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Starkes Trio Firnhaber verstärkt Vorstand Expertin für Suizidalität Nathalie Oexle ist Jun.-Prof. Vertrag unterzeichnet BKH Augsburg ist Uniklinik Mitarbeiter geehrt Jubilarfeier in Irsee Blutspendedienst des Ba- yerischen Roten Kreuzes (BRK) erworben. „Wir brau- chen dringend Flächen auf unserem Klinikareal, insbe- sondere für die Ambulanz. Rings ums BKH stehen kei- ne Alternativgrundstücke mehr zur Verfügung“, be- richtet der Vorstandsvorsit- zende. Fortsetzung auf Seite 16. Millionen Euro aus Eigen- mitteln. „Für solche Pro- jekte gibt es keine staatli- che Förderung“, so Düll. Voraussichtlich im Frühjahr 2020 soll die neue Ein- richtung am Schnittpunkt Westheimer / Dr.-Mack- Straße in Betrieb gehen. Die Bezirkskliniken Schwa- ben hatten das Gebäude im September 2015 vom Künftig werden sie in einem eigenen Gebäude unter einem Dach vereint sein, sodass der stationäre und der ambulante Teil des BKH klar voneinander ge- trennt sind“, erläutert Vor- standsvorsitzender Thomas Düll den Hintergrund des Vorhabens. Die Bezirkskli- niken als Träger des BKH investieren hierfür etwa 5,8 Die Bezirkskliniken Schwa- ben haben mit dem Umbau des ehemaligen Gebäudes des Blutspendedienstes zu einem Ambulanzgebäude für das Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg begon- nen. „Der Bereich ist stark gewachsen. Die Ambu- lanzen sind bisher auf un- terschiedliche Standorte innerhalb der Klinik verteilt. Ehemaliges Blutspendegebäude wird zur BKH-Ambulanz Seiten 7 - 8 Seiten 18 - 19 Seiten 12 - 13 Seiten 2 - 6 Mitarbeiterzeitung Ausgabe 28 / März 2019 Aktuell wird das ehema- lige Gebäude des BRK- Blutspendedienstes kom- plett entkernt.
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Ehemaliges Blutspendegebäude wird zur BKH-Ambulanz · 2019. 4. 1. · Erika Scheer (Verwaltungsangestellte) Silva Schneller (GPV-Koordinatorin) Die Jubilare des BKH Kempten mit den

Jul 21, 2021

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Starkes TrioFirnhaber verstärkt Vorstand

Expertin für SuizidalitätNathalie Oexle ist Jun.-Prof.

Vertrag unterzeichnetBKH Augsburg ist Uniklinik

Mitarbeiter geehrtJubilarfeier in Irsee

Blutspendedienst des Ba-yerischen Roten Kreuzes (BRK) erworben. „Wir brau-chen dringend Flächen auf unserem Klinikareal, insbe-sondere für die Ambulanz. Rings ums BKH stehen kei-ne Alternativgrundstücke mehr zur Verfügung“, be-richtet der Vorstandsvorsit-zende.Fortsetzung auf Seite 16.

Millionen Euro aus Eigen-mitteln. „Für solche Pro-jekte gibt es keine staatli-che Förderung“, so Düll. Voraussichtlich im Frühjahr 2020 soll die neue Ein-richtung am Schnittpunkt Westheimer / Dr.-Mack-Straße in Betrieb gehen. Die Bezirkskliniken Schwa-ben hatten das Gebäude im September 2015 vom

Künftig werden sie in einem eigenen Gebäude unter einem Dach vereint sein, sodass der stationäre und der ambulante Teil des BKH klar voneinander ge-trennt sind“, erläutert Vor-standsvorsitzender Thomas Düll den Hintergrund des Vorhabens. Die Bezirkskli-niken als Träger des BKH investieren hierfür etwa 5,8

Die Bezirkskliniken Schwa-ben haben mit dem Umbau des ehemaligen Gebäudes des Blutspendedienstes zu einem Ambulanzgebäude für das Bezirkskrankenhaus (BKH) Augsburg begon-nen. „Der Bereich ist stark gewachsen. Die Ambu-lanzen sind bisher auf un-terschiedliche Standorte innerhalb der Klinik verteilt.

Ehemaliges Blutspendegebäude wird zur BKH-Ambulanz

Seiten 7 - 8 Seiten 18 - 19Seiten 12 - 13Seiten 2 - 6

MitarbeiterzeitungAusgabe 28 / März 2019

Aktuell wird das ehema-lige Gebäude des BRK-Blutspendedienstes kom-plett entkernt.

Page 2: Ehemaliges Blutspendegebäude wird zur BKH-Ambulanz · 2019. 4. 1. · Erika Scheer (Verwaltungsangestellte) Silva Schneller (GPV-Koordinatorin) Die Jubilare des BKH Kempten mit den

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Glückwünsche und ein großes Dankeschön vom neuen Mann an der Spitze

Standorten weiterentwi-ckeln und unterstützen darf“, sagte er. Der Vorsitzende des Ge-samtpersonalrates der Be-zirkskliniken Schwaben, Wolfgang Heinlein, hob im Namen aller Personal-vertretungen des Unter-nehmens das „immens große, wertvolle Potenzial“ hervor, was die Leistung der Beschäftigten dar-stellt. Heinlein sprach bei der Jubilarehrung 2018 im Kloster Irsee Glück-wünsche auch für die Mit-arbeiter des Bezirks aus, „weil alle Vorsitzenden der zuständigen Personalver-tretung für heute gesund-heitlich ausgefallen sind“. Die Zahl der Beschäftigten

in den Kliniken und Heimen sei von anfangs 3000 im Jahr 2007 auf mittlerweile 4500 Köpfe gewachsen. „Das zeigt, dass der Bezirk und seine Bezirkskliniken keine kleine Klitsche sind, sondern ein großer Ver-bund, bestehend aus vie-len Bereichen – ob Kultur, Gesundheit, Verwaltung und weitere“, so Heinlein. Der Sprecher der Personal-vertretungen appellierte, in der überaus kritischen Arbeitswelt nicht nur das Negative zu sehen und die Unzufriedenheit um sich greifen zu lassen. „Es geht auch anders!“ In die-sem Zusammenhang lobte Heinlein nochmals das „grandiose Mitarbeiter-

Die meisten Jubilare kann-ten Jürgen Reichert und seinen Vorgänger, den inzwischen verstorbenen Dr. Georg Simnacher. Wer aber der neue Bezirkstags-präsident Martin Sailer ist, der ihnen im Kloster Irsee (Ostallgäu) zum 25- oder 40-jährigen Dienstjubiläum gratulieren würde, darauf waren alle schon sehr ge-spannt. Das galt auch für eine ganze Reihe von Mit-arbeiterinnen und Mitar-beitern des Bezirks und der Bezirkskliniken Schwaben, die der neue Mann an der Spitze bei der Feier offiziell in den Ruhestand verab-schiedet hat.Genauso gespannt wie die Jubilare war offen-

sichtlich auch Martin Sailer selbst. „Für mich ist es et-was ganz besonderes, das erste Mal hier oben ste-hen zu dürfen“, sagte der neue Bezirkstagspräsident als einleitende Worte. Vier Wochen sei er jetzt im Amt. Es sei ihm wichtig, den Mit-arbeitern des Bezirks und der Bezirkskliniken das Ge-fühl zu geben, eingebun-den zu sein und dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. „Sie leisten alle Hervorra-gendes!“, lobte Sailer, der nun zugleich Verwaltungs-ratsvorsitzender der Be-zirkskliniken Schwaben ist.Er freue sich auf die näch-sten mindestens fünf Jahre der Zusammenarbeit und darauf, „was ich an Ihren

Zum ersten Mal bei einem offiziellen Termin Seit‘ an Seit‘: der neue Verwaltungsratsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Martin Sailer (links), und der Vorstandsvorsitzende Thomas Düll.

Der Festsaal im Kloster Irsee bildete wieder den feierlichen Rah-men für die Betriebsjubilare und künftigen Ruheständlerdes Be-zirks und der Bezirkskliniken Schwaben.

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Das erste Mal am Rednerpult als Bezirkstagspräsident bei der Ju-bilarehrung in Irsee: Martin Sailer.

Als Geschenk gab es für jeden Mitarbeiter, der geehrt wurde, ei-nen roten Regenschirm.

wünschte Sailer, für den neuen Lebensabschnitt das anzugehen, was wäh-rend ihres Berufslebens zu kurz gekommen ist: Enkel-kinder, Bücher, Reisen oder andere schöne Dinge. Dr. Stefan Raueiser, Lei-ter des Schwäbischen Tagungs- und Bildungs-werkes, hatte die Jubilare zu „ihrem“ Tag begrüßt. Die Mitarbeiter des Klos-ters verwöhnten ihre Gäste anschließend mit einem köst-lichen Drei-Gänge-Menü. Es

gab herbstlichen Blattsalat mit Kürbiskernterrine und Ziegenkäse-Croustillant als Vorspeise. Anschließend wurde Holsteiner Dry Aged Schweinerückensteak mit Pommery-Senfsoße, Blatt-spinat und Kartoffelgratin serviert. Ein leckeres Mohn-mousse mit Zwetschgen-röster schloss den Magen und die Veranstaltung ab. Wer wollte, konnte am Nachmittag noch an einer Führung durch die Kloster-anlage teilnehmen.

fest“ zum zehnjährigen Be-stehen der Bezirkskliniken in diesem Jahr. Im Gegen-satz zu ortsansässigen Fir-men wie Fujitsu drohten beim eigenen Unterneh-men „keine Auflösungs-erscheinungen“ – ganz im Gegenteil. Dem neuen Bezirkstags-präsidenten und Vorsit-zenden des Verwaltungs-rates der Bezirkskliniken wünschte Wolfgang Hein-lein viel Erfolg. „Wir bau-en auf Sie!“, sagte er ab-

schließend. Martin Sailer, der zugleich Landrat des Landkreises Augsburg ist, erwiderte diesen Wunsch mit „der Freude auf die Zusammenarbeit mit den Beschäftigten und dem Personalrat“. Danach rief er die Jubilare einzeln auf die Bühne, um sie zu ihrem jeweiligen Jubiläum zu be-glückwünschen und ihnen für ihren Einsatz jeweils mit einem kleinen Geschenk – ein Regenschirm – zu dan-ken. Den Ausgeschiedenen

Die Spitzenreiterin bei den Betriebsjubilaren 2018: Christine Sei-both vom BKH Kaufbeuren mit 49 Jahren Betriebszugehörigkeit. Bezirkstagspräsident Martin Sailer überreichte ihr ein Geschenk.

Auch Erika H’lel (50 Jahre beim BKH Kaufbeuren) wurde in den Ruhestand verabschiedet. Ihr gratulierten Thomas Düll (rechts) und Gesamtpersonalratsvorsitzender Wolfgang Heinlein.

