Habilitationskolloquium Technische Universität Wien 4. März 2002 Claudia-Elisabeth Wulz Der Trigger - Tor zur Physik
HabilitationskolloquiumTechnische Universität Wien
4. März 2002
Claudia-Elisabeth Wulz
Der Trigger - Tor zur Physik
Beschleunigerkomplex des CERN
LHC/LEP SPS
CMS
ATLAS
Der LHC-Beschleuniger
Proton- ProtonUmfang: 27 kmTeilchenpakete: 3564 + 3564 Protonen / Paket: 1011
Strahlenergie: 2 x 7 TeVLuminosität: 1034 cm-2s-1
Strahlkreuzungsintervall: 25 nsKollisionsrate: 107 … 109 HzFlußdichte der Dipolmagneten: 8.4 TAnzahl der Dipolmagneten: ca. 1200
Schwerionen (Pb-Pb, S-S, etc.)Strahlenergie: bis zu 5.5 TeV/NukleonenpaarLuminosität:1027 cm-2s-1 für Blei3.1031 cm-2s-1 für SauerstoffStrahlkreuzungsintervall: 125 ns
Zielsetzungen der LHC-Experimente
Standardmodell-PhysikStandardmodell-PhysikQCD, elektroschwache Theorie (Higgs, W, Z, Top, Jets, …)
SupersymmetrieSupersymmetrieSUSY-Higgsbosonen, andere supersymmetrische Teilchen, ...
Andere Erweiterungen des StandardmodellsAndere Erweiterungen des StandardmodellsCompositeness, Technicolor, Leptoquarks, neue schwere Vektorbosonen, ...
B-PhysikB-Physik CP-Verletzung, B0-B0 Oszillationen, seltene B-Zerfälle, ...
SchwerionenphysikSchwerionenphysikQuark-Gluon-Plasma
Physik bei kleinen WinkelnPhysik bei kleinen Winkeln total, elastische Streuung, Diffraktion
Neue PhänomeneNeue Phänomene
Wirkungsquerschnitte und Raten
Wirkungsquerschnitte für verschiedene Prozesse variieren über viele Größenordnungen
• inelastisch: 109 Hz• W l: 100 Hz• tt: 10 Hz• Higgs (100 GeV): 0,1 Hz• Higgs (600 GeV): 0,01 Hz
Erforderliche Selektivität 1 : 10 10 - 11
TriggerTrigger
-
Trigger
Art des EreignissesEigenschaften der gemessenen Triggerobjekte
Wahl der Triggerbedingungen
Ereignis angenommen?T( ) JA
NEIN
hängt ab von
TriggerobjekteTriggerobjekte (Kandidaten): e/, , Hadronjets,-Jets, fehlende Energie, Gesamtenergie
Triggerbedingungen:Triggerbedingungen: gemäß physikalischen und technischen Prioritäten
sukzessive Stufen
CMS-Detektor (Compact Muon Solenoid)
Triggerstufen in CMS
Level-1 TriggerMakrogranulare Information aus Kalorimetern und Müonsystem (e, , Jets, ET
missing)Schwellwert- und Topologiebedingungen möglichEntscheidungszeit: 3,2 sEingangsrate: 40 MHz Ausgangsrate: bis zu 100 kHzSpeziell entwickelte Elektronik
High Level Trigger (mehrere Stufen)Genauere Informationen aus Kalorimetern, Müonsystem und TrackerSchwellwert-, Topologie-, Massenbedingungen u.a. sowie Vergleiche mit anderen Detektoren möglichEntscheidungszeit: zwischen 10 ms und 1 sEingangsrate: bis zu 100 kHzAusgangsrate (Datenakquisition): ca. 100 HzIndustrielle Prozessoren und Switching-Netzwerk
Konventionelles 3-Stufenkonzept
Investition inspezialisierte Prozessoren,Steuerung
CMS-2-Stufenkonzept
Investition inBandbreite undkommerzielle Komponenten
Vorteile:weniger Komponenten, skalierbar
Evolution der Trigger-Anforderungen
ATLAS/CMS:ATLAS/CMS: ziemlich hohe Raten und große Ereignisse
Wechselwirkungsraten:Wechselwirkungsraten: ~ Faktor 1000 größer als bei LEP,~ Faktor 10 größer als bei Tevatron
Level-1 TriggerLevel-1 Trigger
Nur Kalorimeter und Müonsystem beteiligtNur Kalorimeter und Müonsystem beteiligtGrund: keine komplexe Mustererkennung wie im Tracker nötig (ca. 1000 Spuren bei Luminosität von 1034 cm-2s-1), geringere DatenmengeTrigger beruht auf:Trigger beruht auf:Clustersuche in den KalorimeternSpurensuche im Müonsystem
Architektur des Level-1 Triggers
GLOBALER TRIGGER
LokalerKalorimetertrigger
