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MISSGLÜCKTE ABSICHERUNG Manche Franken-Kreditnehmer hierzulande sind gleich doppelt geplagt Seite 25 STARKES PLUS IN ÖSTERREICH Deutscher Rechtsschutz-Experte Roland legt bei Bestandsprämien stark zu Seite 28 BANKOMAT 2014 MEHR POS- ZAHLUNGEN © Foto Wilke © Roland Gruppe Misston Die neue griechische Regierung unter Alexis Tsipras erschreckt die großen Europa-Börsen, die auf Rekordjagd waren. Vorerst war die Störung nur kurz. Der Kurs der Hellenen könnte Signalwirkung für andere Krisenländer haben, wo Wahlen heuer bevorstehen, meint Gudrun Egger, Erste Group. Seite 22 © Erste Bank/Daniel Hinterramskogler; APA/EPA/Orestis Panagiotou; Panthermedia.net/Prayuth Chiarakul ATX medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY FREITAG, 30. JÄNNER 2015 – 21 Sirtaki aus Athen stört den Börsenrhythmus Wochentop RHI 15,62% Wochenflop RBI -14,97% Top 5 ATX Prime RHI 15,62% Strabag 12,35% AT&S 12,34% KapschTrafficcom 11,22% Palfinger 7,40% Flop 5 ATX Prime Raiffeisen Bank International -14,97% FACC -8,03% Uniqa Insurance Group -7,55% Erste Group Bank -5,03% Flughafen Wien -3,08% 21.–28. Jänner 2015 ATX (Schluss 28.1.) 2.194,14 0,10% DAX Wochentop LXS 15,93% Wochenflop CBK -3,90% Top 5 DAX Lanxess 15,93% Bayerische Motoren Werke 8,62% ThyssenKrupp 7,43% Daimler 6,66% HeidelbergCement 6,28% Flop 5 DAX Commerzbank -3,90% Siemens -3,66% Deutsche Bank -1,78% Deutsche Lufthansa -1,18% Deutsche Post 1,90% 21.–28. Jänner 2015 DAX (Schluss 28.1.) 10.710,97 4,00% INHALT Capital:Markets > Börse Social vergab Number One-Awards 22 > JDC bietet Vermögensver- waltung auf ETF-Basis an 23 Fonds:Park > China, Indien als Chance 24 Banking > Visa: starke Zahlen 26 > Banken: bald mehr für Staatsanleihen vorhalten? 26 Insurance:Watch > Generali dürfte 2014 Rekord- jahr geschrieben haben 28 > VIG will heuer Sachsparte forcieren 28 finance net Frankfurt. Der Vorsteuergewinn des Privatkunden-Geschäfts der Deut- sche Bank brach im vierten Quar- tal 2014 im Vergleich zum Vorjah- reszeitraum um drei Viertel auf 55 Mio. Euro ein. Dabei belastete vor allem ein Urteil des Bundesge- richtshofs vom Oktober 2014 die Bilanz, wofür die Bank 330 Mio. Euro zurückstellte. Kunden kön- nen vor Jahren gezahlte Bearbei- tungsgebühren für Kreditverträge zurückfordern. Dafür hat das Geld- haus die harte Kernkapitalquote zum Jahresende weiter aufgepol- stert, sie liegt nun bei 11,7%. Auch die absolute Verschuldungsquote wurde verbessert. (ag) Deutsche Bank Kapitaldecke weiter aufgepolstert Privatkundengeschäft brach ein Rückstellungen in Höhe von 330 Mio. € für ein BGH-Urteil belasteten stark. © APA/dpa/Arne Dedert © PSA/Johannes Ehn Wien. Im 4. Quartal 2014 musste die OMV im operativen Ergebnis Net- to-Sonderaufwendungen von rund 700 Mio. Euro tragen, hauptsäch- lich wegen Wertberichtigungen bei der türkischen Petrol Ofisi und dem Power-Geschäft der OMV Pe- trom in Rumänien. Dafür hat sich die schon längere Zeit massive Ver- luste schreibende OMV-Gashan- delstochter EconGas mit ihrem russischen Lieferanten Gazprom über eine langfristige Anpassung der Lieferverträge geeinigt. Der mit Gazprom zuvor langfristig verein- barte Preis hatte über dem Markt- preis gelegen. OMV-Aktien verloren gestern im frühen Handel 3%. (ag) OMV 700 Mio. € operative Sonderlast wegen Petrol Ofisi Neuer Gasliefervertrag mit Gazprom OMV: im Tradingstatement Investitions- kürzungen, Sparmaßnahmen verkündet. © APA/Hans Punz
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financenet 3001

Apr 07, 2016

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Page 1: financenet 3001

missglückte absicherung

Manche Franken-Kreditnehmer hierzulande sind gleich doppelt geplagt Seite 25

starkes plus in österreich

Deutscher Rechtsschutz-Experte Roland legt bei Bestandsprämien stark zu Seite 28

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Misston Die neue griechische regierung unter alexis Tsipras erschreckt die großen europa-Börsen, die auf rekordjagd waren. Vorerst war die störung nur kurz. Der Kurs der hellenen könnte signalwirkung für andere Krisenländer haben, wo Wahlen heuer bevorstehen, meint gudrun egger, erste group. Seite 22

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Sirtaki aus Athen stört den Börsenrhythmus

Wochentop RHI 15,62%Wochenflop RBI -14,97%

Top 5 ATX PrimeRHI 15,62%Strabag 12,35%AT&S 12,34%KapschTrafficcom 11,22%Palfinger 7,40%

Flop 5 ATX PrimeRaiffeisen Bank International -14,97%FACC -8,03%Uniqa Insurance Group -7,55%Erste Group Bank -5,03%Flughafen Wien -3,08%

21.–28. Jänner 2015

ATX (Schluss 28.1.) 2.194,14 0,10%

DaX

Wochentop LXS 15,93%Wochenflop CBK -3,90%

Top 5 DAXLanxess 15,93%Bayerische Motoren Werke 8,62%ThyssenKrupp 7,43%Daimler 6,66%HeidelbergCement 6,28%

Flop 5 DAXCommerzbank -3,90%Siemens -3,66%Deutsche Bank -1,78%Deutsche Lufthansa -1,18%Deutsche Post 1,90%

21.–28. Jänner 2015

DAX (Schluss 28.1.) 10.710,97 4,00%

inhalt

Capital:Markets> Börse Social vergab

Number One-Awards 22> JDC bietet Vermögensver-

waltung auf ETF-Basis an 23

Fonds:Park> China, Indien als Chance 24

Banking> Visa: starke Zahlen 26> Banken: bald mehr für

Staatsanleihen vorhalten? 26

Insurance:Watch> Generali dürfte 2014 Rekord-

jahr geschrieben haben 28> VIG will heuer Sachsparte

forcieren 28

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Frankfurt. Der Vorsteuergewinn des Privatkunden-Geschäfts der Deut-sche Bank brach im vierten Quar-tal 2014 im Vergleich zum Vorjah-reszeitraum um drei Viertel auf 55 Mio. Euro ein. Dabei belastete vor allem ein Urteil des Bundesge-richtshofs vom Oktober 2014 die Bilanz, wofür die Bank 330 Mio. Euro zurückstellte. Kunden kön-nen vor Jahren gezahlte Bearbei-tungsgebühren für Kreditverträge zurückfordern. Dafür hat das Geld-haus die harte Kernkapitalquote zum Jahresende weiter aufgepol-stert, sie liegt nun bei 11,7%. Auch die absolute Verschuldungsquote wurde verbessert. (ag)

Deutsche Bank Kapitaldecke weiter aufgepolstert

Privatkundengeschäft brach ein

Rückstellungen in Höhe von 330 Mio. € für ein BGH-Urteil belasteten stark.

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Wien. Im 4. Quartal 2014 musste die OMV im operativen Ergebnis Net-to-Sonderaufwendungen von rund 700 Mio. Euro tragen, hauptsäch-lich wegen Wertberichtigungen bei der türkischen Petrol Ofisi und dem Power-Geschäft der OMV Pe-trom in Rumänien. Dafür hat sich die schon längere Zeit massive Ver-luste schreibende OMV-Gashan-delstochter EconGas mit ihrem russischen Lieferanten Gazprom über eine langfristige Anpassung der Lieferverträge geeinigt. Der mit Gazprom zuvor langfristig verein-barte Preis hatte über dem Markt-preis gelegen. OMV-Aktien verloren gestern im frühen Handel 3%. (ag)

OMV 700 mio. € operative sonderlast wegen petrol ofisi

Neuer Gasliefervertrag mit Gazprom

OMV: im Tradingstatement Investitions-kürzungen, Sparmaßnahmen verkündet.

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Wien. Gemeinsam mit Deloitte ver-gab das Börse Social Network die „Number One Awards 2015“, die an 12 „Champs“ vergeben wurden.

Im Detail waren das: KTM als „Größter Kursgewinner Börse Wien“; 114,8 Prozent Wertzuwachs sicherten die Nr. 1-Position beim Award. Die Buwog holte Platz eins als „Bester Börseneuling“.

Als Begründung für die Preis-vergabe führt Initiator Christian

Drastil die Aufnahme in den Leit-index ATX, die Kursentwicklung der Aktie, mit der die Buwog 2014 zum fünftbesten ATX-Wert wurde, Umsatz und Streubesitz-Markt-kapitalisierung an.

Mutmacher für 2015

„Das Unternehmen sieht unseren ,Number One Award‘ als Auftrag für 2015“, freut sich Drastil. Die

Erste Group wurde mit einem Handelsvolumen von 9,3 Mrd. Euro und einem Anteil von knapp 20 Prozent am Gesamtkuchen als „Umsatzstärkste Aktie“ ausge-zeichnet.

Die RCB wiederum holte den Titel als „Größter Händler Öster-reich Aktien“. „In der offiziellen Statistik, die die Umsätze in den Segmenten equity market.at, struc-tured products.at und other secu-rities.at umfasst und auf Doppel-zählungen, also Käufen sowie auch Verkäufen, basiert, war die Raiff-eisen Centrobank im Jahr 2014 mit einem Anteil von 9,2 Prozent am Gesamtkuchen und einem Volumen von 4,4 Mrd. Euro die Nummer eins“, erläutert Drastil. Auch die Titel als „Größter Specialist Market Maker“ und als „Größter Emittent Structured Products“ gingen an die RCB.

Brokerjet, der Online-Broker der Erste Bank, stand mit etwas mehr als 820 Mio. Euro Handelsvolu-men auf dem Stockerl als „Umsatz- stärkster Broker Österreich-Aktien“.

Der 3 Banken Österreich Fonds reüssierte als „Bester Fonds Ös-

terreich-Aktien“: „Mit einem Mi-nus von nur vier Prozent konnte Fondsmanager Alois Wögerbauer dem ATX rund 11 Prozentpunkte abnehmen“, erklärt Preis-Initiator Drastil. Der RT Österreich Aktien-fonds wurde als „Größter Öster-reich-Aktienfonds“ ausgezeichnet.

Sonderpreis für Artner

Ein Special Award ging an Günther Artner in der Kategorie „Aktienanalyse Österreich“. Chris-tian Drastil erklärt die Pole-posi-tion Artners so: „Beim österreichi-schen Analyst Award war Artner mit seinem Team in den vergan-genen zehn Austragungsjahren insgesamt vier Mal – öfter als alle anderen – auf dem ersten Rang zu finden und schaffte über die Jahre auch die kumuliert beste Gesamt-performance.“

Die Rosinger Group wurde schließlich als „Bester Mittel-standsinvestor“ prämiert: „Rosin-ger ist auf einer Liste der Deutschen Bundesbank der kapitalstärks- ten Unternehmen Deutschlands präsent“, so Drastil. (rk)

Number One Awards Das Börse Social Network vergab die Auszeichnung gemeinsam mit Deloitte in 12 Kategorien

Das sind die Besten am Wiener Kapitalmarkt

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Aktienanalyse Österreich: Sonderpreis für Günther Artner beim Number One Award.

22 – financenet fiNANce:cOver Freitag, 30. Jänner 2015

kolumne

Jetzt endlich Österreichern helfen

Börsen-roundup DAX legt nach EZB-Entscheidung eine Rallye aufs Parkett, Griechenland bricht als Wahlfolge ein

Der letzte Sirtaki in AthenWien. Dass die QE-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) Jubel bei den Börsianern hervorrufen würde, hatten viele erwartet. Dass aber vor allem der deutsche Leitindex DAX so heftig reagieren würde, war wohl kaum vorhersehbar. Er startete eine achttägige Gewinnserie, die den Index phasenweise um bis zu zehn Prozent beziehungsweise knapp 1.000 Punkte nach oben katapul-tierte, und stieg erstmals über 10.800 Punkte. Dabei spielten der gestiegene US-Dollar, der günstige Ölpreis – die Aktie der Lufthansa war deswegen mit Kursgewinnen von 2,99 Prozent einer der Favo-riten der Anleger – und zuletzt eben die Billionen-Geldspritze der EZB eine Rolle.

Kurssalven an den Börsen …

Beschwingt kletterte auch der FTSE-Index der Londoner Börse um fast acht Prozent in die Höhe. Da konnte sich der Pariser CAC 40 natürlich nicht lumpen lassen und setzte mit rund neun Prozent Zu-wachs noch eins drauf. Den Vogel schoss aber zweifellos der Euro-stoxx 50 ab: Er feuerte vom 6. bis zum 26. Jänner eine 14-prozentige Kurssalve ab. Sogar der heimische ATX wurde vom Klima angesteckt und legte in wenigen Tagen um rund fünf Prozent zu.

… Dämpfer aus Athen

Etwas Ruhe an den Märk-ten kehrte ein, als der Fall-Out der Griechenland-Wahl mit dem überwältigenden Sieg der linksge-richteten Syriza die Märkte zwar mit Verspätung, aber dann doch, erfasste.

Aber während es im Herzen Eu-ropas eher gemäßigt über die Büh-ne ging, schien man in Griechen-land den letzten Sirtaki zu tanzen: Der Börsen-Leitindex ASE in Athen

brach vorübergehend um satte 7,42 Prozent auf 725,20 Punkte ein. Hintergrund für den Kurssturz könnten die vor der ersten Sitzung des neuen Kabinetts bekannt ge-wordenen Pläne der neuen Regie-rung zum Stopp von Privatisie-rungen sein.

Freundliche Rentenmärkte

Außerdem hatte der nach einem Blitz-Bündnis mit einer Rechtspar-tei zum Premier bestellte Syriza-Boss Alexis Tsipras in seinem Ka-binett mit dem Ökonomen Giannis Varoufakis, einem scharfen Kri-tiker der Sparpolitik, die Zustän-digkeit für Finanzen gegeben, was Investoren weiter beunruhigte. Die Turbulenzen erfassten aber nicht nur den Aktienmarkt: Eine heftige Reaktion zeigte sich in Athen auch im Handel mit griechischen Staats-anleihen, die abgestoßen wurden. Bei Papieren mit einer Laufzeit von zehn Jahren sorgten die Verkäufe im freien Handel für einen Anstieg der Rendite um 0,92 Prozentpunkte

auf 10,15 Prozent – das gleiche Niveau wie vor der Ankündigung des EZB-Kaufprogramms von Staatsanleihen.

„Interessant wird das grie-chische Wahlergebnis auch im Hinblick auf Portugal und Spanien, wo im September bzw. Dezember ebenfalls Parlamentswahlen abge-halten werden”, sagt Gudrun Egger von der Erste Group. „Sollte Grie-chenlands neue Regierung tatsäch-lich Erleichterungen beim Schul-dendienst erreichen, dann könnte dies der spanischen Protestpartei Podemos weiteren Auftrieb geben, weil sie ebenfalls Forderungen nach Schulderleichterungen er-hebt.” Weitere Turbulenzen an den Börsen scheinen dann fast schon garantiert.

Trotz aller Turbulenzen sind die Aussichten für Europa nicht so schlecht: „Für den Euro rech-nen wir mit einer Fortsetzung der Abwertung gegenüber dem US-Dollar”, ist Johannes Müller von der Deutschen Asset & Wealth Management überzeugt. „Dies ist

eine Unterstützung für die Unter-nehmensgewinne in der Eurozone und damit für den Aktienmarkt. Der Rückgang der Renditen am Rentenmarkt war neben der Spe-kulation auf EZB-Maßnahmen hauptsächlich durch rückläufige Inflationsraten und Inflationser-wartungen bedingt; da sich dieser Trend kurzfristig nicht umkehren wird, erwarten wir auch noch wei-ter freundliche Rentenmärkte.“

Frankreich im Fokus

Anleger sollten heuer Aktien ge-genüber Anleihen und die Eurozo-ne gegenüber dem Rest der Welt bevorzugen, meint Jean-Charles Mériaux, Chief Investment Of-ficer des französischen Invest-menthauses DNCA Finance: „Zu-dem sollten sie abseits der derzeit überteuerten großen Namen inves-tieren.” Mériaux bevorzugt patrio-tisch insbesondere französische Aktien, weil sie von internationa-len Anlegern noch weitgehend ver-nachlässigt werden.

Börsenerfolge im Herzen Europas sollten weitergehen – Experte setzt auf die „Grande Nation“.

Gudrun Egger, Erste Group Research: Die griechische Politik könnte Signalwirkung für Portugal und Spanien haben.

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reinhard krémer

A lles,was Politiker hierzu­lande noch zusammen­bringen, ist, die Bevölke­

rung blechen zu lassen, könnte man meinen. Und so scheint es bei einer seit Jahren schwe­lenden Problematik an jeg­lichem Fingerspitzengefühl zu fehlen: Frankenkreditnehmer, mehr als 170.000, Häuslbauer und Unternehmer leiden.

Es sind keine Spekulanten!

Mit ihren Familien, die sich dem Zirkus wohl nicht entzie­hen werden können, sind das locker mehr als eine halbe Milli­on Österreicher. Und nein, das sind keine Spekulanten, denn vor 20 Jahren, als das Instru­ment in Österreich zugelassen wurde, griffen vor allem Häusl­bauer danach. Dass damals die Nationalbank fest geschla­fen hat und nicht gleich über die Aufsicht mit der Kreditauf­nahme ein funktionierendes Absicherungsinstrument mit­verordnet hat, steht auf einem anderen Blatt.

Kein Schwein, außer viel­leicht ein paar profitorientierte Pseudoheilande, kümmert sich um diese Menschen: Denn mehr, als dass die Fi­nanzmarktaufsicht FMA die Banken dazu drängt, die Kreditnehmer – egal wie – aus den Verträgen zu bringen und die Verluste hinzunehmen, ist nicht passiert. Dann wird stolz vermeldet, um wie viel Prozent die Anzahl der Unglücklichen gesteigert worden ist – fertig.

Beim Nachbarn Ungarn hat ein durchaus zweifelhafter Machtmensch gezeigt, wie‘s geht und sich schützend vor seine Landsleute gestellt. Wollt Ihr dieses Feld, liebe Politiker, auch hierzulande lieber rech­ten Recken überlassen und damit vielleicht noch deren Wahlsieg sichern?

Die Lösung wäre einfach

Dabei wäre eine Lösung ein­fach: Die Nationalbank müsste bloß das „Rollen“ der Kredite für, sagen wir, acht Jahre er­lauben. Bis dahin sollten die Turbulenzen abgeklungen und ein Wechsel mit keinen oder nur geringen Verlusten mög­lich sein. Diese Maßnahme, die zum Beispiel auch Kommunen erlaubt ist, kostet so gut wie nichts. Dazu bedürfte es einer bloßen Anweisung der Nati­onalbank an die FMA, die ja die Fremdwährungskredite de facto verboten hat, bei beste­henden Krediten eine Laufzeit­verlängerung zuzulassen.

Und bitte erzählen Sie jetzt nicht, dass die Nationalbank ja eine unabhängige Einrichtung ist – da wurden im Zuge der Krise schon ganz andere Hu­sarenstücke geritten! Also, wie wär‘s? Stimmen sichern? Mal etwas für Landsleute tun?

reinhard krémer

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finanzdienstleister/fonds:park financenet – 23Freitag, 30. Jänner 2015

auf etf-Basis Jung DMS & Cie. stellt Finanz-Vermittlern und -Beratern „Provisionserlöse und Partizipation am wachsenden ETF-Markt“ in Aussicht

JdC bringt VermögensverwaltungWien/München. Der in Deutschland und Österreich tätige Vermittler-Pool Jung, DMS & Cie. (JDC) bringt mit „Fine Folio ETF-Stabilitäts-Strategien“ eine eigene Vermögens-verwaltung auf den Markt. Die in-novativen Strategien auf Basis von Exchange Traded Funds (ETFs; i.e. börsegehandelte Investmentfonds) seien eine „optimale Produktlösung für die Altersvorsorge und Vermö-gensanlage“, heißt es.

Das Finanzinstrument kombinie-re die strategische Asset Allocation des ETF-Anbieters BlackRock mit dem bewährten Value@Risk-Risi-komanagement der Kapitalverwal-tungsgesellschaft Ampega Invest-ment GmbH.

„Mit dieser neuen Vermögens-verwaltung könnten Pool-Partner ihren Kunden durch ETF-Anlagen Kosten sparen helfen und gleich-zeitig eine angemessene Vergütung realisieren“, sagt JDC-Vorstands-vorsitzender Sebastian Grabmaier.