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Ehrungen

Standort Günzburg(Bezirkskrankenhaus, Dienstleistungs- und Logistikzentrum sowie Wohnen und Fördern)

40 Jahre:Gertrud Bauer (Köchin)Raimund Baumeister (Techn. Angestellte; auch Rente)Luise Felber (Krankenschwester)Gerlinde Jehle (Verwaltungsangestellte)Helmut Kreis (Krankenpfleger)Waltraud Majer (Bereichsleiterin Neurologie)Helga Schwab (Krankenschwester)Friederike Schwegler (Krankenschwester)

25 Jahre:Barbara Aigner (Schulleiterin Berufsfachschule für Physio-therapie)Heike Anwald (Krankenschwester)Susanne Bamberger (Krankenschwester)Tanja Calvano (Krankenschwester)Rocco Markus Caputo (Lehrkraft)Helmut Christel (Komm. Leiter zentraler Reinigungsdienst)Angela Dreyer (Krankenschwester)Thomas Findler (Leiter der Schreinerei)Ulrich Gurski (Krankenpfleger)Peter Imminger (Krankenpfleger)Brigitta Ketterle (Beschäftigte im DLZ)

Werner Kohl (Bereichsleiter Psychiatrie)Alexander Kosi (Krankenpfleger)Maria-Elisabeth Kottmayr (Med.-technische Angestellte; auch Rente)Margit Nagel (Hausarbeiterin)Friederike Redlich (Krankenschwester)Ingrid Reiser (Arzthelferin)Thomas Riedinger (Krankenpfleger)Valerie Sander (Wohnbereichsleitung)Martina Seibold (Verwaltungsangestellte)Ulrich Wegmeier (Krankenpfleger) Ulrike Weiss (Krankenschwester)Anita Weißmann (Krankenschwester)Arthur Wiedemann (Leiter der Gärtnerei)Heike Wittmacher (Ergotherapeutin)

In den Ruhestand verabschiedet wurden:Elke Brock (Verwaltungsangestellte)Annemarie Czekalla (Verwaltungsangestellte)Nadja Epp (Hausarbeiterin)Wolfgang-Diether Held (Koch)Josef Joas (Leiter Ergotherapie Psychiatrie)Heidi Karczmarzki (Hausarbeiterin)Margot Mayr (Krankenpflegehelferin)Monika Miller (Hausarbeiterin)Peter Parchatka (Krankenpflegehelfer)Helmut Pflanz (Kraftfahrer)Mathilde Rauner (Hausarbeiterin)Monika Ritter (Krankenschwester)Gabriele Schachteli (Pflegehelferin)Renate Schmid (Verwaltungsangestellte)Manfred Schmid (Beschäftigter in der DV-Systemtechnik)Maria Seif-Böhm (Krankenschwester)Marianne Strauss (Krankenschwester)Margot Weber (Krankenschwester)

Die zahlreichen Jubilare und Gratulanten des Standortes Günzburg der Bezirkskliniken Schwaben.

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Standort Kaufbeuren (Bezirkskrankenhaus sowie Wohnen und Fördern)

40 Jahre:

Peter Hausmann (Gesundheits- und Krankenpfleger)Manfred Hummel (Pflegehelfer)Harald Keller (Pflegedirektor)

25 Jahre:

Manuela Blender (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Joachim Fleschhut (Gesundheits- und Krankenpfleger)Elke Frank-Madersbacher (Gesundheits- und Kranken-pflegerin)Thomas Hiller (Gesundheits- und Krankenpfleger)Yvonne Knauth (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Barbara Marzelli (Oberärztin)Christian Schießler (Ergotherapeut)Markus Steger (Gesundheits- und Krankenpfleger)

In den Ruhestand verabschiedet wurden:

Nikolaus Auster (Gesundheits- und Krankenpfleger)Helga Degle (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Roland Durner (Gesundheits- und Krankenpfleger)Viktoria Ebert (Verwaltungsangestellte)Rita Gerum (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Erika H`Lel (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Helene Kirchmayr (Wohnbereichsassistentin)Walter Kober (Gesundheits- und Krankenpfleger)

Theresia Pölt (Stationshilfe)Waldemar J. Schnarbach (Verwaltungsangestellter)Brigitte Schnauffer (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Christine Seiboth (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Hildegard Sing-Bukovacz (Stationshilfe)Evelin Soyter (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Paul Stellmach (Pflegehelfer)Jürgen Warnebold (Arbeitserzieher)Katica Wetzler (Wohnbereichsassistentin)

Schwäbisches Bildungszentrum Irsee

In den Ruhestand verabschiedet wurde:

Anna Metz (Servicefachkraft)

Die Jubilare und Gratulanten des Standortes Kaufbeuren der Bezirkskliniken Schwaben.

Bezirkstagspräsident Martin Sailer (links) und der Leiter des Schwä-bischen Bildungszentrums und Bildungswerkes Irsee, Dr. Stefan Rau-eiser, verabschiedeten Anna Metz in den Ruhestand.

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Bezirkskrankenhaus Kempten

25 Jahre:

Ulrich Kuen (Oberarzt)Klaus Weinrich (Gesundheits- und Krankenpfleger)

In den Ruhestand verabschiedet wurden:

Hedwig Hess (Verwaltungsangestellte)Vera Schiechl (Gesundheits- und Krankenpflegerin)

Bezirkskrankenhaus Augsburg

25 Jahre:

Monika Gaudian (Kinderkrankenschwester für Psychiatrie)Karoline Langhammer (Gesundheits- und Krankenpflegerin)Martina Sorg (Krankenschwester für Psychiatrie)

In den Ruhestand verabschiedet wurde:

Siglinde Hanke (Verwaltungsangestellte)

Bezirkskrankenhaus Donauwörth

25 Jahre:

Ruth Grünkranz (Krankenschwester; auch Rente)Marie-Luise Paschek (Krankenschwester)

Bezirksverwaltung Augsburg

40 Jahre:

Cordula Fleiner (Verwaltungsangestellte)

25 Jahre:

Elke Endörfer (Verwaltungsangestellte)Daniela Grübel (Verwaltungsangestellte)Gabriele Hammer (Regierungsamtsrätin)Verena Hertle (Verwaltungs-Amtfrau)Daniela Kienmoser (Verwaltungsangestellte)Thomas Riedelsheimer (Regierungsoberinspektor)Birgit Würfl (Verwaltungsangestellte)

In den Ruhestand verabschiedet wurden:

Angelika Hartmann-Welli (Kassen- und Aufsichtskraft)Erika Scheer (Verwaltungsangestellte)Silva Schneller (GPV-Koordinatorin)

Die Jubilare des BKH Kempten mit den Gratulanten (von links) Hed-wig Hess (Ruhestand), Bezirkstagspräsident Martin Sailer, Personalre-ferentin Christina Bader, Vera Schiechl (Ruhestand), Vorstandsvorsit-zender Thomas Düll, Klaus Weinrich und Ulrich Kuen (beide 25 Jahre)..

Die Jubilare des Bezirkskrankenhauses Augsburg mit den Gratulanten (von links) Bezirkstagspräsident Martin Sailer, Personalreferentin So-phie Titz und Vorstandsvorsitzender Thomas Düll (hinten, Mitte).

Die Jubilare des Bezirkskrankenhauses Donauwörth mit den Gratu-lanten (von links) Bezirkstagspräsident Martin Sailer, Marie-Luise Pa-schek, Franz Hörmann (stellvertretender Gesamtpersonalratsvorsit-zender), Ruth Grünkranz sowie Vorstandsvorsitzender Thomas Düll.

Bezirkstagspräsident Martin Sailer (oben re.), Personalleiter Manfred Brehm (hinten, Zweiter von rechts) und Direktor Dr. Georg Bruck-meir (li.) gratulierten den Jubilaren der Bezirksverwaltung Augsburg.

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Neue Konzepte für den Personalbereich

Interview mit Wolfram Firnhaber, dem neuen Vorstandsmitglied der Be-zirkskliniken Schwaben

Herr Firnhaber, Sie haben am 1. Januar 2019 Ihre Tätigkeit als weiterer Vor-stand bei den Bezirkskli-niken Schwaben begon-nen. Wie war Ihr Start?

Firnhaber: Sehr gut. Inte-ressanterweise habe ich es jetzt auch mit ähnlichen Themen wie bei meinem bisherigen Arbeitgeber zu tun. Inhaltlich ändert sich also nicht so viel. Die Per-sonen sind halt andere und auch die dezentrale Struk-tur der Bezirkskliniken ist neu für mich.

Wie sind Sie aufgenom-men worden?

Firnhaber: Absolut freund-lich, ja warmherzig. Das Ankommen war für mich deshalb auch leichter, da ich einige Mitarbeiter aus meiner bisherigen Tätigkeit schon kannte.

Um welche Aufgabenge-biete kümmern sich nun schwerpunktmäßig?

Firnhaber: Insbesondere bin ich für das Personal zuständig. Mit der Ent-scheidung, einen weite-ren Vorstand zu berufen, der sich schwerpunkt-mäßig um das Personal kümmern soll, setzen die Bezirkskliniken Schwaben

Wolfram Firnhaber ist seit Jahresbeginn als weiterer Vorstand bei den Bezirkskliniken Schwaben tätig.

ein klares Zeichen, diesen Bereich hervorzuheben und dessen Bedeutung zu un-terstreichen.

Warum ist ausgerechnet der Personalbereich so wichtig?

Firnhaber: Wenn mich je-mand vor zwei, drei Jahren gefragt hätte, was die größ-te Herausforderung ist, die es zu lösen gilt, dann hätte ich ihm wohl geantwortet: die chronische Unterfinan-zierung des Krankenhaus- wesens. Doch das hat sich geändert. Inzwischen sind es zunehmend Personal-themen, um die wir unsin-tensiv kümmern müssen. Der Fachkräftemangel, der

überall vorherrscht, ist auch in Kliniken aktuell, und nicht nur im ärztlichen Bereich und Pflegedienst, sondern auch zum Beispiel in der Funktionsdiagnostik, in der EDV usw.

Wie wollen Sie diesem Thema begegnen?

Firnhaber: Es ist schwierig, jetzt schon konkrete Maß-nahmen zu benennen. Es wird darum gehen, einen ganzen Maßnahmenkata-log zu entwerfen. Die Lö-sungen werden vielschich-tig sein. Das Gute ist, dass es bei den Bezirkskliniken schon einige Angebote gibt, die zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen: die

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de keinen ersten Eindruck. Ich bin zu den Bezirkskli-niken gewechselt, weil ich viele Menschen schon kann-te und positive Erfahrungen mit ihnen gemacht habe. Zwischen meinem bishe-rigen Arbeitgeber, dem Kli-nikum Memmingen, gibt es eine unglaublich enge Ver-zahnung zu der Psychiatrie, also dem integrierten Be-zirkskrankenhaus Memmin-gen, und später zu der Neu-rologie der Bezirkskliniken. Da habe ich gemerkt, dass die Bezirkskliniken Schwa-ben etwas Besonderes sind. Einen Wechsel dorthin konnte ich mir deshalb im-mer vorstellen.

Wie klappt die Kommuni-kation mit Ihren Vorstands-kollegen Thomas Düll und Winfried Eberhardinger?

Firnhaber: Das läuft super.Wir treffen uns mindestenseinmal wöchentlich zum Jour fix. Viele Themen wer-den auch mit den Kran-kenhausleitungen direkt

Kinderkrippe „Kids and Com-pany“ in Günzburg, die nun um einen Kindergarten er-weitert wird, das Ferienpro-gramm-Angebot in Augs-burg und einiges andere.

Welche Schwerpunktthe-men wollen Sie angehen?

Firnhaber: Ich bin noch in der Orientierungsphase. Ich hoffe, bis Ende Februar, Anfang März an allen Stand-orten des Unternehmens gewesen zu sein. Grund-sätzlich gilt es, Konzepte zu entwickeln, wie man Mitar-beiterinnen und Mitarbei-ter hält und neue gewinnt. Neue zu gewinnen ist im-mer teurer als bestehende zu binden. Hierzu müssen wir uns verstärkt positionie-ren und den Mehrwert, den die Bezirkskliniken Schwa-ben dabei bieten, in den Fokus stellen.

Welchen ersten Eindruck haben Sie von Ihrem neuen Arbeitgeber gewonnen?

