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Bala Ss109

Oct 15, 2015

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ingeniomeca8800
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  • Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europischenPatents im Europischen Patentblatt kann jedermann nach Magabe der Ausfhrungsordnung beim EuropischenPatentamt gegen dieses Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebhrentrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europisches Patentbereinkommen).

    Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)

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    (11) EP 1 745 260 B1(12) EUROPISCHE PATENTSCHRIFT(45) Verffentlichungstag und Bekanntmachung des

    Hinweises auf die Patenterteilung: 16.09.2009 Patentblatt 2009/38

    (21) Anmeldenummer: 05735953.1

    (22) Anmeldetag: 09.05.2005

    (51) Int Cl.: F42B 12/06 (2006.01) F42B 12/34 (2006.01)F42B 12/74 (2006.01)

    (86) Internationale Anmeldenummer: PCT/CH2005/000257

    (87) Internationale Verffentlichungsnummer: WO 2005/108908 (17.11.2005 Gazette 2005/46)

    (54) BLEIFREIES GESCHOSSLEAD-FREE PROJECTILEPROJECTILE EXEMPT DE PLOMB

    (84) Benannte Vertragsstaaten: AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TRBenannte Erstreckungsstaaten: AL BA HR LV MK YU

    (30) Prioritt: 11.05.2004 US 569876 P

    (43) Verffentlichungstag der Anmeldung: 24.01.2007 Patentblatt 2007/04

    (73) Patentinhaber: RUAG Ammotec3602 Thun (CH)

    (72) Erfinder: SPATZ, Peter

    CH-3604 Thun (CH)

    BAUMGARTNER, HansCH-3600 Thun (CH)

    SCHAER, FritzCH-3700 Spiezwiler (CH)

    (74) Vertreter: Frauenknecht, Alois J. et alPPS Polyvalent Patent Service AG Waldrtistrasse 218954 Geroldswil (CH)

    (56) Entgegenhaltungen: WO-A-01/18483 WO-A-01/20244WO-A-99/10703 DE-A1- 3 840 165DE- A1- 19 710 113 US- A- 5 641 937

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    Beschreibung

    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einbleifreies Kleinkaliber-Mantelgeschoss.[0002] Derartige Munition ist in diverser Ausfhrungbekannt. Sie lsst sich in solche mit Hartkernen ausStahl, in solche mit Hartkernen aus dichtem Sintermate-rial und solche mit einem Zusatz-Medium zum Hartkernwie Blei, Aluminium und/oder Luft einteilen. Gemeinsamist dieser handelsblichen Munition ein meist als Voll-Mantel ausgebildeter Stahlmantel, d.i. ein plattierterStahlmantel oder ein Mantel aus einer Kupfer/Zinklegie-rung (Tombakmantel). Dabei nimmt der Mantel einenoder mehrere Kerne und weitere Medien auf und um-schliesst diese zumindest flssigkeitsdicht.[0003] Aus der EP -A2- 0 106 411 sind eine Kleinkali-bermunition und deren Herstellverfahren bekannt. Dieentsprechend optimierten Geschosse dienen haupt-schlich als Infanteriekampfmunition und weisen bereitsgute aerodynamische Eigenschaften auf. Diese Munitionbesitzt aber nicht die von Scharfschtzen geforderte ho-he ballistische Endenergie, welche zum Durchdringenvon Panzerungen ntig ist. Ebenfalls nachteilig ist dergrosse Anteil an Hartblei (98% Pb + 2% Sn) im Kern,welches sowohl in einer bungsmunition als auch alsKampfmunition in der Umwelt toxisch wirkt und daherheute unerwnscht oder in einzelnen Lndern sogar ver-boten ist.[0004] Ein Mantelgeschoss (WO 99/10703) erhhterDurchschlagsleistung und Zielgenauigkeit weist einenHartkern aus Wolframcarbid und als Zusatzmedium ei-nen Weichkern aus Blei (Pb/Sn 60/40) auf, welche kraft-schlssig und dicht ber eine Messingscheibe im Mantelgehalten sind. Damit wird das Austreten von Schwerme-tallen und/oder Dmpfen beim Abschuss verhindert; einetoxische Wirkung ist aber im Zielraum immer noch vor-handen. Zudem ist die Herstellung eines solchen Ge-schosses aufwendig und fr einen Masseneinsatz (Inf-antriemunition) zu teuer.[0005] Ein weiteres Mantelgeschoss fr Pistolen miteinem Kaliber von 9 mm ist unter der BezeichnungSWISS P SELF 9mm Luger im Handel (RUAG Ammotec,Thun/ Schweiz, ehemals RUAG Munition Thun/Schweiz). Hier besteht das Geschoss aus zwei ineinan-der geschobenen Hlsen, wobei die innere Hlse heck-seitig abgeschlossen und nach oben offen, mit der us-seren Hlse einen grossen Luftraum einschliesst. DiesesGeschoss ist aber nur fr weiche Ziele konzipiert underlaubt dort glatte Durchschsse; es lsst sich bleifreiherstellen.[0006] Aus DE -A1- 107 10 113 (welche die Ausgangs-lage fr den Oberbegriff des Anspruchs 1 bildet) ist eineMantelgeschoss bis Kaliber 15 mm bekannt, welches ei-nen ogiven oder kegelfrmigen vorderen Bereich, ein zy-lindrisches Mittelteil und einen kegelfrmig auslaufendenHeckbereich aufweist. Der duktile metallische Mantelschliesst einen spitzen Hartkern aus gehrtetem Stahloder aus einem Sintermetall ein und ist durch einen