Im Oktober 2014 hatte sich der Maklerpool Jung, DMS & Cie. am Augsburger Vermögensverwalter BB Wertpapier-Verwaltungsge-sellschaft mbH beteiligt; Ziel der Beteiligung ist es, angeschlossenen Pool-Partnern optimale Produkt-lö-sungen für die Altersvorsorge und Vermögensanlage anzubieten, an den Start gehe man mit der Auflage dreier Strategien auf ETF-Basis.

Drei Portfolio-Varianten

Für eine stabile Portfolioent-wicklung im Rahmen der Alters-vorsorge und Vermögensanlage sei eine flexible und breite Streuung auf unterschiedliche Wertpapiere und Anlagesemente unverzicht-bar. Um globale Renditechancen aktiv zu nutzen und Risiken zu be-grenzen, sei darüber hinaus eine laufende Überwachung und regel-mäßige Anpassung an Marktver-änderungen entscheidend; die Fine Folio ETF-Stabilitäts-Strategien erfüllten dies. Poolpartner von Jung, DMS & Cie. können mit ihren

Kunden unter drei Portfolio-Auf-teilungen auswählen, die den Er-tragserwartungen und den indivi-duellen Risikobudgets der Kunden entsprechen. Neben der defensiven mit einer Aktienquote von 30% und einem maximalen Risikobudget von 7% stünden die ausgewogene Variante „Balance” mit einem Ri-sikobudget von 15% sowie die of-fensivere Variante mit einer Ak-tienquote von 70% und einem Ri-sikobudget von 25% zur Auswahl. „Das jeweilige Risikomaß regelt in einer ständigen dynamischen Allo-kationssteuerung und Risikoüber-wachung nach dem sogenannten Value-at-Risk-Ansatz, zu welchem

Anteil die einzelnen Vermögensge-genstände in den Portfolios einge-setzt werden“, wird erklärt.

Sparplanfähig

Privatanleger könnten ab einer Einmalanlage von 10.000 Euro in eine der drei Portfolio-Strategie-Varianten investieren; sie seien zu-dem sparplanfähig ab einem mo-natlichen Sparbetrag von 100 Euro.

JDC ist ein Verbund aus rund 14.800 Poolpartnern in Deutsch-land und 3.900 Vermittlern in Österreich. Laut Eigenangaben stehen 12.000 Produkte zur Aus-wahl. (lk)

Verbindung der passiven Welt der ETF-Anlagen mit aktiver Verwaltung.

Vorstandsvorsitzender Sebastian Grabmaier: „Wollen innovative Produkte für die Al-tersvorsorge mit unserem Partner BB Wertpapier Verwaltungsgeseellschaft anbieten“.

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Neue IdentitätParis. Nachdem der Vermögensver-walter La Française (Assets under Management: ca. 41 Mrd. €) 2014 im deutschen Immobiliengeschäft und auch in Österreich aktiv ge-worden ist, wurde vor Kurzem den vier Kerngeschäftsfeldern La Fran-çaise Global Asset Management, La Française Global Investment Solutions, La Française Global Real Estate IM und La Française Global Direct Financing eine neue visuelle Identität verliehen: ein viergliedriges Symbol. (red)

Viergliedriges Symbol soll die vier Kern-felder und Partnerschaft verdeutlichen.

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24 – financenet fonds:park/InvestIng Freitag, 30. Jänner 2015

reformwille Für zahlreiche Fondshäuser wie Pioneer und Comgest könnten die beiden Märkte 2015 Highflyer sein

fondsmanager halten Indien, China die stangeWien. Vor rund zehn Tagen er-lebten die beiden maßgeblichen chinesischen Aktienhandelsplät-ze den größten Tagesverlust seit Mitte 2008. Als Hauptgrund für den Kursrutsch auf breiter Front von fast acht Prozent sahen die Marktteilnehmer geplante Verbote für bestimmte Finanzprodukte, die massiv spekulatives Geld in Um-lauf gebracht hatten. Dazu kommt das zu erwartende schwächere Wirtschaftswachstum in diesem Jahr – zwar immer noch 7,2%, aber doch die tiefste Zuwachsrate seit fast einem Vierteljahrhundert.

Dass China strenger bei den Finanzprodukten wird, gereicht nicht unbedingt zum Nachteil. Und dann scheinen sowohl China als auch Indien die Vorreiterrolle bei Reformen für die Region einzu-nehmen. Dies ASEAN-Staaten müs-sen folgen; dies meinen jedenfalls Emil Wolter und David Raper, bei-de Portfoliomanager Asia ex Japan bei der Fondsboutique Comgest.

Sehr heterogene Region

Walter Liebe, Senior Vice Presi-dent von Pictet Asset Management, rechnet damit, dass die Emerging Markets in 2015 „die positive Über-raschung des Jahres sein werden”.

Marktteilnehmer beurteilten die südostasiatischen Volkswirtschaf-ten derzeit en gros zuversichtlich; die Aussichten für Nordostasien schätzten sie jedoch negativ ein. „Diese Diskrepanz steht im Gegen-satz zu unserer Sichtweise“, sagen Wolter und Raper. „Die Emerging Markets (EM) müssen seit ge-raumer Zeit sehr differenziert be-trachtet werden. Potenzielle Ge-winner in dieser heterogenen Um-gebung würden die Länder sein, die ein gewisses Maß an Freiheit in ihrer Fiskal- und Geldpolitik

behalten sowie ein starkes Enga-gement in Richtung strukturelle Reformen aufwiesen. Indien und China sind unserer Ansicht nach die besten Kandidaten, um in die-ser Übergangsphase erfolgreich zu sein. Sowohl im Aktien- als auch im Anleihen-Bereich wird unser Fokus auf Qualität und Diversifi-kation der Emittenten liegen“, er-läutert Hans Köck, Experte bei von Pioneer Investments Austria.

Im Falle Indiens handelt es sich um eine relativ abgeschottete Volkswirtschaft mit sehr guter demografischer Entwicklung. Das Land beabsichtige, seine Indus-trieproduktion anzukurbeln, die Engpässe bei der Infrastruktur zu beseitigen und die ineffiziente öffentliche Verwaltung zu verbes-sern. Signalwirkung hat die klare

Reformagenda der Regierung, so Comgest. Die Herausforderung für Indien besteht darin, mehr auslän-dische Investitionen anzuziehen, um die nachhaltige Wachstumsra-te mit verbesserter Infrastruktur nach oben zu treiben. Gleichzeitig müssen strukturelle Schwächen wie ein hohes Maß an Bürokratie und Korruption abgebaut werden.

Reformprozess in China

China wiederum habe die Not-wendigkeit erkannt, den Reform-prozess zu beschleunigen, den Schuldenabbau innerhalb seiner Volkswirtschaft voranzutreiben und das Investitionsniveau zu re-duzieren. In der Vergangenheit ha-be der zuletzt genannte Faktor das Land zwar zweifellos vor einem

Abschwung bewahrt, aber um den Preis von Überkapazitäten in ver-einzelten Sektoren. Positiv zu ver-merken sei die Reformierung des Hukou-Systems, des Bereichs der staatlichen Unternehmen sowie des Finanzmarkts.

Der Verfall der Ölpreise komme beiden Volkswirtschaften zugute.

Die Anlageregion der ASEAN-Staaten stecke momentan in einer „Falle der mittleren Einkommen“ fest. Die Investitionen in harte und weiche Infrastruktur sind seit der Asien-Krise nicht mehr weiter an-gestiegen und auch das Pro-Kopf-BIP stagniere. Die Bewertungen der ASEAN-Börsen liegen noch über den Langfrist-Durchschnitten.

Als aussichtsreichsten Einzelti-tel sieht Comgest den Stromnetz-betreiber Power Grid of India. (lk)

Comgest-Experten halten Energieversorger Power Grid of India für den aussichtsreichen Einzeltitel.

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„Industrie- und Infrastrukturunternehmen dürften in Indien am stärksten profitieren; China profitiert von mehr Effizienz in Staats-unternehmen sowie an den Finanzmärkten“, sagen die Comgest-Asien-Anlageexperten Emil Wolter und David Raper.

Allianz Invest KAG mit neuer Geschäftsführerin

Wien. Gisela Bartsch wurde mit 1.1.2015 zur Geschäftsfüh-rerin der Allianz Invest Kapi-talanlagengesellschaft mbH (Allianz Invest KAG) bestellt. die 38-Jährige verantwortet, gemeinsam mit den bisherigen Geschäftsführern Martin Maier und Christian Ramberger, die Strategie und Steuerung des Fondshauses.

Die Wienerin startete 1997 ihre Laufbahn in der Allianz Investmentbank AG (AIB) im Bereich Sales, 2007 wurde sie Bereichsleiterin Retail Sales & Support; ihre Schwerpunkte liegen auf dem Gebiet Risiko Management und Risk Con-trolling.

Die Tochtergesellschaft der AIB verwaltet ein Vermögen von ca. 12 Mrd. € und managt über 100 Publikumsfonds.

Spängler IQAM Invest mit Büro in Frankfurt

Salzburg/Frankfurt. Mit Jänner 2015 hat Spängler IQAM Invest ein Büro in Frankfurt am Main eröffnet. „Dadurch sind wir auch direkt vor Ort für unsere Kunden erreichbar“, betont Ge-schäftsführer Markus Ploner.

Zuständig für Relationship Management Institutional Deutschland ist Ilona Wachter.

Das Fondshaus hat den An-gaben zufolge den Anteil selbst gemanagter Fonds von 2007 von einem Prozent auf zuletzt 45 Prozent massiv erhöht. (lk)

Neue Plattform für „Fondsfrauen”Erding. Nur acht Prozent der Manager deutscher Invest-mentfonds sind weiblich. In Zahlen: 86 der 1.021 Fondsma-nager, die in der Morningstar-Datenbank für in Deutschland zugelassene Fonds namentlich aufscheinen. In Österreich sind es immerhin 10,12 Prozent (56 von 553). Das Karrierenetzwerk in Internet http://fondsfrauen.de möchte es schaffen, die Quo-te bis 2019 auf 30 Prozent zu hieven. Studien belegen, dass gemischte Teams größeren Er-folg haben, wird betont.

Die Plattform soll dem regel-mäßigen Austausch und der Umsetzung der privaten und beruflichen Ziele, etwa Verein-barkeit ebendieser Pole, die-nen. Auch sollen Frauen zum eigenverantwortlichen Anlegen inspiriert werden. (lk)

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Bartsch verfügt über ein breites Spektrum an Expertenwissen.

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Wachter ist in Frankfurt für Relation-ship Management zuständig.

schoellerbank Anleihe

Auf USD setzenSalzburg. Die Schoellerbank hat in Zusammenarbeit mit der Société Générale ein neues strukturiertes Produkt entwickelt: Mit der Maxi-mum Qualitätsanleihe in US-Dollar 02/15-08/22 (ISIN: XS1119144605) sei man in 25 bis 75 europäische Unternehmen mit erwarteten guten Renditechancen investiert. Neben dem Kapitalschutz des Emittenten bzw. Garantiegebers von 100% des Nominalbetrags in US-Dollar zum Laufzeitende in 2022 gebe es eine halbjährliche Höchststand-sicherung. Wegen der historisch tiefen Zinsen im Euroraum wurde auf die Anlegerwährung US-Dollar gesetzt.

Als Basis der Anleihe diene der iSTOXX Europe Quality Income Price EUR Index. Bei der Auswahl der Aktien werden zwei Filter an-gewendet: Der Ausschluss von Fi-nanzwerten sowie ein Qualitäts-filter, d.h. infrage kommen Aktien, die sich langfristig durch eine ho-he Stabilität auszeichnen, wobei auf Rentabilität, Liquidität und Fremdkapitalquote der Unterneh-men geachtet wird. Die Indexzu-sammensetzung wird vierteljähr-lich überprüft und angepasst. (lk)

ZkB Neuer Dachfonds

Vier MegatrendsSalzburg. Die Zürcher Kantonalbank Österreich AG hat einen neuen Fonds aufgelegt, den ausschütten-den Publikumsdachfonds „Port-folio Next Generation”. Durch die aktive Auswahl seiner Subfonds mit durchgerechnet rund 800 Ak-tien hat man als Anleger Teil an vier Megatrends, die eine hohe Be-deutung für das gesellschaftliche und unternehmerische Streben der nächsten Jahrzehnte haben wer-den, heißt es. (red)

Die Trends: Demografie, Lebenserwar-tung, mehr Wohlstand, Urbanisierung.

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amundi 100 Mrd. als Ziel

KlimafreundlichParis. Amundi hat im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris einen großen Vorstoß zur klimafreundli-chen Ausgestaltung von Portfolios gestartet – inklusive der Verpflich-tung, 100 Mrd. € an Anlagegeldern zusammen mit Partnern bis Ende 2015 CO2-effizient zu machen. Bis jetzt sind 30 Mrd. € erzielt worden. Erstmals sei es Amundi mit dem Indexanbieter MSCI gelungen, die Klimawirkung der Anlagepolitik zu quantifizieren und verbessern. (lk)

Amundi strebt 50% Reduktion des CO2- Ausstoßes an, ohne Renditeabstriche.

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Zertifikate 11,9 Mrd. Euro

MarktrückgangWien. Der österreichische Zerti-fikatemarkt ist 2014 weiter ge-schrumpft. Das Gesamtvolumen minderte sich um 0,7 Mrd. auf 11,9 Mrd. €, bilanziert das Zertifikate-forum Austria (ZFA). Ende 2012 hatte es noch 13,6 Mrd. € betragen. Auch das Handelsvolumen ist im Dezember mit insgesamt 107 Mio. € weiter zurückgegangen. Zinspro-dukte waren gefragter, Rückgän-ge gab es bei Anlage- und Hebel- produkten. (red)

Heike Arbter ist Vorstandsvorsitzende des Zertifikateverbands ZFA.

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Vaduz/Berlin. Dass viele der CEE-Staaten von der Freigabe des Schweizer Frankens betroffen wa-ren, war schon unmittelbar nach dem Ereignis bekannt. Dass aber auch Länder wie Liechtenstein und Deutschland unter die Räder kamen und kommen, hat sich erst jetzt herauskristallisiert.

Erbprinz: „Herausforderung“

Das Fürstentum Liechtenstein ist währungspolitisch mit der Schweiz verbunden und benutzt den Fran-ken seit 1924 als Landeswährung. Die Freigabe des Wechselkurses zum Euro bedeute für die liechten-steinischen Unternehmen direkt sowie für den Staat und die Sozial-systeme indirekt noch eine zusätz-liche Herausforderung, sagte der 46-jährige Thronfolger Erbprinz Alois in seiner Thronrede vor dem Parlament.

Und deutsche Bankkunden sind von der Abkopplung des Schweizer Franken vom Euro deutlich stär-ker betroffen als bisher bekannt. Allein die Volks- und Raiffeisen-banken vergaben in den Jahren vor der Eurokrise mehr als 30.000

Fremdwährungskredite, davon den weitaus größten Teil in der eidge-nössischen Währung.

Zuletzt soll der Umfang der Fremdwährungskredite demnach bei rund sechs Mrd. € gelegen sein, davon entfielen schätzungsweise vier bis fünf Mrd. € auf Schweizer Franken.

Rein rechnerisch könnten die jüngsten Verluste allein deutscher Bankkunden bis zu eine Mrd. € betragen. (APA/red)

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TeleTrade Im Bericht über den Online-Broker TeleTrade der Vorwoche ist uns ein Fehler unterlaufen: Verluste sind nicht auf 10.000 € begrenzt, sondern „der Verlust ist auf das vorhandene Kapital auf dem Konto beschränkt. Die Positionen werden automatisch geschlossen, bevor ein den Kontostand übersteigender Verlust ein-treten könnte“, stellt TeleTrade-Finanz-analyst Christoph Brixa klar. Wie bedau-ern das akustische Missverständnis!

financenet – 25investing/bankingFreitag, 30. Jänner 2015

Franken-Fallout Leidgeprüfte Kreditnehmer müssen jetzt auch auf der Absicherungsseite teilweise schwere Verluste hinnehmen

Wenn der sicherheitsgurt und der airbag ihren Dienst versagenWien. Franken-Kreditnehmer kom-men nicht zur Ruhe: Wie sich jetzt herausstellt, haben die oft teuer verkauften Absicherungen viel-fach nicht gehalten. Stop-Loss-Or-ders, die mit einem automatischen Schließen der Franken-Position die Verluste begrenzen und so die Anleger vor einem weiteren hohen Verlust bei einem Kurssturz schüt-zen hätten sollen, haben offenbar ihre Versprechen nicht erfüllt.

Einfaches Instrument …

Die Funktionsweise von soge-nannten Stop-Loss-Orders ist ei-gentlich einfach: Verändert sich der Kurs einer Fremdwährung über eine vorher festgelegte Grenze hi-naus, wird der Kredit automatisch in den Euro konvertiert. Dann wer-den zwar Währungsverluste bis zu diesem Punkt realisiert, weitere aber vermieden. Man wollte damit einer Aufhebung der 1,20er-Grenze, die die Schweizerische National-bank SNB festgelegt hatte, vorbeu-gen. Viele Kreditnehmer haben da-her eine Konvertierung bei knapp unter 1,20 in Auftrag gegeben. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Aufträge erst weit später – bei Kursen um 1 oder tiefer – ausge-führt wurden.

… in der Praxis ungeeignet

Der Hintergrund: In Zeiten ex-tremer Schwankungen werden oft die nötigen Kurse gar nicht gebil-det, eine Ausführung der Order ist dann technisch nicht möglich.

Dies kann dann geschehen, wenn der Markt die Volumina nicht auf-nehmen kann, was besonders au-tomatisierte Programme treffen kann – Devisenprofis wissen da-von ein trauriges Lied zu singen. Und so wurden die Kreditnehmer

ihre Franken erst bei wesentlich tieferen Kursen und zu deutlich höheren Verlusten los.

Auf dieser Front zeichnet sich bereits ein Entgegenkommen für Kunden ab: Einige Banken haben ihre Bereitschaft signalisiert, den Zustand vor den schiefgelaufenen Orders wiederherzustellen, also in den Franken zurückzuwechseln.

„Frankenkonzept” im Sturm

Auch das sogenannte Franken-konzept, das die Firma Censeo von Gerhard Massenbauer (sein Vater Johann gilt als „Vater der Fremd-währungsfinanzierung“; er hat übrigens im Vorjahr seinen Ver-trags- und Kundenbestand auf die Infina Credit Broker GmbH mit Sitz

in Innsbruck und Wien übertragen; Anm.) auf diversen Kundenveran-staltungen vertrieben hat, könnte die Erwartungen der Kreditnehmer nicht erfüllt haben. Massenbau-er, der sich noch in der Vorwoche in einer Aussendung als „Öster- reichs führender Währungsexper-te“ bezeichnen ließ, der „als Ein-ziger den Kursanstieg angekündigt hatte“, machte auf „Workshops“, die die Teilnehmer bezahlen muss-ten, Stimmung für Absicherungen.

Zukäufe bei Verlusten

In Spezialberatungen, für die meist wieder Geld fällig wurde, erläuterte Massenbauer dann das „Frankenkonzept“, das wiederum extra bezahlt werden musste; bei

diesem wurde offenbar für Kredit-nehmer bei einer dänischen Bank die Schweizer Währung bei einem Franken-Anstieg angekauft, um Verluste durch die Gewinne der neuen Franken auszugleichen. Da-mit war natürlich ein deutlich hö-herer Kapitalaufwand verbunden als nur mit dem Kredit selbst. Nach der Entscheidung der SNB zeigte sich dann auch, dass am Markt nicht so viele Franken wie benötigt aufzutreiben waren.

Vor wenigen Tagen musste Mas-senbauer einräumen, dass „nach-trägliche Abänderungen“ von Ausführungspreisen durchgeführt worden seien; die Saxo Bank habe „Gegenbuchungen durchgeführt und die gutgeschriebenen Ge-winne entzogen“. Die Bank habe

die Sicherheiten für Devisenhandel massiv erhöht – im Franken auf 20 Prozent der ursprünglich zu kau-fenden Summe, hieß es.

Der von Massenbauer betriebene Währungsfonds „Tenaxis Trend-finder“ ist übrigens schon länger vom Markt verschwunden.

Besonders tragisch für Konsu-menten: Der Markt scheint sich wieder einzupendeln; die Verluste hätten sich von selbst verringert.

Zum Redaktionsschluss stieg der Euro zur Schweizer Währung bereits wieder über die Parität. Experten erwarten übrigens einen Franken zwischen 1,13 und 1,25 (medianet berichtete) im Gegen-satz zu Gerhard Massenbauer, der in seiner mit „Expertenmeinung“ titulierten Aussendung schrieb, er glaube nicht, dass der Franken sich in wenigen Wochen bei 1,10 einpendeln wird, sondern im Ge-genteil noch einmal stark aufwer-ten könnte.

Insolvenz bei Alpari

Unter die Räder der Entschei-dung der Schweizer Nationalbank kam übrigens auch die Devisen-handels-Plattform Alpari: Sie musste Insolvenz anmelden, weil viele Kunden beim Franken ins Minus gerutscht waren und das russische Unternehmen mit Sitz in London für die Verluste gerade-stehen musste. Kundengelder sind vorhanden; als Insolvenzverwalter wurde die britische KPMG bestellt.

