Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014 0
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
0
LEBENSQUALITÄT
auch in der letzten Lebensphase.
Gezielte Bildung im Kontext von
Palliativer Geriatrie
für Luxemburger Pflegeheime
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
1
2 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
ORGANIGRAMM
Die Richtlinien der EAPC für die Weiterbildung von Krankenpflegern
• Wurden von Omega 90 übernommen
• Für die 3 Weiterbildungszyklen von Omega 90
• Sind auf die Situation in Luxemburg abgestimmt
• Wurden auf andere Berufsbilder – Krankenpflegehelfer, alle anderen Gesundheitsberufe, psycho-sozio-erzieherische Berufe- und im Sinne der INTERDISZIPLINARITÄT angepasst.
• Die Ehrenamtsausbildung wurde ebenfalls in diesem Sinne überarbeitet und erweitert.
3 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
4 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
Sensibilisierungslehrgang Palliative Care
5
40-stündige Weiterbildung für professionell Pflegende aller Berufsgruppen und Qualifikationen aus
• Alters- und Pflegeheimen • Ambulanter Pflege • Krankenhäusern
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
Ziele des
Sensibilisierungslehrgangs
• Die Lebensqualität der Bewohner steht im Mittelpunkt von der Aufnahme bis zum Tod
• Die Angehörigenarbeit
• Begleitung in der Trauerarbeit
6 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
7
Ziele des Sensibilisierungslehrgangs
• Aneignen der Grundprinzipien von Palliative Care
• Erlangen von allgemeinem Basiswissen zur Palliative
Care
• Befähigung, die Grundprinzipien umzusetzen
• « Werkzeugkiste » für allgemeine Situationen
• Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und Befürchtungen
• Befähigung, die Bewohner und Angehörigen freier und kompetenter in der letzten Lebensphase zu begleiten
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
8
40 Stunden – Kurs
• Kursdauer: 35 Stunden • persönliche Abschlussarbeit: 5 Stunden
Idealerweise von Montag bis Freitag Ausnahmsweise: ein Block von 3 Tagen und ein Block von 2 Tagen innerhalb von 3 - 4 Wochen
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
Organisation des Lehrgangs
Standardprogramm Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
9.00-10.30
Einführung
Schmerzen Evaluation (NRS, VAS, EVS, Doloplus 2)
Sterbeprozess I Sterbeprozess II
Die Sprache des Sterbenden
11.00-12.30
Palliativpflege aktuelle Situation International / National
Schmerz= behandlung Stufenschema WHO
Leidensdruck der Pflegenden
Begleitung und Antizipation
Die Toten-waschung Abschieds-rituale Formalitäten
14.00-15.30
Ethik: Begriffs= erklärungen
Basisprinzipien der Kommunikation
Symptomato-logie, in der letzten Lebens= phase
Trauerprozess Trauer im sozio-kulturellen Kontext
Patienten-verfügung Projektarbeit
16.00-17.30
Werte Theorie Gruppenarbeit
Theoretische und praktische Aspekte
Symptomato-logie
Genogramm
Seminar-abschluss
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
9
10
• Referate – theoretische Inhalte
• Gruppenarbeiten
• Praktische Übungen
• Austausch und Analyse von professionellen Erfahrungen und Erlebnissen
• Erarbeitung eines institutionellen Projektes in Kleingruppen oder individuelle schriftliche Abschlussarbeit
Methodik
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
11
Teilnehmerdokumentation
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
12
Pro Ausbildungswoche: 3 – 4 verschiedene Referenten Mindestqualifikation
• Krankenpflegediplom
• 160 Stunden Palliative Care Ausbildung
• pädagogische Basisausbildung
Referenten
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
13
Beginn und Abschluss einer Weiterbildungswoche werden immer von 2 Referenten moderiert Die am ersten Morgen ausgearbeiteten « Motivationen, Erwartungen, Befürchtungen » der Teilnehmer
• bleiben in der Gruppe
• können von jedem Referenten eingesehen werden
• werden im Rückblick auf die Weiterbildung am letzten Nachmittag durchgesehen
Kohärenz des Lehrgangs
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
14
Jeder Referent kennt alle Inhalte:
• neue Mitarbeiter haben den Kurs als Beobachter mitbesucht
• die Inhalte werden regelmäßig von den Referenten überarbeitet und an neue Gegebenheiten angepasst.
