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ANTRIEB GESCHÄFTSBERICHT 2017
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ANTRIEB - TWS€¦ · TWS, sorgt für einen reibungslosen Einsatz des nachhaltigen TWSFuhrparks. Dank der TWS klima fr eund lich unterwegs Sascha Krebs, Montageleiter Strom der TWS,

May 02, 2020

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ANTRIEBGESCHÄFTSBERICHT 2017

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ENERGIEPARTNER MIT GRÜNEM HERZ

Energie, Trinkwasser und Infrastrukturleistungen – in diesen Feldern ist die TWS Partner der Region. Sicherheit, Verlässlichkeit und faire Preise werden groß geschrieben in der Zusammenarbeit mit Unternehmen, Kommunen und privaten Haushalten. Entstanden aus dem Zusammenschluss der Stadtwerke Ravensburg und Weingarten unter Beteiligung der EnBW hat sich das Unternehmen auch als bundesweit tätiger Energiedienstleister positioniert. Anteilseigner an der TWS sind auch fast 1.000 Bürger.

Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung und Demokratisierung sind Entwicklungen in der Energiewirtschaft, die von der TWS konsequent mit voran­getrieben werden. Das Unternehmen stellt sich zunehmend breiter und damit zukunftsfähig auf. So investiert die TWS selbst in regenerative Energien und bietet seinen Kunden ausschließlich Ökostrom an. Neue Produkte und Geschäfts­felder im Sinne des Klima­ und Umweltschutzes werden konsequent entwickelt und mit wachsendem Erfolg weiter an neuen Ideen gearbeitet.

Mit rund 2.400 Kilometern Versorgungsnetzen in der Region sorgt die TWS Netz für die zuverlässige Versorgung der Region mit Gas, Strom, Trinkwasser und Wärme; maßgeschneiderte Dienstleistungen in diesen Bereichen ergänzen zunehmend das Angebot. Über die Unternehmensbeteiligung TeleData wächst das Portfolio zudem im Bereich der schnellen Kommunikationsnetze.

Das Thema nachhaltige Mobilität spielt eine bedeutende Rolle im Unternehmen. Während der gesamte Fuhrpark klimafreundlich, fast ausschließlich erdgas­ und elektrobetrieben unterwegs ist, engagiert sich die TWS auch im Themenfeld E­Mobilität maßgeblich. Sie macht es sich kontinuierlich zur Aufgabe, den Menschen im Alltag eine klimafreundliche Mobilität anzubieten.

www.tws.de

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DIE ZAHLEN 2017 AUF EINEN BLICK

ZUR BILANZ* 2017 2016

Bilanzsumme 162.634 152.567

Anlagevermögen 117.463 117.086

Investitionen 12.718 16.422

Eigenkapital 68.220 59.830

ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG*

Umsatzerlöse 144.381 134.439

Materialaufwand 114.519 106.551

Personalaufwand 11.416 10.302

Abschreibungen 7.669 6.810

Konzessionsabgaben 3.659 3.453

Jahresüberschuss der TWS KG 3.353 3.447

ZUM PERSONAL

Mitarbeitende 166 160

davon Auszubildende 12 13

* Angaben in T€

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DAS PROJEKT „ANTRIEB“

Der Titel des Geschäftsberichts 2017 der Technischen Werke Schussental (TWS) lautet „Antrieb“. „Antrieb“ deshalb, weil das Thema nachhaltige Mobilität eine bedeutende Rolle bei der TWS spielt. Das Unternehmen macht es sich konti-nuierlich zur Aufgabe, mit umweltfreundlichen Antrieben in Fahrzeugen für eine positive CO2-Bilanz in der Region zu sorgen, den Menschen im Alltag eine klimafreundliche Mobilität anzubieten und diese auch zu fördern.

Wir haben uns mit zwölf interessanten Menschen aus der Region getroffen, die Wichtiges über nachhaltige Mobilität, klima­freundliche Antriebe und vernetzte Mobilität zu berichten haben und sie zu ihrem ganz persönlichen Thema interviewt.

Zusammen mit der Fotografin Anja Köhler, Art Direktor Don Ailinger und Texterin Gaby Rottmaier haben wir es uns nicht nehmen lassen, manches ganz genau zu erleben. Zum Beispiel in den frühen Morgenstunden einen Mitarbeiter der TWS auf seinem langen Weg mit seinem S­Pedelec von zuhause ins Büro zu begleiten, ein Solardach von oben zu erkunden, den Fahrgenuss eines wendigen E­Cars und das sichere Tanken an einer TWS­Stromtankstelle zu erleben, uns von dem kundigen Fuhrpark­manager der TWS die „rote Flotte“ zeigen und erklären zu lassen, vernetzte Mobilität kennenzulernen und aus der Chef­etage mehr über das Schussental in 2030 zu erfahren. Aber lesen Sie selbst.

E-Bike-Sharing leicht gemacht Dirk Bastin, Baubürgermeister Ravensburg

und Veele Buytaert, Klimaschutzmanagerin

des GMS sind von der „Velocity Ravensburg“

überzeugt.

Umsteigen lohnt sich! Werner Hipper, Energiewirtschaft & Energie­

handel der TWS, ist überzeugter Radfahrer

und lässt das Auto gerne stehen.

Rückenwind für Kräftesparer Stefan Pochert, Inhaber von BICI Weingarten,

erklärt seinen Kunden fachkundig die Vorteile

des motorisierten Zweirads.

Nächster Halt: vernetzt mobil Ellen Poot, Produktmanagerin Strom +

Mobilität der TWS, hat eine vernetzte

Mobilität fest im Blick und erkennt deren

zunehmend wichtige Rolle.

Mit Erdgasbussen im ÖPNV Lulzim Trbunja, Mitarbeiter der DB ZugBus

RAB, transportiert täglich Fahrgäste im

ÖPNV in einem der umweltfreundlichen

Erdgasbusse.

S. 56

S. 64

S. 66

S. 82

S. 96

S. 4

S. 24

S. 26

S. 38

S. 40

S. 54

Nachhaltig mobil Davide De Marco, Fuhrparkmanager der

TWS, sorgt für einen reibungslosen Einsatz

des nachhaltigen TWS­Fuhrparks.

Dank der TWS klima freund lich unterwegs Sascha Krebs, Montageleiter Strom der TWS,

berichtet über die tägliche Nutzung erdgas­

betriebener Fahrzeuge.

Die Zukunft ist elektrisch Odo Jutz. Mit dem Ravensburger

Architekten und seinem E­Auto sauber,

sicher und smart durch Ravensburg und

Weingarten.

Laden, losfahren, Umwelt schonen Roland Maier, Geschäftsführer Miele Maier

Ravensburg – Elektromobilität ist für ihn

eine Selbstverständlichkeit.

Bewegung im SchussentalMichael Riethmüller, Inhaber RavensBuch,

sorgt per E­Lastenrad für eine schnelle,

umweltfreundliche Buchauslieferung.

Das Schussental im Jahr 2030Dr. Andreas Thiel­Böhm, Geschäftsleitung –

Mit Engagement für Klimaschutz und

Nach haltigkeit auf gutem Weg in die

Zukunft.

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INHALT

Technische Werke Schussental

Bericht des Aufsichtsrates 2

Organe der Gesellschaft 3

Bericht der Geschäftsführung 6

Beteiligungsverhältnisse 12

Dienstleistungen für die Region 13

Beteiligungen 14

Ökobericht 16

Standortbilanz 18

Mitarbeitende 19

Spenden / Sponsoring 20

TWS Konzern

Gewinn- und Verlustrechnung 21

Bilanz 22

TWS Netz GmbH

Spartenberichte 28

Bilanz 34

Gewinn- und Verlustrechnung 36

Erläuterungen 37

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

Spartenberichte 42

Gewinn- und Verlustrechnung 49

Bilanz 50

Erläuterungen 52

susiEnergie GmbH

Bericht der Geschäftsführung 58

Bilanz 59

Gewinn- und Verlustrechnung 60

Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

Bericht der Geschäftsführung 61

Bilanz 62

Gewinn- und Verlustrechnung 62

Stadtwerke Ravensburg

Die Zahlen 2017 auf einen Blick 68

Bericht der Werkleitung 69

Bilanz 76

Gewinn- und Verlustrechnung 78

Erfolgsübersicht 79

Erläuterungen 81

Stadtwerke Weingarten

Die Zahlen 2017 auf einen Blick 84

Bericht der Werkleitung 85

Bilanz 90

Gewinn- und Verlustrechnung 92

Erfolgsübersicht 93

Erläuterungen 95

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2 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

wichtige Entwicklungsschritte wie 2008 die Übernahme des Stromnetzes, der Einstieg in den Stromvertrieb, der Aufbau einer eigenen Stromerzeugungssparte und die Sicherung der Kapital-basis hat die TWS inzwischen abgeschlossen. Gemeinsam arbei-ten wir an den Herausforderungen der Daseinsvorsorge für die Menschen und der Lebensqualität in unseren Kommunen. Beim Blick auf wichtige Zukunftsfragen soll die TWS Umsetzungspart-nerin bei der Nahwärmeversorgung, dem Ausbau des schnellen Internets und bei der Entwicklung intelligenter Mobilitätskon-zepte werden.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Aufbau eines ei-genen Erzeugungsportfolios ist seit dem Jahr 2008 ein Kernthe-ma des Konzerns und Gegenstand jeder Sitzung des Aufsichts-rates. Das Portfolio wurde 2017 durch die Inbetriebnahme von zwei leistungsstarken Windkraftanlagen westlich von Bamberg und dem Erwerb einer PV-Dachanlage in der Region ausgebaut.

Im Rahmen einer Klausurtagung zum Jahresanfang 2017 hat der Aufsichtsrat wertvolle Impulse im Bereich der Wärmewende und der Sektorkoppelung erhalten und die im Zielkatalog der TWS festgelegte Ausrichtung nachjustiert. Weitere bedeutende Punk-te der Aufsichtsratssitzungen waren:

der Abschluss eines Ergebnisabführungsvertrages zwischen der susiEnergie GmbH und der Konzernmutter TWS,

die – letztendlich nicht umgesetzte – Beteiligung an einer Bio- methan aufbereitungsanlage in Soltau, der Erwerb von zwei Windkraftanlagen in der Nähe von

Krombach, der Erwerb von drei PV-Dachanlagen in der Region, der Ausbau der Breitbandinfrastruktur durch das Beteiligungs-unternehmen TeleData GmbH und dessen Finanzierung,

die Kapitalausstattung der Konzerngesellschaften, der Aufbau einer Querverbundleitwarte und die mögliche Erweiterung der Geschäftsfelder in den Berei-chen Straßenbeleuchtung, Nahwärme, Mobilität und Sport-stätten.

Zur Überwachung und beratenden Begleitung der Arbeit der Ge-schäftsführung verfügt der Aufsichtsrat über ein umfangreiches Berichtswesen:

ein Risikomanagement mit jährlicher Bewertung von Risiken, Hochrechnungen,

Controllingberichte für Vertrieb und Beschaffung von Strom und Gas,

eine jährliche Medienresonanzanalyse, einen bundesweiten Benchmarkbericht der Prüfungsgesellschaft PWC und

regelmäßige Berichte zur Wettbewerbssituation Strom und Gas.

Hierdurch können vom Aufsichtsrat die komplexen Zusammen-hänge in der Energie- und Wasserwirtschaft bewertet und die Aufsichtsfunktion wahrgenommen werden.

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2017 fortlaufend durch die Unternehmensleitung über die Geschäftsentwicklung bei den vier Unternehmen im Konzernverbund der Technischen Werke Schussental mündlich und schriftlich Bericht erstatten las-sen. Besondere Aufmerksamkeit lag weiterhin auf der TWS Netz GmbH, die eine regulierungsbedingte Ertragsschwäche aufweist. Der Aufsichtsrat setzt auf eine Verbesserung der Situation in der nächsten Periode der Anreizregulierung.

Die Kundenorientierung der TWS ist ein wichtiges Anliegen des Aufsichtsrates. Sie wird belegt durch die Auszeichnung der TWS als TOP Lokalversorger Strom und Gas, die Anfang 2018 zum neunten Mal in Folge erreicht wurde, sowie die Auszeichnung als bester Stromanbieter in Oberschwaben durch das Wirtschafts-magazin Focus-Money im Februar 2017.

Der von der Geschäftsführung aufgestellte Konzernabschluss und die Jahresabschlüsse der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG, der TWS Verwaltungs-GmbH, der TWS Netz GmbH und der susiEnergie GmbH sowie die Lageberichte sind von der EversheimStuible Treuberater GmbH, Stuttgart, geprüft worden. Die Prüfungen haben zu keinerlei Einwendungen ge-führt, sodass die Bestätigungsvermerke ohne Einschränkung erteilt wurden. Im Rahmen seiner eigenen Prüfungen wird der Aufsichtsrat im Mai 2018 die Jahresabschlüsse, die Lageberich-te und die Berichte des Abschlussprüfers sowie die zusätzlichen Ausführungen der Geschäftsführer behandeln.

Danken möchte ich im Namen des Aufsichtsrats den Geschäfts-führern, den Führungskräften, dem Betriebsrat und allen Mitar-beitenden für ihre engagierte Arbeit im vergangenen Geschäfts-jahr. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg und die Fortsetzung der erfreulichen Entwicklung des Unternehmens.

Ravensburg, im April 2018

Dr. Daniel RappVorsitzender des Aufsichtsrates

BERICHT DES AUFSICHTSRATES

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TWS-Geschäftsbericht·2017 3

Technische Werke Schussental

ORGANE DER GESELLSCHAFT 2017

TECHNISCHE WERKE SCHUSSENTAL GMBH & CO. KG TWS NETZ GMBH

GESELLSCHAFTER GESELLSCHAFTER

Stammkapital Stammkapital

Stadtwerke Ravensburg 982.100 € 42,7 % TWS KG 7.992.000 € 80,52 %

Stadtwerke Weingarten 740.600 € 32,2 % Netze BW GmbH 1.911.400 € 19,25 %

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 577.300 € 25,1 % Gemeinde Berg 10.000 € 0,10 %

Gemeinde Fronreute 6.500 € 0,07 %

Gemeinde Fleischwangen 2.700 € 0,03 %

Gemeinde Horgenzell 2.000 € 0,02 %

Gemeinde Königseggwald 1.000 € 0,01 %

GESCHÄFTSFÜHRUNG GESCHÄFTSFÜHRUNG

Dr. Andreas Thiel-Böhm Helmut Hertle (Sprecher)

Dr. Andreas Thiel-Böhm

PROKURA PROKURA

Anton Buck Anton Buck

Robert Sommer Michael Scheible

Dr. Stefan Herz

AUFSICHTSRAT

Dr. Daniel Rapp Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg (Vorsitzender)

Markus Ewald Oberbürgermeister der Stadt Weingarten (stellv. Vorsitzender)

Dr. Nikolaus Scheirle EnBW Energie Baden-Württemberg AG (stellv. Vorsitzender)

Hugo Adler Stadtrat Ravensburg

Stefan Bernhardt Stadtrat Weingarten

Markus Brunner Stadtrat Ravensburg

Peter Kienast EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Michael Lopez-Diaz Stadtrat Ravensburg

Udo Mann Stadtrat Weingarten

Susanne Münz Stadträtin Weingarten

Dieter Pfleghar Stadtrat Weingarten

Thomas Stäbler EnBW Energie Baden-Württemberg AG

André Tatter Arbeitnehmervertreter

Maria Weithmann Stadträtin Ravensburg

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4 TWS-Geschäftsbericht·2017

Kaum ein Fahrrad wird es mehr ohne E-Motor geben. Auf separat ausgewie-senen Schnellfahrspuren tummeln sich E-Bike- und Pedelec-Fans, die flexible Ziele ansteuern, wäh-rend über ihnen bereits moderne Droh nen als Luft-taxis Business-Leute zu wichtigen Termi-nen fliegen könn-ten. Wir werden Quartiere sehen, die Mobilitäts- und Energiethemen zu-sammen bearbeitet haben. Auf allen Hausdächern sind Photovoltaik-Anla-gen installiert – zur Sicherung der Strom-versorgung und der E-Mobilität. In jedem Neubau ist eine Strom-Tankstelle selbst-verständlich. Die früheren Parkhäuser und Tiefgaragen präsentieren sich als moderne

Lade&Park-Zentren, in denen die Ladezeit von E-Fahrzeugen an einer Vielzahl von Ladestationen wie im Flug vergeht. Und natürlich werden bestellte und einge-

kaufte Waren per E-Bike, E-Lasten-rad oder autonom fahrenden E-Fahr-zeugen nach Hau-se, vom Lager zum Verkaufsgeschäft oder an eine an-dere Wunschadres-se geliefert. Sogar Baustellen werden fast geräuschlos mittels E-Lasten-räder bestückt. Und damit dies al-

les auch reibungslos funktioniert, sitzen hochspezialisierte Fachleute im zentralen Rechenzentrum der TWS, ziehen die elek-trischen Fäden und überwachen das inno-vative Mobilitäts-Geschehen.

Das Schussental im Jahr 2030 Endlosstaus, lästige Parkplatzsuche, Abgase, Luftverschmutzung, Feinstaub und Autolärm sind längst keine Themen mehr: Auf den Straßen sind leise, autonom fahrende E-Fahrzeuge – auch Busse und Taxis – unterwegs, mit denen die Bürger bequem und ohne Wartezeiten ihre Ziele erreichen.

„Als kommunales Versorgungsunternehmen

verstehen wir uns auch als Problemlöser bei

Zukunftsfragen.“Dr. Andreas Thiel-Böhm

Geschäftsführung

Die Zukunft im Blick –

Dr. Andreas Thiel-Böhm,

Geschäftsführer TWS

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TWS-Geschäftsbericht·2017 5

Die Zukunft fest im Blick

„Was derzeit noch wie ‚Science-Fiction‘ an-mutet, kann bald schon Wirklichkeit sein“, ist TWS-Geschäftsführer Dr. Andreas Thiel-Böhm überzeugt. Seit vielen Jahren enga-giert sich das Energieversorgungsunter-nehmen in Sachen Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, fördert innovative Ideen und Projekte und scheut auch un-gewöhnliche Wege nicht.

Die sichere Versorgung aller Bürger mit Strom, Gas und Wasser sowie ein störungs-freier Netzbetrieb und dessen kontinuier-licher Ausbau haben dabei hohe Priorität – genauso wie der digitale Ausbau zu-sammen mit der TeleData GmbH im Be-reich Breitbandversorgung.

Wie schnell sich die mobile Welt verän-dert, spiegelt sich in der Entwicklung des Energieunternehmens wider: „Die TWS ist als kleines bis mittleres Unternehmen in kurzer Zeit enorm gewachsen“, so Thiel-Böhm. „Eines unserer Ziele ist eine eigene Leitstelle“, verrät der Geschäfts-führer. Schließlich macht es Sinn, die Fäden in Sachen Parken, E-Mobilität und Energieversorgung zusammenzuführen.

Auf gutem Weg

Mit ihrem Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist die TWS auf einem guten Weg in die Zukunft. Seit dem Start in den Stromvertrieb im Jahr 2008 ver-kauft das Unternehmen sehr erfolgreich ausschließlich Ökostrom an seine Kun-den und betreibt Stromerzeugungsan-lagen aus erneuerbaren Energien. Rund 120 Millionen kWh an Ökostrom möchte die TWS bis 2022 selbst erzeugen. Neben Strom aus Wind- und Sonnenkraft gewinnt

„Man muss die Menschen für seine Visionen begeistern können …“

„… und sie auf den Weg in eine grüne Zukunft mitnehmen.“

das Energieversorgungsunternehmen seit 2009 auch Strom aus Trinkwasser.

Überaus aktiv ist die TWS auch im Bereich E-Mobilität. So hat sie ein eigenes Ener-gie- und Umweltprogramm mit attrakti-ven Förder- und Projektmöglichkeiten ini-tiiert, leistet einen Beitrag für noch mehr Fahrrad-Angebote, forciert den Ausbau der Erdgastankstellen und E-Ladesta-tionen. Öffentliche Flächen werden den

Menschen zurückgegeben. Ganz nach dem Motto „Blech raus, Leben rein!“, so Dr. Thiel-Böhm. „Man muss die Menschen für seine Visionen begeistern können und sie auf den Weg in eine grüne Zukunft mit-nehmen“, begründet Dr. Thiel-Böhm das große Umwelt- und Förder-Engagement der TWS. Nur dann könne es gelingen, die Visionen eines Schussentals im Jahr 2030, wie eingangs beschrieben, Wirklichkeit werden zu lassen.

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6 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

Gesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenDie Weltwirtschaft zeigte sich auch 2017 in guter Verfassung. Das globale Wachstum wurde von nahezu allen Weltregionen getragen. Alle größeren Staaten wuchsen kräftiger als im Jahr zuvor. Zu den Risiken des Wachstums im Euroraum gehören weiterhin die Konse-quenzen des Brexit sowie mögliche negative Auswirkungen durch die Verschärfung des internationalen Steuerwettbewerbs im Zuge der amerikanischen Steuerreform.

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem kräftigen konjunktu-rellen Aufschwung. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2017 preis-bereinigt um 2,2 % gestiegen. Begünstigend für die deutsche Wirt-schaft wirkt das wieder freundlichere weltwirtschaftliche Umfeld. Dies hat zur Belebung des Außenhandels und der Investitionen bei-getragen. Die gute gesamtwirtschaftliche Lage zeigt sich insbeson-dere am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen lag 2017 bei rund 44,3 Mio. und damit auf einem neuen Höchststand. Der Anstieg ist insbesondere auf die höhere Anzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen. Die Arbeits losenquote hat im Jahr 2017 den niedrigsten Stand seit über 25 Jahren erreicht. Darüber hinaus haben die Beschäftigten in den vergangenen Jahren spürbare Reallohnzuwächse erfahren. Der private Konsum ist daher auch 2017 wieder gestiegen und die Anschaffungsneigung ist un-gebrochen hoch.

Der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo belief sich im vergangenen Jahr auf 38,4 Mrd. Euro. Zu diesem Überschuss trugen alle staatli-chen Ebenen bei. Trotz der guten Lage der öffentlichen Haushalte stehen diese weiter vor mehrfachen Herausforderungen. Dazu ge-hört, dass sich die Finanzpolitik auf eine Normalisierung des Zinsum-feldes einstellen muss. Bund, Länder und Gemeinden stehen weiter-hin vor der großen Aufgabe, aufgenommene Flüchtlinge humanitär zu versorgen und zu ihrer erfolgreichen Integration in die Gesell-schaft beizutragen. Um sich den Herausforderungen der Zukunft stellen zu können, werden sowohl bei der Stadt Ravensburg als auch bei der Stadt Weingarten ständig Überlegungen zur Haushaltskon-solidierung angestellt.

Schwierig ist die Situation sowohl der Stadtwerke Weingarten als auch die der Stadtwerke Ravensburg. In beiden Eigenbetrieben, die gleichzeitig die Gesellschafterfunktion bei der TWS KG wahr-nehmen, entsteht jährlich ein hohes Finanzierungsdefizit. Ursächlich hierfür sind die Übernahmen defizitärer Bereiche des städtischen Haushaltes (Bäderbetriebe und Eissporthalle). Da gleichzeitig die Ertragskraft im TWS-Konzern und die Ausschüttungsfähigkeit der TWS gesunken ist, müssen Ausgleichszahlungen aus den städti-schen Haushalten erfolgen.

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

vor Ihnen liegt der Geschäftsbericht 2017 für die vier Konzern-unternehmen der TWS und die beiden Stadtwerke in Ravensburg und Weingarten unter dem Titel „Antrieb“.

Agil und mobil – das sind Beschreibungen, die auf unsere Unter-nehmung zutreffen. So schaffen wir es, eine sichere Versorgung zu gewährleisten, immer wieder auch eigene Wege zu gehen und Impulse bei Zukunftsthemen zu setzen. Mobilität wird so ein Thema sein. Ideen und Umsetzungen dazu begleiten Sie durch diesen Bericht.

Das Bürgerstadtwerk TWS war 2017 erneut erfolgreich. Beson-ders gefreut hat uns die rege Nachfrage der Bürger aus dem Schussental nach der Beteiligung mittels Genussrechten. Für uns ist das ein besonderer Ansporn, die Themen Energiewende, Ver-kehrswende und Wärmewende weiterhin voranzutreiben – also ein neuer Antrieb.

Danken möchten wir unseren Mitarbeitenden für ihre engagierte Leistung und unseren Gesellschaftern für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit bei der Umsetzung unserer strate-gischen Ziele. Unser Dank gilt ebenso unseren Kunden und Ge-schäftspartnern für ihr Vertrauen.

Ravensburg, im April 2018

Helmut Hertle Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer Geschäftsführer

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TWS-Geschäftsbericht·2017 7

Technische Werke Schussental

Branchenbezogene Rahmenbedingungen Die Energiewende ist ein Generationenprojekt, das nicht weniger als eine umfassende Modernisierung und Umgestaltung der deutschen Energieversorgung bis zum Jahre 2050 bedeutet: Das Energiesystem der Zukunft soll zu einem ganz überwiegenden Anteil auf erneuer-baren Energien basieren und in hohem Maße effizient sein. Außer-dem entwickelt sich die Stromerzeugung hin zu einer dezentralen Erzeugungsstruktur mit einer hohen Akteursvielfalt. Um die ambi-tionierten Ziele zu erreichen und Deutschland gleichzeitig als wett-bewerbsfähigen Wirtschaftsstandort zu erhalten, muss die Energie-wende nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch zum Erfolg werden. Richtschnur für eine weitere Umsetzung der Energiewende ist dabei das energiepolitische Dreieck einer sicheren, bezahlbaren und umweltverträglichen Energieversorgung.

Mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat die Bundesregierung in den letzten Jahren Schritte eingeleitet, die die erneuerbaren Energien schrittweise in den Wettbewerb führen sol-len. Da mittlerweile mehr als 30 % der Stromerzeugung Deutsch-lands aus Erzeugungsanlagen stammen, die zu einem großen Teil witterungsgesteuert einspeisen, war dies auch dringend erforder-lich. Für zukünftige Investitionsvorhaben setzt die Bundesregierung auf verschiedene Formen von Ausschreibungen. Die Förderung der Erzeugung von elektrischer Energie durch Freilandphotovolta-ikanlagen wurde bereits vollständig auf ein Ausschreibungssystem umgestellt. Die Ausschreibungen im Bereich Windenergie haben zu unerwarteten Ergebnissen geführt. Dies war neben drastischen Preisreduktionen der Umstand, dass fast alle Zuschläge an privile-gierte Bürgerenergiegesellschaften gingen, hinter denen fast immer der gleiche Projektentwickler stand. Das Land Baden-Württemberg ging 2017 bei allen Ausschreibungen leer aus. Eine erfolgreiche Pro-jektentwicklung mit Zuschlag wird daher in Baden-Württemberg nur möglich sein, wenn es zu einer regionalisierten Ausschreibung kommt.

Um auch in Zukunft bei wachsendem Anteil erneuerbarer Energien eine sichere, kosteneffiziente und umweltverträgliche Stromversor-gung zu gewährleisten, müssen die Regeln des Strommarktes ange-passt werden. Unter anderem ist eine größere Flexibilität aller Akteu-re erforderlich. Die bisherigen Regeln geben dies aber weder auf der Marktseite noch auf der Netzseite her. Als Unternehmen, das über eigene Stromerzeugungskapazitäten verfügt, hat die TWS KG hier gute Chancen, vertrieblich interessante Produkte anzubieten.

