationalisieren, das heißt es sind Maßstäbe zu formulieren, ob die Ergebnisziele in einem festgelegten Umfang bei jedem Durchlauf dieses Prozess erreicht worden sind. Zum Bei-spiel: Die vorgeschriebene Ausgabetemperatur der Speisen sollte immer/beziehungsweise in ei-ner bestimmten Toleranzgrenze erreicht und do-kumentiert sein. Mit der Feststellung, ob bezie-hungsweise in welchem Umfang diese Vorgabe nicht erreicht worden ist, ergibt eine Bewertung für die Wirksamkeit des Prozesses.

�� Diakonisches Werk Württemberg, Evangelischer Fachverband für Behinderte (Hrsg.): Handbuch Hauswirtschaft, Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung. Konzeptionelle Grundlagen und Verfahren, Stuttgart 1998.

�� Meier-Ruppert, Inge: Das Pflegemodell AEDL und hauswirtschaft-liche Leistungen in der stationären Altenhilfe“, in: Hauswirtschaft und Wissenschaft, 47 1996, S. 163.

Der prozessorientierte Ansatz einer Organisations-struktur wird der Realität gerecht, wie sie die Be-wohnerinnen und Bewohner erleben und macht den Berufsgruppen ihre Vernetzung und die Schnitt-stellen deutlich. Bei diesem Ansatz entfällt die Er-stellung eines separaten Hauswirtschaftskonzeptes, da die Dienstleistungserbringung als gemeinsame Aufgabe angelegt ist. Ebenso gilt dies in Haus- und Wohngemeinschaften mit einem konsequent alltags-orientierten Ansatz. Hier sind Hauswirtschaft und soziale Betreuung sehr eng miteinander verzahnt und nicht mehr zu trennen.

Hauswirtschaftsrelevante Schlüsselbereiche können dabei zum Beispiel sein:

Einzug (Hauswirtschaftliche Dienstleistungen er-läutern, Einrichten)

Mahlzeiten (Produktion/Bereitstellung und Mahl-zeitenservice)

Wohnen (Reinigung, Hausgestaltung)

Beschäftigung (Feste und Feiern, hauswirtschaft-liche Angebote)

Pflege und Versorgung von Menschen mit De-menz (Produktion/Bereitstellung und Mahlzei-tenservice, Reinigung)

Pflege und Versorgung bei einer PEG (ergänzende Verpflegung, Mahlzeitenservice)

Pflege und Versorgung bei Mangel beziehungs-weise Unterernährung (Produktion/Bereitstellung und Mahlzeitenservice)

Dekubitus (Ernährung)

Sturzprophylaxe (Reinigung, Sicherheit)

Sterben (Wünsche der Bewohnerinnen und Be-wohner, Versorgung der Angehörigen, Verpfle-gung, Raumgestaltung)

Das Hauswirtschaftskonzept

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�2 Diakonie Texte 22.2007

4.3.3 Das Hausgemeinschaftskonzept mit hauswirtschaftlichen Anforderungen und KompetenzenIn Hausgemeinschaften für Menschen mit einer Demenz, die nach den Prinzipien der fördernden Alltags- und Lebensweltgestaltung organisiert sind, finden sich nur noch bedingt fachbereichsbezogene Tätigkeiten, die entsprechenden Berufsgruppen zu-geordnet sind. Dies trifft in der Regel nur für die behandlungspflegerischen Tätigkeiten zu. In der Alltagsbegleitung der Bewohnerinnen und Bewoh-ner werden hauswirtschaftliche, pflegerische und sozialbetreuerische Tätigkeiten aus einer Hand von Alltagsbegleiterinnen und Alltagsbegleitern bezie-hungsweise von Präsenzkräften erbracht.19

�� Arend, Stefan: Hausgemeinschaft – Vom Modellversuch zur Regelversorgung. Ein Praxisbericht, Hannover 2005./Berufsverband Hauswirtschaft: Anforderungen und Qualifikation von Präsenzkräf-ten in Hausgemeinschaften, 2007./Weyerer, Siegfried/Scheufäle, Martina/Hendelmeier, Ingrid/Kofahl, Christopher/Sattel, Heribert: Demenzkranke Menschen in Pflegeeinrichtungen. Besondere und traditionelle Versorgung im Vergleich, Stuttgart 2006.

In einem Hausgemeinschaftskonzept sind damit hauswirtschaftliche Anforderungen und notwendige Kompetenzen im Leistungsangebot der Alltagsge-staltung und -begleitung integriert dargestellt.

Grundlage von Hausgemeinschaftskonzepten kön-nen Leistungsbeschreibungen in den Bereichen Wohnen, Alltagsgestaltung und Pflege sein.

Eine Alternative sind Schlüsselprozesse, die dem Hausgemeinschaftskonzept zugrundegelegt werden.

Das Hauswirtschaftskonzept

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22.2007 Diakonie Texte ��

5.1 MDK-Prüfungsfragen – Wichtig für die Prüfung

MDK-Frage 1.5Von der Pflegeeinrichtung vorzulegende Un-terlagen

Organigramm

Stellenbeschreibungen

Hauswirtschaftsbezogene Ausbildungsnach-weise der hauswirtschaftlichen Mitarbeiter

Dienstpläne

Die spezifisch auf einzelne Punkte der Organisati-onsstruktur abstellenden MDK-Fragen werden zu Beginn des jeweiligen Unterkapitels genannt.

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung wichtig in der Prüfungssituation?

Die Hauswirtschaftsleitung sollte die Organisa-tionsstruktur der hauswirtschaftlichen Arbeiten und deren Einbettung in den Gesamtkontext der Einrichtung kennen. Diese Zusammenhänge soll-ten schriftlich vorliegen, beispielsweise in einem Organigramm, in dem Zuständigkeiten, Kompe-tenzen und Verantwortungsbereiche eindeutig ge-regelt sind.

Über die Stellenbeschreibungen im hauswirt-schaftlichen Bereich sollte die Hauswirtschafts-leitung aussagefähig sein.

Bekannt sein sollte zudem die hauswirtschaftliche Personalstruktur, die sich aus dem Stellenplan, Dienst- oder auch Arbeitseinsatzplan ergibt.

Im Einzelfall der Erhebung (exemplarisch/nach Stichprobe) sollte zum Beispiel durch Einsatz- /Dienstpläne nachgewiesen werden können, in-wieweit die erforderlichen Leistungen (Leis-tungs- und Qualitätsbeschreibungen) mit der ver-fügbaren personellen Kapazität erbracht werden beziehungsweise wo welche Engpässe/Defizite auftreten. Hier können zum Beispiel die Essens-zeiten mit den Dienstplänen verglichen werden.

5.2 Organigramm

MDK-Frage 3.1Sind Verantwortungsbereiche und Aufgaben für in der Pflege, sozialen Betreuung und hauswirt-schaftlichen Versorgung beschäftigten Mitar-beiter geregelt?

a. Organisationsstruktur zum Beispiel in Form eines Organigramms geregelt

g. Verantwortungsbereiche/Aufgaben für haus-wirtschaftliche Versorgung

Unter Organigramm wird die grafische Darstellung der Aufbauorganisation beziehungsweise des Hie-rarchieaufbaus einer Organisation mit der Gliede-rung nach Unterstellungsverhältnissen und Dienst-wegen verstanden. Aus dem Organigramm sollte die Weisungsbefugnis der Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter deutlich werden. Dabei muss erkennbar sein, wie der Bereich Hauswirtschaft beziehungsweise die hauswirtschaftlichen Dienstleistungen einge-bunden sind.

In welche Gliederungsstruktur hauswirtschaftliche Dienstleistungsbereiche eingeordnet sind, liegt in

5 Organisationsstruktur der Hauswirtschaft

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�� Diakonie Texte 22.2007

der Entscheidungskompetenz des Trägers bezie-hungsweise der Kompetenz der verantwortlichen Einrichtungsleitung. Erfahrungen aus der Praxis in stationären Einrichtungen der Altenhilfe zeigen ein sehr differenziertes Bild der „Hauswirtschaft“, die sowohl alle hauswirtschaftlichen Dienstleistungen einschließlich der Haustechnik umfasst oder nur den Reinigungs- und Wäscheservice beinhalten kann. Das Management der Hauswirtschaft hat je nach Organisationsstruktur leitende und/oder beratende und koordinierende Funktionen zu erfüllen.

Für die Struktur des hauswirtschaftlichen Leistungs-bereiches ist zu klären, welche Teilleistungsbereiche der Einrichtung zur „Hauswirtschaft beziehungswei-

se zur Oeocotrophologie oder Dienstleistungsser-vice oder zum Wirtschaftsbereich Hauswirtschaft“20 gehören und welche Kompetenzen das hauswirt-schaftliche Management umfasst, zum Beispiel:

Einheitliche Leitung aller Teilbereiche der haus-wirtschaftlichen Dienstleistungen

Gesplittete Leitung für den Verpflegungsbereich, die Reinigungsdienste und Wäscheservice sowie die Haustechnik

�0 In der Praxis wird der Gesamtbereich der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen/Abteilung mit unterschiedlichen Bezeichnungen geführt.

Organisationsstruktur der Abteilung HauswirtschaftHauswirtschaftsleitung

Verpflegungs-bereich Hausservice Haustechnik

Speisen-produktion

Speisenservice

Reinigung und Entsorgung

Hausgestaltung

Reinigungs-service

Wäscheservice

Instandhaltungund Wartung

Unterstützungs-service

Entsorgung

Pflegeder Außenanlagen

Abb. 6a: Beispiel einer möglichen Organisationsstruktur der Gesamtleitung des Hauswirtschaftbereichs

Die Organisationsstruktur des Leistungsbereiches Hauswirtschaft könnte beispielsweise folgenderma-ßen aussehen:

Organisationsstruktur der Hauswirtschaft

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22.2007 Diakonie Texte ��

Veränderungen in Pflegekonzeptionen, wie zum Bei-spiel das Wohngruppenkonzept oder die Implemen-tierung hauswirtschaftlicher Präsenzphasen, haben in der Konsequenz andere Organisationsstrukturen haus-wirtschaftlicher Dienstleistungen zur Folge und soll-ten sich deshalb im Organigramm niederschlagen.

5.3 Stellenbeschreibungen

Das organisatorische Konzept sowie die Größe und der Umfang der zu leistenden Aufgaben bestimmen

Organisationsstruktur einer gesplitteten Leitung des Hauswirtschaftsbereiches

Heimleitung

AndereFachbereiche

HauswirtschaftlicheBetriebsleitung Küchenleitung

Hausreinigung

Wäscheversorgung

Verantw. Mitarbeit

Produktion

Service

Reinigung, Entsorgung

Hausw. Dienstein den Wohnbereichen

Hilfskräfte

Hilfskräfte

Verantw. Mitarbeit

Hilfskräfte

Hilfskräfte

Hilfskräfte

Fachkräfte

Hilfskräfte

Abb. 6b: Beispiel einer möglichen Organisationsstruktur der gesplitteten Leitung des Hauswirtschaftsbereiches

Eckdaten für eine Stellenbeschreibung

Stellenbezeichnung laut Stellenplan

Position der Stelle in der Organisationsstruktur

– Vorgesetzte Stelle

– Nachgeordnete Stelle

– Vertretung (wird vertreten durch/vertritt)

Qualifikation/Anforderungen

Ziele der Stelle

Aufgaben der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers

– Allgemeine Aufgaben

– Bewohnerbezogene Aufgaben

– Mitarbeiterbezogene Aufgaben

Organisationsstruktur der Hauswirtschaft

die Struktur des Stellengefüges. In jeder Stellenbe-schreibung sollten die Einordnung in die Organisa-tion, die Aufgabenbereiche und das Anforderungs-profil aufgeführt sein.

Der Berufsverband Hauswirtschaft schlägt in seinen Standard-Stellenbeschreibungen folgendes Raster vor:21

�� Berufsverband Hauswirtschaft: Standard-Stellenbeschreibung Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter, Weinheim 2006 und weitere Literatur dazu siehe Anhang 2.

Sonstiges

Änderungen der Stellenbeschreibung bedürfen der Schriftform. Sie wird innerhalb der jährlichen Mitarbeiter-gespräche mit der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Einrichtungsleitung:

__________________________________________

DatumUnterschrift Vorstandsvorsitzender/ Träger der Einrichtung

Abb. 7: Beispielhafte Stellenbeschreibung für die Hauswirtschaft

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�� Diakonie Texte 22.2007

5.4 Ausbildungsstrukturen

MDK-Frage 3.8Auflistung der Zusammensetzung des Perso-nals bezüglich Qualifikation und Beschäfti-gungszeit

Es wird ein Nachweis über die Zusammensetzung des Personals in Abhängigkeit von seiner Ausbil-dung gefordert. Nur Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter sind in die Liste aufzunehmen, die in der Pfle-geeinrichtung direkt beschäftigt sind. Mitarbeitende externer Leistungserbringer bleiben in der Tabelle unberücksichtigt. Dabei wird für hauswirtschaft-liches Personal im Hinblick auf ihren Ausbildungs-stand im MDK-Fragebogen nur unterschieden in:

Hauswirtschaftliche Fachkräfte (2- bis 3-jährige Ausbildung oder Studium, zum Beispiel Haus-wirtschafterin, Koch, Meisterin der Hauswirt-schaft, Diplom-Oecotrophologin, Küchenmeiste-rin, Verpflegungsbetriebswirtin)

Hilfskräfte und angelernte Kräfte

Auszubildende, Praktikantinnen und Prakti-kanten

Gegebenenfalls kann sich aber zur einrichtungsin-ternen Übersicht eine differenziertere Betrachtung des Ausbildungsstandes des hauswirtschaftlichen Personals anbieten.

5.5 Dienstpläne

MDK-Frage 4.5Ist durch die Personaleinsatzplanung eine kon-tinuierliche Pflege- und Versorgung der Be-wohner gegeben?

g. Kontinuität in der hauswirtschaftlichen Ver-sorgung gegeben

MDK-Frage 4.6 Gibt es Hinweise darauf, dass die Personalein-satzplanung im Blick auf den Versorgungs- und Pflegebedarf nicht adäquat ist?

In Analogie zu den geforderten Dienstplänen für die Pflege sind auch Aussagen zu den Dienstplänen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hauswirt-schaft, also zu deren Ablauforganisation, zu machen. Anhand der Dienstpläne ist zu bewerten, ob die Per-sonalbesetzung kontinuierlich ist, sodass die haus-wirtschaftliche Versorgung täglich gewährleistet ist.

Dabei ist die personelle Besetzung für die hauswirt-schaftliche Versorgung von der Organisation der hauswirtschaftlichen Leistungserbringung abhän-gig. Auch bei reduzierter Reinigung am Wochenen-de beispielsweise muss die Hygiene in sensiblen Be-reichen gewährleistet sein. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen mit ausreichend Wäsche versorgt sein. Hier ist insbesondere zu berücksichtigen, ob jederzeit auch im Spätdienst, an den Wochenenden und Feiertagen eine angemessene hauswirtschaft-liche Versorgung stattfinden kann.

Organisationsstruktur der Hauswirtschaft

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6.1 MDK-Prüfungsfragen – Wichtig für die Prüfung

MDK-Frage 1.5Von der Pflegeeinrichtung vorzulegende Un-terlagen?

Nachweis eines einrichtungsinternen Quali-tätsmanagements

Leitlinien, Richtlinien, Standards

Nachweis über Informationsweitergabe

Nachweis über Dienstbesprechungen

Konzept zur Einarbeitung neuer Mitarbei-ter

Fortbildungsplan

Nachweis interne Fortbildung

Nachweis externe Fortbildung

Konzept zum Beschwerdemanagement

Die spezifisch auf einzelne Punkte des Qualitäts-managements abstellenden MDK-Fragen werden zu Beginn des jeweiligen Unterkapitels genannt.

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung wichtig in der Prüfungssituation?

Die Hauswirtschaftsleitung sollte das Qualitäts-managementkonzept der Einrichtung und beson-ders die für die Hauswirtschaft relevanten Be-reiche kennen.

Leitlinien der Hauswirtschaft und die hauswirt-schaftsrelevanten Teile der Expertenstandards in der Pflege sollten bekannt sein.

