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Berufsfachschule für Krankenpflege an der Kreisklinik Mindelheim
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festschrift kku

Mar 24, 2016

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Mathias Bader

festschrift kku mindelheim ottobeueren
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Page 1: festschrift kku

Berufsfachschule für Krankenpflege

an der Kreisklinik Mindelheim

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Page 3: festschrift kku

Das 50-jährige Bestehen der

Berufsfachschule für Kran-

kenpflege bei der Kreisklinik

Mindelheim verdient es, be-

sonders gefeiert zu werden.

Ca. 700 Absolventen haben in

diesen 50 Jahren die Ausbildung

zur Pflegekraft durchlaufen.

Das Berufsbild einer/s

Krankenpflegerin/-pflegers

ist äußerst verantwortungs-

voll, vielschichtig, lernintensiv

und sozial geprägt. Fundiertes

medizinisches Grundwissen in

der Anatomie, Physiologie und

Psychologie sind die Grundla-

gen jeder Pflege. Dazu kommen

Ausbildungseinheiten in der

Pflegetechnik, Krankheitslehre,

im Recht, der Sozialkunde und

der Rehabilitation. Die prakti-

sche Ausbildung umfasst alle

Bereiche der gängigen Medizin,

wie die Innere Medizin, Chirurgie,

Geburtshilfe und Gynäkolo-

gie, Pädiatrie, Intensivstation,

Anästhesie, Physiotherapie in

unseren eigenen Kliniken, da-

neben eine Grundausbildung in

der Psychiatrie im BKH Kauf-

beuren oder in der Altenpflege

im Kreisaltenheim Türkheim.

Selbst Ausbildungseinheiten in

der ambulanten Pflege, z.B. in

der Caritas-Sozialstation oder

der Diakonie zählen dazu. Ein

umfangreiches Wissen ist also

gefordert. Wissen allein genügt

aber in diesem Beruf nicht. Kran-

kenschwestern und Krankenpfle-

ger von heute müssen kommu-

nikativ sein, auf die Patienten

eingehen können und ihnen

Sicherheit, Geborgenheit und

Zuversicht vermitteln, sie müs-

sen Wärme ausstrahlen und auf

die verschiedensten Charaktere

differenziert reagieren können.

Der Umgang mit den Patienten

GrußwortHerr Hans-Joachim WeiratherLandrat

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Page 4: festschrift kku

insbesondere dem kranken Menschen

und die tägliche kollegiale Zusammen-

arbeit untereinander sowie mit den

Ärztinnen und Ärzten erfordern einen

immensen Umfang an Wissen, Vertrau-

en und Wertschätzung. Es gehören

schon ein gewaltiges Maß an eigener

Stärke und ein ausgeprägter Charak-

ter dazu, alle diese Anforderungen zu

erfüllen. Daran sollten wir zwischen-

durch auch denken, wenn wir uns

unter der Obhut eines Krankenhauses

befinden. Daher gilt heute mein Dank

den Leitungen der Krankenpflege-

schule in den vergangenen 50 Jahren,

die sich jede Mühe gegeben haben,

aus ihren Schülerinnen und Schülern

tüchtige, charakterstarke und optimis-

tische Menschen zum Wohle unserer

Patienten zu formen. Einschließen

möchte ich in diesen Dank selbst-

verständlich auch alle Ärzte und den

gesamten Lehrkörper, die zu diesen Er-

folgen wesentlich beigetragen haben.

Hans-Joachim Weirather

Landrat

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Page 5: festschrift kku

Mit großer Freude und Stolz

feiern wir in diesem Jahr das

50-jährige Bestehen der Berufs-

fachschule für Krankenpflege in

Mindelheim.

Nachdem 1957 erstmals ein

einheitliches Krankenpflege-

gesetz für die Bundesrepublik

Deutschland verabschiedet und

1959 die einheitliche Prüfung für

die Krankenpflege eingeführt

wurde und damit auch eine

geschützte Berufsbezeichnung

„Krankenschwester“, wurde zeit-

nah im Jahre 1960 vom Landkreis

Unterallgäu mit der Ausbildung

in der Pflege begonnen. Vor 50

Jahren wurde die Schule gegrün-

det, um dem damals drohenden

„Schwesternmangel“ entgegen-

zuwirken. Auch heute ist dieses

Thema wieder hochaktuell, wird

doch von allen Seiten ein Pfle-

genotstand für die kommenden

Jahre prognostiziert. Die hoch-

wertige Pflege der Patienten in

den Kreiskliniken Unterallgäu

mit den Häusern in Mindelheim

und Ottobeuren kann nur mit

qualifiziertem, kompetentem

Pflegepersonal geleistet werden.