Firnhaber: Es gab im Grun-

Zur PersonWolfram Firnhaber ist 54 Jahre alt verheiratet mit der Intensiv-Krankenschwester Uta Firnhaber (die im Klini-kum Memmingen arbeitet). Das Ehepaar hat drei Söhne im Alter zwischen 22 und 19 Jahren (Niklas, Tobias, Fe-lix). Der gebürtige Göttinger (Niedersachsen) wuchs in Darmstadt (Hessen) auf. Er absolvierte eine Banklehre, schloss diese ab und studierte dann Betriebswirtschaft, unter anderem in Augsburg. Mit dem Abschluss wurde er Diplom-Kaufmann. Sein Weg führte ihn zum Klinikum Memmingen, wo er 20 Jahren als Referats- und Verwal-tungsleiter fungierte. Zum 1. Januar 2019 wechselte er als weiterer Vorstand zu den Bezirkskliniken Schwaben.

besprochen. Um die Kom-munikation optimal zu ge-stalten, werden wir manche Besprechungen zu zweit machen, sofern es Über-schneidungen gibt. Ich kenne Herrn Düll und Herrn Eberhardinger schon seit Jahren. Beide wissen, wie ich grundsätzlich „ticke“ und umgekehrt. Wir haben im Grunde die gleiche Auf-fassung über die Unterneh-mensphilosophie.

Haben Sie Ihre Wahlheimat

Memmingen nun verlassen?

Firnhaber: Als Familie blei-ben wir weiter in Memmin-gen wohnen. Ich habe mir inzwischen ein Zimmer in Augsburg-Kriegshaber ge-nommen. Wenn die Kinder außer Haus sind, werden meine Frau und ich beide Wohnorte gemeinsam op-timal nutzen. Ein Pendeln zwischen den beiden Wohn-orten ist machbar. Zwischen Augsburg und Memmingen – das ist ja keine Strecke.

onszentrum für Cerebral-parese) München.Die Stiftung ICP Mün-chen ist das gemeinsame Dach aller ICP-Spezialein-richtungen für Kinder, Ju-gendliche und Erwachsene mit einer Cerebralparese (ehemals Spastik) oder an-deren Körper- und Mehr-fachbehinderungen. Eine individuelle Förderung soll den Betroffenen eine berufliche und soziale In-tegration ermöglichen, sowie ein Leben und eine Zukunft gemeinsam mit anderen Menschen.

Auf Wunsch von Kurt Ertl lief dessen Bestellung zumLeiter SCP zum 28. Februar 2019 aus. Diesen Wunsch hat er laut Firnhaber bereits Anfang 2018 mitgeteilt. „Wir haben vereinbart, dass in der Zwischen-zeit Herr Roth vom Be-zirkkrankenhaus Günzburg als sein Stellvertreter sei-ne Tätigkeiten übernimmt, unterstützt durch ihn und mich“, so der Vorstand der Bezirkskliniken. Ab 1. Juli werde Kurt Ertl seinen Nachfolger intensiv einar-beiten.

Nachfolge von Personalchef Ertl geklärtDie Bezirkskliniken Schwa-ben haben die Nachfolge des langjährigen Leiters des Service-Centers (SC) Personal, Kurt Ertl (Bild), geklärt: Es ist Alfons Forst-pointner. Vorstand Wolf-ram Firnhaber teilte dazu mit: „Unser Wunschkan-didat hat die Verträge unterschrieben. Er wird zum 1. Juli 2019 seinen Dienst bei uns antreten.“ Forstpointner, geboren 1965, ist aktuell noch Vor-stand für Wirtschaft, Fi-nanzen und Personal bei der Stiftung ICP (Integrati-

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Viele neue Gesichter im Verwaltungsrat

Seit der konstituierenden Sitzung Anfang Dezember steht die Zusammensetzung des neuen Verwaltungsrates der Bezirkskliniken Schwa-ben fest. Die Hälfte der Mitglieder – insgesamt vier – ist neu. Neu ist seit seiner Wahl zum Bezirkstagsprä-sidenten auch der Verwal-tungsratsvorsitzende: Es ist Martin Sailer (CSU; Kreis Augsburg). Vertreten wird er künftig von Dr. Johann Popp (CSU) aus Wertingen, der dem Gremium bereits angehörte. Ebenfalls schon im Verwaltungsrat vertreten waren Stefan Bosse (Kauf-beuren) und Stephanie Denzler (Günzburg; beide CSU) sowie Johann Flesch-hut (Freie Wähler; Seeg). Sie gehören dem Gremium auch in den nächsten fünf Jahren an. Was die weiteren Mitglieder angeht, wird es bunt. Von den Grünen, den

Freien Wählern, der SPD, FDP und AfD ist jeweils ein Bezirksrat vertreten: Al-bert Riedelsheimer (Grüne; Donauwörth), der bereits genannte Johann Flesch-hut (FW), Petra Beer (SPD; Memmingen), Alois Jäger (FDP; Lauingen) und Wolf-gang Reitinger (AfD; Le-gau). Besonderheit: Rie-delsheimer ist Sozialpäda-goge und arbeitet unter anderem im Bezirkskran-kenhaus Donauwörth. Die Zahl der Mitglieder bleibt konstant bei acht. Hinzu kommt der Vorsitzende, der jeweils amtierende Be-zirkstagspräsident. Der Bezirkstag ist das ober-ste Organ der Bezirksver-waltung und vertritt die Bevölkerung des Bezirks Schwaben. Zu diesem ge-hören die Bezirkskliniken Schwaben als hundertpro-zentige Tochter. Der grund-

neben den politischen Ver-tretern die Vorstände der Bezirkskliniken, Tho-mas Düll (Vorsitzender), Winfried Eberhardinger (Stellvertreter) und Wolf-ram Firnhaber (weiterer Vorstand) teil; außerdem Prof. Dr. Gerhard Becker als Sprecher des Medical Boards sowie Harald Keller als Sprecher des Nursing Boards. Vertreten sind auch die Vertreter des Gesamt-personalrates Wolfgang Heinlein (Vorsitzender) und Franz Hörmann (Stellver-treter). Das Protokoll führt Sabine Schuster vom Büro des Vorstands der Bezirks-kliniken. Bei der konstituierenden Sitzung ging es zunächst um das gegenseitige Ken-nenlernen und anschlie-ßend um den Wirtschafts-plan 2019 der Bezirkskli-niken Schwaben.

sätzliche Auftrag des recht-lich eigenständigen Ge-sundheitsunternehmens ist es, die schwabenweite Ver-sorgung der Menschen in den medizinischen Fächern Psychiatrie und Neurologie zu gewährleisten. Alle fünf Jahre wird der Be-zirkstag neu gewählt. Die Wahlen am 14. Oktober 2018 haben die Zusammen-setzung des Schwabenpar-laments stark verändert. Je nach Ergebnis entsenden die einzelnen Fraktionen Vertreter in den Verwal-tungsrat der Bezirkskliniken Schwaben. Dieser ist das wichtigste Kontrollorgan der Gesundheitseinrichtun-gen des Bezirkes. Der Verwaltungsrat trifft sich in der Regel viermal im Jahr – bei besonderer Eilbedürf-tigkeit auch öfter. Die Bera-tungen sind nicht-öffentlich. An den Sitzungen nehmen

Der Verwaltungsrat der Bezirkskliniken Schwaben seit der Neuwahl 2018: (von links) Petra Beer, Stefan Bosse, Wolfgang Reitinger, Albert Riedelsheimer, Alois Jäger, Bezirkstagspräsident Martin Sailer (Vorsitzender), Johann Fleschhut, Dr. Johann Popp, Stephanie Denzler.

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Krankenpflegeschulen präsentieren sich auf der Augsburger Frühjahrsausstellung (afa)Bei der Augsburger Früh-jahrsausstellung (afa) An-fang des Jahres haben sich auch die Berufsfach-schulen für Krankenpflege Günzburg und Kaufbeuren präsentiert. Sie hatten am Messestand des Bezirks Schwaben einen eigenen Stand aufgebaut. Dort standen sie den Besuchern Rede und Antwort, war-teten mit Aktionen auf und zeigten typische Anwen-dungen aus ihrem künfti-gen Arbeitsalltag.Den Auftakt machte die Klasse F 17 der Günzbur-ger Krankenpflegeschule mit ihrer Klassenleitung Carmen Faith am 31. Ja-nuar. Unter dem Motto „Ihre Gesundheit ist un-ser Beruf“ hatten die zahl-reichen Messebesucher die Möglichkeit, ihren Choles-terinwert, Blutzucker und Blutdruck bestimmen zu lassen. Dieses Angebot war ein voller Erfolg und mit einem solchen Andrang an Interessierten hatte kaum jemand gerechnet. Die Schülerinnen und Schü-ler hatten alle Hände voll zu tun und waren mit Begeis-terung bei der Sache. Als angehende Gesundheits- und Krankenpfleger wa-ren sie so richtig in ihrem Element und konnten ge-nau das umsetzen, was ja auch wesentlicher Teil ihres beruflichen Handelns ist: auf Menschen zuzugehen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sie zu motivieren und professionell in Ge-sundheitsfragen zu bera-ten. Zum Abschluss gab es ein dickes Lob von den Ver-

antwortlichen des Bezirks Schwaben für die wertvolle Unterstützung durch die Günzburger Klasse.Am 2. Februar war die Be-rufsfachschule für Kranken-pflege Kaufbeuren an der Reihe. Zwei Lehrer und drei Schülerinnen boten auf der afa eine Messstation für Blutzucker und Blutdruck an. Die Messungen wur-den sehr rege angefragt. Das Kaufbeurer Team war beinahe unaufhörlich mit dem Messen der Werte be-schäftigt. Oft berichteten Besucher über Probleme mit ihrer Gesundheit und freuten sich, dass man ih-nen zuhörte.Der große Hit, so Schul-leiter Markus Ellenrieder, waren jedoch die kosten-losen Handmassagen, die gleichzeitig von drei Inte-ressierten genutzt werden konnten. „Tatsächlich wa-ren wir von 9 Uhr bis 18 Uhr durchgehend gefragt. Sogar Warteschlangen bildeten sich“, berichtet Ellenrieder. Die Besucher konnten unter drei ver-schiedenen Aromaölen auswählen. Die anschlie-ßende Massage genossen sie sehr. Zahlreiche Gäste zeigten sich überrascht, dass diese Massagen Be-standteil der Pflegeausbil-dung sind und auf den Sta-tionen angewandt werden. Sie bestätigten, dass in der schnelllebigen Zeit heute diese Art der Anwendung ein probates Mittel der Ent-schleunigung ist und dabei auch gute und sehr persön-liche Gespräche stattfinden können.

Das „Messe-Team“ der Krankenpflegeschule Günzburg mit ihrer Klassenleitung Carmen Faith. Bild: Sarah Kayahan

Die Berufsfachschule für Krankenpflege Kaufbeuren bot auf der afa eine Messstation für Blutzucker und Blutdruck sowie Handmassagen an.

Die entspannenden Handmassagen mit ätherischen Ölen kamen bei den Besuchern gut an.