Über vereinbarte Kommunikationswege, die ei-ner zeitnahen Weitergabe relevanter Informati-onen dienen, sollte berichtet werden können.

Die Hauswirtschaftsleitung sollte den Maßnah-menkatalog zur Schulung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen, in dem die Pflichtschu-lungen und weitere Qualifizierungsmaßnahmen geplant und dokumentiert werden.

Ebenso sollte das Konzept zur Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommuniziert werden können.

Die Hauswirtschaftsleitung sollte wissen, wel-ches Konzept zum Beschwerdemanagement in der Einrichtung entwickelt wurde.

6.2 Qualitätsmanagementsystem

MDK-Frage 6.1 Ist die betriebliche Zuständigkeit für die Wahr-nehmung der Aufgaben im Sinne des Qualitäts-managements der Leitungsebene zugeordnet?

MDK-Frage 6.2Werden Maßnahmen der externen Qualitätssi-cherung durchgeführt (zum Beispiel Mitwir-kung an einrichtungsübergreifenden Qualitäts-konferenzen)?

MDK-Frage 6.5Werden Maßnahmen der internen Qualitätssi-cherung im Bereich der Hauswirtschaft durch-geführt?

MDK-Frage 6.6Wird das einrichtungsinterne Qualitätsma-nagement entsprechend dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (im Sinne des PDCA-Zyklus) gehandhabt?

6 Qualitätsmanagement

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�� Diakonie Texte 22.2007

Vorrangige Aufgabe des Qualitätsmanagements ist die Sicherstellung und Weiterentwicklung der von der Einrichtung definierten Qualität der Leistungen. In der Einrichtung sind alle Prozesse so zu organi-sieren und abzustimmen, dass dies erreicht wird. Grundlage dafür sind die Qualitätspolitik und die Qualitätsziele. Diese sind auch auf den Bereich der Hauswirtschaft auszurichten und in einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung einzubeziehen.

Die Anwendung des Plan-Do-Check-Act-Zyklus (PDCA-Zyklus) beruht auf der Grundhaltung, dass jede Aktivität als Prozess zu sehen ist, der entspre-chend verbessert werden kann.22 Die betriebliche Anwendung dieses Regelkreises soll dazu beitragen, dass sich das Qualitätsniveau in Form einer Spirale immer weiter nach oben in Richtung Total Quality Management bewegt.

�� Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft/Fachausschuss Großhaushalt der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft (Hrsg.), Manage-ment des hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbetriebs, München 2004, S. 102.

Dokumentation

AufgabenKompetenzenVerantwortung

Maßnahmenund Verfahrenzur Erreichungder Qualitäts-ziele durchkontinuierlicheVerbesserungs-prozesse

KPV

do

act

plancheck

Verbesserung

Ausführung

Überprüfung

Planung

Abb. 8: Elemente eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements

Nach den gesetzlichen Regelungen zur Qualitätssi-cherung sind Leistungen der hauswirtschaftlichen Versorgung ebenso wie die der Pflege, und der

sozialen Betreuung im Hinblick auf die Qualitäts-ebenen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität zu beschreiben.

Qualitätsmanagement

QualitätspolitikAusrichtung auf Kundenorientierung und Zielsetzung der Organisation

auf der Grundlage des Leitbildes der Einrichtung

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22.2007 Diakonie Texte ��

Bezüglich der Hauswirtschaft sollten zum Beispiel folgende Dimensionen der Qualität berücksichtigt werden:

Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität Umsetzung des Leitbildes für

den Bereich Hauswirtschaft

Organisationsstruktur:

– Organigramm

– geeignete Fachkräfte

Geeignete Funktionsräume, Ausstattung und Einrichtung

Sicherheit in der fachlichen Qualität der hauswirtschaftlichen Leistungen:

– Leistungsbeschreibungen

– Hygienestandards

– und Ähnliches

Prozesse/Prozesslandschaft hauswirtschaftlicher Leistungs-erbringung

Abstimmungsregelungen zwischen hauswirtschaftlichen, pflegerischen und soziobetreue-rischen Leistungen

Dienstplan und Arbeitsplange-staltung

Koordinations- und Informati-onsaustausch, Kommunikati-onssystem

Vernetzung mit anderen Instituti-onen und Partnern

Regelmäßige Prüfungen der Zielerreichung:

– Angebot und Akzeptanz,

– Reaktionen auf Verände-rungen/Flexibilität

– Zufriedenheit, Wohlbefinden, Aktivitäten der Bewohne-rinnen und Bewohner

– Selbstständigkeit der Bewoh-nerinnen und Bewohner

Dokumentation

Abb. 9: Merkmale zur Formulierung von Qualitätsdimensionen

Qualitätsmanagement

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungen sollten in das Qualitätsmanagementsystem der Einrichtung und diesbezügliche Evaluationsprozesse eingebun-den sein. Die verantwortliche Fachkraft und Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauswirtschaft sollten dabei mitarbeiten, zum Beispiel durch Teil-nahme an Qualitätszirkeln, Qualitätskonferenzen und Maßnahmen der Weiterentwicklung des haus-wirtschaftlichen Leistungsangebotes.

Als spezifische Maßnahmen der Qualitätssicherung in der Hauswirtschaft nennt der MDK zudem:

Visiten der verantwortlichen Fachkraft in den verschiedenen Leistungsbereichen der Hauswirt-schaft

Beteiligung am Beschwerde-Management

Prüfung der Prozesse im Verpflegungsbereich: Qualitätskontrollen, Bewohnerbefragungen, Ei-genkontrollsystem zur Sicherung des Hygiene-standards auf Grundlage des HACCP-Systems

Prüfung der Prozesse im Reinigungsbereich: Leistungs- und Qualitätsbeschreibungen mit

Kontroll- und Checklisten der Reinigungsverfah-ren und Ergebnisse

Prüfung der Prozesse im Wäschebereich: Quali-tätskontrollen, Überwachung der Textilbeschaf-fung, Wäschekontrolllisten

Befragung, Gespräche mit Bewohnerinnen und Bewohnern (und gegebenenfalls mit Angehöri-gen) zur Zufriedenheit mit der Ernährung, der Reinigung, dem Wäsche- und Kleiderservice, der Wohnlichkeit im eigenen Wohnbereich und in den Gemeinschaftsbereichen

Mindestens drei der genannten Maßnahmen sollten nachweislich systematisch und situationsgerecht durchgeführt werden.

6.3 Kommunikation: Fall- und Dienstbesprechungen, Informationsweitergabe

MDK-Frage 6.12 Werden Methoden zur Sicherung der Informa-tionsweitergabe genutzt?

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Die Leistungsbereiche der Hauswirtschaft sollen im Konzept zur Regelkommunikation einbezogen sein, sodass die Informationsweitergabe sichergestellt ist.

In einem wirksamen Informations- und Kommuni-kationssystem sind Art, Umfang und Informations-wege geregelt, dazu gehören zum Beispiel:

zeitlich festgelegte Besprechungen wie Tagesin-formationen

regelmäßige Dienstbesprechungen der hauswirt-schaftlichen Versorgung

regelmäßige professionsübergreifende Dienstbe-sprechungen mit Ergebnisprotokollen und Teil-nehmerlisten

Besprechungen aufgrund bestimmter Anlässe oder aktueller Themen

Dienstanweisungen

Einsatz der Informationstechnik wie Intranet

6.4 Fortbildungskonzept

MDK-Frage 6.8Liegt ein bedarfsgerechter prospektiver Fort-bildungsplan für alle Leistungsbereiche vor?

c. Fortbildungsplan hauswirtschaftliche Ver-sorgung

MDK-Frage 6.9Werden alle in der Pflege, sozialen Betreuung und hauswirtschaftlichen Versorgung tätigen Mitarbeiter in die Fortbildung einbezogen?

c. Einbeziehung aller Mitarbeiter hauswirt-schaftliche Versorgung

MDK-Frage 6.10Werden aktuelle Fachliteratur und Fachzeit-schriften für die Mitarbeiter im Bereich Pflege zugänglich gemacht?

Die Pflicht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu belehren beziehungsweise zu schulen, besteht mit Bezug auf das jeweilige Tätigkeitsfeld in folgenden Bereichen:

Infektionsprävention und Infektionsschutz

Lebensmittelhygiene und Lebensmittelsicherheit

Gefahren am Arbeitsplatz

Umgang mit Gefahrstoffen

Umgang mit Biostoffen

Darüber hinaus sollte sichergestellt sein, dass Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter in einem kontinu-ierlichen Rhythmus qualifiziert werden, zur Aktu-alisierung des Fachwissens und zur persönlichen Weiterentwicklung. Dabei ist nicht nur die Fach-, sondern auch ihre Sozialkompetenz zu fördern, um den steigenden und veränderten Anforderungen der Leistungserbringung entsprechen zu können. Qua-lifikationsmaßnahmen sind dabei auch auf die Ver-mittlung von Kenntnissen von Lebenssituationen und Veränderungen im Gesundheitszustand und Verhalten aufgrund von Alterungsprozessen von Menschen auszurichten.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Be-reich der Hauswirtschaft sollte ein Maßnahmenka-talog zur Schulung vorliegen, in dem die Pflicht-schulungen und weitere Qualifizierungsmaßnahmen geplant und dokumentiert werden. Es sollte auch ge-währleistet sein, dass der Besuch von Fachtagungen und Fachmessen regelmäßig erfolgen kann.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Hauswirtschaft sollten aktuelle Fachliteratur und -zeitschriften vorgehalten werden, zum Beispiel:

rhw und rhw – praxis

Heim und Pflege

Altenheim

aid „Ernährung im Fokus“

Qualitätsmanagement

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22.2007 Diakonie Texte �1

Die Hauswirtschaftsleitung sollte im Verteiler der pflegerelevanten Fachzeitschriften stehen.

Auch Verbandszeitschriften sind geeignet, wie zum Beispiel:

Hauswirtschaft und Wissenschaft (Deutsche Ge-sellschaft für Hauswirtschaft e.V.)

Infodienst (Berufsverband Hauswirtschaft e.V.)

Forum (Bundesverband der Meister/Meisterinnen der Hauswirtschaft)

VDOE (Verband der Oecotrophologen)

Es sollten mindestens eine, wenn möglich weitere Fachzeitschriften zugänglich sein. Aktuelle fach-bezogene Literatur zu Rechtsgrundlagen sollte verfügbar sein. Gegebenfalls ist zu klären, wie die Möglichkeit der Nutzung erfolgen kann, zum Bei-spiel Internetzugang, Fachbibliotheken (Kontakte zu Hochschulen, Fachschulen, Instituten) oder Be-hörden.

6.5 Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

MDK-Frage 6.11Wird ein geeignetes Konzept zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter in der Pflege nachweislich angewandt?

Nicht vom MDK gefordert, aber aus fachlicher Sicht zu prüfen ist, ob auch für neue Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter in der Hauswirtschaft ein Einarbeitungskonzept entwickelt werden sollte ana-log zu einem Konzept für die Mitarbeitenden in der Pflege. Das spezifische Problem der Hauswirtschaft, viel mit fachfremden und ungelernten Kräften zu ar-beiten, stellt hier besondere Herausforderungen dar, die in einem Fortbildungskonzept beachtet werden sollten.

6.6 Beschwerdemanagement

MDK-Frage 6.14Werden in der Pflegeeinrichtung Regelungen zum Umgang mit Beschwerden angewendet?

MDK-Frage 12.18Haben Sie sich schon einmal beschwert?

MDK-Frage 12.19Hat sich nach der Beschwerde etwas zum Po-sitiven verändert?

In einem Beschwerdemanagementsystem sollte ein schriftlich festgelegtes Beschwerdeverfahren be-schrieben sein, in dem der Umgang mit Beschwer-den und die daraus abzuleitenden Folgen geregelt sind. Beschwerden sollten als ein positives Element zur kontinuierlichen Verbesserung der Leistun-gen gesehen werden. Hauswirtschaftliche Prozesse sind in dieses Beschwerdemanagementsystem zu integrieren. Verantwortliche in der Hauswirtschaft sollten regelmäßig über die Ergebnisse informiert werden.

6.7 Qualitätsprüfungen

Die Leistungsbereiche der Hauswirtschaft werden grundsätzlich in folgende externe Qualitätsprüfungen einbezogen:

Heimaufsicht

Medizinischer Dienst der Krankenversicherung

Gesundheitsamt

Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt/Wirtschaftskontrollbehörde

Amt für Arbeitsschutz/Gewerbeaufsichtsamt

Berufsgenossenschaft

Qualitätsmanagement

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�2 Diakonie Texte 22.2007

Die Prüfungsergebnisse (Berichte, Protokolle) in einem nahe liegendem Zeitraum (etwa ein bis zwei Jahre) sollten vorliegen.

Darüber hinaus sind die hauswirtschaftlichen Leis-tungsbereiche Bestandteil von freiwilligen externen Prüfungen/Begutachtungen der Einrichtung, wie zum Beispiel:

Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000

Zertifizierung nach dem Diakonie-Siegel Pflege

Zertifizierung des IQD (Institut für Qualitäts-kennzeichnung von sozialen Dienstleistungen)

Zudem können auch interne Audits ohne Zertifizie-rung durchgeführt werden.

Qualitätsmanagement

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7.1 MDK-Prüfungsfragen – Wichtig für die Prüfung

MDK-Frage 1.5Von der Pflegeeinrichtung vorzulegende Un-terlagen?

Hygienestandard/-plan/-konzept

Die spezifisch auf einzelne Punkte zu Hygiene und Sicherheit abstellenden MDK-Fragen werden zu Beginn des jeweiligen Unterkapitels genannt.

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung wichtig in der Prüfungssituation?

Die Hauswirtschaftsleitung kennt das Konzept zum Hygienemanagement in der Einrichtung (inkl. dem Umgang mit MRSA) und besonders die für die Hauswirtschaft relevanten Themen.

Die Erste-Hilfe-Pläne für die Bewohnerinnen und Bewohner sind bekannt.

Die Arbeitsschutzmaßnahmen und die in der Ein-richtung vorhandene Arbeitshilfen sollten präsent sein.

7.2 Hygienekonzept

MDK-Frage 8.1 Ist der Gesamteindruck der Einrichtung im Hinblick auf Sauberkeit und Hygiene gut? (zum Beispiel Optische Sauberkeit, Ordnung, Geruch)

MDK-Frage 8.2Gibt es in der Pflegeeinrichtung ein angemes-senes Hygienemanagement?

MDK-Frage 8.4Wenn in der Pflegeeinrichtung Bewohner mit MRSA wohnen: Liegen geeignete Standards/Verfahrensabläufe zum Umgang mit MRSA und zur Sicherstellung entsprechender Hygie-neanforderungen vor?

Ein Hygienekonzept hat die Aufgabe, alle innerbe-trieblichen Maßnahmen, die den Schutz der Mit-arbeitenden vor unerwünschten Mikroorganismen gewährleisten, schriftlich festzuhalten und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als verbindliche Handlungsanleitung zu dienen. Die Hauswirtschaft leistet ihren Beitrag zur Sicherstellung hygienischer Standards in der Einrichtung und ist deshalb in ein umfassendes einrichtungsinternes Hygienekonzept zu integrieren.

Fragen der Lebensmittelhygiene sind aus Sicht der Hauswirtschaft besonders relevant. Ein Hygi-enekonzept/Eigenkontrollsystem im Hinblick auf lebensmittelrechtliche Fragen muss deshalb vor-liegen. Ausgewiesene Regelungen sollten für den Umgang mit Lebensmitteln in den Wohnbereichen bestehen (Arbeitsanweisungen, Checklisten, Listen zur Temperaturkontrolle). Es sollte festgelegt wer-den, wer dafür verantwortlich ist. Nachweise sind vorzuhalten, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter im Umgang mit Lebensmitteln belehrt und un-terwiesen sind und erforderlichenfalls Kenntnisse haben im Verhalten gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern.

Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesell-schaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und des Robert Koch-Instituts (RKI) ist das medizinische und sonstige Personal medizinischer Einrichtungen hinsichtlich der Bedeutung und des Umgangs mit MRSA-kolonisierten beziehungsweise infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern zu schulen und das

7 Hygiene und Sicherheit

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�� Diakonie Texte 22.2007

Einhalten allgemeiner und spezieller Hygienemaß-nahmen zu kontrollieren. Einrichtungsträger sind verpflichtet, innerhalb der Einrichtung klare Verfah-rensabläufe und Maßnahmen für den Umgang mit MRSA-infizierten Bewohnerinnen und Bewohnern zu treffen. Als Grundlage sind die „Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von MRSA in Kran-kenhäusern und anderen medizinischen Einrich-tungen“ des Robert Koch-Institutes (RKI) unbe-dingt zu beachten. Alle Mitarbeitenden sollten diese kennen.

7.3 Sicherheit bei der Arbeit und beim Gesundheitsschutz

MDK-Frage 6.13Gibt es schriftlich festgelegte und verbindliche Regelungen für Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Bewohnern?

MDK-Fragen 8.3 Stehen den Mitarbeitern in stichprobenartig besuchten Wohnbereichen in erforderlichem Umfang Arbeitshilfen zur Verfügung?

In Pflegeeinrichtungen sollten Kenntnisse und Handlungssicherheit in Notfallsituationen bei den Mitarbeitenden selbstverständlich sein. Es wird des-halb vom MDK vorgeschlagen, Erste-Hilfe-Kon-zepte beispielsweise in Form eines Flussdiagramms zu regeln. Darin sollte unter anderem festgehalten werden, wie vorgegangen wird, wenn Pflegebedürf-tige in einer gefährdenden Situation (zum Beispiel nach Sturz, Entgleisung von Körperfunktionen oder Bewusstlosigkeit) gefunden werden.

Sicherzustellen ist, dass den Mitarbeitenden ausrei-chende Arbeitshilfen zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel Schutzkleidung oder Einmalhandschuhe. In diesem Zusammenhang ist auch darauf zu achten, dass Maßnahmen zur Händereinigung und -desin-fektion angewendet werden.

Gesundheitsschutz – auch wenn in diesem Zusam-menhang vom MDK nicht explizit benannt – bein-haltet auch die Einhaltung der Maßnahmen für die Infektionshygiene nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) und Heimgesetz, nach denen Hygienepläne für alle Leistungsbereiche in Behandlungs-, Betreu-ungs- und Versorgungseinrichtungen aufzustellen und einzuhalten sind. Zu den rechtlichen Grund-lagen des Gesundheitsschutzes gehören zudem die verschiedenen lebensmittelrechtlichen Forderungen.

Hygiene und Sicherheit

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Im Hauswirtschaftskonzept sind die Grundsätze der Leistungsgestaltung zu den einzelnen Leistungs-bereichen (Verpflegung, Hausreinigung, Wäsche-service, Hausgestaltung, Haustechnik) schriftlich darzulegen. Es sind Aussagen zur Kooperation mit anderen Dienstleistern und zur personellen Ausstat-tung zu treffen. Im Zusammenhang mit den Fragen zu den einzelnen Leistungsbereichen sind auch die korrespondierenden Fragen bezüglich der aktuellen Pflegedokumentation und der Umsetzung des Pfle-geprozesses sowie die bewohnerbezogenen Aspekte der Prozess- und Ergebnisqualität (MDK-Erhe-bungsbogen unter Ziffer 13,14 und 16) zu beachten. Für die Hauswirtschaftsleitung ist es wichtig, auch die Fragen zu beachten, die zu diesen Leistungs-bereichen an die Bewohnerinnen und Bewohner gestellt werden (MDK-Erhebungsbogen unter der Ziffer 12).

8.1 Verpflegung (Produktion/ Bereitstellung und Service)

MDK-Frage 5.5Liegt ein geeignetes schriftliches Konzept zur hauswirtschaftlichen Versorgung vor?

a. Aussagen zur Leistungsgestaltung Verpfle-gung

Im Hinblick auf die Verpflegung von Menschen im hohen Lebensalter mit Unterstützungs- und Hilfebe-darf hat die Einrichtung ein bedarfsgerechtes Spei-sen- und Getränkeangebot bereitzustellen und den Rahmen für Mahlzeitensituationen zu schaffen. Die Speisenversorgung muss ernährungsphysiologischen, sensorischen und hygienischen Anforderungen ent-sprechen. Zentrale Grundlage sind die individuellen Erfordernisse und Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner. Das Speisen- und Getränkeangebot ist am

Anspruchsniveau und den biografischen Erfahrungen der Bewohnerinnen und Bewohner zu orientieren. Die Qualität der Verpflegung definiert sich einerseits durch die Qualität der Speisen und Getränke und andererseits durch den Service bei den Mahlzeiten (Servieren, Kommunikation, Atmosphäre, Beraten, Hilfestellung leisten). Diese Anforderungen müssen für alle Bewohnerinnen und Bewohner an allen Or-ten der Mahlzeitenaufnahme umgesetzt werden. In der Einrichtung ist zu überprüfen, welche Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter mit den Aufgaben zur Pro-duktion, Bereitstellung und im Service betraut sind. In der Regel sind dies nicht ausschließlich die Mitar-beitenden der Hauswirtschaft.

Die Darstellung des Verpflegungskonzeptes sollte die Grundsätze für das Angebot der Speisen und Ge-tränke enthalten, wie sie zum Beispiel in der Abb. 3 und in den Eckpunkten zur Verpflegung im Anhang aufgeführt sind.

Eng mit dem Thema Verpflegung sind Fragen des Services, also wie das Essen den Bewohnerinnen und Bewohnern angeboten wird, verbunden, die auch Eingang in das Hauswirtschaftskonzept einer Einrichtung finden sollten. Dazu gehört sowohl der Service in zentralen Speiseräumen als auch in Wohn-gruppen/Stationen. Um einen guten Service zu ge-währleisten, müssen hauswirtschaftliches (zum Bei-spiel in der Küche) und pflegerisches Personal eng zusammenarbeiten. Mögliche Schnittstellen sind im Servicekonzept festzuhalten.

Ein solcher Service beim Essen ist für Bewohne-rinnen und Bewohner häufig ein wichtiger Punkt in ihrem Tagesablauf. Deshalb ist es notwendig, dass dieser in einer freundlichen und ansprechenden At-mosphäre stattfindet. Individuelle Bedürfnisse, bei-spielsweise hinsichtlich des Ortes und der Zeit der Nahrungsaufnahme, sollten beachtet werden.

8 Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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�� Diakonie Texte 22.2007

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service sollten die Bewohnerinnen und Bewohner bei der Essensauswahl beraten und sie in Anhängigkeit ih-rer individuellen Fähigkeiten durch Essensreichung und/oder -vorbereitung unterstützen.

In das Servicekonzept einer Einrichtung sollten auch Aussagen zu jahreszeitlichen Festen, Festen der Bewohnerinnen und Bewohner und sonstigen Serviceleistungen (wie beispielsweise Kiosk, Cafe-teria/Café) aufgenommen werden.

Auf folgende MDK-Fragen mit Bezug zum Service sei in diesem Zusammenhang hingewiesen: MDK-Fragen 9.3; 9.4; 9.5.; 12.5; 12.6; 12.8; 12.9; 14.3 und 14.4. Sie werden im Folgenden erläutert.

Um Wünsche und Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner in die Konzeption des Verpflegungsan-gebotes einzubeziehen, ist es wichtig, dass ernäh-rungsrelevante Informationen in den Stammdaten der Pflegedokumentation erfasst sind und diese zur Verfügung stehen. Entsprechend ist die folgende MDK-Frage zu beantworten.

MDK-Frage 14.2Wurden alle Stammdaten in der Pflegedoku-mentation erfasst?

e. Informationen zu Allergien

f. Kostformen

Im Angebot der Speisen und Getränke sind Inhalts-stoffe zu berücksichtigen, die zu Unverträglichkeit führen können. Der Speiseplan sollte Angebote mit verschiedenen Kostformen enthalten, die diätetische Erfordernisse erfüllen beziehungsweise für betrof-fene Bewohnerinnen und Bewohner spezifische Speisen und Getränke anbieten.

Ein Verpflegungskonzept muss verdeutlichen, dass bei Bedarf ärztlich verordnete Diätkost und Son-derkost angeboten wird und dass dafür die Voraus-setzungen gegeben sind (zum Beispiel diätetische und ernährungsphysiologische, lebensmittelkundliche Kenntnisse der verantwortlichen Fachkraft. Dies ist der Fall, wenn die Einrichtung eine diätetisch ge-

schulte Fachkraft, eine/n diätetisch geschulte Kö-chin/Koch und/oder eine Diätassistentin/Diätassis-tent hat).

MDK-Frage 9.1 Wird in der Pflegeeinrichtung ein Speiseplan veröffentlicht und den Bewohnern zur Kennt-nis gebracht?

a. seniorengerechte Schriftgröße

b. Speisepläne hängen in den Wohnbereichen aus

c. ausgehängte Speisepläne sind für Rollstuhl-fahrer einsehbar

d. immobile Bewohner bekommen Speiseplan oder werden über das Speiseangebot syste-matisch informiert

Ein Verpflegungskonzept als Teil des Hauswirtschafts-konzeptes einer Einrichtung muss Regelungen dazu enthalten, wo Speisepläne ausgehängt, ausgelegt wer-den, wann und wie gegebenenfalls Gespräche mit Be-wohnerinnen und Bewohner über das Speiseangebot der Woche beziehungsweise des Tages geführt werden und wer dafür zuständig ist. Zudem ist festzulegen, wie der Speiseplan zu gestalten ist, dass Angaben nach lebensmittelrechtlichen Vorgaben, beispielswei-se über auszuweisende Zusatzstoffe, erfolgen.

Der Speiseplan sollte möglichst längerfristig (zum Beispiel zu Beginn einer Woche) bekannt gemacht werden. Eine Menüwahl ist dagegen möglichst kurzfristig durchzuführen, zum Beispiel am glei-chen Tag, oder zeitnah, zum Beispiel einen Tag vor-her. Dabei ist es wichtig, dass das Erfassungssystem möglichst einfach und für die Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Orientierung/Erinnerungshilfe verbunden ist.

Die Gestaltung des Speiseplans muss im Blick ha-ben, dass er für Menschen mit Einschränkungen im Lesen und Verstehen erstellt wird. Aus der Bezeich-nung der Gerichte muss die Speisenzusammenset-zung erkennbar sein. Neue Gerichte brauchen eine Erläuterung. Wichtig ist, dass Informationen über die Mahlzeiten den Mitarbeiterinnen und Mitarbei-

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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22.2007 Diakonie Texte �7

tern im Speisenservice sowie den Angehörigen zur Verfügung stehen.

Ergänzend zu den Ausführungen in der Prüfanleitung ist es wichtig, die Bewohnerinnen und Bewohner – hochbetagte Menschen mit Unterstützungs- und Hilfebedarf – bei der Konzeption des Speiseange-botes im Blick zu haben. Im Alter verändert sich das Hunger- und Durstgefühl, das Geschmacksempfin-den nimmt ab und durch eine sich verändernde Seh-fähigkeit, werden Speisen und Getränke nicht mehr so einfach wahrgenommen.

MDK-Frage 9.2Wird in der Einrichtung ein abwechslungs-reiches, vielseitiges und bedarfsgerechtes Speiseangebot vorgehalten?

a. Wahlmöglichkeiten

b. Diäten, zum Beispiel Diabetes etc.

c. Wunschkost

d. bedarfsgerechtes Speiseangebot für geronto-psychiatrisch veränderte Bewohner

e. bei bestehender Kaufähigkeit Angebot fes-ter Speisen

f. bedarfsgerechtes Speiseangebot für Bewoh-ner mit Schluckstörungen

Zu diesen Punkten in der Frage 9.2 sind Grundsät-ze und Regelungen zu treffen und fachliche Verant-wortungen festzulegen. Im Speiseangebot sind die bewohnerspezifischen Gewohnheiten, Akzeptanz der Lebensmittel und Speisen, kulturelle, regionale und jahreszeitliche Aspekte zu beachten. Die Erhe-bung bewohnerbezogener Informationen, die dann der Küche und dem Service zur Verfügung stehen, ist sehr zu empfehlen (Essbiografie). Bei einem ab-wechslungsreichen Speiseangebot ist auch der Zeit-rhythmus der Gerichte und Menükomponenten zu beachten, mit dem auch eine Orientierungskompo-nente verbunden ist (Art der Gerichte für bestimmte Wochentage wie Fischtag am Freitag, Eintopftag am Montag/Samstag). Rezepturen müssen zum Einsatz kommen, die einer sachgerechten und altersge-rechten Ernährung entsprechen, und fachgerechte

Produktionsverfahren müssen ausgewiesen werden (zum Beispiel Garverfahren, Temperaturangaben, Standzeit). Das Essen sollte appetitlich angerich-tet sein und der Verzehr in einer wohnlichen/ange-nehmen Atmosphäre erfolgen. Dabei ist auch auf eine angemessene Esstemperatur zu achten (alleine eine Berücksichtigung der Temperaturen zum Heiß-halten entsprechend dem Hygienesicherungsansatz ist nicht ausreichend). Die Zufriedenheit der Bewoh-nerinnen und Bewohner hinsichtlich der Qualität der Speisenversorgung ist regelmäßig zu erfragen.

Ein Verpflegungskonzept sollte Aussagen zu Wahl-möglichkeiten beinhalten. Wahlmöglichkeiten be-stehen dann, wenn täglich zwischen zwei Gerichten oder Menükomponenten gewählt werden kann. Sie bestehen aber auch, wenn entsprechend individu-eller Vorlieben und Abneigungen einzelne Kom-ponenten verändert werden können. Dazu ist den Bewohnerinnen und Bewohnern erforderlichenfalls eine angemessene Beratung und Hilfestellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verpfle-gungsbereiches anzubieten.

Nach Möglichkeit sollte auch Wunschkost angebo-ten werden. Dies ist besonders wichtig bei persön-lichen Fest- und Feiertagen sowie in Krankheitssitu-ationen und in der Sterbephase.

MDK-Frage 9.3Übernehmen die Bewohner ihren Fähigkeiten entsprechend die mundgerechte Zubereitung der Nahrung?

Bewohnerinnen und Bewohner sollen, soweit wie möglich und so lange wie möglich selbstständig Speisen und Getränke zu sich nehmen können. Hierbei sind sie durch eine optimale Sitzmöglich-keit, durch angepasstes Geschirr und Besteck sowie durch eine angemessene Darbietungsform zu unter-stützen. Es entspricht also nicht den Prinzipien ak-tivierender Pflege, wenn routinemäßig eine mund-gerechte Zubereitung trotz vorhandener Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner oder eine aus-schließliche Versorgung mit passierter Kost trotz vorhandener Kauffähigkeit erfolgt. In einem Ver-pflegungskonzept ist dies sicherzustellen.

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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�� Diakonie Texte 22.2007

MDK-Frage 9.4Zu welchen Zeiten werden die Mahlzeiten an-geboten?

Hier ist eine Auflistung der Mahlzeiten und deren mögliche Dauer – Frühstück bis zur Nachtmahlzeit inklusive Zwischenmahlzeiten – aufzuführen (Vgl. auch MDK-Frage 9.6). Dies sollte auch Bestand-teil des Speiseplanes sein. Zu berücksichtigen sind auch die Angebote vor dem offiziellen Frühstück und nach der Nachtmahlzeit, mit denen individuelle Bedarfe gedeckt werden. Dabei ist der Abstand zwi-schen der letzten Mahlzeit des Tages und der ersten Mahlzeit am Folgetag wichtig. Bei alten Menschen können längere Phasen ohne Nahrung schnell zur Unterzuckerung führen. Werden fünf Mahlzeiten (Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittagessen, Kaf-fee, Abendessen), die in einem Zeitraum von zehn Stunden gereicht und folgt darauf eine Zeitdauer von vierzehn Stunden ohne Nahrung, kann nicht von einem dem Bedarf alter Menschen angepassten Verpflegungsangebot gesprochen werden. Darüber hinaus sind Regelungen wichtig, die für besonde-re Wünsche und Sondersituationen, zum Beispiel Arztbesuche, Krankheiten, Sterbephase, bestehen.