Es besteht daher kontinuierlich

Bedarf an gut ausgebildeten

Fachkräften. Die Kreiskliniken

sind hier mit den 54 Ausbildungs-

plätzen der Berufsfachschule für

Krankenpflege bestens aufge-

stellt.

Die Ausbildung in der Kranken-

pflege hat sich in den letzten

fünf Jahrzehnten mehrfach

gewandelt. In der zweiten Hälfte

des 20. Jahrhunderts vollzog sich

eine zunehmende Emanzipation

und Professionalisierung der

Pflege. Die Akademisierung der

Pflege und die Basierung der

Pflegehandlungen auf wissen-

GrußwortFrau Dr. Jannine Weishaupt-NußbaumerSchulleitung

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Page 6: festschrift kku

schaftlichen Erkenntnissen und Pflege-

theorien sind zu wichtigen Pfeilern der

Pflege geworden.

Die derzeit gültige Ausbildungs- und

Prüfungsverordnung für die Berufe in

der Krankenpflege vom 10.11.2003, die

auch die neue Berufsbezeichnung „Ge-

sundheits- und Krankenpfleger“ mit

sich brachte, verlangt den Auszubil-

denden aber auch den Ausbildern viel

ab. Unsere zukünftigen Gesundheits-

und Krankenpfleger/-innen haben 2100

Stunden theoretischen Unterricht und

2500 Stunden praktische Ausbildung

abzuleisten. Der theoretische Unter-

richt wird von den Lehrern für Pflege-

berufe sowie von Ärzten und anderen

Akademikern erteilt. Die praktische

Ausbildung auf den verschiedenen

Stationen ist sehr vielfältig und gibt

den Schülern Einblick in die verschie-

densten Felder professioneller Pflege.

Auf die Begleitung der praktischen

Ausbildung durch speziell weitergebil-

dete Praxisanleiter wird großer Wert

gelegt. Durch die direkte Anbindung

der Schule an die Kreiskliniken verbin-

den sich theoretische und praktische

Ausbildungsteile in nahezu idealer

Weise.

Der Schwerpunkt der Ausbildung

liegt auf der Entwicklung der für den

Beruf notwendigen Kompetenzen wie

Fachkompetenz, Sozialkompetenz,

Methodenkompetenz und Handlungs-

kompetenz. Die Schüler setzen sich

hierbei mit den unterschiedlichsten

Themen auseinander. Sie entwickeln

berufliches Selbstverständnis, lernen

mit schwierigen sozialen Situationen

umzugehen, einen empathischen

sowie würdevollen Umgang mit den ih-

nen anvertrauten Patienten zu pflegen

aber auch die eigene Gesundheit zu

erhalten und zu fördern.

Am Ende der dreijährigen Ausbildung

zu Gesundheits- und Krankenpflegern

steht die Staatliche Abschlussprüfung

unter der Aufsicht der Regierung von

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Page 7: festschrift kku

Schwaben. Sie besteht aus einem

schriftlichen, einem mündlichen und

einem praktischen Teil und gibt den

Kandidaten die Möglichkeit, ihr erwor-

benes Wissen und ihre Kompetenzen

einzusetzen.

Ich bin sehr froh, dass sich jedes Jahr

junge Menschen für die Ausbildung an

unserer Schule interessieren und den

sowohl interessanten und vielfältigen

aber auch sehr anspruchsvollen und

fordernden Beruf des Gesundheits-

und Krankenpflegers erlernen möch-

ten.

Ich danke dem Schulträger, dem Land-

kreis Unterallgäu bzw. seit einigen

Jahren dem Kommunalunternehmen

Kreiskliniken Unterallgäu, dass er seit

nunmehr fünf Jahrzehnten die Ausbil-

dung in der Krankenpflege mit großem

Wohlwollen unterstützt und so schon

vielen jungen Menschen eine gute

berufliche Perspektive ermöglicht hat.

Auch der Regierung von Schwaben, die

die Aufgaben der Schulaufsicht wahr-

nimmt, gilt mein Dank für die kontinu-

ierlich gute Unterstützung.

Ganz herzlich bedanken möchte ich

mich darüber hinaus bei allen Mit-

arbeitern der Kreiskliniken sowie

unseren Kooperationspartnern und

allen Dozenten, von denen jeder Ein-

zelne mit großem Engagement und viel

Energie zu einem guten Gelingen der

Ausbildung unserer Schüler beiträgt.

Ich wünsche uns, dass die Erfolgs-

geschichte der Berufsfachschule für

Krankenpflege in Mindelheim auch

die nächsten Jahrzehnte fortgesetzt

werden wird.

Dr. Jannine Weishaupt-Nußbaumer

Schulleitung

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Page 8: festschrift kku

50 Jahre Berufsfachschule für

Krankenpflege an der Kreisklinik

Mindelheim sind eine lange Zeit.