    schuh- oder kcherartigen Trger aus einem duktilenMetall oder aus Kunststoff mehr oder weniger frei gehal-ten. Der Kern berhrt den Mantel lediglich im Bereichseiner winkelfrmigen Schulter linienfrmig. Die Durch-schlagwirkung dieses Geschosses auf gepanzerte Zieleist gut; dessen Zielgenauigkeit ist es aber bedeutend we-niger. Insbesondere bei einem schrgen Aufprall im Zielzersplittert und deformiert das vordere Teil des Ge-schossmantels und drckt dadurch den Hartkern aus sei-ner anfnglich symmetrischen Achslage, was auf Grunddes grsser gewordenen Wirkungsquerschnittes zumin-dest die Durchschlagsleistung reduziert oder sogar zuAbprallern fhrt. Zudem ist die Herstellung des Geschos-ses aufwendig und kann auf Grund der mehr oder weni-ger freien Lagerung des Hartkerns nicht mit hoher Pr-zision erfolgen.[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Klein-kaliber-Geschoss (Kleinkaliber = Kaliber bis 0.5") geeig-net fr harte Ziele, zu schaffen, welches wirtschaftlichherstellbar ist, eine hohe Durchschlagsleistung und Ziel-genauigkeit aufweist und weder beim Abschuss noch imZielraum Schwermetalle freisetzt. Das zu schaffendeGeschoss soll insbesondere im Kern kein Blei enthalten.Der Geschossmantel soll zudem auch an einem hartenZiel nicht zersplittern.[0008] Das Geschoss nach dem Anspruch 1 lsst sichleicht herstellen und bertrgt in einem harten Ziel(Blech) etc. nahezu die gesamte kinetische Energie aufden Hartkern welcher das Ziel durchschlgt. Dabei bleibtdie Masse zu 100% erhalten; am Einschussloch bildetsich aus dem Tombak- Mantel ein pilzartiger Kragen, wel-cher dem Originalgewicht des Mantels entspricht.- Damitist erwiesen, dass keine Schwermetalle und/oder Metall-dmpfe freigesetzt werden.[0009] Gleiches lsst sich zum Erfindungsgegenstandnach Anspruch 2 feststellen. Dieser weist, obwohl keinim Querschnitt vollflchiger Hartkern vorhanden ist, einehohe endballistische Leistung auf; ebenfalls wurde inpraktischen Versuchen keine Zerlegung im Ziel festge-stellt.[0010] In abhngigen Ansprchen sind vorteilhafteWeiterentwicklungen des Erfindungsgegenstands be-schrieben.[0011] Ballistisch besonders gnstig ist ein Geschossmit einer ogivenartigen Aussenform und einem Luftraumgemss Anspruch 3. Es hat sich gezeigt, dass das not-wendige Einpressen des Hartkerns przise und mit re-lativ geringen Krften erfolgen kann. Zudem ermglichtdie Impulsbertragung des Kerns, nach einem kurzenVerschiebeweg, ein Durchschlagen des Mantels mit ge-ringeren Energieverlusten.[0012] Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist sehrvorteilhaft zur zentralen Impulsabgabe vom Mantelkernzum Hartkern.[0013] Das Flugverhalten des Geschosses ist mass-geblich durch die Lage des Massenschwerpunktes, An-spruch 5, gegeben. Der Schwerpunkt lsst sich durchdie konstruktive Ausgestaltung und Dimensionierung