Da sich mit der Energiewende die Erzeugungslandschaft verändert, muss das Stromnetz optimiert und ausgebaut werden. Gab es früher vor allem wenige große Kraftwerke nahe der großen Verbrauchs-zentren im Süden und Westen Deutschlands, die die Umgebung mit Strom versorgt haben, wird zum Beispiel der Strom aus Windener-gie nun vorrangig im windreichen Norden und Osten Deutschlands erzeugt. Gleichzeitig werden bis 2022 die Kernkraftwerke außer Betrieb genommen und auch andere konventionelle Kraftwerke werden stillgelegt. Dieser Wandel muss auch im Stromnetz berück-sichtigt werden. Insgesamt müssen in den nächsten Jahren knapp 8.000 km im Übertragungsnetz verstärkt oder neu gebaut werden. Immer wichtiger werden auch Investitionen in die Verteilnetze. Zum einen, weil ein Großteil des Stroms aus erneuerbaren Energien un-mittelbar in dieser Netzebene eingespeist wird. Zum anderen aber auch, weil ein Großteil dieser Netze altersbedingt erneuert werden muss. Mit der Novelle der Anreizregulierungsverordnung im Juli 2016 wurde der Regulierungsrahmen für die Verteilnetzbetreiber modernisiert und investitionsfreundlicher gestaltet.

Die Netzzugangsverordnungen bei Strom und Gas haben in den vergangenen Jahren zu einer erheblichen Ausweitung der Vertriebs-aktivitäten geführt. Mittlerweile hat die TWS Netz GmbH mit 286 Strom- bzw. 218 Gasanbietern Rahmenverträge zur Netznutzung abgeschlossen. Das sind 33 oder 7 % Verträge mehr als vor einem Jahr. Der größte Teil dieser Anbieter ist auch vertrieblich aktiv und bietet zum Teil mehrere Tarife an. Der hohe Wettbewerbsdruck führt weiterhin zu sinkenden Margen. Neue Marktteilnehmer kalkulieren offenbar bewusst für ihren Markteintritt mit negativen Margen.

Im Wasserbereich sind bundesweit mehrere Verfahren der Landes-kartellbehörden gegenüber Wasserversorgungsunternehmen we-gen missbräuchlich überhöhter Preise anhängig oder entschieden. Die betroffenen Unternehmen haben vielfach den Weg zurück ins Gebührenrecht gewählt, um kostendeckende Wasserpreise anset-zen zu können. Die Landeskartellbehörde untersucht in unregel-mäßigen Abständen die Wasserpreise der Unternehmen in Baden-Württemberg. Nach wie vor stehen die EnBW in Stuttgart und die Energie Calw GmbH im Fokus der Behörde. Mit beiden Unterneh-men gab es 2016 gerichtliche und außergerichtliche Einigungen. Die TWS KG ist mittlerweile durch die Preiserhöhungen, zuletzt zum 01.01.2018, preislich im Mittelfeld angekommen. Im Preisvergleich der Landeskartellbehörde mit Stand Februar 2018 wird Platz 40 un-ter den 80 privatrechtlich organisierten Wasserversorgungsunter-nehmen belegt.

Die Erlöse und das Ergebnis der TWS Netz ist maßgeblich von den regulierten Sparten Gas und Strom bestimmt. Den Rahmen für die Kostenprüfung der Regulierungsbehörden bildet die Anreizregu-lierungsverordnung, die jedoch Interpretationsspielraum für die Regulierungsbehörden zulässt. Es zeichnet sich ab, dass die Regu-lierungsbehörden diesen Spielraum nutzen, um den Anstieg der Erlösobergrenzen und damit der Netzentgelte möglichst gering zu halten. Diese Vorgehensweise geht zulasten der Ertragskraft der Netzbetreiber.

UnternehmensstrategieDie TWS gehört nach wie vor zu den wenigen mittleren Versor-gungsunternehmen in Deutschland, die sich freiwillig für eine Tren-nung des Unternehmens in den Netzbereich und den Vertrieb ent-schieden haben. Der überregionale Vertrieb wird darüber hinaus auch noch in einer eigenen Gesellschaft durchgeführt. Diese vom europäischen Gesetzgeber präferierte Lösung führt dazu, dass die jeweiligen Unternehmen eigenständige Unternehmensstrategien entwickeln. Die TWS Netz GmbH konzentriert sich als Infrastruk-turdienstleister in erster Linie auf die bestehenden Netzgebiete. Ein moderates Wachstum erfolgt durch die Erschließung weiterer Kommunen oder Ortsteile oder durch die Hinzunahme einer neuen Infrastruktursparte. Der Vertrieb von Strom, Gas, Wärme, Energie-dienstleistungen und Wasser in der Region Bodensee-Oberschwa-ben erfolgt über die TWS KG. Schwerpunkt ist das Netzgebiet der TWS Netz GmbH. Im Bereich des Strom- und Gasverkaufs werden die Produkte aber in der ganzen Region aktiv vermarktet. Der TWS-Konzern positioniert sich hierbei klar als ökologisches Unternehmen. Im Bereich des Stromvertriebs wird ausschließlich Strom aus erneu-erbaren Energien vermarktet.

Der Gasvertrieb ist nach wie vor das Kerngeschäft der TWS KG. Im Jahr 2010 wurde mit der Zweitmarke susiEnergie der Gasvertrieb auf mehrere Bundesländer ausgedehnt. Der Vertrieb erfolgt ausschließ-lich über das Internet. Die mit der Marke susiEnergie gewonnenen

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8 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

Kunden wurden im Jahr 2012 auf die neu gegründete susiEnergie GmbH übertragen. Die Gesellschaft bietet seit Mitte 2013 auch Strom aus erneuerbaren Energien an. Bis Mitte 2014 wurde der Ver-trieb auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt.

Das größte strategische Zukunftsprojekt der TWS ist die Stromer-zeugung aus erneuerbaren Energien, in die seit 2008 bis Ende 2017 bereits 59 Mio. € investiert wurden. Die Finanzierung dieser Investi-tionen erforderte eine Abkehr von der Politik hoher Ausschüttungen an die Gesellschafter. Das ambitionierte Investitionsprogramm konn-te deshalb auch 2017 fortgesetzt werden.

Den Geschäftsfeldern Stromnetz und Gasnetz sind durch die An-reizregulierungsverordnung ohnehin enge Ertragsgrenzen gesetzt. Die von der Landesregulierungsbehörde Baden-Württemberg für die Regulierungsperiode 2014 – 2018 genehmigten Netzentgelte Strom reichen nicht für ein positives Spartenergebnis aus. Dies war der Anlass, alle unternehmerischen Entscheidungen in der TWS Netz GmbH unter regulatorischen As-pekten zu bewerten.

Die Erträge aus dem Betrieb des Wassernetzes sind weiterhin eine stabile und planbare Größe, wes-halb diese Sparte auch zukünf-tig in Form von Dienstleistun-gen für andere Netzbetreiber ausgebaut werden soll. Mit der Übernahme der Rufbereitschaft für die Gemeinden Baienfurt und Baindt (ab 01.01.2017), Schlier (ab 01.07.2017) und Bad Schussenried (ab 01.01.2018) konnten weitere Wasserversorgungsunternehmen von der Leistungsfähigkeit der TWS Netz GmbH in dieser Sparte überzeugt werden.

Die Wärmeversorgung in Form von Nahwärme oder der Betrieb von Erzeugungsanlagen ist eine Dienstleistung, die seit Jahren verstärkt angeboten wird. Hierzu wurden 2012 alle diesbezüglichen Aktivitä-ten bei der TWS KG gebündelt, was zu einer deutlichen Ertragsstei-gerung führte. Die Optimierung der Sparte wurde 2017 fortgesetzt und mit einem positiven Spartenergebnis abgeschlossen. Vor dem Hintergrund der notwendigen Wärmewende wird dieser Sparte zu-künftig noch eine weitaus größere Bedeutung zukommen.

Breitbandige Telekommunikationsdienstleistungen sind eine Grund-voraussetzung für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben und wer-den auch von vielen Haushalten nachgefragt. Die TWS-Unterneh-men kooperieren seit 2012 mit der TeleData GmbH (TeleData) aus Friedrichshafen, um die Chancen dieses Marktes zu nutzen. Zur Ver-tiefung dieser Kooperation hat die TWS KG 1/3 der Gesellschaftsan-teile an der TeleData von den Technischen Werken Friedrichshafen übernommen. Die TWS Netz GmbH baut und betreibt Leerrohre, während die TWS KG die TeleData im Bereich Vertrieb unterstützt.

Neue Wege beschreitet die Unternehmensgruppe im Bereich der Bür-gerbeteiligung und der Finanzierung. Die Gesellschafter haben be-schlossen, dass sich die Gemeinden, mit denen die TWS Netz GmbH einen Konzessionsvertrag hat, am Unternehmen beteiligen können. Hierdurch soll die Geschäftsbeziehung langfristig gefestigt werden. Die Gemeinden Berg, Fronreute, Königseggwald, Fleischwangen

und Horgenzell haben das Angebot bislang angenommen. Die Ge-meinde Baienfurt plant die Beteiligung im Jahr 2018.

Zur Verbesserung der Ausstattung mit Eigenkapital und zur Fortfüh-rung der Investitionen in erneuerbare Energien hat die TWS KG den Kunden und Bürgern der Region erstmals 2013 eine Beteiligung in Form von Genussrechten angeboten. Anfang 2016 war die vorge-sehene Summe von 6,0 Mio. Euro erreicht. Anfang des Geschäfts-jahres wurden weitere Genussrechte angeboten. Wegen der regen Nachfrage wurde die Emission auf 10,0 Mio. Euro angehoben. Die Zeichnungssumme betrug zum Jahresende 6,92 Mio. €. Weiteres Eigenkapital erhielt die TWS KG durch Genussrechte, mit denen 40 Mitarbeitende auch direkt am Unternehmenserfolg teilhaben. Die TWS Netz GmbH hat ihr Eigenkapital durch das Begeben von Ge-nussrechten verbessert, die vor allem von institutionellen Anlegern gezeichnet wurden.

Die Unternehmensstrategie ist schriftlich in einem Zielkatalog nie-dergelegt und wird regelmäßig auf den Prüfstand gestellt. Nach jeder Kommunalwahl werden die Mitglieder des Aufsichtsrates neu bestimmt. Die Geschäftsleitung schlägt dem neuen Aufsichtsrat die Ziele für eine fünfjährige Periode vor. Nach Beratung, Modifikation und Verabschiedung wird der Ziel-katalog den Gesellschaftergremi-en und damit den Gemeinderäten zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Der Zielkatalog für den Zeitraum 2015 – 2019 wurde durch

die Gesellschaftergremien Mitte 2015 verabschiedet. Eine Nachjus-tierung erfolgte 2017. Eine wichtige Weichenstellung erfolgte dabei für das Beteiligungsunternehmen susiEnergie GmbH, dessen Erträge ab dem Geschäftsjahr 2017 über einen Ergebnisabführungsvertrag vollständig an die TWS KG abgeführt werden.

ErzeugungsstrategieDie Umstellung der Stromerzeugung in Deutschland von einem fos-sil-atomaren auf ein regeneratives System in einem Zeitraum von 40 Jahren ist ein enorm ambitionierter Weg. Die TWS KG hat sich be-reits im Jahr 2008 entschieden, die zunächst geplante Beteiligung an einem Kohlekraftwerk aufzugeben und stattdessen in erneuerbare Energien zu investieren. Hierbei wird das Ziel verfolgt, den Anstieg der Vertriebsmenge in der TWS KG und der susiEnergie GmbH für die Haushaltskunden durch den Zubau oder Kauf von Anlagen nach-zuvollziehen, die Strom aus Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse ge-winnen.

Mittlerweile verfügt das Unternehmen neben mehreren Beteiligun-gen an Windkraftprojekten über 18 eigene Windkraftanlagen, zwei Freiland-Photovoltaikanlagen und mehrere Photovoltaikanlagen, die auf Dächern montiert sind. Ein Biomethan-Blockheizkraftwerk und eine Wasserkraftanlage runden das Portfolio ab. Im Jahr 2017 wurden mit den eigenen Anlagen 56,2 Mio. kWh erzeugt, ein Plus von 12 %. Diese Steigerung ist auf das gute Dargebot aus Strah-lungs- und Windenergie im Jahr 2017 und auf die beiden neu in Betrieb genommenen Anlagen in Schlüsselfeld zurückzuführen. Aus den Beteiligungen ergeben sich 12,0 Mio. kWh, die dem Unterneh-men zugerechnet werden können. Beteiligt ist die TWS KG unter

MIO.€ INVESTITIONENIN ERNEUERBAREENERGIEN

EIGENEWINDKRAFT-ANLAGEN

59 18

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TWS-Geschäftsbericht·2017 9

Technische Werke Schussental

anderem am Offshore-Projekt Baltic I der EnBW. TWS hat sich ent-schieden, den größten Teil ihrer Investitionen in Windkraftanlagen an Land vorzunehmen. Zur Risikostreuung stammen die Anlagen von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen technologi-schen Konzepten. Die Windparks befinden sich an verschiedenen Stellen Deutschlands, um regionale Unterschiede im Windangebot auszugleichen. Da auch in gebrauchte Windparks investiert wird, ergibt sich darüber hinaus eine Risikostreuung bezüglich des Alters der Anlagen. Ein Windpark mit fünf älteren Windkraftanlagen wur-de Ende 2016 an einen Betreiber veräußert, der sich auf diese nicht marktüblichen Anlagen spezialisiert hat. Im Geschäftsjahr 2017 gin-gen in der Gemeinde Schlüsselfeld im Landkreis Bamberg zwei neue Windkraftanlagen in Betrieb. In 2018 werden zwei weitere Anlagen in der Nähe von Krombach in Nordrhein-Westfalen für das Unter-nehmen errichtet.

BeschaffungsstrategieDer Materialaufwand bei der TWS KG und der susiEnergie GmbH wird im Wesentlichen von den Ein-kaufspreisen für Gas und Strom bestimmt. Die Gasbeschaffung beruht nach wie vor auf zwei Be-schaffungswegen: Zum einen wird gemeinsam mit den Partnern in Friedrichshafen, Lindau und Kons-tanz über die GVO Gashandelsge-sellschaft mbH eingekauft. Eigene Beschaffungsvorgänge erfolgen für Gewerbe- und Industriekun-den, mehrjährige Produkte für Haushalts- und Gewerbekunden, Vertriebskooperationen und für die Kunden der susiEnergie GmbH. Basis für die Beschaffungsvorgänge sind ein Portfoliomanagementsystem, das die notwendigen Infor-mationen liefert, sowie regelmäßige Sitzungen des Risikokomitees, in dem neben der Unternehmensleitung auch der Energieeinkauf, der Geschäftskundenvertrieb und das Controlling vertreten sind. Die Stromverkaufsmengen konnten in den vergangenen Jahren erheb-lich ausgeweitet werden. In gleichem Umfang wurde die Beschaf-fung ausgeweitet. Diese erfolgte von Anfang an über die SüdWest-deutsche Stromhandelsgesellschaft mbH mit Sitz in Tübingen. Die Beschaffung erfolgt für die Privat- und Geschäftskunden weitge-hend zu festen Beschaffungszeitpunkten. Für größere Einzelkunden erfolgt die Beschaffung unmittelbar nach Abschluss des Liefervertra-ges. Um das Risiko eines Lieferantenausfalls zu mindern und auch, um weitere Beschaffungswege zu öffnen, wurden Rahmenverträge mit weiteren Strom- und Gaslieferanten geschlossen.

VertriebsstrategieDie TWS verfolgt seit dem Jahr 2010 eine Zweitmarkenstrategie. In der Region Oberschwaben, im Wesentlichen begrenzt durch Donau, Iller und Bodensee, werden alle Produkte unter dem Markennamen TWS durch die TWS KG angeboten. Für den Vertrieb außerhalb die-ser Region werden die Zweitmarken susiGas und susiStrom der susi-Energie GmbH verwendet. Die TWS positioniert sich in der Region Oberschwaben als ökologischer Energieanbieter. In diesem Rahmen wurde für das Produkt twsNaturstrom die Zertifizierung nach dem ok-power-Label nach dem Ökostrominitiierungsmodell im Frühjahr 2012 erreicht. Diese Zertifizierung wird als Alleinstellungsmerkmal unter den Ökostromvertrieben in Oberschwaben verwendet. Leider wird die klare Positionierung der TWS von angeblich neutralen Tes-

tern aufgrund der Beteiligung durch die EnBW nicht honoriert. Auch die susiEnergie GmbH bietet ökologische Produkte an. Zunächst wurden nur Gasprodukte angeboten. Seit Mitte 2013 wird der bun-desweite Stromvertrieb aufgebaut. Begonnen wurde im Netzgebiet der TransnetBW. Bis Mitte 2014 wurden mit dem größten Teil der deutschen Stromnetzbetreiber Lieferantenrahmenverträge abge-schlossen. Diese decken nahezu 100 % des deutschen Endkunden-marktes ab.

Im Bereich der Dienstleistungen ist die TWS vor allem mit ihren Dienstleistungen für die Stadtwerke Ravensburg und die Stadtwerke Weingarten erfolgreich. Darüber hinaus wird für vier gasversorgte Kommunen die Betriebsführung der Wasserversorgung erledigt. Zu-letzt hat die Gemeinde Berg diese Aufgabe ab Anfang 2015 an die TWS übertragen. Dies dient den Kommunen, die hierdurch preis-günstig eine gute Versorgungsqualität erzielen können, und der TWS durch Kundenbindung und verbesserte Auslastung der betrieblichen

Ressourcen. Neben der kompletten Betriebsführung werden auch Teil-leistungen angeboten wie die Füh-rung von Installateurverzeichnissen oder die Rufbereitschaft außerhalb der regulären Dienstzeit. Der Um-fang dieser Dienstleistungen soll weiter ausgebaut werden. Weitere netznahe Dienstleistungen auch für Industriekunden sollen sukzessive verstärkt erbracht werden. Ebenso positioniert sich die TWS mit neuen Energiedienstleistungen wie dem twsEnergiedach und einem Modell für sogenannten Mieterstrom.

GeschäftsverlaufDie Netznutzungsmenge im Stromnetz ist im abgelaufenen Ge-schäftsjahr gegenüber 2016 in Summe leicht um 7,6 Mio. kWh gesunken. Ursache hierfür ist vor allem die stark gestiegene Eigen-erzeugung im Segment der lastganggemessenen Kunden. Weiter gestiegen sind die Rücklieferungen aus den EEG- und KWK-Anla-gen. Rund 10 % der im Netzgebiet verbrauchten Strommenge wird mittlerweile lokal erzeugt. Auch im Jahr 2017 hat sich der Trend zu kleineren Anlagen mit Eigenverbrauchsnutzung fortgesetzt. Viele dieser Anlagen werden mittlerweile auch mit Batteriespeichern ausgestattet. Die TWS Netz GmbH hat die Investitionstätigkeit im Stromnetz im Jahr 2017 deutlich reduziert. Einerseits aus regula-torischen Gründen, weil der Kapitalkostenaufschlag erst ab 2019 wirksam wird, und um die Rückstände aus dem Jahr 2016 abzuar-beiten. Die Ausfalldauer für Kunden in der Stromversorgung liegt jetzt bei 6,9 Minuten und damit voraussichtlich unterhalb des deut-schen Durchschnitts.

Seit dem 01.01.2013 ist die TWS Netz GmbH der vorgelagerte Netz-betreiber in der Sparte Gas für die Stadtwerke am See, die Stadtwerke Lindau und das Regionalwerk Bodensee. Aufgrund neuer Vorgaben aus dem Energiewirtschaftsgesetz war eine Verpachtung der GVO Leitung an die terranetsBW ab dem 01.01.2013 nicht mehr möglich. Die Partner innerhalb der GVO einigten sich deshalb darauf, dass die TWS Netz zukünftig die Leitung anpachten und betreiben solle. 1.608 Mio. kWh (2016: 1.553 Mio. kWh) von 2.624 Mio. kWh (2016: 2.535 Mio. kWh) entfallen auf die Durchleitung zu nachgelagerten Netzen. Die Netznutzung stieg um insgesamt 3,5 % an, was über-wiegend auf den höheren Mehrbedarf der leistungsgemessenen

DER VERBRAUCHTEN

STROMMENGE IST LOKAL ERZEUGT

NEUEERDGAS-ANSCHLÜSSE

10% 199

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10 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

Großkunden zurückzuführen ist. Die Investitionen gegenüber dem Vorjahr gingen nochmals zurück. Die Nachfrage nach Erdgas ist aber weiterhin hoch. 199 neue Hausanschlüsse wurden erstellt (Vorjahr 171) und die Zahl der Zählpunkte stieg von 17.199 auf 17.261 an. Die Zahl der Stromkunden in Belieferung stieg bei der TWS KG im Laufe des Jahres um 3.433 auf 16.267 an, wobei der Anteil von Kun-den aus den Gemeinden im Schussental von rund 70 % auf 57 % gesunken ist, weil das Wachstum überwiegend den Raum Ober-schwaben betraf. Die an die Tarifkunden verkauften Mengen stie-gen deshalb deutlich um 44,2 % auf 78,2 Mio. kWh an. Auch der Verkauf an Geschäftskunden entwickelte sich erfreulich. Mit 255,4 Mio. kWh wurde der Absatz an diese Kundengruppe um 23,6 % ausgeweitet. Die Zahl der Gaskunden in der Grundversor-gung sank erneut. Trotz mehrerer Preissenkungen in den letzten Jahren und dem Angebot in kostengünstige Tarife zu wechseln, verließen rund 6 % dieser Kunden die TWS, was das hohe Risi-ko unterstreicht, das mit der Versorgung dieser Kundengruppe einhergeht. Der Gasverkauf der TWS KG sank leicht um 0,9 % auf 647,8 Mio. kWh. Die verkauf-te Wärmemenge stieg auf 22,4 Mio. kWh. Drei neue Quartiere in Weißenau, Kressbronn und der Ravensburger Weststadt werden seit Herbst 2017 von der TWS mit Wärme versorgt, wodurch ein weiterer Zuwachs an Mengen und Erlösen erwartet wird.

Der bundesweite Energievertrieb über die susiEnergie GmbH ent-wickelt sich immer mehr zu einer wichtigen Stütze des gesamten Vertriebes. Nach einer längeren Phase mit Kundenverlusten konn-te im Laufe des Jahres 2014 die Trendwende im Gasvertrieb er-reicht werden. In den Jahren 2015 und 2016 wurde diese positive Entwicklung zwar fortgesetzt, konnte aber nicht in das Jahr 2017 verlängert werden. Insbesondere gegen Ende des Jahres wa-ren deutliche Kundenverluste zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die verkaufte Menge deshalb auch gering fügig um 0,3 % auf nun 295,7 Mio. kWh. Ende 2013 wurde mit dem bun-desweiten Stromvertrieb begonnen. Die hohe Wettbewerbsin-tensität, auch verbunden mit einer Anzahl unseriöser Angebo-te, lassen den Kundenstamm derzeit ebenfalls sinken. Ende 2017 waren 2.235 Kunden in Belieferung. Die verkaufte Strommenge sank von 32,4 Mio. kWh auf 27,2 Mio. kWh. Durch veränder-te Preisstrategien und durch Bonuszahlungen im ersten Liefer-jahr soll die insgesamt erfreuliche Entwicklung des bundesweiten Marktauftrittes im Jahr 2018 weiter fortgesetzt werden.

Die Wasserversorgung sorgt üblicherweise für ein stabiles Ge-schäft mit nur geringen Veränderungen der Verkaufsmengen. 2014 war die verkaufte Wassermenge unerwartet deutlich auf 4,3 Mio. m³ angestiegen. Dieses Niveau wurde auch 2015 und 2016 wieder erreicht und in 2017 sogar nochmals leicht auf 4,4 Mio. m³ gesteigert. Allerdings verläuft die Entwicklung in den Kundengruppen unterschiedlich. Die erhöhten Mengen bei Haus-halten und Kleingewerbe sind im Wesentlichen auf den Bevölke-rungsanstieg zurückzuführen.

Nach einem Jahr 2015 – mit viel Sonne und Wind – folgte das Jahr 2016 mit Erträgen, die eher unter dem Durchschnitt lagen.

Das abgelaufene Jahr brachte der Erzeugungssparte dann einen Mengenzuwachs von 12,1 % auf 68,2 Mio. KWh. Bessere sola-re Einstrahlung (+4,5 %) und bessere Windverhältnisse (+6,5 bis +20,9 %) trugen dazu bei. Überlagert wurde dies von Änderun-gen im Anlagenbestand. Ein neuer Windpark in der Nähe von Bamberg ging Anfang 2017 in Betrieb. Im Gegenzug wurden Ende 2016 einige kleinere Windkraftanlagen eines im Markt we-nig verbreiteten Herstellers verkauft. Die Leistungsfähigkeit des gesamten Portfolios wird durch diese Maßnahmen deutlich ge-steigert, wirkte sich aber wegen der verzögerten Inbetriebnahme der neuen Windkraftanlagen 2017 noch wenig aus.

Die Dienstleistungsangebote werden stetig erweitert. Im Vorjahr erzielte einmalige Erlöse für die Planerfassung in Fronreute, geringere Inanspruchnahme durch den größten Kunden Stadtwerke Ravensburg und geringerer Aufwand für die Abwick-lung der Vertriebsprozesse bei der susiEnergie GmbH, stehen

Mehreinnahmen bei der Betriebs-führung in Wolpertswende und der technischen Unterstützung der Wasserversorgung Baienfurt-Baindt gegenüber. Insgesamt stie-gen die Erlöse aus den Dienstleis-tungen von 3.003 T€ auf 3.146 T€.

ErtragslageDie Ertragslage des TWS Kon-zerns hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber den Planungen unerwartet gut ent-wickelt. Anstatt eines deutli-chen Absinkens des Ergebnisses sank der Jahresüberschuss der

TWS KG nur leicht auf 3.353 T€. Dies ist vor allem den deut-lich verbesserten Beteiligungserträgen zu verdanken. Wegen des im Laufe des Geschäftsjahres abgeschlossenen Ergebnis-abführungsvertrages mit der susiEnergie erhöhte sich das Er-gebnis aus dem bundesweiten Vertrieb auf 400 T€. Das Ergeb-nis der TWS Netz GmbH verschlechterte sich von 2.163 T€ auf 1.719 T€. Der Planwert von 1.112 T€ wurde allerdings deutlich übertroffen. Deutliche Ergebnisverbesserungen durch sinkenden betrieblichen Aufwand konnten insbesondere im Stromnetz er-reicht werden. Allerdings weist diese Sparte nach wie vor regu-lierungsbedingt einen hohen Verlust aus. Vom üblichen Ertrags-niveau ist die Netzgesellschaft deshalb immer noch weit entfernt.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hatte im Jahr 2017 wie beschrieben wieder normale Witterungsbedingungen zu verzeichnen. Das Spartenergebnis stieg deutlich an, liegt aber unterhalb des Planergebnisses, weil Einspeisevergütungen für 3 PV-Anlagen in 2017 nicht mehr verbucht werden konnten. Diese Einnahmen wirken dann in 2018 ertragssteigernd. Das Ergebnis der Wärmesparte konnte erneut gesteigert werden, ist erneut positiv und deutlich besser als geplant. Die mit der Umstrukturie-rung 2013 erwarteten Ergebnisverbesserungen sind eingetreten. Der Ertrag aus dem Wasserverkauf liegt leicht über dem Vorjah-reswert. Der Strom- und Gasvertrieb erzielte ein plangemäßes Ergebnis, das wettbewerbsbedingt allerdings wieder unter dem Vorjahr abschloss. Die Sparte Dienstleistungen verzeichnete einen leichten Ergebnisrückgang und trägt ebenfalls zum guten Jahres-abschluss bei.