In dieser Zeit hat sich nicht nur

die Gesundheitsbranche, son-

dern auch das Bildungswesen

sehr verändert.

Die Krankenpflegeschule eröff-

nete 1960 mit einem Kurs von 17

Schülerinnen, die ihre praktische

Ausbildung im Krankenhaus

Mindelheim erhielten.

Auch wenn sich das Berufsbild

im Laufe der Jahre genauso

gewandelt hat wie die Berufs-

bezeichnung – von der Kranken-

schwester und dem Kranken-

pfleger zur Gesundheits- und

Krankenpflegerin bzw. Gesund-

heits- und Krankenpfleger – so

ist die gesellschaftliche Anerken-

nung des Berufes höher denn je.

Um der späteren Verantwortung

gerecht werden zu können,

bedarf es einer qualifizierten

Ausbildung durch engagierte

und qualifizierte Lehrkräfte, Pra-

xisanleiter und Mitarbeiter der

einzelnen Häuser, denen ich an

dieser Stelle im Namen des Kom-

munalunternehmens meinen

herzlichen Dank aussprechen

möchte.

GrußwortHerr Franz HuberVorstand

Sehr verehrte Damen und Herren,

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Page 9: festschrift kku

Unser aller Ziel muss es auch in der

Zukunft sein, insbesondere jungen

Menschen am Anfang ihrer beruflichen

Laufbahn bestmögliche Voraussetz-

ungen und Bedingungen für eine

fundierte Ausbildung zu geben.

Jede Schülerin und jeder Schüler

soll eine optimale fachliche Ausbil-

dung erfahren und zugleich in seiner

persönlichen Entwicklung umfassend

gefördert und gefordert werden.

Die Krankenpflegeschule an der

Kreisklinik Mindelheim hat und wird

auch zukünftig eine zentrale Rolle bei

der Ausbildung von Gesundheits- und

Krankenpflegern einnehmen.

Dies geschieht nicht nur vor dem

Hintergrund des steigenden Bedarfs

an hoch qualifiziertem Pflegepersonal

in der Region, sondern auch deswegen,

weil unsere Schule im Rahmen der

gesetzlichen Vorgaben ein innovatives

und sehr gut strukturiertes Lernange-

bot bereit hält.

Der Berufsfachschule für Krankenpfle-

ge an der Kreisklinik Mindelheim und

allen am Erfolg der letzten 50 Jahre

Beteiligten gratuliere ich und wünsche

für die zukünftige Arbeit viel Kraft, Mut

und Geduld.

Franz Huber

Vorstand

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Page 10: festschrift kku

Als Vorsitzender der Prüfungs-

ausschüsse an der Berufs-

fachschule für medizinische

Assistenzberufe im Regierungs-

bezirk Schwaben gratuliere

ich der Berufsfachschule für

Krankenpflege an der Kreiskli-

nik Mindelheim recht herzlich

zum 50-jährigen Bestehen.

Die Prüfungsverordnungen in

den Medizinischen Assistenz-

berufen benennen den Medi-

zinalbeamten der zuständigen

Behörde als Vorsitzenden der

Prüfungsausschüsse an den Be-

rufsfachschulen. Im Regierungs-

bezirk Schwaben obliegt mir die

Aufgabe, die Prüfungen an den

Ausbildungsstätten zu leiten

und zu koordinieren. Neben

annähernd 20 Berufsfachschulen

anderer medizinischer Assistenz-

berufe bilden die 16 Berufsfach-

schulen für Krankenpflege im

Regierungsbezirk die größte und

hervorgehobene Gruppe. Sie

sind nicht nur unentbehrlich für

die Sicherung des Nachwuchs-

es an qualifizierten Kranken-

pflegekräften, sie bieten auch

ein kontinuierliches Angebot

hochwertiger Ausbildungsplätze.

Der Landkreis Unterallgäu, der

die Kreisklinik mit ihrer Berufs-

fachschule für Krankenpflege

trägt, liegt am Eingang zum

Allgäu mit seiner einmalig schö-

nen Natur. Hier gibt es namhafte

Stätten der Hochleistungsmedi-

zin sowie der Rehabilitation. Die

Berufsfachschule für Kran-

kenpflege bildet hierfür einen

kompetenten und zuverlässigen

Nachwuchs aus. Dieser wird

nicht nur in der Region, sondern

auch von auswärtigen Kran-

kenhäusern wie im Großraum

München regelrecht aufgesogen.