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    des Hartkerns und insbesondere des Hohlraums (Boh-rung) im Mantelkern optimieren.[0014] Legierte Werkzeugsthle sind fr den Hartkerngut geeignet und lassen sich mit konventionellen Mittelnbearbeiten und oberflchenbehandeln. Anspruch 6.[0015] Als sehr wirtschaftlich und gleichzeitig in Bezugauf die Dichte, das Zusammenfgen und die Wrmedeh-nung haben sich identische Materialien fr den usserenMantel und den Mantelkern nach Anspruch 7 erwiesen.[0016] Eine Einschnrung nach Anspruch 8 verbes-sert die Verbindung mit der Patronenhlse und gestattetderen einfache Montage.[0017] Die in Anspruch 9 aufgefhrte Verdickung desMantels in seinem vorderen Bereich verringert Abprallerbei schiefwinkligem Beschuss an harten Zielen und dientebenfalls der Festlegung des Massenschwerpunkts.[0018] Die vorgngig beschriebenen Ausgestaltungendes Geschosses erscheinen fr die in Anspruch 10 ge-nannten Kaliber und Geschosstypen als besonders ge-eignet.[0019] Die aktuelle Forderung nach bleifreien Ge-schossen ist bei der in den Patentansprchen angege-benen Materialwahl gewhrleistet; vgl. Anspruch 11. Eskann auch auf das in konventionellen Geschossen bli-che Fllmaterial aus Schwermetall verzichtet werden, dasich die Schwerpunktlage durch die Dimensionierung dereinzelnen Komponenten und Hohlrume optimal-einstel-len lsst.[0020] Die Erfindung ist nachfolgend an Hand vonZeichnungen und Ausfhrungsbeispielen offenbart.

    Es zeigen:

    [0021]

    Fig. 1 ein erfindungsgemsses Geschoss, einge-baut in eine an sich bekannte Patronenhlse,

    Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch eine bevorzugteAusfhrungsform des Geschosses Fig. 1,

    Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer alternativen L-sung eines bleifreien Geschosses,

    Fig. 4a ein konventionelles Geschoss (nach demStand der Technik) beim Aufschlag im Ziel

    Fig. 4b ein Geschoss nach Fig. 2 beim Aufschlag imZiel,und

    Fig. 4c ein Geschoss nach Fig. 3 beim Aufschlag imZiel.

    [0022] In Figur 1 ist die Spitze eines Geschosses 100mit 1 bezeichnet. In den reduzierten Durchmesser einerperipheren Einschnrung 6 ist eine Brdelung 21 einge-drckt, welche Bestandteil einer an sich bekannten Pa-

    trone 20 ist. In der Patrone 20 befindet sich ein blicherSprengstoff 24, der als Treibladung fr das Geschoss100 wirkt. In einem Boden 22 der Patrone 20 ist ein Per-kussionsznder 23 (SINTOX, Handelsmarke der FirmaRUAG Ammotec GmbH, Frth, DE) eingesetzt.[0023] Das bevorzugte rotationssymmetrische Ge-schoss 100 ist in Fig. 2 in einer vergrsserten Schnitt-darstellung ersichtlich:

    Die eigentliche Spitze 1 ist fiktiv; tatschlich handeltes sich um eine Spitze in Form einer Kugelkalotte 2.Im Innern des Geschosses 100 befindet sich ein klei-ner Luftraum 3, der auf Grund unterschiedlicher Ra-dien zwischen einem Hartkern 4 und einem usse-ren Mantel 5 gebildet ist. An den Hartkern 4 schliesstformschlssig ein Mantelkern 8 an, welcher einenzentralen sacklochfrmigen Hohlraum 10 aufweist.In dessen oberen Teil befindet sich der Massen-schwerpunkt 7 des Geschosses. Darber liegt eineussere, umlaufende Ringnut 6, die hier als Durch-messer charakterisiert eingezeichnet ist; vgl. Fig. 1.