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Ausgezeichnete Qualität des Schlaganfallnetzwerkes

Der Neurologie am BKH Günzburg kommt beim Schlaganfallnetz-werk NEVAS eine besondere Bedeutung zu. Hier untersucht ein Arzt eine Patientin mit Ultraschall. Bilder: Saskia Pavek

Als erster großer Verbund mit mehreren Zentren in Deutschland ist das Neu-rovaskuläre Netzwerk Süd-westbayern (NEVAS) als Neurovaskuläres Netzwerk der Deutschen Schlaganfall-gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Neurochi-rurgie und der Deutschen Gesellschaft für Neuroradi-ologie für Schlaganfallpa-tienten zertifiziert worden. Zu NEVAS gehören das Kli-nikum der Ludwig-Maximi-lians-Universität München (LMU), die Neurologische Klinik am Bezirkskranken-haus (BKH) Günzburg und das Klinikum Ingolstadt je-weils als Zentrumskliniken sowie 16 Kooperations-kliniken in Schwaben und den benachbarten Bezirken Oberbayern und Mittelfran-ken. Das sind das BKH Kauf-beuren, das Klinikum Mem-mingen, das Klinikum Kemp-ten, die Klinik Füssen, das Krankenhaus Immenstadt, die Donau-Ries-Kliniken Do-nauwörth, das Stiftungskran-kenhaus Nördlingen, das Klinikum Landsberg, die Be-

rufsgenossenschaftliche Un-fallklinik Murnau, das Kli-nikum Garmisch-Partenkir-chen, das Klinikum Starn-berg, das Klinikum Fürsten-feldbruck, die Ilmtalklinik Pfaffenhofen und die Kliniken St. Elisabeth (Neuburg an der Donau) sowie die Kran-kenhäuser Eichstätt und Weißenburg.„Die nachgewiesene struk-turelle Qualität eröffnet für jeden Patienten die Mög-lichkeit, im Einzelfall optimal behandelt zu werden“, sagt

Prof. Dr. Gerhard F. Hamann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Neuro-logische Rehabilitation des BKH Günzburg. Durch ein Audit wurde der Nachweis erbracht, dass die nach den von den genannten medizi-nischen Fachgesellschaften vorgegebenen Qualitäts-standards erfüllt sind. Das Zertifikat ist bis 6. Januar 2022 gültig.NEVAS ist ein Netzwerk, das sich im Versorgungsbereich Südwestbayern um die Akut-versorgung von Schlagan-fallpatienten kümmert. Da-bei werden auch Regionen eingebunden, die keine eigene neurologische Fach-abteilung vorhalten können. Egal, wo der Notfall eintritt, in den großen Ballungszen-tren oder in ländlichen Re- gionen, die Schlaganfallex-perten von NEVAS können mit Hilfe der Telemedizin alle Patienten so behan-deln, als wären sie vor Ort. Im Versorgungsbereich von NEVAS stehen in den drei Zentrumskliniken München,

Günzburg und Ingolstadt Spezialisten aus allen rele-vanten medizinischen Diszi-plinen rund um die Uhr zur Verfügung. Sie sind jeweils Häuser der neurovaskulären Maximalversorgung.Prof. Hamann ist stolz auf die Auszeichnung, die sei-ne Klinik und die Partnerkli-niken gemeinsam bekom-men haben. „NEVAS ist ein lebendiges Netzwerk. Die Zentrumskliniken und ihre Satelliten arbeiten sehr eng und vertrauensvoll zusam-men“, berichtet er. Dabei kommt der Günzburger Neu-rologie eine besondere Be-deutung zu. Sie versorgt flä-chenmäßig den größten Teil:Ihr Zuständigkeitsgebiet er-streckt sich von Nördlingen bis nach Kempten und Im-menstadt. Jährlich werden etwa 1100 Schlaganfälle im BKH Günzburg behandelt. Eine Besonderheit stellt die hohe Anzahl von mechani-schen Thrombektomien dar,die hier durchgeführt wer-den. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem ein Gefäßverschluss im Ge-hirn, der den Schlaganfall ausgelöst hat, mit Hilfe ei-nes Katheters aufgelöst wird.Diese Methode galt noch vor wenigen Jahren als „Revolution in der Schlag-anfalltherapie“. 160 solcher Eingriffe wurden 2018 in Günzburg durchgeführt – mit zum Teil hervorragenden Ergebnissen für die betrof-fenen Patienten, berichtet der Ärztliche Direktor. Die Neurologische Klinik des BKH umfasst 59 Betten und besitzt eine eigene Intensiv- und Frühreha-Station.

Das gesamte Team der Neurologie freut sich über die Auszeich-nung. Unser Bild zeigt unter anderem den Ärztlichen Direktor der Klinik, Prof. Dr. Gerhard F. Hamann (hintere Reihe, Mitte) sowie Prof. Dr. Bernd Schmitz (Chefarzt Neuroradiologie; rechts neben ihm) und Leitender Oberarzt Dr. Burkhard Alber (links neben Hamann).

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Das BKH Augsburg: wichtiger Partner bei der neuen Universitätsmedizin

Dr. Sabine Doering-Man-teuffel, und die Grün-dungsdekanin der Medi-zinischen Fakultät, Prof. Dr. Martina Kadmon, am 12. Dezember 2018 ei-nen Vertrag unterzeichnet. Dieser regelt die künftige Zusammenarbeit zwischen der Universität und ihrer Medizinischen Fakultät ei-nerseits und dem Gesund-heitsunternehmen des Be-zirkes Schwaben anderer

seits. Die Bezirkskliniken Schwaben und ihr BKH Augsburg werden infol-gedessen bei der neuen Universitätsmedizin in der schwäbischen Bezirks-hauptstadt einen wichtigen Part einnehmen.Der Kooperationsvertrag schreibt fest, dass die Universität an ihrer Medi-zinischen Fakultät einen Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie ein-

Großer Tag für das Be-zirkskrankenhaus (BKH) Augsburg: Sein Träger, die Bezirkskliniken Schwaben, und die Universität Augs-burg, haben eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Leh-re und Krankenversorgung vereinbart. Dazu haben der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken, Thomas Düll, die Präsidentin der Universität Augsburg, Prof.

Universität Augsburg und Bezirkskliniken Schwaben vereinbaren eine enge Zusammen-arbeit in den Bereichen Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Warum der künftige Lehrstuhlinhaber eine große Bedeutung für das psychiatrische Fach-krankenhaus hat.

Bei der Vertragsunterzeichnung im Senatssaal des Präsidiumsgebäudes der Universität Augsburg: (von links) Prof. Dr. Martina Kadmon, Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät, Winfried Eberhardinger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwa-ben, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Dr. Max Schmauß, Ärztlicher Direktor des Bezirkskran-kenhauses Augsburg, Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender Bezirkskliniken Schwaben.

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Wie Thomas Düll bei der Vertragsunterzeichnung im Senatssaal des Präsidi-umsgebäudes der Uni aus-führte, sei die Psychiatrie ein notwendiges Fach für die universitäre Medizin. „Da hat sich eine Zusam-menarbeit mit uns auf-grund der Nachbarschaft zum Klinikum förmlich aufgedrängt“, so der Vor-standsvorsitzende. Man sei in der Vergangenheit mit den Vorbereitungen zur psychiatrischen Uniklinik zuvor nie in die Öffentlich-keit gegangen. Jetzt sei es jedoch an der Zeit, da es ein Ergebnis zu vermelden gebe. Schließlich, so Düll, bringen die Bezirkskliniken mit ihrem BKH nahezu 360 Behandlungsplätze ein. „Damit sind wir die mit Ab-stand größte Einzelklinik in-nerhalb des künftigen Ge-samt-Uniklinik-Komplexes. Und diese Betten sind auch voll belegt“, betonte er.

Der Vorstandsvorsitzende dankte auch Fabian Forster, Referent der Stabsstelle M, die für den Aufbau der Uni-versitätsmedizin und Stra-tegische Entwicklung an der Uni Augsburg zustän-dig ist. „Ich glaube, dass die Verhandlungen jeder-zeit flüssig vorangegangen sind. Jetzt haben wir ein stabiles Konstrukt, das die weitere Zusammenarbeit regelt“, so Düll.Was das BKH Günzburg schon lange hat und ist – in den Fachgebieten Psychi-atrie, Neurochirurgie und Forensische Psychiatrie eine Klinik der Universität (Ulm), wird nun auch das BKH Augsburg: eine Klinik für Psychiatrie, Psychothe-rapie und Psychosomatik der Universität (Augsburg). Düll: „Die Bezirkskliniken Schwaben haben damit na-hezu 900 universitäre Bet-ten – ein beeindruckende Zahl, wie ich finde.“

richtet, dessen Inhaber oder Inhaberin in Perso-nalunion Ärztlicher Direktor bzw. Ärztliche Direktorin des BKH Augsburg sein wird. Sprich, er oder sie wird der Nachfolger von „Mister BKH Augsburg“, Prof. Dr. Max Schmauß, sein. Schmauß ist seit Grün-dung der Klinik im Jahr 1989 dabei. Das gilt auch für Winfried Eberhardinger, dem seinerzeitigen Verwal-tungsleiter des BKH und heutigen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Bezirkskliniken. Beide – Vor-stand und Chefarzt – nah-men ebenfalls an der Ver-tragsunterzeichnung teil. Mit den Bezirkskliniken Schwaben hat die Univer-sität damit neben dem Klinikum Augsburg ei-nen weiteren, mit diesem gleichberechtigten Partner auf Augenhöhe bei der Si-cherung der engen Verbin-dung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Vorstandsvorsitzender Düll formulierte es so: „Wir organisieren die Kranken-versorgung, der Freistaat finanziert Forschung und Lehre.“Forschung und Lehre ha-ben dabei ihren Schwer-punkt in den Fächern Psychiatrie und Psychothe-rapie, Psychosomatische Medizin und Psychothera-pie sowie Kinder- und Ju-gendpsychiatrie und -psy-chotherapie. Die Kooperation mit den Bezirkskliniken erlaubt es dem künftigen Lehrstuhl-inhaber zugleich, als Ärzt-licher Direktor des BKH Augsburg die dortige Krankenversorgung zu ver-antworten. „Ich freue mich sehr, dass wir mit den Be-zirkskliniken Schwaben ei-

nen starken Partner beim Auf- und Ausbau unserer Universitätsmedizin an unserer Seite haben“, be-tonte Präsidentin Sabine Doering-Manteuffel nach der Vertragsunterzeich-nung. „Diese Vertragsun-terzeichnung“, ergänzte Gründungsdekanin Marti-na Kadmon, „ist der Auftakt einer engen Zusammen-arbeit, die es ermöglichen wird, dass auch die psychi-atrische Versorgung in der Region von medizinischer Forschung und Lehre auf universitärem Niveau pro-fitieren wird.“ Thomas Düll sagte: „Wir freuen uns, ein wichtiger Bestandteil der neuen Universitätsmedizin zu werden.“ Der Vorstands-vorsitzende sieht die Be-zirkskliniken Schwaben mit ihrem Bezirkskrankenhaus Augsburg als leistungs-starken und kompetenten Partner in der universitären Versorgung der Bevölke-rung in diesem Fachge-biet.“Zum Ausdruck kommt die enge Verknüpfung zwischen medizinischer Forschung und Lehre ei-nerseits und Kranken-versorgung andererseits insbesondere in der Per-sonalunion von Ärztlichem Direktor bzw. Ärztlicher Di-rektorin des BKH Augsburg und dem Inhaber bzw. der Inhaberin des Lehrstuhls für Psychiatrie und Psychothe-rapie an der Medizinischen Fakultät. Über die Beset-zung dieses Lehrstuhls für Psychiatrie und Psycho-therapie wird in einem ge-meinsamen Berufungsver-fahren von Universität und Bezirkskliniken Schwaben entschieden werden. Die ses wird wohl 2019 zu Ende gebracht werden.

Daten und Fakten zum BKH Augsburg• Betreiber: Bezirkskliniken Schwaben

• Fachrichtungen: Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

• Gegründet: 1989. Seitdem fünf Erweiterungen.

• Größe: 16 Stationen mit 326 vollstationären Betten und 32 tagesklinischen Behandlungsplätzen.

• Ambulanzen: insgesamt fünf. Eine allgemeinpsychi-atrische und eine gerontopsychiatrische Instituts-ambulanz, eine Institutsambulanz für alkohol- und medikamentenabhängige Patienten; zwei Substitu-tionsambulanzen für Drogenabhängige.

• Einzugsgebiet: Großraum Augsburg mit knapp 500.000 Einwohnern.