Sollte sich herausstellen, dass zu wenig Vermögen vorhanden sein sollte, fallen Private unter die bri-tische Einlagesicherung, die für bis 50.000 £ pro Kunde geradesteht. Auch bei der FX-Plattform FX-CM mussten Gelder nachgeschos-sen werden, um eine Insolvenz zu vermeiden. (rk/APA)

Stop-Loss-Orders haben sich im Ernstfall als ungeeignet erwiesen – das „Frankenkonzept“ steht unter schwerem Beschuss.

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Gerhard Massenbauer: „Österreichs führender Währungsexperte“ kämpft mit Problemen bei seinem FX-Absicherungsinstrument.

Die Schweizer Banken parken mehr GeldZürich. Die Schweizer Banken haben bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) deutlich mehr Geld geparkt. Ihre Giro-guthaben dort stiegen in der Woche zum 23. Jänner um fast 26 Mrd. auf 365,5 Mrd. CHF (rd. 360 Mrd. €) – der stärkste Anstieg seit vielen Monaten. Steigende Giroguthaben gelten als Indiz für Interventionen der SNB im Devisenmarkt, um eine zu starke Franken-Aufwertung zu verhindern. (APA)

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Wien. EZB-Präsident Mario Draghi rechtfertigt das „Quantitative Ea-sing Programm“ (QE) aktuell vor allem damit, dass Banken durch das QE-Programm Staatsanleihen abstoßen und in Kredite investie-ren werden, meint Hannes Ent-hofer in seinem Blog auf www.fi-nancetrainer.com.

„Wenn das Anleihekaufpro-gramm der EZB gestartet wird, ge-hen wir davon aus, dass die Ren-diten von Staatsanleihen in der Eurozone noch weiter fallen und die Kurse steigen werden“, so der Gründer und Partner von Finance Trainer.

Kreditnachfrage gestiegen

Enthofer sieht drei mögliche Szenarien für Banken, von denen keines zu einer zusätzlichen Kre-ditvergabe führen würde.

„Insgesamt haben wir den Ein-druck“, so Hannes Enthofer, „dass das geplante Milliardenprogramm zum Kauf von Staatsanleihen von den Banken am ehesten dazu ge-nützt werden kann, um ihr Port-folio umzuschichten: von Staats-anleihen niedriger Bonität hin zu

jenen mit hoher Bonität, um damit die Risiken in der Bilanzstruktur zu verringern und das Eigenkapital zu stärken.“

Der studierte Betriebswirt mit Schwerpunkt Statistik an der Uni-versität Innsbruck ist überzeugt: „Diese Risikoanleihen werden da-mit im Portfolio der EZB (oder der nationalen Zentralbanken) landen; Anreize, zusätzliche Kredite zu ver-geben, sehen wir für die Banken nicht.“ (red)

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Enthofer, Finance Trainer: „Risikoanlei-hen werden im EZB-Portfolio landen.“

Qe-Programm der eZb Bilanzstruktur der Euro-Banken

„Keine zusätzliche Kreditvergabe“

Erbprinz Alois von Liechtenstein: indirekt auch Sozialsysteme betroffen.

Franken-krise Auch Liechtenstein, Deutschland stöhnen

Opfer finden sich in ganz Europa

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Wien. Eine FMVÖ-Veranstaltung brachte Finanzexperten aufs Podium: Vorstand Peter Neubauer hielt fest, dass sich das klassische Retail-Banking in einem starken Transformationsprozess befinde. Grund seien neben der Digitali-sierung der Vertriebswege durch Electronic oder Mobile Banking heterogenere Zielgruppen und ver-ändertes Kundenverhalten.

Banking ohne Banken?

Michael Nitsche (Director Gal-lup) präsentierte Ergebnisse aus Studien des österreichischen Gal-lup Instituts. Banken zählen ne-ben der Landwirtschaft und dem stationären Handel zu den Top 3 Branchen, denen die Befragten den höchsten Bedeutungsverlust be-scheinigten.

Für Erste Bank-Vorstand Peter Bosek gibt es für die Banken eine historische Chance, Finanzdienst-leister als echte Dienstleister wei-terzuentwickeln. Die Anzahl der Fi-lialen sei dabei nicht entscheidend, denn die Lebenssituationen der Kunden haben sich geändert und erfordern nun ein anderes Bera-

tungsniveau. Durch die Digitalisie-rung könnten die Banken jetzt dort sein, wo auch der Kunde ist. Wie Privatbanken damit umgehen, er-klärte Helmut Gerlich (Vorstands-sprecher, Bankhaus Carl Spängler & Co). So sei man bis 2008 klas-sische Universalbank gewesen. Der neue Unternehmensleitsatz lautet: führende Beratungsbank für Familienunternehmen und Pri-vatvermögen, mit engeren Kunden-beziehungen. (red)

London. Die Finanzbranche muss womöglich bald mehr Kapital für riskantere Staatsanleihen bereit-halten. Die bisherige Praxis werde überprüft und mögliche Optionen erwogen, teilte der Baseler Aus-schuss für Bankenaufsicht mit, in dem die wirtschaftlich wichtigsten Länder der Welt vertreten sind.

Bisher müssen Geldhäuser für Investments in Staatsanleihen kaum oder gar kein Kapital vorrätig halten, weil die Papiere über viele

Jahre als risikofrei eingeschätzt wurden. Das hat sich aber in der Euro-Schuldenkrise geändert, als Länder wie etwa Griechenland auf milliardenschwere Hilfen der EU-Partner angewiesen waren. Zudem sind die Ratings für entsprechende Staatsanleihen teilweise in den Ramsch-Bereich gerutscht. Die jet-zige Überprüfung ist eine Reaktion auf die Schuldenkrise in Europa – mit dem Ziel, die Institute stabiler zu machen. (APA)

26 – financenet banking/insurance:watch Freitag, 30. Jänner 2015

Bank Austria: „Best Trade Finance Bank“

Wien. Die Bank Austria wurde vom US-Finanzmagazin Glo-bal Finance das siebte Jahr in Folge zur „Best Trade Fi-nance Bank“ in Österreich für das Jahr 2015 gekürt. Das ist das Ergebnis einer jährlichen Umfrage unter Analysten, Managern und Technologie-experten in 84 Ländern. Die wichtigsten Selektionskrite-rien für die Auszeichnungen waren Transaktionsvolumen, geografische Reichweite, Kundenservice, kompetitive Preisgestaltung und innovative Technologien.

Dieter Hengl, Bank Austria Vorstand für Corporates & Investment Banking: „Diese internationale Auszeichnung ist eine schöne Anerkennung für die exzellenten Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Die Bank Austria steuert als Subholding der UniCredit die Region Zentral- und Osteuropa mit Ausnahme von Polen; ihr CEE-Bankennetzwerk umfasst rund 2.500 Filialen und circa 48.000 Mitarbeiter in 13 Län-dern. (red)

MoneYou: Festgeld als Eiserne Euro-ReserveWien. Auf eine „Eiserne Euro-Reserve“ für Notfälle in Form von Festgeld setzt MoneYou: Ein Großteil der österreichi-schen Bürger verfüge zwar mindestens über eine Eiserne Reserve, doch soll diese „mög-lichst sicher angelegt werden, damit sie auch über die Jahre ihren Wert behält“, so GF Lies-beth Rigter. Der beste Park-platz für Notgroschen sei ein flexibles Festgeldkonto. (gst)

Erste Bank Croatia bald mit neuem Chef

Zagreb/Wien. Bei der Erste Bank Croatia Erste & Steiermär-kische d.d. kommt es im Früh-jahr zu einem Wechsel an der Spitze: Neuer Vorstandschef wird der bisherige Risiko-Chef Christoph Schoefboeck.

Er löst als CEO Petar Rada-kovic ab, der in Pension geht. Schoefboeck ist seit 2011 im Vorstand der Erste Bank Cro-atia; davor war er COO bei der ZAO Raiffeisenbank in Mos-kau und von 2003 bis 2006 im Vorstand der damaligen kro-atischen BA-CA-Tochterbank HVB Splitska Banka. (APA)

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Bank Austria-Vorstand Dieter Hengl: „Schöne Anerkennung.“

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Christoph Schoefboeck wird Chef der Erste Bank in Kroatien.

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Erste-Vorstand Peter Bosek: „Umbruch ist Chance, sich weiterzuentwickeln”.

ankündigung Baseler Ausschuss für die Bankenaufsicht

Mehr Kapital für Staatsanleihen

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Staatsanleihen von Risikoländern wie Griechenland brauchen bessere Absicherung.

kräftige Zuwächse für den kartenmulti Umsatz mit Visa-Karten in Europa lag 2014 bei über zwei Billionen Euro

ein starkes Jahr für VisaFrankfurt. Der Kreditkartenanbieter Visa will das Bezahlen per Smart-phone durch eine neuartige Daten-Verschlüsselung attraktiver ma-chen. Ab dem zweiten Quartal wer-de die sogenannte Token-Technik eingeführt, so Deutschland-Chef Ottmar Bloching. Dabei werden die Originaldaten so verschlüsselt, dass nur die Bank ihren Kunden identifizieren kann.

Nummern statt Namen

Der Händler – sei es an der La-denkasse oder beim Bezahlen im Internet – erhält nur noch die Token-Nummer zum Abrechnen des Einkaufs, nicht mehr die kom-pletten Kartendaten. Weiteren Schutz vor Datenmissbrauch ver-spricht Visa dadurch, dass die Nut-zung solcher Transaktionsnum-mern auf bestimmte Geräte oder Händler beschränkt werden kann. „Es geht darum, Bequemlichkeit

und Sicherheit unter einen Hut zu bekommen”, erklärte Bloching.

Als weitere Antwort auf stei-gende Nachfrage im Onlinehandel treibt Visa die „digitale Geldbörse” voran: V.me wird in Deutschland von drei Banken angeboten, vier weitere sollen bald folgen.

2014 sei ein „äußerst erfolg-reiches Jahr für Visa in Deutsch-land” gewesen, bilanzierte Blo-ching. Die Anzahl der Zahlungs-karten erhöhte sich zum Vorjahr um 12,9% auf 52,6 Mio. Stück.

In Europa lag der Umsatz mit Visa-Karten im Geschäftsjahr 2013/2014 (zum 30.9.) bei über zwei Billionen Euro. Inzwischen werde jeder sechste Euro, den Konsumenten in Europa ausgeben, mit einer Visa-Karte bezahlt. In Österreich sind 1,7 Millionen Visa-Karten in Gebrauch. Der Marktan-teil beträgt damit ca. 40 bis 45%. Die Transaktionen nahmen um 14,4% zu. (APA/dpa)

Jeder sechste Euro, den Konsumenten in Europa ausgeben, wird mit einer Visa-Karte bezahlt.

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Visa will den Datenschutz beim Bezahlen per Smartphone ausbauen.

schon 9 Millionen karten in Österreich Täglich werden 1,6 Millionen Transaktionen durchgeführt, Trend steigend

Psa: bankomatkarten legen um 1,8% zuWien. Payment Services Austria (PSA) – eine Tochter der öster-reichischen Banken und für die Abwicklung des Bankomat- und Bankomatkartengeschäfts zustän-dig – blickt auf ein positives Ge-schäftsjahr zurück. Die Zahl der ausgegebenen Bankomatkarten erhöhte sich im vergangenen Jahr um 1,8% auf 9 Mio. Karten.

Deutlich höher

Insgesamt wurden 2014 rund 559 Mio. Transaktionen mit öster-reichischen Bankomatkarten im In- und Ausland durchgeführt. Das ist ein Plus von 4,3% und entspricht durchschnittlich 1,6 Mio. Trans-aktionen pro Tag. Davon wurden rund 418 Mio. Zahlungstransakti-

onen am Point of Sale (PoS) getätigt (Bezahlvorgänge mit Bankomatkar-te an Bankomatkassen), das sei ein Zuwachs von 7,5% gegenüber dem Jahr 2013.

Rainer Schamberger, Vorsitzen-der der Geschäftsführung von Payment Services Austria (PSA): „Die Entwicklung des Bankomat- und Bankomatkartenmarkts zeigt, dass die Österreicherinnen und Österreicher immer öfter auch klei-ne Beträge bargeldlos bezahlen.“

Die Maestro Bankomatkarte sei dabei das beliebteste Zahlungsmit-tel. „Diesem Trend leisten wir ver-stärkt Folge, indem wir seit April 2013 zusätzlich die Möglichkeit des kontaktlosen Zahlens mit Ban-komatkarte anbieten”, sagt Scham-berger. (gst)

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Payment Services Austria-Geschäftsführer Rainer Schamberger mit Zuwächsen.

neue bankenstrategien Bei FMVÖ-Veranstaltung

Wo es hingeht mit den Banken

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28 – financenet Insurance:watch Freitag, 30. Jänner 2015

Versicherung Deutscher Rechtsschutzexperte Roland in Österreich mit zweistelligem Plus bei Bestandsprämien

wer vor den richter zieht, sollte abgesichert sein

Wien. Offenbar sorgen sich Frau und Herr Österreicher mehr und mehr um ihr Recht – zumindest um dieses, welches sich mit einer Rechtsschutzversicherung behüten lässt.

Allein die Roland Rechtsschutz-Versicherung ist im vergangenen Geschäftsjahr in Österreich kräftig gewachsen – der deutsche Versi-cherer verzeichnete hierzulande

2014 Neugeschäft in Höhe von 3 Mio. Euro. Die Bestandsprämien stiegen um 16,4% auf 18,5 Mio. Eu-ro, verteilt auf derzeit rund 62.500 Rechtsschutz-Verträge. Zum Ver-gleich: In Deutschland stiegen die Bestandsprämien um 4% auf 395,9 Mio. Euro. Das Neugeschäft lag bei 42,5 Mio. Euro – gegenüber dem Vorjahr plus zwei Prozentpunkte.

Prozessfinanzierung steigt

„Das Geschäft in Österreich ist ein wichtiger Pfeiler unseres un-ternehmerischen Erfolgs“, sagt Joachim Schabacker, der neue

Hauptbevollmächtigter für Roland Österreich. „Wir werden uns daher auch in den kommenden Jahren stark auf diesen Markt konzentrie-ren.“ Geplant ist unter anderem der Ausbau der Rechtsschutz- und Service-Leistungen für Führungs-kräfte. Damit will Roland den zahlreichen neuen Funktionen in einem Unternehmen, wie jene des Compliance-Managers, Rechnung tragen und spezielle Lösungen – vor allem im strafrechtlichen Bereich – anbieten.

Erste Erfolge konnte die Toch-tergesellschaft Roland Prozess-Finanz, die voriges Jahr ihre Ge-

schäftstätigkeit in Österreich auf-genommen hat, verzeichnen. So wurden über 100 Fälle aus allen Rechtsgebieten geprüft – jedoch mit einem deutlichen Schwerpunkt bei Streitigkeiten aus dem Kapital-anlagebereich. Für 2015 wird von Roland ProzessFinanz eine Ver-dopplung der Anfragen erwartet.

Warum wir bei Gericht sind

Eine von Roland Rechtsschutz-Versicherung beauftragte IMAS-Umfrage ergab: Fast jeder fünfte Österreicher war in den vergange-nen zehn Jahren ein- oder mehr-

mals an einem Gerichtsprozess beteiligt. Aufgeschlüsselt nach Verfahrensinhalten, waren 23% verkehrsrechtlicher Natur, 22% hatten einen Straftatbestand wie Körperverletzung oder Diebstahl zum Anlass, bei 19% ging es um Ar-beits-, bei 16% um Familienrecht-liches. Mit 9 bzw. 8% sind hinge-gen Erbschaftsstreitigkeiten und Auseinandersetzungen aus Miet-verhältnissen relativ selten.

„Die Zahlen zeigen: Die Wahr-scheinlichkeit, im Laufe seines Le-bens mindestens ein Mal in einen Rechtsstreit zu geraten, ist hoch“, meint Ludwig Strobl, Vertriebsdi-rektor für Roland Rechtsschutz in Österreich. „Wenn der Fall dann vor Gericht geht, entstehen hohe Kosten, die das Budget stark belas- ten können. Hier lohnt sich eine Rechtsschutz-Versicherung, die das finanzielle Risiko auffängt“, so der Experte.

Lieber gar nicht anstreifen

Nicht jeder will allerdings zu Gericht, denn oftmals sind emotio-nale Hürden unüberwindbar: Mehr als die Hälfte aller Österreicher lehnt es ab, gegen ihre Eltern oder Kinder Klage zu begehren, für 31% gilt dies im Fall der Fälle auch für Tanten, Onkel, Cousins und Cousi-nen; 21% schließen zudem generell aus, einen Gerichtsprozess anzu-strengen.

Vor diesem Hintergrund macht Strobl auf die Bedeutung außer-gerichtlicher Konfliktlösungsver-fahren aufmerksam: „Bei einer Mediation gibt es keine Gewinner und Verlierer im klassischen Sinn, da die Parteien gemeinsam einen Kompromiss erarbeiten. Das Er-gebnis ist in vielen Fällen für alle Beteiligten zufriedenstellender als die Entscheidung eines Richters.“

Helga Krémer

Fast jeder fünfte Österreicher war in den letzten zehn Jahren an einem Gerichtsprozess beteiligt.

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Ludwig Strobl, Vertriebsdirektor Roland Rechtschutz in Österreich, warnt vor Kosten.

US-Rückversicherer mit FusionsplänenNew York. In die Rückversi-cherungsbranche kommt Bewegung: Die beiden US-Unternehmen Axis Capital und PartnerRe wollen fusionieren. Entstehen soll ein Konzern mit einem Börsenwert von rund 11 Mrd. Dollar (9,8 Mrd. Euro), der zur weltweiten Nummer fünf aufrückt und damit die französische Scor überholt. Die Konzernleitung soll dem Ver-nehmen nach Albert Benchimol übernehmen; Benchimol saß bisher bei Axis Capital im Chefsessel. (APA/hk)

Schweizer Versicherer: Ausblick weniger rosig

Zürich. Die Schweizer Versiche-rer können auf ein einigerma-ßen erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Zwar konnte die Branche die Prämieneinnah-men erneut steigern, wegen des zu erwartenden Abschwungs und der tiefen Zinsen sei der Ausblick aber weniger rosig.

„Mit spektakulären Zahlen können wir nicht aufwarten“, sagte Urs Berger, der Prä-sident des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV), anlässlich der Jahresmedien-konferenz in Zürich. So ist das gesamte Lebengeschäft laut Hochrechnungen des SVV im vergangenen Jahr nur um 1,1% gewachsen (2013: +5,4%). Im Pensionskassengeschäft war 2013 noch ein Wachstum mit 7,9% zu verzeichnen – dies war mit nur noch 1,0% 2014 deut-lich tiefer. (APA/hk)

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SVV-Präsident Urs Berger bleibt für 2015 trotz alledem zuversichtlich.

„Die Wahrscheinlich-

keit, im Laufe seines

Lebens mindestens

ein Mal in einen

Rechtsstreit zu geraten,

ist hoch.“

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Wien. 9,374 Mrd. Euro hat der VIG-Versicherungskonzern in vergange-nen Jahr an verrechneten Prämien eingenommen – ein Minus von 0,1% im Vergleich zu 2013. Bereinigt um Sondereffekte, entspreche das einem organischen Wachstum von 2,6%, teilte Peter Hagen, Vorstand der Vienna Insurance Group, mit.

Um eine bessere Diversifikation zu erreichen, soll nun das Nicht-Kfz-Sachgeschäft forciert werden,

besonders im Bereich Haushalt/Eigenheim sowie im Firmensektor samt KMU. Trotz Wirtschaftskrise sei die Sachversicherungssparte binnen fünf Jahren (von 2009 bis 2014) um 25% auf 2,67 Mrd. Euro gewachsen, heißt es bei der VIG.

Nach Vorlage dieser vorläufigen Zahlen bewerten die Experten der Baader Bank die VIG-Aktie weiter-hin mit „Buy“, als Kursziel sehen sie derzeit 44 Euro. (APA/hk)

VIG Prämieneinnahmen stagnierten, organisches Plus

sachsparte im Fokus

VIG-Vorstand Peter Hagen strebt gute Balance zwischen Wachstum und Ertrag an.

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Wien. Für die Generali Öster- reich dürfte 2014 gut gelaufen sein. 2013 sei ein Rekordjahr gewesen, „2014 konnten wir den Kurs halten und plangemäß 2013 noch einmal übertreffen“, sagt Generaldirektor Peter Thirring. Alle Sparten hätten die Erwartungen erfüllt, die Sparte Leben sogar übererfüllt, man habe auch Marktanteile gewinnen kön-nen. Mangels großer Naturkatas-trophen hat sich der Schadensver-lauf auf kleinere lokale Ereignisse beschränkt. Die Combined Ratio (Schäden und Kosten in Relation zu den Prämieneinnahmen) habe sich etwas verbessert und liege über 94% (2013: 94,6%).

„Das extrem niedrige Zinsniveau ist für die Versicherungen nicht bedrohlich; das halten wir aus“, so Thirring. Freilich müsse man es aber managen, und es werde sich auch auf die Ergebnisse der Unter-nehmen auswirken. Zuletzt lag die Gesamtverzinsung in der Lebens-versicherung bei der Generali bei durchschnittlich 3,4% – zum Ver-gleich: Am Gesamtmarkt waren es im Schnitt an die 3,25%. Eine klas-sische Lebensversicherung ohne

Garantiezins ist für die Generali kein Thema, „dafür haben wir die Fondspolizzen“.