LokalerDT-Trigger
LokalerCSC-Trigger
Regionaler CSC-Trigger
RPCTrigger
CSCHits
RPCHits
DTHits
Kalorimeter-Energie
Globaler Kalorimetertrigger Globaler Müontrigger
Regionaler DT-Trigger
Regionaler Kalorimetertrigger
Strategie des Level-1 Triggers
LokalLokal• Messung von Energien in einzelnen Kalorimeterzellen bzw. Gruppen • Bestimmung von Spurpunkten- bzw. Spursegmenten in Müondetektoren
RegionalRegional• Identifikation der Teilchensignatur• Messung von pT/ET (e/, , Jets, -Jets)• Bestimmung der Ortskoordinaten (,) und Qualität
GlobalGlobal• Sortierung der Kandidaten nach pT/ET, Qualität und Beibehaltung der besten 4 jedes Typs zuammen mit Orts- und Qualitätsinformation• Bestimmung von ET, ET
missing, Jetmultiplizitäten für 8 Schwellwerte• Algorithmenlogik
• Schwellwerte (pT/ET, NJets)• geometrische Korrelationen
- z.B. Back-to-back Ereignisse, Forward Tag Jets- Detailliertere topologische Bedingungen optionell- Ortsinformation für HLT- Diagnostik
Kalorimeter-Kalorimeter-triggertrigger
JetJet
e/e/
Der lokale MüontriggerKathodenstreifen-
kammernDriftröhren-
kammern
6 getroffene Streifenbilden Spursegment
Vektor aus 4 getroffenen Zellen
Korrelator kombiniert Vektoren zu Spursegment
Komparatoren ermöglichen Auflösung von 1/2 Streifenbreite
Ebene
Station
Driftröhrenkammern und Kathodenstreifenkammern dienen zur Präzisionsmessung und zum Triggern.
Resistive Plate Chambers (RPC’s) sind spezielle Triggerkammern.
Der regionale Müontrigger
Trigger beruht auf Suche nach Trigger beruht auf Suche nach Spuren, die zum Vertex zeigen, Spuren, die zum Vertex zeigen, und Korrelation von mehreren und Korrelation von mehreren DetektorebenenDetektorebenen• Spuren mit kleinem pSpuren mit kleinem pTT zeigen nicht zeigen nicht zum Vertex (Vielfachstreuung,zum Vertex (Vielfachstreuung, Ablenkung im Magnetfeld)Ablenkung im Magnetfeld)• Spuren aus Zerfällen undSpuren aus Zerfällen und Punchthrough zeigen meist Punchthrough zeigen meist auch nicht zum Vertexauch nicht zum Vertex• Punchthrough / Sailthrough-TeilchenPunchthrough / Sailthrough-Teilchen durchqueren selten mehreredurchqueren selten mehrere Detektorebenen Detektorebenen
RPC-Trigger
Driftröhren-Trigger(CSC-Trigger analog)
Der globale Müontrigger
Gesamteffizienz 96.9%Gesamteffizienz 96.9%
DR/CSC/RPC: kombiniert im globalen MüontriggerDR/CSC/RPC: kombiniert im globalen Müontrigger
Optimierter Algorithmus in Hinblick auf• Effizienz• Raten• Unterdrückung von falschen Doppelspuren
-> Benützung von Geometrie + Qualität
Der globale Trigger
Physikalische AnforderungenPhysikalische Anforderungen
Treffen der Triggerentscheidung aufgrund von ähnlichen Kriterien wie in der Datenanalyse:
• Logische Verknüpfungen der vom globalen Kalorimetertrigger und vom globalen Müontrigger gesendeten Triggerobjekte Besten 4 isolierten Elektronen/Photonen ET, , Besten 4 nichtisolierten Elektronen/Photonen ET, , Besten 4 Jets im Zentralbereich ET, , Besten 4 Jets im Vorwärtsbereich ET, , Besten 4 -Jets ET, , Gesamtes ET ET
Fehlendes ET ETmissing, (ET
missing) 6 Jetmultiplizitäten (Zentralbereich) 2 Jetmultiplizitäten (Vorwärtsbereich) Besten 4 Müonen pT, Ladung, , , Qualität, MIP, Isolation
• Schwellwerte (pT, ET, NJets)• Topologische und andere Bedingungen (Geometrie, Isolation, Ladung, Qualität)
Algorithmenlogik
Logische KombinationenTeilchenbedingungen
128 flexible parallel laufende Algorithmen implementiert in FPGA’s.Triggerentscheidung (Level-1-Accept) ist Funktion der 128 Triggerbits.