MDK-Frage 9.5Findet eine angemessene Getränkeversorgung für die Bewohner zuzahlungsfrei statt?

a. Bewohner über Angebot nachvollziehbar informiert

b. Kaltgetränke unbegrenzt und jederzeit ver-fügbar

c. Warmgetränke unbegrenzt und jederzeit verfügbar

Für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme der Be-wohnerinnen und Bewohner zu sorgen, ist Aufgabe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrich-tung. Je nach Landesrahmenvertrag sind die dort formulierten Anforderungen an die Getränkever-sorgung zu beachten. Von Seiten des Verpflegungs-bereiches ist eine entsprechende Versorgung zu gewährleisten, zum Beispiel durch ein kontinuier-

liches und abgestimmtes Liefersystem (Bring- und Holdienste/Leergut und so weiter) und eine motivie-rende Gestaltung der Bereiche mit Trinkangeboten. Dabei ist zu regeln, wer für die Betreuung und Hy-giene der Anlage und die Gestaltung des Umfeldes zuständig ist.

MDK-Frage 9.6Wird speziellen Erfordernissen der Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr der Bewohner Rech-nung getragen?

a. geeignete Regelungen zur Vermeidung von Mangelernährung und Exsikkose

b. mindestens drei Haupt- und zwei Zwischen-mahlzeiten angeboten

c. der Abstand zwischen der zuletzt für alle Bewohner angebotenen Mahlzeit am Abend und der ersten Mahlzeit am Morgen beträgt weniger als 12 Stunden

d. der Abstand der zuletzt für Bewohner mit Dia-betes mellitus oder gerontopsychiatrisch be-einträchtigten Bewohner angebotenen Mahl-zeit am Abend und der ersten Mahlzeit am Morgen beträgt weniger als 10 Stunden

Von Seiten des Verpflegungsbereiches ist sicher zustellen, dass das Speisen- und Getränkeange-bot entsprechend der Planung im Umfang und im zeitlichen Rahmen – wie in der Beantwortung der Fragen 9.2, 9.4 und 9.5 dargelegt – realisiert wird. Dabei ist auf den zeitlichen Abstand zwischen der letzen Mahlzeit am Abend und der ersten Mahlzeit am Morgen zu achten. Er sollte nicht mehr als 12 beziehungsweise 10 Stunden bei Diabetikerinnen und Diabetikern betragen.

Im Hinblick auf die Vermeidung von Mangeler-nährungskonstellationen und Exsikkosen ist neben einem ausreichenden und schmackhaften Speisen- und Getränkeangebot die Situation und Atmosphäre bei den Mahlzeiten bewusst zu gestalten. Wichtig ist ein Essplatz, der den Bedarfen der Bewohnerinnen und Bewohner entspricht (Auswahl von Geschirr und Besteck, ansprechend gedeckter Tisch, ansprechend

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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arrangiertes Tablett). Wichtiger Faktor darüber hinaus ist die Atmosphäre beim Essen (zum Beispiel ruhiger, freundlicher Service, keine störenden Geräusche, an-genehme Tischnachbarinnen und Tischnachbarn).

Auf welche speziellen Erfordernisse bei den Bewoh-nerinnen und Bewohner zu achten ist, ist aus der Pfle-geanamnese abzuleiten. Deshalb ist es wichtig, dass auch die verantwortliche Fachkraft für den Verpfle-gungsbereich über Informationen der Ist-Erhebung der Pflegesituation, wie Art und Umfang der Pflege-anamnese, Angaben zur Biografie und zu den Pfle-gezielen verfügt. Dies betrifft zum Beispiel folgende Fragen:

MDK-Frage 13.2 Gewicht, Größe, Ernährungszustand, Flüssig-keitsversorgung

MDK-Frage 13.3 Der Bewohner ist versorgt mit

a. Magensonde, PEG-Sonde, PEJ-Sonde

Korrespondierend mit diesen Fragen ist auch die MDK-Frage zur Prozess- und Ergebnisqualität zu sehen.

MDK-Frage 16.9Wird bei Bewohnen mit einer PEG-Sonde mit dieser Pflegesituation sachgerecht umgegan-gen?

MDK-Frage 14.3Ist eine Pflegeanamnese/Informationssamm-lung erstellt worden?

MDK-Frage 14.4 Enthält die Pflegeanamnese/Informationssamm-lung Angaben zur Biografie?

MDK-Frage 14.5Sind auf der Grundlage der Bedürfnisse, Pro-bleme/Defizite und Ressourcen/Fähigkeiten in-dividuelle Pflegemaßnahmen zur Erreichung der Pflegeziele geplant?

MDK-Frage 14.12Enthält der Pflegebericht Angaben zu Verände-rungen, Befindlichkeiten des Bewohners, Re-aktionen auf pflegerische Maßnahmen, Abwei-chungen von den geplanten Maßnahmen?

Ebenso ist es wichtig, Kenntnisse zu den Fragen der bewohnerbezogenen Aspekte der Prozess- und Er-gebnisqualität, die im Zusammenhang mit der Nah-rungs- und Flüssigkeitsaufnahme stehen, zu haben.

MDK-Fragen 16.1Wird bei Dekubitusgefahr mit dieser Situation sachgerecht umgegangen?

MDK-Frage 16.2Wird bei vorliegendem Dekubitus mit dieser Situation sachgerecht umgegangen?

Bei den erforderlichen Maßnahmen zur Dekubi-tusprophylaxe und im Umgang mit auftretendem Dekubitus ist auch eine angemessene Ernährung zu beachten (Eiweißgehalt der Speisen und Getränke, Flüssigkeitsbedarf). Entsprechende Angebote sind in Absprache mit der Pflege und unter Beachtung der Ess- und Trinkgewohnheiten der Bewohne-rinnen und Bewohner zu erstellen und anregend zu präsentieren.

MDK-Frage 16.8Wird bei Bewohnern mit Einschränkungen in der selbstständigen Nahrungs- und Flüssig-keitsaufnahme mit dieser Pflegesituation sach-gerecht umgegangen?

Bei Einschränkungen in der selbstständigen Nah-rungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist eine intensive Kooperation zwischen der Pflege und dem Verpfle-gungsbereich erforderlich. Dies betrifft geeignete Angebote von Speisen und Getränken sowie die Berücksichtigung von Essgewohnheiten, die Kon-sistenz und Präsentation der Nahrung.

In Übersichten über die angebotenen Mahlzeiten sollte die Art der jeweiligen Mahlzeiten und die An-

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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gebotszeiten festgehalten sein. Dabei sind auch Rege-lungen zu treffen, wie besonderen Bedürfnissen von Bewohnerinnen und Bewohnern nach Nahrungsmit-tel- und Flüssigkeitszufuhr Rechnung getragen wird.

In den Pflegeeinrichtungen wächst der Anteil der Bewohnerinnen und Bewohner mit demenziellen Erkrankungen. Entsprechend werden damit auch höhere Anforderungen an die Art und Weise des An-gebotes an Speisen und Getränke gestellt. Die ver-antwortliche Fachkraft des Verpflegungsbereiches muss daher auch über Informationen und Kenntnisse zu den entsprechenden MDK-Fragen verfügen.

MDK-Frage 16.10Wird bei Bewohnern mit gerontopsychia-trischen Beeinträchtigungen mit dieser Pflege-situation sachgerecht umgegangen?

MDK-Frage 16.11Werden geeignete Methoden im Umgang mit gerontopsychiatrisch beeinträchtigten Bewoh-nern angewendet?

Es sollte eine Verpflegungskonzeption für Bewohne-rinnen und Bewohner mit Demenz und mit Schluck-störungen erstellt werden:

Die Vermittlung von Kenntnissen an Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter über Demenz bezie-hungsweise Störungen im Ernährungsverhalten, Schluckbeschwerden, soweit dies für ihr Tätig-keitsfeld erforderlich ist.

Eine ernährungsphysiologische Handlungsemp-fehlung für Demenzkranke sollte beinhalten, bestehende Angebote an Speisen und Getränken zu verändern, Essenszeiten zu erweitern und auf die Bedürfnisse der demenzkranken Bewohne-rinnen und Bewohner anzupassen. Dazu gehört beispielsweise:

– Speisen und Getränke müssen einen hohen Wiedererkennungswert haben

– Werden nur wenige Speisen und Getränke ver-zehrt, ist der Speiseplan auf die Lebensmitteln auszurichten, die auch gegessen werden

– Bestehen Schwierigkeiten beim Essen mit Besteck, Mahlzeiten als Fingerfood anbieten

– Appetitliches Aussehen und ansprechendes Ambiente des Umfeldes/Tischkultur

– Zusätzliche Essensangebote bei Unterversor-gung außerhalb der Essenszeiten schaffen

Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter

Ständige Ergebniskontrolle und Dokumentation

Intensiver Austausch, Vernetzung mit den Pflege-diensten und Angehörigen

Kontaktpflege zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verpflegungsbereiches mit den Bewohnerinnen und Bewohnern

Von der Hauswirtschaftsleitung beziehungsweise den Verantwortlichen im Verpflegungsbereich soll-te Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern gepflegt werden, um deren Reaktionen/Zufrieden-heit mit den Verpflegungsdiensten zu erfahren und darauf entsprechend zu reagieren.

MDK-Fragen zur Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohnern mit dem Angebot der Verpflegung:

MDK-Frage 12.5Entspricht die Speisenversorgung in der Ein-richtung Ihren individuellen Wünschen?

MDK-Frage 12.6Können Sie beim Mittagessen zwischen ver-schiedenen Gerichten auswählen?

MDK-Frage 12.7Zu welchen Zeiten werden Ihnen folgende Mahlzeiten angeboten?

Frühstück

Mittagessen

Abendessen

Spätmahlzeiten

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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MDK-Frage 12.8Sind Sie mit den Essenszeiten zufrieden?

MDK-Frage 12.9Bekommen Sie Ihrer Meinung nach jederzeit ausreichend zuzahlungsfrei zu trinken angebo-ten?

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung wichtig in der Prüfsituation?

Die Hauswirtschaftsleitung sollte bei einer Prü-fung der Einrichtung durch den MDK über die im Hauswirtschaftkonzept beschriebenen Ziele, Leistungen und zu den jeweiligen Prozessen im Bereich Verpflegung Auskunft geben können.

Die Hauswirtschaftsleitung sollte die Leistungs-konzeption des Services kennen, in der folgende Punkte geklärt sein sollten:

– Erläuterungen zur Gestaltung des Service bezüglich bewohnerrelevante Aspekte wie Art der Präsentation, Informationen zu Speisen- und Getränkeangebot, Hinweise zu Hilfeleis-tungen

– Definition von Schnittstellen zwischen den Mitarbeitenden der unterschiedlichen Profes-sionen

Darstellung/Vorlage von Maßnahmen zur Quali-fizierung der Servicekräfte im Umgang mit Be-wohnerinnen und Bewohnern.

Der MDK richtet sein gezieltes Augenmerk auf Unter- und Mangelernährung, Ernährung bei De-menz sowie Kau- und Schluckbeschwerden.

Pflegerelevante Aspekte der Ernährung sind auch bei der Pflegeplanung und Pflegedokumentation sowie bei den bewohnerbezogenen Aspekten der Prozess- und Ergebnisqualität im Blick.

Hinweise zur möglichen Gliederung des Kapitels „Verpflegung“ enthält Anhang 1 „Eckpunkte für die Verpflegung“.

8.2 Hausreinigung

Damit sich Bewohnerinnen und Bewohner wohl-fühlen können und damit erforderliche Sauberkeits-normen eingehalten werden, müssen bei der Haus-reinigung die Räume, die Einrichtung (Mobiliar) und bauseitige Ausstattungen gereinigt, gepflegt und gegebenenfalls desinfiziert sowie Ordnungsar-beiten durchgeführt werden. Neben dem Grad der Verschmutzung und dem Anspruchsniveau stellt vor allem das Infektionsrisiko einen Einflussfaktor auf die Art und Häufigkeit der Reinigung sowie die Art des Mitteleinsatzes dar. In den verschiedenen Raumarten sind die Reinigungsarten und -häufig-keiten abhängig vom Raumprogramm, Bewohner-zustand, Raumfrequentierung und Art der Nutzung. Bezüglich des Umfangs der zu erledigenden Rei-nigungsarbeiten wird unterschieden zwischen der Unterhaltsreinigung, Grundreinigung und Sonder-reinigung.

Im Kontext einer bewohnerorientierten Hauswirt-schaft wird besonders die Reinigung der Bewohner-zimmer auf die individuellen Bedarfe und Vorlieben der Bewohnerinnen und Bewohner ausgerichtet: zum Beispiel Abstimmung der Reinigungszeiten, Beteiligung bei der Reinigung, Unterstützung der Bewohnerin/des Bewohners bei der Reinigung des Zimmers, Reinigungsarbeiten werden immer von den gleichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgeführt.

MDK-Frage 5.5Liegt ein geeignetes schriftliches Konzept zur hauswirtschaftlichen Versorgung vor?

b. Aussagen zur Leistungsgestaltung Hausrei-nigung

Das Leistungskonzept der Hausreinigung leitet sei-ne Ziele und Grundsätze aus dem Leitbild der Ein-richtung ab.

Als Nachweis und Aussage zur Hausreinigung kön-nen Leistungsbeschreibungen und Revierpläne die-nen. Siehe zum Beispiel die Erläuterungen im An-hang zu „Eckpunkte der Hausreinigung“ und Abb. 3.

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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MDK-Frage 8.1Ist der Gesamteindruck der Einrichtung im Hinblick auf Sauberkeit und Hygiene gut? (zum Beispiel optische Sauberkeit, Ordnung, Geruch)

a. im Eingangsbereich

b. in Bewohnerzimmer(n)

c. in Dienstzimmer(n)

d. in Sanitätsräume(n)

e. in Aufenthaltsräume(n) der Bewohner

f. bei Hilfsmitteln

g. bei Kleidung der Mitarbeiter

h. räumliche Trennung von Arbeits-, sonstigen Hilfsmitteln und Wäsche in rein und unrein

Sauberkeit und Ordnung sind für jede Einrichtung ein Aushängeschild. Eine regelmäßige sachkun-dige Reinigung ist Grundlage für die allgemeine Hygiene und Sicherheit vor Infektionen. Neben der geplanten und regelmäßigen Reinigung sind Rege-lungen zu treffen, dass aktuelle Verschmutzungen sofort beseitigt werden. Verwendung und richtige Dosierung von Reinigungsmitteln sind nicht nur maßgeblich für eine saubere Atmosphäre, sie haben auch Auswirkungen auf den Geruch in der Einrich-tung. Die Reinigungsqualität ist wesentlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abhängig, die di-ese Aufgaben ausführen. Wichtig ist dabei, dass die Wünsche und Gewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner beachtet werden.

MDK-Frage 8.2Gibt es in der Pflegeeinrichtung ein angemes-senes Hygienemanagement?

a. innerbetriebliche Verfahrensanweisungen zur Desinfektion und Umgang mit Sterilgut

b. Reinigung und Ver- und Entsorgung konta-giöser oder kontaminierter Gegenstände

c. Durchführung innerbetrieblicher Verfahrens-anweisungen wird regelmäßig überprüft

d. innerbetriebliche Verfahrensanweisungen sind Mitarbeitern bekannt

e. alle im Rahmen des Hygienemanagements erforderlichen Desinfektionsmittel sind vor-handen

Jede Einrichtung muss ein Hygienekonzept auf-stellen, das Reinigungs-, Desinfektions- und Ent-sorgungspläne beinhaltet. Dabei ist es notwendig, jeweils Intervalle für die Durchführung der verschie-denen Tätigkeiten zu definieren und Verantwortliche zu benennen. Zu beachten ist, dass rechtliche Vor-gaben, beispielsweise des Infektionsschutzgesetzes oder der Richtlinien des Robert Koch-Institutes eingehalten und Maßnahmen des Arbeitsschutzes, zum Beispiel das Tragen von Schutzkleidung, be-rücksichtigt werden. Die Mitarbeitenden in der Hauswirtschaft müssen über die im Hygienekonzept festgehaltenen Sachverhalte belehrt und geschult werden.