    [0024] Heckseitig ist das Ende des Mantels 5 konischverjngt und endet in einer Abstufung von einem Winkel von 30, welche Abstufung in eine endseitige Brde-lung 9 bergeht und die beiden Kerne 4 und 8 kraftschls-sig zusammenhlt.[0025] Der mit K bezeichnete Durchmesser des Ge-schosses 100, das Kaliber, betrgt im vorliegenden Fall5.56 mm und ist vom Typ SS 109. Der Durchmesser 6der Einschnrung betrgt 5.45 mm. Der Hartkern 4 wiegt4 g und ist aus gehrtetem Werkzeugstahl (Werkstoffnach DIN 1.5511) und wurde nach dem Einsatzhrten(Eindringtiefe = 0.3 - 0.5 mm) phosphatiert. Die Oberfl-chenhrte betrgt 570 HV1.[0026] In diesem Ausfhrungsbeipiel hat der Hartkern4 eine untere kegelfrmige Spitze von 90, welche in ei-ner entsprechenden Versenkung (Ansenkung) im obe-ren Teil des Mantelkerns 8 formschlssig anliegt. DieseKonfiguration ist beliebig variierbar; vorteilhaft ist abereine analoge Form von zentraler Zentrierwirkung, wasdas Einschieben oder Einpressen der Kerne erleichtertund die Rotationssymmetrie des Geschosses gewhr-leistet.[0027] Ebenfalls bewhrt hat sich eine Hartkern 4 ausTombak; dieser bewirkt erstaunlicherweise eine analogeendballistische Leistung.[0028] Die Geschosse lassen sich mit blichen Fabri-kationseinrichtungen kostengnstig und weitgehenddurch Tiefziehen und Pressen herstellen.[0029] Ebenfalls lsst sich der Hartkern auch aus an-deren Materialien fertigen, beispielsweise aus Sinterma-terialien wie Wolframcarbid. Auch sind andere Ge-schossmntel denkbar, die eine hnliche Duktilitt wieTombak aufweisen. Der Mantelkern kann ebenfalls ausanderen Materialien bestehen, welche eine analoge oderhhere Dichte besitzen. Bei allen Legierungen ist aberauf eine Schwermetallausscheidung beim Abschuss und

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    im Ziel zu achten.[0030] In Fig. 3 ist eine Variante des vorstehend be-schriebenen Geschosses dargestellt, dabei sind gleicheFunktionsteile mit gleichen Bezugsziffern versehen.[0031] Im Gegensatz zum Gegenstand nach Fig. 2wurde hier auf den Hartkern verzichtet. Ein einziger Man-telkern 8 fllt ebenfalls den Raum des Hartkerns 4, Fig.2, aus. Der zugehrige Hohlraum 10 ist gegenber demHohlraum 10 verkrzt und weist einen kleineren Durch-messer auf. Dadurch wurde die Masse des gesamtenGeschosses 100 erhht, so dass annhernd die gleicheendballistische Leistung und Wirkung im Ziel erreichtwird.[0032] Frontseitig ist der Hohlraum 10 verjngt undzumindest beinahe geschlossen, so dass sich zusam-men mit der Frontpartie des usseren Mantels 5 beimAufprall im Ziel eine kompakte Spitze ergibt.[0033] Messergebnisse, theoretische berlegungenund Vergleiche zu anderen Geschossen (Stand derTechnik) zeigen bei beiden Varianten erstaunlich guteErgebnisse:

    Der Hohlraum 10 bzw. 10 lsst im Geschosslauf(Gewehr) eine Querkontraktion zu, welcher gegen-ber massiven Geschossen zu einer Verringerungdes Verschleisses (Abriebs), insbesondere in denZgen fhrt. Gleichzeitig ist die Abschussgeschwin-digkeit v0 der Geschosse 100 bzw. 100 an der Mn-dung hher als bei Geschossen ohne Hohlraum 10bzw. 10.