Mehr Gesundheitscoaching

Auch wenn es schwierig bleibt, ändere sich für die Generali wenig: „Wir halten an unserer flächende-ckenden Präsenz fest, wir nehmen weiter neue Leute auf“, erwartet Thirring ein weiteres gutes Jahr.

Die Pflegeversicherung wird 2015 im Fokus stehen; ebenfalls die pri-vate Krankenversicherung, oder anders gesagt „Gesundenversiche-rung“ – die Generali möchte etwa das Gesundheitscoaching ausbau-en. Auch tüftle man an der Kom-binierbarkeit der Produkte unter-einander, sodass die Kunden etwa einen Reiseversicherungs-Baustein in die Eigenheimpolizze integrie-ren können. (ag/lk)

Generali Österreich 2015 ändert sich trotz ökonomischer Widrigkeiten wenig

2014 dürfte rekordjahr sein

Thirring: „Das Niedrigzinsniveau ist nicht bedrohlich; das halten wir aus.“

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Page 9: financenet 3001

IMMO-AGS

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAg, 30. JäNNER 2015 – 29

Wochentop CWI 1,88%Wochenflop BWO -0,80%conwert 1,88%Atrium 1,39%CA Immobilien Anlagen 1,09%Immofinanz 0,76%S Immo 0,21%Warimpex -0,51%Buwog -0,80%

21.–28. Jänner 2015

IATX (Schluss 28.1.) 213,98 0,59%

IMMO-FONDS

Monatstop iShares Euro.Pr.Yd 15,37%Monatsflop Schroder ISF Asia -5,32%

Top 5 ImmofondsiShares Euro.Pr.Yd.UCITS ETF 15,37%ComStage STX.Eu.600 R.E.NR 15,08%SSgA Europe ex UK Ind.Re.Est. 14,66%Wiener Privatbank Eur.Prop. T 14,53%Invesco Glob.Re.Est.Sec.I EUR 14,52%

Flop 5 ImmofondsSchroder ISF Asia Pac.Pr.Sec.A -5,32%Lacuna US REIT B -3,43%WIP Global Real Est.Sec.A US -0,68%DWS Immoflex Vermögensm. 0,08%ABD Gl.A.Pro.Sh.S2 USD 1,16%

21.–28. Jänner 2015

CERX (Schluss 28.1.) 339,72 2,67%

1-Monats-Performance (per 28.1.)

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Capital:Markets> Atrium: Gazit hat Mehrheit 31> S Immo verkaufte Hotel

an Deka um 35 Mio. € 31> CA Immobilien gewinnt wei-

teren Mieter für Monnet 4 31> Bauspareinlagen 2014

auf Rekordhoch 32

Immo:Markets> First Mallorca rechnet auch

heuer mit gutem Jahr 33> Regus-Studie: Mobile Ar-

beits plätze mindern Stress 33

People&Dates> Beatrix Bad in modernes

Sportinstitut eingebettet 34> Strauss&Partner: Richtfest 34

Rasantes Wachstum Der Immobiliendeveloper 6B47 unter CEO Peter Ulm hat bisher ein Projektvolumen in Österreich, Deutschland und Polen in Höhe von 624 Mio. Euro entwickelt. Heuer sollen noch 220 Mio. hinzukommen. Aktuelle Projekte sind etwa Umnutzungen von Büro- in Wohnflächen in Wien. Seite 30

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Developer 6B47 setzt nun auch voll auf Polen

Wien. Der börsenotierte Baukon-zern Strabag zapft den Bondmarkt an. Der Bauriese begibt eine sie-benjährige Unternehmensanleihe im Volumen von 200 Mio. Euro, die fix verzinst ist. Der Kupon liege bei 1,625 Prozent, und der Emis-sionskurs sei mit 101,212 Prozent festgelegt. Die Anleihe wird nicht nur institutionellen Investoren zur Zeichnung angeboten, sondern bis 3. Februar auch privaten Anlegern in Österreich und Deutschland. Die Stückelung beträgt 500 Euro. Die US-Ratingagentur Standard & Poor‘s (S&P) bewertet die Anleihe 2015 mit „BBB-“ (durchschnittlich gute Anlage). (ag)

200 Mio. Euro Fixe Verzinsung von 1,625 Prozent

Strabag holt sich Anleihen-Geld

Die Strabag-Unternehmensanleihe hat eine Laufzeit von sieben Jahren.

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Das Volumen der Bewertungsabteilung von EHL Immo-bilien stieg 2014 auf mehr als 6 Mrd. Euro Seite 33

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Der Immobilienentwickler UBM hat zahlreiche Hotel- und Wohnprojekte in Deutschland im Köcher Seite 34

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Frankfurt. Die Deutsche Bundesbank warnt vor der Überhitzung einzel-ner Märkte als Folge des riesigen Anleihen-Kaufprogramms der Eu-ropäischen Zentralbank (EZB). In Zeiten hoher Liquidität und nied-riger Zinsen bestehe ein Anreiz, auf die Jagd nach Renditen zu gehen, wird der für Banken und Finanz-aufsicht zuständige Vorstand der Deutschen Bundesbank, Andreas Dombret, in Medien zitiert. „Damit steigt die Gefahr von Preisblasen an einigen Märkten“, so Dombret. Der Immobilienmarkt sei einer der Märkte, auf denen die Suche nach Renditen zu Übertreibungen führen könne, so der Notenbanker. (ag)

Infolge EZB-Programm Überhitzung durch Renditejagd

„BuBa“ warnt vor Immo-Preisblase

Dombret: „Welt für Immo-Investoren ist etwas gefährlicher geworden“.

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CEE. Das Transaktionsvolumen innerhalb der CEE-Region lag im Jahr 2014 bei knapp über 7,7 Mrd. Euro und damit – wenn man Russ-land nicht mitrechnet – um rund 28% über dem Volumen des Jahres 2013, heißt es in einem aktuellen Marktbericht des internationa-len Gewerbeimmobilienberaters CBRE.

Polen ist Spitzenreiter

Mit einem Gesamtinvestment von 3,1 Mrd. Euro wurde in Po-len von Jänner bis einschließlich Dezember 2014 ein ähnlich ho-hes Ergebnis erzielt wie in den vier Jahren davor. Damit konnte Polen seine Führungsposition in der CEE-Region behaupten. In Russland wurden im vergange-nen Jahr 2,3 Mrd. Euro und damit deutlich weniger als im Jahr 2013 (5,3 Mrd. Euro) investiert.

„Seit 2011 hat Polen mit jährlich drei Mrd. Euro ausgesprochen sta-bile Investmentvolumen erzielt, und es zeichnet sich bereits ab, dass sich diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen wird“, ist Jos Tromp, Head of Research & Con-

sulting, CEE & Africa bei CBRE, überzeugt. „Bemerkenswert ist die verstärkte Investorenaktivität in Ländern außerhalb Polens, spezi-ell in Ungarn, Rumänien und der Slowakei“, zeigt sich Mike Atwell, Head of Capital Markets CEE bei CBRE, beeindruckt. Die in diesen Ländern getätigten Transaktionen machen mit 2,1 Mrd. Euro mehr als ein Viertel (27%) des gesamten Jahresinvestments innerhalb der CEE-Region aus. (eh)

Wien. Der seit fünf Jahren tätige Immobiliendeveloper 6B47 unter CEO Peter Ulm hat sich zu einem international tätigen Immobili-enunternehmen mit einem aktu-ellen Projektvolumen in Öster-reich, Deutschland und Polen im Ausmaß von 624 Mio. Euro ent- wickelt.

In den nächsten Jahren sollen in die 2014 neu erworbene Fläche von gut 100.000 m2 nochmals 220 Mio. Euro investiert werden. medianet sprach mit dem 6B47-CEO über künftige Projekte und Heraus-forderungen.

medianet: Sie haben vor Kurzem Ihre Gesellschafterbasis um einige Management- und Immobilienpro-fis erweitert. Was erhoffen Sie sich davon?Peter Ulm: Wir wollen unsere Pro-jekte alle aus dem Eigenkapital finanzieren. Mit einer breiteren Ge-sellschafterbasis gelingt das. Wir wollen solide, aus eigener Kraft, wachsen, mit einer ordentlichen Rendite. Was nicht heißt, Wachs-tum um jeden Preis.

medianet: Im vergangenen Jahr konnten Sie einige Projekte in Österreich und Deutschland umsetzen bzw. in die Pipeline

stellen – wie entwickeln diese sich?Ulm: Aktuelle Projekte in Öster-reich sind einige Umnutzungen von Büro- in Wohnflächen wie das ehemalige Volksbanken-Bürohaus in der Kolingasse im 9. Bezirk oder das Philipps-Haus am Wienerberg sowie einige Neubau-Wohnpro-jekte in Österreich und Deutsch-land. Dort haben wir auch einige Hotelprojekte. Im Jahr 2014 wur-den neue Objekte in Wien, Ingol-stadt, Düsseldorf und Frankfurt mit einer Gesamtfläche von fast 100.000 m2 erworben, in die wir in den nächs-ten Jahren 220 Mio. Euro investieren werden.

medianet: Das war bereits das nächste Stichwort: Welche Pläne gibt es 2015?Ulm: Zunächst wollen wir den Standort Polen etablieren. Mit einem Wohnbau-Projekt in Wila-now, einem aufstrebenden Wohn-standort in Warschau, soll im Mai begonnen werden 6B47 investiert hier ca. 15 Mio Euro. Weitere Pro-jekte in Polen werden folgen. Denn der Markt ist liquide und etabliert, die Nachfrage nach Eigentum ist groß. Neue Projekte entstehen auch in Wien und in Frankfurt. Um diese Projekte bzw. diese Expansi-on finanzieren zu können, wird es heuer auch eine neuerliche Kapi-

talerhöhung in Höhe von 15 Mio. Euro geben.

medianet: Wie läuft es mit dem ‚Real Estate Club‘?Ulm: Über den Club können sich In-vestoren ab 250.000 Euro an 6B47-Projekten beteiligen. 25 Prozent des Kapitals kommen bei der Inves- tition von uns, 75 Prozent von den derzeit knapp 150 Investoren des Clubs. Sie können bei jedem Pro-jekt entscheiden, ob sie coinves- tieren. Aktuell sind rund 80 Mio. aktiv seitens der Club-Mitglieder investiert. Dieses Konzept soll nun nach Deutschland gebracht wer-den.

medianet: Was erwarten Sie 2015 für den Immobilienmarkt?Ulm: Schon 2014 war ein gutes Jahr für die österreichische Immo-bilienbranche, 2015 wird die Ent-wicklung positiv weitergehen. Die Nachfrage nach Wohnungen ist ungebrochen. Ich gehe von einer stabilen Entwicklung der Preise aus. Wohnen ist speziell im Fokus, das Potenzial ist hier am größten. Wichtig ist, zu wissen, was der Kunde, der künftige Bewohner braucht – effiziente Grundrisse, Raumanzahl – und das muss zu einem optimalen Preis herstell-bar sein. Daher gibt es auch keine Immobilienblase und keine Ver-langsamung des Marktes. Die Prei-se- und Wertentwicklung hat sich womöglich verlangsamt, aber der Markt selbst nicht medianet: Wie reagieren Sie?Ulm: 6B47 ist so aufgestellt, dass wir flexibel auf Marktverände-rungen reagieren können, egal ob Büro-, Wohnbau, gewerbliches oder Stadtentwicklungsprojekt. Wir investieren nur dort, wo Nachfrage herrscht. Unser Haupt-ziel bleibt, die Immobilien in den ersten 36 bis 48 Monaten zu ver-äußern und damit eine vernünftige Rendite für 6B47 und den 6B47 Real Estate Club zu erzielen.

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6B47-CEO Peter Ulm: Investoren entscheiden, ob sie co-investieren wollen.

„Unser Ziel ist es,

Immobilien in den

ersten 36 bis 48

Monaten zu veräußern,

um eine vernünftige

Rendite zu erzielen.“

peter ulm, Ceo 6B47

Graz. Der frühere Heeres-Flieger-horst Nittner in Graz-Thalerhof ist an den Immobilienentwickler Asset One verkauft worden. Das meldete die für den Verkauf militä-rischer Liegenschaften zuständige SIVBEG (Strategische Immobili-en Verwertungs- Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft). Der Kaufpreis beträgt 8 Mio. Euro; dies dürfte über den Erwartungen des Ministeriums gelegen sein.

Was man damit vorhabe, wurde seitens Asset One nicht präzisiert. Zuletzt war in Medien über eine Nutzung als Asylwerber-Heim spekuliert worden. Asset One- Alleineigentümer Alfred Müller will verschiedene Nutzungsmög-lichkeiten prüfen.

Nutzungsmöglichkeiten

Die Asset One hat bisher schon große Teile der Reininghaus- und Puntigam-Gründe erworben und teilverwertet.

Die Grundstücksfläche der auf-gelassenen Luftwaffenbasis be-trägt rund 385.000 Quadratmeter, davon sind rund 225.000 Quadrat-meter Waldflächen. Auf der Lie-

genschaft befinden sich unter an-derem zwei Flugzeughangars mit jeweils rund 3.600 m2 Hallenfläche sowie ein Büro- und Unterkunfts-gebäude, ein Wirtschaftsgebäude mit Großküche und mehrere klei-nere Büro-, Lager- und Werkstät-tengebäude.

Der Fliegerhorst war bis 2009 ei-ner der Einsatzflughäfen des Bun-desheeres, zuletzt für den „Dra-ken“. Die SIVBEG steht zu 45% im Besitz der BIG. (APA)

Franken-Desaster auch für Geschlossene Fonds

Zürich/Hamburg. Fremdwäh-rungskredite sind in den Fina-zierungen Geschlossener Fonds früher gang und gäbe gewesen, schreibt der Branchendienst fondsprofessionell.at. Vor allem bei Immobilienfonds seien Franken-Kredite sehr beliebt gewesen – mit nun sehr unliebsamen Folgen, da ja die Schweizer Notenbank SNB vor rund zwei Wochen die Kurs-bindung zum Euro über Nacht aufgegeben hat. Bis zur Finanz-krise hätten unzählige Fonds zur Immobilien-, aber auch zur Schiffsfinanzierung Kredite in Franken aufgenommen. Einige Fonds hätten in den vergan-genen Jahren die Ablösung der CHF-Kredite angestrebt und auch umgesetzt wie beim Immofonds „Holland XXI“ von HCI Capital. Bei anderen Fonds sei dies aber nicht erfolgt. Die Verbindlichkeiten dürften nun stark angestiegen sein. (red)

Hannes Swoboda ist neuer AzW-PräsidentWien. Wiens ehemaliger Pla-nungsstadtrat Hannes Swobo-da, der auch EU-Abgeordnete der SPÖ ist, wurde neuer Präsi-dent des Architekturzentrums Wien (Az W). In dieser Funk-tion, in die er Hannes Pflaum gefolgt ist, will Swoboda den Wechsel in der operativen Lei-tung der Institution einleiten; gegen Ende 2015 soll ein Nach-folger für Gründungsdirektor Dietmar Steiner gefunden sein.

Mega-Klage bezüglich S&K rollt nun an

Frankfurt. Vergangene Woche präsentierte die Staatsanwalt-schaft Frankfurt die 3.000 Sei-ten umfassende Anklageschrift im Fall S&K. Rund 11.000 Opfer mit einem Schadensausmaß von 240 Mio. Euro seien be-troffen, berichtet procontra-online.de. Die Firmengründer Jonas K. (33) und Stephan S. (35) sowie weitere Verdächtige sitzen seit 19. Februar 2013 in Untersuchungshaft. Den bei-den Firmengründern werden im Zeitraum von Oktober 2009 bis Februar 2013 insgesamt 49 Straftaten im Bereich Be-trug, Untreue sowie ein Fall der Anstiftung vorgeworfen. Das S&K-Firmengeflecht hatte Geschlossene Immobilienfonds angeboten, diese wurden teils auch in Österreich vertrieben.

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Die Schweizer Franken-Krise trifft auch Anleger Geschlossener Fonds.

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Der Anlegerschaden durch S&K beläuft sich um die 240 Mio. Euro.

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Bundesheer SIVBEG verkauft um 8 Mio. Euro

Fliegerhorst geht an Asset One

30 – financenetreal:estate immo:cover Freitag, 30. Jänner 2015

cBre-Analyse 7,7 Mrd. Euro Transaktionsvolumen

Milliardenschwerer CEE-Markt

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Über die Nachnutzung wurde speku-liert: Asylwerberunterkunft bis zu Werft.

immobiliendevelopment Österreichische Immobiliengruppe 6B47 auf 624 Mio. Projektvolumen gewachsen

„es gibt keine Blase“CEO Peter Ulm: Standort in Polen ausbauen, Finanzierungsmodell „Real Estate Club“ exportieren.

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CBRE: „Verstärkte Investorentätigkeit in Ungarn, Rumänien und der Slowakei“.

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Immo:capItal financenetreal:estate – 31Freitag, 30. Jänner 2015

ca Immo Mit Adtran wurde jetzt ein weiterer Mieter für das Bürogebäude Monnet 4 am deutschen Hauptstadt-Hauptbahnhof gewonnen

Neuer mieter: Berlin wird bald vollWien/Berlin. Die CA Immobilien AG hat mit Adtran einen weiteren Mie-ter für das Bürogebäude Monnet 4 am Berliner Hauptbahnhof gewon-nen. Das international tätige Un-ternehmen mietet rund 1.730 m2 Bürofläche und verlagert damit ab Mitte 2015 seinen Berliner Sitz in die Europacity. Adtran wird neben Open-Space-Büroflächen auch ein neues Test-Labor für eigene IT- Komponenten betreiben.

Mit dieser Vermietung steigt die Vermietungsquote des Gebäudes noch vor der Fertigstellung auf rd. 70%, so das börsenotierte Immobi-lienunternehmen. Man investiere in das Gebäude rund 27 Mio. €. Beim Abschluss des Mietvertrags war das Unternehmen Colliers In-ternational vermittelnd tätig.

Das insgesamt rd. 10.000 m2 Bruttogrundfläche umfassende Bürogebäude Monnet 4 liegt in unmittelbarer Nähe zum Berliner Hauptbahnhof und grenzt an den

bereits im Jahr 2012 von der CA Immo fertiggestellten Tour Total. Weiterer Mieter in dem Gebäude ist das Finanzdienstleistungs- unternehmen MLP.

Wie alle Neubauten der CA Im-mo wird auch das Gebäude Mon-net 4 als Green Building realisiert.

Mischnutzung in Europacity

Im direkten Anschluss an den Berliner Hauptbahnhof erstreckt sich das rund 40 ha große Projekt-gebiet des von CA Immo entwi-ckelten Stadtquartiers Europacity; ca. 50% dieser Flächen befanden sich zu Projektstart im Eigentum

von CA Immo. Ziel der Entwicklung ist ein gemischt genutztes, moder-nes Quartier, das die Nutzungs-arten Büro, Wohnen, Hotel und Kultur verbindet. Unternehmen wie der Mineralölkonzern Total, Steigenberger und InterCity Hotels wurden dafür bereits als Mieter gewonnen. Aktuell hat CA Immo im Rahmen dieser Quartiersentwick-lung auch das Bürohaus „Kennedy-Haus“ mit rund 22.000 m2 Brutto-grundfläche in Umsetzung.

Die Analysten von Kepler Cheu-vreux bestätigen übrigens sowohl die Empfehlung „Buy” als auch das Kursziel von 18 € für Aktien von CA Immo. (red)

Vermietungsquote des Gebäudes steigt noch vor Fertigstellung auf 70%.

atrium Gazit hält Mehrheit

CPI ist jetzt rausWien/Saint Helier. Gazit Globe ist beim börsenotierten Immo-Un-ternehmen Atrium zum alleinigen Mehrheitseigentümer aufgestie-gen. Der Konsortialpartner CPI (Citi Property Investors) hat sich von allen seinen Anteilen getrennt, sodass Gazit nun 55,04% an At-rium European Real Estate hält, so das Unternehmen. Die von CPI nominierten Atrium-Direktoren Joseph Azrack und Roger Orf sind aus dem Board of Directors ausge-schieden. Durch den Ausstieg von CPI sind die bisherigen Verträge erloschen, die zwischen Atrium, Gazit und CPI bestanden.

Atrium verfügte per 30.9. über 151 vermietete Objekte im Wert von 2,5 Mrd. €; die Brutto-Mieter-löse lagen in den ersten neun Mo-naten 2014 bei 160,2 Mio. €. (APA)

Errichtet nach den Green Building-Regeln: das Berliner Büroprojekt Monnet 4.

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S Immo Transaktion

Deka kauft HotelWien. Die S Immo AG verkaufte für einen Transaktionspreis von rund 35 Mio. € ihr Hotel im Wie-ner „Viertel Zwei“ an die deutsche Deka Immobilien GmbH. Das 2008 errichtete ****Hotel im 2. Bezirk in Wien ist an die Betreibergesell-schaft Realotel W Hotelbetriebsge-sellschaft mbH, (Bierwirth & Kluth Hotel Management GmbH), ver-pachtet und wird als „Courtyard by Marriott“ geführt. Das Hotel wurde Mitte 2014 von Breeam mit dem Status „Exzellent“ zertifiziert.

Das Gebäude mit dem „Courtyard by Marriott“ gehört nun der Deka-Immo.