MIO. KILOWATTSTUNDEN

ERZEUGTÖKOSTROM

VERKAUFT

MEHR ÖKO-STROM

68 23%

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TWS-Geschäftsbericht·2017 11

Technische Werke Schussental

KapitalstrukturDie Unternehmen im Konzern verfügen derzeit über eine aus-reichende Ausstattung mit Eigenkapital, um die Investitionen in die bestehende Infrastruktur und in die erneuerbaren Energien mit angemessenem Eigenkapital zu unterlegen. Im Jahr 2013 haben die Gesellschafter beschlossen, die Gewinnthesaurierun-gen deutlich anzuheben. Darüber hinaus wurde der Aufnahme weiterer Gesellschafter bei der TWS Netz GmbH und der Bege-bung von Genussrechten durch die TWS KG und die TWS Netz GmbH zugestimmt. Die Erträge der susiEnergie GmbH werden zwar durch den neu abgeschlossenen Ergebnisabführungsver-trag nicht mehr vollständig den Rücklagen zugeführt, unterliegen aber bei der TWS KG der festgelegten Thesaurierungsquote von 25 %. Diese Maßnahmen haben auch 2017 wieder zu einer deut-lichen Erhöhung des Eigenkapitals im Konzern von insgesamt 8,4 Mio. € geführt und eine Weiterführung der Investitionsstrategie ermöglicht. Insbesondere mit der Begebung von Genussrechten waren die Konzernunternehmen erfolgreich. Das seit März 2017 angebotene Bürgergenussrecht wurde wegen der hohen Nach-frage im Laufe des Jahres auf die obere Spanne der Emission von 10,0 Mio. € angehoben und war schon vor dem Ende der einjäh-rigen Zeichnungsfrist vollständig gezeichnet.

AusblickDie milde Witterung endete erst im Februar 2018. Ende Februar begann eine Phase extrem nied-riger Temperaturen in ganz Mit-teleuropa, die auf schon weitgehend geleerte Gasspeicher traf. Dies führte zu einem extremen Anstieg für die kurzfristigen Han-delsprodukte und zu negativen Deckungsbeiträgen im Gasver-trieb. Hierfür wurden bereits Rückstellungen im Jahresabschluss 2017 gebildet. Die Erträge aus der Netznutzung und aus dem Gasvertrieb werden deshalb plangemäß erwartet. Trotz mehre-rer Preissenkungen haben in der Vergangenheit viele Kunden die margenstarke Grundversorgung verlassen. Etliche Kunden ließen sich auch nicht mit Sonderverträgen binden, sodass deutliche Kundenverluste im eigenen Netzgebiet entstanden. Dieser Vor-gang wird in abgemilderter Form auch im laufenden Geschäfts-jahr erwartet und ist in den Planungen berücksichtigt. Zusätzlich sinkt derzeit die Kundenzahl im bundesweiten Gasvertrieb, so-dass auch insgesamt Kundenzahl und Vertriebsmenge gegenüber 2017 rückläufig sein werden. Die spezifischen Margen im Gasver-trieb sinken vor allem bei den Sonderkunden weiter. Insgesamt wird das Ziel verfolgt, das Vertriebsergebnis auf dem Niveau des Jahres 2017 zu halten.

Der kontinuierliche Zuwachs an Stromkunden dürfte sich auch über das Jahr 2018 fortsetzen. Hierzu ist eine Erweiterung der vertrieblichen Instrumente vorgesehen. Die Kunden im Netzge-biet der TWS Netz GmbH können derzeit noch besonders von den niedrigen Netzentgelten profitieren. Aber auch im Landkreis Ravensburg und in der Region Oberschwaben ist ein moderates Kundenwachstum zu verzeichnen. Hier beteiligt sich die TWS KG regelmäßig an kommunalen Ausschreibungen. Chancen beste-hen insbesondere dann, wenn die Lieferung von Ökostrom ver-pflichtend ist. Zum Ende des Jahres wird der Strombedarf für die

Kommunen des Landkreises wieder ausgeschrieben. Hier besteht ein hohes Risiko, eine Vielzahl von Abnahmestellen zu verlieren, wenn qualitative Kriterien bei der Ausschreibung keine Rolle spie-len sollten. Der anhaltende Kundenzuwachs im TWS-Konzern be-stätigt die Ziele im Stromvertrieb. Die gesamte Vertriebsmenge wird in 2018 allerdings bei rund 300 Mio. kWh stagnieren, weil dem kundenbedingten Zuwachs bei den Privat- und Geschäfts-kunden der Abgang von großen Mengen bei den Sonderkunden gegenübersteht.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird plangemäß erwartet. Nachdem einige rechtliche Hürden zu nehmen waren, werden im ersten Halbjahr zwei weitere Windkraftanlagen für die TWS KG errichtet sein und in das vorgelagerte Netz einspei-sen. Außerdem wird der beschlossene Ankauf eines PV-Portfolios durch die Übernahme von zwei weiteren PV-Dachanlagen zum Abschluss gebracht. Die Gesamterzeugung und die Umsatzerlöse

werden daher weiter steigen. Die Planungen zur Errichtung einer Wasserkraftanlage am Ravensbur-ger Gespinstmarkt werden vor-angetrieben. Der Ergebnisbeitrag der Sparte soll erstmals leicht po-sitiv ausfallen.

Die Wassersparte wird 2018 er-tragsstärker sein, da eine in der Vergangenheit gebildete Rück-stellung für kostenlose Wasser-lieferungen wegen neu abge-schlossener Verträge aufgelöst wird. Die Wärmesparte wird vo-raussichtlich auch 2018 ein po-

sitives Betriebsergebnis ausweisen und den Ergebnisbeitrag steigern. Mehrere neue Wärme erzeugungsanlagen sind dann ganzjährig in Betrieb. Die 2016 gestarteten Energiedienstleistun-gen rund um das Thema Mieterstrom werden 2018 erste Ergeb-nisbeiträge liefern.

Die Dienstleistungen für die Wasserversorgung, insbesondere die Durchführung der Rufbereitschaft, wurden um die Gemeinden Bad Schussenried und Schlier ausgeweitet. Auch Angebote im netz-nahen Bereich an Gewerbebetriebe werden zusätzliche Erträge bringen. Deutlich wachsen werden auch die Dienstleistungen für die Stadtwerke Ravensburg, da diese den Dienstleistungsvertrag mit der Fa. Dussmann bezüglich der Betriebsführung der Parkie-rungseinrichtungen nicht verlängert hat. TWS wird einen Teil dieser Aufgaben übernehmen, sodass die Umsatzerlöse und die Ergebnisbeiträge in der Sparte Dienstleistungen 2018 insgesamt deutlich wachsen werden.

Zum Ende des laufenden Geschäftsjahres plant die TWS Netz GmbH die erneute Zertifizierung für das technische Sicherheits-management (TSM) in den Sparten Stromversorgung, Gasversorgung und Wasserversorgung. Umfangreiche Vorarbeiten für das TSM wurden bereits geleistet, sodass hierfür gute Voraussetzungen bestehen. Auch die Gemeinden mit einer Wasserbetriebsführung profitieren davon unmittelbar.

MILLIONEN EURO

RD. RUND

GENUSSRECHTEGEZEICHNET

ANLEGERBETEILIGT

27 800

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12 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE ZUM 31.12.2017

Stadtwerke Ravensburg

Stadt Ravensburg 100 %

Stadtwerke Weingarten

Stadt Weingarten 100 %

Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

Stadtwerke Ravensburg 42,7 %

Stadtwerke Weingarten 32,2 %

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 25,1 %

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS KG)

Stadtwerke Ravensburg 42,7 %

Stadtwerke Weingarten 32,2 %

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 25,1 %

TWS Verwaltungs-GmbH (Komplementärin) 0 ,0%

TWS Netz GmbH

TWS KG 80,52 %

Netze BW GmbH 19,25 %

Gemeinde Berg 0,10 %

Gemeinde Fronreute 0,07 %

Gemeinde Fleischwangen 0,03 %

Gemeinde Horgenzell 0,02%

Gemeinde Königseggwald 0,01%

susiEnergie GmbH

TWS KG 100 %

GVO Gasversorgung Oberschwaben

TWS KG 32,82 %

Stadtwerke Ravensburg 0,51 %

GVO Gashandelsgesellschaft mbH

TWS KG 20 %

WKBO GmbH & Co. KG

TWS KG 45,0 %

TeleData GmbH

TWS KG 33,3 %

SüdWestdeutsche Stromhandels GmbH

TWS KG 4,26 %

MeteringSüd GmbH & Co. KG

TWS Netz GmbH 7,5 %

Solarcomplex AG

TWS KG 0,97 %

Windpark Oelsig OHG

TWS KG 20 %

Windpool GmbH & Co. KG

TWS KG 5 %

Baltic Windpark Beteiligungen GmbH & Co. KG

TWS KG 4,17 %

Energieagentur Ravensburg gGmbH

Stadtwerke Ravensburg 7,23 %

Stadtwerke Weingarten 7,23 %

TWS KG 7,23 %

Netze BW GmbH 7,23 %

BOB Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH & Co. KG

Stadtwerke Ravensburg 25 %

stadtbus Ravensburg-Weingarten GmbH

Stadtwerke Ravensburg 31,4 %

Stadtwerke Weingarten 2,4 %

bodo Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund GmbH

BOB Bodensee-Oberschwaben-Bahn 5,0 %

stadtbus Ravensburg-Weingarten 4,4 %

Kommunalplan Gesellschaft für Kommunalentwicklung mbH

TWS KG 3,67 %

Bau- und Sparverein eG

TWS KG 5 Anteile

TWS Netz GmbH 5 Anteile

Stadtwerke Ravensburg 5 Anteile

Bürgerenergiegenossenschaft Weingarten eG

TWS KG 100 Anteile

Stadtwerke Weingarten 50 Anteile

Bürgerenergiegenossenschaft Fronreute-Wolpertswende eG

TWS KG 100 Anteile

VR Bank Ravensburg-Weingarten eG

TWS KG 6 Anteile

ZEP Windpark Rahrbach GmbH & Co. KG

TWS KG 100 %

ZEP Windrad Krombach GmbH & Co. KG

TWS KG 100 %

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TWS-Geschäftsbericht·2017 13

Technische Werke Schussental

Stadtwerke Ravensburg und Stadtwerke WeingartenMit Gründung der TWS im Jahr 2001 wurden alle Mitarbeiten-den der beiden Stadtwerke auf die TWS übergeleitet. Seither erledigen die TWS in Abstimmung mit den städtischen Ämtern der beiden Städte die Aufgaben der beiden Stadtwerke.

Bei den Stadtwerken Ravensburg werden die kaufmännische und technische Betreuung inklusive Werkleitung für die Be-triebszweige Wärme/Lüftung, Stromerzeugung, Bäder, Verkehr (Parkierung, Busverkehr und Beteiligung an der BOB), Eissport-halle, Breitband sowie die Beteiligung an der TWS erledigt. In der Sparte Bäder – hier sind die Hallenbäder Ravensburg und Eschach sowie das Naturfreibad Flappach zusammengefasst – und der Eissporthalle wird eng mit dem Amt für Schule, Jugend und Sport der Stadt Ravensburg zusammengearbeitet.

Für die Stadtwerke Weingarten mit ihren Betriebszweigen Wärme, Photovoltaik, Bäder (Hallenbad, Lehrschwimmbecken Talschule und Freibad), Stadtbus und Beteiligung an der TWS wird die Buchhaltung erledigt. Seit Mitte 2012 übernimmt die TWS außerdem die Wartung und Überwachung der Photovoltaik-An-lage auf den Dächern des Baubetriebshofes in Weingarten. Die Werkleitung und die technische Betreuung erfolgen durch die Ämter der Stadt Weingarten.

Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundgesellschaft mbH (bodo)Der bodo verbindet seit dem 1. Januar 2004 das gesamte Bus- und Liniennetz der Landkreise Ravensburg und des Bodensee-kreises – mittlerweile auch darüber hinaus. Für den Verkehrsver-bund werden das Rechnungswesen und die Personalverwaltung durchgeführt.

Stadtbus Ravensburg-Weingarten GmbHZur Wahrnehmung der Interessen des Busverkehrs in Ravens-burg und Weingarten im Verkehrsverbund bodo wurde diese Gesellschaft mit Sitz am Standort der TWS gegründet. Die TWS erledigt das Rechnungswesen, allgemeine Verwaltungsauf-gaben und das Marketing.

Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben (GVO) undGVO Gashandelsgesellschaft mbHDie Dienstleistungen der TWS bei den beiden GVO-Gesellschaften mit Sitz am Standort der TWS erstrecken sich auf die kaufmän-nische Abwicklung, das Risikomanagement und die Betreuung der technischen Anlagen.

Windkraft Bodensee-Oberschwaben Verwaltungs GmbH und Windkraft Bodensee-Oberschwaben GmbH & Co. KG (WKBO)Die beiden WKBO-Gesellschaften wurden von der TWS ini-tiiert und im Jahr 2012 gegründet. Gemeinsam mit den Part-nern Stadtwerk am See und den Stadtwerken Bad Saulgau sol-len im Gebiet des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben

(Landkreise Ravensburg, Bodenseekreis und Sigmaringen) Wind-anlagen errichtet werden. Die TWS nimmt neben der Geschäfts-führung auch die kaufmännische Betriebsführung wahr.

Betriebsführungen für kommunale WasserversorgungenDie TWS nimmt für die Wasserversorgung Wolpertswende (seit 2001) und Wilhelmsdorf (seit 2005) die kaufmännische und technische Betriebsführung wahr. Im Jahr 2007 kam die techni-sche Betriebsführung für die Wasserversorgung Fronreute hinzu, 2015 die technische Betriebsführung für die Gemeinde Berg. Im Jahr 2017 traten die Dienstleistungsverträge hinsichtlich tech-nischer Unterstützungsleistungen und der Rufbereitschaft mit dem Zweckverband Baienfurt-Baindt (01.01.2017) und der Ge-meinde Schlier (01.07.2017) in Kraft. Zudem schloss die TWS im September 2017 mit der Stadt Bad Schussenried einen Koope-rationsvertrag zwecks technischer Unterstützung bei der Trink-wasserversorgung. Dieser beinhaltet u. a. die Übernahme der Rufbereitschaft und tritt ab Januar 2018 in Kraft. Unterstützung im Wasserbereich wird von den Kommunen immer mehr nach-gefragt. Aktuell nutzen acht Kommunen die Dienstleistungen der TWS rund um die Trinkwasserbereitstellung. Vorteile für die Gemeinden sind neben der Aufgabenentlastung die Abgabe der technischen Verantwortung, die Erfüllung der steigenden gesetzlichen Anforderungen über die TWS sowie Kosteneinspa-rungen. So wurden die Wasserversorgungen Wolpertswende, Wilhelmsdorf und Fronreute im Jahr 2013 erneut gemeinsam mit der TWS für das Technische Sicherheitsmanagement zertifi-ziert, nachdem die Erstzertifizierung im Jahr 2008 erfolgte. Eine Voraussetzung hierfür ist beispielsweise die Aufschaltung der Wasserversorgungen auf das Fernwirksystem der TWS, wodurch eine schnelle und zuverlässige Störungsbeseitigung möglich ist. Untersucht wurden außerdem die Qualifikation des Fachperso-nals, die Entscheidungs- und Handlungskompetenz der techni-schen Führungskräfte sowie die internen Abstimmungsprozes-se. Durch die Aufnahme der Wassernetze und Anlagen dieser Wasserversorgungen in das Geografische Informationssystem (GIS) der TWS kann deren Qualität weiter verbessert werden. Die grundsätzliche Zuständigkeit für die Wasserversorgung (z. B. Gebührenfestlegung, Investitionsentscheidungen) ver-bleibt jeweils bei den Kommunen.

DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE REGION

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14 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

Baltic Windpark Beteiligungen GmbH & Co. KGMit 18 weiteren Energieunternehmen hat sich die TWS 2010 dazu entschlossen, sich über eine Beteiligungsgesellschaft, die „Baltic Windpark Beteiligungen GmbH & Co. KG“, am ersten kommerzi-ellen Offshore-Windpark Deutschlands „EnBW Baltic 1“ zu betei-ligen. Der Windpark „EnBW Baltic 1“ befindet sich in der Ostsee und ist seit 2. Mai 2011 produktiv. Seitdem liefert er klimascho-nenden Strom für über 50.000 Haushalte pro Jahr. Die Erzeu-gungsmenge für das Jahr 2017 beträgt 215 GWh und übertrifft somit den Planwert von 193 GWh um 11 %. Die TWS hat sich eine Leistung von 1 MW gesichert und hält zum 31.12.2017 an der Gesellschaft 4,17 % der Anteile.

Bau- und Sparverein Ravensburg eG (BSV)Seit über 110 Jahren lebt der BSV die genossenschaftliche Grund-idee der „Solidarität, Selbsthilfe und Selbstverantwortung“, ins-besondere bezogen auf den Bereich der Wohnungswirtschaft. Die Errichtung, Betreuung, Bewirtschaftung, Vermittlung, Ver-äußerung und der Erwerb von Bauten sind somit Gegenstand der Gesellschaft. Darüber hinaus können anfallende Aufgaben im Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus und der In-frastruktur übernommen werden. Die Genossenschaft umfasst heute rund 1.500 Mitglieder, zu denen auch die TWS KG, die TWS Netz und die Stadtwerke Ravensburg mit jeweils fünf An-teilen gehören.

Bürgerenergiegenossenschaft Weingarten eG (BEW)Die Bürgerenergiegenossenschaft Weingarten eG mit derzeit 122 Mitgliedern stellt eine unabhängige, unternehmerische Plattform für das Engagement der Bürger im Bereich der erneu-erbaren Energien dar. Mit den Einlagen der Mitglieder werden kommunale oder regionale Energieprojekte geplant und in die Tat umgesetzt, stets mit dem Ziel, einen Beitrag für eine siche-re Klima- und Energiezukunft für kommende Generationen zu leisten. Ein Projekt war z.B. der Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Weingartner Lindenhofstadions, mit der eine CO2-Einsparung von 38 t pro Jahr erreicht wurde. Die TWS ist als Gründungsmitglied seit 2009 an der BEW beteiligt und hält aktuell 100 Anteile.

Bürgerenergiegenossenschaft Fronreute-Wolpertswende eG Seit dem 21. Januar 2010 gibt es die Bürgerenergiegenossen-schaft Fronreute-Wolpertswende eG, an der die TWS mit 100 Anteilen beteiligt ist. Die Genossenschaft hat sich die Beteiligung an Projekten zur Erzeugung erneuerbarer Energien auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene sowie die Initiierung von Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien und des Kli-maschutzes vor Ort und in der Region zur Aufgabe gemacht. Zwei dieser Projekte sind beispielsweise die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Eugen-Bolz-Grundschule in Mochenwangen mit einer Leistung von 51,75 kWp und die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Biegenburg-Halle in Blitzenreute mit einer Leistung von 94,50 kWp.

Energieagentur Ravensburg gGmbHDie Energieagentur bietet ein breites Spektrum an Beratungs-leistungen in den Bereichen Energiesparen, Sanierung, erneuer-bare Energien für private Haushalte, Gewerbe und Kommunen sowie ein großes Fortbildungsangebot für Schulen und Vereine an. Die effiziente Nutzung von Energie und das Erkennen von

Einsparpotenzialen stehen dabei im Vordergrund. Ein Beispiel hierfür, auf kommunaler Ebene, ist das Qualitätsmanagements- und Zertifizierungsverfahren European Energy Award. In den vier Landkreisen, in denen die Energieagentur tätig ist, betreut die Agentur über 55 Kommunen, die mit dem Award ausge-zeichnet sind, u. a. auch die Stadt Ravensburg. Verbunden durch die Energiethemen, gehörte die TWS mit zu den Initiatoren bei der Gründung der Energieagentur und hielt zum 31. Dezember 2017 einen Anteil von 7,23 %.

KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württem-berg GmbHDie Beteiligung der TWS an der KEA in Höhe von 0,18 % ist im Jahre 2017 durch den Verkauf der gesamten Anteile entfallen. Hintergrund des Verkaufs war das Bestreben des Landes Baden-Württemberg, aus Gründen des EU-Beihilferechtes alle Anteile der KEA zu übernehmen.

Kommunalplan Gesellschaft für Kommunalentwicklung mbHDer zunehmende Bedarf der Städte und Gemeinden an kommu-nalen Dienstleistungen im Bereich der Baulanderschließung so-wie Ver- und Entsorgung waren 2003 die Motivation der TWS, des Bau- und Sparvereins sowie der Firma Infracommun, die „Gesellschaft für Kommunalentwicklung mbH“ zu gründen. Im Jahre 2005 wurde die kaufmännische und technische Betriebs-führung auf den Gesellschafter Infracommun übertragen. Eben-so wurde der Anteil am Beteiligungsunternehmen reduziert. Die TWS ist zwar zu einem kleinen Anteil von 3,67 % an der Ge-sellschaft beteiligt, wird allerdings nicht von den Chancen und Risiken des Geschäftsbetriebes berührt.

MeteringSüd GmbH & Co. KG 2016 gründeten acht Netzbetreiber aus Bayern und Baden-Württemberg die MeteringSüd GmbH & Co. KG, um gemeinsam die Smart-Meter-Gateway-Administration von intelligenten Mess-systemen („Smart Meter“) sowie das „Meter Data Manage-ment“ effizient zu meistern. Dritte können von den Leistungen des Unternehmens in Form von Dienstleistungen profitieren. Der Einbau von intelligenten Messsystemen bzw. modernen Messeinrichtungen wird vom Gesetzgeber durch das seit Herbst 2016 geltende Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende bzw. dem darin enthaltenen Messstellenbetriebsgesetz für be-stimmte Endkunden verpflichtend vorgegeben. Für kleinere und mittelgroße Regionalversorger und Stadtwerke ist ein kosten-deckender, alleiniger Aufbau und Betrieb dieser Funktionalitä-ten und der zugehörigen IT-Infrastruktur wirtschaftlich nicht möglich. Durch den Zusammenschluss der Netzbetreiber kann Wissen gebündelt und ein Größenvorteil realisiert werden. Ge-meinsam betreiben die acht Netzbetreiber, zu denen auch die TWS Netz gehört, 1,1 Mio. Messstellen für Strom. Von diesen Messstellen müssen in den nächsten Jahren rund 200.000 auf intelligente Messsysteme umgerüstet werden. Die TWS Netz ist zum 31.12.2017 mit 7,5 % an dem Unternehmen beteiligt.

solarcomplex AGDie im Jahre 2000 gegründete solarcomplex AG mit Sitz in Sin-gen hat sich das ehrgeizige, aber in ihren Augen machbare Ziel gesetzt, die Energieversorgung der Bodenseeregion bis 2030 weitgehend auf regenerative Energien umzubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, wächst der Kraftwerkspark des Unternehmens

BETEILIGUNGEN

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TWS-Geschäftsbericht·2017 15

Technische Werke Schussental

stetig an. So gingen im Jahr 2017 beispielsweise die zwei Frei-landsolarparks Storzingen und Bingen ans Netz, der Windpark Renquishausen wurde übernommen und es erfolgte eine 50-%- Beteiligung an der Nahwärme Renquishausen. Neben dem Bau und Betrieb von Anlagen zur Strom- und Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien bietet das Unternehmen eine Kapi-talbeteiligung an diesen Anlagen als ökologische Geldanlage an. Die TWS hat zum Stand 31.12.2017 eine Beteiligungsquote von 0,97 %.

SüdWestdeutsche Stromhandels GmbHDie Bündelung von Strommengen über eine Beschaffungs-plattform – dem Stromportfolio-Pool, um mit den gebündel-ten Mengen günstig am Großhandelsmarkt zu beschaffen, war die Grundidee der SüdWestdeutschen Stromhandels GmbH. 30 Stadtwerke aus Baden-Württemberg und Bayern schlossen sich 1999 zusammen. Hintergrund war die Liberalisierung des Strom-marktes und die daraus resultierenden Bedenken, als kleine und mittlere Stadtwerke gegenüber den großen Energieversorgern nicht konkurrenzfähig zu sein. Auch heute noch ist es das Unter-nehmensziel, die Position von Stadtwerken im Wettbewerb zu stärken, Synergien zu schaffen und gemeinsame Chancen zu nut-zen. Die wichtigsten Dienstleistungen sind das Bilanzkreis- und Portfoliomanagement im Bereich Gas und Strom. Es werden aber auch darüber hinaus Dienstleistungen angeboten wie Energie-datenmanagement, Erzeugungs- und Lastmanagement für kom-munale Anlagen. Die TWS ist zum 31. Dezember 2017 mit einem Anteil von 4,26 % beteiligt.

TeleData GmbHBei der 1997 gegründeten TeleData GmbH, die im Jahr 2017 ihr 20-jähriges Betriebsjubiläum gefeiert hat, handelt es sich um einen regionalen Telekommunikationsanbieter mit Sitz in Fried-richshafen. Hinter dem Unternehmen stehen zwei Energiever-sorger, die STADTWERK AM SEE GmbH & Co. KG mit einer Be-teiligungsquote von 66,67 % sowie die TWS, die seit 2012 mit 33,3 % beteiligt ist. Zu den Produkten zählen Internet, Telefonie und Fernsehen für Privat- und Geschäftskunden, profes sionelle Rechenzentrumslösungen und Cloud-Produkte sowie für Kom-munen und Gemeinden freies WLAN und FttH-Masterplanungen. Zusätzlich investiert die TeleData in den flächendeckenden Breitbandausbau auf Glasfaserbasis. Ein Beispiel hierfür ist die Erschließung von Amtzell in 2017.

VR Bank Ravensburg-Weingarten eGDie TWS KG hat sechs Geschäftsanteile der Volksbank Weingarten erworben. Im Sommer 2017 erfolgte der Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Ravensburg eG. Aus dieser Fusion ging die VR Bank Ravensburg-Weingarten hervor. Die neue Genossen-schaftsbank betreut ein Kundenvolumen von nahezu 2 Mrd. Euro und hat 23.500 Mitglieder.

Windpark Oelsig OHGDer Windpark Oelsig in Brandenburg, den die TWS 2011 erworben hat, besteht aus drei Anlagen mit je 2 MW. Zwei Anlagen gin-gen 2007 und eine Anlage 2009 in Betrieb. Die TWS hielt zum 31. Dezember 2017 einen Anteil von 20 % an der Infrastruktur-gesellschaft Windpark Oelsig OHG, über die der erzeugte Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.

Windpool GmbH & Co. KGDie Windpool GmbH & Co. KG mit Sitz in Dresden hat im Zeit-raum von 2010 bis 2013 ein Windparkportfolio, bestehend aus 13 Onshore-Windparks mit einer Leistung von ca. 72 MW, auf-gebaut. 21 Stadtwerke, darunter auch die TWS, haben dafür etwa 40 Mio. Euro Eigenmittel investiert. Die Windparks des Portfolios WINDPOOL 1 befinden sich in neun verschiedenen Bundesländern, um eine geografische Risikostreuung zu erhalten. Zudem wurde bewusst auf Windenergieanlagen von mehreren renommierten Anlagenherstellern gesetzt, um auch technische Risiken zu minimieren. Der Anteil der TWS an der Windpool GmbH & Co. KG beläuft sich auf 5 % am 31.12.2017.