    [0034] Der geringe Widerstandsbeiwert cw eines erfin-dungsgemssen 5.56 mm Geschosses (SS109-Typ)fhrte nach 570 m Flugdistanz (NATO- Ziel) zu einer Auf-treffgeschwindigkeit von noch 470 m/s; die verwendeteStahlplatte Stanag 4172 von 3.5 mm Dicke HRB 55-70(400 N/mm2) und wurde glatt durchschossen.[0035] Die przise Drallstabilisierung wirkt sich auf dieStabilitt und Reproduzierbarkeit der Flugbahn, auch beiSeitenwind positiv aus. Die kinetische Energie ist als Fol-ge der Materialwahl und der hohen Abschussgeschwin-digkeit hher als bei vergleichbaren Geschossen, wieVersuche ebenfalls zeigten. Die Przision einer blichenWaffe lsst sich mit dem Erfindungsgegenstand steigern.So lagen beispielsweise alle abgefeuerten Schsse (Se-rienfeuer) auf einer Zieldistanz von 25 m in einem Di-spersionskreis von < 50 mm Durchmesser. Auf 300 mSchussdistanz konnte eine Standartabweichung sA < 35mm festgestellt werden. In der Praxis bedeutet dies, dassvon 20 abgefeuerten Schssen deren 18 in einer Kreis-flche von 110 mm Durchmesser liegen; nur zwei Ge-schosse trafen ca. 80 mm zum Zentrum (Zielpunkt) ver-setzt.[0036] Ebenfalls sind, wie Versuche im Beschuss vonSeife zeigten, die Anforderungen des CICR (Comit In-ternational de la Croix-Rouge) in Bezug auf die Wund-ballistik vollumfnglich erfllt, dies im Gegensatz zu zahl-reichen anderen Geschossen nach dem Stand der Tech-

    nik.[0037] Fig. 4a zeigt ein konventionelles Hartkernge-schoss 200 (Prior Art) vor und beim Aufprall im Ziel Z(Stahl). Der Stahlmantel 50 zerspringt am Ziel Z, ein ausWolfram oder Stahl bestehender Hartkern 40 durchdringtdas Ziel Z, whrend auf Grund der hohen kinetischenEnergie der nachfolgende Bleikern 30 beim Aufprall sichteilweise verflssigt und teilweise sogar sublimierver-dampft. Dies lsst sich durch eine Dampfwolke 30 er-kennen, die auch nach deren Kondensation am Ziel Blei-spuren hinterlsst.[0038] Es findet im Geschoss 200 eine Kombinationvon elastischem und plastischem Stoss mit hoher Ver-formarbeit (Materialzerlegung nach allen Seiten) statt.Das am Ziel Z zersplitterte und noch feststellbare Mate-rial des Geschosses 200 entspricht nicht mehr seinemAusgangsgewicht an der Laufmndung.[0039] Demgegenber lsst sich an einem Geschoss100, Fig. 4b, die identische Masse auch am Ziel Z fest-stellen. Dabei durchdringt der Hartkern 4 (Stahl oderTombak) das Ziel Z ebenfalls. Der ussere Mantel 5 ver-formt sich am Ziel Z pilzfrmig zu einem deformiertenMantel 5 und bertrgt nahezu 100% der kinetischenEnergie ber seinen, ebenfalls duktilen Mantelkern 8 aufden Hartkern 4; es findet keine Materialzerlegung, wederam Mantel 5 noch am Mantelkern 8 statt. Die Impulsrich-tung bleibt erhalten.[0040] hnliches zeigt Fig. 4c: Das gegenber Fig. 4bmodifizierte Geschoss 100 wird am Ziel Z gestaucht unddringt mit einer nun abgeplatteten Spitze 1 ein. Die Im-pulsrichtung bleibt ebenfalls erhalten, der Mantelkern 8verschiebt sich beim Aufprall in den Luftraum 3, verdich-tet und staucht sich, was hier mit 8" bezeichnet ist.

    Bezeichnungsliste

    [0041]

    1 Spitze (fiktive)1 abgeplattete, gestauchte Spitze2 Kugelkalotte3 Luftraum (Hohlraum)4 Hartkern (Stahl gehrtet; Tombak)5 usserer Mantel (Tombak)5 deformierter Mantel 56 Einschnrung / Durchmesser7 Massenschwerpunkt8 Mantelkern8 Mantelkern8" gestauchter Mantelkern 89 Brdelung an 510 Hohlraum in 810 Hohlraum in 8

    20 Patronenhlse21 Brdelung an 2022 Boden von 2023 Perkussionsznder

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    24 Sprengstoff / Treibladung

    30 Bleikern30 Dampfwolke aus Pb40 Hartkern (Wolfram; Stahl)40 Bleidmpfe (sublimiertes Pb)50 Stahlmantel100, 100 Geschosse200 konventionelle Hartkernmunition (Ge-

    schoss)