• Mitarbeiter: 600

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Das neue Patenschaftspro-jekt „Compagnon“ der Kin-dersprechstunde des Be-zirkskrankenhauses (BKH) Augsburg läuft hervorra-gend an. Nach einigen Ver-anstaltungen, bei denen das Projekt unter anderem mit einem Film vorgestellt wur-de, und auf diverse Zei-tungsartikel hin meldeten sich 16 Personen, die in-teressiert sind, eine Pa-tenschaft für ein Kind von psychisch kranken Eltern zu übernehmen – ein großer Erfolg. Nun will Livia Koller, Psychologin am BKH, die In-teressenten zu Gesprächen einladen. Voraussichtlich im März sollen ein Infotreffen und Schulungen stattfinden. Anschließend soll das Vor-haben in die Tat umgesetzt werden. Dann bekommen Mädchen und Buben psy-chisch kranker Eltern jeweils einen Paten, mit dem sie Zeit verbringen können. Der Alltag für Kinder psy-chisch kranker Eltern ist belastend. Die Mädchen und Buben haben bisweilen niemand, der sie morgens weckt und ihnen das Früh-

stück richtet oder mit ihnen am Nachmittag auf den Spielplatz geht. Dazu haben Mama (oder Papa) aufgrund ihrer Krankheit keine Kraft, sind antrieblos oder nicht in der Lage, aus dem Bett aufzustehen. Die Kinder müssen oft die Aufgaben der Eltern übernehmen und emotional für die Erwachse-nen stark sein. „Wir wollen die Kinder von dieser Last etwas befreien und ihnen die Gelegenheit geben, ihrekindlichen Bedürfnisse auszu-leben“, sagt Livia Koller. Die Psychologin hat dafür in Zusammenarbeit mit Ju-gendamt, Gesundheitsamt, Kinderschutzbund und Frère-Roger-Kinderzentrum das Patenschaftsprojekt „Com-pagnon“ gegründet. Bei der Öffentlichkeitsarbeit in-tensiv unterstützt wird sie von Sabine Kühnel vom BKH Augsburg.Ziel von Compagnon ist es, den Kindern in Zeiten, in de-nen es den Eltern nicht gut geht, eine beständige Be-zugsperson zu vermitteln. Das Angebot richtet sich vor allem an Familien oder

Compagnon-Projekt kann starten

Eindrucksvolle Bilder, die in der Kindersprech-stunde entstanden sind.

Alleinerziehende, die kein soziales Netz haben. „Wer kümmert sich denn, wenn es keine Patentante oder Oma in der Nähe gibt“, so Koller. Dazu sollen die Pa-ten etwa zweimal im Monat ein paar Stunden mit den Kindern verbringen, in den Zoo, ins Schwimmbad oder auf den Spielplatz gehen. „Damit die Kinder wieder Kind sein dürfen.“Die Resonanz auf die „Wer-beaktionen“ seit Ende vergangenen Jahres ist groß. Gemeldet hat sich beispielsweise ein Rentner-ehepaar, das erwachsene Kinder hat. „Wir haben ein großes Haus mit schönem Garten und möchten den Kindern gerne Normalität bieten“, begründen die Be-werber ihr Interesse. Auch eine Rettungshundestaffel hat angerufen. Sie bietet den Mädchen und Buben an, bei einem Hundetrai-ning dabei zu sein. Interessierte bewerben sich direkt bei Livia Koller und füllen als erstes einen Fra-gebogen aus. Anschließend findet ein Gespräch statt.

Die Psychologin vermittelt schließlich je ein Kind zu einem passenden Paten. „Wenn sich die Kinder re-gelmäßig mit ihren Paten treffen, bin ich zwar nicht dabei, aber ich begleite den Prozess fortlaufend. Ich bin jederzeit Ansprechpartner für die Paten und die Eltern“, so die BKH-Mitarbeiterin. Alle Beteiligten müssen mit der Situation zufrieden sein. „Die Stimmung zu Hause wird für die Kinder nur noch schwieriger, wenn beispiels-weise die Mutter den Paten als Konkurrenz empfindet.“Wer als Pate an Compa-gnon interessiert ist, sollte vor allem Interesse an Kin-dern und ausreichend Zeit mitbringen. „Und man darf keine Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen haben.“ Wichtig ist Livia Koller außerdem, dass die Paten sich zuverlässig küm-mern und sich regelmäßig Zeit für die Kinder nehmen. „Erst dann kann eine ver-trauensvolle Bindung für die Kinder entstehen.“Kontakt: Wer Fragen zu Compagnon hat oder sich für eine Patenschaft bewer-ben möchte, erreicht Livia Koller unter

Telefon: 0821 4803-4118 oder per

E-Mail: livia.koller@bkh- augsburg.de

Information: Es gibt auch ei-nen kleinen Film zum Projekt auf der Homepage der Be-zirkskliniken Schwaben unter https://www.bkh-augsburg.de/ambulante-angebote/kindersprechstunde.html

Text: Georg Schalk mit Ma-ria Heinrich (Augsburger Allgemeine-Land)

Livia Koller, Psychologin am BKH Augsburg, lei-tet die Kindersprechstunde.

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Bernd Puschner erhält Titel „außerplanmäßiger Professor“

umfasst 74 begutachte-te Artikel in nationalen und internationalen Fach-zeitschr i f ten sowie el f Buch- und mehr als 100 Kongressbeiträge. Aktuell koordiniert er die EU-ge-förderte Multicenterstudie „UPSIDES“ mit acht Part- nern in sechs Ländern in Europa, Afrika und Asien.Viele Menschen auf der Welt mit schweren psy-chischen Erkrankungen wie Depressionen oder Psychosen erhalten keine oder nur unzureichende Behandlung. Besonders eklatant ist diese Versor-gungslücke in Ländern mit geringem bis mittlerem Einkommen, so genannten Entwicklungsländern. Die acht Partner des Verbund-projekts „UPSIDES“ wollen in sechs Ländern, darunter Uganda, Tansania und In-dien, ein Projekt etablieren, das mithilfe von „peer sup-port“ die Betreuung psy-chisch kranker Menschen verbessert. „Peer Support“ ist eine etablierte therapeu-tische Intervention. Hierbei wird den Betroffenen ein(e) geschulte(r) Genesungsbe-gleiter/in („Peer Support Worker“) zur Seite gestellt, die oder der ebenfalls eine psychische Erkrankung er-fahren hat. Das Projekt wird von Günzburg aus koordi-niert und über fünf Jahre mit insgesamt drei Millionen Euro gemeinsam von der Europäischen Union (EU) und der Global Alliance of Chronic Diseases (GACD) gefördert. Projektkoordi-nator ist Prof. Puschner. Die Verleihung des Titels

als apl-Professor sieht der gebürtige Oberbayer als Bestätigung nicht nur sei-ner Leistung, sondern der des gesamten Forschungs-teams. „Herrn Professor Becker (Leitender Ärztlicher Direk-tor des BKH Günzburg; d. Red.) ist es hervorragend gelungen, Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler zusammenzubringen, die mit viel Freude, Engage-ment und Erfolg psychiat-rische Versorgungsfor-schung betreiben“, sagt Puschner. Die Unterstüt-zung der Forschung durch die Bezirkskliniken Schwa-ben als Träger des BKH Günzburg sei spürbar und wichtig. Den Titel „außer-planmäßiger Professor“ verleiht die Universität Ulm aufgrund von Leistungen in Forschung und Lehre, die nach der Habilitation er-bracht worden sind. Dazu gehört eine bestimmte Zahl von Publikationen in Fachzeitschriften und Lehr-veranstaltungen. Diese Leistungen werden dann von zwei externen Fach-kollegen begutachtet. Ent-scheider sind schließlich Studiendekan, Fakultätsrat und Senat.Puschner erhielt 2010 von der medizinischen Fakultät der Uni Ulm die Lehrbe-fugnis für das Fachgebiet Medizinische Psychologie und psychiatrische Versor-gungsforschung. Seit 2012 leitet er die Sektion Pro-zess-Ergebnis-Forschung der Klinik für Psychiatrie II des Uniklinikums Ulm am BKH Günzburg.

Die Universität Ulm hat Bernd Puschner den Titel „außerplanmäßiger Profes-sor“ verliehen. Der 53-Jäh-rige leitet die Sektion Pro-zess-Ergebnis-Forschung an der Klinik für Psychia-trie und Psychotherapie II

des Universitätsklinikums Ulm am Bezirkskranken-haus (BKH) Günzburg. Seine Forschungsinteres-sen sind Prozess-Ergebnis-Forschung und globale psychische Gesundheit. Puschners Publikationsliste

Prof. Dr. Bernd Puschner.

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Wichtiges in Kürze 16 17

Ehemaliges Blutspendegebäude wird zur BKH-Ambulanz

ter Trägerschaft des Frei-staates, sondern unter der derBezirkskliniken Schwaben. Derkünftige Lehrstuhlinhaber/-in für Psychiatrie und Psy-chotherapie an der medi-zinischen Fakultät der Uni Augsburg wird gleichzeitig Ärztlicher Direktor/Ärztliche Direktorin des BKH sein. Das Berufsverfahren hat be-reits begonnen. Schon heute gehört das BKH Augsburg mit seinen fünf spezialisierten Ambulanzen zu den größten derartigen Einrichtungen in Bayern. Mehr als 9000 Menschen pro Jahr werden hier am-bulant versorgt. Hinzu kom-

Fortsetzung Seite 1 Mit dem Bau der G-Statio-nen wuchs BKH zum größten psychiatrischen Versorgungs-zentrum Schwabens an. Im Herbst 2017 war Einwei-hung. Seitdem verfügt die psychiatrische Fachklinik mit ihren 600 Beschäftigten über 326 vollstationäre Betten plus 32 Tagklinikplätze. Diese sind fast immer zu 100 Prozent be-legt.Seit 1. Januar 2019 ist das Be-zirkskrankenhaus Augsburg Klinik für Psychiatrie, Psycho-therapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Es ist also Teil der Universitäts-medizin, wenngleich nicht un-

„Tag der Rückengesundheit“Das Medizinische Versorgungszentrum für Neurologie und Neurochirurgie (MVZ) Günzburg lädt ein zum „1. Tag der Rückengesundheit 2019“. Dazu findet am Frei-tag, 15. März, eine Reihe von Vorträgen statt. Um 14 Uhr informiert Dr. Evangelos Lasos (Neurochirurgie) über „Ohr-Akupunktur bei Rückenschmerzen“. Um 14.30 Uhr referiert Timo Müller (Neurologie, Leiter Schmerzzen-trum) über „Wenn einem der Schmerz auf die Nerven geht“. Um 15 Uhr spricht Dr. Ute Bäzner (Neurochirur-gie) über „Neuromodulation bei chronischen Rücken-schmerzen – Elektroden können helfen“, ehe um 15.30 Uhr ihr Kollege Dr. Jens Engelke (Neurochirurgie) das Thema „Wenn die Wirbelsäule älter wird“ beleuchtet. Mit „Tipps und Tricks aus der Physiotherapie“ (Beginn: 16 Uhr) wird der Tag seinen Abschluss finden. Alle Vorträ-ge findet im Hörsaal (Haus 63a) statt und sind kostenlos.

Kita in Betrieb gegangenAm 1. Februar ist der neue Kindergarten „Kids and Company“ an der Ludwig-Heilmeyer-Straße in Günz-burg in Betrieb gegangen. Die Bezirkskliniken Schwa-ben haben die Kindertagesstätte zur Betreuung von etwa 60 Kindern errichtet. Parallel dazu haben die Be-zirkskliniken als Verpächter und der „Verein zur Förde-rung der Vereinbarung von Familie und Beruf im Land-kreis Günzburg“ als Pächter einen Pachtvertrag für das Kinderhaus unterzeichnet. Die Einrichtung soll am Freitag, 12. April 2019, offiziell eingeweiht werden.

men etwa 4500 Frauen und Männer, die im gleichen Zeitraum im stationären und teilstationären Bereich be-handelt werden.Aktuell sind Baufirmen damit beschäftigt, das Bestandsge-bäude zu entkernen. Düll:„Es hat eine etwa 40-jährige Nutzung auf dem Buckel und ist nun sanierungsbedürftig.“ In gut einem Jahr sollen hier neue Räume für Sprechstun-den, Testungen, Diagnostik, Einzel- und Gruppenthera-pien sowie Büros für die vie-len Ambulanz-Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Eine gute räumliche Ausstat-tung stehe im Vordergrund,

sagt der Vorstandsvorsitzen-de. Außerdem wird im Hausdie neu zu gründende Leit-stelle für den psychiatrischen Krisendienst unter dem Dach der Bezirkskliniken zu finden sein. Die Leitstelle wird Anrufe von Hilfesuchenden aus ganz Bayerisch-Schwa-ben entgegennehmen. Wie Düll abschließend be-tont, wird sich die Parkplatz-situation durch den Umbau verbessern. „Wir werden ei-nen abgetrennten Besucher-parkplatz einrichten, der kos-tenpflichtig ist. So soll ver-hindert werden, dass Fremd- und Dauerparker die Flächen blockieren“, kündigt er an.