GrußwortHerr Dr. Reinhold Ritter Regierung von Schwaben

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Page 11: festschrift kku

Seit zwei Jahrzehnten komme ich

hier her. Ich weiß, dass an dieser

Berufsfachschule die Schüler eine

besonders sorgfältige Ausbildung

erfahren. Wegen der überschauba-

ren Größe und dem Engagement von

Schulleitung und allen Mitarbeitern

wird jeder einzelne Schüler seinen

Möglichkeiten entsprechend indi-

viduell gefördert. Die Qualität der

Ausbildung ist weit über Mindelheim

hinaus bekannt, die Absolventen

finden überall Arbeitsplätze, der

Arbeitsmarkt ist für sie nach Jahren

des Niedergangs wieder sehr günstig.

Herrn Landrat Weirather und dem

Kreistag ist zu danken, dass sie der

Krankenpflegeschule am Kreiskran-

kenhaus Mindelheim einen so hohen

Stellenwert einräumen und sie in

jeder Weise fördern. Mir ist wohl

bekannt, dass in der Umgebung

Berufsfachschulen für Krankenpflege,

aus welchen Gründen auch immer,

fusioniert wurden. Den vorherigen

Schulleitungen und besonders der

jetzigen Direktorin und ihrem Team

danke ich für das persönliche Engage-

ment und den menschlichen Umgang

mit ihren Schülern. Diese gemeinsa-

men Anstrengungen führen in den

Prüfungen zu guten Ergebnissen.

Die Mitarbeiter der Regierung von

Schwaben werden auch künftig alles

unternehmen, um die Berufsfachschu-

le für Krankenpflege am Kreiskranken-

haus Mindelheim zu unterstützen.

Ich wünsche der Schule für die

weitere Zukunft eine erfolgreiche

Arbeit und ihren Absolventen und

Absolventinnen Freude im späteren

Dienst an den ihnen anvertrauten

Patienten. Diese Schule gibt ihnen

das Rüstzeug für eine erfolgreiche

und segensreiche Arbeit mit.

Dr. Reinhold Ritter

Ltd. Medizinaldirektor

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Page 12: festschrift kku

Berufsfachschule für Krankenpflege

an der Kreisklinik Mindelheim

Bad Wörishofer Str. 44 · 87719 Mindelheim · Tel: 08261/7977702

Ausbildung zum/zur

Gesundheits- und Krankenpfleger/in

Die Ausbildung zum/zur Gesundheits-

und Krankenpfleger/in dauert drei

Jahre und ist im Krankenpflegegesetz

vom 16. Juli 2003 geregelt. Ausbil-

dungsbeginn ist jeweils der 1. Oktober

jeden Jahres. Schulträger ist das

Kommunalunternehmen Kreiskliniken

Unterallgäu AdöR, vertreten durch

den Vorstand Franz Huber.

Berufsbild

Der Aufgabenbereich von Gesund-

heits- und Krankenpfleger/innen ist

äußerst vielseitig. Sie betreuen und

versorgen eigenverantwortlich kranke

und pflegebedürftige Menschen,

führen Grundpflege und Behand-

lungspflege durch, assistieren bei

Untersuchungen und Behandlungen,

planen, koordinieren und dokumen-

tieren Pflegemaßnahmen, beraten

Patienten und Angehörige, arbeiten

im therapeutischen Team zusam-

men mit Ärzten, Physiotherapeuten,

Seelsorgern etc.. Sie sind sowohl in

stationären Einrichtungen als auch

bei ambulanten Pflegediensten oder

anderen Institutionen des Gesund-

heitswesens tätig.

Zugangsvoraussetzungen

zur Aufnahme an der Berufsfach-

schule für Krankenpflege

Mittlerer Schulabschluss oder ein

mindestens gleichwertiger Schulab-

schluss, alternativ auch qualifizierter

Hauptschulabschluss und abgeschlos-

sene Berufsausbildung (z.B. staatlich

geprüfter Sozialbetreuer/in, Kinder-

pfleger/in, Krankenpflegehelfer/in,

Altenpflegehelfer/in)

Darüber hinaus wünschen wir uns

von unseren zukünftigen Schüler/

innen:

● erste praktische Erfahrungen in

der Pflege von Menschen (min.

einwöchiges Pflegepraktikum im

Krankenhaus) ● Motivation und Engagement für

die Ausbildung und den gewählten

Beruf ● Lernfähigkeit und Zielstrebigkeit

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Page 13: festschrift kku

● Bereitschaft zum Schichtdienst. ● Sensibilität und Empathie im

Umgang mit pflegebedürftigen

Menschen und deren Angehörigen ● Körperliche und seelische Belast-

barkeit

Theoretische Ausbildung

Der 2.100 Stunden umfassende theore-

tische Unterricht wird in Blockwochen

von 2-6 Wochen Dauer an der Schule

erteilt. Die Inhalte der theoretischen

Ausbildung gliedern sich in folgende

Fächer:

● Grundlagen der Pflege ● Gesundheits- und Krankenpflege ● Berufskunde ● Deutsch und Kommunikation ● Recht und Verwaltung ● Sozialkunde.