    K KaliberZ Ziel (Stahlplatte)

    Winkel (Basiswinkel)

    Patentansprche

    1. Kleinkaliber-Geschoss (100) mit einem ogiven oderkegelfrmigen vorderen Bereich, einem zylindri-schen Mittelteil und einem kegelfrmig auslaufen-den Heckbereich, bestehend aus

    - einem usseren Mantel (5) aus einer Kupfer/Zinklegierung, wobei der Mantel (5) einen an-nhernd zylinderartigen Hohlraum einschliesst,- einem in den Hohlraum des Mantels (5), zuSpitze (1,1) des Geschosses hin eingeschobe-nen Hartkern (4) aus Stahl oder einem Sinter-material,- einem an den Hartkern (4) formschlssig an-schliessenden Mantelkern (8) aus einer Kupfer/Zinklegierung, mit zylinderfrmigem, frontseitigoffenem Hohlraum (10), welcher sich im Zen-trum befindet,

    dadurch gekennzeichnet,

    - dass der Hartkern eine heckseitige kegelfr-mige Spitze aufweist und am Mantelkern form-schlssig anschliesst, und die offene Seite desHohlraums (10) des Mantelkerns verschliesst,- dass der Mantelkern (8) peripher zumindestvom Heckbereich des Mantels (5) kraftschlssiggehalten ist und der Mantelkern (8) den Mantelauf seiner ganzen Lnge kontaktiert.

    2. Kleinkaliber-Geschoss (100) mit einem ogiven oderkegelfrmigen vorderen Bereich, einem zylindri-schen Mittelteil und einem kegelfrmig auslaufen-den Heckbereich, bestehend aus

    - einem usseren Mantel (5) aus einer Kupfer/Zinklegierung, wobei der Mantel (5) einen an-nhernd zylinderartigen Hohlraum einschliesst,- der Hohlraum des Mantels (5) einzig einenMantelkern (8) mit einem Hohlraum (10) ent-

    hlt,- der Mantelkern (8) peripher vom Mantel (5)auf seiner ganzen Lnge kontaktiert und kraft-schlssig gehalten ist,

    dadurch gekennzeichnet, dass

    - der Hohlraum (10) eine sich frontseitig verjn-gende ffnung aufweist, deren innere Randbe-reiche sich zumindest partiell berhren.

    3. Kleinkaliber-Geschoss nach Anspruch 1, mit einemogivenartigen vorderen Bereich, dessen Spitze we-nigstens annhernd in Form einer Kugelkalotte aus-gebildet ist, wobei

    - der zylinderartige Hohlraum im vorderen In-nenbereich in Form einer Kugelkalotte begrenztist,- der Hartkern (4) an seiner Spitze ebenfalls dieForm einer Kugelkalotte aufweist,- der Radius der Kugelkalotte des Hohlraumsgrsser ist als der Radius der Spitze des Hart-kerns, so dass im Hohlraum des Mantels, in des-sen Spitze ein Luftraum (3) verbleibt.

    4. Kleinkaliber-Geschoss nach Anspruch 3,wobei

    - der Heckbereich des Hartkerns (4) kegelfrmigausgebildet ist und- die Kegelspitze in den Hohlraum (10) des Man-telkerns (8) ragt.

    5. Kleinkaliber-Geschoss nach einem der Ansprche1 bis 4, wobei

    - der Massenschwerpunkt (7) des Geschossessich in der Lngsachse und im Bereich des Hohl-raums (10) des Mantelkerns (8) befindet.

    6. Kleinkaliber-Geschoss nach Anspruch 1 oder 3,wobei

    - der Hartkern (4) aus einem legierten Werk-zeugstahl oder Sintermaterial hoher Dichte, wieWolframcarbid besteht.

    7. Kleinkaliber-Geschoss nach Anspruch 1 oder 2,wobei

    - der ussere Mantel (5) und der Mantelkern (8)aus der identischen Kupfer/Zinklegierung be-stehen.

    8. Kleinkaliber-Geschoss nach Anspruch 1, 2 oder An-spruch 5,

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    wobei

    - der ussere Mantel (5) eine umlaufende, peri-phere Einschnrung aufweist, auf welche dasvordere Ende (21) einer Patronenhlse (20) ein-gebrdelt ist.