Windkraft Bodensee-Oberschwaben GmbH & Co. KG (WKBO)/Windkraft Bodensee-Oberschwaben Verwaltungs GmbHBei der Windkraft Bodensee-Oberschwaben GmbH & Co. KG handelt es sich um eine Kooperation von Stadtwerken aus der Region Bodensee-Oberschwaben: 2012 schlossen sich das Stadt-werk am See (damals noch Technische Werke Friedrichshafen), das Regionalwerk Bodensee, die Stadtwerke Bad Saulgau und die TWS zusammen, um ihre Kräfte beim regionalen Ausbau von Windenergie zu bündeln. Ziel war und ist es, vor dem Hinter-grund der Energiewende und der Abschaltung von Atomkraft-werken die dezentrale Energieversorgung zu stärken. Energie soll dort produziert werden, wo sie auch verbraucht wird: in der Region. In Zahlen ausgedrückt, war es das Ziel der WKBO, mit einem Investitionsvolumen von ca. 60 Mio. Euro eine installierte Erzeugung von ca. 40 MW zu erreichen, mit der die Jahreserzeu-gung ca. 80 Mio. kWh beträgt. Um die Bürger vor Ort einbin-den zu können, sollten eine oder mehrere Tochtergesellschaften als separate Projektgesellschaften gegründet werden. Mangels geeigneter Standorte, regionaler Widerstände und überzogener Preisvorstellungen konnte bisher noch kein Projekt umgesetzt werden. Aufgrund einer Neuausrichtung hat das Regionalwerk Bodensee seine Anteile 2015 an die TWS abgegeben. Seitdem hält die TWS 45 % an der WKBO. Den gleichen Anteil hält TWS an deren Komplementärin, der Windkraft Bodensee-Oberschwaben Verwaltungs GmbH.

ZEP Windpark Rahrbach GmbH & Co. KGBei der ZEP Windpark Rahrbach GmbH & Co. KG handelt es sich um die Projektgesellschaft für den Bau des gleichnamigen Wind-parks in Nordrhein-Westfalen, bestehend aus zwei Windener-gieanlagen des Typs Nordex N117 mit je 2,4 MW Leistung. Die Projektgesellschaft besitzt die Rechte für den Betrieb der Wind-energieanlagen. Die Gesellschaft wurde von der Wind Works Development GmbH – dem Generalunternehmer für den Bau des Windparks – erworben. Nach erfolgter Fertigstellung des Wind-parks Anfang des Jahres 2018 soll die Gesellschaft auf die TWS verschmolzen werden. Die Beteiligungsquote beträgt 100 %.

ZEP Windrad Krombach GmbH & Co. KGBei der ZEP Windrad Krombach GmbH & Co. KG handelt es sich um die Projektgesellschaft für den Bau des gleichnami-gen Windparks in Nordrhein-Westfalen, bestehend aus einer Windenergieanlage des Typs Nordex N117 mit 2,4 MW Leistung. Die Projektgesellschaft besitzt die Rechte für den Betrieb der Windenergieanlage. Die Gesellschaft wurde von der Wind

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16 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

ÖKOBERICHTEngagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Seit dem Start in den Stromvertrieb 2008 verkauft die TWS sehr erfolgreich ausschließlich Ökostrom an ihre Kunden und be-treibt Stromerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien. Mit dem Leitspruch „Das Richtige tun“ positioniert sich die TWS als Anbieterin von Energien aus regenerativen Quellen. Allein das Engagement im Bereich erneuerbarer Energieerzeugungsanlagen brachte für das Jahr 2017 eine Einsparung von 41.687 t CO2. Mit den zusätzlich geplanten Investitionen wird sich die Vermeidung des klimaschädlichen Gases Jahr für Jahr noch weiter erhöhen. Ziel ist, so viel Strom selbst zu erzeugen, wie die Privat- und Ge-werbekunden der TWS benötigen.

Weiterer Ausbau der regenerativen Stromerzeugung120 Mio. kWh jährlich sollen ab 2022 selbst erzeugt werden. Auf diesem Weg ging Anfang 2017 ein neuer Windpark in der Nähe von Bamberg in Betrieb. Mit einer installierten Leistung von 43 MW speisten im vergangenen Jahr eigene Anlagen rund 68 Mio. kWh Energie überwiegend aus Sonne und Wind in die Versorgungsnetze. Damit können über 19.000 Vierpersonen-haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Aufgrund des guten Winddargebots und der Inbetriebnahme des neuen Windparks erhöhte sich die Jahresstromproduktion im Vergleich zum Vor-jahr um 12 Prozent.

Im Bereich der Windkraft erzeugte die TWS in 2017 58.902 MWh Strom. Die TWS setzt dabei bewusst auf unterschiedliche Projekte wie Windparks auf hoher See und Onshore-Anlagen, die im gesamten Bundesgebiet stehen. Im Bereich Solarstrom konnten im Berichtsjahr rund 7.750 MWh Strom aus Photovol-taikanlagen erzeugt werden. Seit 2009 gewinnt die TWS auch Energie aus Trinkwasser. Rund 500 Mio. Liter Wasser fließen pro Jahr vom Hochbehälter Hinzistobel über ein natürliches Gefälle

in den Wasserbehälter Albertshofen. Die TWS nutzt die Fließge-schwindigkeit mithilfe einer Turbine zur Stromgewinnung und erzeugte so in 2017 circa 38 MWh Strom.

Möglichkeiten der Windkraft nutzenUm künftig auch das Potenzial der Windkraft in Oberschwaben zu nutzen, hat die TWS eine Kooperation mit weiteren Stadt-werken aus der Region initiiert. Diese ist 2012 unter dem Na-men „Windkraft Bodensee-Oberschwaben“ (WKBO) an den

Die TWS setzt sich aus Überzeugung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein. So ist es nur konsequent, dass sich das Unternehmen seit etlichen Jahren ökologisch ausrichtet. Denn eine sukzessive Verringerung des durch den Menschen bedingten CO2-Ausstoßes ist unbedingt erforderlich – und jeder kann mitwirken.

Wind offshore

Photovoltaik

Biomasse

Wasserkraft

Wind onshore

TWS-eigener Erzeugungsmix 2017

79,8%

2,2%

11,4%

6,5%

0,1%

Works Development GmbH – dem Generalunternehmer für den Bau des Windparks – erworben. Die Beteiligungsquote beträgt 100 %. Da das Windrad jedoch aus rechtlichen Gründen nicht errichtet werden kann, soll der Erwerb im Laufe des Jahres 2018 rückabgewickelt werden.

Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben (ZV GVO) und GVO Gashandelsgesellschaft mbH (GVO GmbH)Die Städte Ravensburg, Friedrichshafen und Lindau (Boden-see) sowie die Stadtwerk am See GmbH & Co KG (SWSee), die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) und die Stadtwerke Lindau GmbH & Co. KG (SWL) bilden zusammen den Zweckverband Gasversorgung Oberschwaben. Dieser hat die Aufgabe, seine Verbandsmitglieder möglichst kostengünstig mit Erdgas zu versorgen. Dabei kann sich der 1966 gegründe-te Zweckverband auch Dritter bedienen. Für den Bereich des

Gashandels wurde deshalb bereits 2004 die GVO Gashandels-gesellschaft mbH gegründet, um in Form einer Beschaffungsge-meinschaft schneller auf dem liberalisierten Gasmarkt reagieren zu können. Gesellschafter der GVO GmbH sind neben der SW-see, der TWS und der SWL die Stadtwerke Bregenz GmbH und die Stadtwerke Konstanz GmbH. Die fünf Gesellschafter halten je 20 % an der Gesellschaft. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland beschaffte die GVO GmbH mit der Umstellung auf Portfoliobeschaffung im Jahr 2007 ihre Gasmengen an der Leipziger Gasbörse und am OTC-Markt. Seit der Gründung der GVO GmbH besteht die Aufgabe des Zweckverbands GVO v. a. aus dem Verpachten des Anlagevermögens. Der Leitungsab-schnitt von Weingarten bis zur Staatsgrenze Österreich sowie die Druckbehälter in Ravensburg und Lindau sind an die TWS Netz GmbH verpachtet. Die TWS ist am Zweckverband GVO mit 32,82 % beteiligt.

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TWS-Geschäftsbericht·2017 17

Technische Werke Schussental

Start gegangen. Die Aufgaben der Gesellschaft sind unter an-derem Projektentwicklung, Finanzierung und die Beteiligung der Bürger. Aufgabe der WKBO ist es, mit Sachverstand und Finger-spitzengefühl wirtschaftliche und mehrheitsfähige Lösungen zu finden. Gegenüber den Planungen zeigt sich die Projektreali-sierung als deutlich aufwendiger als ursprünglich eingeschätzt. Ursachen hierfür liegen teils in den extrem hohen Erwartungen der Grundstückseigentümer an die Flächenpacht, den langwie-rigen Verfahren zur Erstellung der Flächennutzungspläne in den Kommunen und den immer umfangreicheren und aufwendige-ren Untersuchungen im Bereich Artenschutz.

Ausbau der NahwärmeversorgungZur Steigerung der Energieeffizienz gehört unter anderem der Ausbau der Nahwärmeversorgung, die einen besonders hohen Wirkungsgrad hat. In 2017 wurde die Entwicklung und Umset-zung von Quartierslösungen weiter vorangebracht. Die TWS betreibt drei große Nahwärmenetze und eine Vielzahl an Hei-zungsanlagen, die große Gebäude klimaschonend mit Holz-hackschnitzeln oder über hocheffiziente Blockheizkraftwerke mit Biomethan beheizen.

Ökologische Produkte schonen Klima und BudgetMit dem in 2008 erfolgten Einstieg in den Stromvertrieb bietet die TWS ausschließlich Ökostrom an. Auch im Gasbereich ist die TWS mit verschiedenen, besonders ökologischen Produkten auf dem grünen Weg. Denn die Energiewende ist nicht nur eine Aufgabe für die Versorgungsunternehmen. Vielmehr ist es not-wendig, dass alle Verbraucher mitziehen. Sei es durch Bezug von Ökostrom, die energetische Sanierung der eigenen vier Wände oder die Änderung von Konsum- und Mobilitätsgewohnheiten.

ok-Power-LabelAls weiteres Ergebnis der konsequenten Klimaschutzpolitik trägt das Ökostrom-Produkt twsNaturstrom seit Anfang 2012 das ok-Power-Label. Geprüft wurde nach dem Initiierungsmodell. Dazu musste die TWS nachweisen, dass sie selbst mehr als die Hälfte des Stroms in Anlagen erzeugt, die sie initiiert hat.

Förderung umweltschonender TechnikenMit einem eigenen Energie- und Umweltprogramm unterstützt die TWS die effizientere Nutzung von Energie sowie die Reduzie-rung der CO2-Emissionen. Das Programm unterstützt Haus- und Wohnungseigentümer, die auf umweltschonende Techniken umsteigen wollen. Darüber hinaus fördert die TWS unter ande-rem den Einsatz energieeffizienter Erdgas-Brennwerttechnik im Mietwohnungsbau. Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäu-sern erhalten einen Bonus für die Umstellung ihrer Heizungs-anlage von einem anderen Energieträger auf Erdgas. Außerdem unterstützt die TWS den Einsatz von Strom- und Erdgaswärme-pumpen. Weiterer Schwerpunkt ist die Förderung für den Bau von Blockheizkraftwerken. Außerdem engagiert sich die TWS im Bereich der Elektromobilität.

E-Mobilität und umweltfreundlicher AntriebElektrofahrzeuge verursachen keine lokalen CO2-Emissionen, keine Luftschadstoffe und sind leise. Sinnvoll ist der Einsatz je-doch nur, wenn ausschließlich regenerative Energien verwen-det werden. Die TWS möchte in den kommenden Jahren die Entwicklung in der Region fördern und mit verschiedenen Part-nern – unter Einbindung kommunaler Projekte – auf den Weg bringen. Mit dem Betrieb zweier öffentlicher Ladestationen in

Ravensburg und einer in Weingarten setzt sich die TWS weiter für den Klimaschutz vor Ort auf Basis regenerativer Energien ein. Das Unternehmen wird auch künftig den Ausbau der Lade-infrastruktur sowie die Ausweitung umweltfreundlicher Mobili-tätsangebote vorantreiben. Mit der twsEmobil-Ladebox bietet die TWS die Stromtankstelle für die heimische Garage oder das Firmengelände an. Damit möglichst viele Bürger mehr Tankkom-fort für ihr E-Auto genießen können, fördert die TWS die An-schaffung einer twsEmobil-Ladebox 2018 mit zehn Prozent Ra-batt auf den TWS-Vorteilspreis.

Die Initiative „Zukunft mobil Baden-Württemberg e.V.“ zeich-nete die TWS 2017 für ihr nachhaltiges Fuhrparkmanagement aus. Der Fuhrpark besteht bereits seit etlichen Jahren aus Elek-tro- und Erdgasfahrzeugen. Denn umweltfreundlicher Antrieb ist auch mit Erdgas möglich: Erdgasautos stoßen bis zu 25 % weniger CO2 als Benziner aus. Bei Kohlenwasserstoffen und bei den Stickstoffoxiden werden im Vergleich zu Benzin- und Die-selfahrzeugen die Emissionen auf bis zu 95 % gesenkt.

Rohstoffe einsparen: die Initiative Grüner Weg e. V.Die TWS initiierte 2010 gemeinsam mit der Schellinger KG aus Weingarten die Initiative Grüner Weg. Im Mai 2011 wurde diese zum eingetragenen Verein. Ziel ist es, die Kohlendioxid-Emissio-nen im Schussental bis 2020 wesentlich zu reduzieren und damit den ersten Schritt zu einer klimaneutralen Region einzuleiten. Die Mitglieder setzen klimafreundliches Wirtschaften und regio-nal verankertes Handeln aktiv um. Sie entwickeln Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren, erneuerbare Energien zu verwenden und Rohstoffe einzusparen. Die Initiative gibt Im-pulse zum Aufbau eines Klimaschutznetzwerks, unterstützt bei der Umsetzung von Maßnahmen und stellt nachvollziehbare Kri-terien auf, die sich am CO2-Fußabdruck orientieren.

Attraktives Pachtmodell: das twsEnergiedachDie TWS bietet ein attraktives Pachtmodell für Solardächer an. Das twsEnergiedach ist für Hausbesitzer ideal, die sich weit-gehend selbst mit erneuerbaren Energien versorgen möchten. Denn wer Strom selbst erzeugt und verbraucht, entlastet die Stromnetze und trägt zu einer sicheren Versorgung bei. Gleich-zeitig werden die dezentrale und lokale Stromerzeugung gesteigert und so die Energiezukunft direkt vor Ort unterstützt. Mit dem twsEnergiedach errichtet die TWS eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ihrer Kunden und kümmert sich um deren Betrieb und Instandhaltung. Die Kunden tragen keine Investitionskos-ten und profitieren von dem Rundum-sorglos-Paket. Um die Planung, Installation, Wartung und Finanzierung kümmert sich die TWS.

Direktstrom für MieterWenn Strom im eigenen Haus erzeugt und dort auch verbraucht wird, ist das besonders vorteilhaft. Denn durch die kurzen Wege werden Transportverluste vermieden und das öffentliche Netz entlastet. Mit dem Mieterstrom-Modell können nun auch Mie-ter von umweltschonendem und preiswertem Ökostrom aus häuslicher Produktion profitieren. Denn Energie zu nutzen, die direkt im Wohnumfeld erzeugt wird, schafft Identität. Außer-dem profitieren die Mieter davon, den vor Ort erzeugten Strom kostengünstig zu beziehen. In 2017 wurde in einem Neubau-projekt in Weingarten eine Mieterstromanlage in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage realisiert. Für die TWS sind Direkt-strommodelle ein wichtiger Baustein für die Energiezukunft.

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18 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

Jeder Bürger stärkt die Region, wenn er Energie und Wasser von der TWS bezieht. Denn etwa 21 Cent von jedem Euro, den die Kunden der TWS dafür ausgeben, bleiben in der Region. Nicht mit eingerechnet ist dabei der Aufwand für den über-regionalen Energiebezug, der aufgrund höherer Absatzmengen weiter gestiegen ist. Auch tragen Investitionen in erneuerbare Energieerzeugungsanlagen, die die TWS aufgrund fehlender Projekte derzeit nur außerhalb tätigen kann, nicht zur regiona-len Wertschöpfung bei. Ohne diese Einflüsse verbleiben sogar 48 Cent von jedem Euro, den der Kunde an die TWS zahlt, in der Region. Außerdem arbeitet die TWS nach Möglichkeit mit ein-heimischen Unternehmen und Partnern zusammen. 21 % sind regionale Rückflüsse, die beispielsweise in Form von Aufträgen in die Region flossen. Insgesamt waren das im Jahr 2017 über 35 Mio. Euro. Darüber hinaus tragen die Ausschüttungen an die Anteilseigner positiv zum Haushalt der Städte Ravensburg und Weingarten bei.

Hohe Ausbildungsquote und weitere Arbeitsplatz-Effekte Im Durchschnitt des Jahres 2017 waren bei der TWS 152 Mit-arbeitende beschäftigt. Hinzu kommen 12 Auszubildende, was einer Ausbildungsquote von rund 8 % entspricht. Der Durch-schnitt in Deutschland lag bei 5 % bei Unternehmen mit 100 bis 249 Beschäftigten. Insgesamt ermöglicht jeder TWS-Arbeits-platz etwa 1,6 weitere Arbeitsplätze in der Region. Das heißt, durch vergebene Aufträge und Investitionen werden indirekt weitere 73 Arbeitsplätze in der Region gesichert, durch gezahlte Steuern, Abgaben und Gewinnausschüttungen zusätzliche 79 Arbeitsplätze. Die Personalausgaben schaffen weitere 84 Arbeits-plätze.

Auszeichnungen Zum neunten Mal in Folge hat ein unabhängiges Online-Energie-verbraucherportal die TWS im Schussental als TOP-Lokal versorger für die Kategorien Strom und Gas ausgezeichnet. Das Energie-verbraucherportal vergibt die Auszeichnung an Versorger, bei denen das Preis-/Leistungspaket stimmt. Mit zur Auszeichnung beigetragen haben unter anderem die klimafreundlichen Produkte, der Ausbau der eigenen Energieerzeugung und das soziale En-gagement der TWS. Darüber hinaus erhielt die TWS 2017 vom Wirtschaftsmagazin Focus-Money die Auszeichnung „Bester Stromanbieter in der Region Biberach/Friedrichshafen“. Dabei wurden unter anderem Servicequalität, Tarife und Beratung be-wertet. Im Rahmen der STUDIE 360, die transparente und faire Energieversorger kennzeichnet, wurde die TWS in der Versor-gerstudie 2018 mit „ausgezeichnet“ prämiert.

STANDORTBILANZWertschöpfung für die Region

Die TWS fühlt sich als Teil der Region und mit ihr verbunden. Das geht weit über die sichere, umweltfreundliche und preiswerte Versorgung der Kunden mit Energie und Wasser hinaus. Bei der Berechnung der wirtschaftlichen Effekte bilden Investitionen, Ausbau und Instandhaltungsaufwand der Netze und Infrastruktureinrichtungen einen großen Teil der regionalen Rückflüsse. Von diesen Aktivitäten profitieren unter anderem heimische Unternehmen wie Bauge-werbe, Handwerk und Industrie. Die aktuelle Standortbilanz des unabhängigen Beratungsinstituts Eckart & Partner zeigt das auf eindrückliche Art und Weise.

Über 35 Mio. Euro fließen in die Region

55,5% Brennstoffbezug (Strom und Gas) außerhalb der Region

4,7% Sonstige Ausgaben (u. a. Investitionen)

6,7% Energiebezug aus der Region

4,7% Steuern, Abgaben, Gewinnausschüttung

18,9% Steuern, Abgaben außerhalb der Region

3,7% Löhne, Gehälter, Altersbezüge, Ausbildung

5,8% Investitionen und Aufträge in der Region

Standortbilanz Technische Werke Schussental 2017Von jedem Euro, den der Kunde an die TWS zahlt,verbleiben etwa 21 Cent in der Region – ohne Brennstoffbezug sind es sogar etwa 48 Cent.

3% Mieten, Pacht

18% Löhne, Gehälter, Altersbezüge, Ausbildung

8% Gewinnausschüttung

32% Energieeinkauf, Energieproduktion

25% Investitionen Instandhaltungsaufwand

14% Konzessionsabgaben, Steuern

Zusammensetzung regionale Rückflüsse

Direkt Beschäftigte(ohne Azubis)

Arbeitsplätze in der Region

Induzierte Stellen(Abgaben, Steuern)

Indirekt Beschäftigte

Induzierte Stellen(Personalausgaben)

73

8479

152

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TWS-Geschäftsbericht·2017 19

Technische Werke Schussental

MITARBEITENDEDie TWS 4.0 – große Chancen, viel zu tun

166 Mitarbeitende waren zum 31. Dezember 2017 bei der TWS beschäftigt – inklusive 12 Auszubildenden: 5 Industrie-kaufleute, 2 Studenten der Dualen Hochschule, 2 Anlagenmechaniker, 2 Elektroniker für Betriebstechnik und 1 Fachinfor-matiker Systemintegration. Im Vergleich zum Vorjahr sind es sechs Mitarbeitende mehr. Bei der TWS KG waren es 70 Mitarbeitende und bei der TWS Netz 96. 17 Einstellungen standen 11 Abgänge gegenüber.

Die Personalkosten beliefen sich auf rund 11,4 Mio. Euro. Sie sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 % gestiegen.

Das durchschnittliche Lebensalter der Mitarbeitenden liegt bei 40,14 Jahren. Der durchschnittliche Krankenstand betrug 3,19 % und ist gegenüber dem Vorjahr (2,97 %) leicht gestiegen. Die-ser Krankenstand entspricht einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 8,02 Tagen/Jahr. Die TWS liegt damit unter dem bundes-deutschen Durchschnitt von 4,2 %, was eng mit den vielfältigen Angeboten im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanage-ments (BGM) zusammenhängen dürfte. Angeboten werden die Workshop-Reihe „Fit for Life and Business“, ein Zuschuss zum Fitnessstudio, Behandlungen beim hausinternen Osteopathen, ein Zuschuss zum E-Bike usw. Inhalte bei „Fit for Life and Busi-ness“ sind die Themenfelder Bewegung, Ernährung, Entspan-nung, mentale Kraft und Motivation. Dennoch bleibt es nicht aus, dass Mitarbeitende sich auch einmal länger im Kranken-stand befinden. Im Rahmen des betrieblichen Eingliederungs-managements erarbeiten wir gemeinsam mit dem Mitarbei-tenden Lösungswege, um künftigen Ausfällen vorzubeugen. Abgerundet wird das BGM der TWS durch eine betriebliche Zu-satzkrankenversicherung und Gruppenunfallversicherung.

Wir drehen sinnbildlich jeden Stein um und hinterfragen die Din-ge – nicht, weil es bisher nicht gut gelaufen ist, sondern um zu schauen, was wir noch besser machen können. Denn es geht darum, dem enormen Wandel rechtzeitig zu begegnen, den die Digitalisierung in der Arbeitswelt mit sich bringt. Dafür müssen wir gut gerüstet sein, ansonsten geraten wir ganz schnell ins Abseits. Das Rad können wir nicht zurückdrehen. Im Gegenteil: Wir sehen viele Chancen auf uns zukommen, die wir nutzen möchten. Teilweise werden sich die Abläufe im Unternehmen stark verändern – davon werden manche Mitarbeitende mehr, manche weniger betroffen sein.

Mit der Digitalisierung steigt auch der Qualifizierungsbedarf für unsere Führungskräfte enorm. Es gilt digitale Kompetenzen zu erlangen, beispielsweise in den Bereichen IT-Sicherheit, Um-gang mit IT-Systemen, Prozess-Know-how und -gestaltung sowie Datenschutz. Zum Jahresbeginn haben wir mit unserem jährlichen Führungskräfte-Dialog hierzu den Auftakt gemacht. Dieser stand unter dem Titel „Industrie 4.0 – Auswirkungen auf das Arbeits- und Führungsverhalten“. Aber nicht nur unsere Füh-rungskräfte hatten die Möglichkeit, sich entsprechend weiter-zubilden, sondern auch unsere Mitarbeitenden. So konnten diese beispielsweise im 2-tägigen Workshop „Change als Chance“ lernen, wie sie ihre Visionen erreichen und wie sie sich selbst leicht und kraftvoll motivieren können.

Der sichere Netzbetrieb und die Belieferung der Kunden sind die Basis unseres Geschäftserfolges. Die konsequente Ausweitung des bestehenden Geschäftes und der Eintritt in neue Geschäfts-felder werden für unseren zukünftigen Erfolg maßgeblich sein. Hier haben wir mit der Umsetzung unserer neuen IT-Strategie

und der im November erfolgten Umstellung auf eine neue, bes-ser automatisierte Unternehmenssoftware wichtige Ziele erreicht. Dank des enormen Einsatzes unserer Mitarbeitenden konnte dieses Projekt weitgehend innerhalb des geplanten Zeitrahmens umgesetzt werden.

Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden und Auszubilden-den wird immer anspruchsvoller. Auch als Energieversorgungs-unternehmen bemerken wir den Mangel an Fachkräften. Insbe-sondere bei der Besetzung von technischen/gewerblichen Stellen wird es immer schwieriger, geeignete Bewerber zu finden. Die TWS setzt daher seit Jahren auf den eigenen Nachwuchs, doch ist auch hier die Anzahl an qualifizierten Bewerbungen zunehmend rückläufig. Um hier entgegenzusteuern, setzen wir auf ein gelun-genes Employer Branding. So wurde es zu einem strategischen Unternehmensziel, die TWS als attraktiven regionalen Arbeitge-ber und Ausbildungsbetrieb weiter bekannt zu machen. Deshalb möchten wir im kommenden Jahr zusammen mit der Universität St. Gallen und dem Zentrum für Arbeitgeberattraktivität das Projekt „TOP JOB“ angehen. Der Blick richtet sich dabei auf ins-gesamt sechs Bereiche: Führung & Vision, Motivation & Dynamik, Kultur & Kommunikation, Mitarbeiterentwicklung & -perspektive, Familienorientierung & Demografie sowie internes Unternehmer-tum. Der Erwerb dieses Qualitätssiegels soll unser bereits im Jahr 2012 erworbenes Label „Ethics in Business“ ergänzen und dient als Instrument zur Weiterentwicklung der Arbeitgebermarke TWS.

Unsere Mitarbeitenden haben seit Mitte Mai 2015 die Mög-lichkeit, sich in Form von Genussrechten am Unternehmen zu beteiligen. Bis zum Jahresende 2017 haben 40 Mitarbeitende Genussrechte in Höhe von insgesamt 1.672 T € gezeichnet. Diese Beteiligungsmöglichkeit führt zu einer guten Identifikation mit dem Unternehmen.

Neben neuen Herausforderungen und Aufgaben kam auch die gute Laune bei der TWS 2017 nicht zu kurz: Für unser sommer-liches Betriebshoffest überlegten sich unsere Auszubildenden wieder einen netten Programmpunkt, der sogar mit einem gu-ten Zweck verbunden war. Im Rahmen eines Teamspiels sam-melten sie für eine Spendenaktion an die Deutsche Knochen-markspenderdatei.