Praktische Ausbildung

Die praktische Ausbildung beinhaltet

2.500 Stunden und wird nach den

gesetzlichen Vorgaben in verschiede-

nen Fachbereichen der konservativen,

operativen, geriatrischen, rehabilitati-

ven und präventiven Pflege sowohl im

stationären als auch im ambulanten

Bereich abgeleistet. An der praktischen

Ausbildung sind folgende Einrichtun-

gen beteiligt:

● Kreisklinik Mindelheim ● Kreisklinik Ottobeuren ● Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren ● DRV Klinik Bad Wörishofen ● Kreisaltenheim St. Georg Türkheim ● Sozialstation Mindelheim von Cari-

tas und Diakonie ● Klinikum Memmingen.

Abschlussprüfung

Die Ausbildung endet nach der

staatlichen Abschlussprüfung, die aus

einem schriftlichen, einem praktischen

und einem mündlichen Prüfungsteil

besteht. Nach erfolgreichem Bestehen

der Abschlussprüfung wird von der

Regierung von Schwaben in Augsburg

die Erlaubnis zum Führen der Be-

rufsbezeichnung „Gesundheits- und

Krankenpfleger/in“ erteilt.

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Page 14: festschrift kku

1959 Staatliche Anerkennung durch die Regierung von Schwaben

1960 Eröffnung der Krankenpflegeschule am 2. November mit

15 Auszubildenden

Unterrichtsschwester wird Schwester Xaveria der Mallersdorfer

Schwesternschaft

Ärztlicher Schulleiter Chefarzt Dr. Jaeger

1 Unterrichtsraum in der ehemaligen Sakristei des Krankenhauses

Feierliche Eröffnung durch Landrat Andreas Haisch am 19. November

1965 Änderung des Krankenpflegegesetzes

36 Ausbildungsplätze für die 3-jährige Krankenpflegeausbildung

12 Ausbildungsplätze für die 1-jährige Krankenpflegehilfeausbildung

1970 Erster männlicher Krankenpflegeschüler (Herr Ruttig)

1973 Neubau eines separaten Schulgebäudes

2 Unterrichtsräume und 1 Demonstrationsraum

1976 Abschaffung der „Häubchenpflicht“

1977 Offizielle Schließung der Krankenpflegehilfeschule; Erhöhung auf 48

Ausbildungsplätze für die 3-jährige Krankenpflegeausbildung

1985 Novellierung des Krankenpflegegesetzes in der theoretischen

und praktischen Ausbildung

Im Rahmen der Modernisierung des Kreiskrankenhauses Mindelheim

erfolgt die Umsetzung des Schulgebäudes an seinen jetzigen Standort

1986 Einsatz der Krankenpflegeschüler am Kreisaltenheim in Türkheim

1987 Einsatz der Krankenpflegeschüler am Bezirkskrankenhaus KF

Einsatz der Krankenpflegeschüler am Kreiskrankenhaus Ottobeuren

Unsere Schulchronik1960–2010

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Page 15: festschrift kku

1993 Einsatz der männlichen Krankenpflegeschüler auf der

Urologischen Station am Klinikum Memmingen

1995 Erhöhung der Ausbildungsplätze von 48 auf 54

1998 Einsatz der Krankenpflegeschüler in der Caritas-Sozialstation

Mindelheim

2000 Renovierung der Klassenräume zum 40-jährigen Schuljubiläum

2001 Änderung der Trägerschaft, Gründung des Kommunalunternehmens

„Kreiskliniken Unterallgäu“

2003 Novellierung des Krankenpflegegesetzes

Das Schulgebäude wird durch einen Anbau erweitert

2004 Betreuung der fachpraktischen Ausbildung durch qualifizierte

Praxisanleiter

2005 Teilnahme am Schulversuch „Doppelqualifizierung“ (Kranken-

pflegeausbildung und gleichzeitiger Erwerb der Fachhochschulreife)

in Kooperation mit der BFS des BKH Kaufbeuren

2006 Einsatz der Krankenpflegeschüler an den Rehabilitationskliniken

in Isny/Neutrauchburg (bis 2009)

2007 In Kooperation mit der BFS Memmingen die Ausbildung von

1-jährigen Pflegefachhelfern (Krankenpflege)

(3 Jahrgänge bis 2009)

2009 Einsatz der Krankenpflegeschüler an der DRV-Klinik Bad Wörishofen

Teilnahme am „Tag der offenen Tür“ an der Kreisklinik Ottobeuren

2010 Teilnahme am „Tag der Pflege“ im Forum Mindelheim und am

„Berufsinformationstag“ an der Berufsschule Mindelheim

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Page 16: festschrift kku

Schulalltag und Internatsordnung in den Anfängen 1960–2010

In den frühen 60er Jahren hatte die

Ausbildung insgesamt eher „Inter-

natscharakter“. Die Schülerinnen

waren in Zwei- und Dreibettzimmern

untergebracht. Nur alle zwei Wochen

stand ihnen ein freies Wochenende für

Familienheimfahrten zu, beginnend

am Samstag um 10 Uhr, da vorher noch

zwei Stunden Studienzeit anstanden.