    9. Kleinkaliber-Geschoss nach Anspruch 3,wobei

    - der Mantel (5) in seinem vorderen Bereich, ge-genber seinem zylindrischen und seinemHeckbereich eine Materialverdickung aufweist,die mindestens den Faktor 2 betrgt.

    10. Kleinkaliber-Geschoss nach wenigstens einem dervorangehenden Ansprche,wobei

    - dieses ein Kaliber von 5.56 mm (0.223" oder0.224") aufweist.

    11. Kleinkaliber-Geschoss nach wenigstens einem dervorangehenden Ansprche,wobei

    - dieses bleifrei ist.

    Claims

    1. Small- bore projectile (100) with an ogival or conicalfront region, a cylindrical central part and a conicallyextending tail region, consisting of

    - an outer jacket (5) made of a copper/ zinc alloy,the jacket (5) enclosing a nearly cylindrical hol-low space,- a hard core (4) made of steel or a sinteredmaterial inserted into the hollow space of thejacket (5) towards the tip (1,1),- a jacket core (8) made of a copper/ zinc alloyattached with form fit to the hard core (4), witha cylindrical hollow space (10) open on the frontface,

    characterized in that

    - the open face of the hollow space (10) com-prising a conical front face form fitting againstthe hard core (4) and sealing said hard core atthe front face and- the jacket core (8) being in contact on the pe-riphery over its entire length and at least at thetail region of the jacket (5) is held by frictionalconnection.

    2. Small- bore projectile (100) with an ogival or conical

    front region, a cylindrical central part and a conicallyextending tail region, consisting of

    - an outer jacket (5) made of a copper/ zinc alloy,the jacket (5) enclosing a nearly cylindrical hol-low space,- the hollow space of the jacket (5) solely con-taining a jacket core (8) with a hollow space(10),- the jacket core (8) being in contact on the pe-riphery over its entire length by the jacket (5)and held with an interference fit,

    characterized in that

    - the hollow space (10) comprising an aperturetapering on the front face, the inner edge regionsthereof being at least partially in contact with oneanother.

    3. Small- bore projectile according to Claim 1, with anogive- like front region, the tip thereof being config-ured at least approximately in the shape of a spher-ical cup,

    - the cylindrical hollow space in the front innerregion being defined in the shape of a sphericalcup,- the hard core (4) at its tip also having the shapeof a spherical cup,- the radius of the spherical cup of the hollowspace being larger than the radius of the tip ofthe hard core, so that in the hollow space of thejacket, in the tip thereof, an air space (3) re-mains.

    4. Small- bore projectile according to Claim 3,

    - the tail region of the hard core (4) being of con-ical configuration and- the conical tip protruding into the hollow space(10) of the jacket core (8).

    5. Small- bore projectile according to one of Claims 1to 4,

    - the centre of gravity (7) of the projectile beinglocated in the longitudinal axis and in the regionof the hollow space (10) of the jacket core (8).

    6. Small- bore projectile according to Claim 1 or 3,

    - the hard core (4) consisting of an alloyed toolsteel or sintered material of high density, suchas tungsten carbide.

    7. Small- bore projectile according to Claim 1 or 2,

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    - the outer jacket (5) and the jacket core (8) con-sisting of the identical copper/zinc alloy.

    8. Small- bore projectile according to Claim 1, 2 or Claim5,

    - the outer jacket (5) comprising a circumferen-tial, peripheral constriction, on which the frontend (21) of a cartridge sleeve (20) is flanged.

    9. Small- bore projectile according to Claim 3,

    - the material of the jacket (5) in its front region,relative to its cylindrical region and its tail regionhaving a thickening which is at least a factor of 2.

    10. Small- bore projectile according to at least one of thepreceding claims,

    - said projectile having a bore of 5.56 mm(0.223" or 0.224").

    11. Small- bore projectile according to at least one of thepreceding claims,

    - said projectile being lead- free.

    Revendications

    1. Projectile de petit calibre (100) avec une zone avantogivale ou conique, une partie centrale cylindriqueet une zone arrire se terminant en forme de cne,comprenant

    - une chemise extrieure (5) en un alliage cuivre/zinc, la chemise (5) renfermant un space creuxralise au moins approximativement en formecylindrique,- un noyau dur (4) en acier ou un matriau frittinsr vers la pointe de lespace creux (3),- un noyau de chemise (8) en un alliage ciuvre/zinc faisant suite avec correspondance de formeau noyau dur (4),

    dans lequel

    - lspace creux (10) du noyau de chemise (8)se trouve dans le centre et est ouvert sur un ct,- le ct ouvert de lespace creux (10) est encontact avec le noyau dur (4) et ferme celui- ci,- la zone arrire du noyau de chemise (8) est aumoins de manire pripherique maintenue avecadhrence par la zone arrire de la chemise ex-trieure (5).

