Gewerbeflaechenentwicklung in der Emscher-Lippe-regio
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EMSCHER LIPPE
Bottrop
Castrop-Rauxel
Datteln
Dorsten
Gladbeck
Gelsenkirchen
Haltern am See
Herten
Marl
Recklinghausen
Oer-Erkenschwick
Waltrop
Gewerbe- und Industrieflächen in der Region: Bestand, Potenzial, Nachfrage & Priorisierung
2009 – Verfügbare Gewerbe- und Industrieflächen“ eingeflossen.
Region Emscher-Lippe
Gewerbe- und Industrieflächen in der Emscher-Lippe-Region Bestand, Potenzial, Nachfrage und Priorisierung
Pote
nzia
l1. Regionales
FlächenpotenzialEine Gesamterhebung aller Flächen in der Emscher-Lippe-Region zeigt
für Januar 2009 folgendes Ergebnis:
1. In den nächsten Jahren stehen rund 172 ha Gewerbeflächen für
eine Vermarktung zur Verfügung.
2. Das theoretische Potenzial an Gewerbeflächen über diesen Zeitraum
hinaus beläuft sich auf insgesamt 341 ha. Davon könnten bei sofortigem
Einstieg in die Umsetzung und Schaffung der notwendigen
Rahmenbedingungen in nächsten 5 Jahren 237 ha und darüber hinaus
noch einmal 103 ha realisiert werden (s. Abbildung 1). Die Angaben
beziehen sich auf Nettoflächen im Sinne von Verkaufsflächen.
3. Die WMR hat für die Emscher-Lippe-Region ein theroretisches Potenzial
an Gewerbeflächen in Höhe von 626 ha ermittelt. Die Differenz
ergibt sich daraus, dass in der Emscher-Lippe-Region newPark und die
standortgebundenen Chemieflächen mit insgesamt 284 ha gesondert
betrachtet werden (s. Kapitel 4).
Abb. 1: Anteil von Flächen mit Aufbereitungs-/Sanierungsbedarf am Flächenpotenzial
Aufbereitungs-/Sanierungsbedarf der Flächen in ha
mit Sanierung/Aufbereitung
keine Sanierung/Aufbereitung
54
Emscher-LippeRegion
Zu klären ist, welche Flächen im zeitlichen Ablauf für welchen Zielmarkt entwickelt werden sollen
bzw. überhaupt entwickelt werden können. Folgende Einschränkungen des Flächenpotenzials
sind zu beachten:
v Die Abbildung 1 verdeutlicht den hohen Anteil der Flächen mit Sanierungsbedarf. Diese
können oft nicht eigenwirtschaftlich entwickelt werden. Zudem besteht häufig ein Problem
bei der Vorfinanzierung.
v Weiterhin ist im GEP Emscher-Lippe für einen Bedarf an Siedlungsflächen, der noch nicht
räumlich im Regionalplan verortet werden kann, ein „Flächenkonto“ in Höhe von rd. 500 ha
gebildet worden. Für diese räumliche Konkretisierung gibt es einige Vorstellungen, die im
Rahmen einer regionalen Gesamtuntersuchung und –bewertung auf ihre Machbarkeit mög-
lichst schnell untersucht werden müssen. Einige dieser Flächen wie z.B. der Schacht Polsum
I/ II sind bereits in Zahlen für Abbildung 1 eingegangen.
v Neben dem hohen Anteil der Flächen mit Sanierungsbedarf fällt weiterhin auf, dass der Anteil
der für Industrieansiedlungen geeigneten Gebiete (Ausweisung GI) mit 11% eher gering ist
(s. Abbildung 2). Nettoflächen oberhalb von 10 ha GI sind überhaupt nicht vorhanden.