Anwesenheitspflicht bestand wieder

am Sonntagabend um 17 Uhr.

Die Ferienzeit pro Jahr betrug vier Wo-

chen. Abendliche Kinobesuche wurden

gemeinsam mit der Lehrschwester

durchgeführt. Die tägliche Arbeitszeit

betrug anfänglich zehn Stunden.

6.00–6.30 gemeinsamer Kirchenbesuch

6.30–7.00 gemeinsames Frühstück

7.00–12.30 Stationsdienst auf den verschiedenen Abteilungen des Hauses

12.30–13.00 gemeinsamer Mittagstisch

13.00–15.00 Freizeit, mit einer Pflichtstunde Lernzeit

15.00–17.00 Unterricht in der Schule

17.00 Essen austeilen auf den Stationen

18.00 gemeinsames Abendessen, danach Stationsdienst bis 19.30,

danach kurze Zusammenkunft beim Tabernakel

ab 21.30 Bettruhe

Tagesablauf

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Page 17: festschrift kku

Hausordnung

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Page 18: festschrift kku

Schulleitung seit 2008

Frau Dr. med. Jannine Weishaupt-Nußbaumer

1960 – 1968

Lehrschwester Xaveria

Mallersdorfer Schwesternschaft

1968 – 1971

Lehrschwester Elmeris

Mallersdorfer Schwesternschaft

1971 – 1974

Lehrschwester

Luise Jilg

1974 – 1978

Ltd. Unterrichtsschwester

Irmgard Böker

1978 – 1994

Ltd. Unterrichtspfleger

Gerd-Rainer Böker

1994 – 1997

Lehrerin für Pflegeberufe

Anke Johanning

1997 – 2008

Lehrerin für Pflegeberufe

Jutta Haug

1960 – 1976

Chefarzt der Inneren Medizin

Dr. med. Jaeger

1976 – 1984

Chefarzt der Inneren Medizin

Dr. med. Lacher

1984 – 1993

Chefarzt der Inneren Medizin

Dr. med. Krüger

1993 – 1996

Chefarzt der Chirurgie

Dr. med. Mönch

1996 – 2008

Chefarzt der Chirurgie

Dr. med. Schnackenburg

Unsere Schulleitungen 1960–2010

schulleitung ärztliche schulleitung

18

Page 19: festschrift kku

Zahlen, Daten, Fakten

Herausgeber: Berufsfachschule für Krankenpflege an der

Kreisklinik Mindelheim

Redaktion: Heiner Bachmann, Michael Dlouhy, Sylvia Locker,

Dr. Jannine Weishaupt-Nußbaumer

Satz und Gestaltung: denkrausch GmbH

Fotos: Michael Dlouhy, Berufsfachschule für Krankenpflege

Druck: Druckerei Wagner, Mindelheim

biszum 31.10.2010 haben 734 Schüler/innen die Berufsfachschule für Krankenpflege an der Kreisklinik Mindelheim besucht.

694 Gesundheits- und Krankenpfleger schlos-sen ihre Ausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege an der Kreisklinik Mindel-heim ab.

vonden derzeit mehr als

200 examinierten

Pflegekräften an der

Kreisklinik Mindel-

heim, absolvierten 54%

ihre Ausbildung an der

„hauseigenen“ Berufs-

fachschule.

10%der täglichen Arbeits-

zeit der Schüler/innen

auf den Stationen wird

der Praxisanleitung

gewidmet.

erwerbder Fachhochschulreife:Im Rahmen eines Schul-versuchs können beson-ders geeignete Schüler/innen in Kooperation mit der Berufsfachschu-le für Krankenpflege des Bezirkskranken-hauses Kaufbeuren ausbildungsbegleitend die Fachhochschulreife erwerben.

1960erhielten die Kranken-pflegeschüler/-innen im 1. Ausbildungsjahr ein sog. Taschengeld in Höhe von 40.– DM pro Monat sowie freie Verpflegung. 2010 liegt die monatliche Ausbildungsvergütung im 1. Ausbildungsjahr bei 807.– €.