eis.(1)
eis.(2)
ET(1) > ET(1)Schwelle
ET(2) > ET(2)Schwelle
0o ≤ φ(1) < 360o
0o ≤ φ(2) < 360o
170o ≤ |φ(1) - φ(2)| < 190o
+(1)
μ-(2)
pT(1) > pT(1)Schwelle
pT(2) > pT(2)Schwelle
0o ≤ φ(1) < 360o
0o ≤ φ(2) < 360o
170o ≤ |φ(1) - φ(2)| < 190o
ISO(1) = 1, ISO(2) = 1MIP(1) = 1, MIP(2) = 1SGN (1) = 1, SGN(2) = -1
ATLAS- und CMS-Triggerkonzepte
Schwellen bereits im Kalorimeter und Müonsystem gesetzt. Der zentrale Triggerprozessor erhält Objektmultipli-zitäten. Er hat keine Ortsinformation zur Verfügung, daher sind Topologie-bedingungen unmöglich. Eigene RoI-Elektronik für Level-2 Trigger nötig.
Schwellen zentral im globalen Trigger gesetzt. Der globale Triggerprozessor erhält Objekte. Ihnen ist Ortsinfor-mation beigefügt, daher sind Topologie-bedingungen optionell. Diese ermöglicht spezifische Behandlung im HLT.Sortieren braucht aber etwas Zeit.
Algorithmen-bits
Algorithmen-und
Eingangsbits
Standardmodell-HiggsDas Standardmodell beschreibt bis jetzt die Natur sehr gut, es hat aber einige theoretische Unzulänglichkeiten, darunter:• keine echte Vereinigung aller Kräfte (W aus Experiment, keine Gravitation etc.)• Problem der Massen nicht gelöst, nur auf Higgsmechanismus verschoben • Natürlichkeit: Strahlungskorrekturen zur Higgsmasse der O(mH)
Bei LEP (√s ≤ 209 GeV) wurden mögliche Higgskandidaten gefunden. Offizielles Resultat:
mH > 114.1 GeV
Suchstrategie bei LHC je nach Higgsmasse: 80 GeV < mH < 140 GeV H -> , H -> bb130 GeV < mH < 700 GeV H -> ZZ(*) -> 4 l (l = e, )500 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ -> 2 l + 2 Jets500 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ -> 2 l + 2 800 GeV < mH < 1000 GeV H -> WW-> l + + Jets800 GeV < mH < 1000 GeV H -> ZZ-> 2 l + 2 Jets
-
H -
mmHH = 130 GeV = 130 GeV
HiggssignalHiggssignal
Ere
ign
isse
/ 5
00
MeV
fü
r 10
0 fb
Ere
ign
isse
/ 5
00
MeV
fü
r 10
0 fb
-1-1
mm
Analyse-Ereignisselektion:2 isolierte elektromagnetische Cluster, keine passenden Spuren im Tracker
Mögliche L1-Triggerselektion:2 isolierte “e/”
H -> ZZ(*) - 4 Leptonen
Ere
ign
isse
/ 2
Ge
VE
reig
nis
se /
2 G
eV
m(4m(4ll) / GeV) / GeV
Mögliche L1-Triggerselektion:2 oder mehr isolierte “e/” oder
mmHH = 150 GeV = 150 GeV
H - Leptonen, Neutrinos, Jets
mmHH = 800 GeV = 800 GeV m(2m(2ll, 2 Jets) / GeV, 2 Jets) / GeV
Ere
ign
isse
/ 2
00
GeV
Ere
ign
isse
/ 2
00
GeV
SignalSignalUntergrundUntergrund
Mögliche L1-Triggerselektion:2 “e/” oder 2 1 oder 2 Jets
Andere Kanäle: 1 oder mehr Leptonen, fehlende Energie, Jets
H -> WW -> l + l für mH ~ 2mW
Für mH = 170 GeV ist das Verzweigungsverhältnis ca. 100 mal größer als für H->ZZ*->4l. Durch Ausnützung von W+W- -Spinkorrelationen kann man “irreduziblen” Untergrund unterdrücken. Man sucht nach l+l- - Paaren mit kleinem Öff-nungswinkel.