67
davon GE
davon GI496
Gewerbeflächepotenziale in der Emscher-Lippe-Region in ha
Abb. 2: (Geplante) Ausweisung des Flächenpotenzials
Nac
hfra
ge
2. Nachfrage
In der Emscher-Lippe-Region werden ca. 50 ha jährlich an
Gewerbe-/ Industrieflächen vermarktet, darunter zum großen
Teil aufbereitete ehemalige Brachflächen der Montanindustrie.
Dieser Erfahrungswert wird durch den für den Gebietsent-
wicklungsplan Emscher-Lippe ermittelten Bedarf von
rechnerisch 85 ha Brutto pro Jahr gestützt.
Hinsichtlich der Qualität der Gewerbe- / Industrieflächen zeigt
sich aufgrund der Anfragen in 2008 (s. Anlage 1) Bedarf vor
allem in den Bereichen Produktion / Industrie und Logistik.
Auf dem 70
Hektar großen
Gelände des
Industrieparks
Dorsten/Marl
gab es kurz nach der
Erschließung
Ansiedlungserfolge.
Situ
atio
n
76
Emscher-LippeRegion
3. Bewertung der Flächensituation
Angesichts einer
v Nachfrage von im Durchschnitt etwa 50 ha pro Jahr und
v verfügbaren Flächen von rd. 172 ha in den nächsten
zwei Jahren sowie
v eines relativ geringen Flächpotenzials mit den beschriebenen
Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Flächenpotenziale
besteht ein kurzfristiger Handlungsbedarf mit Blick auf die
Quantität, verbunden mit notwendigen Sanierungen /
Aufbereitungen von Flächenpotenzialen sowie die räumliche
Konkretisierung des angesprochenen Flächenkontos im
Regionalplan durch eine Machbarkeisstudie.
Es besteht auch ein Handlungsbedarf mit Blick auf die Qualität:
Für Unternehmen, die aufgrund von Produktion, Verkehr oder
Mehrschichtbetrieb eine GI-Ausweisung benötigen, ist ein Mangel
an geeigneten konkurrenzfähigen Flächen festzustellen.
Es besteht weiterhin Nachfrage für Industrieflächen ab 10 ha, für
die ebenfalls kein Angebot zur Verfügung steht.
Bede
utun
g
Mehr als regionale
bedeutsam: Das Gelände
der BP Gelsenkirchen (oben)
und der Chemiepark Marl
(Bild rechts).
4.Überregional bedeutsame Flächen
Jenseits der beschriebenen Flächenpotenziale hat die Region mit
v newPark (136 ha)
v Westerweiterung Chemiepark Marl (43 ha)
v ehemaligem Gelände für Erweiterung BASF-Kraftwerk
und Kohlehafen nördl. AV (30 ha)
v Norderweiterung BP in Gelsenkirchen (65 ha) und dem
v Industriepark Rütgers in Castrop-Rauxel (10 ha)
vier Vorhaben über 10 ha zur Ansiedlung von Industrie in der Planung
bzw. Umsetzung. Diese gehen aufgrund ihrer überregionalen
Bedeutung über das bisher betrachtete Flächenangebot und den rein
regionalen Bedarf der Emscher-Lippe-Region hinaus.
98
Emscher-LippeRegion
Der newPark im Osten
der Emscher-Lippe-Region ist mit
einer Fläche von 130 Hektar das größte
Flächeprojekt mit Bedeutung für die
Metropole Ruhr und das Land NRW.
Die Flächen übernehmen für die Bewältigung des
Strukturwandels eine wichtige Funktion. NewPark ist
dabei eine landesbedeutsame Industriefläche, die von
hoher strategischer Bedeutung für die Metropole Ruhr
und das Land ist.
Westerweiterung, das ehemalige Gelände für die
Erweiterung BASF-Kraftwerk und Kohlehafen nördliche AV,
die Norderweiterung BP und der Industriepark
Rütgers weisen aufgrund ihrer direkten Anbindung an
Chemieparks ein Alleinstellungsmerkmal auf.