Impressum

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Page 20: festschrift kku

Am 1. November 1960 begannen

meine Oma Maria Mutzel und

16 weitere Schwesternschüle-

rinnen als erster Kurs der neuen Schu-

le ihre Ausbildung im Krankenhaus

Mindelheim.

Alle Schülerinnen wohnten während

der gesamten Ausbildung im hausei-

genen Internat. Der Tag startete um

6.00 Uhr mit einem Morgengebet in

der Krankenhauskapelle und um 7.00

Uhr gab es Frühstück. Jeden Morgen

deckte eine andere Schülerin den

Tisch ein. Während des Frühstücks

50 Jahre Krankenpflegeausbildungin Mindelheim Großmutter und Enkelin berichten

20

Page 21: festschrift kku

las die Oberschwester zur Erbauung

eine Geschichte vor. Private Unterhal-

tungen während des Essens waren

verboten. Der Unterricht begann um

8.00 Uhr. Um 12.00 Uhr war Mittagspau-

se und der Unterricht wurde um 15.00

Uhr fortgesetzt. Unterrichtsende war

gegen 18.00 Uhr. In den ersten sechs

Wochen der Ausbildung saßen die

Schülerinnen Montag bis Samstag in

der Schule und durften dann auf Sta-

tion. Am Sonntag hatten sie während

der Schule frei und durften einmal im

Monat nach Hause fahren.

Sie trugen blaue Kleider mit weißen

Kragen und passend dazu eine weiße

Schürze. Als Haarschmuck hatten sie

weiße Hauben auf dem Kopf unter

der man die Haare verstecken sollte.

Die geschlossenen Schuhe und die

Strümpfe waren ein Muss für jede

Schülerin.

Ihre erste Ausbilderin, Schwester Xave-

ria, die stets jeden Morgen die Finger-

nägel ihrer Schützlinge kontrollierte,

führte ein strenges Regiment.

Fünf Jahrzehnte später hat sich so

einiges geändert in der sogenannten

„Schwesternschule“:

Wir beginnen zwar, wie vor 50 Jahren

um 8.00 Uhr unseren Schultag, der

meist um 15.15 Uhr endet. Außerdem

dürfen wir in Alltagskleidung im

Klassenzimmer sitzen. Unsere Berufs-

kleidung wird vom Haus gestellt und

ist für Männer und Frauen gleich. Die

Schule hat inzwischen ein eigenes

Gebäude im Park des Krankenhauses,

mit mehreren festangestellten Lehrern

für Pflegeberufe und freien Dozenten.

So fällt der Unterricht meist kurzweilig

und interessant aus.

Zwischen unseren Schulblöcken sind

wir zur praktischen Ausbildung auf

den Stationen, um unser neu erlerntes

Wissen auf wortwörtlich Herz und

Nieren zu prüfen.

Claudia Mutzel

Kurs 2010/2013

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Page 22: festschrift kku

Theoretische Ausbildung Besondere Lernangebote

Expertenrunde – Schüler lernen von Schülern

Die Schüler/innen des zweiten Ausbildungs-

jahres bereiten für die Schüler/innen des ers-

ten Ausbildungsjahres einen Lernzirkel und

führen diesen durch. In lockerer Atmosphäre

wird diskutiert, werden Fragen erörtert und

so werden Ausbildungsinhalte vertieft.

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Page 23: festschrift kku

Ethik-Seminar

Die Schüler/innen des dritten Ausbildungsjahrgan-

ges beschäftigen sich im Rahmen eines dreitägigen

Seminars mit dem Thema „Sterben und Tod“. Im

geschützten Rahmen, geleitet und unterstützt von

einer Lehrkraft der Schule und einer Sozialpädagogin,

haben die Schüler/innen die Möglichkeit sich über

die im Klinikalltag auftretenden, manchmal unlösbar

scheinenden ethischen Fragen auszutauschen.

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Page 24: festschrift kku

Mehr Zuwendung bedeutet mehr Le-

bensqualität für die pflegebedürftigen

Menschen. Was einfach klingt, ist im

Pflegealltag der Schüler/innen nicht

immer leicht umzusetzen.

Neben der Sorge um die pflegebedürf-

tigen Menschen und deren Unter-

stützung gibt es viele administrative

Tätigkeiten zu erlernen, wie z.B. die

Dokumentation von Pflegetätigkeiten.

Mit viel Geduld und dem nötigen

Wissen erfüllen die Schüler/innen die

Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und

fördern deren Eigenständigkeit, indem

sie die Patienten z.B. bei der Körper-

reinigung und Nahrungsaufnahme

unterstützen.

Praktische AusbildungQualität und Zuwendung im Pflegealltag

24

Page 25: festschrift kku

25

Page 26: festschrift kku

Pflege mit Anleitung

Ergänzend zur fachtheoretischen

Ausbildung in der Schule findet die

fachpraktische Ausbildung auf den

verschiedenen Stationen statt.