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Bilanz 2014 Auch bei den Auszahlungen leichtes Plus gegenüber 2013 bei den vier heimischen Bausparkassen

Bauspareinlagen kamen auf Rekordhoch zu liegenWien. Die Bausparkassen haben sich – obwohl sich die ursprüng-lichen Prognosen diverser Öko-nomen für 2014 nicht bewahr-heitet haben – „hervorragend ge-schlagen“, bilanziert Manfred Url, Generaldirektor der Raiffeisen Bausparkasse und derzeit Vorsit-zender des Arbeitsforums österrei-chischer Bausparkassen.

Die Bauspareinlagen stiegen 2014 gegenüber dem Vorjahr um 1,6% auf den Rekordwert von 20,7 Mrd. Euro, gaben die vier heimischen

Bausparkassen (Raiffeisen Bau-sparkasse, Bausparkasse Wüsten-rot, start:bausparkasse und s Bau-sparkasse) bekannt. Die Zahl der Neuverträge sank jedoch um 3,1% auf 907.503. Bei den Auszahlungen gab es ein leichtes Plus (1,1%) auf 2,406 Mrd. Euro. Von der Finan-zierungsleistung profitierten nicht nur die Kunden, sondern die ge-samte Volkswirtschaft, betont Url.

Die staatliche Bausparprämie habe im Vorjahr stabil insgesamt 53 Mio. Euro betragen – die Finan-zierungsleistung mache in Relation dazu das 45-Fache aus. „Bauspa-

ren ist damit wohl die effizienteste Form der Wohnbauförderung.“

Österreich hinke bei der Eigen-heimquote mit rund 50% gegen-über dem Europa-Schnitt von 63% noch hinterher, „die Bausparkas-sen ermöglichen es Österreichern, günstig zu eigenem Wohnraum zu gelangen“, so Urls Fazit.

Immer noch beliebt

Trotz der Kürzung der staat- lichen Sparprämie sei das Bauspa-ren immer noch stark nachgefragt, und dies auch trotz der sinkenden Sparneigung der Österreicher und deren geringeren Bereitschaft, ihre Ersparnisse längerfristig zu veran-lagen – „ein Erfolg“, so Url weiter. Für 38% der Österreicher sei das

Bausparen die beliebteste Spar-form. Die staatliche Prämie fettet Url zufolge die Rendite um 0,5 bis 0,6% auf, an zusätzlichen Zinsen bekämen die Kunden je nach Insti-tut zwischen 0,3 und 1,1%.

Es sei zudem ein Vorzug des Bausparens, dass dies auch bereits mit kleinen Beträgen geht. Die vier Bausparinstitute zählen den Anga-ben zufolge etwas mehr als 5 Mio. Kunden.

Renner: Handwerkerbonus

Die Bausparkassen wickeln den sogenannten Sanierungsscheck ab, mit dem die thermische Sa-nierung staatlich gefördert wird. 16.500 Anträge wurden im Vorjahr gestellt, womit Investitionen von

rund 570 Mio. Euro ausgelöst wur-den; die Aktion musste bereits im August 2014 beendet werden, weil das Volumen ausgeschöpft war.

Url ist ziemlich sicher, dass es auch heuer wieder einen Sanie-rungsscheck geben wird, Details dazu würden voraussichtlich ab Februar oder März kommen.

Ebenfalls über das Netz der Bausparkassen läuft der staatliche Handwerkerbonus. Die Nachfrage sei auch hier sehr gut, und so wur-de bereits im November 2014 die Vorziehung von Mitteln für 2015 ermöglicht. Für die staatliche För-derung von legal bezahlten Hand-werkerarbeiten, die im Juli einge-führt wurde, standen 2014 10 Mio. Euro zur Verfügung, heuer werden 20 Mio. Euro bereitgestellt. Laut s-Bausparkasse-Chef Josef Schmi-dinger wurden vom diesem Topf bereits 3,5 Mio. Euro abgerufen.

Private erhalten mit diesem Bo-nus eine staatliche Förderung von bis zu 600 Euro für eine ordnungs-gemäße Renovierung zur Erhal-tung oder Modernisierung ihres Hauses oder ihrer Wohnung.

Die tiefen Zinsen machen frei-lich auch den Bausparkassen das Leben schwer. Schmidinger hatte bereits im Dezember 2014 gesagt, dass es immer schwieriger werde, langfristige Kreditzinsen mit täg-lich fälligen Einlagen zu finanzie-ren. Die Kündigung hochverzinster Bausparverträge – wie in Deutsch-land – stellte er für Österreich jedoch in Abrede.

„Wir Bausparkassen passen uns natürlich an die Rahmenbedin-gungen an“, ergriff Schmidinger am Mittwoch aber auch die Gele-genheit, auf die Zinsobergrenze bei den Darlehen von 6% hinzuweisen. „Es wird der Tag kommen, an dem wir schlagartig wieder andere Zin-sen haben werden.“ (lk)

Die Einlagen stiegen um plus 1,6 Prozent – heuer gibt’s mehr Mittel für den Handwerkerbonus.

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Url: „Wir haben die passende Antwort für den Wohnbau und die Bauwirtschaft.”

„Unsere Mittel sind

willkommener Motor

für die Bauwirtschaft

und ermöglichen die

nötige Neuerrichtung

von Wohnraum.“

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Immofinanz forciert Vivo!-Expansion

Wien. Die Immofinanz Group treibt die Expansion ihrer neu etablierten Shopping-Center-Marke Vivo! voran: Im südlichen Polen, in der Stadt Krosno, wurde ein sechs Hektar großes Grundstück gesichert, auf dem ein weiteres Vivo!-Ein-kaufszentrum errichtet wird. Die Fertigstellung ist für das erste Kalenderquartal 2017 ge- plant; die Investitionskosten belaufen sich voraussichtlich auf ca. 37 Mio. €. Realisiert wird gemeinsam mit der Actee-um Group, auf Gesellschafter-ebene entfallen auf Letztere 15%. Immofinanz-CEO Eduard Zehetner: „Wir haben in Polen in 2014 33.000 m2 Retail-Fläche eröffnet. Weitere Vivo!-Stand-orte sind sich in Prüfung.“ (lk)

Erste Group senkt Immofinanz-KurszielWien. Die Analysten der Erste Group haben wegen der sich verschärfenden Wirtschaftskri-se in Russland das Kursziel für die Aktien der Immofinanz auf 2,50 Euro gesenkt – der Kurs lag zuletzt um die 2,20 Euro. Das Anlagevotum „Buy“ wurde hingegen bestätigt. Die Erste Group erwartet weiterhin Miet-rückgänge in Russland, da sich keine rasche Entspannung der Krise abzeichnete. Auch bewer-tungstechnisch rechne man mit weiteren Abwertungen auf die russischen Aktiva. Dies könnte heuer auch die Dividendenaus-schüttung beeinträchtigen. Die Dividendenschätzung wurde daher auf 0,05 Euro je Anteils-schein gekürzt. (APA)

DIC Asset sieht Welle an Fusionen kommen

Frankfurt. Nach den Zusammen-schlüssen großer Wohnungsge-sellschaften in Deutschland tut es der Gewerbesektor gleich. „Die Konsolidierung wird in 24 bis 30 Monaten kommen“, pro-gnostiziert der scheidende Vor-standschef der Gewerbeimmo-firma DIC Asset, Ulrich Höller. Der Druck, auf eine Marktkapi-talisierung von einer Milliarde Euro und mehr zu kommen, nehme zu. DIC Asset selbst no-tiert seit Jahren deutlich unter dem NAV, Anleger monierten wiederholt die vergleichsweise hohe Verschuldung. Wer auf Höller folgt, ist offen – laut Branchenkennern ist das ein weiterer Belastungsfaktor. (ag)

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Zehetner: „Neues Center mit ver-mietbarer Fläche von ca. 22.000 m²“.

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Höller wird ab Jahresende mit KKR Immobilieninvestments machen.

32 – financenetreal:estate immo:Capital Freitag, 30. Jänner 2015

Wien. Im 2. Halbjahr 2014 sanken die Rohölpreise weltweit drama-tisch. Richard Barkham, CBRE Global Chief Economist und Neil Blake, Head of EMEA Research bei CBRE, erklären den neuerlichen Ölpreisverfall mit einer gesun-kenen Nachfrage, bei gleichzeitig leicht gestiegener Produktion, be-dingt durch die Fracking-Revolu-tion in den USA. Der New Yorker Warenterminbörse NYMEX zufol-ge werde sich der Preis zumindest heuer bei ca. 65 USD (58 Euro) je Fass einpendeln, in naher Zukunft ist keine Kehrtwendung in Sicht. Nach dem Tiefpunkt heuer könnte er bis 2020 langsam wieder auf 90 bis 100 USD je Fass ansteigen.

Verzögerung von 18 Monaten

„Da das billige Öl die Wirtschaft und damit die Immobilienmärkte in den westlichen Ländern stützt, gehen wir davon aus, dass mit ei-ner Verzögerung von etwa 18 Mo-naten die bisher erwarteten Mieten flächendeckend ansteigen werden. Diese Entwicklung wird sich vor allem auf den Einzelhandel- sowie den Privatimmobiliensektor nie-

derschlagen“, meint Blake. Noch seien künftige Schwankungen in Angebot und Nachfrage schwer einzuschätzen. In einem Szenario des vom Ölpreisverfall initiierten Wirtschaftswachstums mit di-rektem Einfluss auf den Immobi-lienmarkt werde es jedenfalls, so die CBRE-Experten, wesentlich vom Verhalten der Zentralbanken abhängen, ob das Entstehen einer neuerlichen Immobilienblase ver-hindert werden kann. (red)

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CBRE: „Das billige Öl stützt die Wirt-schaft und so die Immobilienmärkte.“

CBRE Tiefer Ölpreis hat Einfluss auf die Immomärkte

„Preise werden weiter ansteigen“Wien. Der Wohnaufwand für Miet-wohnungen liegt in Österreich mit 602 Euro monatlich (inkl. Betriebs- und Energiekosten) unter dem EU-15-Schnitt (617 Euro), aber Junge und Einkommensschwächere ha-ben es hierzulande schwer – das ist die Quintessenz einer vom Ös-terreichischen Verband der Im-mobilienwirtschaft (ÖVI) bei der Ökonomin Agnes Streissler in Auf-trag gegebenen Studie zum Thema „Leistbares Wohnen“. In Sozial-wohnungen sollten die Mieten bei steigendem Einkommen mit an-steigen, sagt ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel.

„Versteinertes System“

Die regelmäßige Überprüfung der Einkommen von Bewohnern von Gemeinde- oder Genossen-schaftswohnungen – sie stellen 60% aller Mietwohnungen in Ös-terreich –, könnte sich an den Re-geln für die sogenannte Super-förderung orientieren, die es in einigen Bundesländern gebe. Die Mittel aus höheren, marktkonformen Mieten könnten den Neubau mit-finanzieren. Bei einer Reform

könnten sich die Bundesländer frei-lich in einer Gesamtschau auch die entsprechenden Wohnbauförder-regeln für Eigenheime vorknöpfen.

Das „versteinerte“ Miet-Richt-wertsystem sollte angepasst wer-den, fordert der ÖVI. Insbesondere der „künstlich niedrig gehaltene“ Richtwert in Wien stelle für den Markt ein großes Problem dar. Man müsse ein für Mieter und Vermie-ter passendes Preis-Leistungs-Ver-hältnis schaffen, so der ÖVI. (red)

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Holzapfel: „Fixe Größe beim Richtwert stellt keine soziale Gerechtigkeit her.“

ÖVi Wohnkosten in Österreich liegen unter EU-Schnitt

„Soziale Treffsicherheit erhöhen“

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Wien. 43 Prozent der Beschäftigten in Österreich sind gestresster als noch vor fünf Jahren, der weltwei-te Durchschnitt liegt bei 53 Pro-zent, geht aus der aktuellen Studie von Regus, dem globalen Anbieter von flexiblen Arbeitsplätzen, her-vor.

Als besondere Stressfaktoren werden in Österreich unter ande-ren mangelhafte IT-Ausstattung (26%), Unterbesetzung im Team (21%) sowie Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung (15%) genannt.

83% der Befragten in Österreich (74% weltweit) sind der Meinung, dass ein Wechsel der Arbeitsum-gebung zu mehr Entspannung und einer besseren Work-Life-Balance verhelfen würde. Und 49% der Ös-terreicher sind überzeugt, dass mobile Mitarbeiter eine bessere Work-Life-Balance haben als An-gestellte an ihrem Firmenschreib-tisch. Dabei herrscht die Meinung vor, dass auch nur die gelegent-liche Möglichkeit zum flexiblen Arbeiten in der Vergangenheit zu einer Entlastung geführt hat.

Noch mehr Wert auf dieses Pri-vileg legen die Chinesen und Inder;

hier sind neun von zehn Mitarbei-tern überzeugt, von einer mobilen Arbeitsweise zu profitieren. Auch Freelancer wirken entspannter: Schließlich kann sich der freie Mit-arbeiter seine Arbeitszeiten eintei-len und den Arbeitsort selbstbe-stimmt wählen. „Beschäftigte auf der ganzen Welt betrachten flexi-ble Arbeitsmodelle als Hilfe gegen den zunehmenden Stress im Job“, sagt Alisa Kapic, Regus Country Director Austria. (fh)

financenetreal:estate – 33immo:marketsFreitag, 30. Jänner 2015

Wohnungsmarkt Anhaltend hohe Nachfrage nach Eigentums- und Vorsorgewohnungen; 1.250 Einheiten vermittelt

eHL baut seine Position in kernbereichen ausWien. EHL Immobilien konnte sei-ne Position als Marktführer in den Kernbereichen Investment, Gewer-be- und Wohnimmobilien 2014 in Österreich weiter ausbauen.

Besonders gut lief es für die Be-reiche Investment und Bewertung, so die Immobilien-Dienstleister Bilanz. Top habe sich auch der 2014 gestartete Geschäftsbereich Liegenschaftsverwaltung und Baumanagement, der über die EHL Immobilien Management abge-deckt wird, entwickelt.

„Unsere Kunden haben auf die Erweiterung unserer Dienstleis-tungspalette äußerst positiv rea-giert“, erklärt Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien. Man wolle im laufenden Jahr kontinuierlich Synergien innerhalb der Vertriebs-, Bewertungs- und Verwaltungs- bereiche verbessern.

„Core-Markt ist leergekauft“

„Der österreichische Immobili-eninvestmentmarkt brach 2014 alle Rekorde: Das Marktvolumen konnte gegenüber 2013 nahezu verdoppelt werden und erreichte mit 3 Mrd. Euro erstmals wieder das Rekor-dergebnis der Vorkrisenjahre bis 2007“, sagt Franz Pöltl, Geschäfts-führer von EHL Investment Con-sulting. Der Löwenanteil, 75% des gesamten Transaktionsvolumens, entfiel auf den Wiener Markt.

Die Preisentwicklung spiegelt die positive Volumensentwicklung wider. Die Renditen sind weiter unter Druck – mit der Folge, dass Investoren, trotz klarer Präferenz für höchste Qualität, verstärkt auch Objekte aus den nachgelagerten Qualitätssegmenten akzeptieren.

„Der Markt für Core-Produkte ist praktisch leergekauft. Daher wei-chen Investoren auf die noch im-

mer sehr gute Kategorie Core+ aus, in der auch höhere Renditen erzielt werden“, meint Pöltl.

„Wir rechnen damit, dass wir das hohe Vorjahresvolumen hal-ten, möglicherweise sogar leicht übertreffen werden. Auch der Preistrend geht weiter nach oben. Bei Qualitätsobjekten rechnen wir tendenziell mit weiter steigenden Preisen“, meint Pöltl.

Stabiler Wiener Büromarkt

Die Vermietungsleistung in 2014 lag mit 220.000 m2 etwas unter dem Wert 2013 und sollte in 2015 auf rund 260.000 m2 steigen. Die Neuflächenproduktion bleibt 2015 mit 130.000 m2 auf niedrigem Niveau. „Das Marktvolumen ist

zwar seit den Boomjahren vor der Finanzkrise kontinuierlich zurück-gegangen, doch der niedrige Leer-stand und die stabilen bis leicht steigenden Preise zeigen, wie ge-sund der Wiener Markt ist“, sagt Stefan Wernhart, Leiter der Büro-abteilung bei EHL.

Auf hohem Niveau

Wie schon in den Jahren davor war in 2014 der Wohnungsmarkt der erfolgreichste Teilbereich des Wiener Immobilienmarkts. „Der Wohnungsmarkt ist auf hohem Niveau stabil“, resümiert Sandra Bauernfeind, Leiterin der Abtei-lung Wohnen bei EHL.

Von einem Preisrückgang kön-ne nirgendwo die Rede sein und

er sei auch für 2015 und darüber hinaus nicht zu erwarten. Aller-dings sei die Phase, in der Wohn-bauentwickler und Wohnungsan-bieter praktisch nichts falsch ma-chen konnten, vorläufig vorbei.

Es gebe anhaltend gute Nachfra-ge nach Wohnraum, aber nicht in allen Segmenten. „Mit Wohnungen im mittleren Preissegment und sehr teuren Wohnungen oder Woh-nungen in schlechten Lagen kann man auch Probleme bekommen und muss entweder mit Leerstän-den rechnen oder seine Preiserwar-tungen zurückschrauben“, erklärt Bauernfeind.

Im Ansteigen der Baubewilli-gungszahlen 2013/2014 sieht EHL nur einen Einmaleffekt und keinen Strukturwandel. (fh)

Bewertungsabteilung steigerte in 2014 Bewertungsvolumen um 30% auf mehr als 6 Mrd. Euro.

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Michael Ehlmaier: „Investment Consulting in 2014 mit Rekordergebnis: Transaktionen in Höhe von rund 1 Mrd. Euro vermittelt.“

Büroleerstand in Berlin weiter rückläufig

Berlin. Der Leerstand auf dem Berliner Büromarkt ist 2014 gegenüber dem Jahr davor von 8,2 auf 7,7% gesunken. Dies geht aus dem Research des Immobilienberatungsunterneh-mens JLL hervor. Vor zehn Jah-ren habe die Quote noch 10,4% betragen. Frei verfügbar waren nach Angaben rund 1,3 Mio. m2 Fläche.

Der Rückgang des Leer-stands sei in erster Linien auf ein ausgesprochen starkes Neu-vermietungsvolumen (616.600 m2) zurückzuführen; gegenüber 2013 entspricht das einem Umsatzplus von 36%. Stark mit-verantwortlich waren vor allem sieben Abschlüsse über 10.000 m2. (red)

Wealthcap schloss 215 neue Mietverträge abMünchen. Der Anbieter von Sachwerten als Geldanlage, Wealthcap, hat 2014 bei seinen europäischen Immobilien-fonds 215 neue Mietverträge beziehungsweise Mietvertrags-nachträge geschlossen; dies berichtet der Branchendienst fondsprofessionell.at.

Es gehe dabei um eine jähr-liches Mietvolumen von knapp 83 Mio. Euro. Das europäische Immobilienportfolio war Ende des abgelaufenen Jahres zu 97 Prozent vermietet, teilte Wealthcap mit. (red)

Neuer Anlauf für Mietrechts-Reform

Wien. SPÖ und ÖVP unterneh-men einen neuen Anlauf für ei-ne Mietrechtsreform. Diese war unter dem Motto „leistbares Wohnen“ schon im Dezember 2013 ins Regierungsprogramm aufgenommen worden und scheiterte in den darauf fol-genden Verhandlungen.

Die Regierungspartner haben sich laut SP-Bautensprecherin Ruth Becher auf die Neuver-handlung geeinigt. „Unser Ziel ist, dass wir bis Juni das Pensum erledigt haben. Es gibt einen fixen Zeitplan und inhalt-liche Vorgaben, wann welche Kapitel abgearbeitet werden sollen“, so Becher weiter, die zuversichtlich ist, denn „auch unser Koalitionspartner will ein Endergebnis, ein positives, und das ist ja ein sehr wich-tiges, drängendes Thema“, so Becher gegenüber dem ORF-Radio. (APA)

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Der Berliner Büromarkt brummt: Der Leerstand geht weiter zurück.

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Schon im Sommer 2014 wollten SPÖ und ÖVP das Mietrecht reformieren.

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Flexible Arbeitsmöglichkeiten könnten die Work-Life-Balance verbessern.

regus-studie 43% der Beschäftigten Österreichs leiden

Auswege aus der Stress-FalleWien. Trotz der Krise in Russland geht First Mallorca nach einem guten Jahr 2014 auch für 2015 von einem genauso positiven Jahr aus. Steigerungen seien durch die vor-teilhafte Währungs-Umrechnungs-rate für die Briten, Schweizer und auf dem US Markt zu rechnen.

Bezüglich des Verkaufs- und Vermietungsumsatzes von First Mallorca konnte man in 2014 „ei-ne gesunde Anzahlung verbuchen“, welche zu den Ergebnissen im Jah-re 2015 beitragen werde; es gehe um ein Verkaufsvolumen von ca. 18 Mio. €.

Briten liegen vor Deutschen

Der Immobilienmakler mit Mallorca-Fokus beobachtet Verän-derungen bei den Nationalitäten der Käufer und Verkäufer: „Zum ersten Mal würden die Briten vor den sonst unschlagbaren Deut-schen die Liste der Käufer anfüh-ren. Auf dem dritten Platz landen die schwedischen Käufer, welche von Mallorca sehr angetan sind.“ Dass 44% spanische Besitzer 2014 verkauft hätten, gefolgt von den Briten, sei eine weitere interes-

sante Veränderung zum Vorjahr.Besonders positiv sei bei First

Mallorca aufgefallen, dass die Pro-jektträger ihr Vertrauen wieder zu-rückgewonnen hätten. „Zahlreiche neue Projekte konnten besprochen werden, und es scheint alles so, als würde Mallorca an der Spitze der Liste für ,Investitionen in Lifestyle – private Urlaubsimmobilien‘ und bei Investoren auf der Suche nach garantiertem Umsatz stehen“, so das Unternehmen. (fh)

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Mallorca: nur 2 Flugstunden von den meisten Europa-Metropolen entfernt.