Abb. 3: Überregional bedeutende Flächen
Spezifische GI-Flächen in ha
Prio
risie
rung
5. Priorisierung von FlächenJede Fläche weist hinsichtlich Verfügbarkeit, Sanierungsbedarf,
Anbindung, Nähe zu anderen Unternehmen und Einrichtung etc.
ein unterschiedliches Profil / Begabung auf. Die Region unterteilt
die Flächen deshalb zunächst grob in folgende fünf Kategorien:
1. Die Kategorien I und II sind dabei mit der Landesregierung bereits
abgestimmt worden (siehe Tabelle 1)
2. Eine weitere regionale Priorisierung erfolgt in den Kategorien III
und V (siehe Tabelle 2). Diese Zusammenstellung umfasst insge-
samt 219 ha mit einem Realisierungszeitraum von 2009 bis 2013
3. Für die Kategorie IV besteht der Bedarf für eine
Machbarkeitsstudie (Vorschläge zur räumlichen Konkretisierung
des Flächenkontos im GEP. In der Tabelle 3 befinden sich erste
Vorschläge dazu.
Die Entwicklung und Vermarktung der Potenzialflächen erfolgt mit
Blick auf dieses spezifische Profil. Dabei haben die Kompetenzfelder
der Region Chemie, Energie, Gesundheit, Freizeitwirtschaft eine beson-
dere Bedeutung.
Kate
gorie
n
Überregional bedeutsame Flächen (Tabelle 1)
I newPark – landesbedeutsame Fläche
II Standortgebundene Flächen von landesweiter Bedeutung (Chemie)
Regional bedeutsame Flächen
III Regional bedeutsame Industrie-/Gewerbeflächen (Tabelle 2)
IV Alternativen für mögliche Zukunftsstandorte – noch ohne Ausweisung im GEP (Tabelle 3)
V Flächen für lokale Ökonomie / Städtebau (Tabelle 2)
1110
ChemieRegion
Foto
s: C
hem
site
6.Weiteres VorgehenDie Region wird als Teil der Handlungsstrategie dieses Flächenpotenzial
laufend miteinander abgestimmt entwickeln.
Dazu gehören
1. eine inhaltliche Abstimmung,
2. eine Abstimmung der zeitlichen Verfügbarkeit (wann geht
welche Fläche mit welchem Schwerpunkt an den Markt) und
3. eine Setzung von Prioritäten.
Die Bestandsaufnahme von Flächenangeboten und -nachfrage soll dazu
im Sinne eines „Flächenmonitorings“ weiter fortgeschrieben und zu
einem Flächen¬management werden. Land und Region sollten dazu in
regelmäßigen Treffen die Entwicklungen analysieren und bewerten.
Bei Bedarf sollten im Dialog Anpassungen in der Prioritätensetzung und
den Instrumenten zur Umsetzung vorgenommen werden.
Es zeigt sich, dass die Entwicklung von größeren / zusammenhängenden
GI-Flächen auch zukünftig ein Problem für die Emscher-Lippe-Region
bleiben wird. Die aufgeführten Flächenpotenziale sind in der Regel
ehemalige Montanflächen, die üblicherweise nicht für eine GI-Ausweisung
zu Verfügung stehen.
Aus diesem Grund muss die Emscher-Lippe-Region Suchräume
identifizieren, in denen Flächen mit einer GI-Ausweisung entwickelt
werden können. Die Entwicklung solcher Flächen kann möglicherweise
auch nach dem Vorbild des Industrieparks Dorsten / Marl oder des
newParks interkommunal bzw. regional erfolgen.
Vorg
ehen
Vorg
ehen
Milliarden-Bekenntnis zur Region
Während immer mehr Industrieriesen nach der Devise »Go East« verfahren, hat
BP ein beeindruckendes Bekenntnis zum Standort Emscher-Lippe abgelegt: Mit
Gesamtinvestitionen von 1,2 Milliarden sichert das Joint-Venture Ruhr Oel GmbH
die Zukunft der Raffinerien in Gelsenkirchen nach neuesten Umweltstandards.