Die Praxisanleitung durch speziell

weitergebildetes Pflegepersonal

ist ein wichtiger und wesent-

licher Teil der Ausbildung.

Die Aufgabe der Praxisanleitung

ist es, die Gesundheits- und

Krankenpflegeschüler/innen

schrittweise an die beruflichen

Tätigkeiten heranzuführen.

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Page 27: festschrift kku

Alle Arbeitsvorgänge werden in Ein-

zelschritten erklärt, vorgeführt, vom

Schüler mündlich wiedergegeben, un-

ter Aufsicht des/der Praxisanleiter-s/in

durchgeführt, reflektiert und danach

erst vom Schüler selbstständig umge-

setzt. In den verschiedenen Praxisfel-

dern wie z.B. Krankenpflege, Altenpfle-

ge, Physikalische Therapie findet durch

die Praxisanleitung eine Vertiefung

des Wissens- und Kenntnisstandes

sowie der Methodenlehre statt.

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Page 28: festschrift kku

SchullebenErfahrungsbezogenes und selbstorganisiertes Lernen

Selbstorganisiertes Lernen soll dazu beitragen, dass

die Schüler/innen den ständigen Veränderungen im

späteren Berufsleben gewachsen sein werden.

In praxisnah gestalteten Unterrichtssituationen

sollen Pflegetechniken und das Verständnis für die

Patienten situation durch eigenes Erleben vermittelt

werden.

1 Nagelpflege2 Anwendung der Anziehhilfe bei medizinischen Thrombosepro - phylaxestrümpfen

3 Haarwäsche im Bett4 Sehbehinderung erfahren, andere Sinne nutzen5 Lernen in der Gruppe6 Lernen in Partnerarbeit

1

2

3

4 5 6

28

Page 29: festschrift kku

Fachbereiche Einblicke in die verschiedenen Aufgabenfelder der Pflege

Altenpflege

Psychosoziale Aspekte der Pflege und Beschäftigung mit älteren Men-

schen, individuelle Pflege und Alltagsgestaltung unter Berücksichtigung

biografischer Aspekte des einzelnen Bewohners.

Versorgung von Neugeborenen an der Kreisklinik Mindelheim.

Geburtshilfe /Neugeborenenstation

Nachsorge, Beratung, Wiedereingliederung und Anleitung zur Selbsthilfe

als wichtige Bestandteile rehabilitativer Pflege.

Rehabilitation

Page 30: festschrift kku

ÖffentlichkeitsarbeitInformationen für Interessierte

Die Berufsfachschule für Kran-

kenpflege präsentiert sich auf

dem Tag der offenen Tür der

Kreisklinik Ottobeuren, dem Tag

der Pflege im Forum Mindelheim

sowie beim Berufsinformations-

tag des Arbeitskreises Schule-

Wirtschaft in der Berufsschule

Mindelheim.

Anhand von praktischen Vor-

führungen werden interessante

Einblicke in den Berufsalltag

ermöglicht und fachpraktische

Inhalte der Berufsausbildung

präsentiert.

Tag der Offenen Tür Kreisklinik Ottobeuren

30

Page 31: festschrift kku

Pfl

eg

eta

g 1

3.03

.201

0 im

Fo

rum

Min

del

hei

m

Tag der Offenen Tür Kreisklinik Ottobeuren

31

Page 32: festschrift kku

Kurs 2007/2010 – Absolventen September 2010

Kurs 2008/2011

Unsere Schüler/innen 2010

32

Page 33: festschrift kku

Kurs 2010/2013

Kurs 2009/2012

33

Page 34: festschrift kku
Page 35: festschrift kku

Kleine Statistik

I. Anteil der Pflegekräfte,die an der BFS Mindelheim

ihre Ausbildung absolviert haben

II. Geschlechterverteilung der Absolventen in Prozent

III. Verteilung der Ausbildungsstunden nach dem jeweils gültigen Krankenpflegegesetz

0

50

100

150

200

250

300

350

Kreiskliniken Unterallgäu

gesamt

19851960 1965 2003

1973–2000 2001–2010

KreisklinikMindelheim

In Prozent

Ausbildung BFS

Anzahl der PK

KreisklinikOttobeuren

männlich

weiblich

89

333

198

107

54

24 32

135139

42

81

1119

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

Unterricht

Praxis

Praktische Ausbildungs-

stunden erst ab 1985

gesetzlich verankert

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Berufsfachschule für Krankenpflege

an der Kreisklinik Mindelheim

Kreiskliniken Unterallgäu

Anstalt des öffentlichen Rechts

des Landkreises Unterallgäu

Bad Wörishofer Str. 44

87719 Mindelheim

Tel: 08261/7977702