Wir danken allen Mitarbeitenden für ihre geleistete Arbeit und ihren Einsatz. Unser Dank gilt auch dem Betriebsrat für die ver-trauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit.

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20 TWS-Geschäftsbericht·2017

Technische Werke Schussental

Spenden und SponsoringAls regionaler Energie- und Wasserversorger unterstützt die TWS in der Region seit Jahren sinnvolle und nachhaltige Pro-jekte in den Bereichen Soziales, Sport, Umwelt, Kultur, Bildung und Gesellschaft. Dabei zeichnen sich die Engagements der TWS durch partnerschaftliches Denken, verantwortliches Handeln und nachhaltiges Fördern aus. Zum Anlass des 15-jährigen Bestehens der TWS startete 2016 ein besonderes Projekt, das 2017 und 2018 fortgeführt wurde: der Förderwettbewerb „TWS-Lokalhel-den“. Bei diesem Publikumswettbewerb konnte jeder online und kostenlos mitentscheiden und für seinen Favoriten stimmen.

Einsatz für die GemeinschaftMit den TWS-Lokalhelden unterstützte die TWS 2017 gesell-schaftliche Gruppen wie Vereine, Organisationen und Institutio-nen aus Ravensburg, Weingarten und den umliegenden Gemein-den. Förderungswürdig waren die Themenbereiche Soziales, Sport, Kultur, Bildung, Umwelt und Gesellschaft. Insgesamt 15.000 Euro an Preisgeldern stellte die TWS zur Verfügung. Bei der Publikumswahl konnte jeder mitentscheiden, welche zehn Vereine, Organisationen und Institutionen mit den Publi-kumspreisen ausgezeichnet werden. 42 Bewerbungen gab es online (unter www.tws-lokalhelden.de). Bei der Preisverleihung am 9. September 2017 im Rahmen des Spielefestes „Ravensburg spielt“ gab es dementsprechend strahlende Gesichter.

Publikumspreisträger: Umsonst & Draußen Weingarten e.V. TV Weingarten Handball e.V. Förderverein der Grundschule Neuwiesen e.V. Solidarische Landwirtschaft Ravensburg e.V. DRK Bereitschaft Mochenwangen Musikverein Berg e.V. Musikverein Obereschach e.V. Formula Student Team Weingarten Fanfarenzug Oberzell e.V. Deutsch-Chinesische Gesellschaft Bodensee e.V.

Zusätzlich vergaben die Mitarbeitenden der TWS fünf Förder-preise in Höhe von je 1.000 Euro an besonders beeindruckende Projekte:

DRK Ortsverband Ravensburg e.V. EGE Tanz- und Kulturverein Bodensee-Oberschwaben e.V. Lebenshilfe Ravensburg für Menschen mit einer Behinderung e.V. SKC Berg e.V. Verein der Hundefreunde e.V.

Tombola für AMALIEDie Mitarbeitenden der TWS spendeten die Erlöse einer Benefiz-Aktion in Höhe von insgesamt 700 Euro an den ambulanten Kin-derhospizdienst AMALIE in Weingarten. Betriebsräte der TWS organisierten die Spendensammlung im Rahmen einer Weih-nachtstombola Ende 2017. Bei der Aktion kamen rund 350 Euro zusammen, die von der TWS-Geschäftsleitung auf 700 Euro ver-doppelt wurden. Die Spende trägt dazu bei, dass auch in 2018 wieder eine Qualifizierung der ehrenamtlichen Patinnen und Pa-ten durchgeführt werden kann. Das Ziel von AMALIE ist, die Familien in für sie schwierigen Zeiten nicht alleine zu lassen und ihnen in ihrem gewohnten Umfeld eine Unterstützung zu sein.

Kultur und soziale VerantwortungDie TWS unterstützt unter anderem das Theater Ravensburg, das Kulturzentrum Linse, das Hoftheater Baienfurt, das jährliche Familienfest „Ravensburg spielt“ und das historische Welfenfest in Weingarten. Zahlreiche Hilfs- und Beratungseinrichtungen in der Region werden von der TWS als Partnerin des Sozialsponso-ring Ravensburg e. V. mit gesponsert.

Wissenschaft, Umwelt bewusstsein und BildungFür innovative und zukunftsweisende Energiekonzepte lobt die TWS zweimal jährlich den TWS-Energiepreis als Studienpreis an der Hochschule Ravensburg-Weingarten aus. Außerdem wur-den 2017 erstmals Jungmeister des Handwerks mit dem Förder-preis der TWS ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhielten zwei junge Meister aus dem Kfz-Gewerbe. Sie wurden für ihre Prü-fungsleistung und Standorttreue belohnt. Denn das Handwerk ist ein zentrales Element der regionalen Wirtschaftskraft. Die TWS möchte diese Betriebe unterstützen und sie gleichzeitig für die Energiezukunft in der Region gewinnen.

Regionale Sportarten und VereineWenn es darum geht, regionale Sportarten und Vereine zu för-dern, stehen für die TWS vor allem langfristig angelegte Projek-te und die Förderung des Nachwuchses im Vordergrund – im Freizeit- und Breitensport. So unterstützt die TWS regelmäßig unter anderem den Sportkreis Ravensburg mit seinen mehr als 300 Vereinen, die Kindersportschule KISS sowie den TWS-Nach-wuchstriathlon.

SPENDEN / SPONSORING

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TWS Konzern

TWS-Geschäftsbericht·2017 21

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 157.088.415 145.757

abzüglich Energiesteuern 12.707.657 11.317

144.380.758 (134.440)

2. Aktivierte Eigenleistungen 1.183.456 502

3. Sonstige betriebliche Erträge 669.712 1.420

146.233.926 (136.362)

4. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 77.419.233 70.307

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 37.099.928 36.244

114.519.161 (106.551)

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 8.865.239 8.227

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2.551.028 2.075

davon für Altersversorgung: 848.164 € (Vorjahr: 498.367 €) 11.416.267 (10.302)

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 7.668.679 6.809

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.286.700 5.432

davon Aufwendungen aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 – 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BiMoG): 62.292 € (Vorjahr: 62.292 €) 138.890.807 (129.094)

8. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 428.360 272

9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 15 0

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 110.094 126

538.469 (398)

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 11.000 22

12. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 152.079 273

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.524.656 2.538

davon Aufwendungen aus der Aufzinsung: 511.715 € (Vorjahr: 455.958 €) 2.687.735 (2.833)

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 853.004 852

15. Ergebnis nach Steuern 4.340.849 3.981

16. Sonstige Steuern 24.740 31

17. Vergütung für Genussrechtskapital 807.648 415

18. Jahresüberschuss einschl. Anteilen anderer Gesellschafter 3.508.461 3.535

19. Anteile anderer Gesellschafter 195.199 271

20. Jahresüberschuss 3.313.262 3.264

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TWS Konzern

22 TWS-Geschäftsbericht·2017

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2.103.835 385

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 10.153.825 10.501

2. Grundstücke ohne Bauten 391.862 392

3. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 37.227.389 30.865

4. Verteilungsanlagen 57.071.999 55.647

5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.905.658 3.149

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 360.094 8.774

108.110.827 (109.328)

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 97.575 0

2. Beteiligungen an assoz. Unternehmen 2.602.177 2.650

3. Beteiligungen 4.530.833 4.705

4. Sonstige Ausleihungen 17.800 18

7.248.385 (7.373)

117.463.047 (117.086)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 390.583 381

2. Fertige Erzeugnisse und Waren 3.000 3

393.583 (384)

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 32.214.670 22.235

2. Forderungen gegen Gesellschafter 62.563 387

3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 4.366.154 0

4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 980.029 945

5. Sonstige Vermögensgegenstände 737.588 963

38.361.004 (24.530)

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

6.231.116 10.001

44.985.703 (34.915)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

184.981 242

D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSRECHNUNG

0 324

162.633.731 152.567

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TWS Konzern

TWS-Geschäftsbericht·2017 23

BILANZ ZUM 31.12.2017PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Feste Kapitalanteile der Kommanditisten

2.300.000 2.300

II. Genussrechtskapital

27.388.000 20.220

III. Rücklagen

35.750.951 34.238

IV. Konzernbilanzverlust

-1.218.015 -1.004

V. Anteile anderer Gesellschafter

3.999.206 4.075

68.220.142 (59.829)

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE

11.879.174 11.130

C. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE

502.391 788

D. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen 1.869.541 1.503

2. Steuerrückstellungen 113.277 58

3. Sonstige Rückstellungen 11.774.248 7.821

13.757.066 (9.382)

E. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 50.272.276 54.464

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.651.623 9.219

3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 2.744.665 2.227

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.514.371 91

5. Sonstige Verbindlichkeiten 6.092.023 5.437

davon aus Steuer: 4.638.829 € (3.758)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

68.274.958 (71.438)

162.633.731 152.567

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24 TWS-Geschäftsbericht·2017

Mit über 60 Fahrzeugen sind die TWS-Mit-arbeiter täglich im Schussental unterwegs. Auf den Straßen und an Baustellen sind die vielen erdgasbetriebenen Montagefahrzeu-ge als „rote Flotte“ im Einsatz. Doch nicht nur im Mon-tagebereich werden k l ima f reundl iche Fahrzeuge ein-gesetzt, auch die Mitglieder der Ge-schäftsleitung fah-ren ausschließlich alternativ angetrie-bene Fahrzeuge. Ziel des regionalen Ener-gieunternehmens ist es, den Fuhrpark mit strom- und erdgasbetriebenen Autos weiter auszubauen. Zum Standard des Fuhrparks gehören insgesamt 52 Fahrzeuge, davon 45 mit Erdgasantrieb. Drei Hybrid- und vier Elektrofahrzeuge sowie zehn E-Bikes und ein Segway ergänzen die mobile Flot-te. Überaus positiv auf die gute CO2-Bilanz des Fuhrparks wirkt sich vor allem auch

die Tatsache aus, dass die Elektrofahrzeu-ge ausschließlich mit Ökostrom betrieben werden. Für die Mitarbeiter der TWS steht eine klimaneutrale Mobilität gleichfalls im

Fokus. Klare Vorteile für den beruflichen Einsatz sehen sie in der Nutzung der zehn elektrischen Zweiräder und dem Segway. Damit sind sie im Dienst nicht nur klimaneutral unterwegs, sie spa-ren auch viel Zeit im Stadtverkehr, umge-hen Staus und die lästige Parkplatzsu-che. Für die private

Nutzung von elektrounterstützten Fahrrä-dern bietet die TWS ihren Mitarbeitern zu-dem attraktive Finanzierungs- und Radmo-delle. Um „das Paket“ abzurunden, nutzen diese auch die klassischen klimafreundli-chen Fortbewegungsmittel, wie den öffent-lichen Personennahverkehr oder Mit fahr ge-legen heiten.

Nachhaltig mobilIn Anbetracht des längst eingetretenen Klimawandels ist die Ent-wicklung neuer Mobilitätskonzepte in Deutschland dringend er-forderlich, zugleich aber auch eine große Herausforderung. Die Technischen Werke Schussental (TWS) legen bei ihren Betriebs-Fahrzeugen großen Wert auf alternative Antriebe und übernehmen dadurch eine wichtige Vorreiterrolle in der Region.

„Ich fahre sehr gerne ein klimafreundliches

Geschäftsauto. Nur wer etwas selber

erlebt, kann über Erfahrungen berichten.“

Robert Sommer,

Bereichsleiter Markt

Alles im Blick –

Fuhrparkmanager

Davide De Marco prüft

den Servicestand

Geschäftsleitung

als Vorbild: Robert

Sommer mit seinem

Hybrid-Dienstauto

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TWS-Geschäftsbericht·2017 25

Fuhrparkmanagement auf richtigem Kurs

Für die Steuerung des vielseitigen Fuhrparks sorgt das Team um Abteilungsleiter Einkauf und Materialwirtschaft, Volker Heduschka, mit Peter Wetzel und Davide De Marco. Als Fuhrparkmanager sorgt Davide De Marco für einen reibungslosen Einsatz der Fahr-zeuge, kümmert sich um TÜV, die richtige Bereifung und Betankung. Die im Innenhof und in der Tiefgarage installierten Ladesäu-len ermöglichen eine Betankung der hybrid- und strombetriebenen Fahrzeuge während der Ruhezeiten.

Die Initiative „zukunft mobil Baden-Würt-temberg e.V.“ hat die Technischen Werke Schussental für ihr nachhaltiges Fuhrparkma-nagement mit dem „Green Fleet“-Umwelt-siegel ausgezeichnet. Dieses Umweltsiegel würdigt und unterstreicht das konsequente Engagement der TWS in Sachen Nachhal-tigkeit und Klimaschutz. „Wir tun viel, und wollen Vorbild sein“, so Volker Heduschka.

Für die TWS war die Teilnahme an dieser Initiative auch wegen der eigenen Stand-ortentwicklung besonders wichtig – nicht zuletzt um Ausbaumöglichkeiten frühzeitig erkennen und steuern zu können. Der Fuhr-park der TWS wurde einer eingehenden Untersuchung unterzogen: 80 Prozent der Vorgaben wurden erfüllt. Der Kriterienka-talog für das Umweltsiegel umfasste unter anderem auch die Antriebsformen im Fuhr-park.

Ob Kundentermine oder Arbeiten an den Versorgungsleitungen, die Mitarbeiter der TWS müssen im Schussental flexibel unter-wegs sein. Dank eines nachhaltigen und fle-xiblen Fuhrparkmanagements für die TWS kein Problem!

Sauberes Betanken – Erdgas-Zapfsäulen bei der Tankstelle Schindele, Ravensburg

Ausgezeichnet –

Fuhrparkmanagement erhält

„Green Fleet“-Umweltsiegel

Gesunder Mix – der

TWS-Fuhrpark mit Erdgas-,

Elektro- und Hybrid fahrzeugen

450TSD. KM/JAHRMIT ERDGAS-FAHRZEUGEN

90TSD. KM/JAHRMIT HYBRID-FAHRZEUGEN

60TSD. KM/JAHRMIT STROM-FAHRZEUGEN

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26 TWS-Geschäftsbericht·2017

Das Betanken von Erdgasfahrzeugen ist in Ravensburg kein Problem. Die TWS belie-fert zwei Zapfsäulen für Erdgasfahrzeuge mit Bio-Erdgas. Eine bei der Firma Schin-dele im Schlegel-winkel und eine an der Aral-Tankstelle in der Jahnstraße. Wer hier tankt, ver-bessert die Umwelt-bilanz seiner Mo-bilität sogar noch weiter: Der dort ausgegebene Treib-stoff ist dank CO2-Ausgleich klimaneu-tral. Seit Anfang 2013 kompensiert die TWS das dort abgenommene Erdgas durch Ausgleichs-zertifikate. Rund 10,45 Millionen Kilo-wattstunden Energie setzte die TWS 2016

in Form von Erdgas für Antriebszwecke ab. Den Hauptanteil in diesem Treibstoff-Segment machen Fahrzeuge aus Unter-nehmensflotten und Busse aus.

Mit dem erdgas-betriebenen Fünf-tonner- Lkw aus dem TWS-Monta-gefuhrpark ist Sa-scha Krebs, Mon-tageleiter in der Stromversorgung, zu den Großbau-stellen unterwegs. Als Elektroniker für Betriebstechnik ist er Ansprechpartner beim Kunden vor

Ort. Nicht selten ist sein Arbeitsplatz auch hoch oben auf den Masten.

Klimaneutral unterwegs zu sein, ist der TWS schon lange ein großes Anliegen. Im Fuhrpark des Energiedienstleisters sind alternative Antriebe seit Jahren Standard. Dies gilt auch für Fahrzeuge, die Erdgas als Betriebsmittel nutzen. 45 Fahrzeuge des TWS-Monta-gefuhrparks fahren mit Erdgasantrieb und sind dadurch besonders effizient und emissionsarm im Schussental unterwegs. Denn durch Erdgasantrieb werden rund 90 Prozent weniger Schadstoffe ausge-stoßen als bei Fahrzeugen mit Diesel- oder Benzinmotoren.

Richtungsweisend –

die „rote Flotte“

der TWS

Viel Platz für beson-

ders große Materialien

im erdgasbetriebenen

Fünftonner

Dank der TWS klima freund lich unterwegs

„Es gibt keinen spürbaren Unterschied

im Fahrverhalten zu Fahrzeugen mit her-

kömmlichem Treibstoff. Alles funktioniert

zuverlässig.“Sascha Krebs

Montageleiter Stromversorgung

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TWS-Geschäftsbericht·2017 27

Gut gesichert – Stromarbeiten über den Dächern der Region

Antrieb und Herkunft

sichtbar gemacht

Alles unter Kontrolle – Montageleiter

Sascha Krebs fasst zusammen

MIO. KWHABSATZ AN ZWEIZAPFSTELLEN

9010PROZENT WENIGERSCHADSTOFFEMIT ERDGAS

Das Fahren mit Erdgasantrieb hat keinen Einfluss auf das Fahrverhalten des Autos. Es funktioniert genauso gut wie bei Fahr-zeugen mit herkömmlichen Antrieben. „Wir erfahren dies täglich, wenn wir mit unseren erdgasbetriebenen Fahrzeugen unterwegs sind – mal mit dem Fünfton-ner, mal mit dem 3,5-Tonner Erdgas-Sprinter“, so der Montageleiter.

Umdenken erfordert Zeit

Aktuell sind laut Kraftfahrtbundesamt gerade mal zwei Prozent des deutschen Fahrzeugbestands mit alternativen Antrie-ben ausgestattet. Unter dem Begriff alter-native Antriebe fasst das Kraftfahrtbun-desamt Elektroautos, Hybrid-Fahrzeuge sowie Autos mit allen Arten des Gasan-triebs zusammen.

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TWS Netz GmbH

28 TWS-Geschäftsbericht·2017

Ravensburg

Weingarten

Eschach

Oberzell

Bavendorf

Taldorf

Schmalegg

STROM-VERSORGUNG 2017 2016 Veränderung in %

Netzabgabe 399.461 MWh 407.109 MWh -1,88

davon:

Nicht Leistungsgemessen (SLP) 157.295 MWh 148.044 MWh 6,25

Leistungsgemessen (RLM) 224.110 MWh 235.218 MWh -4,72

Weiterverteiler 18.056 MWh 23.847 MWh -24,28

Einwohner im Versorgungsgebiet 76.103 75.655 0,59

Stromkreislänge 1.069 km 1.066 km 0,27

Hausanschlüsse 15.516 15.445 0,46

Installierte Zähler 53.027 52.660 0,70

TWS-Stromnetzgebiet Gemeindegrenzen (Außengrenze Ravensburg und Weingarten)

STROMVERSORGUNGDie Erneuerungsinvestitionen in die Stromversorgung zeigen Wirkung

Die TWS Netz GmbH hat im Berichtsjahr 2017 ein Investitionsvolumen von 1,657 Mio. Euro erfolgreich umgesetzt. Der Schwerpunkt lag, wie in den Vorjahren, unter anderem auf Erneuerungsmaßnahmen im Mittelspannungsanlagen- und Netzbereich. Ziel der Erneuerungsmaßnahmen ist die Erhaltung und Verbesserung der Versorgungssicherheit des Stromnetzes der TWS Netz GmbH.

Grundlage für eine zuverlässige und leistungsfähige Strominfra-struktur ist die Umsetzung einer kontinuierlichen, zielgerichte-ten, zustandsorientierten Erneuerungsstrategie. Das heißt, die in den letzten Jahren durchgeführten Maßnahmen im Anlagen- und Netzbereich trugen maßgeblich zur Verbesserung der Ver-sorgungssicherheit bei.

Im Berichtsjahr wurden im Netzgebiet Ravensburg und Weingar-ten 3,3 km Mittelspannungskabel einschließlich Freileitungen er-neuert. Dabei wird aus gesamtsystemrelevanten Gründen die Erneuerung von Speisekabeln priorisiert. In die Mittelspannungs-erneuerung wurden ca. 0,3 Mio. € investiert. Einen großen Stel-lenwert hat die Erneuerung von Schaltwerken und Umspann-stationen.

Die Erneuerungsstrategie sieht vor, alle fünf Schaltwerke und 150 Umspannstationen in den nächsten 15 Jahren zu erneuern bzw. zu sanieren.

In Weingarten wurde 2017 die Erneuerung des Schaltwerkes Friedhof straße fertiggestellt. Des Weiteren wurden 2017 im ge-samten Netzgebiet elf Umspannstationen komplett erneuert oder saniert. Im Strom anlagenbereich investierte die TWS ins-gesamt ca. 0,3 Mio. €.

Ein Indikator für die Versorgungssicherheit ist die ungeplante Ausfalldauer der betroffenen Gewerbe- und Privatkunden. Auch hier konnte 2017 die Ausfalldauer von 6,9 Min./Zählpunkt/a im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich gesenkt werden. Der Bundesdurchschnitt lag 2016 bei 12,6 Min./Zählpunkt/a. Die TWS hat damit in 2017 ihr selbst gestecktes Ziel erreicht, eine hö-here Versorgungssicherheit als im Bundesdurchschnitt zu bieten.

Trotz steigender Netzkundenzahl hat sich die Durchleitungs-menge in 2017 gegenüber 2016 verringert. Ursache hierfür ist vor allem die deutlich angestiegene Eigenerzeugung im indus-triellen Bereich.

In 2017 mussten keine neue Versorgungsbereiche erschlossen werden, deshalb erhöhte sich die gesamte Stromkreislänge nur moderat um rund 3 km auf rund 1.069 km.

Die Digitalisierung der Stromversorgung ist ein wesentlicher Baustein für das Gelingen der Energiewende. Hier werden intelli-gente Messsysteme ihren Beitrag leisten. Aufgrund der fehlen-den Verfügbarkeit von Gateways wird die TWS Netz wohl erst Ende 2018 mit dem Rollout beginnen können.

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 29

199 Kunden entschieden sich im Jahr 2017 für einen neuen Erd-gasanschluss – und damit 28 mehr als im Vorjahr. Im Neubau ist Erdgas als Brückentechnologie derzeit noch nach wie vor ein ge-fragter Energieträger, leider mit tendenziellem Rückgang.

Die Gasanschlussquote in den Neubaugebieten in der Regional-versorgung liegt im Schnitt bei circa 30 – 40 %. Im Sinne der kurzfristigen CO2-Minderung liegen die Bemühungen des Netz-kundenbereiches in der Netzverdichtung im Altbestand, insbe-sondere bei den Umstellern von Öl zu Gas.

Bei den städtischen Neubaugebieten wird das Erdgas durch emissionsfreie Energieträgersysteme sukzessive verdrängt, mit Ausnahme im Mehrfamilienhausbereich.

Im Berichtsjahr erschloss die TWS neben vielen kleineren Net-zerweiterungen in Waldburg das Neubaugebiet Gehrenäcker II mit circa 1 km Leitungslänge. Dank des außerordentlich hohen

Engagements der TWS-Mitarbeitenden und der regionalen Dienstleister aus den Bereichen Tiefbau und Rohrleitungsbau war ein reibungsloser Ablauf der Bauarbeiten gegeben.

Die gesamte Länge des Gasversorgungsnetzes beträgt nunmehr 576,5 km ohne Hausanschlussleitungen. Die Anzahl der Gas-hausanschlüsse erhöhte sich auf 14.585. Insgesamt investierte die TWS Netz ca. 0,7 Mio. Euro in die Netzerweiterung. Die An-schlussdichte ist um ca. 1 % auf 25,30 HA / km angestiegen.

Seit dem 1. Januar 2013 betreibt die TWS Netz die Gashochdruck-leitung des Zweckverbandes Gasversorgung Oberschwaben (GVO). Versorgt werden neben dem Netz der TWS Netz GmbH auch die Netze des Regionalwerkes, des Stadtwerks am See und der Stadtwerke Lindau. 2016 wurde bereits über die erfolgreiche Innenüberprüfung der Leitung von Weingarten bis nach Leiblach (Österreich) berichtet. Störungen bzw. Schäden auf der Gas-hochdruckleitung gab es im Berichtsjahr keine.

GASVERSORGUNGFokus – Netzverdichtung und Erneuerungsmaßnahmen

Gasabgabe an die einzelnen Kundensegmente

SLP-Kunden

RLM-Kunden nachgelagerte Netzbetreiber

Kraftwerk

3.000.000

2.500.000

2.000.000

1.500.000

1.000.000

500.000

02008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

[MWh]

Nachdem in den vergangenen Jahren der Netzausbau in der Regionalversorgung im Fokus lag, konzentrierte sich die TWS Netz 2017 verstärkt auf die Netzverdichtung und Erneuerungsmaßnahmen im städtischen Gasversorgungsgebiet von Ravensburg und Weingarten.

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TWS Netz GmbH

30 TWS-Geschäftsbericht·2017

Mit Erdgas versorgte Gebiete Mit Flüssiggas versorgte Gebiete

Mit Flüssiggas versorgte Gebiete

Mit Erdgas versorgte Gebiete

Baindt

Baienfurt

Weingarten

Schlier

EschachGrünkraut

Ravensburg

Bodnegg

Waldburg

Schmalegg

Taldorf

Berg

Horgenzell

Wolpertswende

Fronreute

Ebenweiler

Fleisch-wangen

Wilhelmsdorf

Königs- eggwald

Illmensee

Das bereits seit 2004 mit einem umfangreichen Kriterienkata-log aufgestellte Erneuerungs- und Sanierungskonzept, das aus-schließlich in den städtischen Kerngebieten Ravensburg und Weingarten ausgeführt wird, wurde im Jahr 2011 durch eine langfristige zustandsorientierte Strategieplanung erweitert und ermöglicht der TWS Netz, die notwendigen Sanierungsprojekte zielgerichtet und sicher auszuwählen. Damit kann mittelfristig die erforderliche Erneuerungsrate auf dem nötigen Niveau ge-halten werden, ohne den Sicherheitsstandard empfindlich zu senken.

Im Berichtsjahr wurden ca. 1,2 km (Vorjahr: 1,3 km) Versorgungs-leitungen und 29 Hausanschlüsse (Vorjahr: 46) erneuert. Die Er-neuerungsrate lag in 2017 bei ca. 0,20 % (Vorjahr: 0,23 %). Insgesamt investierte die TWS Netz für die Erneuerung des Gas-rohrnetzes einschließlich der Netzanschlüsse 0,3 Mio. Euro (Vor-jahr: 0,3 Mio. Euro).

Die Schadensrate pro 100 km Gasversorgungsleitung konnte durch gezielte Maßnahmen auf 1,3 Stück und die Schadensrate pro 1000 Netzanschlüsse auf 1,5 Stück weiter gesenkt werden.

ERDGAS-VERSORGUNG 2017 2016 Veränderung in %

Netzabgabe 2.623.861 MWh 2.534.932 MWh 3,51

davon:

Nicht Leistungsgemessen (SLP) 589.649 MWh 583.371 MWh 1,08

Leistungsgemessen (RLM) 425.957 MWh 398.413 MWh 6,91

Nachgelagerte Netzbetreiber 1.608.256 MWh 1.553.149 MWh 3,55

Einwohner im Versorgungsgebiet 125.732 125.118 0,49

Rohrnetzlänge 577 km 575 km 0,21

Hochdruckleitung 54 km 54 km 0,00

Hausanschlüsse 14.585 14.414 1,19

Installierte Zähler 17.430 17.327 0,59

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 31

Das im Berichtsjahr eingespeiste Trinkwasser stammt zu 81,3 % aus eigenen Wasservorkommen. 18,7 % der eingespeisten Men-ge werden von umliegenden Wasserversorgungen aus Schlier, Grünkraut und dem Zweckverband Schussen-Rotachtal bezo-gen. Die in das TWS-Trinkwassernetz eingespeiste Jahresmenge lag mit 4.638 T m³ auf demselben Niveau wie im Vorjahr. Ur-sache hierfür waren wieder vor allem niedrige Wasserverluste. Die Rohrnetzabgabe liegt mit 4.432 T m³ nochmals über dem Niveau des Vorjahres (4.404 T m³). Dem Zweckverband Schus-sen-Rotachtal lieferte die TWS mit 26,7 T m³ eine doppelt so hohe Jahresmenge wie 2016. Während bei anderen Trinkwasser-versorgern die Wasserabgaben eher rückläufig sind, bleibt die Wasserabgabe der TWS Netz auf konstant hohem Niveau, was auf einen höheren Verbrauch der Kleingewerbekunden sowie steigende Einwohnerzahlen zurückzuführen ist.