Mögliche L1-Triggerselektion:2 “e/” oder 2 Option: || < 450
Supersymmetrische Higgs-Teilchen
Im minimalen supersymmetrischen Standardmodell (MSSM) gibt es 5 Higgs-Bosonen: h0, H0, A0 and H±. Man braucht 2 Parameter zur Bestimmung der Eigenschaften: mA, tan. Bei großem mA sind die Kopplungen des h0 ähnlich wie im SM. Die Kopplungen von A und H an Quarks mit Ladung 1/3 und Leptonen sind für großes tan erhöht. A koppelt nicht an WW, ZZ. Kopplungen von H an WW und ZZ für große mA und tan sind unterdrückt. Die folgenden Zerfallskanäle sind wie für das SM-Higgs zu behandeln:h, A -> (für mA < 2 mt wegen des Verzweigungsverhältnisses), h -> bbh, H -> ZZ* (kein H -> ZZ bei großer Masse, da Verzw.verh. zu klein)Die folgenden Zerfallskanäle öffnen sich:H, A -> (-Kanäle im Vergleich zum SM wichtig für große tan)A -> tt; (H, A -> hh; A -> Zh) A, H -> supersymmetrische TeilchenH± -> , tbVektorbosonfusionskanäle qq -> qqHiggs ebenfalls möglich: mit h, H -> ; H -> ; h, H -> WW -> ll; h -> 00
-
-
~ ~
h0, HSM -> bb-
mmHH = 115 GeV = 115 GeV
Ere
ign
isse
/ 1
0 G
eVE
reig
nis
se /
10
GeV
mminvinv (Jet, Jet) /GeV (Jet, Jet) /GeV
Nur assoziierte Produktionaufgrund von Problemen mit Trigger und Untergrund!
Analyse-Ereignisselektion:1 isoliertes e or 1 isoliertes e or , 6 Jets von , 6 Jets von denen mindestens 4 ein b-tag denen mindestens 4 ein b-tag haben müssen. Rekonstruktion haben müssen. Rekonstruktion beider t’s durch kinematischen beider t’s durch kinematischen Fit nötig um kombinatorischen Fit nötig um kombinatorischen Untergrund zu unterdrücken.Untergrund zu unterdrücken. Resultat für mH = 115 GeV:S/√B = 5.3, m/mH = 3.8%
Mögliche L1-Triggerselektion:1 isoliertes Lepton und mehrere Jets
tth(H) -> l±qqbbbb-- --
H, A - Aufgrund der hohen Rate überspannt dieser Kanal einen weiten Parameterbereich.
Zugängliche Endzustände: (-> ee) (-> ) (-> h± 0’s ) (-> ll) (-> h± 0’s ) (-> hm 0’s )
Mögliche L1-Triggerselektion:1 e/ oder 1 -JetFehlende Energie
Ere
ign
isse
/ 5
Ge
VE
reig
nis
se /
5 G
eV
10 fb-1 bei 1033cm-2s-1
Squarks, Gluinos
Supersymmetrische Teilchen können spektakuläre Signaturen durch Kaskadenzerfälle aufweisen.