Die Tätigkeiten der Hausreinigung finden im unmit-telbaren Bewegungsraum der Bewohnerinnen und Bewohner statt und haben Auswirkungen auf deren Sicherheit bei der Mobilität. So ist beispielsweise beim Pflegen von Böden auf die Beschaffenheit der Bodenoberfläche, Nässe und gegebenenfalls entste-hende Glätte zu achten. Es sind Maßnahmen zu tref-fen, um das Risiko des Ausrutschens und des Stür-zens zu vermeiden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass hauswirtschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Kenntnisse zum Thema Sturz-risiko und den umgebungsbedingten Gefahren in Räumen und Gebäude verfügen, um entsprechende präventive Maßnahmen zu treffen.

In der Hausreinigung sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauswirtschaft wichtige Bezugsper-sonen für die Bewohnerinnen und Bewohner. Für ihre Arbeit ist es wichtig, dass sie rechtzeitig über den Einzug neuer Bewohnerinnen und Bewohner informiert werden und deren Vorlieben und Abnei-gungen im Bereich der Reinigung kennen. Unerläss-lich ist die regelmäßige und zeitnahe Information über Krankheitsphasen, Abwesenheiten und in Ster-bephasen.

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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Die folgenden MDK-Fragen sind daher auch für den Bereich der Hausreinigung zu beachten.

MDK-Fragen 13.6Sturzrisiko

MDK-Frage 16.5 Wird bei Bewohnern mit einem Sturzrisiko mit dieser Pflegesituation sachgerecht umge-gangen?

c. geeignete Ziele und erforderliche Maßnah-men geplant (zum Beispiel sichere Umge-bung, Beleuchtung, Möbel, Schuhe, gegebe-nenfalls zusätzliche Kontrollgänge, Übungen zur Steigerung der Kraft und Balance, Ein-satz geeigneter Hilfsmittel, Beratung der Be-wohner beziehungsweise ihrer Angehörigen hinsichtlich Risiken und Maßnahmen)

MDK-Fragen zur Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit der Hausreinigung:

MDK-Frage 12.16Entspricht die Hausreinigung Ihren Erwar-tungen?

Um die Bedeutung der Reinigung und Sauberkeit für Bewohnerinnen und Bewohner und deren Ge-wohnheiten zu beachten, sind Informationen über Bedürfnisse, Kompetenzen und Kenntnisse der Bio-grafie erforderlich. In diesem Zusammenhang sind auch die MDK-Fragen zum Pflegeprozess für die Verantwortlichen der Hausreinigung wichtig.

MDK-Frage 14.3Ist eine Pflegeanamnese/Informationssamm-lung erstellt worden?

c. Bedürfnisse, Wünsche, Abneigungen

d. Aktuelle Ressourcen/Fähigkeiten

MDK-Frage 14.4Enthält die Pflegeanamnese/Informationssamm-lung Angaben zur Biografie?

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung in der Prüfsituation wichtig?

Die Hauswirtschaftsleitung sollte die Leistungs-konzeption zum Thema Hausreinigung kennen, in der folgende Punkte geklärt sein sollten:

– Art und Umfang der Reinigung im individuel-len und gemeinschaftlichen Wohnbereich

– Zeitlicher Rahmen für die Arbeitsausführung mit Freiräumen für eine flexible Gestaltung im Hinblick auf Bewohnerbefindlichkeiten und -wünsche (Beachtung des Tagesablaufes wie Ruhe- und Schlafzeiten, Wahrung der Intim-sphäre, Berücksichtigung der Wünsche)

– Sachgerechte Durchführung der Reinigung, zum Beispiel durch Prozessbeschreibungen und/oder Arbeitsanweisungen

– Aussagen, ob im individuellen Wohnbereich Reinigungstätigkeiten im Rahmen einer akti-vierenden Pflege/Hauswirtschaft in Abstim-mung ganz oder teilweise von Bewohnerinnen und Bewohnern übernommen werden können (abhängig vom Wohnkonzept), inklusive der Bereitstellung der hierfür erforderlichen Rei-nigungsgeräte, -mittel und -utensilien unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften

– Betriebsanweisungen nach der Gefahrstoffver-ordnung, die den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern bekannt sind

– Regelmäßige Überprüfung der Reinigungs-ergebnisse anhand von Checklisten bezie-hungsweise Kontrollen der verantwortlichen Fachkraft

Hinweise zur möglichen Gliederung des Kapitels „Hausreinigung“ enthält Anhang 1 „Eckpunkte für die Hausreinigung“.

8.3 Wäscheversorgung

Aus Bewohnersicht ist im Hinblick auf den Wä-scheservice wichtig, dass hygienisch einwandfreie Wäsche, Bekleidung und Bettausstattung in der er-forderlichen Art, Qualität und Menge zum richtigen Zeitpunkt am jeweiligen Ort der Versorgung vorhan-

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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den sind. Dazu gehören die Bereitstellung und Rei-nigung der hauseigenen Wäsche sowie das Waschen der Bewohnerwäsche und deren Bekleidung. Zu be-achten ist auch, dass Wäsche und Bekleidung eine große Bedeutung für das persönliche Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner hat. Die Qualität der Wäscheversorgung ist von Art und Menge der vorhandenen Wäsche, von einwandfreier Sauber-keit, Hygiene und dem werterhaltenden Prozess des Wäschekreislaufes abhängig.

MDK-Frage 5.5Liegt ein geeignetes schriftliches Konzept zur hauswirtschaftlichen Versorgung vor?

e. Aussagen zur Leistungsgestaltung Wäsche-service

Die Darstellung des Konzeptes zum Wäscheservice sollte die Grundsätze für das Angebot und die Dienst-leistungen im Bereich Wäsche und Bekleidung ent-halten. Bedarfsgerechte und zweckmäßige Textilien werden für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für Wohn-, Pflege- und Funktionsbereiche in erforder-licher Qualität (Art und Menge) bereitgestellt. Dabei sollten – so weit wie möglich – die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv mit einbezogen werden. Siehe zum Beispiel die Erläuterungen im Anhang zu „Eck-punkte des Wäscheservice“ und Abb. 3.

MDK-Frage 2.2Wird bei der Gestaltung der Wohnräume den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner nach Privatheit und Wohnlichkeit Rechnung getragen?

f. Mitnahme Wäsche möglich

Die Möglichkeit, eigene Wäsche zu nutzen, sollte grundsätzlich gegeben sein. Zu bedenken ist, dass sowohl die Art der Textilien als auch deren Eigen-schaften für die Waschverfahren geeignet sein müs-sen, da sonst zusätzlicher Aufwand oder Textilschaden entstehen. Darzulegen ist, inwieweit Bewohnerinnen und Bewohner außer ihrer persönlichen Wäsche und Kleidung auch eigene Bettwäsche und Heimtextili-en benutzen können. Dabei ist zu klären, wer für die

Reinigung und Pflege der Privatwäsche zuständig ist (die Bewohnerinnen und Bewohner selbst oder deren Angehörige), wenn dies nicht im Heimvertrag ver-ankert ist. Erforderlichenfalls bestehen Vorgaben für Textilien bezüglich deren Pflegeeigenschaften (zum Beispiel Materialien der Bettwäsche, die für be-stimmte Waschverfahren geeignet sein müssen).

MDK-Fragen zur Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit der Wäscheversorgung:

MDK-Frage 12.4Fragen die Mitarbeiter der Pflegeeinrichtung Sie, welche Kleidung Sie anziehen möchten?

MDK-Frage 12.17Erhalten Sie die zum Waschen abgegebene Wäsche zeitnah, vollständig und in einwand-freiem Zustand aus der Wäscherei zurück?

Die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewoh-ner mit ihrer Wäsche und Bekleidung ist Ausdruck ihrer Persönlichkeit, geprägt durch ihre Biografie. Der Zustand der Kleidung trägt zur Akzeptanz/In-tegration der Bewohnerinnen und Bewohner in der Gruppe bei. Um diese Bedeutung der Wäsche und Kleidung für Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Gewohnheiten/Vorlieben für bestimmte Texti-lien zu beachten, sind Informationen über Bedürf-nisse, Kompetenzen und Kenntnisse der Biografie erforderlich. In diesem Zusammenhang sind auch die MDK-Fragen zum Pflegeprozess für die Verant-wortlichen des Wäscheservices wichtig.

MDK-Frage 14.3Ist eine Pflegeanamnese/Informationssamm-lung erstellt worden?

g. Bedürfnisse, Wünsche Abneigungen

h. Aktuelle Ressourcen/Fähigkeiten

MDK-Frage 14.4Enthält die Pflegeanamnese/Informationssamm-lung Angaben zur Biografie?

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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Was ist für die Hauswirtschaftsleitung in der Prüfsituation wichtig?

Die Hauswirtschaftsleitung sollte die Leistungs-konzeption der Wäscheversorgung kennen, in der folgende Punkte geklärt sein sollten:

– Was beinhaltet die Grundversorgung mit Wäsche und welche Zusatzleistungen werden angeboten?

– Welche Wäscheteile werden zur Verfügung gestellt, welche Wäscheteile werden wie oft gewechselt und turnusmäßig oder nach Bedarf wo gewaschen unter Beachtung der Anforde-rung, dass immer ausreichend Bewohnenden-wäsche zur Verfügung steht?

– Welche Regelungen zur Kennzeichnung von Privatwäsche gibt es?

– Inwieweit werden Instandhaltungsarbeiten von Bewohnerinnen und Bewohnern beziehungs-weise ihren Angehörigen, von der Einrichtung oder von Dritten durchgeführt?

– Wie sind die Kompetenzen für die Wäschebe-schaffung der Bewohnerinnen und Bewohner und gegebenenfalls Entscheidungsbefugnisse über die Entsorgung beziehungsweise Weiter-verwendung von Textilien geregelt?

Hinweise zur möglichen Gliederung des Kapi-tels „Wäscheversorgung“ enthält Anhang I „Eck-punkte für die Wäscheversorgung“.

8.4 Hausgestaltung

Die Gestaltung des Eingangsbereiches, der Gemein-schaftsräume und der individuellen Wohnbereiche sind entscheidend für die Akzeptanz durch Bewoh-nerinnen und Bewohner, Angehörige, Gäste oder auch Vertreterinnen und Vertreter von Aufsichtsins-titutionen/Kontrollinstanzen. Die Hauswirtschaft sorgt für eine Gestaltung der Atmosphäre in Wohn- und Gemeinschaftsräumen, die den Vorstellungen der Bewohnerinnen und Bewohner entspricht. So sollen in der Pflegeeinrichtung die Wohnräume wohnlich eingerichtet sein und auch die öffentlichen Verkehrsflächen, die Gemeinschaftsräume sowie die

Wohnraumflächen der Wohngruppen mit Bildern, Pflanzen und sonstigem Hausschmuck ausgestaltet werden.

Bei Bewohnerinnen und Bewohnern mit einer de-menziellen Erkrankung kommt der Gestaltung der Wohnräume eine besondere Bedeutung zu. Im Vor-dergrund stehen Räumlichkeiten, die dazu beitra-gen, sich geborgen und sicher zu fühlen. Gestaltung im Sinne der Milieutherapie wie zum Beispiel Mö-bel aus zurückliegenden Jahrzehnten, Einrichtung hauswirtschaftlicher Betätigungsfelder, Bilder mit ausgewählten Motiven kann für einzelne Bewoh-nerinnen und Bewohner eine fördernde Wirkung haben. Allgemeingültige Regeln können nicht for-muliert werden, da hier die Reaktionen sehr unter-schiedlich sein können.

In der Frage zum schriftlichen Konzept der haus-wirtschaftlichen Versorgung (MDK-Frage 5.5.) wird nicht die Darstellung der Hausgestaltung gefordert, dies erfolgt bei der Erhebung der „Allgemeinen An-gaben“. „Hausgestaltung“ ist ein Bereich, der zur „Unterkunft“ gehört und liegt damit im Aufgaben-bereich der Hauswirtschaft. Planung und Koordinie-rung der Hausgestaltung gehören damit zum Tätig-keitsbereich der Hauswirtschaftsleitung.

MDK-Frage 2.2Wird bei der Gestaltung der Wohnräume den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner nach Privatheit und Wohnlichkeit Rechnung getragen?

a. Individuelle Gestaltung des Zimmers (Ein-bettzimmer) beziehungsweise von Teilen des Zimmers (Mehrbettzimmer) mit eige-nen Möbeln möglich

b. Mitnahme persönlicher Gegenstände/Erin-nerungsstücke möglich

Für die Hausgestaltung sollte jede Einrichtung ein Wohn- und Gestaltungskonzept erstellen, welches die Qualitätsziele und das Leistungsangebot bein-haltet und im Einklang mit dem Gesamtkonzept der Einrichtung steht.

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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Zudem ist den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner nach räumlicher Orientierung, Wohnlichkeit und jahreszeitlicher Orientierung bei der alten- und behindertengerechten Gestaltung der Einrichtung Rechnung zu tragen. Sie sind dabei so-weit wie möglich in die Gestaltung des Hauses ein-zubeziehen.

Siehe zum Beispiel die Erläuterungen im Anhang zu „Eckpunkte zur Hausgestaltung“ und Abb. 3.

MDK-Frage 2.3Bezüglich der strukturellen Anforderungen an die Versorgung von Bewohnern mit geronto-psychiatrischen Beeinträchtigungen trifft für die Einrichtung folgendes zu?

b. identifikationserleichternde Milieugestal-tung in Zimmern und Aufenthaltsräume

c. angemessene Beleuchtung in den unter-schiedlichen Wohn- und Aufenthaltsberei-chen

d. individuelle Orientierungshilfen

Die Gestaltung der Wohnbereiche sollte biografie-orientiert ausgerichtet werden. Bewohnerzimmer und Gemeinschaftsräume können mit Möbeln aus häuslicher Umgebung entsprechend dem „Zeit-geist“ und der Lebenssituation der Bewohnerinnen und Bewohner gestaltet werden.

Dies erfordert Kenntnis über Bedürfnisse und Kom-petenzen der Bewohnerinnen und Bewohner sowie Informationen über deren Biografie. In diesem Zu-sammenhang sind auch die MDK-Fragen zum Pfle-geprozess für die Hauswirtschaftsleitung wichtig.

MDK-Frage 14.3Ist eine Pflegeanamnese/Informationssamm-lung erstellt worden?

MDK-Frage 14.4Enthält die Pflegeanamnese/Informationssamm-lung Angaben zur Biografie?

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung wichtig in der Prüfsituation?

Die Hauswirtschaftsleitung sollte die Leistungs-konzeption zur Hausgestaltung kennen, in der folgende Punkte geklärt sein sollten:

– Die Einrichtung muss sicherstellen, dass die Wohnräume der Bewohnerinnen und Bewoh-ner wohnlich ausgestaltet sind und Privat-sphäre bieten. Dies wird beispielsweise durch die Möglichkeit zur Mitnahme persönlicher Gegenstände unterstützt.

– Zuständigkeiten für die Gestaltung der räum-lichen Orientierung, wie Farbgebung, Bilder und Dekors und die Zuständigkeit der Haus-wirtschaft, des Sozialen Dienstes, der Pflege, der Haustechnik und der Bewohnerinnen und Bewohner sind zu regeln.

– Es sollte ein Rahmen- und Mitteleinsatzplan für die jahreszeitliche Gestaltung des Hauses vorliegen.

Hinweise zur möglichen Gliederung des Kapitels „Hausgestaltung“ enthält Anhang I „Eckpunkte für die Hausgestaltung“.

8.5 Haustechnik

Für die Zufriedenheit und Sicherheit der Bewoh-nerinnen und Bewohner ist wichtig, dass in einer Einrichtung Geräte und technische Anlagen instand gehalten und Außenanlagen und Verkehrswege ge-pflegt werden, dies sind in der Regel Aufgaben der Haustechnik, die zur „Unterkunftsversorgung“ ge-hören und dem Bereich der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen zugeordnet sind.

Darüber hinaus sind die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter der Haustechnik für die Bewohnerinnen und Bewohner wichtige Ansprechpartner beim Ein-zug in die Einrichtung und im Falle von Reparaturen und in den Zimmern notwendigen Veränderungen. Im Falle des Todes sind Dienstleistungen der Haus-technik unverzichtbar für die Angehörigen.