Währungsrelationen Schweizer und Briten profitieren

First Mallorca erwartet gutes Jahr

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Berlin. Nur sieben Monate nach Baubeginn feierten die Projektbe-teiligten in Anwesenheit des stell-vertretenden Bürgermeisters und Bezirksstadtrats von Friedrichs-hain-Kreuzberg, Peter Beckers, das Richtfest des Büro- und Geschäfts-hauses „Arena Boulevard”. Es sei dies bereits das zweite Projekt von Strauss & Partner neben der O2 World in Berlin.

„Das Areal an der ‚O2 World‘ ent-wickelt sich immer mehr zu einem

attraktiven und vielfältigen inner-städtischen Quartier mit Kultur- und Freizeitangeboten, Büros und Wohnungen“, sagte Beckers. Mit den Projekten Hotel + Office Cam-pus Berlin sowie Arena Boulevard trage Strauss & Partner dazu bei und setze auch in puncto Ökologie und Nachhaltigkeit Maßstäbe.

„Für uns ist es wichtig, diesen faszinierenden Standort struk-turell und nutzungsspezifisch in einer Weise zu prägen, die seiner innerstädtischen Lage gerecht wird“, erklärt Christian Berger, Ge-schäftsführer von Strauss & Parr-ner in Deutschland. Wie schon für den Hotel + Office Campus Berlin strebe man daher auch für Arena Boulevard die Zertifizierung mit DGNB Silber und LEED Gold an.

Fertigstellung im Oktober

Im Arena Boulevard entstehen flexibel gestaltbare Büroflächen sowie eine Tiefgarage mit 36 Stell-plätzen. Im Erdgeschoss werden Gastronomie und Einzelhandel rund 700 m2 belegen. Mit dem Bau wurde im Juni 2014 begonnen, es soll im Oktober fertig sein. (red)

34 – financenetreal:estate people&dates Freitag, 30. Jänner 2015

UBM Weiteres Low Budget-Hotel in Planung, Fertigstellung des Holiday Inn Express Alexanderplatz im vierten Quartal

Berlins pflaster birgt noch einiges an Zaster

Berl in/Wien. Neben München (medianet berichtete) hat die UBM Realitätenentwicklung AG auch in Berlin von der InterContinental Hotels Group (IHG) ein baureifes Hotelprojekt übernommen. Das Fondshaus Union Investment wird die beiden Hotels nach Fertig-stellung von UBM für zwei unter-schiedliche institutionelle Fonds erwerben. Als Pächter wird jedoch UBM bis zum Jahr 2042 auftreten und die Hotels unter der IHG Mar-ke Holiday Inn Express betreiben. Davon hätten alle etwas, so UBM-CEO Karl Bier: „Der Fonds kann vom Start weg Er trä ge er zie len und muss nicht war ten, bis das Ho tel Profit abwirft. Der Ent wick ler er-hält durch den früh zei ti gen Ver-kauf rasch frische Li qui di tät für neue Ent wick lun gen.“

Der Immobilienentwickler UBM betreibt für Union Investment be-reits drei Hotels: in Amsterdam, Krakau und München, ab März 2015 auch ein Holiday Inn im Frankfurter Bankenviertel.

Low Budget-Hotel in Berlin

Das Grundstück in Berlin, auf dem das Holiday Inn Express Ale-xanderplatz entstehen wird, liegt angrenzend an die niederländische Botschaft in unmittelbarer Nähe einer U-Bahnstation in der Kloster-straße 48 in Berlin-Mitte. Die Mu-seumsinsel und das Rote Rathaus befinden sich fußläufiger Distanz. Es wird 185 Zimmer umfassen und hat 8.047 m2 Bruttogeschoß- fläche. Fertigstellungstermin ist das vierte Quartal 2016.

„Zielgruppe der geplanten Holi-day Inn Express Hotels sind kos-tenbewusste Geschäfts- und Ur-laubsreisende. Die Häuser werden

in der Kategorie Garni mit einem limitierten Serviceangebot geführt. Zum Umfang gehört Frühstück, je-doch weder Zimmerservice noch Restaurant- oder Küchenbetrieb. Auch ein Bankettgeschäft, wie in den sonst von UBM entwickelten Hotels üblich, ist im Betriebskon-zept nicht vorgesehen“, erklärt UBM-CEO Karl Bier.

Beide Hotels werden als Green Building ausgeführt und von der Deutschen Gesellschaft für nach-haltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.

Development beim andel‘s

Das Hotelsegment wird weiter-hin ein wesentliches Standbein von UBM sein. So soll das bereits in Besitz der UBM stehende Are-al um das mitten in der Krise, in

2009, eröffnete Berliner UBM-Hotel andel‘s, entwickelt werden. Auf den ehemaligen Vieh- und Schlachthofgründen könnten künftig ein Konferenzzentrum in-klusive Nahversorgungszentrum entstehen. „Dadurch wird die Aus-lastung des Hotels andel‘s mit sei-nen 557 Zimmern von aktuell 72 Prozent stark ansteigen. Es lassen sich aber dann auch ganz andere Preise erzielen, wenn maßgebliche Konferenzen mit bis zu 1.500 Teil-nehmern in unmittelbarer Nähe zu Hotel stattfinden“, meint Bier.

Das Investitionsvolumen dafür veranschlagt Bier – abhängig von der technischen Ausstattung – auf 40 bis 50 Mio. €.

„Vergrößern” wolle man sich aber auch im Wohnbausegment. Als Städte mit interessantem Ein-

zugsgebiet nennt Bier Frankfurt, Stuttgart, Köln, Düsseldorf und Wiesbaden.

Neues Wohnbauprojekt

Aber auch in der deutschen Hauptstadt hat UBM vor Kurzem vielversprechende Wohnbaulie-genschaften erworben. „Berlin bie-tet wegen des enormen Zuzugs als Fast-vier-Millionen-Einwohner-Stadt viel Potenzial“, wie es heißt.

Im Ortsteil Kreuzberg, in unmit-telbarer Nähe zur Rudi Dutschke-Straße und zum Checkpoint Char-lie, werden Eigentumswohnungen (4.500 € je m2 aufwärts) entstehen, in deren Komplex das älteste – und daher unter Denkmalschutz ste-hende – Gebäude der erweiterten Friedrichstadt integriert wird.

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Der Immobilienentwickler hat die Einzugsgebiete Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf unter Beobachtung.

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Die UBM baut ihr Hotelportfolio in Berlin am Alexanderplatz und das Wohnbauportfolio im Berliner Stadtteil Kreuzberg aus.

Elk Fertighaus mit neuem Head of Sales

Schrems/Wien. Das österrei-chische Familienunternehmen Elk, führender Fertighaus-produzent in Europa, verstärkt den Bereich Vertrieb in der Elk Holding AG und engagiert Mar-kus Weber (50) als neuen Head of Sales. In dieser Position ist Weber für die Marken Elk, Zen-ker und bauMax-Haus verant-wortlich. Zuletzt war Weber als Vice President der T-Mobile GmbH sowie als Senior Busi-ness Sales Consultant bei T-Mobile International tätig. Zudem verfügt er über umfas-sendes Branchen-Know-how.

best(and)Immo in dritter AuflageWien. Die Immobilienkonferenz zum Thema Bestandsimmo-bilien, die best(and)Immo, die heuer bereits zum dritten Mal stattfindet, wird am 11. Juni in der Ottakringer Brauerei abgehalten, verrät Veranstalter Confare.

In den Vorträgen und Fach-panels wird es um Themen wie Digitale Transformation, Leist-bares Wohnen vs. fairer Miet-zins, Zertifizierung im Bestand, Smarte Bestandsimmobilien, Energieeffizienz im Bestand, Technische Innovationen, Neues Arbeiten und Service- qualität gehen.

Im Anschluss an die Konfe-renz kann man an einer Füh-rung durch die Ottakringer Brauerei teilnehmen.

Anmeldungen und Infos unter der Tel.-Nr. (01) 9971022

Real Estate Circle heuer in Stegersbach

Wien/Stegersbach. Der Konfe-renzklassiker „Real Estate Cir-cle“ des Veranstalters Business Circle (BC) findet am 19. und 20. März 2015 erstmals in Ste-gersbach statt.

In „größerer Abgeschie-denheit abseits des Tagesge-schäfts“ warte man heuer mit einem Rekordaufgebot von 40 in- und ausländischen Bran-chenkennern auf, wie es heißt. Die Themen reichen vom aktu-ellen Konjunkturbarometer und zukünftigen Wohntrends und werden von prominent besetz-ten Diskussions-Panels abge-rundet. Den Themen „Interna-tional” und „Hotelimmobilien” sind eigene Vortragsblöcke gewidmet. Anmeldungen unter www.businesscircle.at (red)

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Weber möchte die Stellung von Elk als Marktführer weiter ausbauen.

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Romy Faisst, BC: „Immobilienbran-che ist in dramatischem Umbruch“.

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Von den 8.207 m2 Fläche ist bereits mehr als die Hälfte vermietet.

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Vielfältiges Areal in spezieller LageWien. Die Sans Souci Group rund um den Immobilienentwickler Norbert Winkelmayer und 6B47 Real Estate Investors hauchen dem ehemals mondänen Beatrix-Bad wieder neues Leben ein: Als erstes öffentliches Bad Wiens und einst Treffpunkt der lebenslustigen Wie-ner, werde das Beatrix-Bad nach gut 60 Jahren aus dem Dornrös-chenschlaf geholt.

Nach vierjähriger Entwicklungs-zeit entstehen bis Frühjahr 2015 im

Gründerzeithaus nahe dem Stadt-park circa 40 luxuriöse Apartments und Penthouses mit teils atembe-raubendem Blick über die Dächer Wiens. Zu ebener Erd’ wird das be-hutsam renovierte, rund 20 Meter lange Becken des Beatrix-Bades in ein modernes Sportinstitut einge-bettet und bald wieder zum Sprung ins kühle Nass einladen.

Behutsame Revitalisierung

Die Sans Souci Group und 6B47 Real Estate Investors gingen bei der Revitalisierung geschichts-trächtiger Gebäude behutsam vor, heißt es. Der Anspruch dabei sei, so viel wie möglich historischen Bestand zu erhalten und möglichst originalgetreu wieder herzustel-len, das Objekt aber dennoch einer neuen, zeitgemäßen Nutzung zu-zuführen. „Die ganze Außenhaut des Gebäudes, deren Aussehen seit 1888 nicht verändert wurde, wird erhalten“, erklärt Baumeister Johannes Hofmeister vom Develo-per cube-s. Die bauliche Fertigstel-lung des Gebäudes gemäß Termin-plan ist natürlich auf Punkt und Strich einzuhalten. (red)

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Ehemaliges Beatrix Bad: Rund 30 Fir-men sind insgesamt am Objekt tätig.

Beatrix Bad Bau von ca. 40 Apartments bis Frühjahr

In modernes Sportinstitut integriert

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advisory

Dorda Brugger Jordis berät die S Immo

Wien. Stefan Artner, geschäfts-führender Gesellschafter bei DBJ, hat mit seinem Team die S Immo AG beim Verkauf des Hotels „Viertel Zwei“ beraten.

„Unser Team hat bereits mehrere Transaktionen im Viertel Zwei betreut“, kom-mentiert Artner. „Dieser neue Wiener Stadtteil bleibt für In-vestoren weiterhin attraktiv.“ (Mehr darüber auf Seite 31.)

S Immo hat schon beim Kauf dieses Hotels auf Dorda vertraut, und auch der neue Eigentümer Deka Immobilien war bereits DBJ-Mandant. (pj) www.dbj.at

hba berät beim Kauf des FliegerhorstsGraz. Held Berdnik Astner & Partner Rechtsanwälte beriet die Unternehmensgruppe As-set One beim Kauf der Liegen-schaft „Fliegerhorst Nittner“.

Das Grundstück neben dem Flughafen Thalerhof ist knapp 385.300 m2 groß. (red) www.hba.at

Schönherr berät AIM Software Group

Wien. Schönherr hat die AIM Software Group beim Erhalt eines Investments von der und der Übertragung einer Mehr-heitsbeteiligung an die US-amerikanische Beteiligungs-gesellschaft Welsh, Carson, Anderson & Stowe (WCAS) beraten.

Das für die Beratung von AIM verantwortliche Schönherr-Team bestand aus Christian Herbst (Partner, Corporate/M&A) und Maxi-milian Lang (Rechtsanwalt, Corporate/M&A). Für die Aspekte des Schweizer Rechts zeichneten Kloter Rechtsan-wälte aus Zürich verantwort-lich, WCAS wurde von Binder Grösswang beraten. (red) www.schoenherr.eu

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAg, 30. JÄNNER 2015 – 35

SPIELERISCHE BERATUNG

ICG und Identitäter spielen zusammen „Mensch, ärgere die Werte nicht“ Seite 38

M&A BEI CHEMIE UND PHARMA

Laut KPMG attraktive Wachstumsraten vor allem in den Emerging Markets Seite 39

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Reform Die gesellschaft bürgerlichen Rechts kann weiterhin formfrei, d.h. auch durch mündliche Vereinbarung oder sogar konkludent, eingegangen werden. In Sachen gewinnverteilung, geschäftsführungsbefugnis, gesellschafter- nachfolge und Nachschusspflicht ist jedoch seit dem 1.1. einiges neu. Seite 36

Die GesbR gestattet jetzt ganz neue Züge

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Stefan Artner, Leiter des Real Estate Desk von Dorda Brugger Jordis.

Schönherr-Partner Christian Herbst (Corporate/M&A).

Bezons (Paris). Mit dem ITO-Ge-schäft von Xerox würde Atos seine Position am US-Markt nahezu ver-dreifachen. Nach dem Kauf wären die USA Atos‘ größter Markt und das Unternehmen einer der wich-tigsten IT-Service-Provider von Xerox. Die Akquisition soll sich vorbehaltlich der finalen Verhand-lungen auf 1,05 Mrd. USD belaufen; weitere 50 Mio. USD stehen abhän-gig von der Bewertung zahlreicher Vermögenswerte im Raum.

Xerox wiederum könnte sich nach dieser Transaktion verstärkt auf Business-Process-(BP) und Dokumenten-Outsourcing konzen-trieren. Seite 39

Zusammenarbeit Information Technology Outsourcing

Atos will das Xerox-ITO-Geschäft

IT-Dienstleister Atos plant die baldige Übernahme des Xerox ITO-Geschäfts.

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Wien. Seit Jahresanfang verbinden Bernhard Moritz und Christian Schmid ihre Erfahrungen aus den Bereichen Finanzen, Controlling, Organisation und Kommunikation.

Der Name des Unternehmens ent- spricht dem Beratungsverständnis. Gleich den Eigenschaften des mächtigen Baumriesen Macore richten die beiden Unternehmens-praktiker ihren Fokus in Beratung, Begleitung und Umsetzung auf eine solide, widerstandsfähige und resi- liente Firmenbasis ihrer Kunden, in der sie eine entscheidende Vor- aussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und langfristige Entwick-lung sehen. Seite 38

Consulting Interdisziplinärer Kompetenzverbund

Know-how unter Macore-Baum

Bernhard Moritz und Christian Schmid bilden das Macore-Kernteam.

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36 – advisory ADVISORY:TOPTRENDS Freitag, 30. Jänner 2015

(Fast) Alles neu machte der 1.1.2015 Die Details zur Reform der Gesellschaft bürgerlichen Rechts

GesbR: Diese Gesellschaft ist (uns) ziemlich neu …Wien. Der Anwendungsbereich für die „Gesellschaft bürgerlichen Rechts“ war schon vor dem am 1.1. in Kraft getretenen GesbR-Reformgesetz sehr weit und bleibt dies auch. Darunter fallen weiter-hin Arbeitsgemeinschaften für die Abwicklung von Bauaufträgen (AR-GEs), Kanzleien von Freiberuflern, Kreditkonsortien, Vorgründungs-gesellschaften, Syndikatsverträge, Unterbeteiligungen, Interessenge-meinschaften, Kostengemeinschaf-ten, Kanzlei- oder Ordinationsge-meinschaften sowie Miteigentums-gemeinschaften, die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung er-zielen.

Grundsätzlich orientiert sich die GesbR-Reform am Recht der Offenen Gesellschaft und führt in weiten Bereichen zu einer Anglei-chung an die OG. Die Einlagen der Gesellschafter werden auf festen Kapitalkonten gebucht, nach deren Ausmaß sich das (Substanz-)Betei-ligungsverhältnis und die Stimm-rechte richten. Die Kapitalkonten bilden prinzipiell auch die Grund-lage für die Beteiligung am Gewinn und Verlust der Gesellschaft.

Gesellschaftsvertrag checken

Sofern allerdings die Gesell-schafter nicht in gleichem Ausmaß mitwirken, muss dieser Umstand bei der Zuweisung des Gewinns an-gemessen berücksichtigt werden.

„Ist gesellschaftsvertraglich nicht anderes bestimmt, ist davon auszugehen, dass alle Gesellschaf-ter in gleichem Ausmaß und Wert mitwirken“, sagt dazu Steuerbera-ter Gottfried Sulz, Partner bei TPA Horwath. „Sofern dem nicht so ist, wird dies bei der Gewinnvertei-lung angemessen zu berücksich- tigen sein. Am besten überprüfen Sie Ihren Gesellschaftsvertrag und

legen insbesondere das fixe Kapi-talkonto und damit ihr Beteili-gungs- und Stimmrechtsverhältnis fest.“

Des Weiteren gilt nun anstelle der bisherigen – vornehm formu-liert eher praxisfernen – „Gesamt- geschäftsführung“ im Innenver-hältnis bei gewöhnlichen Geschäf-ten die Einzelgeschäftsführungs-befugnis. Ist somit nichts Abwei-chendes im Gesellschaftsvertrag geregelt, kann jeder Gesellschafter allein die laufenden Geschäfte füh-ren. Nur für außergewöhnliche Ge-schäfte ist weiterhin das Einstim-migkeitsprinzip maßgebend.

Und: Auch nach außen hin kann grundsätzlich jeder Gesellschafter

vertreten und damit allein alle Ge-sellschafter verpflichten.

Gesellschafternachfolge

„Freiberufler-GesbR haben jetzt endlich die gesetzliche Möglich-keit, ihre Kanzleien und Mandate im Wege der Gesamtrechtsnach-folge auf eine rechtsfähige OG oder KG zu übertragen“, freut sich Sulz. Im Fall der Übertragung eines Ge-sellschaftsanteils gehen gesell-schaftsinterne Rechtspositionen automatisch auf den Erwerber über. Auch Miteigentumsanteile an beweglichen Sachen gehen über, ohne dass die Anteile im Einzelnen übertragen werden müssen. Für

die Umwandlung einer GesbR in eine OG oder KG gilt die Gesamt-rechtsnachfolge, ausgenommen „bücherliche Rechte“, also insbe-sondere die Übertragung von Lie-genschaften, Baurechten, etc. Das bedeutet, dass die Übertragung des Eigentums der Eintragung im Grundbuch – mit entsprechenden Eintragungsgebühren – bedarf.

Neue Nachschusspflicht

Während grundsätzlich für die Gesellschafter keine Nachschuss-pflicht besteht, ist nun eine Aus-nahme gegeben, wenn die Fortfüh-rung der Gesellschaft nicht möglich wäre. „Dann können Gesellschafter zur Leistung von Nachschüssen durch Mehrheitsbeschluss ver-pflichtet werden, selbst wenn dies im Gesellschaftsvertrag nicht vorgesehen ist“, erklärt Sulz. Über-stimmte Gesellschafter, die den Nachschuss nicht leisten, können allerdings unter Wahrung ihrer Ab-findungsansprüche aus der GesbR austreten. „In diesem Zusammen-hang ist es sicher zweckmäßig, die Kündigungs-, Aufgriffs- und Be-wertungsregeln im Falle des Aus-scheidens zu überprüfen“, rät Sulz.

Die Übergangsregelung

Die GesbR-Reform ist mit 1.1. in Kraft getreten. Allerdings besteht für „Altgesellschaften“, also für alle bis zum 31.12.2014 gegründete GesbR, eine Übergangsregelung. Wenn einer der Gesellschafter bis zum 30.6.2016 erklärt, dass er die Anwendung der alten Regelungen beibehalten möchte, gilt das Alt-recht für diese GesbR insoweit noch bis Ende 2021. Alle anderen Regelungen gelten aber bereits ab 1.1.2015 auch für Altgesellschaf-ten. (pj)

Seit mehr als 200 Jahren bestehende gesetzliche Regelungen wurden in wichtigen Punkten geändert.

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Gottfried Sulz ist Steuerberater und Partner bei TPA Horwath.

Wien. Contrast Management-Con-sulting lud am 28.1. zu einer Dis-kussion mit Top-Managern der österreichischen Industrie in die Wiener Börsensäle ein.