Mögliche L1-Triggerselektion:Mehrere Leptonen: “e/” oder (beliebige Kombinationen) Mehrere JetsFehlende Energie je nach Zerfallskanal
pp -> qq~~
Charginos, Neutralinos, Sleptonen
Mögliche L1-Triggerselektion:Mehrere Leptonen: “e/” oder (2 oder 3, beliebige Kombination) Fehlende Energie Jetveto
Ere
ign
isse
/ 5
Ge
VE
reig
nis
se /
5 G
eV
SM-SM-UntergrundUntergrund
Endzustand mit 3l + fehlender Energie, keine Jets
~ ~Beispiel für Drell-Yan-Produktion von 1± 2
0:qq -> W* -> 1
± 20 -> 1
0 l± + 10 l+l-
20 -> l±lm -> 1
0 l+l-
oder
20 -> 1
0 l+l-
~~ ~
~ ~
~ ~ ~ ~
Raten und Algorithmen
• Ausgangsrate maximal 100 kHz (25 bis 30 kHz mit Sicherheitsfaktor) - Aufsetzen der Triggertabelle - gleichzeitige Festlegung der Schwellwerte
Niedrige Luminosität: 1033 cm-2 s-1
Hohe Luminosität: 1034 cm-2 s-1
Schwellwerte in GeV
Algorithmus e ee j jj jj jjjj .Niedrige Lum 24 18 95 75 150 115 95 75
.Hohe Lum 35 20 180 110 285 225 125 105Algorithmus +e +j e ET
miss +e ETmiss +j ETmiss ( . .)e n isol ( . .)ee n isol ET
.Niedrige Lum 80, 14 125, 14 275 12, 175 65, 175 24 18 1000 .Hohe Lum 125, 20 165, 20 350 18, 250 95, 250 58 28 1500
Algorithmus e +j +ET +ETmiss Gesamtrate
.Niedrige Lum 10 3 4, 12 4, 80 4, 80 4, 600 4, 140 25 kHz .Hohe Lum 25 8, 5 5, 32 5, 140 5, 155 5, 800 5, 200 25 kHz
Zeitliche Anforderungen
• Triggerentscheidung durch globalen Trigger alle 25 ns - jede Strahlkreuzung muß betrachtet werden
- Level-1-Accept je nach Triggerregeln (Registrierung der Totzeit, < 1%)
• Rechenzeit klein im Vergleich zur gesamten Level-1-Latenzzeit (3,2s) - 200 ns (8 Strahlkreuzungsintervalle)
Technische Anforderungen
• Technische Trigger zusätzlich zu Physiktriggern - Kalibration, Synchronisation, Tests• Effizienzen für jeden Triggeralgorithmus müssen bestimmbar sein - durch überlappende Trigger (niedrigere Schwellen, Unterdrückung von Korrelationen etc.) - Kontrolle durch Monte-Carlo• Triggerung von Prozessen mit hohen Raten mit Skalenfaktor• Physikalische und technische Überwachung durch on-line und off-line Monitoring • Triggerentscheidung muß nachvollziehbar sein - Aufzeichnung der Triggerdaten jedes Ereignisses - Aufzeichnung von Ereignissen, die nicht triggern würden (optionell) - Aufzeichnung von Ereignissen vor und nach der Trigger-Strahlkreuzung (optionell)
(i+1)-te Kreuzung n n-1 n-2 … n-126 n-127(i+2)-te Kreuzung n+1 n n-1 … n-125 n-126… … … … … … …(i+127)-te Kreuzung n+126 n+125 n+124 … n n-1 (Triggerentscheidung)(i+128)-te Kreuzung n+127 n+126 n+125 … n+1 n
Effizienzen fuer mu kein Problem, jedoch evtl. fuer Jets aus mSUGRA fuer hohe Lumi
Effizienzen fuer mu kein Problem, jedoch evtl. fuer Jets aus mSUGRA fuer hohe Lumi
Die Umgebung des globalen Triggers
Für die Physikdatennahme verwendet der globale Trigger nur Information der Kalorimeter und des Müonsystems. Sie besteht aus speziellen makrogranularen Triggerdaten. Die volle Information steht erst dem Higher Level Trigger zur Verfügung. Spezielle Signale von allen Subsystemen können für Kalibrations-, Synchronisations- und Prüfzwecke verwendet werden (technische Trigger). Das TTC-System ist ein optisches Verteilernetzwerk, das zur Übertragung des Level-1-Accept- Signals (L1A) und von Zeitinformation (LHC clock etc.) zwischen dem Trigger und der Detektorelektronik dient. Das Triggersteuersystem steuert die Ausgabe von L1A-Signalen und “Bunch Crossing Zero” sowie “Bunch Counter Reset” Befehlen. Die Möglichkeit der Reduzierung der Triggerrate im Fall von imminenter Speicherüberbelegung ist vorgesehen. Der “Event Manager” steuert den High Level Trigger und die Datenakquisition.