Damit die Potenziale umgesetzt werden können, sind außerdem folgende
Punkte gemeinsam anzugehen:
Bei einer Förderung, die für viele Flächen eine Voraussetzung für die
Realisierung ist, muss die Frage der Aufbringung von Eigenanteilen
der Kommunen geklärt werden.
Die Entwicklung und Vermarktung von Brachflächen bergen zudem
Risiken, die für Kommunen, aber auch z.B. bei RAG MI, zu Problemen
bei der Vorfinanzierung durch Kreditinstitute führen. Hier sollten
Ansätze im Rahmen Ziel-2 oder Jessica für einen Einsatz von
Risikokapital in den Flächenprojekten der Region weiterentwickelt
werden. Es sollten z.B. der Einsatz von Landesbürgschaften und/oder
direkte (Förder-)Kredite der NRW-Bank geprüft bzw. weiterentwickelt
werden. Darüber hinaus ist eine Haftungsabschirmung durch Mittel
der KfW und/oder NRW-Bank zu prüfen und hierbei insbesondere die
Frage zu klären, ob aufgrund der Sondersituation diese z.B. auch der
RAG Montan Immobilien GmbH zur Verfügung stehen können.
Zu der Frage der Bereitstellung von Risikokapital zur Entwicklung von
Brachflächen wie der RAG MI einige Erläuterungen:
Die RAG darf RAG Montan Immobilien keine Liquidität für die Planung und
Realisierung der Flächenentwicklungsprojekte oder bankgeeignete
Sicherheiten für die Besicherung des hierfür erforderlichen Fremdkapitals
zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund ist die RAG MI wie auch andere
Flächenentwickler auf Fremdkapital am Finanzmarkt angewiesen, um die
Flächenentwicklungsprojekte zu finanzieren.
1312
Emscher-LippeRegion
Neue Skyline nach 35 Jahren (oben):
In Scholven werden im Rahmen des
Projektes »GOFER« 17 alte durch
5 hochmoderne, 60 Meter hohe
Spaltöfen ersetzt. Bereits im Bau
(links) ist die neue Reformat-
trennung zur Herstellung hoch-
wertiger Kraftstoffkomponenten.
Die Geschichte der Gelsenkirchener
Raffinerien beginnt vor über 70
Jahren: 1936 wurde in den Hydrier-
werken zunächst Benzin aus Kohle
gewonnen. Seit 1979 besteht der Pro-
duktionsverband der Werke Scholven
und Horst, die der Ruhr Oel GmbH
gehören, einem Joint-Venture der
Petróleos de Venezuela und der deut-
schen BP. Mehr als 2.300 Menschen –
darunter 230 Auszubildende –
beschäftigt BP Gelsenkirchen heute.
Aus 13 Millionen Tonnen Rohöl stellen
die Gelsenkirchener Raffinerien jähr-
lich rund 9 Millionen Tonnen Mine-
ralölprodukte wie Benzin, Diesel,
Flugzeugkraftstoff und Heizöl her –
genug, um täglich 210.000 Pkw und
30 Jumbo-Jets zu betanken sowie
rund 600.000 Haushalte mit Heizöl
für den Winter zu versorgen.
Gelsenkirchen ist»SuperSite«Im weltweiten Vergleich liegt Gelsen-
kirchen ganz vorne: Der Komplex
Scholven/Horst hat innerhalb der BP
neben einem amerikanischen Werk
Unabhängig von der aktuellen Situation ist an den Kapital- und
Finanzmärkten aber eine „Zurückhaltung“ seitens der Marktteilnehmer
zu verzeichnen. Dafür sind folgende Gründe ausschlaggebend:
v Es kann keine ausreichende Besicherungsgrundlage aus dem
Projekt heraus dargestellt werden, da die Werthaltigkeit der
Flächen – aus finanztechnischer Sicht – quasi erst mit Fertigstellung
des Projektes (erschlossenes, mit Planungsrecht versehenes,
baureifes Grundstück) eintritt. Dies führt auch dazu, dass
„Non-Recourse“-Finanzierungen nahezu unmöglich sind, so
dass jede Fremdfinanzierung die Eigenkapitalquote belastet.