Kohärenz des Lehrgangs
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
15 2. Plattformtreffen IWAP 08.07.09 15 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
16
Der Sensibilisierungslehrgang sieht verschiedene Evaluationen vor:
• die mündliche Einschätzung der Teilnehmer bei der
Abschlussrunde
• die schriftliche, anonyme Bewertung der Teilnehmer
mittels Fragebogen
Evaluation des Lehrgangs
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
17
• 98 % der TLN finden die Ausbildung an ihre Bedürfnisse ganz angepasst bzw. angepasst
• 98% der TLN beurteilen die Ausbildung als sehr interessant bzw. interessant
• Die Erwartungen werden fast immer erreicht
• Befürchtungen treten nicht ein bzw. werden aufgefangen
• die TLN bestätigen, dass sie einen respektvollen Umgang mit schwierigen Situationen erleben
Erfahrungen der Teilnehmer
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
18
• Viele TLN fühlen sich gestärkt im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer • Viele TLN fühlen sich bestärkt in ihrem bisherigen Tun • Viele TLN lernen ihre Kollegen (anders)von anderer Seite kennen • Bei TLNn aus verschiedenen Institutionen entsteht ein Austausch • Die Stärken und Schwächen der eigenen Institution werden relativiert
Erfahrungen der Teilnehmer
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
Erfahrungen der Referenten
• Gruppe nicht grösser als 16 Personen
• ein Kursleiter mit 2 bis maximal 3 zusätzlichen Referenten
• Lehrgänge an aufeinanderfolgenden Kurstagen sind zusammenhängender und abgerundeter
• heterogene Gruppen bieten die Gelegenheit eines regeren Austausches
• Regelmäßige Treffen zum Austausch der Erfahrungen und der Methodik
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014 19
20
• Implementierung der palliativen Kultur in den Einrichtungen aufgrund der Weiterbildung aller Pflegekräfte (Zusammengehörigkeit) und das Erstellen von Projekten (Nachhaltigkeit)
• Spürbare Veränderungen in der Institution erhöhtes Bewusstsein über
• Schmerzen • Wünsche des Gepflegten • Einbeziehen der Angehörigen
Abbau von Ängsten bei den Mitarbeitern und Begleitung von sterbenden Menschen und ihren Angehörigen
Erfahrungen der Einrichtungen
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
Erfahrungen der Pflegedirektionen
• Sehr positiv überrascht
• Merken sehr wohl, dass das geschulte Personal gestärkter ist
• Stellen auch bei Diskussionen in anderen Bereichen fest «diese Mitarbeiterin hat die palliative Schulung absolviert und die andere nicht»
• Bekommen häufiger mündlich und schriftlich sehr positives Feedback von den Angehörigen
21 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
Vernetzungen mit den Institutionen
Durch die institutionell eingeführten Projekte
• Besteht eine enge Zusammenarbeit und Absprache mit den Pflegedirektionen
• Erfolgt ein regelmässiger Austausch und die Anpassung der Projekte
• Kommt es zu weiterführenden Ausbildungen
22
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
23
16.03.2009: Palliativgesetz einschliesslich der
Patientenverfügung und dem Begleiturlaub am
Lebensende:
•Das Familienministerium verfasst einen Erlass,
nach dem 40% aller an der Pflege beteiligten
Mitarbeiter einer Einrichtung innerhalb von 5 Jahren
einen Sensibilisierungslehrgang abgeschlossen
haben sollten
•und eine Pflegekraft mit absolviertem
Vertiefungslehrgang über 24h ansprechbar sein
muss
Politische Entscheidungen
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
Politische Entscheidungen
• Omega 90 wird aufgefordert, eine Ausbildung für Referenten einzelner Institutionen zu organisieren, damit dieses Ziel erreichbar wird
• Omega 90 organisiert diese Referentenausbildung unter verschiedenen Bedingungen
24 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
25
• Ein jährlicher Austausch und Supervision mit den
Referenten ist vorgesehen
• Die Erlaubnis für diese Referenten die
Sensibilisierungslehrgänge in ihren Institutionen
abzuhalten ist auf 2 Jahre beschränkt und
• Omega 90 kann die Erlaubnis für die einzelnen
Referenten aberkennen unter verschiedenen
Bedingungen
• IN DIESEM Sinne ist der Austausch und die
Zusammenarbeit mit sämtlichen
Pflegeeinrichtungen gewährleistet/garantiert
Referentenausbildung
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
26
Vernetzungen
Durch die Sensibilisierungslehrgänge und die dadurch entstehenden institutionellen Projekte: • Institutionell organisierte Informationsabende über
Palliativgesetz und Verfassung Patientenverfügung für Bewohner und Angehörige
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
27
• Spezifisch angebotene Informations- und Austauschlehrgänge für Pflegende im Umgang mit Patientenverfügung / Palliativgesetz – und Bestimmungen zum Lebensende / Euthanasiegesetz
• Zusammenarbeit mit Abteilungen die spezifisch Menschen mit Demenz betreuen bezüglich Umgang mit «mutmasslichem Willen»
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
28
• Spezifisch institutionell ausgearbeitete Fortbildungen nach Sensibilisierungs- und Vertiefungslehrgängen, mit palliativer Ausrichtung, z.B.