Die vom Trend her rückläufigen Wasserverluste liegen wie bereits im Vorjahr auf einem sehr niedrigen Niveau mit einem Wert von 3,01%. So ein Ergebnis kann nur erreicht werden, wenn syste-matische und regelmäßige Rohrnetzinspektionen durchgeführt werden.

Des Weiteren konnte im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der Rohrschäden um ca. 27 % auf 19 Stück gesenkt werden. Mit dieser Schadensrate liegt die TWS Netz deutlich unter dem Branchen durchschnitt in Deutschland und voraussichtlich in der Spitzengruppe in Baden-Württemberg.

Im Rahmen geplanter Rehabilitationsmaßnahmen wurden im Berichtsjahr 2,4 km Wasserversorgungsleitungen und 81 Stück Hausanschlussleitungen mit einem Investitionsvolumen von 660.305 Euro erneuert. Die Erneuerungsquote lag 2017 bei ca. 0,62 %. Das Trinkwassernetz ist derzeit in einem sehr gu-ten Zustand. Das zeigen die geringen Wasserverluste, eine sin-kende Schadensrate und die entsprechende Erneuerungsrate. Aufgrund der Altersstruktur des Netzes müssen allerdings die Erneuerungsaufwendungen in den nächsten Jahren deutlich

gesteigert werden. Ein Erneuerungskonzept für die nächsten Jahrzehnte wird 2018 weiterentwickelt. Schwerpunkt werden hierbei die Kernbereiche von Ravensburg und Weingarten sein.

Im Zuge der Erschließung von neuen Wohn- und Gewerbegebie-ten sowie dem Anschluss von Kunden im Rahmen von Verdich-tungsmaßnahmen baute die TWS 79 Stück neue Hausanschlüs-se. Dafür waren Investitionen von 193.202 Euro nötig. Neue Versorgungsleitungen wurden im Berichtsjahr keine verlegt.

Die Länge des Wasserversorgungsnetzes betrug zum Jahresen-de 383,5 km und die Zahl der Hausanschlüsse stieg auf 13.291 Stück.

Um die Qualität des Trinkwassers gemäß Trinkwasserverord-nung nachzuweisen, wurden an den mit dem Gesundheitsamt vereinbarten Entnahmestellen im Trinkwassernetz über das gan-ze Jahr verteilt deutlich mehr mikrobiologische und chemisch/physikalische Proben gezogen und analysiert, als die Verordnung vorschreibt. Dadurch kann die geforderte Trinkwasserqualität in kürzeren Abständen nachgewiesen werden.

Das im Versorgungsgebiet der TWS verteilte Trinkwasser ist mit 16,4° deutscher Härte nach der neuen Europäischen Einstufung dem Härtegrad „hart“ zuzuordnen. Der Nitratgehalt ist durch 44 Proben überwacht worden. Der mittlere Nitratgehalt aller Trink-wassergewinnungsanlagen beträgt wie im Vorjahr 25 mg/l und liegt damit klar unter dem Grenzwert von 50 mg/l.

Mit der umsichtigen Bewirtschaftung ihrer Flächen im Bereich der Wasserschutzzonen leisten die Landwirte hierbei einen maß-geblichen Anteil.

Die TWS Netz GmbH bietet auch benachbarten Versorgungs-unternehmen Know-how im technischen und kaufmännischen Bereich an. Bereits seit mehreren Jahren haben die Gemeinden Wolpertswende, Wilhelmsdorf, Fronreute und Berg die techni-

Wasserverluste der letzten 10 JahreEine gezielte Erneuerungsstrategie führt zu sinkenden Wasserverlusten.

10

8

6

4

2

02008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 20172016

[%]

WASSERVERSORGUNGTrinkwasser – Versorgungssicherheit zu jeder Zeit

Die Versorgungssicherheit in der Trinkwasserversorgung ist ein Grundpfeiler unseres Unternehmensleitbildes der TWS Netz GmbH. Rund um die Uhr steht gut ausgebildetes Fachpersonal der TWS den Bürgerinnen und Bürgern für alle Belange in der Wasserversorgung zur Verfügung. Des Weiteren wird durch kontinuierliche Investitionen der TWS in die Erhaltung, Modernisierung und den Ausbau der Versorgungsanlagen eine hohe Betriebszuverlässigkeit mit wenigen Versorgungsstörungen erreicht.

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TWS Netz GmbH

32 TWS-Geschäftsbericht·2017

WASSER-VERSORGUNG 2017 2016 Veränderung in %

Rohrnetzeinspeisung 4.664.195 m³ 4.701.994 m³ -0,8

Lieferung an fremde Netze 26.676 m³ 12.523 m³ 113,0

Im TWS-Netz nutzbare Menge 4.637.519 m³ 4.689.471 m³ -1,1

Verlustquote 3,01 % 4,69 % -35,8

Rohrnetzabgabe 4.431.542 m³ 4.403.536 m³ 0,6

Einwohner im Versorgungsgebiet 69.254 68.760 0,7

Rohrnetzlänge 384 km 384 km 0,0

Hausanschlüsse 13.291 13.234 0,4

Installierte Zähler 14.106 14.004 0,7

sche Betriebsführung ihrer Wasserversorgung auf die TWS über-tragen, Wolpertswende und Wilhelmsdorf zusätzlich die kauf-männische Betriebsführung. Die Kommunen profitieren von dem umfangreichen Know-how der TWS, was sich unter anderem in der TSM-Zertifizierung nach DVGW W 1000 ausdrückt. Außer-dem haben die Gemeinden damit auch in haftungsrechtlicher Hinsicht die notwendigen Voraussetzungen für eine gerichtsfeste Organisation geschaffen. Andererseits haben die Kommunen im Bereich der Investitionsplanung und der Preisgestaltung nach wie vor die volle Gestaltungsfreiheit.

Mit Blick auf die nahe Zukunft plant die TWS Netz, ihr Angebot für netznahe technische Dienstleistungen weiter auszubauen. Dies gilt insbesondere für die Gewinnung weiterer Wasserbetriebs-führungen, aber auch für spezielle technische Dienstleistungen

wie Rufbereitschaftsdienst, technische Unterstützungsleistungen oder Wasserverlustmonitoring für die umliegenden regionalen Wasserversorger. Seit 2017 nehmen drei weitere Wasserversor-ger wie der Zweckverband Wasserversorgung Baienfurt-Baindt, Schlier und Bad Schussenried technische Unterstützungsleistun-gen der TWS und deren Rufbereitschaftsdienst in Anspruch.

In Zusammenarbeit mit dem DVGW und dem Städte- und Ge-meindetag engagiert sich die TWS außerdem stark im Bereich der Fortbildung für das Wasserwerkspersonal in Baden-Würt-temberg.

Baindt

Baienfurt

Weingarten

Schlier

EschachGrünkraut

Ravensburg

Bodnegg

Waldburg

Schmalegg

Taldorf

Berg

Horgenzell

Wolpertswende

Bad Schussenried

Fronreute

Ebenweiler

Fleisch-wangen

Wilhelmsdorf

Illmensee

Königs- eggwald

Wasser Rufbereitschaft / Technische Dienstleistung

TWS Versorgungsgebiet Wasser

Wasser Betriebsführung

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 33

In den letzten Jahren hat sich die Breitbandversorgung mit ei-ner hohen Datenrate zu einem der wichtigsten Standortfaktoren beim Wettbewerb um die Ansiedlung von Gewerbekunden ent-wickelt. Aber auch für Privatpersonen wird das schnelle Internet immer wichtiger. Um einen Beitrag zum Ausbau einer schnellen Breitbandversorgung in den Städten Ravensburg und Weingar-ten leisten zu können, beteiligte sich die TWS Mitte 2012 an der TeleData GmbH, einem bereits am Markt agierenden Unterneh-men mit Sitz in Friedrichshafen. An dieser Tochtergesellschaft der Stadtwerk am See GmbH & Co. KG ist die TWS mit 33,3 % beteiligt. Ziel ist es, die Infrastruktur in Ravensburg und Weingar-ten auszubauen – und damit immer mehr Haushalte und Gewer-bebetriebe mit schnellem Internet zu versorgen. Dabei setzt die TWS zusammen mit der TeleData konsequent auf den Ausbau des Glasfasernetzes.

Mit der Beteiligung an der TeleData ist ein Investitionsprogramm in ein neues, schnelles Glasfasernetz verbunden. Mindestens 3 Mio. Euro wollen TWS und TeleData allein in Ravensburg und Weingarten in einer ersten Ausbaustufe in den Ausbau investie-ren. Damit können den Kunden in rund 20 Gewerbe- und Wohn-gebieten jeweils Bandbreiten von bis zu mehreren 100 Mbit pro Sekunde bereitgestellt werden. Die Leerrohre mietet die TeleData an, um Glasfaserleitungen einzuziehen. Die Dienste wie Internet und Telefonie werden direkt von der TeleData vertrieben. Eben-so erfolgt der Kundenservice in diesem Bereich direkt durch die TeleData.

Im Zuge der Stadtentwicklung, aber auch im Zusammenhang mit Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen über alle Sparten hinweg, baute die TWS 2017 ihre Breitband-Leerrohrinfrastruk-tur in den Kernstädten von Ravensburg und Weingarten weiter aus. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 0,3 Mio. Euro wur-den ca. 6 km neue Speedpipe-Leerrohrtrassen erstellt.

Nachdem in den Vorjahren der Schwerpunkt der Breitbandnach-frage aus dem Gewerbekundenbereich stammte, hat sich dies auf den Privatkundenbereich verlagert. Ursache hierfür ist, dass die Erschließung größerer Wohnneubaugebiete mit Glasfaser-netzen, wie z. B. „Am Hofgut“ in Ravensburg, in 2017 fertig-gestellt werden konnte und die Kunden diese Anschlüsse stark nachgefragt haben.

Die TWS setzt damit zusammen mit ihrem Partner der TeleData konsequent den Ausbau der breitbandigen Breitbandversorgung in den Städten Ravensburg und Weingarten fort und leistet da-mit einen wertvollen Beitrag zur Standortqualität. Der Ausbau könnte nochmals beschleunigt werden, falls die Kunden zukünf-tig bereit wären, die Leistungssteigerungen gegenüber einem Anschluss in Kupfer finanziell stärker zu honorieren.

BREITBANDVERSORGUNGTWS stärkt Standortqualität mittels Ausbau der Breitbandversorgung

Eine leistungsfähige Breitbandversorgung ist heute einer der wichtigsten Standortfaktoren. Zahlreiche Studien belegen dies. Die TWS baut zusammen mit ihrem Partner TeleData konsequent die Breitbandversorgung aus.

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TWS Netz GmbH

34 TWS-Geschäftsbericht·2017

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 411.255 377

2. Geleistete Anzahlungen 1.688.667 0

2.099.922 (377)

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 9.503.726 9.831

2. Grundstücke ohne Bauten 391.862 392

3. Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen 276.447 311

4. Verteilungsanlagen 55.668.968 54.326

5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.784.425 3.000

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 337.385 596

68.962.813 (68.456)

III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 31.875 32

2. Sonstige Ausleihungen 1.250 1

33.125 (33)

71.095.860 (68.866)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 390.583 381

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10.693.707 6.031

2. Forderungen gegen Gesellschafter 0 0

3. Sonstige Vermögensgegenstände 124.002 408

10.817.709 (6.439)

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

1.763.892 4.300

12.972.184 (11.120)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

76.599 87

D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSRECHNUNG

0 325

84.144.643 80.398

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 35

BILANZ ZUM 31.12.2017PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Gezeichnetes Kapital

9.925.600 9.926

II. Genussrechtskapital

31.034.753 31.035

III. Kapitalrücklage

8.194.392 8.194

IV. Gewinnrücklage

1.406.825 1.407

50.561.570 (50.562)

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE

11.723.286 10.965

C. EMPFANGENE ERTRAGSZUSCHÜSSE

502.390 788

D. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen 135.714 0

2. Steuerrückstellungen 21.944 0

3. Sonstige Rückstellungen 2.873.261 1.626

3.030.919 (1.626)

E. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.511.829 12.430

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.880.073 1.989

3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 3.745.352 1.497

4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.189.224 541

davon aus Steuer: 140.384 € (95)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

18.326.478 (16.457)

84.144.643 80.398

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36 TWS-Geschäftsbericht·2017

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 49.744.327 50.185

2. Aktivierte Eigenleistungen 995.208 496

3. Sonstige betriebliche Erträge 284.158 268

51.023.693 (50.949)

4. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 14.900.469 14.905

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 19.142.119 20.153

34.042.588 (35.058)

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 5.190.757 4.865

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.458.790 1.112

davon für Altersversorgung: 435.011 € (Vorjahr: 152.589 €) 6.649.547 (5.997)

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 4.303.391 3.912

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen davon Aufwendungen aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 – 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG): 62.292 € (Vorjahr: 62.292 €)

2.298.907 2.329

47.294.433 (47.276)

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 95.295 84

9. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 0

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 958.585 821

davon Aufwendungen aus der Aufzinsung: 342.296 € (Vorjahr: 306.288 €) 958.585 (821)

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 36.341 51

12. Ergebnis nach Steuern 2.829.629 2.885

13. Sonstige Steuern 24.597 25

14. Vergütung für Genussrechtskapital 1.086.216 697

15. Aufwendungen aus Gewinnabführung 1.718.816 2.163

16. Jahresüberschuss 0 0

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TWS Netz GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 37

Aufgrund des Ausgliederungs- und Übernahmevertrages vom 28. Juni 2007 zwischen der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) und der TWS Netz GmbH wurden alle Aktiva und Passiva, die wirtschaftlich zu den Gas-, Wasser- und Wärmenetzen gehören, auf die TWS Netz GmbH rückwirkend zum 1. Januar 2007 übertragen. Auch die Mitarbeiter, die wirt-schaftlich diesen Netzen zuzuordnen waren, gingen zum glei-chen Zeitpunkt auf die TWS Netz GmbH über. Zum 1. Januar 2013 wurden die Wärmeanlagen auf die TWS zurückübertra-gen, nur die Grundstücke und Gebäude verblieben bei der TWS Netz GmbH.

Zum 1. Januar 2011 wurde von der EnBW Regional AG das Strom-netz in den Städten Ravensburg und Weingarten, das seit dem 1. Januar 2008 angepachtet war, ins Eigentum übernommen. Der Kapitalanteil der EnBW Regional AG wurde dementsprechend von 0,1 % auf 19,3 % erhöht.

Seit 2014 sind auch die gasversorgten Gemeinden Berg, Fron-reute, Fleischwangen, Horgenzell und Königseggwald an der TWS Netz GmbH beteiligt, sie halten zusammen einen Kapital-anteil von 0,23 %.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskos-ten, abzüglich der nach § 253 Abs. 3 HGB notwendigen Ab-schreibungen bewertet. Rohrnetzauswechslungen werden ab einer Länge von mehr als 100 m aktiviert.

Für das von der EnBW Regional AG übernommene Stromnetz wurde eine Neubewertung vorgenommen. Die Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche Restnutzungsdauer.

Die Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten angesetzt. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch eine pauschal ermittelte Wertberichtigung gedeckt.

Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert. Ver-bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von 8.875 T€ durch Bürgschaften der TWS gesichert.

Das Gezeichnete Kapital von 9.926 T€ wird wie folgt gehalten:

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG 7.992 T €Netze BW GmbH (ehemals EnBW Regional AG) 1.911 T €Gemeinde Berg 10 T €Gemeinde Fronreute 7 T €Gemeinde Fleischwangen 3 T €Gemeinde Horgenzell 2 T €Gemeinde Königseggwald 1 T €

Das Genussrechtskapital besteht aus den bisherigen Einzah-lungen der Kapitalgeber. Die TWS Netz hat zur Stärkung der Eigenkapitalbasis Kapitalgebern die Möglichkeit gegeben, Sonder genussrechte zu zeichnen. Die Kriterien zum Ausweis im Eigenkapital (Nachrangigkeit, Verlustteilnahme bis zur vollen Höhe, Erfolgsabhängigkeit der Vergütung, Laufzeit von mehr als 5 Jahren) sind erfüllt. Seit 2015 wurden hier Sondergenuss-rechte in Höhe von insgesamt 31.035 T€ gezeichnet.

Die Rückstellungen für Pensionen betreffen überwiegend die von der EnBW übernommenen Mitarbeitenden, die während ihrer Beschäftigungszeit bei der EnBW Direktzusagen erhalten hatten. Diese Zusagen werden bei der TWS Netz GmbH gleich-lautend fortgeführt. Die Verpflichtungen aus den Pensionsrück-stellungen wurden freiwillig gegen eine Insolvenz gesichert, hierzu wurden Wertpapiere im Buchwert von 3.017 T€ zuguns-ten der betroffenen Arbeitnehmer verpfändet und gem. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Rückstellungen für Pensionen (Er-füllungsbetrag 3.152 T€) saldiert. Der beizulegende Wert (Kurs-wert) des Deckungsvermögens beträgt 3.061 T€. Ferner übte die TWS Netz GmbH das Wahlrecht aus, das sich aus der Ge-setzesänderung zur Bewertung der Pensionsrückstellungen ergab, und ermittelte die Pensionsrückstellungen mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre (3,68 %). Bei der Bewertung mit dem Marktzinssatz der vergan-genen sieben Jahre (2,80 %, bisherige Regelung) würde sich eine um 663 T€ höhere Pensionsrückstellung ergeben. Für die-sen Unterschiedsbetrag besteht gem. § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB eine Ausschüttungssperre.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rück-stellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern (1.080 T€), für ausstehende Rechnungen (244 T€), für Einstellungen in das Regulierungskonto Strom (809 T€) und für noch abzuführende Konzessionsabgaben (267 T€).

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

Stromversorgung 27.406 T€Gasversorgung 13.512 T€Wasserversorgung 7.280 T€Breitband 50 T€Gemeinsam 1.496 T€

49.744 T€

Ravensburg, im April 2018

Helmut Hertle Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer TWS Netz GmbH

ERLÄUTERUNGEN

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Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

38 TWS-Geschäftsbericht·2017

Schon 2010 legte sie ein attraktives För-derprogramm für die Anschaffung kli-mafreundlicher Fahrzeuge auf, das bis heute läuft. Eine nachhaltig emissions-freie Mobilität wird immer wichtiger. Das zeigen auch die im Vergleich zu 2016 deutlich ge-stiegenen Kilowatt-stunden Ökostrom: 2017 wurde mehr als das Dreifache an den drei öffent-lich zugänglichen TWS-Ladestationen in Ravensburg und Weingarten in Fahrzeugakkus übertragen. Zwei Drittel der Ladevorgänge finden an den Schnellladepunkten der drei TWS-Stromtankstellen statt.

Attraktive Förderprogramme der TWS sowie der Bundesregierung für die An-schaffung von Elektroautos, E-Rollern und E-Bikes sowie der stetige Ausbau der Lade -infrastruktur sind gute Gründe für einen

deutlichen Anstieg der Elektromobilität. Um elektrisch sicher und ohne Unterbre-chungen ans Ziel zu kommen, bedarf es ei-ner guten Ladeinfrastruktur. Mit dem Bei-

tritt zu ladenetz.de ist die TWS Teil der bundesweiten, unkomp l i z i e r t en und systemoffenen Lade infrastruktur und zeigt einmal mehr Weitsicht in Sachen E-Mobilität. Eine gute Verfüg-barkeit und be-queme Zugangs-möglichkeiten zu

öffentlichen Ladestationen mit einfachem Bezahlsystem sind Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der Elektromobilität. Das ist auch der Grund, warum sich das Ravens-burger Energieunternehmen dem Stadt-werke-Verbund ladenetz.de angeschlossen hat. Damit können E-Mobilisten mit der Ladekarte ihres Heimatstadtwerks aktuell auf ein Netz von über 10.000 Ladepunkten in Deutschland und Europa zurückgreifen.

Die Zukunft ist elektrisch In Sachen Elektromobilität bewegt sich was im Schussental. Das Interesse der Menschen in der Region an modernen und umwelt-freundlichen Mobilitätsalternativen wird immer größer. Die TWS trägt diesem Trend seit vielen Jahren Rechnung und zeigt sich in Sachen Elektromobilität gut aufgestellt.

„Ein Umdenken hinsichtlich der

alternativen Antriebe findet tatsächlich statt –

aber es braucht Zeit.“ Ellen Poot

Produktmanagerin Strom und Mobilität

Während Erledigungen

in der Stadt nutzt Odo Jutz

die Zeit zum Aufladen an

öffentlichen Ladestationen

Freie Ladestation und

kostenloses Parken in Sicht!

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Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

TWS-Geschäftsbericht·2017 39

Laden einfach gemacht

Odo Jutz, Architekt aus Ravensburg, hat sich im Sommer 2016 zu den Elektro-Mobilisten gesellt. „Der Wagen fährt sich sehr komfortabel, spritzig und dazu noch sehr leise.“

Entscheidend für den Fahrzeugwechsel war der hohe Verbrauch seines alten Fahr-zeugs auf den vielen Kurzstrecken inner-halb des Stadtgebiets.

Einziger Wermutstropfen: die im Moment noch begrenzte Reichweite, die man im Blick behalten muss. Mit 125 Kilometern Reichweite ist die Nutzung im Stadtver-kehr aber kein Problem. „Für das Laden nutze ich eine der öffentlichen Ladestati-onen während Erledigungen in der Stadt. Auf diesen ausgewiesenen Lade-Parkplät-zen wird auch kostenloses Parken bis zu vier Stunden angeboten. Zu Hause nutze ich die komfortable twsEmobil-Ladebox in der Garage.“

Auch das Handling beim Laden ist völlig unkompliziert: Kabel auspacken, Karte oder Smartphone-Code scannen, laden – anschließend dasselbe umgekehrt.

„Ich kann den Umstieg auf ein Elektroauto nur empfehlen. Auch die eigene E-Tank-stelle zu Hause ist von Vorteil. Noch mehr öffentliche Ladestationen wären wün-schenswert“, so Odo Jutz.

Unkompliziert – einfaches Bezahlen per Ladekarte

Alles unter Kontrolle –

komfortabel und spritzig im

Stadtgebiet unterwegs

Sicheres Handling beim

Laden – Ladekabel auspacken,

anschließen und los

10LADESTATIONEN

VORGÄNGE 2017IN RAVENSBURGUND WEINGARTEN

LADEPUNKTETSD.

VON LADENETZ.DE

IN D/EULADE-3 5.127

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40 TWS-Geschäftsbericht·2017

Auch seine Mitarbeiter nutzen das E-Auto. „Wer regional unterwegs ist, der fährt mit einem E-Auto nicht nur sauber und umweltfreundlich durch die Stadt – der kann auch ordent-lich Imagepunkte sammeln“, so der Geschäf t s führer. „Fahren mit dem E-Car ist super und einfach!“ Auch wirt schaftlich ist ein Elektroauto in-teressant. Neben niedrigeren War-tungskosten und geringeren Kosten pro Kilometer spart man auch bares Geld durch den Wegfall der Kfz-Steuer – zumindest vorerst. Je mehr Elektroautos unterwegs sind, des-to häufiger wünschen sich deren Besitzer eine private Ladestation. Als Energiever-sorger vor Ort hat die TWS vorausschau-

end und frühzeitig nach einer zuverlässi-gen Lösung Ausschau gehalten. Seit 2012 bietet der regionale Energieversorger be-reits Lademöglichkeiten für den privaten

Bereich und für Un-ternehmen an.

Mit der komfor-tablen twsEmobil-Ladebox, einer so- genannten Wall-box, ist die TWS zuverlässiger Part-ner für Lademög-lichkeiten im Pri-vatbereich. Die twsEmobil-Ladebox – eine Stromtank-

stelle für die heimische Garage oder das Firmengelände – stellt das verlässliche Rundum-sorglos-Paket dar, um komfor-tabel, schnell und sicher den elektrischen Fuhrpark aufzuladen. Dieses Paket bie-tet die TWS in Zusammenarbeit mit der

Laden, losfahren, Umwelt schonen Elektroautos werden immer beliebter, denn sie sind umweltscho-nend und reduzieren den Straßenlärm in den Städten. Roland Maier, Geschäftsführer von Miele Maier Ravensburg, hat sich eingehend mit der E-Mobilität beschäftigt und sich umfangreiches Fachwissen angeeignet. Aus eigenen Erfahrungen mit seinem E-Car berichtet er begeistert von „unglaublichem Fahrspaß“ und einem „tollen Fee-ling“.

„Elektromobilität sollte für Unternehmen eine Selbstverständlichkeit

werden.“Roland Maier

Geschäftsführer Miele Maier Ravensburg

Roland Maier,

Geschäftsführer

Miele Maier, genießt

die komfortable

Lademöglichkeit vor

seinem Geschäftshaus

Weithin sichtbar –

Stromtankstelle als Kundenbonus

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TWS-Geschäftsbericht·2017 41

Elektroinnung Ravensburg und der Firma Mennekes an, führend bei innovativen Ladelösungen in Europa. Sechs Heimlade-stationen stehen zur Auswahl, den fach-gerechten Einbau übernehmen Partnerbe-triebe der Elektroinnung Ravensburg.

Roland Maier, Geschäftsführer von Miele Maier in Ravensburg, ist begeistert: „Die kompetente Beratung und der gute Ser-vice haben mich überzeugt.“

Umweltschutz mit dem eigenen Dach

Besonders schätzt Roland Maier auch die Kombination mit einer Photovoltaikanla-ge. „Jetzt kann ich Solarstrom, den ich selbst mit dem twsEnergiedach produ-ziere, direkt ins E-Auto speisen oder zum Aufladen des Akkus für mein Elektroau-to verwenden. Aus meiner Sicht könnten Photovoltaik-Anlagen zur Pflicht für ge-eignete und nutzbare Dachflächen wer-den“, so Roland Maier.

Miele Maier verbraucht in der Firma insge-samt 46.000 kWh Strom im Jahr. Mit der eigenen PV-Anlage erzeugt das Unterneh-men 26.000 kWh, von denen die Firma 18.800 kWh selbst verbraucht. Dies ent-spricht einer Energieverbrauchsquote von 72 Prozent.