v Es können keine kontinuierlichen, langfristig vertraglich gesicherten
Cashflows dargestellt werden, Cashflow in Projekten ist weitgehend
abhängig vom Verkauf der Flächen und Eingang der Kaufpreise
Diese Problematik der Fremdfinanzierung ist ein gewichtiges Hemmnis
bei der Entwicklung von Brachflächen.
Die nachfolgenden Flächentabellen geben eine Reihenfolge zur
Entwicklung wieder. Der Stand ist der 02.09.2009. An diesem Tag
hat der Aufsichtsrat der WiN Emscher-Lippe GmbH das Flächen-
entwicklungskonzept verabschiedet. Mit dem Ministerium für Wirtschaft,
Mittelstand und Energie wurde vereinbart, dass diese Reihenfolge alle
sechs Monate im Rahmen eines Flächenmonitorings überprüft wird.
Damit wird sichergestellt, dass das MWME eine gewisse Planungs-
sicherheit für die Förderung der Flächen und die Emscher-Lippe-Region
eine gewisse Flexibilität in der Entwicklung der Flächen haben. Das
Flächenmonitoring soll im Rahmen des Regionalmanagements /
Regionalbudgets der WiN Emscher-Lippe erfolgen.
Tabe
llen
Tab. 1: Überregional bedeutsame Flächen
qm ha Ausweisung Kategorie Stadt Anmerkung
newPark 1.360.000 136 GI I Datteln Landesbedeutsame Fläche
Westerweiterung 430.000 43 GI II Marl Schwerpunkt chemieaffine
Industrie
Norderweiterung 650.000 65 GI II Gelsen- Schwerpunkt chemieaffine
VEBA kirchen Industrie
ehem. Gelände 300000 30 GI II Marl Schwerpunkt chemieaffine
für Erweiterung Industrie
BASF-Kraftwerk
u. Kohlehafen
nördl. AV
Industriepark Rütgers* 300.000 30 GI II Castrop- Schwerpunkt chemieaffine
Rauxel Industrie
Gesamt 2.840.000 284
Kategorien
Überregional bedeutsame FlächenI newPark – landesbedeutsame FlächeII Standortgebundene Flächen von landesweiter Bedeutung (Chemie)
Regional bedeutsame FlächenIII Regional bedeutsame Industrie / Gewerbeflächen IV Alternativen für mögliche Zukunftsstandorte – noch ohne Ausweisung im GEP V Flächen für lokale Ökonomie / Städtebau
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Emscher-LippeRegion
Tab. 2: Regionale Flächen mit Förderpriorität im Emscher-Lippe-Raum
qm ha Ausweisung Kategorie Stadt Anmerkung
Ehemalige Schachtanlage 100.000 10 GE III Herten
Schlägel &Eisen 3/4/7*
ehem. Bergwerk Lippe, Fürst Leopold 145.000 14,5 offen III/V Dorsten
Schacht 2/ EON Ruhrgas*
Gewerbliche Mitte Recklinghausen 150.000 15 GE III Reckling- Schwerpunkt
– Blumenthal* hausen Energie/Gesundheit
Flugplatz Schwarze Heide 100.000 10 GE III Bottrop Schwerpunkt flughafen-
(Fläche auf Bottroper Stadtgebiet)* fenaffines Gewerbe
ehem. RAG Verbundbergwerk Lippe, 230.000 23 GI III Dorsten- Industrie
Schächte Wulfen l / ll* Wulfen
Last Mile Logistik Park Herten-Süd* 190.000 19 GI III Herten Logistik
Welheimer Mark* 139.000 13,9 GE III Bottrop Schwerpunkt
Wasserstofftechnik
ARENA PARK* 135.000 13,5 SO III Gelsen- Schwerpunkt höher-
kirchen wertige Dienstleistung
Schalker Verein (Saint Gobain)* 510.000 51 GE III Gelsenk.