Lizenzvertrag ausgeweitetso Düll, der das wechselsei-tige Bekenntnis als Marken-partner unterstreicht. Die Allgäu GmbH ist eine Gesellschaft, die sich die Förderung von Wirtschaft und Tourismus in der Region Allgäu zum Ziel gesetzt hat. Sie ist zudem Inhaberin der Rech-te an dem Markenzeichen „Allgäu“, welches überallin dieser Region zu finden ist und auch darüber hinaus große Bekanntheit genießt. Der blau-weiße Allgäu-Schrift-zug in einem blauen Würfel steht wie keine Marke sonst für die Region Allgäu. Als Markenpartner ist es den Be-zirkskliniken mit ihren All-gäuer Standorten gestattet,den „blauen Würfel“ bei derUnternehmenskommunikation zu verwenden. Zudem kön-nen Werbemittel (Schaumstoff-würfel, Schilder, aufblasbare Torbogen etc.) im Allgäu-GmbH-Design für Veranstal-tungen ausgeliehen werden.

Schon vor der Eröffnung der Günztalklinik Allgäu im Ok-tober 2016 haben die Be-zirkskliniken Schwaben einen Lizenzvertrag abgeschlossen, wodurch die Klinik für Psy-chosomatik und Psychothe-rapie in Obergünzburg Mar-kenpartner im Netzwerk der Allgäu GmbH wurde. Nun wurde dieser Lizenzvertrag mit der Allgäu GmbH auf alle Allgäuer Standorte der Be-zirkskliniken Schwaben aus-geweitet. „Das ist nur kon-sequent, haben wir doch im Allgäu so viele andere Kliniken beheimatet“, sagte Vorstandsvorsitzender Tho-mas Düll. Hier sind die Be-zirkskliniken gemeinsam mit dem Klinikverbund Kemp-ten-Oberallgäu der größte Klinikanbieter, was die Zahl der Betten betrifft. „Wir ha-ben ein starkes regionales Engagement im Allgäu.“ Es sei attraktiv, sich mit der All-gäu-Marke zu identifizieren,

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Forschungspreis für das BKH Günzburg

rigen Entscheidung, ob und wie sie Anderen von ihrer Erkrankung erzählen sollen. Geheimhaltung kann dabei vor Diskriminie-rung schützen, ist aber auf Dauer oft sehr belastend. Um Menschen bei dieser Entscheidung zu unterstüt-zen, wurde das aus den USA stammende Grup-penprogramm „In Würde zu sich stehen“ am BKH Günzburg für Jugendliche mit psychischen Erkran-kungen adaptiert.Unter der Leitung von Pro-fessor Dr. Nicolas Rüsch und in Kooperation mit den genannten Partnern wurde

das Gruppenprogramm in einer randomisiert-kontrol-lierten Studie bei 98 Teil-nehmern bewertet. Die Ju-gendlichen nahmen dabei zusätzlich zu der laufenden kinder- und jugendpsychi-atrischen Behandlung an dem Gruppenprogramm teil. Das Besondere daran war, dass die Gruppen ne-ben Psychologen auch von jungen Erwachsenen gelei-tet wurden, die selbst eine psychische Erkrankung über-wunden hatten. In der Studie konnten signifikant positive Effekte des Gruppenpro-gramms nachgewiesen wer-den: Bei den Teilnehmern sank die Belastung durch Stigma-Stress. Außerdem verbesserten sich ihnen un-ter anderem Lebensquali-tät, depressive Symptome und die Bereitschaft, bei Bedarf Hilfe in Anspruchzu nehmen, signifikant. Das Kooperationsprojekt erhielt den Preis als Aner-kennung für die Durchfüh-rung und Untersuchung eines innovativen Pro-gramms, das Jugendliche bei der Bewältigung ihrer Erkrankung und der oft da-mit einhergehenden Stig-matisierung unterstützt.Das kompakte Gruppen-programm erwies sich als wirksam – nicht nur im Be-reich der Stigma-Bewälti-gung, sondern führte zu Verbesserungen im Wohl-befinden der Teilnehmer und war dabei kostenef-fizient. Hilfe bei der Ent-scheidung zur Offenlegung dürfte also ein viel verspre-chender Ansatz sein, um Jugendliche mit psychi-schen Erkrankungen zu un-terstützen.

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm am Be-zirkskrankenhaus (BKH) Günzburg hat gemeinsam mit Kooperationspartnern in Augsburg, Ulm und Ravensburg den 11. For-schungspreis der Deut-schen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie 2018 erhalten. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 3500 Euro dotiert. Die Auszeichnung wurde im November in Magdeburg verliehen. Der Preis zeich-net eine Veröffentlichung aus, die im br i t ischen „Journal of Child Psycholo-

gy and Psychiatry“ erschien und das Projekt „In Wür-de zu sich stehen“ für Ju-gendliche mit psychischen Erkrankungen beschreibt. Neben dem BKH Günz-burg waren die Kliniken für Kinder- und Jugendpsychi-atrie in Ulm, Augsburg und Ravensburg-Weissenau, eine Praxis in Ulm und in-ternationale Kooperations-partner beteiligt.Viele Menschen mit psy-chischer Erkrankung erle-ben Stigmatisierung und Ausgrenzung. Weil psy-chische Erkrankungen oft nicht sichtbar sind, stehen Betroffene vor der schwie-

Prof. Dr. Nicolas Rüsch, Leiter der Sektion Public Mental Health.

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Riesenthema und immer noch ein Tabu

Nathalie Oexle ist Junior-professorin – als einzige im BKH Günzburg. Warum die 31-Jährige die sozial-psychiatrische Forschung so faszinierend findet und wie sie Betroffene aus ih-rem dunklen Eck holen will.

Frau Oexle, wie wird man Juniorprofessorin?

Dr. Nathalie Oexle: Eine gute Frage. Ich hatte das Glück, dass die Klinik für Psychiatrie und Psychothe-rapie II der Universität Ulm - eine Abteilung des BKH Günzburg – eine Stelle für eine W1-Professur für Sozi-alpsychiatrie ausgeschrie-ben hat. Inhaltlich hat das gut gepasst, da ich schon vor und während meiner Promotion in diesem The-mengebiet geforscht hatte. Ich war zum Zeitpunkt der Ausschreibung beinahe fer-tig mit meiner Dissertation,

konnte diese abschließen und wurde dann von der Uni berufen.

Wie funktioniert so etwas?

Oexle: Voraussetzung ist, dass man promoviert ist und inhaltlich überzeugen kann. Man muss einen Vor-trag halten und wird dann zu einem Gespräch mit ei-ner Berufungskommission eingeladen. Ich landete schließlich auf Platz 2, die Liste der besten Bewerber führte ein Mitbewerber an. Der sagte jedoch ab, so dass der Ruf der Uni dann an mich ging. Diesen habe ich freudig und dankend angenommen.

Ist der nächste Schritt nun eine W2- oder W3-Profes-sur?

Oexle: Das ist Zukunfts-musik. Meine Juniorpro-fessur für Sozialpsychiatrie

Nathalie Oexle ist Juniorprofessorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm, einer Abteilung des BKH Günzburg. Ihr Arbeitsplatz ist in Ulm.

läuft maximal sechs Jahre. Nach drei Jahren gibt es eine Zwischenevaluierung. Das bedeutet, dass meine Arbeit extern begutachtet wird. Hier geht es zum Bei-spiel darum, wie viele Publi-kationen ich bis dahin habe und wie viele Drittmittel ich einwerben konnte. Sollte das alles positiv verlau-fen, behalte ich die Stelle für weitere drei Jahre. Erst nach einer positiven Zwi-schenevaluierung dürfte ich mich auf eine W2- oderW3-Professur bewerben.

Sie haben aber bestimmt schon einen klaren Plan?

Oexle: Ich würde mir wün-schen, in der Forschung zu bleiben. Schon seit Anfang meines Studiums war mir immer klar, dass ich in der Forschung arbeiten möchte.

Was reizt Sie so am weiten Feld der Forschung?

Oexle: Ich bin ein Stückweit ein idealistischer Mensch. Ich habe den Eindruck, dass manche Menschen in unserer Gesellschaft abge-hängt und ausgegrenzt wer-den. Das finde ich nicht fair. Mir geht es dabei vor allem um Menschen, die eine psy-chische Erkrankung haben, Menschen, die Suizidalität erleben oder erlebt haben und auch deren Angehöri-ge. Diese Personengrup-penhaben ein erhöhtes Risiko für Suizid. Und die Stigmatisierung, die sie erle-ben, trägt zu diesem Risiko bei. Mithilfe der Forschung will ich versuchen darauf einzuwirken, dass Missstän-de und Vorurteile abgebaut werden und so einen Bei-trag zur Suizidprävention lei-

sten. Weiterhin finde ich die soziale Dynamik sehr span-nend, also die Frage, warum sich ein Mensch so verhält, wie er sich verhält. Mich reizt es auch, wenn ein Thema so komplex ist, dass es nicht ohne Weiteres verstanden werden kann, also zum Bei-spiel die Frage, wie Suizide verhindert werden können. Da bricht dann meine Neu-gierde durch.

Ist die Forschung bisweilen nicht arg schwammig und unverbindlich?

Oexle: Forschung ist sehr strukturiert, sie hat klare Regeln und Abläufe. Sie wendet Werkzeuge und Strukturen an, um ein be-stimmtes Thema am Ende verständlicher zu machen. Dafür ist die Sozialpsychi-atrie aber nicht gerade ein Musterbeispiel…

Oexle: Die Psychiatrie nimmt innerhalb der Me-dizin eher eine Sonderrolle ein. Innerhalb dieses Feldes ist die sozialpsychiatrische Forschung noch spezieller. Es ist deshalb schwer, an Forschungsgelder zu kom-men. Aber gerade die Suizidalität, die Suizidprä-vention im Allgemeinen und in der Psychiatrie sind wahnsinnig relevant. Ich brenne für diese Themen.

Warum beschäftigt sich ge-rade eine junge Frau wie Sie so intensiv mit Suizidalität?

Oexle: Ich möchte ein paar Zahlen nennen: In Deutsch-land gibt es pro Jahr etwa 10.000 Suizide. Die Dun-kelziffer wird auf etwa 25 Prozent geschätzt. Hinzu kommen etwa 30 Mal so viele Suizidversuche. Pro

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Suizid sind im Schnitt etwa sechs bis zehn Angehörige, Freunde, Arbeitskollegen betroffen, die aufgrund des Verlustes selbst ein er-höhtes Suizidrisiko haben. Man sieht: Es ist einfach ein Riesenthema.

Aber doch eher noch ein Tabu?

Oexle: Ja, leider. Es sind so viele, die irgendwie betrof-fen sind, aber man redet kaum darüber und fühlt sich allein. Jeder kennt das: Sobald die Rede auf einen Suizid oder einen Suizid-versuch kommt, herrscht plötzlich Stille im Raum.

Warum ist das so?