Werner Hoffmann, Vorsitzender der Contrast-Geschäftsführung, begrüßte mehr als 150 Gäste, da-runter Siegfried Mayrhofer (CFO Telekom Austria), Alexander Schil-linger (Head of Controlling, RHI) und Arnulf Wolfram (Siemens).

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Firmen optimal gesteuert und welche Anforderungen dabei an Controller gestellt werden: Gibt es Controlling Excellence in Planung und Reporting? Nicht wenn man empirischen Ergebnissen glaubt, ergeben doch Befragungen des Controller Instituts seit 2007 un-verändert Handlungsbedarf in je-dem zweiten Unternehmen ...

Wie sich die Bahn steuert

Es kann aber auch „der große Wurf“ gelingen, lautete die Quint-essenz der Veranstaltung: Der ÖBB-Konzern hat eine integrierte Unternehmenssteuerung auf Ba-

sis einer geschäftsmodellbasierten Werttreiberplanung realisiert und kann damit nun auf „Certified Re-ports“ zurückgreifen.

Controlling-Experte Mirko Wa-niczek und Josef Halbmayr, CFO der ÖBB, präsentierten dieses neue, am State of the Art finanzi-eller Führung ausgerichtete Steu-erungssystem des ÖBB-Konzerns und zeigten damit auf, wie es einem staatsnahen Unternehmen

gelungen ist, das Wirtschaften mit Zahlen so zu gestalten, dass das gesamte Top-Management mit Reporting aus einer zeitnahen Da-tenquelle versorgt wird

Controlling Excellence zeigt sich aber auch in der Zusammenarbeit mit dem Management; ob das Con-trolling tatsächlich leistet, was Top-Manager erwarten, lieferte danach Stoff zu einer spannenden Diskussion. (pj)

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Diskutanten Wolfram, Halbmayr, Hoffmann, Mayrhofer, Schillinger, Waniczek (v.l.).

Q_Perior Beförderung

Kusztrich ist jetzt PartnerinWien. Christine Kusztrich ist ab so- fort Partnerin bei der Management- und IT-Beratung Q_Perior. Damit setzt Q_Perior die Wachstums-strategie auf dem österreichischen Markt konsequent fort – vor allem der gestiegene Beratungsbedarf in den Bereichen IT-Modernisierung und Prozessoptimierung birgt großes Potenzial. „Die meisten IT-Systeme sind schlichtweg veral-tet und werden z.B. den regulato-rischen Erfordernissen nicht mehr gerecht“, sagt Kusztrich.

Die Ablösung bestehender IT-Landschaften führt zu Kostenein-sparungen und Effizienzsteigerun- gen und ist auch Grundvorausset-zung, um den im Zuge der Digita-lisierung gestiegenen Anforderun-gen der Kunden zu genügen.

Kusztrich leitet bereits seit 2011 die Q_Perior-Geschäfte in Öster-reich. Sie verfügt über 18 Jahre Consulting-Erfahrung und hat sich durch ihre Tätigkeit in unter-schiedlichen Beratungshäusern vor allem als Versicherungsexpertin im Markt etabliert. (red)

www.q-perior.com

Best Practice Contrast Management-Cercle präsentiert ÖBB-Controlling-Projekt

Reporting mit zeitnahen Daten

gastkommentar

Die große Werbe-Illusion

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Sie haben ein Unterneh-men? Sie verkaufen ein Produkt oder eine Dienst-

leistung? Dann ist Ihr Wachs-tum durch einen von zwei Gründen beschränkt:

1. Sie haben die richtigen Kunden noch nicht erreicht. Denn wenn das schon passiert wäre, würden die natürlich schon bei Ihnen kaufen.

2. Die richtigen Kunden haben schon von Ihnen gehört. Ihre Botschaft hat sie nur nicht interessiert.

Die große Werbe-Illusion liegt nur darin, dass viele, die Werbung verkaufen, sagen, ihr Problem wäre Punkt 1. Schmerzhafterweise liegt das Problem meist an Punkt 2: Ihre Botschaft hat zu keiner Reakti-on geführt.

Überrascht?

Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie haben eine Schwester. Sie ist gerade in Ihre Stadt gezo-gen, weil sie einen neuen Job als Direktorin einer Galerie angenommen hat. Da Ihre Schwester momentan allein lebt und die Stadt kennen-lernen will, wollen Sie sie eini-gen Freunden vorstellen. Sie werden sich vor Sätzen wie „Sie hat ein wunderschönes Gesicht“ und „… eine wunder-bare Persönlichkeit“ hüten.

Jetzt sind Schönheit und Persönlichkeit wunderbare Werte. Doch das ist hier nicht der Punkt. Fakt ist, jeder hat das Gefühl, Sie wollen etwas verheimlichen. Gleiches gilt für Werbebotschaften: „preis-günstig“, „kundenfreundliche Mitarbeiter“, „Experten“, „Wir bemühen uns, die richtige Lösung für Sie zu finden“ … oder „Höchste Qualität zum niedrigsten Preis“ – Ihre Kun-den stellen sich die Frage: Wo ist der Haken? Was wird mir nicht gesagt?

Werbung funktioniert aber nur dann, wenn Sie es schaf-fen, diese Filter Ihrer Kunden zu umgehen!

Zurück zum Beispiel: „Mei-ne Schwester ist in die Stadt gezogen, Sie hat einen neuen Job als Direktorin einer Galerie. Hier ist ein Foto von ihr von gestern. Willst du uns begleiten beim Erkunden der Stadt?“

Sie haben mit wenigen Wor-ten drei Lücken geschlossen: Ist sie hübsch? Hier ist ein Foto. Ist sie intelligent? Sie ist Direk-torin. Warum lebt Sie allein? Sie ist erst letzte Woche umge-zogen.

In beiden Fällen haben Sie mit den gleichen Personen über Ihre (gleiche) Schwester gespro-chen. Im ersten Beispiel haben Sie Fragen und Unsicherheit erzeugt, im zweiten klar und offen kommuniziert.

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Das erste umfassende Jahrbuch zu folgenden Themen:

• Österreichs Exportwirtschaft – Österreichs Weltmarktführer auf einen Blick

• Industriestandort Österreich – welche Rahmenbedingungen Weltmarktführer brauchen

• Hochtechnologie und Forschungsstandort – wo finden sich die Weltmeister der Zukunft

WeltMeister ÖsterreichDas Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort

Weitere Informationen

und Bestellungen unter

www.medianet.at

Projektleitung:

Mag. Erich Danneberg, MAS | Tel: 01 / 919 20 2224 | [email protected]

Advisory:LAW advisory – 37Freitag, 30. Jänner 2015

Neuerungen Bei Liegenschaftsexekutionen sollen nun auch unerfahrene Bieter eine Chance haben; auch sollen faire Preise erreicht werden

Mehr Geld für besseren schutzWien. Das Exekutionsrecht wird in seiner Bedeutung oft unterschätzt. Nach einem gewonnenen Zivilpro-zess kann oft nur im Rahmen eines Exekutionsverfahrens eine (teil-weise) Befriedigung der erstrit-tenen Forderung erzielt werden.

Am 1.10.2014 ist eine Novelle des österreichischen Exekutions-rechts in Kraft getreten, die zahl-reiche inhaltliche Änderungen so-wie Anpassungen und vor allem Anhebungen bei den Vollzugsge-bühren mit sich gebracht hat.

Bessere Gläubiger-Position

Der betreibende Gläubiger kann sich nunmehr bereits in erster Instanz zu einem Antrag auf Auf-schiebung der Exekution äußern und sich so schneller gegen eine allfällige Aufschiebung wehren.

Der Rekurs gegen Entschei-dungen über den Antrag auf Ein-stellung, Einschränkung und Aufschiebung des Exekutionsver-fahrens ist jetzt zweiseitig, womit auch die Gegenseite die Möglich-keit erhält, im Rechtsmittelverfah-ren ihren Standpunkt darzulegen. Damit wird die Position des Gläu-bigers verbessert.

Der Vollzug einer im vereinfach-ten Bewilligungsverfahren geneh-migten Fahrnisexekution ohne vorherige Zustellung des Bewilli-gungsbeschlusses ist bei Forde-rungen bis 500 €, deren Zahlung nicht zu erwarten ist, nicht mehr möglich.

Außerdem stellen nunmehr auch strafgerichtliche Entscheidungen über vermögensrechtliche Anord-nungen (Verfall, Konfiskation oder Einziehung bzw. Verwertung si-chergestellter/beschlagnahmter Vermögenswerte) Exekutionstitel dar, sodass unmittelbar aufgrund dieser Entscheidungen Exekution geführt werden kann und nicht erst ein entsprechender Titel ge-schaffen werden muss.

Forderungsexekutionen

Der Drittschuldner (meist der Ar-beitgeber) kann neben dem Rekurs nunmehr auch Widerspruch gegen eine einstweilige Verfügung erhe-ben, wenn er vor der Beschlussfas-sung keine Gelegenheit hatte, sich zu äußern. Außerdem bekommt er das Recht, die Einstellung der Exekution zu beantragen, wenn er vom Gläubiger trotz Aufforderung keine Aufstellung der offenen For-derungen erhält.

Dem Verpflichteten und dem Drittschuldner wird die Möglich-keit eingeräumt, die Einstellung der Exekution zu beantragen, wenn sämtliche Forderungen samt Nebengebühren getilgt sind. Damit wird die Position des Drittschuld-ners gestärkt.

Liegenschaftsexekutionen

Prozessunfähige Verpflichtete können aufgrund ihres besonde-ren Schutzbedürfnisses unter an-gemessener Berücksichtigung der Interessen des Erwerbers unter bestimmten Voraussetzungen eine Aufhebung des Zuschlags errei-chen und so die Zwangsversteige-rung ihrer Liegenschaften stoppen.

Um unzulässige Bieterabspra-chen bei Zwangsversteigerungen zu verhindern, sind neben der Nichtigkeitsfolge nunmehr wei-

tere Sanktionen, wie die Verhän-gung von Ordnungsstrafen bis 10.000 € über die Bieter und deren Ausschluss vom Versteigerungs-verfahren vorgesehen. So soll ge-währleistet werden, dass auch unerfahrene Bieter Chancen auf den Zuschlag haben und ein fairer Preis erzielt werden kann. Diese Regelung gilt auch für Versteige-rung von gepfändeten Fahrnissen.

Gestärktes Familienrecht

In Unterhaltssachen hat nun-mehr das für das konkrete Unter-haltsverfahren zuständige Gericht über die exekutionsrechtlichen

Einwendungen (gegen den An-spruch selbst oder aber gegen den Exekutionstitel) zu verhandeln und zu entscheiden, weil familien-rechtliche Aspekte in diesem Fall weit mehr im Vordergrund stehen als exekutionsrechtliche Gesichts-punkte.

Über solche Einwendungen be-treffend Ehegatten- oder Kindes-unterhalt entscheidet daher in der Regel der zuständige und mit der Materie vertraute Familienrichter oder Rechtspfleger. Davon ausge-nommen sind lediglich internati-onale Fälle, in denen kein öster-reichisches Gericht für die Unter-haltssache zuständig ist.

Hier hat das Bewilligungsgericht zu entscheiden.

Außerdem dürfen noch im Exe-kutionsverfahren Sachverhaltsän-derungen, die ein ganzes oder teil-weises Erlöschen oder eine Hem-mung des Unterhaltsanspruchs begründen, vorgebracht werden.

Damit wird die Position des Un-terhaltsschuldners gestärkt.

Fazit: Die EO-Novelle 2014 hat eine deutliche Verbesserung des Rechtsschutzes für sämtliche Par-teien mit sich gebracht und schafft endlich eine einheitliche Regelung in Unterhaltssachen. Sie ist somit ihr Geld für die nun höheren Ge-bühren wert ... www.bkp.at

Die EO-Novelle 2014 bringt eine deutliche Verbesserung des Rechtsschutzes für alle Parteien.

Die EO-Novelle 2014 enthält eine Reihe von Verbesserungen im Exekutionsrecht.

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Wien. Das Beratungsunternehmen ICG und die Internal Branding Agentur Identitäter vernetzen ihr Know-how und beraten Kunden integrativ bei Strategie-, Marken- und Führungsthemen; Basis dafür ist ein gemeinsames Spielfeld.

„Oft kommt es mir so vor, als würde ich den ganzen Tag mit mei-nen Kunden ,Mensch, ärgere dich nicht‘ spielen“, erklärt Identitäter-Partnerin Karin Krobath den unge-wöhnlichen Ansatz. „Strategische Fragen, Innovationsprojekte, Fusi- onen, Markenpositionierungen und enormer Umsatzdruck – alles muss gleichzeitig bedacht, gema-nagt und umgesetzt werden. Da-bei bleiben Ideen, Potenziale und oft genug auch Menschen auf der Strecke. Sie fliegen – wie beim be-

kannten Brettspiel – einfach raus.“ Um solche Situationen des Alltags zu bewältigen, isoliert man Frage-stellungen, entwickelt spezifische Lösungen und engagiert dann den passenden Berater.

Veränderungsprozesse

„Die Lösungen für viele unter-nehmerische Fragen liegen im Zusammenspiel zwischen den Bereichen und benötigen ein ganzheitliches Beratungs-verständnis“, erklärt ICG- Geschäftsführer Manfred Höfler. „Wer mit Strate- gie beginnt, braucht als

Fokus eine starke Marke. Wer an Innovationen arbeitet, benötigt Klarheit über die eigene Identität – und umgekehrt.“ „Mensch, ärgere die Werte nicht“ unterscheidet in

vier Farbflächen die vier unter-schiedlichen Ausgangspunkte „Strategie & Innovation“, „Marke & Identität“, „Führung & Kultur“ so-wie „Struktur & Prozesse“.

Das Spiel ist gewonnen, wenn aus jedem dieser vier Bereiche eine Fi-gur in den inneren Kreis vordringt.

ICG und Identitäter integrieren Fragestellungen aus den vier Fel-dern zu wirkungsvollen Verän-derungsprozessen, die auf allen

Ebenen markenorientiert geführt werden. Krobath: „Die Spielflä-che als Ordnungssystem hat sich bereits bei der Fusion von Prisma Kreditversicherung und OeKB Versicherung zu Acredia Versicherung AG be-währt.“ (pj)

www.identitaeter.at

Wien. Die in New York börseno-tierte MeadWestvaco Gruppe ver- äußert ihre europäischen Ge-schäftsbereiche Tobacco Packaging und General Packaging an die AR Packaging-Gruppe: Produktions-standorte für Faltkartons für Ta-bakwaren und andere Verpackun- gen (in Graz, Moskau und Krakau) sowie Produktionsanlagen in der Tschechischen Republik (Svitavy).

Der Kaufvertrag wurde Mitte Jänner unterzeichnet, das Closing

der Transaktion soll im ersten Halbjahr 2015 erfolgen.

Know-how für den Deal

Weber & Co. vertrat den Käufer AR Packaging federführend mit Partner Stefan Weber (Corporate/M&A) sowie Katharina Kitzberger (Partnerin, Kartellrecht) und Christoph Moser (Partner, Corpo-rate/M&A).

Binder Grösswang beriet den Verkäufer MeadWestvaco mit Michael Kutschera im Lead so-wie Gottfried Gassner und Mar-tin Frenzel als Core-Team (alle Corporate/M&A) und Christine Dietz im Kartellrecht.

Die rechtliche Unterstützung des Käufers AR Packaging zu rus-sischem, polnischen und tschechi-schen Recht erfolgte durch White & Case, ebenso wie die erforderli- chen Zusammenschlussanmeldun-gen. Die rechtliche Unterstützung des Verkäufers MeadWestvaco erfolgte mit arbeitsrechtlicher Be-gleitung durch Eversheds und kar-tellrechtlicher Begleitung durch Baker Botts. (red) www.weber.co.at

Wien. Nagarro, seit Frühjahr 2014 als Investor an Bord bei Hexa, ist ab sofort auch der offizielle Fir-menwortlaut der Hexa Business Services GmbH, einem der ersten unabhängigen Cloud-Berater in Österreich. Das Management-Trio Damianos Soumelidis, Paul Haber-fellner und Thomas Riedl bleibt weiterhin für die Entwicklung des IT-Dienstleisters verantwortlich.

Für heuer steht Wachstum auf dem Programm: Die aktuelle Ziel-

setzung von Nagarro Österreich sieht vor, den Umsatz 2015 um 25% auf 7,5 Mio. € zu steigern.

Gelingen soll das vor allem durch die neuen Kapazitäten: Ins-gesamt rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt Nagarro in Niederlas-sungen weltweit, u.a. in Indien, Rumänien, USA und Skandinavien.

Prozessberatung forcieren

Neben hochspezialisiertem Branchenwissen kann Nagarro mittels Hybrid Shoring die am Markt sehr gefragten Software-Kapazitäten anbieten: „In der Soft-ware-Entwicklung kann Europa nicht mehr mithalten – weder was Verfügbarkeit, noch was Preisge-staltung anbelangt“, ist Soumelidis überzeugt.

In Österreich sind Erweite-rungen von Büros in einigen Bun-desländern sowie der Austausch von Service-Portfolios mit den an-deren Niederlassungen geplant.

Forcieren will Nagarro heuer vor allem die Leistungsbereiche Cloud- und Prozessberatung sowie Software Development. (pj)

www.nagarro.com

38 – advisory Advisory:MÄrKTE Freitag, 30. Jänner 2015

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Geschäftsführer Damianos Soumelidis: Aus Hexa wird Nagarro Österreich.

Cloud Wachstumsziele durch internationale Strukturen

Aus Hexa wird Nagarro Österreich

integrierte strategieentwicklung „Der Macore-Baum ist äußerst elastisch und trotzt widrigen Einflüssen“

das Macore-Know-howWien. Der Name der neuen Firma von Bernhard Moritz und Christian Schmid entspricht dem Beratungs-verständnis: Gleich den Eigenschaf- ten des mächtigen Baumriesen Macore richten die beiden langjäh-rigen Unternehmenspraktiker ihren Fokus in Beratung, Begleitung und Umsetzung auf eine solide, wider-standsfähige und resiliente Unter-nehmensbasis ihrer Kunden.

Interdisziplinärer Ansatz

In einer gesunden Unterneh-mensbasis sehen Moritz und Schmid eine entscheidende Vor- aussetzung für wirtschaftlichen Erfolg und langfristige Firmenent-wicklung.

„Im Rahmen unserer Erfahrun-gen in zahlreichen unterschied-lichen Branchen haben wir fest-gestellt, dass mit zunehmender Komplexität und Verflechtung der unternehmerischen Themen-

stellungen einseitig isolierte und kurzfristige Maßnahmen oftmals zu kurz greifen“, erklärt Moritz.

„Durch unsere interdisziplinäre Betrachtungsweise in Kombination mit unterschiedlichen Beratungs-ansätzen können wir verschiedene Themenstellungen und Herausfor-derungen unserer Kunden in ihrer tatsächlichen Breite und Tiefe er-fassen und ganzheitlich bearbei-ten.“

Macore bietet Management- und (systemische) Organisationsbera-tung sowie Coaching und Training. Das Angebot richtet sich an Unter-nehmen, Gebietskörperschaften sowie Organisationen im gemein-nützigen Bereich in Österreich und dem deutschsprachigen Ausland. Ins Netzwerk eingebunden sind Partner wie Balanced Develop-ment, FiveX3 und Arcanum.

Die Macore OG residiert in 1190 Wien, Mooslackengasse 17. (pj) www.macore.at

Bernhard Moritz & Christian Schmid verbinden ihre Beratungsangebote in einem Kompetenzverbund.

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Bernhard Moritz & Christian Schmid haben einen afrikanischen Baum als Vorbild.

strategie-, Marken- & Führungsthemen Integrated Consulting Group und Identitäter spielen ab sofort zusammen

Mensch, ärgere doch die Werte nicht

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deal MeadWestvaco verkauft Tabak-Faltkartongeschäft

Weber & Co berät AR Packaging

Recht & Steuern in der VereinspraxisWien. In Österreich engagieren sich mehr als drei Millionen Menschen unentgeltlich in über 116.000 Vereinen. Gemeinsam mit der Wirtschaftstreuhand-kanzlei Moore Stephens City Treuhand veranstaltet Taylor-Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte deshalb an drei Donnerstagen eine Seminarreihe zu diesem wichtigen Thema.

12.2. „Vereinsorgane“, 19.3. „Vereinsstatuten“, 16.4. „Haf-tungsfragen“, jeweils 14 bis 17.30 Uhr, 100 € pro Seminar-tag und Teilnehmer, alle drei Termine: 250 €. (pj)

www.msct.at/event-vereine

Arthur D. Little: Karim Taga zieht Bilanz 2014

Wien. „Unser MBO gab uns in den letzten drei Jahren Auf-trieb und unser Unternehmer-geist ist so stark wie nie zuvor“, dankt Karim Taga den Kunden von Arthur D. Little „trotz der widrigen Umstände in der Be-ratungsbranche“.

„2014 war für uns ein drei-facher Erfolg: Im Österreich-Geschäft übertrafen wir unser Umsatzziel um über 40%, Time Practice global hat das Ziel ebenfalls (um 11%) übertroffen und wir konnten viele Kunden in ihrer digitalen Transforma-tion unterstützen.“ (pj)

Anlegerberatung zieht Bilanz und informiert

Wien. Am 25.3. findet ab 15:30 Uhr die Generalversammlung des österreichischen Interes-senverbands für Anleger (IVA) statt. Christiane Hölz vom DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) berichtet zum Thema „Aufsichtsrats- und Vorstandsvergütungen“ über entsprechende Entwicklungen in Deutschland. Personalbera-terin Gundi Wentner referiert über Vorgänge und Überle-gungen bei der Findung ange-messener Vergütungen.