Bergwerk Lippe/ Westerholt* 140.000 14 GE/ GI III/V Gelsenk./**(300.000) Herten
ehem. Kraftwerksgelände 130.000 13 GI III Datteln Industrie
Stumm-Hafen 100.000 10 GI III Waltrop Industrie
Bergmannsglückstraße 120.000 12 GE V Gelsenk.
Gesamt 2.089.000 209
* Beginn/Umsetzung 2009/2010 möglich ** (Bruttofläche) Für die Flächen Schlägel und Eisen 3/4/7 und Fürst Leopold, Schacht 2 liegen bereits RWP-Anträge vor
Tabe
llen
qm ha Ausweisung Kategorie Stadt Anmerkung
DSK AG – 200.000 20 GI III/ IV Marl Industrie
Bergwerk Lippe,
Schacht Polsum I / II
Erweiterung III/ IV Marl
Industriepark
Dorsten Marl
Kategorien
Überregional bedeutsame FlächenI newPark – landesbedeutsame FlächeII Standortgebundene Flächen von landesweiter Bedeutung (Chemie)
Regional bedeutsame FlächenIII Regional bedeutsame Industrie / Gewerbeflächen IV Alternativen für mögliche Zukunftsstandorte – noch ohne Ausweisung im GEP V Flächen für lokale Ökonomie / Städtebau
Tab. 3: Flächen, deren Umsetzung in einer Machbarkeitsstudie zu klären ist
1717
Emscher-LippeRegion
Die Westerweiterung des Chemieparks Marl (Fläche im Bild links) ist eines der Entwicklungprojekte
von überregionaler Bedeutung (Kategorie II).
Anha
ng
I. Angefragtes Flächenvolumen in der Emscher-Lippe-Region (ohne Handel / Einzelhandel):
2008: ca. 300 ha
2004 – 2007: ca. 200 ha jährlich (Durchschnittswert)
II. Umgesetzte Projekte (Ansiedlungen, Erweiterungen etc.) in der Emscher-Lippe-Region:
2004 – 2008: ca. 50 ha GE und GI jährlich (Durchschnittswert)
Emscher-LippeRegion
1914
Emscher-LippeRegion
III. Nicht umgesetzte Projekte
Nicht umgesetzt werden konnten wegen eines Mangels regional
verfügbarer (geeigneter) Flächenangebote allein im Jahr 2008 Projekte
mit einem Flächenbedarf von ca. 250 ha (ca. 190 ha GI und ca. 60 ha GE)
sowie einem Potential von mehr als 2000 Arbeitsplätzen.
Industrieprojekte (GI):
v Logistik: 31 %
v Recycling: 4 %
v Produktionsbetriebe (Schwerpunktbereiche Energie und Werkstoffe): 46 %
v Stahlverarbeitung: 3,5 %
v Lagerstätten (inkl. Warenumschlag): 4,5 %
v Wertschöpfungskette Polymere / Kunststoffe: 2 %
v Sonstige: 9 %
Logistik
Recycling
Produktionsbetriebe (Schwerp. Energie/Werkst.)
Stahlverarbeitung
Lagerstätten (inkl. Warenumschlag)
Wertschöpfungskette Polymere/Kunststoffe
Sonstige
Industrieprojekte (GI)
9%2%
4,5%
3,5%
46%
31%
4%
Anha
ngIV.Exemplarische Auswahl regional
nicht umgesetzter Flächenanfragen aus dem Jahr 2008
Datum Branche Flächengröße Arbeitsplätze Investitions-
volumen
15.07.08 Logistikzentrum
Textilhandel 8 ha 500 bis zu 800 30 - 35 Mio.