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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Eine Leistungsbeschreibung der Haustechnik ist Teil jedes Hauswirtschaftskonzeptes, auch wenn der MDK keine diesbezüglichen Fragen stellt. In der Prü-fungsanleitung zur MDK-Frage 5.5 wird in der Kom-mentierung lediglich ausgeführt: „Im Versorgungs-konzept sind die Grundsätze der Leistungsgestaltung zu den einzelnen Bereichen der Unterkunft und der Verpflegung (Verpflegung, Hausreinigung, Wäsche-service, Hausgestaltung, Haustechnik) schriftlich darzulegen.“

Für den Bereich der Haustechnik sollte auch ein schriftliches Konzept vorliegen, welches die Quali-tätsziele und das Leistungsangebot der Haustechnik beinhaltet und mit dem Gesamtkonzept der Einrich-tung abgestimmt ist. Siehe zum Beispiel die Erläu-terungen im Anhang zu „Eckpunkte der Haustech-nik“ und Abb. 3.

Was ist für die Hauswirtschaftsleitung wichtig in der Prüfsituation?

Die Hauswirtschaftsleitung sollte die Leistungs-konzeption zur Haustechnik kennen, in der fol-gende Punkte geklärt sein sollten:

– Pläne zur Instandhaltung sowie Wartung von Geräten und technischen Anlagen sollten vor-liegen.

– Maßnahmen sind darzulegen, die sicherstel-len, dass Schäden/Störungen im Wohnumfeld der Bewohnerinnen und Bewohner möglichst schnell erkannt und beseitigt werden, und dass das Funktionieren technischer Geräte gewähr-leistet wird.

– Für die innerbetriebliche Ver- und Entsorgung ist ein reibungsloser Ablauf zu gewährleisten.

– Außenanlagen sollten so ansprechend und zweckmäßig gestaltet sein, dass die Aktivitä-ten der Bewohnerinnen und Bewohner geför-dert werden.

Hinweise zur möglichen Gliederung des Kapitels „Haustechnik“ enthält Anhang 1 „Eckpunkte für die Haustechnik“.

Die hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche im Einzelnen

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�� Diakonie Texte 22.2007

1 Eckpunkte für die Verpflegung

Bewohnerprofile Ausgangslage

Bedarfe

Wünsche

Erfordernisse

Ziele der Verpflegung23

Bewohnerbezogene Ziele:

– Gesunderhaltung beziehungsweise Besserung der körperlichen und geistigen Leistungsfä-higkeit von Bewohnerinnen und Bewohnern und Gästen

– Steigerung von Lebensqualität und Lebens-freude durch Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Wünsche

– Gewährleistung eines bedarfsgerechten, ernäh-rungsphysiologisch hochwertigen, hygienisch einwandfreien und schmackhaften Nahrungs-angebotes (das heißt auch umweltbewusste Lebensmittelauswahl, Einsatz von möglichst naturbelassenen Produkten aus regionalem Anbau)

– Berücksichtigung von ethischen und kulturel-len Werten von Bewohnerinnen und Bewoh-nern und Gästen

– Förderung der Selbstständigkeit und Mithilfe in Bezug auf Nahrungszubereitung und -auf-nahme

�� Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen: Leitfaden zur Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses der hauswirtschaftlichen Dienste in stationären Einrichtungen, Münster 2001. / Caritasverband für die Diözese Münster e.V.: Leistungsbeschreibung für den Bereich Hauswirtschaft. Projekt „Zukunftsfähigkeit der stationären Altenhilfeeinrichtungen“. Eine Arbeitshilfe für die stationäre Altenhilfe, Münster, 2004.

– Inanspruchnahme von Wahlmöglichkei-ten zum Ort der Speisen- und Getränke-einnahme zur Förderung des individuellen Wohlbefindens

– Gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten jedes Tischgastes in einer angenehmen und akzeptierten Umgebung (in der er/sie sich wohl fühlt), die einer bewohnergerechten Ess- und Tischkultur entspricht

– Risiken einer unzureichenden Aufnahme von Speisen und Getränken werden erkannt und eine angemessene Hilfestellung beziehungs-weise Behandlung ist sichergestellt

Mitarbeiterbezogene Ziele:

– Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter

– Gewährleistung der Arbeitssicherheit und ergonomisch gestalteter Arbeitsplätze (zum Beispiel Vermeidung von unnötigen Wegen und häufigem Klimawechsel, Ausgleich von körperlich belastenden Tätigkeiten)

– Verfügbarkeit von zweckmäßigen und ein-wandfreien Betriebs- und Hilfsmitteln

– Mitarbeiterorientierte Gestaltung der Arbeits-inhalte und Arbeitszeiten

– Reibungsloser Arbeitsablauf durch festgeleg-ten Arbeitsablaufplan

– Förderung von Selbstständigkeit und Motivation

– Unterstützung und Förderung eines bewohner-orientierten Verhaltens, Toleranz und Hilfsbe-reitschaft im Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern

– Engagement und Freude im Umgang mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Interesse an deren Wohlbefinden

Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

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22.2007 Diakonie Texte ��

– Anerkennung der „geleisteten“ Arbeit und Förderung der Fähigkeiten und Persönlich-keitsentwicklung

Einrichtungsbezogene Ziele:

– Sicherstellung eines bedarfsgerechten Angebotes durch Einhaltung eines sinnvollen und ökonomi-schen Arbeitsablaufes (zum Beispiel effektive Zeiteinteilung und Zeitnutzung, ressourcenscho-nender Einsatz von Nahrungsmitteln, Wasser, Energie und Reinigungsmitteln etc.)

– Werterhaltung von Geräten und Betriebsmitteln

– Zweckmäßige Ausstattung der Küchenräume

– Qualitätssicherung und -weiterentwicklung

– Einhaltung der Fürsorgepflicht für Mitarbeiterin-nen/Mitarbeiter zur Erhaltung ihrer Gesundheit und Arbeitskraft und somit zur Vermeidung/Verringerung von Arbeitsausfallzeiten

– Positives Image bei Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und in der Öffent-lichkeit durch ein qualitativ hochwertiges Leis-tungsangebot

Kommunikation und Information kücheninterne Kommunikation

Information und Beratung des Services zur Dar-reichung der Speisen und Getränke

Regelkommunikation mit der Pflege (zum Bei-spiel Fallbesprechungen)

Regelkommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern (zum Beispiel Speiseplanung)

Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner

Produktion und Bereitstellung

Speisen- und Getränkeangebot Mahlzeiten- (Anzahl, Leistungen)planung

Speiseplanung (Rhythmus, Bewohnerinnen- und Bewohnerbeteiligung)

Wahlmöglichkeiten (Auswahlmenüs, Wunschkost)

Diäten (insbesondere bei Diabetes mellitus, Man-gel- und Unterernährung, Kau- und Schluckbe-schwerden in Ergänzung einer PEG)

Sonderkostformen (insbesondere Speisen- und Getränkeangebot bei Demenz, religiösen und kulturellen Erfordernissen)

Wunschkost

Getränkeangebot (Art und Erreichbarkeit)

Spezifikation der Lebensmittelauswahl (Convi-niencegrad, kontrollierter Anbau/Produktion, re-gionale Produkte)

Anforderungen an die Mahlzeiten (Biografieori-entierung, Ernährungsphysiologie, Abwechslung, jahreszeitliche Orientierung)

Ernährungsberatung (Angebote der Beratung und Unterstützung bei der Auswahl an Speisen und Getränken, Beratung bei Diäten, Beratung bei Unverträglichkeiten und Allergien)

Therapieergänzende Maßnahmen bei Mangel- und Unterernährung

Angebote der Alltags- und Lebensweltorientie-rung (Kochen in den Wohngruppen, mobile Ver-pflegungsangebote)

Präsentation der Mahlzeiten Tablettsystem

Schöpfsystem

Büfett

Tellerservice

Mahlzeiteneinnahme Orte der Mahlzeiteneinnahme (zentral (Speisesaal/

Restaurant), dezentral (Wohngruppe/Zimmer))

Essenszeiten/Zeiträume

Speiseraumgestaltung

Weitere Angebote Jahreszeitliche Feste

Feste der Bewohnerinnen und Bewohner

Zusatzleistungen im Bereich der Verpflegung

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 60: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

�0 Diakonie Texte 22.2007

Kooperationen Intern: Küche/Service/Pflege/Sozialer Dienst

Extern: Einkauf, Caterer, …

Organisationsform Bewirtschaftungsform

– Eigenregie

– Fremdregie

Räume und Ausstattung– Bauliche Bedingungen und Küchentechnik

Beschaffung– direkt durch die Einrichtung

– zentral durch eine Einkaufsgemeinschaft

Produktion– Cook and Serve

– Cook and Chill

– Regeneration ergänzt durch selbst hergestellte Komponenten

– Verteilerküche

– Keine eigene Produktion

– Verpflegung Dritter

Mahlzeitenservice – Service in den zentralen Speiseräumen

Organisationsform Service am Platz

Service am Tisch

Büfett

Vorgehaltenes Leistungsangebot Anforderungen an den Service (Serviertechniken,

Bewohnerorientierung, Biografieorientierung)

Unterstützung bei Essen und Trinken

Beratung (Angebote der Beratung und Unterstüt-zung bei der Auswahl an Speisen und Getränken, Beratung bei Diäten, Beratung bei Unverträglich-keiten und Allergien)

Service bei Desorientierung

Service bei Demenz

Service bei Kau- und Schluckstörungen

Maßnahmen bei einer Mangel- beziehungsweise Unterernährung

Angebote der Alltags- und Lebensweltorientie-rung (beispielsweise Kennzeichnung der Speisen am Büfett, Beteiligung beim Tischdecken und Servieren, Dekoration von Tischen)

Mahlzeiteneinnahme Essenszeiten/Zeiträume

Zusammensetzung der Tischgemeinschaften

Speiseraumgestaltung

Weitere Angebote Jahreszeitliche Feste

Feste der Bewohnerinnen und Bewohner

Kiosk

Cafeteria/Café

KooperationenKüche/Service/Pflege/Sozialer Dienst

Mahlzeitenservice – Service in den Stationen/Wohngruppen

Organisationsform Service am Platz

Service am Tisch

Gemeinsame Mahlzeiten

Büfett

Service im Zimmer

Vorgehaltenes Leistungsangebot Anforderungen an den Service

Unterstützung bei Essen und Trinken

Beratung (Angebote der Beratung und Unterstüt-zung bei der Auswahl an Speisen und Getränken, Beratung bei Diäten, Beratung bei Unverträglich-keiten und Allergien)

Service bei Desorientierung

Service bei einer Demenz

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 61: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

22.2007 Diakonie Texte �1

Service bei Kau- und Schluckstörungen

Maßnahmen bei einer Mangel- beziehungsweise Unterernährung

Angebote der Alltags- und Lebensweltorientie-rung (begleitete Mahlzeiten, gemeinsames Tisch-decken, gemeinsames Spülen)

Mahlzeiteneinnahme Essenszeiten/Zeiträume

Zusammensetzung der Tischgemeinschaften

Speiseraumgestaltung

Weitere Angebote Jahreszeitliche Feste

Feste der Bewohnerinnen und Bewohner

2 Eckpunkte für die Hausreinigung

Bewohnerprofile Ausgangslage

Bedarfe

Wünsche

Erfordernisse

Ziele des Dienstleistungsbereichs Reinigungsleistungen24

Bewohnerbezogene Ziele:

– Bereitstellung einer ansprechenden und saube-ren Atmosphäre in der gesamten Einrichtung

– Steigerung von Lebensqualität durch Schaf-fung eines wohnlichen Umfeldes

– Gewährleistung eines reibungslosen Ablaufes

– Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Gewohnheiten von Bewohnerinnen und Bewohnern

�� Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen: Leitfaden zur Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses der hauswirtschaftlichen Dienste in stationären Einrichtungen, Münster 2001. / Caritasverband für die Diözese Münster e.V.: Leistungsbeschreibung für den Bereich Hauswirtschaft. Projekt „Zukunftsfähigkeit der stationären Altenhilfeeinrichtungen“. Eine Arbeitshilfe für die stationäre Altenhilfe, Münster, 2004.

– Förderung der Selbstständigkeit und Mithilfe in der Reinigungsleistung

– Verwendung und richtige Dosierung gesund-heitsunbedenklicher Reinigungsmittel

Mitarbeiterbezogene Ziele:

– Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter

– Gewährleistung der Arbeitssicherheit

– Verfügbarkeit von zweckmäßigen und ein-wandfreien Betriebs- und Hilfsmitteln

– Mitarbeiterorientierte Gestaltung der Arbeits-inhalte und Arbeitszeiten

– Reibungsloser Arbeitsablauf durch festgeleg-ten Reinigungsplan

– Förderung von Selbstständigkeit und Motiva-tion

– Unterstützung und Förderung eines bewohner-orientierten Verhaltens, Toleranz und Hilfsbe-reitschaft im Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern

– Engagement und Freude im Umgang mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Interesse an deren Wohlbefinden

– Anerkennung der „geleisteten“ Arbeit und Förderung der Fähigkeiten und Persönlich-keitsentwicklung

Einrichtungsbezogene Ziele:

– Sicherstellung eines bedarfsgerechten Ange-botes durch Einhaltung eines sinnvollen und ökonomischen Arbeitsablaufes (zum Beispiel effektive Zeiteinteilung und Zeitnutzung, res-sourcenschonender Einsatz von Wasser, Ener-gie und Reinigungsmitteln etc.)

– Werterhaltung und gute Pflege aller Einrich-tungsgegenstände, insbesondere der persön-lichen Gegenstände der Bewohnerinnen und Bewohner sowie aller Räume

– Qualitätssicherung und -weiterentwicklung

– Einhaltung der Fürsorgepflicht für Mitarbei-

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 62: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

�2 Diakonie Texte 22.2007

terinnen und Mitarbeiter zur Erhaltung ihrer Gesundheit und Arbeitskraft und somit zur Ver-meidung/Verringerung von Arbeitsausfallzeiten

– Positives Image bei Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und in der Öffent-lichkeit durch ein qualitativ hochwertiges Leis-tungsangebot

Kommunikation und Information Fachbereichsinterne Kommunikation

Regelkommunikation der Pflege (zum Beispiel Fallbesprechungen)

Regelkommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern

Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner

Vorgehaltenes Leistungsangebot der Reinigung Leistungsverzeichnis und Reinigungs- und Hygi-

eneplan für die

– Reinigung und Pflege der Bewohnerzimmer

– Reinigung und Pflege der Gemeinschaftsräume

– Reinigung und Pflege der Verkehrflächen und Funktionsräume

Regelung für notwendige Reinigungen außerhalb der Regelreinigung

Reinigung von Pflege von Zimmern von Ster-benden

Regelungen zum Infektionsschutz beziehungs-weise bei Infektionen

Regelungen zur Gewährleistung der Sicherheit (Sturzprophylaxe)

Angebote der Alltags- und Lebensweltorien-tierung (zum Beispiel Beteiligung von Bewoh-nerinnen und Bewohnern bei der Reinigung, Reinigung entsprechend der Wünsche von Be-wohnerinnen und Bewohnern)

Erweitertes Dienstleistungsangebot für zusätzliche Reinigungsleistungen zusätzliche Grundreinigung

Organisationsform Bewirtschaftungsform

– Eigenreinigung

– Teilvergabe

– Vollvergabe

– Zentrale Dienstleistungserbringung mit rotie-renden Arbeitsplätzen

– Zentrale Dienstleistungserbringung mit festen Arbeitsplätzen

– Dezentrale Dienstleistungserbringung

• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Teil des Wohngruppen- beziehungsweise Stati-onsteams

• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Teil des Hauswirtschaftsteams

Maschinen und Geräte

– Ausstattung mit Geräten und Maschinen

– Zentrale/dezentrale Aufbereitung der Reini-gungstextilien

3 Eckpunkte für die Wäscheversorgung

Bewohnerprofile Ausgangslage

Bedarfe

Wünsche

Erfordernisse

Ziele der Wäscheversorgung25

Bewohnerbezogene Ziele:

– Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewoh-ner und Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse in der Wäscheversorgung

�� Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen: Leitfaden zur Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses der hauswirtschaftlichen Dienste in stationären Einrichtungen, Münster 2001. / Caritasverband für die Diözese Münster e.V.: Leistungsbeschreibung für den Bereich Hauswirtschaft. Projekt „Zukunftsfähigkeit der stationären Altenhilfeeinrichtungen“. Eine Arbeitshilfe für die stationäre Altenhilfe, Münster, 2004.