Danach wird der „IVA-David“, eine Auszeichnung für Persön-lichkeiten und Unternehmen, die sich um die Anliegen des Streubesitzes verdient gemacht haben, vergeben. Preisträger der Vorjahre waren u.a. voest-alpine, Günter Geyer/VIG, E. Zehetner/Immofinanz, AT&S, die Journalisten Kid Möchel, Christian Drastil sowie Rupert-Heinrich Staller. (red) www.iva.or.at

Gundi Wentner, Human Capital-Ex-pertin & Partner Deloitte Österreich.

Karim Taga, Geschäftsführer von Arthur D. Little in Österreich.

Stefan Weber, verantwortlicher Lead-Partner auf Seiten von Weber & Co.

Manfred Höfler (ICG) und Karin Krobath (Identitäter)

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Wien. Mark Winkler (41) übernimmt beim österreichischen Technolo-gie-Pionier Braintribe die Verant-wortung für Zentral- und Osteuro-pa und wird damit den Unterneh-mensausbau sowie die Expansion in diesen Märkten vorantreiben.

Sein Fokus liegt dabei auf der agilen und innovativen Software- Plattform Tribefire. Diese sorgt gleichermaßen für digitale Moder-nisierung und Innovation in Un-ternehmen, mobilisiert Enterpri-

se-Applikationen und ermöglicht DaaS (Data as a Service) in Cloud-Umgebungen.

Durch zielgerichtete und effizi-ente Virtualisierung, Modellierung und Bereitstellung von Daten aus unterschiedlichsten Quellen kön-nen Geschäftslösungen genau nach Kundenwunsch, aber zu einem Drittel der Kosten und Zeit reali-siert werden.

Aktiv im Silicon Valley

Braintribe-Gründer Stefan Eb-ner steht dem global agierenden Unternehmen weiterhin als CEO vor, wird sich jedoch verstärkt um die internationale Expansion sowie um den neuen Standort im Silicon Valley (USA) kümmern. „Ich kenne Mark seit mehreren Jahren als her-vorragenden Manager mit Weit-blick auf Kunden- als auch Part-ner-Seite und freue mich, dass wir ihn in dieser verantwortungsvollen Position für Braintribe gewinnen konnten. Unsere Expansion in das Silicon Valley trägt maßgeblich dazu bei, auch den Standort in Österreich weiter auszubauen und zu stärken.“ (pj)

advisory – 39advisory:iNTErNaTioNaLFreitag, 30. Jänner 2015

Mergers and acquisitions Deal-Report zu Fusionen und Übernahmen rund um den Globus

starke M&a-aktivitäten bei Chemie und PharmaWien. Die Chemie- und Pharma-branche hat im abgelaufenen Jahr weltweit Fusionen und Übernah-men im Wert von 214 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Das bedeu-tet im Vergleich zu 2013 (123 Mrd. US-Dollar) eine Zunahme um be-achtliche 74%. Wesentliche Ursa-che für den starken Anstieg waren einige sehr große Deals im Phar-ma-Sektor – hier belief sich der Gesamtwert der abgeschlossenen M&A-Deals 2014 auf 162 Milliar-den US-Dollar, das ist der höchste Wert seit 2009.

An sämtlichen der zehn größten Transaktionen 2014 in der Phar-maindustrie waren US-Unterneh-men beteiligt; ausschlaggebend hierfür dürften auch die oft hohen Bargeldreserven im Ausland ge-wesen sein, die zu steuerlich mo-tivierten Inversions-Transaktionen verleiteten.

Am dritt- und viertgrößten Deal waren mit Bayer und Roche zwei europäische Firmen beteiligt: Bayer übernahm für 14,2 Milliar-den US-Dollar von Merck das Con-sumer Care-Geschäft, während Roche für 8,3 Milliarden US-Dollar Intermune Inc. kauften.

Strategische Ziele

Vir Lakshman, Leiter des Be-reichs Chemie und Pharma bei KPMG Deutschland: „Wir er-warten, dass dieser Aufwärt-strend 2015 anhält, weil viele pharmazeutische Unternehmen durch gezielte Transaktionen ih-re strategische Neuausrichtung vorantreiben dürften. Der drei-seitige Deal zwischen Novartis, GSK und Eli Lilly im vergangenen Jahr ist ein gutes Beispiel da-für, wie Firmen strategische Ziele durch Veräußerung und Tausch von Assets realisieren können.

Das erhöht zwar die Komplexität, doch gerade bei weiterhin hohen Bewertungsmultiplikatoren dürf-ten wir solche Deals künftig noch öfter sehen.“

Ein Blick zur Chemie

Die pharmazeutische Industrie bietet vor allem in den Emerging Markets attraktive Wachstumsra-ten; hier prognostizieren Experten für die nächsten drei Jahre jeweils 6%. Vir Lakshman: „Demografische Trends sowie eine Zunahme an so-genannten Lifestyle-Krankheiten in den Emerging Markets werden die Nachfrage an Medikamenten steigen lassen, auch wenn der Druck auf die nationalen Gesund-heitsbudgets Preise deckeln wird.“

Die Chemieindustrie verzeichne-te 2014 mit Deals im Wert von 52

Milliarden US-Dollar ein ähnliches Niveau wie 2013. Am meisten ge-sucht waren Unternehmen in den USA, China, Kanada und Südkorea.

Das deutsche Unternehmen Merck KGaA wiederum konnte eine der größten Transaktionen für sich verbuchen: die Akquisition von AZ Electronic Materials für umge-rechnet 2,5 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus hat Merck be-kanntlich bereits angekündigt, Sigma-Aldrich Co. LLC für 17 Mil-liarden US-Dollar übernehmen zu wollen.

Portfolios ordnen

Vir Lakshman: „Chemieunter-nehmen sind heute weniger fremd-finanziert als noch vor einem Jahr. Dazu kommt das niedrige Zins- Niveau, das auch größere M&A-

Deals begünstigt.“ Angesichts der Überkapazitäten dürfte der Trans-aktionsmarkt weiterhin durch Konsolidierungsaktivitäten ge-kennzeichnet sein.

Lakshman: „Auf beiden Seiten des Atlantik lässt sich zudem beo-bachten, dass große Konglomerate nicht zum Kerngeschäft gehörende Bereiche abstoßen. DuPont und Dow Chemical ordnen ihre Portfo-lios strategisch neu, und Bayer hat bereits den Spin-off der Material-Science-Sparte angekündigt.“

Interessant zu beobachten ist, dass Deals in der Chemiebranche immer höher in der Wertschöp-fungskette angesiedelt sind. Meh-rere angekündigte Deals in der zweiten Jahreshälfte betreffen die Bereiche in den späteren Schritten der chemischen Verarbeitung bis hin zur Anwendung. (pj)

KPMG-Expertise: attraktive Wachstumsraten für Pharma vor allem in den Emerging Markets.

Pharma und Chemie spritzen derzeit wieder wesentlich mehr Kapital in M&A-Deals als in den vergangenen Jahren.

Ein ERP-Package für den Mittelstand

Wien. Die FWI Gruppe und Sage gehen in Österreich und Deutschland ab sofort gemein-same Wege und haben eine strategische Partnerschaft geschlossen.

Mit Sage ERP X3 bietet FWI nun eine globale Enterprise Ressource Planning-Lösung vornehmlich für expandierende mittelständische Unternehmen der Distributions-, Fertigungs- und Dienstleistungsbranche.

Zusätzlich ist das Produkt gut geeignet für Firmen mit mehreren nationalen Standor-ten und/oder internationaler Unternehmensstruktur.

„Was mich an dieser Partner-schaft persönlich am meisten freut, ist, dass wir mit der FWI ein im internationalen Mittel-stand extrem erfahrenes Imple-mentierungsunternehmen ge-funden haben, das die Leistung von Sage ERP X3 auf den Bo-den und somit zu den Kunden bringt“, sagt Karl Zimmermann, zuständiger Geschäftsführer von Sage in Österreich. „Das ist letztendlich das Einzige, was zählt!“ (pj)

www.sage.at/ERP

Kunst berät Pharma im EMEA-Raum

München. Mit Michael Kunst hat bei Bain & Company ein Deutscher die Leitung der Praxisgruppe für die Bera-tung von Pharmaunternehmen und der Gesundheitsbranche im EMEA-Raum (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) übernommen. Zugleich ist der 45-Jährige für diesen Bereich im deutschsprachigen Raum verantwortlich.

Von der bayrischen Haupt-stadt aus hilft Kunst global agierenden Unternehmen dabei, den tiefgreifenden Umbruch der Branche durch Stärkung und Ausbau ihres Kerngeschäfts zu bewältigen. Bain unterstützt Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Krankenhauskonzerne sowie Versicherer weltweit bei der Erarbeitung und Umsetzung von Strategien.

Kunst: „Wer nicht selbst aktiv Übernahmen und Ver-käufe vorantreibt, wird früher oder später zum Getriebenen. Die laufende M&A-Welle in den USA zeigt, wohin die Reise geht. Es wird nicht nur mehr, sondern auch größere Deals geben.“ (siehe oben links) (pj)

www.bain.com

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Karl Zimmermann, Geschäftsführer von Sage in Österreich.

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Neuer Leiter der Praxisgruppe Health in EMEA: Michael Kunst.

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Mark Winkler war zuvor u.a. bei Dell und Hitachi und zuletzt bei Samsung tätig.

Management Mark Winkler checkt D-A-CH und CEE

Braintribe expandiert weiterBezons (Paris). Der führende inter-nationale IT-Dienstleister Atos und Xerox haben bekannt gegeben, dass Atos den Information Technology Outsourcing-Bereich (ITO) von Xe-rox um mehr als eine Milliarde US-Dollar akquirieren will. Atos wird damit zu einem der wichtigsten IT-Service-Provider für Xerox, es ergeben sich zusätzliche Potenzi-ale in der Kundenbetreuung sowie neue Möglichkeiten, um die Kom-petenzen von Atos im ITO-Geschäft

und die Xerox-Expertise im Busi-ness Process- und Dokumenten-Outsourcing in neue innovative Lö-sungen einfließen zu lassen.

Eine Win-Win-Situation

Im ITO-Bereich von Xerox (ge-schätzter Umsatz: 1,5 Mrd. Dollar) sind rund 9.800 Mitarbeiter in 45 Ländern beschäftigt, davon 4.500 in den USA und mehr als 3.800 in Indien, Mexiko und auf den Philip-pinen. Das ITO-Management-Team von Xerox wird ebenfalls zum IT-Dienstleister Atos wechseln. Die be- stehenden Xerox ITO-Kunden erhal- ten durch die Übernahme Zugang zu den globalen IT-Services und einer breiten Palette innovativer Dienst-leistungen von Atos. Auch die „Blue Chip“-ITO-Kunden von Xeros wer-den von Atos betreut. Zudem wird Atos künftig die IT-Services von Xe-rox checken. Atos und Xerox arbei-ten bereits seit Jahren erfolgreich zusammen – so setzt Atos etwa auf die Managed Print-, Human Resources- und Finanzdienstlei-stungsservices von Xerox, während Xerox auf die ITO-Expertise von Atos in Europa vertraut(e). (pj)

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Atos wird Information Technology Outsourcing von Xerox akquirieren.

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Atos schnappt sich Xerox-ITO

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Menschen, über die Man spricht

40 – advisory Advisory:tAlk Freitag, 30. Jänner 2015

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Ernst Anzeletti wurde zum neuen Bezirkshauptmann in Wiener Neustadt be-

stellt. Er wurde 1954 in St. Veit an der Gölsen geboren, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und wurde 1985 in den NÖ Landesdienst aufgenommen. Nach seinen Tätigkeiten in verschiedenen Abteilungen des Amtes der NÖ Landesregie-rung war er an den Bezirkshauptmannschaften Mödling, Baden, Neunkirchen und Lilienfeld tätig, zuletzt seit 1. Jänner 2008 als Bezirks-hauptmann in Lilienfeld.

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Hightech-deal Spezielle Technologien für Hochleistungszündkerzen für Gasmotoren als wertvolles Asset

Francesconi hat verkauftKapfenberg. TaylorWessing e|n|w|c hat den Unternehmensgründer Christian Francesconi sowie die von ihm errichtete Privatstiftung bei der Veräußerung sämtlicher Anteile der Francesconi Technolo-gie GmbH an GE Jenbacher bera-ten. GE erwirbt damit die Techno-logie für Hochleistungszündkerzen für Gasmotoren, auf die sie bereits seit zwei Jahrzehnten vertrauen.

Eine komplexe Transaktion

Francesconi Technologie ist ein Hersteller von Präzisionsbauteilen für Mess-, Medizin- und Mikro-systemtechnik, Feinmechanik und Sensortechnik sowie Präzisions- Blechgehäuse, Metallkomponen-ten und Präzisionslasersiebe. Die Jenbacher Gasmotorensparte von GE fertigt Gasmotoren, Gen-Sets in Containerbauweise sowie Block-heizkraftwerke zur Energieversor-gung. „Für die beratenden Juristen

ergab sich besonders aufgrund der Bedeutung der Technologie eine hohe Komplexität für die gesamte Transaktion“, berichtet TaylorWes- sing-Partner Raimund Cancola. Dem Team von TaylorWessing ge-hörten weiters die Partner Claudia Steegmüller (Corporate/ M&A), Martin Prohaska (IP), Alexander Scheitz (Real Estate) & Martin Eckel (Competition) sowie Associate Bea-ta Gajek (Corporate/M&A) an.

Käufer GE wurde von einem Schönherr-Team unter der Feder-führung von Christian Herbst (Partner; Corporate/M&A) beraten.

Weitere Teammitglieder waren hier Volker Weiss, Maximilian Lang und Tamara Gaggl. GE wurde neben Schönherr auch von Slaugh-ter & May (London) beraten.

Der Übernahmevertrag wurde bereits unterzeichnet, die wettbe-werbsbehördliche Genehmigung für die Transaktion wurde am 20.1. erteilt. (pj)

TaylorWessing e|n|w|c Rechtsanwälte berät beim Verkauf, Schönherr den Käufer GE Jenbacher.

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TaylorWessing-Partner Claudia Steegmüller und Raimund Cancola.

Wien. Traditionellerweise beginnt die Amerikanische Handelskammer in Österreich ihr jährliches Veran- staltungsprogramm mit einem

Businesscocktail; als Gastgeber und Sponsor lud diesmal das Stei-genberger Hotel Herrenhof ein.

Rund 60 Mitglieder und Freunde der AmCham nutzten die Gelegen-heit zur Kontaktpflege. AmCham-Präsident Norbert B. Lessing be- tonte u.a. die Wichtigkeit des Trans- atlantischen Freihandelsabkom-mens (TTIP), das unbedingt voran-getrieben werden müsse.

Neben den Anwälten Martin Brodey (Partner bei Dorda Brugger Jordis), Andreas Theiss, Nikolaus Pitkowitz und Jürgen Brandstät-ter wurden u.a. Opel Österreich-Chef Michael Lewald, Baxter-Vor-stand Karl-Heinz Hofbauer sowie die Chefs von IBM (Tatjana Op-pitz), Oracle (Martin Winkler) und Citibank (Michael Edelsbrunner) gesehen. (pj)

Businesscocktail Gespräche über Finanzmärkte & TTIP

Anwälte zu Gast bei AmChamRust. Unter der fachlichen Leitung von Alexander Petsche von Baker & McKenzie präsentierten beim Jah-resforum „Compliance now!“ mehr

als zwei Dutzend Fachexperten die besten Praxisbeispiele zum Betrieb von Compliance Management- Systemen.

Hubert Rhomberg (Rhomberg Gruppe), Wolfram Littich (Allianz Österreich) und Willibald Cernko (UniCredit Bank Austria) waren im Vorstandspanel einig, dass die ge-setzlichen Vorgaben die Unterneh-mensführung fortlaufend schwie-riger machen. Rhomberg plädierte für eine Kultur des Vertrauens statt ständiger neuer Gesetze: „Wo das Vertrauen fällt, regiert der Ver-dacht.“ Cernko ist jedoch sicher, dass sich „Compliance rechnet; es ist eine Geschäftsermöglichungs-struktur“. Es brauche laut Cernko „mehr direkten Dialog mit der ver-antwortlichen Aufsicht, statt sie nur von außen zu kritisieren“. (red)

Best Practice Messbarkeit & Kommunikationskonzepte

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Michael Lewald, Norbert B. Lessing und Karl-Heinz Hofbauer (v.l.).

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Peter-Paul Prebil, Alexander Petsche, Willibald Cernko & Karina Reisner (v.l.)

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Martin Madlo leitet künftig die Geschäfte bei Inter-xion Österreich, einem

führenden europäischen Anbieter von Carrier-neutralen Rechenzentrumsdienstleistungen. Der 51jährige Wiener blickt auf eine 15jährige erfolgreiche Tätigkeit bei Interxion zurück und leitete als Manager Operations die Inbetrieb-nahme von VIE1 und den Ausbau des Stand-orts durch das zweite Rechenzentrum VIE2 bei Interxion Österreich. Davor war Madlo u.a. Leiter der System- und Anwenderbetreuung bei den Österreichischen Lotterien.

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© Ernst & Young/Stefan Seelig

Neujahrsempfang der Wiener Rechtsanwälte

Wien. Beim traditionellen Neu-jahrsempfang der Rechtsan-waltskammer bekam Erwin Wlaka für seine Verdienste um das Wohl des Standes das Gol-dene Ehrenzeichen der Repu-blik Österreich verliehen.

Gesehen wurden weiters u.a. Vizepräs. Brigitte Bierlein, Sek-tionschef Christian Pilnacek, Präs. Gerhard Jelinek und sein Vorgänger Anton Sumerauer, Präs. Nikolaus Michalek, Vize-präs. Anton Spenling sowie Vizepräs. Brigitte Schenk. (red)

Anwälte und Notare starten Info-Offensive

Wien. Rechtsanwaltskammer (ÖRAK) und Notariatskammer haben gemeinsam mit der Na-tionalratsabgeordneten und ÖVP-Justizsprecherin Michaela Steinacker eine Informationsof-fensive angekündigt: Rechtliche Themen der Angehörigenvertre-tung, Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen sollen im Rahmen eines Vorsorgeservices verstärkt ins Bewusstsein ge-rückt werden. (pj) www.rechtsanwaelte.at

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Brigitte Bierlein, Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofs.

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Präsident Rupert Wolff will das ÖRAK-Infoangebot verbessern.

Reinhard Pumpler verstärkt das EY Tax-TeamWien. Reinhard Pumpler ist als neuer Director des Business Tax Services-Teams bei EY eingestiegen. Der 41-Jährige war u.a. Leiter der Konzernsteuerabteilung der Vienna Insurance Group und zuletzt als Leiter der Konzernsteuerabteilung der Immofinanz Group tätig.

Während seiner Laufbahn sammelte der Wiener u.a. umfassende Erfahrungen bei der Implementierung von Tax Compliance und Risk Management-Systemen in großen börsenotierten Unternehmen.

Bei EY Österreich wird Reinhard Pumpler den Tax Perfor-mance Advisory-Bereich ausbauen und so Unternehmen bei der Steuerfunktion hinsichtlich ihrer Strategie, der Aufbau- und Ablauforganisation sowie dem Tax Risk Management unterstützen. (pj)

CHsH ErNENNt NEUEN PArtNEr

CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati hat Stefan Huber als neuen

Partner aufgenommen. Huber (36) schloss sein Studium der Rechtswissenschaft 2003 an der Uni Innsbruck mit dem Doktorat ab, erwarb einen LL.M. in Europarecht und ist seit 2007 bei CHSH tätig. Seine Tätigkeitsschwer-punkte umfassen die Bereiche Öffentliches Wirtschaftsrecht, Verfassungs- und Verwal-tungsrecht, Beihilfenrecht, Energie- und Um-weltrecht, Universitäts- und Hochschulrecht, Litigation sowie White Collar Crime.

Hill Woltron Management Partner holt mit Peter Kraus (43) einen er-fahrenen HR-Manager als Senior Partner ins Team. Mit ihm baut Hill Woltron ab sofort insbesondere die Vermittlung von Kandidaten in Fi-nanzjobs aus – vom Buchhalter über Finance Manager bis hin zum CFO.

Peter Kraus nutzt heute seinen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren erfolgreicher Tätigkeit im Finanzbereich in namhaften Konzernen (in Positionen bis hin zum CFO), aber insbesondere auch aus seiner Zeit als

HR-Manager internationaler Unterneh-men. Vor vier Jahren wechselte Kraus die Seiten und ist seither im Personal-beratungsbereich tätig.

Geschäftsführer Franz Hill: „Mit Kraus konnten wir einen sehr erfah-renen Mann für die Zusammenarbeit

gewinnen. Er kennt Unternehmen von innen und weiß daher exakt, worauf es in der Personalvermittlung und -beratung ankommt.“

Peter Kraus: „Ich schätze die Arbeitsweise von Hill Woltron und freue mich, mit einem unkomplizierten und pragmatisch agie-renden Partner zusam-menarbeiten zu dürfen.

Wir haben dieselbe Philosophie, die Kan-

didaten und Auftrag-geber gleicher-maßen als Kunden zu sehen.“ (pj)

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