Oexle: Das hat viele Grün-de. Die heutige Stigmati- sierung hat ihren Ursprung wohl in Zeiten, als Men-schen, die sich das Leben genommen hatten, nicht auf dem Friedhof bestattet werden durften. Außerdem mussten sie eine Strafe fürchten, Angehörige wur-den enteignet. Für die Kir-che war und ist Suizid eine Sünde, für weite Teile der Gesellschaft eine kriminelle Tat: Die Message ist, das tut man nicht! Suizidenten wer-den oft als egoistisch und als Versager abgestempelt. Deswegen sprechen Hilfe-suchende nicht über Sui-zidgedanken, viele haben Angst vor einer Zwangsbe-handlung. Auch Personen, die einen Suizidversuch überlebt haben, kämpfen oft mit Stigmatisierung und Diskriminierung. Es entsteht ein Teufelskreis. Betroffene können durchs Raster fal-len. Sie werden dann weder sozial noch professionell im Gesundheitswesen beglei-tet. Und Angehörige, die aus Scham nicht über den

Suizid eines Familienmit-glieds sprechen, fühlen sich in ihrem Trauma und ihrer Trauer von der Gesellschaft alleingelassen. Für viele ist die Geheimhaltung eine große Belastung.

Was kann man dagegen tun?

Oexle: Es sind viele kleine Schritte, die möglich sind und am Ende viel bewir-ken. Meine Kollegen und ich wollen beispielsweise mit einer Studie einen Bei-trag zur Suizidprävention leisten.

Um was geht es dabei?

Oexle: Die Entscheidung für oder gegen Offenle-gung eines früheren Sui-zidversuchs ist nicht ein-fach. Wir möchten mit einem Gruppenprogramm Betroffene bei dieser Ent-scheidung unterstützen. Ziel des Programms ist nicht, dass Betroffene ihre Erfahrungen auf jeden Fall offenlegen, sondern dass sie, je nach Situation, die für sie richtige Entschei-dung treffen können, und das ohne dass Schamge-fühle diese Entscheidung beeinflussen. Wir hoffen so Selbststigmatisierung und depressive Sym-ptome zu reduzieren und das Selbstwertgefühl zu stärken. In einer Vorstu-die in den USA konnten diese positiven Effekteschon gezeigt werden. Wir wollen nun die Wirksamkeit in einem klinischen Setting in Deutschland überprüfen und führen dazu eine Studie am BKH Günzburg durch.

Wird man mit der Zeit nicht selbst ganz niedergeschla-gen, wenn man sich beruf-lich den ganzen Tag mit Sui-

zid, Suizidprävention und Tod beschäftigt?

Oexle: Nein, ganz im Ge-genteil. Wenn ich Vorträge halte, dann bekomme ich oft viele positive Rückmel-dungen von Betroffenen, die mich sehr freuen. Be-troffene sagen mir, dass sie sich gesehen und wertge-schätzt fühlen. Erst kürzlich bei einer Ringvorlesung in Köln war das wieder so. Deshalb lohnt es sich, wei-terzuarbeiten, um Hürden und Vorurteile abzubauen.Was wollen Sie schlussend-lich erreichen?

Oexle: Diejenigen, die Sui-zidalität erleben, Suizidver-suche überlebt haben oder die unter dem Verlust eines Angehörigen durch Suizid leiden, wollen wir aus ihrem dunklen Eck herausholen. Wir wollen ihr Selbstwert-gefühl stärken, sie verste-hen und ihnen vermitteln, dass sie nicht alleine sind. Letztendlich geht es da-rum, Suizide zu verhindern. Hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte. Man kann sie vielleicht nicht immer verstehen, aber in den allermeisten Fällen nachvollziehen.

Im PorträtDr. Nathalie Oex-le ist gebürtige Illertisserin (Kreis Neu-Ulm) und ver-heiratet. Die 31-Jährige ist seit August 2018 Ju-niorprofessorin an der Klinik für

Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg. Die Gesundheits-wissenschaftlerin ist damit die einzige im BKH Günzburg, das Krankenhaus für die Uni Ulm ist, die den Titel einer Jun.-Prof. trägt. Nathalie Oexle ist in ihren jungen Jah-ren schon viel in der Welt herumgekommen: Sie lebte, arbeitete und studierte jeweils sechs Monate in Miami (Florida), Columbia und South Carolina (jeweils USA), eineinhalb Jahre in Schweden, sechs Monate in Chicago (USA) sowie drei Monate in London. Mitte 2015 begann sie ihre Promotion im Bereich Sozialpsychiatrie an der Uni Ulm und war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kli-nik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm am BKH Günzburg. Ihre Arbeitsstelle ist in der Park-straße in Ulm. Dort hat die Sektion Public Mental Health der Uni Ulm und des BKH Günzburg ihren Sitz. Die Sek-tion unter der Leitung von Prof. Dr. med. Nicolas Rüsch ergänzt die Arbeitsschwerpunkte der Klinik um die Be-reiche Stigmatisierungs- und Kognitionsforschung in der psychiatrischen Versorgung. Nathalie Oexle liest gerne, treibt Sport, wandert am liebsten in den Alpen und liebt Katzen, von denen sie zwei besitzt.

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Der Tag der offenen Tür in der „neuen“ Kaufbeurer Forensik ist bei der Bevöl-kerung sehr gut angekom-men. Zahlreiche Interessier-te aus nah und fern nutzten die seltene Gelegenheit, einen Blick hinter die Ku-lissen der größten Einrich-tung des Maßregelvollzugs in Bayerisch-Schwaben zu werfen. Schon am Samstagvormit-tag trafen viele Besuche-rinnen und Besucher auf dem Gelände des Bezirks-krankenhauses (BKH) ein, um die erweiterte Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie zu er-kunden. Diese war im Juli 2018 nach vierjähriger Bau-zeit eingeweiht worden. Sie hat nun 218 Betten, 17 mehr als zuvor.„Die Resonanz der sehr in-teressierten Besucher, mit denen ich Kontakt hatte, war durchwegs positiv“, berichtete Ärztlicher Di-rektor Norbert Ormanns. Der Chefarzt nahm genau-so wie seine Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen der eigenstän-digen Klinik die Gäste in Empfang, führte sie zum Teil durchs Gebäude und beantwortete geduldig alle Fragen. Gezeigt wurden die hel-len, freundlichen Patien-tenzimmer (in der Regel sind es Zweibettzimmer), die Aufenthalts- und The-rapieräume, die offene Er-gotherapie, der weitläufige Innenhof mit angrenzender Schleuse und die Sporthal-le. Ganz viele Besucher wa-ren beeindruckt angesichts der Größe und Ausstattung des Neubautrakts der Fo-

Ein Tag der offenen Tür mit Aha-Erlebnisrensischen Klinik. „Nicht wenige hatten ein Aha-Erlebnis, was wir da alles machen“, so Ormanns. Ins-besondere die schulische Ausbildung, die den Pati-enten hier angeboten wird, und die Arbeiten aus der Ergotherapie stießen auf großes Interesse. Es gab auch vereinzelt Stimmen, die von einer Ausstattung im „Hotel-Charakter“ spra-chen und fragten, ob das denn sein müsse. Die Mit-arbeiter der Klinik antwor-teten, dass hier Menschen untergebracht seien, die aufgrund einer Sucht- oder psychischen Erkrankung zwar mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind – bei denen aber das Kranksein im Vordergrund steht. Des-wegen sei die Forensik eine Klinik zwar mit hohem Si-cherheitsstandard, jedoch ohne Stacheldraht und Git-ter an den Fenstern.Die Vorträge, die während des Tages im späteren Fitnessraum angeboten wurden, waren regelmä-ßig voll besetzt. Norbert Ormanns beleuchtete die Geschichte der Forensik in Kaufbeuren, Oberarzt Dr. C. Laugwitz berichtete über die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus nach Paragraf 63 Strafgesetzbuch. Und Dipl.-Psych. F. Montiel in-formierte über die Unter-bringung in einer Entzie-hungsanstalt nach Paragraf 64 Strafgesetzbuch.Immer was los war auchan der neuen Kletterwand in der Sporthalle. Dort tummelten sich viele Kin-der, die sich – am Seil hän-gend und von den Thera-

peuten gesichert – gerne mal in die Höhe ziehen lie-ßen. In der Sporthalle war ein Catering aufgebaut: Die Besucher konnten sich bei Kaffee und Kuchen, alkoholfreien Getränken sowie kleinen Häppchen stärken und mit anderen Gästen und Mitarbeitern ins Gespräch kommen. So mancher Gast stieg im Treppenhaus bis zum fünften Stockwerk hinauf und wurde dort mit einem schönen Blick in die weite Umgebung belohnt. Auffallend war, dass viele Mitarbeiter der Forensik ihre Familien, Angehöri-gen und Freunde mitge-bracht hatten. Sie wollten zeigen, wo der Papa, die Mama oder der Sohn/die Tochter arbeitet. „Ich bin froh, dass wir nicht vollends überrannt worden sind. So hatten meine Kollegen und ich Zeit, mit den Leuten zu reden und ihnen alles zu erklären und zu zeigen“, sagte der Ärztliche Direk-tor. Kurzfristig wurden Füh-rungen angeboten. Gegen 15 Uhr sol l te Schluss sein. Weil es zu die-ser Zeit immer noch richtig voll war, verlängerte sich der Tag der offenen Tür bis kurz vor 16 Uhr. Bis dahin hatten zahlreiche Interes-sierte ihr Wissen über den Maßregelvollzug erweitert und so manches Vorurteil oder gar ängstliche Ge-danken abgelegt. „Es war ein äußerst gelungener Tag“, zog Ormanns als er-freuliches Fazit.Den Testlauf für den Tag der offenen Tür probte das Personal übrigens am Tag zuvor. Am Freitag lud die

Forensik die Kollegen aus den anderen Stationen und Abteilungen des BKH Kaufbeuren zu einer inter-nen Besichtigung ein. Eine ganze Reihe von Beschäf-tigten am Standort nahm dieses Angebot wahr. Jetzt geht es Zug um Zug darum, die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen zum Laufen zu bringen und die Abläufe innerhalb der Klinik zu üben. Dann kann das gesamte Gebäude (der sogenannte C-Bau) mit Alt- und Neubau in den Echt-betrieb gehen.

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Wenn die Mutter ihr Baby nicht im Arm halten will

Gemeinsam setzen sie sich für eine bessere Zusammenarbeit rund um die Wochenbettdepressio-nen ein: (von links) Professor Dr. Markus Jäger (BKH Kempten), Lisa Birke (BKH Kempten), Renate Reich (Koki Kempten), Luise Steinmetz (Koki Oberallgäu), Sozialpädagogin Kerstin Eichhorn-Weh-nert (Coburg), Carlos Martinez (BKH Kempten).