    2. Projectile de petit calibre (100) avec une zone avantogivale ou conique, une partie centrale cylindrique

    et une zone arrire se terminant en forme de cne,comprenant

    - une chemise extrieure (5) en un alliage cuivre/zinc, la chemise (5) renfermant un espace creux,ralise au moins approximativement en formecylindrique,- lespace creux de la chemise (5) contenant unseul noyau de chemise (8) avec un espacecreux (10) et un espace dair (3),

    dans lequel

    - lespace creux (10) prsente une ouverture sertrcissant du ct frontal, dont les zones debord intrieures se touchent au moins partielle-ment,- la zone arrire du noyau de chemise (8) estau moins de manire pripherique maintenueavec adhrence par la zone arrire de la che-mise extrieure (5).

    3. Projectile de petit calibre selon la revendication 1,avec une zone avant ogivale dont la pointe est ra-lise au moins approximativement en forme de ca-lotte sphrique, dans lequel

    - lespace creux cylindrique dans la zone int-rieure avant est dlimit en forme dune calottesphrique,- le noyau dur (4) prsente sa pointe galementla forme dune calotte sphrique,- le rayon de la calotte sphrique de lespacecreux est plus grand que le rayon de la pointedu noyau dur, de telle sorte quun espace dair(3) est conserv dans lespace creux de la che-mise, la pointe de celle-ci.

    4. Projectile de petit calibre selon la revendication 3,dans lequel

    - la zone arrire du noyau dur (4) est ralis enforme de cne et- la pointe conique pntre dans lespace creux(10) du noyau de chemise (8).

    5. Projectile de petit calibre selon lune quelconque desrevendications 1 4,dans lequel

    - le centre de gravit de la masse (7) du projectilese trouve dans laxe longitudinal et dans la zonelespace creux (8) du noyau de chemise (8)

    6. Projectile de petit calibre selon la revendication 1 ou3,dans lequel

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  • EP 1 745 260 B1

    8

    5

    10

    15

    20

    25

    30

    35

    40

    45

    50

    55

    - le noyau dur (4) est en un acier outils alli ouune matire fritte de haute densit, telle que lecarbure de tungstne.

    7. Projectile de petit calibre selon la revendication 1 au2,dans lequel

    - la chemise extrieure (5) et le noyau de che-mise (8) sont en un alliage identique cuivre/zinc.

    8. Projectile de petit calibre selon la revendication 1, 2ou la revendication 5,dans lequel

    - la chemise extrieure (5) prsente un resser-rement circulaire priphrique, sur lequel lex-trmit avant (21) dune douille de cartouche(20) est rabattue.

    9. Projectile de Petit calibre seion la revendication 3,dans lequel

    - la chemise (5) prsente dans sa zone avantun paississement de matire, par rapport sapartie cylindrigue et sa zone arrire, qui atteintau moins le facteur 2.

    10. Projectile de petit calibre selon au moins lune quel-conque des revendications prcdentes, dann le-quel

    - celui-ci prsente un calibre de 5.56 mm(0.223" ou 0.224").

    11. Projectile de petit calibre selon au moins lune quel-conque des revendications prcdentes,dans lequel

    - celui- ci est sans plomb.

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  • EP 1 745 260 B1

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  • EP 1 745 260 B1

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  • EP 1 745 260 B1

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  • EP 1 745 260 B1

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    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFHRTE DOKUMENTE

    Diese Liste der vom Anmelder aufgefhrten Dokumente wurde ausschlielich zur Information des Lesers aufgenommenund ist nicht Bestandteil des europischen Patentdokumentes. Sie wurde mit grter Sorgfalt zusammengestellt; dasEPA bernimmt jedoch keinerlei Haftung fr etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgefhrte Patentdokumente

    EP 0106411 A2 [0003] WO 9910703 A [0004]

    DE 10710113 A1 [0006]

    BibliographieBeschreibungAnsprcheZeichnungen