Basiskurs in Aromatologie Basiskurs Basale Stimulation Und dem Bedürfnis entstehend die Nutzung des Angebotes eines Spezialisierungsmoduls
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
29
VernetzungEN Auf Anfrage einzelner Institutionen, kleinere Angebote betreffend Themen Sterben, Tod und Trauer:
• Institutionen für Menschen mit Behinderung
• Institution für Menschen mit Autismus
• Vereinzelt einige Stationen aus Akutkrankenhäusern
• Für Organisationen der Arbeitsbeschaffungsmassnahmen
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
Schlussfolgerungen Omega 90
Viele Institutionen haben bereits weit mehr als 40% von ihrem Personal an dem Sensibilisierungslehrgang teilnehmen lassen.
Dies sind Institutionen wo:
• von Beginn an die Pflegedirektion am Lehrgang teilnahm
• die Begleitung der institutionellen Projekte stetig stattfand
• wir auch sagen können, dass eine institutionelle Palliative Kultur entstanden ist
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
30
Schlussfolgerungen Omega 90
Seit Oktober 2006 bis Oktober 2014 haben 1.957 Professionelle während 157 Wochen den Sensibilisierungslehrgang bei Omega 90 besucht.
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
31
Landesweit ist diese Zahl höher da einige Institutionen den Sensibilisierungslehrgang in ihrer Institution abhalten mit Unterstützung von Referenten von Omega 90 oder mit den Referenten die die angebotene Weiterbildung bei Omega 90 absolviert haben.
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
32
Interregionale VERNETZUNG 2009 wurde eine interregionale Weiterbildungsakademie PC – IWAP - ins Leben gerufen mit folgenden Partnern:
• Luxemburg: Omega 90
• Rheinlandpfalz: Caritas Westeifel
• Saarland: LAG Saarbrücken
dies jeweils mit der Unterstützung der betroffenen Ministerien – für Luxemburg Familienministerium.
Dezember 2009-September 2014: 216 Teilnehmer während 15 Wochen
33 Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014
34
• St. Franziskus Alten- und Pflegeheimes in Dillingen (SL) • Alten- und Pflegeheim St. Josef in Völklingen (SL) • Lebenshilfe St. Wendel (SL) • Seniorenheim St. Stephanus / Oberthal (SL) • Seniorenpark Hinterweidenthal (SL)
• Herz- Jesu Altenpflegeheim in Waxweiler (RLP) • St. Vinzenzhaus in Körperich (RLP) • Altenheim Marienhof in Speicher (RLP) • Altenheim St. Josef in Schweich (RLP) • Seniorenhaus Regina Protmann / Daun (RLP) • Regina – Protmann – Stift / Kelberg (RLP) • Caritasverband Westeifel e.V.: Sozialstationen Südeifel, Arzfeld, Daun,
Gerolstein (RLP)
• Jousefshaus in Remich (L) • Haus Omega / Luxemburg (L) • Hospice Civil / Echternach (L) • Home pour personnes agées / Luxemburg (L) • Tricentenaire asbl / Luxemburg (L) • Stëftung Hëllef Doheem / Luxemburg (L)
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
Rückblick
Der Sensibilisierungslehrgang von 40 Stunden wird seit 8 Jahren angeboten und der Rückblick erlaubt uns zu sagen, dass es ein Erfolg ist.
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
35
Rückblick
Es bleibt zu hoffen, dass
• die Lebensqualität aller schwerstkranken und sterbenden Menschen in den Alten- und Pflegeheimen sowie in der ambulanten Pflege zunimmt
• immer weniger schwerstkranke und sterbende Menschen ihre letzten Stunden im Krankenhaus verbringen
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014
36
Rückblick
• das Thema Sterben und Tod stetig enttabuisiert wird
• die Wahrnehmung der Angehörigenbetreuung zunimmt
DAMIT die hochbetagten Menschen in Ruhe und Würde sterben können, und die Mitarbeiter und Angehörigen diesen Prozess auch als lebenswert begleiten und erleben können.
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin
24.10.2014 37
38
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Fachtagung PALLIATIVE GERIATRIE, Berlin 24.10.2014