Module des globalen Triggers
PSB (Pipeline Synchronising Buffer) EingangssynchronisationGTL (Global Trigger Logic) LogikFDL (Final Decision Logic) L1A-EntscheidungTCS (Trigger Control System) Triggersteuersystem TIM (Timing-Modul) TimingGTFE (Global Trigger Frontend) Auslesung
VomDetektor
L1Aan EVM und TTC-System
ZurDAQ
VomTTC-
System
Backplane- undAusleseverbindungen
PSB GTL FDL TCS TIM GTFE
Crate des globalen Triggers
Elektroniklayout in der Detektorkaverne
Robustheit des globalen TriggersMögliche Probleme und deren Vermeidung:Falsche Müonen (Punchthrough, Geister, Rauschen): Problem durch CMS-Müonsystem und Magnetfeld sowie aufwendiges Müontriggerdesign minimiertBeam Halo: wenig Beitrag, da Trigger auf Vertexausrichtung basiertPotentialverschiebungen etc. (v.a. Kalorimeter): vermieden durch 400 Hz Stromverteilungssystem, wären durch Monitoring im globalen Trigger sichtbarKaputte oder rauschbehaftete Kanäle: bereits auf lokalem und regionalem Niveau sichtbar, aber der globale Trigger kann aufgrund der Ortsinformation bestimmte Regionen ausschließen. Er prüft auch Paritäts- u.a. -bits. Triggerelektronik: Der globale Trigger und der globale Müontrigger befinden sich im selben Crate. Die Temperatur des Racks wird ständig überwacht, die Umgebung ist vor radioaktiver Strahlung geschützt. Design der Backplane sorgfältig: alle Signalleitungen durch GND oder PWR-Layers abgeschirmt, Übersprechen durch Geometrie vermieden, Wahl von Steckern mit geringem Übersprechen und geeigneter Impedanz zur verzerrungsfreien Übertragung der Signale auf der Backplane. Es ist daher keine nennenswerte Fehlerrate durch die Digitalelektronik zu erwarten.Clockverteilung: LHC-Clock vom Beschleuniger erzeugt, via Glasfasern mit weniger als 100 ps Jitter verteilt. Auf der GT-Backplane differentiell zu den einzelnen Platinen geschickt, von dort durch PLL-Chips mit weniger als 200 ps Jitter zu den Einzelchips verteilt. Zur Überwachung des Zeitverhaltens gibt es Synchronisationsbits.
Robustheit des globalen Triggers
Eingangsbitfehler: Der globale Kalorimetertrigger und der regionale Müontrigger befinden sich in benachbarten Racks. Diese erhalten die Eingangsdaten über Glasfasern. Die wahrscheinlichste Quelle für Bitfehler sind die Channel Links, über die die Daten vom globalen Kalorimetertrigger zum globalen Trigger kommen. In einem Testaufbau mit 1 Link wurden innerhalb von 2 Wochen keine Fehler bei parallel geschickten Daten mit 40 MHz festgestellt, d.h. die Bitfehlerrate ist kleiner als 10-13.
Abschätzung der Rate durch Eingangsbitfehler:Ca. 2000 Bits werden alle 25 ns im Crate des globalen Triggers verarbeitet.Fehlerrate < 2000 Bit x 40 MHz x 10-13 Fehler/Bit = 0,008 Bitfehler / SekundeD.h. bei Ausgangsrate von 30 kHz ist das Verhältnis zwischen fehlerlosen und fehlerbehafteten Triggern größer als 3,75 . 103,75 . 107 7 : 1. : 1.
N.B. Dies stellt ein “Worst Case” Szenario dar, da Daten sowohl am Eingang als auch zwischendurch überprüft werden.
Zusammenfassung• Konzept des Level-1-Triggers und insbesondere des globalen Triggers von CMS vorgestellt
• Der globale Trigger eignet sich zur Selektion der physikalisch interessanten Ereignisse
• Durch sein spezielles Design, das komplexe Triggerbedingungen erlaubt, ermöglicht er die Auszeichnung besonders interessanter Ereignisse bei gleichzeitiger Unterdrückung von Untergrund • Protokollauszug der Sitzung des Large Hadron Collider Committee (LHCC) vom 21.-22. März 2001: http://committees.web.cern.ch/Committees/LHCC/LHCC51.html
““The concept of the L1 trigger built around the topological association of The concept of the L1 trigger built around the topological association of predefined elements associated with leptons, photons, jets and missing predefined elements associated with leptons, photons, jets and missing energy is well suited to the challenge of triggering in a flexible and energy is well suited to the challenge of triggering in a flexible and responsive manner.”responsive manner.”
DanksagungDanksagung Dank für ihre Beiträge im Zuge meines Habilitationsverfahrens ergeht an:Dank für ihre Beiträge im Zuge meines Habilitationsverfahrens ergeht an:
- meine Kollegen am Institut für Hochenergiephysik und am CERN,- meine Kollegen am Institut für Hochenergiephysik und am CERN, besonders an A. Taurokbesonders an A. Taurok
- die Mitglieder der Habilitationskommission und die Gutachter,- die Mitglieder der Habilitationskommission und die Gutachter, besonders an Prof. Rauch und Prof. Kummerbesonders an Prof. Rauch und Prof. Kummer