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 63: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

22.2007 Diakonie Texte ��

– Bereitstellung von Wäsche, Bekleidung und Bet-tenausstattung in stets sauberem, einwandfreiem und gesundheitsunbedenklichem Zustand in der erforderlichen Art, Qualität und Menge

– Sicherstellung einer schonenden Wäschebe-handlung durch die richtige Auswahl und Dosierung der Waschmittel

– Förderung der Selbstständigkeit und Mithilfe in Bezug auf die Wäscheversorgung, zum Bei-spiel Verteilen und Falten der eigenen Wäsche

Mitarbeiterbezogene Ziele:

– Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter

– Gewährleistung der Arbeitssicherheit und ergonomisch gestalteter Arbeitsplätze (zum Beispiel erträgliche Klimabedingungen, Schutz vor belastenden Stoffen in Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln)

– Bereitstellung von Hauswäsche und Arbeits-kleidung in hygienisch einwandfreiem Zustand in der erforderlichen Art, Qualität und Menge

– Reibungsloser Arbeitsablauf durch festgeleg-ten Wäschepflege- und Wäscheverteilplan

– Förderung von Selbstständigkeit und Motiva-tion

– Unterstützung und Förderung eines bewohner-orientierten Verhaltens, Toleranz und Hilfsbe-reitschaft im Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern

– Engagement und Freude im Umgang mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Interesse an deren Wohlbefinden

– Anerkennung der „geleisteten“ Arbeit und Förderung der Fähigkeiten und Persönlich-keitsentwicklung

Einrichtungsbezogene Ziele:

– Sicherstellung eines bedarfsgerechten Ange-botes durch Einhaltung eines sinnvollen und ökonomischen Arbeitsablaufes (zum Beispiel effektive Zeiteinteilung und Zeitnutzung,

ressourcenschonender Einsatz von Wasser, Energie, Wasch-, Desinfektions-, Pflege- und Reinigungsmitteln und sonstigen Arbeitsgerä-ten und Arbeitsmaterialien)

– Verfügbarkeit von Wäsche und geringe Rück-laufzeiten im Wäschekreislauf

– Werterhaltung von Wäsche, Geräten und Betriebsmitteln

– Qualitätssicherung und -weiterentwicklung

– Einhaltung der Fürsorgepflicht für Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter zur Erhaltung ihrer Gesundheit und Arbeitskraft und somit zur Vermeidung/Verringerung von Arbeitsausfall-zeiten

– Positives Image bei Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und in der Öffent-lichkeit durch ein qualitativ hochwertiges Leis-tungsangebot

Kommunikation und Information Fachbereichsinterne Kommunikation

Regelkommunikation der Pflege (zum Beispiel Fallbesprechungen)

Regelkommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern

Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner

Vorgehaltenes Angebot in der Wäscheversorgung Reinigungs- und Pflegeleistungen bei Privatwä-

sche

– Flachwäsche

– Leibwäsche

– Oberbekleidung (maschinenwaschbar, nicht maschinenwaschbar)

Reinigungs- und Pflegeleistungen bei Objektwä-sche

– Flachwäsche

– Dienst- und Schutzkleidung der Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 64: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

�� Diakonie Texte 22.2007

Dauer des Wäschekreislaufs

Kennzeichnung der Privatwäsche

Regelungen zum Infektionsschutz beziehungs-weise bei Infektionen

Angebote der Alltags- und Lebensweltorientierung (individuelles Einräumen der persönlichen Klei-dung im Bewohnerzimmer, Besichtigung der Wä-scherei mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, Beteiligung bei Lege- und Sortierarbeiten, Bügeln von Wäsche und Kleidung in der Wohngruppe)

Erweitertes Dienstleistungsangebot für zusätzliche Wäscheversorgungsleistungen Änderung von Leibwäsche und Oberbekleidung

Hol- und Bringedienst chemische Reinigung

Organisationsform

Bewirtschaftungsform

– Teilvergabe

– Vergabe

– Zentrale Organisation der Wäschepflege

– (Teilweise) dezentrale Organisation der Wäsche-pflege

Maschinen und Geräte

– Ausstattung mit Geräten und Maschinen (zentral)

– Ausstattung mit Geräten und Maschinen (dezentral)

4 Eckpunkte für die Hausgestaltung

Bewohnerprofile Ausgangslage

Bedarfe

Wünsche

Erfordernisse

Ziele der Gestaltung des Wohnumfeldes26

Bewohnerbezogene Ziele:

– Schaffung einer ansprechenden und häuslichen Atmosphäre für Bewohnerinnen und Bewohner

– Förderung der sozialen Kontakte mit anderen Bewohnern und Gästen durch ein einladendes Ambiente

– Förderung der Mitgestaltung

– Sicherstellung eines bedarfsgerechten Wohn- und Unterkunftsangebotes für alle Aktivitäten (Schlafen, Pflege, Freizeit)

– Berücksichtung der individuellen Wünsche, der seniorengerechten Bedürfnisse sowie der jahreszeitlichen und religiösen Traditionen in der Wohnraumgestaltung

Mitarbeiterbezogene Ziele:

– Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter

– Gewährleistung der Arbeitssicherheit

– Verfügbarkeit von zweckmäßigen und anspre-chenden Gestaltungs-, Einrichtungsgegenstän-den und Möbeln

– Mitarbeiterorientierte Gestaltung der Arbeits-inhalte und Arbeitszeiten

– Förderung von Selbstständigkeit und Motiva-tion

– Unterstützung und Förderung eines bewohner-orientierten Verhaltens, Toleranz und Hilfsbe-reitschaft im Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern

– Engagement und Freude im Umgang mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Interesse an deren Wohlbefinden

– Anerkennung der „geleisteten“ Arbeit und Förderung der Fähigkeiten und Perönlichkeits-entwicklung

�� Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen: Leitfaden zur Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses der hauswirtschaftlichen Dienste in stationären Einrichtungen, Münster 2001. / Caritasverband für die Diözese Münster e.V.: Leistungsbeschreibung für den Bereich Hauswirtschaft. Projekt „Zukunftsfähigkeit der stationären Altenhilfeeinrichtungen“. Eine Arbeitshilfe für die stationäre Altenhilfe, Münster, 2004.

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 65: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

22.2007 Diakonie Texte ��

Einrichtungsbezogene Ziele:

– Sicherstellung eines bedarfsgerechten Ange-botes durch Einhaltung eines sinnvollen und ökonomischen Arbeitsablaufes (zum Beispiel effektive Zeiteinteilung und Zeitnutzung, res-sourcenschonender Einsatz von Wasser, Ener-gie und sonstigen Arbeitsmaterialien)

– Werterhaltung aller Einrichtungsgegenstände, insbesondere der persönlichen Gegenstände der Bewohnerinnen und Bewohner

– Qualitätssicherung und -weiterentwicklung

– Einhaltung der Fürsorgepflicht für Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter zur Erhaltung ihrer Gesundheit und Arbeitskraft und somit zur Ver-meidung/Verringerung von Arbeitsausfallzeiten

– Positives Image bei Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und in der Öffent-lichkeit durch ein qualitativ hochwertiges Leis-tungsangebot

Kommunikation und Information Regelkommunikation mit der Haustechnik

Regelkommunikation der Pflege (zum Beispiel Fallbesprechungen)

Regelkommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern

Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner

Vorgehaltenes Leistungsangebot der Hausgestaltung Ausstattung und Möblierung der Bewohnerzim-

mer und Gemeinschaftsräume

Dekorationen (entsprechend der Jahreszeit, bei Hausfesten)

Blumenpflege

Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner beim Einzug

Beratung und Beschaffung bei der Entwicklung von therapeutischen Milieus

Regelungen zur Gewährleistung der Sicherheit (Sturzprophylaxe)

Angebote der Alltags- und Lebensweltorientie-rung (zum Beispiel Beteiligung von Bewohne-rinnen und Bewohnern bei der Dekoration, bei der Blumenpflege)

Erweitertes Dienstleistungsangebot für zusätzliche Leistungen der Hausgestaltung Streichen der Bewohnerzimmer

Organisationsform Beratungsangebote

Ausführung: Planung und Beschaffung

5 Eckpunkte für die Haustechnik

Bewohnerprofile Ausgangslage

Bedarfe

Wünsche

Erfordernisse

Ziele der Haustechnik27

Bewohnerbezogene Ziele:

– Rechtzeitiges Erkennen und schnellstmögliches Beheben von möglichen Schäden im Wohnum-feld der Bewohnerinnen und Bewohner

– Verhinderung von möglichen Schäden durch rechtzeitiges Erkennen von möglichen Unfallge-fahren innerhalb und außerhalb des Gebäudes

– Gewährleistung von ständig funktionierenden technischen Anlagen

– Reibungsloser Ablauf der innerbetrieblichen Ver- und Entsorgung

– Förderung der Aktivität außerhalb des Gebäu-des durch ansprechende und bedarfsgerechte Außenanlagen

�� Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen: Leitfaden zur Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses der hauswirtschaftlichen Dienste in stationären Einrichtungen, Münster 2001. / Caritasverband für die Diözese Münster e.V.: Leistungsbesc hreibung für den Bereich Hauswirtschaft. Projekt „Zukunftsfähigkeit der stationären Altenhilfeeinrichtungen“. Eine Arbeitshilfe für die stationäre Altenhilfe, Münster, 2004.

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 66: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

�� Diakonie Texte 22.2007

Mitarbeiterbezogene Ziele:

– Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter

– Gewährleistung der Arbeitssicherheit: Rechtzei-tiges Erkennen von möglichen Unfallgefahren

– Verfügbarkeit von zweckmäßigen und funk-tionierenden Arbeitsmitteln nach den neuesten sicherheitstechnischen Erkenntnissen

– Reibungsloser, gut organisierter Arbeitsablauf in der Haustechnik

– Förderung von Selbstständigkeit und Motiva-tion

– Unterstützung und Förderung eines bewohner-orientierten Verhaltens, Toleranz und Hilfsbe-reitschaft im Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern

– Engagement und Freude im Umgang mit Bewohnerinnen und Bewohnern und Interesse an deren Wohlbefinden

– Anerkennung der „geleisteten“ Arbeit und Förderung der Fähigkeiten und Persönlich-keitsentwicklung

Einrichtungsbezogene Ziele:

– Sicherstellung einer am neuesten Qualitäts-standard orientierten Haustechnik

– Werterhaltung der technischen Ausstattung und der Außenanlagen

– Sicherstellung einer umweltschonenden und Kosten sparenden Bewirtschaftung

– Qualitätssicherung und -weiterentwicklung

– Einhaltung der Fürsorgepflicht für Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter zur Erhaltung ihrer Gesundheit und Arbeitskraft und somit zur Ver-meidung/Verringerung von Arbeitsausfallzeiten

– Positives Image bei Bewohnerinnen und Bewohnern, Angehörigen und in der Öffent-lichkeit durch ein qualitativ hochwertiges Leis-tungsangebot

Kommunikation und Information Regelkommunikation mit der Haustechnik

Regelkommunikation der Pflege (zum Beispiel Fallbesprechungen)

Regelkommunikation mit den Bewohnerinnen und Bewohnern

Beratung der Bewohnerinnen und Bewohner

Vorgehaltenes Leistungsangebot der Haustechnik Leistungen bei Einzug/Auszug der Bewohne-

rinnen und Bewohner

Reparaturen und Instandhaltungsleistungen in den Bewohnerzimmern

Pflege und Instandhaltung Versorgung und Ent-sorgung

Leistungen im Garten und in den Grünflächen

Leistungen auf den Wegen und Bürgersteigen der Einrichtung

Regelungen zum Infektionsschutz beziehungs-weise bei Infektionen

Regelungen zur Gewährleistung der Sicherheit (Sturzprophylaxe)

Angebote der Alltags- und Lebensweltorientierung (zum Beispiel Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern bei der Haustechnik, Dienstleistungen in den Bewohnerzimmern entsprechend den Wün-schen von Bewohnerinnen und Bewohnern)

Erweitertes Dienstleistungsangebot für zusätzliche Reinigungsleistungen Reparaturen außerhalb des vorgehaltenen Leis-

tungsangebotes

Organisationsform Bewirtschaftungsform

– Eigenleistung

– Teilvergabe

– Vollvergabe

Maschinen und Geräte

– Ausstattung mit Geräten und Maschinen

Anhang 1: Aufbau und Struktur eines Hauswirtschaftskonzeptes

Page 67: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

22.2007 Diakonie Texte �7

Folgende Literatur wird zum Weiterlesen empfoh-len (hier sind beispielsweise Ausführungen zu den einzelnen Dienstleistungsbereichen entsprechend dem aktuellen Stand der Diskussion in der Haus-

wirtschaft, Strukturierungsansätze, Formulierungs-ideen, Tabellen und Schaubilder zur Beschreibung der hauswirtschaftlichen Teilbereiche zu finden):

Literatur

Anhang 2: Literatur

Erläuterte Literatur zur Erarbeitung eines Hauswirtschaftskonzeptes

Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit der Arbeiter-wohlfahrt Bezirksverband Oberbayern e.V.

Kooperation von Hauswirtschaft und Pflege in stationären Einrichtungen der Altenhilfe. Ein Leitfaden zur Schnittstellengestaltung

München 2000

Inhalt:Im Zentrum der Veröffentlichung steht die Frage, wie in Altenhilfeeinrichtungen ein Schnittstellenkonzept zwischen Pflege und Hauswirtschaft erfolgreich erarbeitet werden kann. Eine mögliche Vorgehensweise bei der Erstellung eines solchen Schnittstellenkonzeptes wird vorgestellt. Umfangreiche Checklisten zur Schnittstellengestaltung und ein Schnittstellenkatalog, in denen Tätigkeiten zwischen Pflege und Hauswirt-schaft beschrieben werden, bilden den zweiten Teil der Veröffentlichung.

Bezug:http://www.stmas.bayern.de/pflege/stationaer/leitfaden.pdf

Beuting-Lampe, Karin/Klöber, M. Christine/Klöber, Ralf

Erfolg ist planbar. Qualitätsmanagement für hauswirtschaftliche Führungskräfte

München: Neuer Merkur 2004

Inhalt:Im ersten Teil „Grundlagen“ werden Begriffsdefinitionen, rechtliche Rahmenbedingungen, verschiedene Qua-litätsmanagementsysteme, Aufgabe und Struktur von Qualitätsmanagement-Handbüchern als Dokumentati-on des Qualitätsmanagementsystems sowie Aspekte der Kunden- und Mitarbeiterorientierung als Weg zum Erfolg beschrieben. Im zweiten Teil werden „Praktische Beispiele für die Darlegung der hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiche in einem Qualitätsmanagementsystem“ aufgezeigt. Auf der Grundlage der Schritte eines Prozessmanagements werden Beispiele für das Management der Wäscheversorgung, der Reinigung, der Verpflegungsleistungen, der Wohnumfeldgestaltung und der hauswirtschaftlichen Beratung aufgeführt. Die Beispiele aus Einrichtungen der Altenhilfe, des Gesundheitswesens, der Kindergärten und Tagungsstätten be-schreiben jeweils in der Konzeption Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Praxisrelevante Erläuterungen werden in Textform und mit Fließdiagrammen ausgeführt und mit Checklisten ergänzt.

Bezug:Die Veröffentlichung ist über den Buchhandel zu beziehen, ISBN 3-929360-96-9.