27.08.08 Bau von Wagons für Güter- 100, bei Vollaus-
u. Personenbeförderung 5 ha lastung über 200 k.A.
01.10.08 Palettenlager u. 50.000 bis 30 zu Beginn, 100 15 -20 Mio.
Warenumschlag 80.000 m bei Vollauslastung
13.11.08 Elektronic Recycling 60.000 m 110 bis 120 20 bis 30 Mio
13.11.08 Plastic Recycling 20.000 m 33 ca 20 Mio
29.09.08 Maschinentechnik 15.000 bis 50 k.A.
25.000 m
07.08.08 Röhrenfabrik ca. 30.000 m 12-16, bei Vollaus- 3 - 4,5 Mio.
lastung 28-34,
nach ca. 5 J. 50-60
15.07.08 Umwelttechnik mind. 30.000 m 10-15, später weitere k.A.
20, bei Firmensitz-
Verlagerung ca. 35
01.07.08 Entwicklung, Produktion 30.000 m , k.A. ca. 22. Mio
u. Vermarktung von später bis zu
PKW-Teilen 100.000 m
1716
Emscher-LippeRegion
Datum Branche Flächengröße Arbeitsplätze Investitions-
volumen
22.01.08 Stahlgroßhandel 4 ha, davon ca. 30 ca. 7 - 8 Mio.
1,5 - 2 ha sofort
28.02.08 Containerservice 10.000 bis 15 bis 40 ca. 5 Mio
100.000 m
06.03.08 Produktionsanlage ca. 80 ha 600 bis 850 k.A.
09.04.08 Herstellung und 20.000 m 20 ca. 15 Mio.
Vertrieb v. Plastikröhren
12.06.08 Klebebänder-Kabel- 40.000 - k.A. k.A.
Bordnetze, Produktion 60.000 m
u. Lagerung
Über diese hier angeführte exemplarische Auswahl hinaus sind von der Region
mehrere Hundert Projektbeispiele in Verbindung mit entsprechenden Flächenanfragen
dokumentiert, die ein jährliches Potential von ca. 50 ha vermarktbarer Gewerbe-
und Industriefläche für den Emscher-Lippe-Raum belegen.
Anha
ng
V. Perspektive / Ausblick
Bei aktuell in der Region verfügbaren 166 ha Gewerbe- und
Industrieflächen ist vor dem Hintergrund der hier skizzierten Anfragen
bzw. Investitionspotentiale davon auszugehen, dass in ca. drei bis vier
Jahren Betriebserweiterungen und Neuansiedlungen nur noch sehr
bedingt wegen eines erheblichen Mangels verfügbarer Flächen möglich
sein werden. Bereits heute können – wie oben dargelegt – bestimmte
Projekte wegen eines Mangels an geeigneten Gewerbe- und insbesondere
größeren zusammenhängenden Industrieflächen hinsichtlich einer
Realisierung in der Region nicht weiterverfolgt werden.
Angesichts einer stets im Vorfeld der Ausweisung neuer GE- und
GI-Gebiete einzurechnenden Vorlaufzeit für vorbereitende (u.a. auch
planungsrechtliche) Arbeitsschritte muss befürchtet werden, dass das
regional verfügbare Flächenkontigent in ca. drei bis vier Jahren in
Anbetracht häufig mehrjähriger Vorlaufzeiten für einen längeren
Zeitraum vollständig erschöpft sein wird, wenn nicht zeitnah die
Ausweisung zusätzlicher Flächen angestoßen wird.
In Verbindung mit dem für die nächsten Jahre befürchteten
regionalen Verlust von bis zu ca. 28.000 Arbeitsplätzen als Folge
des geplanten Rückzugs aus dem Steinkohlebergbau könnte dies
verheerende Folgen haben.
Eine kurzfristige Einleitung zur Ausweisung (und Förderung)
neuer zusätzlicher Gewerbe- und Industrieflächen ist daher für