Ob Babyblues oder Wo-chenbettdepression – da-hinter verbirgt sich: „Wa-rum kann ich mich nicht freuen, wenn ich mein Kind in meinem Arm halte? Wie-so scheint das Baby nicht zu mir zu gehören? Warum fühle ich mich gefangen – und möchte, dass jemand anderes mein Baby be-treut?“ Etwa 100 000 Müt-ter sind bundesweit davon betroffen. – Unter dem Motto „Traurige Tage rund um die Geburt“ hatten das Bezirkskrankenhaus (BKH) Kempten und KoKi (Netz-werk frühe Kindheit Kemp-ten und Oberallgäu) Ärzte, Hebammen, Fachkräfte aus Beratungsstellen und me-dizinische Fachangestell-te in die Mehrzweckhalle des BKH eingeladen. „Wir möchten die Netzwerkar-beit für „postpartale Kri-sen“ – so der medizinische Fachausdruck – und die Kooperation untereinander

weiter verbessern, um den betroffenen Müttern noch besser helfen zu können“, informierte dazu Lisa Birke, Leitung Sozialdienst beim BKH. Wie wichtig das The-ma ist, zeigte das große Interesse: 110 Interessierte kamen.„Die Geburt eines Kindes darf eine Mutter auch mal traurig oder skeptisch ma-chen und manchmal kann eine Mutter auch erkran-ken“, machte Carlos Mar-tinez, Facharzt für Psychi-atrie und Psychotherapie, in seinem Vortrag deutlich, wenngleich die Wochen-bett-psychosen in der Liste der WHO nur am Rande Er-wähnung finden. „Fast die Hälfte aller Frauen entwickelt in der Schwangerschaft mal eine kurze depressive Verstim-mung, bekannt unter Baby-blues.“ Ursächlich hierfür sind oft hormonelle Um-stellungen, Erschöpfung,

Ängstlichkeit. Das vergehe wieder. 10 bis 15 Prozent der Mütter hingegen ent-wickeln in den ersten sechs Monaten nach der Ge-burt eine Depression und wiederum ein Drittel der depressiven Mütter ent-wickelt Zwangsgedanken. Das bedeutet: Von 1000 Müttern entwickeln eine bis zwei eine psychotische Störung.Mütter fühlen sich in so einer Krise oft „muttersee-lenallein“, wissen gar nicht, dass es beratende und medizinische Hilfen gibt, schämen sich, sind von sich selbst enttäuscht, fühlen sich schuldig. Sehen dürfe man nie allein die seelische Befindlichkeit, sondern die Situation der betroffenen Mutter an sich, ihr Umfeld, ihre soziale Lage würden ebenso eine Rolle spielen, so Martinez. Die Bandbreite der Hilfen: Manchmal helfe bereits eine

Entlastung für die Be-wältigung des Haushalts, manchmal brauche es me-dizinische Hilfe oder sogar einen stationären Aufent-halt. Hier wurde seitens des Publikums angefragt, ob nicht eine gemeinsame Unterbringung von Mutter und Kind möglich sei. Dazu Professor Dr. Markus Jäger: „Wir haben eine Abspra-che mit der Kinderklinik im Klinikum, die in Notfällen das Kind mit aufnehmen kann. So können Mutter und Kind untertags zusam-men sein.“ Organisatorisch sei es nicht machbar, dafür Betten frei zu halten. Das liege auch an der Prämisse „ambulant vor stationär“.Die Nutzung von Ressour-cen brachte Sozialpädago-gin Kerstin Eichhorn-Weh-nert, Dozentin an der FH Coburg für Soziale Arbeit, in ihrem Vortrag ins Spiel. Sie appellierte generell an eine positivere Denk-weise. „Wir sind alle nur auf das Negative konditi-oniert. Versuchen Sie eher das Positive zu sehen.“ Sie forderte dazu auf, der an sich selbst zweifelnden Mutter auch ihre Wertig-keit zu verdeutlichen. „Es geht darum, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Lebensfreude wie-derzugewinnen, damit der Alltag wieder gelingt.“ In welchen kleinen Schritten das Gelingen geschehe, sei „verhandelbar“.

Text/Bild: mit freundlicher Genehmigung von Monika Rohlmann

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Seit fünf Jahrzehnten heißt der Spartenleiter Alois Resch

Die drei erstplatzierten Damen beim Nikolausschießen (von links) Monika Richter, Monika Mayer und Uschi Lederle mit Spartenleiter Alois Resch. Bilder: Karl-Heinz Krause

Ein außergewöhnliches Ju-biläum feierte die Betriebs-sportgemeinschaft (BSG) am Bezirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren im Rah-men ihres traditionellen Ni-kolausschießens: 50 Jahre Sparte Schießen in der BSG und zugleich 50 Jahre unter der Leitung von Alois Resch, viele Jahre gemeinsam mit Ludwig Schlichtherle. Begonnen hat die Erfolgs-geschichte in den Jahren 1968 und 1969. Damals fanden die ersten Übungs-schießen bei den Olympia-Schützen in der Füssener Straße statt. Es folgten weitere Schießabende in geselliger Runde. Dann zog man um zu den Alt-schützen in den Keller des Gasthauses Traube. Bei der ersten Stadt-Olympiade in Kaufbeuren 1978 gin-gen elf Schützen der BSG an den Start. In den näch-sten Jahren folgten unter der Leitung von Resch/

Schlichtherle viele weitere Teilnahmen mit sehr gu-ten Ergebnissen. Ein Ver-gleichsschießen mit der Bundesbahn ging 1981 knapp verloren. Im Jahr 1984 nahm die Sparte Schießen an der Buronmei-sterschaft der Stadt Kauf-beuren teil. Erich Resch stiftete den Schützen 1985 eine Schützenkette, die seitdem jedes Jahr von der neuen Schützenkönigin/dem neuen Schützenkönig um einen Taler erweitert wird. Das Nikolausschie-ßen 1988 fand unter der Rekordbeteiligung von 60 Schützen statt. Beim Oster- und Königsschießen 2003 wurden 35 Jahre Schüt-zenabteilung gefeiert. Zum Erstaunen von Alois Resch gab es noch ein neues Ver-einsluftgewehr obendrauf. Auf die Königsscheibe im Jahre 2011 belegten erst-malig drei Damen die er-sten Plätze, das gab es vor-

her laut Schützenmeister noch nicht. Dann mussten die BSG-Schützen noch einmal umziehen, und zwar zu den FSG-Schützen in das Gebäude der Volkshoch-schule. Seit 2015 wird Alois Resch in der sportlichen Leitung von Marianne Mei-chelböck unterstützt. Beim Nikolausschießen2018 überreichte der Vor-sitzende der BSG, Peter Furchner, Alois Resch im Kreise seiner Schützen neben einer kleinen Auf-merksamkeit auch eine Ehrenurkunde für 50 Jahre hervorragende, ehrenamt-liche Tätigkeit als Sparten-leiter Schießen. Gleich-zeitig wurde „Luis“ zum Ehrenschützenmeister er-nannt. Mit je einem Strauß Blumen wurden seine Frau Margret Resch sowie Ma-rianne Meichelböck über-rascht. Furchner betonte, dass dieses Jubiläum nicht nur ein besonderes Ereig-

nis für die Schützen sei, sondern auch für die gan-ze Betriebssportgemein-schaft. Außerdem bedank-te sich der Vorsitzende bei der Regionalleitung und der Wirtschaftsabteilung des BKH Kaufbeuren für die finanzielle Unterstüt-zung zu dieser Jubiläums-veranstaltung.Mit Spannung wurde das Ergebnis des Nikolaus-schießens erwartet: Wieder belegten drei Frauen die ersten Plätze! Monika Ma-yer setzte sich mit einem sagenhaften 19,8 Teiler an die Spitze, gefolgt von Mo-nika Richter mit einem 59,9 Teiler und Uschi Lederle mit einem 116,8 Teiler. Bemerkenswert war auch, dass sich diesmal 45 Schüt-zeninnen und Schützen zu diesem Jubiläum eingefun-den haben. Nach der Sie-gerehrung ließ man diesen geschichtsträchtigen Tag gemütlich ausklingen.

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Die BSG am BKH Kaufbeuren hat ein Doppeljubiläum gefeiert: (von links) Josef Janser, Marianne Meichelböck, Alois und Margret Resch sowie Vorsit-zender Peter Furchner.

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Pinnwand

…dass der Leiter der Tagesklinik für Psychiatrie und Psy-chotherapie Lindau, Dr. Jörg Sautier (Foto), seit Beste-hen des Gemein-depsychiatrischen Verbunds Land-kreis Lindau dem Vorstand des GPV Lindau angehört? Anfang Dezem-ber wurde Sautier

für weitere zwei Jahre in seinem Amt als stellvertre-tender Vorsitzender bestätigt. Klaus Bilgeri, Leiter der Suchtfachambulanz Lindau, ist zum neuen Vorsitzen-den gewählt worden. Er folgt auf Kurt Bährle, dem ehemaligen Chef des „Haus Weizenkorn“, der 2018 verstorben ist. Das Vorstandstrio komplettiert Gabriele Mayr, Leiterin des sozialpsychiatrischen Zentrums in Lindenberg (Westallgäu), das die Diakonie betreibt. Der GPV Lindau ist ein Zusammenschluss von Dienst-leistern aus dem Bereich der Psychiatrischen Versor-gung. Sein Vorstand wird alle zwei Jahre vom Rat der Kooperationspartner gewählt und vertritt den GPV nach außen. Dr. Jörg Sautier gehört dem Vorstand seit 2009 an. Der 63-Jährige will hier weiter für eine gute Vernetzung der Angebote der psychiatrischen Versor-gung und Behandlung im Sinne von Niederschwellig-keit und Gemeindenähe arbeiten. Impressum

Mitarbeiterzeitung „näher dran“Herausgeber: Bezirkskliniken Schwaben, Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg Verantwortlich: Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender Erscheinungsweise: unregelmäßigDruck: WIRmachenDRUCK GmbH, BacknangAuflage: 4000Ansprechpartner: Georg Schalk, Bezirkskliniken Schwaben, Dr.-Mack-Straße 4, 86156 Augsburg, Telefon 0821 4803-2736, Fax 0821 4803-2702, E-Mail: [email protected]/Redaktion: Georg SchalkBilder: Bezirkskliniken SchwabenGestaltung: Margarete Förster (Dipl. Designerin FH), Ursula Nerlinger (Bezirkskliniken)

Bezirkskliniken Schwaben - Kommunalunternehmen (Anstalt des öffentlichen Rechts des Bezirks Schwaben) - Sitz AugsburgVorstand: Thomas Düll, Verwaltungsratsvorsitzender: Bezirks-tagspräsident Martin Sailer, AG Augsburg HRA 16251

Wussten Sie schon? gleichbare Zusammenarbeit gibt es seit vielen Jahren zwischen dem BKH Günzburg und der Universität Ulm.

… dass Beate Seliger-Kunkel vom BKH Augsburg wei-terhin die Gesamtschwerbehindertenvertretung bei den Bezirkskliniken Schwaben wahrnimmt? Bei der Wahl am 3. Dezember 2018 wurde sie in ihrem Amt bestätigt. Zur 1. Stellvertreterin wurde Barbara Posselt (BKH Kaufbeuren) gewählt; zum 2. Stellvertreter Jens Mutschler (BKH Kempten). Bestimmt wurden auch die neuen Gesamtjugend- und Auszubildendenver-tretungen (G-JAV) bei den Bezirkskliniken. Die am 10. Dezember 2018 durch den Wahlvorstand Franz Hör-mann (BKH Günzburg) einberufene konstituierende Sitzung brachte folgendes Ergebnis: Vorsitzende Tere-sa Selimi (Günzburg, Bild), 1. Stellvertretender Vorsit-zender Marc Kober (Kaufbeuren), 2. Stellvertretende Vorsitzende Alisa Nigar (Kaufbeuren) sowie Eva-MariaNier und Mi-chelle Riehle (beide Kaufbeu-ren) als weitere Mitglieder. Die ersten Nachrüc-ker sind Emil Er-ben, Ann-KathrinBode (beide Günz-burg) sowie Ka-tharina Langjahr (Kaufbeuren).

….dass die Nachricht, dass auch das Bezirkskranken-haus (BKH) Augsburg universitär geworden ist, an einen riesigen Presseverteiler gegangen ist? Nach Angaben des Informationsdienstes Wissenschaft (idw) wurde die am 12. Dezember 2018 veröffentlichte Presse-mitteilung „Universitätsmedizin Augsburg: Auch das BKH Augsburg wird universitär“ an 11153 (!) Abon-nenten versandt. Davon sind 2384 als Journalisten beim idw angemeldet. Von den Journalisten sind 229 akkreditiert. Dabei blieb es nicht: Die PM ging auch über den Presseverteiler der Bezirks-kliniken Schwa-ben – das sind weitere gut 25 Adressaten – raus. Entsprechend groß war das Medienecho. Auch kein Wunder: Eine solche Konstellation findet sich bun-desweit äußerst selten. Das BKH Augsburg, das seit 1. Januar 2019 als „Klinik für Psychiatrie, Psychothe-rapie und Psychosomatik der Universität Augsburg“ firmiert, ist nun zwar Uniklinik, bleibt jedoch in der-Trägerschaft der Bezirkskliniken Schwaben. Eine ver-