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�� Diakonie Texte 22.2007

Caritasverband für die Diözese Münster e. V., Münster

Leistungsbeschreibung für den Bereich Hauswirtschaft.Eine Arbeitshilfe für die stationäre Altenhilfe

Münster, Mai 2004 (Projekt „Zukunftsfähigkeit der stationären Altenhilfeeinrichtungen“)

Inhalt: Ausgangspunkt der Ausführungen ist, dass Hauswirtschaft als ein Kernleistungsbereich in Einrichtungen der Altenhilfe gesehen wird. Im Weiteren werden rechtliche Grundlagen, Bedeutung und Funktion von Leitbildern, Organisationsstrukturen und das Management der Hauswirtschaft beschrieben. Die Arbeit, die mit Praktikerinnen aus dem Hauswirtschaftsbereich verschiedener Altenhilfeeinrichtungen der Diözese Münster entwickelt worden ist, soll zur Entwicklung eines Hauswirtschaftskonzeptes beitragen. Es werden Formulierungen von Wertvorstellungen und Zielen hauswirtschaftlicher Leistungen der einzelnen Kern-bereiche wie Verpflegungs- Wäsche-, Reinigungsservice, Hausgestaltung und Haustechnik beschrieben, transparent dargestellt und von etwaigen Zusatzleistungen abgegrenzt. An Beispielen werden Qualitätskri-terien und -standards aufgeführt, um eine Sicherung der Qualität zu gewährleisten. Die Leistungsbereiche sind nach folgender Systematik, in Texten und Tabellen, beschrieben: Rechtliche Grundlagen, allgemeine Zielsetzung, strukturelle Rahmenbedingungen, Leistungsangebot, Kernprozesse. Sie bieten eine Orientie-rung bei der Erstellung eines einrichtungsindividuellen Hauswirtschaftskonzeptes und gibt Anregungen für eine Beschreibung hauswirtschaftlicher Leistungen in Einrichtungen der Altenhilfe.

Bezug:Caritasverband für die Diözese Münster e.V., Kardinal-von-Galen-Ring 45, 48159 Münster

Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft/Fachausschuss Großhaushalt der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft (Hrsg.)

Management des hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbetriebs

München 2004

Inhalt:Bezogen auf die hauswirtschaftlichen Dienstleistungen Wohnen, Verpflegung, Reinigung und Wäsche wer-den jeweils folgende Punkte ausgeführt und Empfehlungen für die Praxis gegeben: Leitbilder und Ziele, Anforderungen der Interessengruppen, externe und interne Bedingungen für die Gestaltung des Leistungs-bereiches, Leistungskonzeption, Aufbauorganisation, Ablauforganisation und Dokumentation.

Bezug:Verlag Neuer Merkur

Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft

Die Potenziale der Hauswirtschaft nutzen.Leitlinie zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit sozialer Einrichtungen

Wallenhorst 2007

Inhalt:Ziel dieser Veröffentlichung ist es, die grundlegende Bedeutung der Hauswirtschaft für soziale Einrich-tungen darzustellen. Dabei wird auf folgende Themen detailliert eingegangen: Selbstbestimmung und Teil-habe als Ziel hauswirtschaftlichen Handelns, hauswirtschaftliches Handeln als Grundlage der Alltags- und

Anhang 2: Literatur

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22.2007 Diakonie Texte ��

Lebensgestaltung, aktuelle hauswirtschaftliche Handlungsfelder (beispielsweise in der Alten- und Behin-dertenhilfe, für Kinder und Jugendliche).

Bezug:www.dghev.de

Diakonisches Institut für Qualitätsentwicklung im Diakonischen Werk der EKD

Bundesrahmenhandbuch Diakonie-Siegel Pflege. Leitfaden für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems in der Altenpflege

Version 2, Berlin 2006

Inhalt:In diesem Qualitätsmanagementhandbuch werden hauswirtschaftliche Prozesse als Teil der kundenbezo-genen Prozesse beschrieben. Hierbei werden Ziele und Qualitätskriterien zum Hauswirtschaftskonzept all-gemein, zur Wohnraumgestaltung, zur Verpflegung, zur Reinigung und zur Wäscheversorgung formuliert.

Bezug:http://www.diakonie-dqe.de/download/DSP_2-Bestellformular.pdf

Diakonisches Werk der EKD

Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen für die Hauswirtschaft – eine Arbeitshilfe

Stuttgart 2002

Inhalt:Die einzelnen Leistungsbereiche der Hauswirtschaft und die Informationen, die ein Hauswirtschaftskon-zept beinhalten sollte, werden in der Veröffentlichung ausführlich dargestellt. Zahlreiche Tabellen geben Hilfestellung, wie die Leistungen der Verpflegung, Hausreinigung, Wäscheversorgung/Bekleidung und sonstige Leistungen im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Unterkunft in einem Hauswirtschafts-konzept beschrieben werden können.

Bezug:[email protected]

Diakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Dienstleistungsbereich Hauswirtschaft. Handbuch für Qualität und Management

Nürnberg 2000

Inhalt:Der Materialordner enthält verschiedene Unterlagen, die dabei helfen, die einzelnen hauswirtschaftlichen Leis-tungsbereiche im Hauswirtschaftskonzept einer Einrichtung beschreibend zusammenzufassen. Die Unterlagen sind im Rahmen verschiedener Fortbildungsveranstaltungen zusammengestellt worden. Zahlreiche Tabellen und sonstige Materialen aus der Praxis sind hier für unterschiedlichste Fragestellungen zusammengestellt.

Bezug:gwd Druck + Medien, Kirschstraße 16, 80999 München

Anhang 2: Literatur

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70 Diakonie Texte 22.2007

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen

Leitfaden zur Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses der hauswirtschaftlichen Dienste in stationären Einrichtungen

Münster 2001

Inhalt:In diesem Leitfaden werden die Leistungsbereiche Verpflegung, Wäscherei, Hausreinigung, Entsorgung, Dekoration und Hol- und Bringedienste näher beschrieben. Dabei wird jeweils auf Ziele, Leistungsver-zeichnis, Aufgaben und Arbeitsabläufe des jeweiligen Leistungsbereiches eingegangen und umfangreich Material bereitgestellt, wie ein Hauswirtschaftskonzept im Hinblick auf diese Fragestellungen strukturiert dargestellt werden könnte.

Bezug:Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Westfalen, Friesenring 32/34, 48147 Münster

Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg (Hrsg)

Professionelles Reinigungsmanagement Arbeitshilfe zur Organisations-Optimierung der Eigenreinigung und der Fremdvergabe

Stuttgart 2003

Inhalt:Dieses praxisnahe Handbuch kann zu einer transparenten und flexiblen Reinigungsorganisation verhelfen. Es bildet die Grundlage für eine sichere und vergleichbare Reinigungsvergabe und kann eine wesentliche Unterstützung bei der praktischen Umsetzung einer wirtschaftlichen Eigenreinigung sein. In der Arbeitshilfe finden Sie allgemeine Unterlagen, wie zum Beispiel die wichtigsten rechtlichen Bestimmungen, Raum- und Flächenverzeichnisse, Leistungsverzeichnisse, verschiedene Musterpläne zum Arbeitseinsatz und zur Quali-tätssicherung, Unterlagen für die Fremdvergabe wie zum Beispiel Ausschreibung, Objektbeschreibung, Ob-jektübergabeprotokoll, Allgemeine Vertragsbestimmungen und so weiter. Außerdem sind alle erforderlichen Unterlagen zur Vergabe der Glasreinigung beschrieben. Die Arbeitshilfe bietet darüber hinaus noch alle Vorlagen und Tabellen auf CD-ROM, sodass die Dokumente leicht kopiert und angepasst werden können.

Bezug:Diakonisches Werk Württemberg e.V., Abteilung Bildung und OrganisationsberatungPostfach 10 11 51, 70010 Stuttgart, E-Mail: Kü[email protected]

Qualitätsgemeinschaft Pflege der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege im Land Bran-denburg (Hrsg.)

Qualitätsmanagementhandbuch für Einrichtungen der ambulanten, teilstationären und stationären Altenpflege

Potsdam 2000

Inhalt:Das Qualitätsmanagement-Handbuch besteht aus fünf QM-HandbüchernQMH – A: Qualitätsmanagement – in Anlehnung an das EFQM ModellQMH – B: Pflege und BetreuungQMH – C: Hauswirtschaft

Anhang 2: Literatur

Page 71: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

22.2007 Diakonie Texte 71

QMH – C: Organisation und VerwaltungQMH – E: WohnenIm QMH – A werden grundlegende Fragen der „Philosophie“, die die Entwicklung des Qualitätshandbuches bestimmen, erläutert. Dabei werden die 9 Hauptkriterien der Europäischen Stiftung für Qualitätsmanage-ment (European Foundation for Quality Management – EFQM) erläutert, die in Unterkriterien aufgefächert sind. Zu ihnen werden Leistungsstandards der Qualitätsgemeinschaft Pflege (QgP) – soweit sie bisher erar-beitet worden sind – angefügt, die durch Verfahrensanweisungen, Checklisten und anderen Anlagen ergänzt werden. In den Handbüchern B bis E werden typische Arbeitsbereiche nach den Gesichtspunkten des Quali-tätsmanagements betrachtet. Nach einer Einführung und Arbeitshinweise werden thematisch geordnet (nach Arbeitsabläufen, Arbeitsbereichen, Aufgabenbereiche) Leistungsstandards mit Verfahrensanweisungen, Checklisten oder erläuternde Texte aufgeführt. Den Abschluss eines jeden Handbuches bilden eine Litera-turliste und ein Fachglossar. Das QMH „Hauswirtschaft“ umfasst die Leistungsbereiche Verpflegung. Or-ganisation der Materialwirtschaft, Hausreinigung, Textilpflege und Instandhaltung, die jeweils in mehreren Leistungsstandards nach folgenden Kriterien beschrieben sind: Bedürfnisse der Kunden, Zielsetzung und Leistung, Inhalt der Leistung, rechtliche Grundlagen, Verantwortung für die Leistungserbringung, Doku-mentation und Ergebniskontrolle, Verweis auf andere Leistungsstandardsund Fortschreibung des Standards der Einrichtung. Nach dem im QMH – A beschriebenen EFQM-Modell ist ein Selbstbewertungsbogen als Arbeitsmaterial für eine ständige Verbesserung der Leistungsqualität vorhanden. Das Handbuch enthält eine CD-ROM.

Bezug:Qualitätsgemeinschaft Pflege der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege im Land Bran-denburg, Gutenbergstr. 30, 14467 Potsdam

Verband Katholischer Altenhilfe in Deutschland

Rahmenkonzeption der Einrichtungen und Dienste der Altenhilfe

Freiburg 2006

Inhalt:Die Rahmenkonzeption dient Trägern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Bewohnerinnen und Be-wohnern und Angehörigen zur Verständigung über die Grundlagen der Arbeit in katholischen Einrich-tungen der Altenhilfe. Dabei werden die angebotenen Dienste sowie ihre personellen und organisatorischen Anforderungen zusammengefasst. Die Rahmenkonzeption soll anregen zur Konkretisierung im Alltag und in jeder Einrichtung ihre spezifische Umsetzung erfahren.

Bezug:http://www.verband-katholische-altenhilfe.de/26121.html

Anhang 2: Literatur

Page 72: Hauswirtschaft – Gesicherte Qualität in der stationären Pflege · 22.2007 Diakonie Texte Die stationäre Altenhilfe ist ein wichtiger Aufgaben-bereich von Caritas und Diakonie.

72 Diakonie Texte 22.2007

Literatur zur Organisationsstruktur

Berufsverband Hauswirtschaft

Standard-Stellenbeschreibung. Leitung des hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbereiches und Positionspapier zur Stellung der Leitung des hauswirtschaftlichen Dienstleistungsbe-reiches

Weinheim o. J.

Berufsverband Hauswirtschaft

Standard-Stellenbeschreibung Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter

Weinheim 2006

Bundesverband der Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft (Hrsg.)

Standardstellenbeschreibung für Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft, Teil 1 und 2

Neumünster 2002

Bundesverband der Meisterinnen und Meister der Hauswirtschaft (Hrsg.)

Standardstellenbeschreibung für die Hauswirtschafterin und Hauswirtschafter mit Einsatzge-bieten Alten- und Pflegeheim, in einem Tagungshaus, einer Kindertagesstätte oder Ganztags-schule, mit Einsatzgebiet im privaten Haushalt

Neumünster 2006

Literatur zum Qualitätsmanagement

Arens-Azevedo, Ulrike/Huth, Elke/Lichtenberg, Wolfhart

Hauswirtschaftliche Dienstleistungen in Pflegeeinrichtungen. Qualitätsmanagement – Schnittstellenproblematik

Hannover 2001

Berufsverband Hauswirtschaft e.V.

Empfehlungen des Berufsverbandes Hauswirtschaft zur Dienstleistungskonzeption Hauswirt-schaft in Einrichtungen der stationären Altenhilfe

Weinstadt 2004

Beuting-Lampe, Karin/Klöber, M. Christine/Klöber, Ralf

Erfolg ist planbar. Qualitätsmanagement für hauswirtschaftliche Führungskräfte

München 2004

Anhang 2: Literatur

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Bundesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft

Positionspapier zur Notwendigkeit der Absicherung der fachlichen Qualität der hauswirt-schaftlichen Versorgung in stationären Einrichtungen und Vorschläge zur Qualitätssicherung für den Bereich „Unterkunft und Verpflegung“ in stationären Einrichtungen, Anforderungen an Hauswirtschaft durch die Neuregelung des Pflege-Qualitätssicherungsgesetzes

Aachen o. J.

Diakonisches Institut für Qualitätsentwicklung im Diakonischen Werk der EKD

Bundesrahmenhandbuch Diakonie-Siegel Pflege. Leitfaden für den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems in der Altenpflege

Version 2, Berlin 2006

Diakonisches Werk der EKD

Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen für die Hauswirtschaft – eine Arbeitshilfe

Stuttgart 2002

Verband Katholischer Heime und Einrichtungen der Altenhilfe in Deutschland

Wir pflegen Menschlichkeit: Lebensqualität entwickeln. Handbuch zur Qualitätsentwicklung

Freiburg 2005

Literatur zu Hygiene und Sicherheit

Deutscher Caritasverband/Diakonisches Werk der EKD

Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht wird. Leitlinie für eine gute Hygienepraxis in sozialen Einrichtungen und Diensten entsprechend der VO (EG) über Lebensmittelhygiene 852/2004

(erscheint 2008)

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen

Leitfaden hauswirtschaftlicher Arbeitsabläufe

Münster 2001

Literatur zu hauswirtschaftlichen Dienstleistungen im Einzelnen

Verpflegung

AID/Deutsche Gesellschaft für Ernährung

Senioren in der Gemeinschaftsverpflegung

Bonn 2003

Anhang 2: Literatur

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Biedermann, Markus

Essen als basale Stimulation

Hannover 2003

Biedermann, Markus/Hoffmann, Alfred

Der Heimkoch

Hannover 2005

Borker, Siegfried

Nahrungsverweigerung in der Pflege

Bern 2002

Böttjer, Monika/Strube, Helga

Neue Impulse für bewohnerorientierte Verpflegungskonzepte

Hannover 2006

Crawley, Helen

Essen und Trinken bei Demenz

Köln 2005

Deutscher Caritasverband

Essen für Leib und Seele

Freiburg 2005

Heseker, Helmut/Odenbach, Volker

Ernährung von Senioren und Pflegebedürftigen

Hamburg 2005

Paul-Wilhelm von Keppler-Stiftung

Die Steigerung der Lebensqualität im Heim. Esskultur und engagierte Bürger tragen dazu bei

Oberndorf 2004

Volkert, Dorothee

Ernährung älterer Menschen in Deutschland

Berlin 2002

Anhang 2: Literatur

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Hausreinigung

Diakonisches Werk Württemberg (Hrsg)

Professionelles Reinigungsmanagement, Arbeitshilfe zur Organisations-Optimierung der Eigenreinigung und der Fremdvergabe

Stuttgart 2003

Wäscheversorgung

Diakonisches Werk evangelischen Kirche in Württemberg (Hrsg)

Fremdvergabe der Wäschepflege

Stuttgart 2007

Haustechnik

Berufsgenossenschaft der Gas-, Fernwärme und Wasserwirtschaft

Broschüren zu verschiedenen Themen

(unter: http://www.bgfw.net/informationen/brosch.html).

Anhang 2: Literatur

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Mitglieder der Arbeitsgruppe

Martina Feulner Deutscher Caritasverband e. V.

Gundula Grießmann Diakonisches Werk der EKD e. V.

Stefan HofDiakonisches Werk in Hessen und Nassau e. V.

Claudia Mattes Diakonie Stetten e. V.

Friedhelm Menzel Diakonisches Werk in Hessen und Nassau e. V.

Ursula Schukraft Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e. V.

Prof. em. Margarete Sobotka Fachhochschule Münster

Ulrike Tonn Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e. V.

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Für Ihre Notizen

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Für Ihre Notizen

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