„Das E-Auto verfährt rund 10.000 Kilome-ter im Jahr und benötigt dafür etwa 2.200 kWh Strom. Schätzungsweise 50 Prozent davon stammen aus der Photovoltaikan-lage und 50 Prozent aus TWS Naturstrom“, berichtet Roland Maier. „Ein gutes Gefühl, Strom durchdacht zu nutzen.“

Solarstrom vom eigenen Energiedach wird direkt ins E-Auto eingespeist

Elektromobilität ist für

Roland Maier selbstverständlich

Schnell und sicher laden –

dank eigener Stromtankstelle

INFO

DIE TWS BIETET DEN KÄUFERNBESTE QUALITÄT UND GUTE BERATUNG DANK DER PARTNERSCHAFT MIT DER ELEKTROINNUNG RAVENSBURG

FACHGERECHT UND SICHER

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42 TWS-Geschäftsbericht·2017

Anfang 2017 konnte der Windpark Schlüsselfeld in der Nähe von Bamberg in Betrieb genommen werden. In die beiden hochmodernen Schwachwindanlagen hat die TWS rund 8,5 Millionen Euro investiert, diese sollen mit rund 12 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr den Bedarf von etwa 3.500 Haushalten decken. Außerdem konnte ein Windpark in der Nähe von Krombach im westfälischen Landkreis Olpe für rund 10 Millionen Euro erworben werden. Die zwei Wind-kraftanlagen mit einer Leistung von jeweils 2,4 Megawatt sind Ende des ersten Quartals 2018 betriebsbereit.

STROMERZEUGUNGKonsequenter Ausbau der regenerativen Stromerzeugung

0

10

20

30

40

50

60 BiomasseWasserkraftPhotovoltaikWind onshoreWind offshore

Entwicklung Stromerzeugung

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Iste

rzeu

gung

[MW

h]

10.000

0

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

Bei der eigenen Projektentwicklung konzentriert sich die TWS auf das Repoweringprojekt am Standort Ettlenschieß in der Ge-meinde Lonsee. Es sollen vier Bestandsanlagen durch zwei neue moderne Anlagen ersetzt und damit die Erzeugungskapazität mehr als verdreifacht werden. Inwieweit die Genehmigungsbe-hörden tatsächlich eine in Aussicht gestellte Ausnahmegeneh-migung erteilen werden, wird sich im Jahr 2018 herausstellen. Seit mehreren Jahren widmet sich die „Windkraft Bodensee Oberschwaben“ (WKBO), ein Gemeinschaftsunternehmen der TWS, des Stadtwerks am See und der Stadtwerke Bad Saulgau unter Federführung der TWS, der Projektentwicklung im Gebiet des Regionalverbandes Bodensee Oberschwaben. Diese soll mit einem strategischen Partner weiterbetrieben werden.

An ihrem strategischen Ziel, so viel Strom selbst in regenerati-ven Erzeugungsanlagen zu erzeugen, wie die TWS an ihre Tarif-Kunden verkauft, wird die TWS auch zukünftig arbeiten. Damit leistet die TWS einen aktiven Beitrag für eine klimaneutrale Stromerzeugung. Langfristig will die TWS bis zum Jahr 2022 ein Erzeugungsportfolio mit einer Jahreserzeugungskapazität von gut 120 Mio. kWh aufbauen. Dafür sind in den nächsten Jahren Investitionen in Summe von weiteren circa 20 Mio. Euro geplant.

Regenerative Erzeugungsanlagen sind naturgemäß sehr kapital-intensiv. In den ersten Jahren fallen auch bei planmäßigen Pro-duktionswerten bilanzielle Verluste an. Mittelfristig werden diese Projekte aber einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftli-chen Erfolg der TWS leisten. Die TWS hat in den letzten Jahren bereits rund 60 Millionen Euro in regenerative Erzeugungsan-lagen investiert. Dies war möglich geworden, weil das Unter-nehmen unter anderem durch die Ausgabe von Genussrechten die Eigenkapitalbasis in den letzten Jahren konsequent gestärkt hat. Fast 1.000 Bürger sind an der TWS beteiligt.

Die Stromerzeugung hat sich in 2017 gegenüber 2016 deutlich von 61 Mio. kWh auf 68 Mio. kWh erhöht. Ursache hierfür war zum einen das gute Winddargebot im Jahr 2017 und die Inbe-triebnahme des neuen Windparks in Schlüsselfeld.

Die TWS will zukünftig verstärkt im Rahmen von Quartierskon-zepten Photovoltaik-Anlagen direkt in den Städten Ravensburg und Weingarten realisieren. Aber auch hier ist Überzeugungs-arbeit bei Projektentwicklern hinsichtlich energetischer und wirtschaftlicher Nutzen für die Bewohner sowie ansprechender optischer Gestaltungsmöglichkeiten zu leisten.

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TWS-Geschäftsbericht·2017 43

ERZEUGUNGSKAPAZITÄTEN DER TWS

Projekt Standort Betrieb durch TWS seit …

InstallierteLeistung [kW]

Jahreserzeugungs-kapazität [MWh]

WIND OFFSHORE

EnBW Windpark Baltic 1* Deutsche Ostsee 2011 1.000 3.900

WIND ONSHORE

Windpark Portfolio Windpool* Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt

2010 5.000 10.100

Windpark Lonsee Baden-Württemberg 2009 2.640 3.021

Windpark Oelsig Brandenburg 2011 6.000 12.722

Windpark Brenntenberg Bayern 20112012

9.000 15.859

Windpark Grefrath Nordrhein-Westfalen 2014 3.000 6.541

Windpark Mose Sachsen-Anhalt 2014 4.000 6.672

Windpark Schlüsselfeld Bayern 2017 4.800 11.980

PHOTOVOLTAIK

Denkingen Baden-Württemberg 2009 960 1.010

Ravensburg, Adolf Aich 75 kW

Baden-Württemberg 2009 75 75

Ravensburg, Adolf Aich 85 kW

Baden-Württemberg 2009 85 85

Ravensburg,TWS-Verwaltungsgebäude

Baden-Württemberg 2009 30 25

Neu-Ulm, Harzerhof Bayern 2011 288 263

Solarpark Boms-Haggenmoos Baden-Württemberg 2012 4.456 4.661

Böblingen Baden-Württemberg 2013 1.331 1.368

Eintürnen Baden-Württemberg 2017 108 119

Solarkraftwerk Bahnstadt RV Baden-Württemberg 2002 21 20

WASSERKRAFT

Wasserkraftwerk RV, Albertshofen

Baden-Württemberg 2009 8 30

BIOMASSE

BHKW RV-Weststadt,Karmeliterstraße

Baden-Württemberg 2011 220 1.600

Summen 43.021 80.050

* Beteiligungen der TWS KG

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44 TWS-Geschäftsbericht·2017

Der starke Zuwachs ist nach wie vor ungebrochen. Mit über 360 Mio. kWh hat die TWS in 2017 rund 23 % mehr Ökostrom verkauft als im Vorjahr. Mehr als 18.500 Kunden belieferte der TWS-Konzern zum Jahresende mit Ökostrom und positioniert sich erfolgreich in einem weiterhin sehr dynamischen Markt- und Wettbewerbsumfeld.

Besonders positiv entwickelt sich das Geschäftskundenseg-ment, für das die TWS maßgeschneiderte Lösungen bietet. Durch die Tranchenmodelle der TWS können auch Unterneh-men mit geringerem Stromverbrauch flexibel auf die Preisent-wicklungen am Markt reagieren. Unternehmen, die verlässlich planen möchten, setzen auf die strukturierte Beschaffung. Au-ßerdem bietet die TWS die Teilnahme am Spotmarkt an und deckt den Strombedarf des Kunden zu stundenaktuellen Preisen an der Strombörse. Ein hohes Maß an Flexibilität bieten auch Produkte, die die Nutzung des Intraday-Marktes beinhalten. Unternehmen mit schwer prognostizierbaren und fluktuieren-den Verbrauchsverläufen haben mit der flexiblen Beschaffung große Vorteile. Betreibern von regenerativen Erzeugungsan-lagen nimmt die TWS den selbst erzeugten Strom ab und or-ganisiert im Kundenauftrag die Direktvermarktung und die Regelenergievermarktung. Durch attraktive Angebote sowie die nachhaltige Unternehmensausrichtung schätzen viele Ge-schäftskunden die TWS als Partner. Sie selbst machen mit dem Bezug von TWS-Ökostrom einen entscheidenden Schritt in Richtung umwelt- und klimaschonender Unternehmensführung.

Ziel der TWS ist es, den gesamten Strom, den die Privatkunden benötigen, selbst aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Die Produkte twsNaturstrom und susiÖkostrom stammen zu 100 % aus erneuerbaren Energien. Zudem führen sie das ok-Power-La-bel nach dem Initiierungsmodell. Dank einer guten Einkaufsstra-tegie konnte die TWS 2017, je nach Belieferungsgebiet, einen erheblichen Teil der Kostensteigerungen abfedern oder sogar die Preise senken. Teilweise mussten die gestiegenen staatlichen Steuern und Abgaben sowie die Entgelte für die Nutzung des Stromnetzes jedoch weitergegeben werden. Die Strompreise entwickeln sich in den Regionen unterschiedlich, da die TWS weder die staatlichen Belastungen noch die Netzentgelte als wesentliche Bestandteile der Stromrechnung beeinflussen kann.

Über die Unternehmensbeteiligung TeleData wächst das Port-folio im Bereich der schnellen Kommunikationsnetze. Gemein-sam werden neue vorteilhafte Kombiprodukte entwickelt, um die Menschen in der Region mit grünem Strom und schnellem Internet zu versorgen.

Als Messstellenbetreiber übernimmt die TWS außerdem den Ein- und Ausbau, Betrieb und Wartung von intelligenten Mess-systemen. Das darin enthaltene Smart-Meter-Gateway erweitert den digitalen Stromzähler und dient als Kommunikationsmodul. Damit können Kunden beispielsweise von lastvariablen Produk-ten profitieren und die Verbrauchsdaten in Echtzeit abrufen.

Für ihre attraktiven Angebote und einen guten Service wurde die TWS Anfang 2018 zum neunten Mal in Folge als TOP-Lokal-versorger im Schussental ausgezeichnet. Zudem ist die TWS als „Bester Stromanbieter in der Region Friedrichshafen / Biberach“ Anfang 2017 im Energie-Atlas Deutschland gelistet. Die Prämie-rung „ausgezeichnet“ hat die TWS von der Versorgerstudie 2018 verliehen bekommen. Das Siegel der STUDIE360 kennzeichnet transparente und faire Energieversorger.

STROMVERKAUF 2017 2016 Veränderung in %

Gesamt 360.773 MWh 293.225 MWh 23,04

davon:

Tarifkunden 78.157 MWh 54.197 MWh 44,21

Sonderkunden 255.420 MWh 206.631 MWh 23,61

333.577 MWh 260.828 MWh 27,89

susiEnergie GmbH 27.196 MWh 32.397 MWh -16,05

Die TWS bietet seit dem Einstieg in den Stromvertrieb im Jahr 2008 Ökostrom an und ist damit der einzige Versorger in der Region, der seinen Kunden ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen anbietet. Über die Tochtergesellschaft susiEnergie GmbH ist der Ökostrom des TWS-Konzern auch deutschlandweit erhältlich.

STROMVERTRIEBRekordabsatz und gestiegene Kundenzahl trotz intensiven Wettbewerbs

[kt]

CO2-Einsparung

Tarifkunden Sonderkunden susiStrom

2012

2013

2014

2015

2016

2017

0 40 80 120 160 200

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TWS-Geschäftsbericht·2017 45

GASVERTRIEBHoher Absatz und weiterhin sehr intensiver Wettbewerb

Erdgas und Bio-Erdgas werden heute nicht nur für die Erzeugung von Wärme genutzt. Insbesondere als Brücke zu erneuerbaren Energien kann Erdgas eine bedeutende Rolle spielen. Im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern ist es klimafreundlicher, da der Einsatz mit geringeren CO2-Emissionen einhergeht. In einem dynamischen Marktumfeld hat der Energieeinkauf der TWS die Entwicklungen an den Märkten genau im Blick, gibt Kostenvorteile weiter und schafft maßgeschneiderte Lösungen für Privat- und Geschäftskunden.

Im TWS-Konzern lag der Gasabsatz im Berichtsjahr bei insge-samt rund 944 Mio. kWh und damit 0,7 % unter dem Vorjahr. Laut Deutschem Wetterdienst verlief das Jahr 2017 in unse-rer Region etwas kälter im Vergleich zum langjährigen Mittel. Neben der Witterung wirken sich allerdings auch energiespa-rende Maßnahmen – wie Dämmung und neue Heiztechniken – auf den Absatz aus. Im Geschäftskundenbereich konnte ein Zuwachs von 1,7 % verzeichnet werden. In einem starken Wett-bewerbsumfeld konnten Kundenverluste jedoch nicht kompen-siert werden. Ende 2017 bezogen 17.622 Kunden Gas von der TWS und der susiEnergie. Zu diesem Ergebnis hat auch die 2011 gegründete Tochtergesellschaft susiEnergie GmbH beigetragen, die susiGas bundesweit über das Internet und über Koopera-tionen verkauft.

Die TWS hat sich vor allem über die Online-Produkte bei den sehr preisbewussten Verbrauchern etabliert. Billiganbietern setzt die TWS ein Profil entgegen, das Kundennähe, nachhal-tiges Wirtschaften und Ökologie in das Zentrum des unterneh-merischen Handelns stellt. Zum neunten Mal in Folge wurde die TWS 2018 als TOP-Lokalversorger im Schussental für ihren guten Service und die attraktiven Angebote ausgezeichnet. Außerdem hat die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien mbH in ihrem Test 2017 zu Deutschlands besten Regionalversorgern die TWS als „herausragend“ beurteilt.

Während Rohöl im Jahresverlauf meist stärkeren Schwankungen unterliegt und ab Mitte 2017 die Erdgas-Handelspreise stärker gestiegen sind, blieben die Erdgaspreise bei der TWS konstant. Die TWS nutzt die Möglichkeiten des Marktes geschickt zum Vorteil ihrer Kunden. Aufgrund einer günstigen Beschaffungs-situation und Optimierungen der internen Prozesse war das Un-ternehmen in der Lage, zum 1. Januar 2017 ihre Preise in allen Produkten für ihre Haushalts- und Gewerbekunden erneut zu senken. Bereits zum 1. März 2015 und zum 1. Januar 2016 hatte

die TWS den Arbeitspreis für die Gasgrundversorgung reduziert. Aber auch für Kunden, die sich für ein Sonderprodukt entschie-den haben, ist der Preis gesunken. Die TWS bietet unterschiedli-che preislich attraktive Produkte an. Neben flexiblen Produkten gibt es das Festpreisangebot twsErdgas Fix mit einer Energie-preisgarantie für 12, 24 oder 36 Monate.

Bei der susiEnergie und der TWS haben die Kunden außerdem die Wahl zwischen mehreren Produkten, die auf unterschiedli-che Weise zusätzlich zum Klimaschutz beitragen. So kann der Kunde wählen, ob er sein Gas mit einem Biogasanteil beziehen möchte. Mit dem Bezug von twsKlimagasPlus wird der CO2-Aus-stoß, der bei der Erdgasverbrennung entsteht, sogar komplett neutralisiert.

Das zunehmende Bewusstsein für den Klimaschutz spiegelt sich auch bei den Großverbrauchern wider. Denn bei Kommunen und Geschäftskunden spielen CO2-Bilanzen eine immer größere Rol-le. Im Sonderkundenbereich setzt die TWS auf individuelle Bera-tung und Lösungen, die auf den Bedarf des jeweiligen Betriebs maßgeschneidert sind. Die TWS-Experten nutzen dabei sämtliche Vorteile des Energiemarktes für ihre Kunden. Grundsätzlich ent-scheidet der Kunde, ob er einen Festpreisliefervertrag möchte oder eine Teilabsicherung des Energiebezugs durch horizontale oder vertikale Tranchen wünscht.

Unter der Bezeichnung Compressed Natural Gas, kurz CNG, dient Erdgas als Treibstoff für Fahrzeuge. Sein Vorteil gegenüber Benzin und Diesel: die saubere Verbrennung. Der Absatz an den beiden Erdgastankstellen in Ravensburg lag 2017 mit 10,17 Mio. kWh geringfügig unter dem des Vorjahres. Anfang 2017 wurde die Verlängerung der Steuererleichterung für Erdgas als Kraftstoff bis zum Jahr 2026 beschlossen. Damit soll der Markt für Kunden und Hersteller für diesen klimaschonenden Kraftstoff wieder angestoßen werden.

GASVERKAUF 2017 2016 Veränderung in %

Gesamt 943.562 MWh 950.246 MWh -0,70

davon an:

Tarifkunden 772.480 MWh 781.613 MWh -1,17

davon susiEnergie GmbH 295.720 MWh 296.660 MWh -0,32

Sondervertragskunden 160.909 MWh 158.180 MWh 1,73

Erdgastankstellen 10.174 MWh 10.453 MWh -2,67

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46 TWS-Geschäftsbericht·2017

Diakonisches Institut / Klosterarkaden WeißenauDas Diakonische Institut für Soziale Berufe hat im Jahr 2017 die Berufsfachschule für Arbeitserziehung, Sozialwesen und Heil-erziehungsassistenz von Wilhelmsdorf nach Ravensburg verlegt. Die neuen Räumlichkeiten im Ravensburger Teilort Weißenau werden durch die TWS mit Wärme versorgt. Die Gesamtanlage wurde konzeptionell so ausgerichtet, dass eine Versorgung der in der direkten Nachbarschaft befindlichen Klosterarkaden mit insgesamt ca. 6.500 m² Nutzfläche gewährleistet werden kann. Energieträger der Gesamtanlage ist Erdgas. Dieses wird in ei-nem Blockheizkraftwerk verwendet, um Strom und Wärme zu erzeugen. In einem zusätzlichen Gasbrennwertkessel wird Erd-gas genutzt, um Spitzenlasten abzudecken.

Wohnquartier in KressbronnIn Kressbronn am Bodensee wird seit dem Jahr 2017 ein Wohn-quartier, bestehend aus sechs Mehrfamilienhäusern mit einer Gesamtwohnfläche von 2.690 m², durch die TWS mit Wärme versorgt. Die 26 Wohneinheiten werden über eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage und einen Spitzenlastkessel mit Wärme ver-sorgt. Diese Contracting-Leistung wurde in einem Ausschrei-bungsverfahren vergeben. Die TWS konnte diesen Wettbewerb mit einem wirtschaftlichen und nachhaltigen Konzept gewinnen.

Wohnen Am HofgutIn der Ravensburger Weststadt ist der zweite Bauabschnitt des Wohnbaugebietes „Am Hofgut“ fertiggestellt und bezogen worden. Mit der Fertigstellung der drei Geschosswohneinhei-ten ist der Ausbau der Wärmeversorgung dort abgeschlossen. Insgesamt werden im Wohnquartier 7 Wohngebäude mit einer Fläche von ungefähr 5.300 m² und 62 Wohneinheiten versorgt.

Grundlage der Versorgung stellt auch hier eine zentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit Spitzenlastkessel dar. Die Beson-derheit ist, dass das Blockheizkraftwerk mit Biomethan befeuert wird. Durch diese Maßnahme wird ein sehr günstiger Primär-energiefaktor der Nutzwärme erreicht und somit eine sehr emis-sionsarme Wärmeversorgung gewährleistet. Zusätzlich sind alle Gebäude regelungstechnisch miteinander und mit der Erzeu-gung verbunden. Diese Tatsache ermöglicht es, die Erzeugungs-anlage zielgerichtet auf die Abnahmestruktur zu optimieren.

Mieterstromanlage und HeizkostenabrechnungMit dem Bauberatungszentrum Süd aus Ravensburg wurde in einem Neubauprojekt in der Laurastraße in Weingarten eine Mieterstromanlage in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage realisiert. Die Photovoltaikanlage mit 14 kWp versorgt die Bewohner mit nachhaltigem Strom vom eigenen Dach. Diese An-lage sowie das dazugehörige intelligente Messkonzept wurden durch die TWS geplant und ausgeführt. Über die Vertragslauf-zeit wird die Anlage durch die TWS betreut. Zusätzlich kommt in der Laurastraße ein weiteres neues und innovatives Produkt der TWS zur Erstanwendung: Dienstleistend für die Hausverwal-tung hat die TWS in der Laurastraße ein Messkonzept auf gebaut und realisiert, das den Bewohnern eine schnelle und stichtags-genaue Heizkostenabrechnung zur Verfügung stellt. Hierzu wurden alle Zähler in Funktechnologie ausgeführt. Die durch die Zähler erfassten Verbrauchsdaten werden automatisch ein-gesammelt und onlinegestützt in eine Heizkostenabrechnung integriert. Dieses Angebot richtet sich an Hausverwaltungen und Vermieter, die auch im Bereich der Heizkostenabrechnung auf professionelle Unterstützung zählen.

WÄRMEVERSORGUNG / ENERGIEDIENSTLEISTUNGENNeue Wege in der dezentralen Stromerzeugung

Energiemix der TWS-Wärmeerzeugung

Erdgas

Heizöl

Holzhackschnitzel

Kraft-Wärmekopplung

0 5 10 15 20 25

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 [MWh]

Die Vernetzung von Gebäuden, die Erstellung von Eigenstromerzeugungsanlagen sowie die Entwicklung und Umset-zung von Quartierslösungen waren Schwerpunkte im Jahr 2017. Der Ausbau der Photovoltaikanlagen innerhalb des Pachtproduktes twsEnergiedach hat deutlich an Fahrt aufgenommen. Der Leistungszubau beläuft sich auf 158 kWp und hat sich somit verdoppelt. Dank der regelmäßigen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen konnten die Kunden ohne nennenswerte Störungen versorgt werden.

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Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

TWS-Geschäftsbericht·2017 47

WÄRME-VERSORGUNG 2017 2016 Veränderung in %

Verkauf

Wärme 22.361 MWh 22.339 MWh 0,10

Warmwasser 6.797 m³ 6.245 m³ 8,84

Versorgte Wohn- und Geschäftseinheiten 935 881 6,13

Rohrnetzlänge 19,1 km 18,5 km 3,24

twsEnergiedachMit dem twsEnergiedach können Kunden seit 2015 ihren eige-nen Solarstrom produzieren, den sie zum Großteil selbst ver-brauchen. Die TWS errichtet dazu eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ihrer Kunden und kümmert sich um deren Betrieb und Instandhaltung. Die Kunden tragen keine Investitionskos-ten und profitieren von dem Rundum-sorglos-Paket. Im vergan-genen Geschäftsjahr konnte ein Zubau von 158 kWp mit einer ungefähren Gesamtfläche von 1.300 m² Kollektorfläche erreicht werden. Unter den Kunden befinden sich unter anderem die Integrations-Werkstätten Oberschwaben (IWO) sowie die Stadt Ravensburg und diverse Privatpersonen. Einen weiteren Erfolg kann mit dem Kunden Edeka Knestele verzeichnet werden. Diese Anlage auf dem Supermarkt in Aitrach wurde in 2017 baulich fertiggestellt und im Januar 2018 in Betrieb genommen.

Fernwärme in RavensburgDem Grundsatz folgend, dass die Energiewende ohne eine Ver-änderung der Wärmeversorgung nicht gelingen kann, setzt sich die TWS mit dem Ausbau von Fernwärme in und um die Stadt Ravensburg auseinander. Hierzu wurden strategische Überlegun-gen zum Ausbau der Fernwärmeversorgung in der Ravensburger Weststadt angestellt. Das bereits bestehende Wärmenetz, das durch die TWS 2009 übernommen wurde, sollte teilweise er-neuert und gezielt erweitert werden. Hierzu wurden die ersten Konzepte erarbeitet und Maßnahmen daraus abgeleitet.

Außerdem wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Ravens-burg eine Machbarkeitsstudie zur Fernwärmeversorgung der Ravensburger Innenstadt erarbeitet. Das Ziel dieser Studie war es, zu erörtern, unter welchen Aspekten eine Fernwärmeversor-gung für den zum Teil denkmalgeschützten Innenstadtbereich wirtschaft liche und ökologische Vorteile darstellt. Die Untersu-chung hierzu wurde am Jahresende abgeschlossen und kommt zu dem Ergebnis, dass eine Fernwärmeversorgung große Vor-teile für die Stadt Ravensburg und alle weiteren potenziellen Abnehmer bringt.

AusblickIm Geschäftsjahr 2018 geht es an die planerische Umsetzung der Fernwärmeversorgung der Ravensburger Innenstadt. Zum einen muss ein Wärmenetz entwickelt werden, welches sich in der dicht bebauten Innenstadt realisieren lässt. Darüber hinaus muss ein auf die Kunden zugeschnittenes und marktfähiges Produkt ent-worfen und ein zukunftsfähiges, ökologisches und wirtschaftli-ches Konzept zur Wärmeerzeugung entwickelt werden. Da der Wohnungsbau in und um die Städte Weingarten und Ravensburg auch in 2018 mit Nachdruck weitergeführt wird, stehen auch hier weitere Quartierskonzepte in der Entwicklung. Im Bereich Photo-voltaik wurde Anfang 2018 bereits eine große Anlage in Be-trieb genommen. Auch entwickelt sich die Nachfrage nach dem twsEnergiedach weiter sehr positiv. Für 2018 konnten bereits weitere Groß- und Kleinanlagen vertraglich fixiert werden.

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48 TWS-Geschäftsbericht·2017

[m3]

Entwicklung der abgegebenen Wassermenge

Haushalt und Gewerbe

Großkunden

Öffentliche Einrichtungen0

10

20

30

40

50

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

5.000.000

4.000.000

3.000.000

2.000.000

1.000.000

0

In Ravensburg, Eschach und Weingarten versorgt die TWS rund 69.000 Bürgerinnen und Bürger mit Trinkwasser aus regionalen Quellen. Der Absatz lag 2017 mit 4.402.846 m³ um 1,1% höher als im Vorjahr. Das ist zum einen auf den höheren Verbrauch bei Kleingewerbekunden und zum anderen auf gestiegene Einwoh-nerzahlen zurückzuführen. Berücksichtigt man den jeweiligen Wassergebrauch und die Leistungsstandards, so geben laut Bun-desverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft Kun-den in Deutschland weniger für ihr Trinkwasser aus als Kunden in vergleichbaren EU-Ländern. Gemäß Statistischem Landesamt Baden-Württemberg beläuft sich im Jahr 2017 der mengenbe-zogene Trinkwasserpreis, auch als Arbeitspreis bezeichnet, im Durchschnitt aller Gemeinden auf 2,12 Euro je m³. Die Entgelte, die staatlicher Kontrolle unterliegen, werden maßgeblich durch die spezifischen regionalen und lokalen Rahmenbedingungen bestimmt, weswegen die Trinkwasserpreise teilweise erheblich voneinander abweichen.

Aufgrund der hohen Fixkosten für wasserwirtschaftliche An-lagen ist es erforderlich, den Grundpreis im Verhältnis zum Arbeitspreis realistischer zu gewichten. So hat die TWS den Grundpreis in den vergangenen Jahren in mehreren Schritten angehoben, im Gegenzug allerdings den Arbeitspreis je Kubik-meter reduziert. Ziel ist eine kostengerechte Preisgestaltung, in der sich der Wasser preis stärker an den Kosten für Gewinnung, Speicherung und Verteilung orientiert. Denn mehr als 80 % der Kosten entstehen, egal wie viel Trinkwasser verbraucht wird. Nach zwei Jahren der Preisstabilität hat die TWS zum 1. Januar 2018 den Grundpreis je Wasserzähler angehoben, für das gän-gigste Modell sind das 3,21 Euro brutto mehr im Monat. Im Ge-genzug reduzierte sich der Arbeitspreis für Trinkwasser um 15,2 Cent auf 1,18 Euro brutto pro Kubikmeter.

Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 150 Kubikmeter Trinkwasser bezahlt durch die beiden Komponen-ten 1,31 Euro brutto mehr im Monat. Damit liegt die TWS im Mittelfeld der 80 privatrechtlich organisierten Wasserversorger in Baden-Württemberg. Landesweit ist der Wasserpreis der pri-vaten Versorger 2018 um 1,8 Prozent gestiegen: Etwas mehr als 393 Euro muss ein durchschnittlicher Vier-Personenhaushalt in Baden-Württemberg 2018 für Trinkwasser bezahlen. Das geht aus der jährlichen Wasserpreisübersicht der Energiekartellbe-hörde hervor. Dieser Preis bezieht sich auf einen angenomme-nen Verbrauch von 150 Kubikmetern Trinkwasser im Jahr.

Der durchschnittliche Wassergebrauch in Deutschland bewegt sich bei täglich circa 123 Litern je Einwohner. Das ist weltweit gesehen ein sehr niedriger Wert. Doch ein Blick auf Konsumgü-ter und international gehandelte Lebensmittel zeigt, dass wir viel mehr der weltweit knappen Ressource verbrauchen: bis zu 4.000 Liter „virtuelles“ Wasser haben Experten ausgerechnet. Darin ist das Nass enthalten, welches ein Apfel benötigt, bis er am Ver-kaufsstand liegt: Rund 213 Liter Wasser kommen je Kilo der ein-heimischen Früchte zusammen, weit gereiste Äpfel aus Übersee haben allerdings 820 Liter Wasser je Kilo beansprucht. In diesen sogenannten Wasserfußabdruck gehen Bewässerung, Lagerung und Logistik ein. Auf diese Weise lassen sich auch Autos, Unter-haltungselektronik und andere Luxusgüter betrachten. Eine Jeans „kostet“ rund 11.000 Liter Wasser, ohne dass wir davon nur einen Tropfen wahrgenommen haben. Bei der Herstellung eines PCs sind es 20.000 Liter, beim Pkw 400.000 Liter Wasser. Das lässt sich in Zeiten der globalen Wirtschaft nicht verhindern, es kann aber Anstöße zum eigenen Konsum verhalten und zur Stär-kung regionaler Wirtschaftskreisläufe geben.

WASSERVERTRIEB Trinkwasser: unser Lebensmittel Nummer 1

In Deutschland beträgt der jährliche Wasservorrat 188 Milliarden Kubikmeter Süßwasser. Davon nutzt die öffentliche Wasserversorgung nur 2,7 Prozent jährlich. Zum Schutz der natürlichen Ressource tragen außerdem die hohen technischen Standards und viele freiwillige Maßnahmen der Wasserversorger bei. In Deutschland gehört Trinkwasser zu den am häufigsten und intensivsten kontrollierten Lebensmitteln.

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TWS-Geschäftsbericht·2017 49

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 116.530.327 103.045

abzüglich Energiesteuern 10.481.035 9.023

106.049.292 (94.022)

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 27.078 6

3. Sonstige betriebliche Erträge 254.727 1.117

106.331.097 (95.145)

4. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 67.820.007 60.648

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 24.318.762 21.014

92.138.769 (81.662)

5. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 3.670.115 3.357

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.090.851 961

davon für Altersversorgung: 413.154 € (Vorjahr: 345.778 €) 4.760.966 (4.318)

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 3.376.225 2.907

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.879.059 2.901

103.155.019 (91.788)

8. Erträge aus Gewinnabführungsvertrag 2.118.577 2.163

Abführung an außenstehende Gesellschafter 195.199 271

1.923.378 (1.892)

9. Erträge aus Beteiligungen 327.444 370

10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 641.731 467

11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 69.414 45

2.961.967 (2.774)

12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 11.000 22

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.624.432 1.724

davon Aufwendungen aus der Aufzinsung: 169.419 € (Vorjahr: 149.670 €) 1.635.432 (1.746)

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 768.335 729

15. Ergebnis nach Steuern 3.734.278 3.656

16. Sonstige Steuern 142 7

17. Vergütung für Genussrechtskapital 380.648 202

18. Jahresüberschuss 3.353.488 3.447

19. Einstellung in die Rücklagen 1.338.372 1.362

20. Gutschrift auf Gesellschafterkonten 2.015.116 2.085

21. Ergebnis nach Verwendungsrechnung 0 0

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50 TWS-Geschäftsbericht·2017

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.913 8

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten 650.099 670

2. Erzeugungsanlagen 37.002.596 30.614

3. Verteilungsanlagen 1.174.730 1.096

4. Betriebs- und Geschäftsausstattung 121.233 149

5. Anlagen im Bau 22.709 8.177

38.971.367 (40.706)

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 12.897.139 12.800

2. Beteiligungen 8.143.598 8.318

3. Sonstige Ausleihungen 18.351.303 18.351

39.392.040 (39.469)

78.367.320 (80.183)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Fertige Erzeugnisse und Waren 3.000 3

(3)

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19.139.372 13.342

2. Forderungen gegen Gesellschafter 62.563 387

3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 8.560.525 2.026

4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 980.029 945

5. Sonstige Vermögensgegenstände 335.354 413

29.077.843 (17.113)

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

3.420.944 4.955

32.501.787 (22.071)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

104.633 151

110.973.740 102.405

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TWS-Geschäftsbericht·2017 51

BILANZ ZUM 31.12.2017PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Feste Kapitalanteile der Kommanditisten

2.300.000 2.300

II. Genussrechtskapital

15.188.000 8.020

III. Rücklagen

31.746.516 30.408

49.234.516 (40.728)

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE

155.888 166

C. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen 1.733.827 1.503

2. Steuerrückstellungen 39.201 54

3. Sonstige Rückstellungen 7.398.751 5.358

9.171.779 (6.915)

D. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 38.760.447 42.034

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.179.131 5.986

3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 1.963.257 2.106

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.701.871 279

5. Sonstige Verbindlichkeiten 4.806.851 4.191

davon aus Steuern: 4.247.194 € (2.950)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

52.411.557 (54.596)

110.973.740 102.405

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52 TWS-Geschäftsbericht·2017

ERLÄUTERUNGEN

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten, abzüglich der nach § 253 Abs. 3 HGB notwendigen Abschreibungen, bewertet.

Die planmäßigen Abschreibungen richten sich nach der voraus-sichtlichen Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegen-standes. Die bisherigen Abschreibungen auf Altanlagen werden unverändert fortgeführt. Teilweise wird die degressive Abschrei-bungsmethode angewendet. Grundsätzlich werden die Anla-genzugänge nach Maßgabe des Zugangsmonats zeitanteilig abgeschrieben. Seit 2008 werden geringwertige Wirtschafts-güter mit Anschaffungskosten über 150 € bis 1.000 € in einem Sammelposten zusammengefasst und – ohne Beachtung des Zugangsmonats – einheitlich über 5 Jahre linear abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungs-kosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

Bei der Bilanzierung und Bewertung von auf Termin abgeschlos-senen Energiebezugsgeschäften wird eine Saldierung mit wirt-schaftlichen Vorteilen, die aus dem Geschäft resultieren, vorge-nommen.

Die Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch eine pauschal ermittelte Wertberichtigung gedeckt. Alle Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die sich aus dem unterschiedlichen Ansatz des von der TWS Netz GmbH von der EnBW Regional AG übernommenen Strom-netzes in der Handels- und Steuerbilanz ergebende passive latente Steuer wurde aufgrund der steuerlichen Organschaft bei der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) ge-bildet. Aktive und passive latente Steuern wurden saldiert. Zum 31.12.2017 ergab sich ein aktiver Überhang in Höhe von 235 T€, der aufgrund des Wahlrechts nicht aktiviert wurde.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resul-tieren 16.743 T€ aus der Verbrauchsabgrenzung, die mit Ab-schlagszahlungen in Höhe von 12.937 T€ verrechnet sind. Außerdem sind hier 1.081 T€ Forderungen gegen Gesellschafter enthalten.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen die TWS Netz GmbH, die susiEnergie GmbH sowie die Windparkge-sellschaften ZEP Rahrbach und ZEP Krombach.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteili-gungsverhältnis besteht, betreffen den Weiterverkauf von Gas an die GVO Gashandelsgesellschaft mbH sowie Gutschriften der Südweststrom für den Strombezug für die Monate Oktober bis Dezember 2017.

Das Genussrechtskapital besteht aus den bisherigen Einzahlun-gen der Kapitalgeber. Die TWS hat 2013 zur Finanzierung weiterer EEG-Erzeugungsanlagen sowie zur Stärkung der Eigenkapital-basis ein Genussrecht in Höhe von insgesamt 6 Mio. € aufge-legt. Die Kriterien zum Ausweis im Eigenkapital (Nachrangigkeit, Verlustteilnahme bis zur vollen Höhe, Erfolgsabhängigkeit der Vergütung, Laufzeit mehr als 5 Jahre) sind erfüllt. Der frühest-mögliche Kündigungstermin ist der 31.12.2019. Zum 31.12.2016 waren 6.000 T€ einbezahlt. In 2017 wurde ein weiteres Bürger-genussrecht in Höhe von 10 Mio. € aufgelegt, der früheste Kün-digungstermin ist der 31.12.2023. Hier waren zum 31.12.2017 6.828 T€ einbezahlt. Ferner wurden Mitarbeiter-, Rentner-, Bür-gersonder- sowie Sondergenussrechte aufgelegt, hier waren zum 31.12.2017 insgesamt 2.360 T€ einbezahlt.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rück-stellungen für ausstehende Rechnungen aus der Nutzung fremder Strom- und Gasnetze, ausstehende Rechnungen für Strombe-zug, Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen, andere Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Rückstellungen für drohende Verluste und im Bereich Wasser aus einer Verpflich-tung zur unentgeltlichen Wasserlieferung.

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TWS-Geschäftsbericht·2017 53

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern ist vor allem der an die Gesellschafter abzuführende Anteil am Jahresüber-schuss von 2.015 T€ ausgewiesen – gekürzt um anrechenbare Zinsabschlagsteuern von 58 T€.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen vor allem die GVO Gas-handelsgesellschaft mbH.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

Stromerzeugung 6.129 T€Stromvertrieb 52.033 T€Gasvertrieb 33.841 T€Wasservertrieb 7.961 T€Wärmevertrieb 2.728 T€Dienstleistungen 3.146 T€Gemeinsam 211 T€

106.049 T€

Die Gesellschaft erstellt einen Konzernabschluss nach § 290 HGB.

ErgebnisverwendungDer Jahresüberschuss in Höhe von 3.353 T€ soll wie folgt verwendet werden:

Verteilung nach Anteilen:Stadtwerke Ravensburg 860 T€ Stadtwerke Weingarten 649 T€ EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 506 T€ 2.015 T€ Einstellung in Rücklagen 1.338 T€

Ravensburg, im April 2018

Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

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54 TWS-Geschäftsbericht·2017

Lastenräder mit elek trischer Unter stützung erschließen neue Zielgruppen. Sie kom-men in vielen Wirtschaftsbranchen und auch als Familienfahrzeuge zum Einsatz. Im innerstädtischen Lieferverkehr bei-spielsweise stärken Unternehmen ihre Wettbewerbsfähig-keit und ihr Image, wenn sie mit elek-trisch betriebenen Lastenrädern um-weltfreundlich und nachhaltig unter-wegs sind. Flexibel, schnell und emissi-onsfrei – so lautet die Zauberformel. Wie so oft mit gutem Beispiel voran geht die Buchhandlung Ra-vensBuch. Sie hat im Jubiläumsjahr die-ses neue, klimaneutrale Fahrzeug für ihre Kundeneinsätze entdeckt und bereits gute Erfahrungen damit gemacht: Seit Mitte 2017 liefert der langjährige und innovati-ve TWS-Kunde nicht nur schnell, sondern

auch grün! Mit einem E-Bike-Lastenrad fährt der Fahrradbote der Buchhandlung täglich Bücherbestellungen im Stadtge-biet Ravensburg aus.

„Der Rabe bringt‘s“ – so der Slogan für die Belieferung durch den Fahrrad-kurier. Bestellun-gen, die vor 16 Uhr eingehen, werden montags bis frei-tags noch am sel-ben Tag zuverlässig von Branimir Tunjic kostenfrei zuge-stellt. Für den Bo-

ten bedeutet dies momentan rund acht Lieferungen und zehn Kilometer Fahrt-strecke pro Tag – Tendenz steigend! So schnell und umweltfreundlich waren Be-stellungen noch nie bei den Kunden. „Damit sind wir schneller als jedes an-dere Transportmittel“, berichtet der Bote begeistert. „Unser Zustellservice wird

Heute – nach 200 Jahren – ist das Fahrrad weltweit das am meis-ten genutzte Transportmittel und spielt bei der Entwicklung nach-haltiger und zukunftsfähiger Mobilitätskonzepte eine elementare Rolle. Im Jubiläumsjahr des Fahrrads stellt ein Lastenrad mit elektri-scher Tretunterstützung durch seinen Stromantrieb eine praktische Ergänzung im Rad- und Transportbereich dar. Mit seiner bewegten Geschichte bringt das Fahrrad Bewegung auch ins Schussental.

„Mit dem E-Auto wollen wir auch Vorbild für

Handwerker und andere Gewerbetreibende sein.“

Michael Riethmüller

Inhaber der Buchhandlung RavensBuch

Alle Päckchen da?

Letzter Check vor Abfahrt des

Fahrradkuriers der Buchhandlung

RavensBuch, Branimir Tunjic

Pünktlich und nachhaltig –

Lieferung frei Haus

Bewegung im Schussental

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TWS-Geschäftsbericht·2017 55

sehr gut angenommen“, ergänzt Michael Riethmüller. Die Idee für eine schnelle und umweltfreundliche Auslieferung im Stadt-gebiet kommt aus eigenen Reihen. Martin Riethmüller, Sohn des Gründerehepaares, und Christoph Paris sind die Ideengeber, kümmern sich um die Organisation und das Online-Angebot sowie um die Bewer-bung des innovativen Services.

Engagiert für die Umwelt

RavensBuch ist ein erfolgreiches inha-bergeführtes Familienunternehmen mit Buchhandlungen in Ravensburg und Fried -richshafen. Nicht nur geschäftlich, auch privat hat die Umwelt bei der Inhaber-familie Riethmüller einen hohen Stellen-wert. Mit einer twsEmobil-Ladebox in Kombination mit einem tws-Energiedach zeigen sie auch hier aktives Engagement in Sachen Umweltschutz.

Nachhaltig mobil

Und der nächste Schritt pro Umwelt steht bereits an: Nachhaltig mobil werden Riethmüllers mit der Anschaffung eines strombetriebenen Transporters.

„Wenn jeder Betrieb einen Teil seines Fuhrparks auf klimaneutrale Fahrzeuge umstellen würde, wäre dies ein wertvol-ler Beitrag in Sachen Umweltschutz“, so Riethmüller.

Bei allen Entscheidungen für die Umwelt ist es Michael Riethmüller wichtig, sei-nen Strom über einen regionalen Strom-anbieter zu beziehen. „Dort wo sinnvoll und möglich, sollte die Wertschöpfung in der Region bleiben. Als überzeugter TWS-Kunde beziehen wir günstigen twsNatur-strom von unserem Stromanbieter in der Region. Unser Ziel ist es, wo immer mög-lich, von fossiler Energie unabhängig zu werden.“

Trotz Verkehr – schnell und umweltfreundlich mit dem E-Lastenrad unterwegs

Engagiert für die Umwelt –

Michael Riethmüller, Inhaber

Buchhandlung RavensBuch

Immer griffbereit –

E-Lastenrad als smarte

Fuhrpark-Ergänzung

KILOMETERAUSLIEFERUNGPRO TAG

KILOMETERAUSLIEFERUNGPRO JAHR SIONEN

EMIS10 2510 0,0

10

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56 TWS-Geschäftsbericht·2017

E-Bikes sind für viele der Einstieg in die Elektromobilität. Die E-Bike-Leihstation am Bahnhof Ravensburg ist die erste von hoffentlich zukünftig vielen solcher Sta-tionen und Ziel-orte in der Regi-on. „Das Konzept lebt nur, wenn es auch außerhalb des Stadtgebietes ge-lebt wird“, so Dirk Bastin, Baubürger-meister der Stadt Ravensburg. Ziel ist es, in Kooperati-on mit Ravensburg und Weingarten

das Konzept und die Idee auszuweiten, Trassen auszubauen und die Hochschul-standorte miteinander zu verbinden. „20 bis 40 weitere Standorte mit Leihstatio-

nen wären inter-essant, auch wirt-schaftlich gesehen und in Bezug auf Wartung und Logis-tik“, erläutert Dirk Bastin. Der Umstieg aufs E-Bike ermög-licht Pendlern, ganz entspannt am Stau vorbei zur Arbeit zu kommen, ohne Lärm und Abgase.

E-Bike-Sharing leicht gemachtZu den aktuellen Projekten der TWS zählt auch „Velocity Ravens-burg“, ein Verleihservice von E-Bikes. Zur Förderung einer klima-freund lichen Mobilität hat die TWS als erfahrener Partner für innovative Pro jekte am Ravensburger Bahnhof die erste E-Bike-Leih-station installiert und im Herbst 2017 in Betrieb genommen. Damit hat E-Bike-Sharing dank der TWS auch in Ravensburg Einzug ge-halten. Zehn E-Bikes schließen die Lücke zwischen Bus, Bahn und Zielpunkt und ermöglichen Jung und Alt die nötige Flexibilität im Alltag. Wer möchte, kann sich beispielweise ein E-Bike ausleihen, um schneller in die Innenstadt zu kommen. Der TWS-Ökostrom für die ausleihbaren E-Bikes stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen.

„Mit dem bevorstehenden Ausbau des Radwegenetzes wird

Velocity eine echte Alternative zum Auto.“

Dirk Bastin

Baubürgermeister Stadt Ravensburg

Dirk Bastin: „Das Konzept

muss gelebt werden!“

Buchen leicht gemacht!

Dirk Bastin testet das

Reservierungssystem mit

dem Smartphone

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TWS-Geschäftsbericht·2017 57

Überzeugt – Veerle Buytaert,

Klimaschutzmanagerin

GV Mittleres Schussental

Seit 2018 ist das neue

„Radhaus“ betriebsbereit

Auch das neue „Radhaus“ neben dem Bahnhof Ravensburg ist ein weiterer Mei-lenstein in der Ravensburger Fahrrad-Erfolgsgeschichte. Ein Parkhaus nur für Fahrräder – einfach, smart und sicher!

„Mir ist die Erweiterung eines nachhalti-gen Mobilitätsangebotes im Schussental ein besonderes Anliegen. Deshalb war ich sehr gespannt, das neue Velocity-Verleih-system testen zu dürfen. Es funktioniert einwandfrei und hat meine Erwartungen weit übertroffen.“ Veerle Buytaert, Klima-schutzmanagerin Gemeindeverband Mittle-res Schussental.

Zeitenwende in Sachen Mobilität

2017 hat sich erstmals einiges in der „Mo-bilitätswende“ bewegt. Spaß am Radfah-ren, saubere Luft und schnelles Vorankom-men sind wesentliche Gründe dafür. „Das Gesamtpaket muss stimmig sein, sonst schaffen wir das Ziel nicht. Die Stadt muss die Verkehrsinfrastruktur anpassen, zum Beispiel durch den Bau des Radschnell-weges, und sie muss mit weiteren Maß-nahmen für Sicherheit im Straßenverkehr sorgen sowie die erforderliche Absenkung der Bordsteine veranlassen“, führt Dirk Bastin dazu auf.

Dirk Bastin auf Probefahrt

ERNEUERBAREENERGIE FÜRVELOCITY RADHAUS

PLÄTZE IMSTELL-120100%

TEST-NUTZER

20

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susiEnergie GmbH

58 TWS-Geschäftsbericht·2017

Die susiEnergie GmbH ist eine der drei operativ tätigen Gesellschaften im Konzernverbund und eine hundertprozen-tige Tochtergesellschaft der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG. Die Organe sind identisch mit denen der TWS.

Die TWS gehört nach wie vor zu den wenigen mittleren Versor-gungsunternehmen in Deutschland, die sich freiwillig für eine Trennung des Unternehmens in den Netzbereich und den Ver-trieb entschieden haben. Der überregionale Vertrieb wird da-rüber hinaus auch noch in einer eigenen Gesellschaft durch-geführt: der susiEnergie GmbH. Diese vom europäischen Gesetzgeber präferierte Lösung führt dazu, dass die jeweiligen Unternehmen eigenständige Unternehmensstrategien entwi-ckeln. Der Vertrieb von Strom, Gas und Wärme in der Region Bodensee-Oberschwaben erfolgt über den Marken namen TWS. Für den Vertrieb außerhalb dieser Region wird die Zweitmarke susiEnergie eingesetzt.

Im Jahr 2010 wurde mit der Zweitmarke susiEnergie der Gasver-trieb auf mehrere Bundesländer ausgedehnt. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich über das Internet. Die Gesellschaft bietet seit Mitte 2013 auch Strom aus erneuerbaren Energien im Gebiet des Über-tragungsnetzbetreibers TransnetBW an. Bis Mitte 2014 wurde der Vertrieb auf Netzgebiete aller vier deutschen Übertragungsnetz-betreiber ausgedehnt. Die susiEnergie GmbH bietet, wie das Mutter-unternehmen, ökologische Produkte an.

Nach einer längeren Phase mit Kundenverlusten konnte im Laufe des Jahres 2014 die Trendwende im Gasvertrieb erreicht werden. In den Jahren 2015 und 2016 wurde diese positive Entwicklung zwar fortgesetzt, konnte aber nicht in das Jahr 2017 verlängert werden. Insbesondere gegen Ende des Jahres waren deutliche Kundenverluste zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die verkaufte Menge deshalb auch geringfügig um 0,3 % auf nun 295,7 Mio. kWh. Ende 2013 wurde mit dem bundesweiten Stromvertrieb begonnen. Die hohe Wettbewerbsintensität, auch verbunden mit einer Anzahl unseriöser Angebote, lassen den Kundenstamm derzeit ebenfalls sinken. Ende 2017 waren 2.235 Kunden in Belieferung. Die verkaufte Strommenge sank von 32,4 Mio. kWh auf 27,2 Mio. kWh. Durch veränderte Preis-strategien und durch Bonuszahlungen im ersten Lieferjahr soll die insgesamt erfreuliche Entwicklung des bundesweiten Markt-auftrittes im Jahr 2018 weiter fortgesetzt werden.

Die Ertragslage bei der susiEnergie GmbH hat sich verbessert. Der Jahresüberschluss stieg von 177 T€ auf 400 T€, was insbesondere am erfolgreichen Gasvertrieb liegt.

AusblickDie Ausweitung des Stromvertriebs bietet die Möglichkeit, weitere Kundenpotenziale zu erschließen. Mit einem Mix aus attraktiven Preisen, gutem Service und mehreren Tarifoptionen sind gute Platzierungen bei renommierten Testinstituten und damit eine hohe Aufmerksamkeit möglich. Die Wahrnehmung in den Ver-gleichsportalen wird durch neue Produkte mit Bonuszahlungen verbessert. Gleichzeitig wird stets darauf geachtet, dass die Pro-dukte auch für das Unternehmen wirtschaftlich sind.

Erläuterungen der susiEnergie GmbHEntsprechend § 14 des Gesellschaftsvertrages wurden der Jahres-abschluss und der Lagebericht nach den Vorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestim-mungen des GmbH-Gesetzes erstellt. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfah-ren gewählt.

Die Rückstellungen betreffen die noch ausstehende Abrechnung von Netznutzungsentgelten und von Mehr-/Mindermengen, dro-hende Verluste für den Gasbezug im Februar und März 2018 sowie die Kosten für die Prüfung des Jahresabschlusses.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen in erster Linie die Schlussrechnung für den Strom- und Gasbezug für das Jahr 2017 sowie das Betriebsführungsentgelt gegenüber der TWS.

Der Materialaufwand betrifft vor allem den Strom- und Gasbezug sowie die Netznutzungsentgelte für die Nutzung von fremden Strom- und Gasnetzen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen im Wesent-lichen aus der Betriebsführungsvergütung an die TWS KG sowie aus Kosten für Marketingmaßnahmen.

Ergebnisverwendung:Wegen des seit 2017 bestehenden Ergebnisabführungsvertra-ges wurde der Jahresüberschuss vollständig an die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG abgeführt.

Ravensburg, im April 2018

Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer

susiEnergie GmbHBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

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susiEnergie GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 59

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 0 0

II. Finanzanlagen

1. Sonstige Ausleihungen 500.000 500

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.381.590 2.861

2. Forderungen gegenüber Gesellschaftern 6.200 1.602

3. Sonstige Vermögensgegenstände 295.733 3

2.683.523 (3.007)

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

1.046.279 746

3.729.802 (3.753)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

3.750 4

4.233.552 4.256

BILANZ ZUM 31.12.2017PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

1. Gezeichnetes Kapital 50.000 50

2. Gewinnrücklage 491.491 318

3. Verlustvortrag 0 0

4. Jahresüberschuss 0 177

541.491 (544)

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellungen 52.132 4

2. Sonstige Rückstellungen 1.502.237 837

1.554.369 (841)

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 592.418 1.244

2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern 1.236.627 652

3. Sonstige Verbindlichkeiten 308.647 974

davon aus Steuern: 507.025 € (784)

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0 € (0)

2.137.692 (2.871)

4.233.552 4.256

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susiEnergie GmbH

60 TWS-Geschäftsbericht·2017

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 18.289.689 19.325

abzüglich Energiesteuern 2.226.622 2.295

16.063.068 (17.031)

2. Sonstige betriebliche Erträge 130.826 35

16.193.894 (17.066)

3. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 8.425.537 8.932

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6.734.931 7.187

15.160.468 (16.119)

4. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 4.367 5

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.387 1

5.754 (6)

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 0 1

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 600.830 712

15.767.052 (16.839)

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 22.674 25

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.429 3

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 48.328 72

10. Ergebnis nach Steuern 399.760 177

11. Aufwendungen aus Gewinnabführung 399.760 0

12. Jahresüberschuss 0 177

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Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 61

TECHNISCHE WERKE SCHUSSENTAL VERWALTUNGS-GMBHBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen sowie die Übernahme der persönlichen Haftung und der Geschäftsführung bei Per-sonengesellschaften im Rahmen der kommunalen Aufga-benerfüllung, insbesondere die Beteiligung als persönlich haftende geschäftsführende Gesellschafterin an der Tech-nische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS).

Die Gesellschaft hat keinen Kapitalanteil an der TWS übernom-men. Da die eigentlichen Geschäfte in der TWS KG abgewickelt werden, fallen in der Verwaltungs-GmbH nur wenige Geschäfts-vorfälle an. Ihr werden als Komplementärin sämtliche Auslagen erstattet, die ihr bei der Geschäftsführung und Vertretung der TWS KG entstehen. Darüber hinaus erhält sie eine Haftungsent-schädigung in Höhe von 5 % des eingezahlten Stammkapitals.

Im Berichtsjahr wurde die persönliche Haftung für die Zero Emission People Windrad Krombach GmbH & Co. KG sowie die Zero Emission People Windpark Rahrbach GmbH & Co. KG über-nommen.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde ein Jahresüberschuss von 12.207,70 € erreicht. Das positive Ergebnis resultiert aus dem Ausgleich des aufgelaufenen Verlustvortrages und war von den Gesellschaf-tern im Verhältnis ihrer Beteiligung zu tragen.

AusblickIm Laufe des Jahres 2018 wird die Zero Emission People Windrad Krombach GmbH & Co. KG wieder an den Veräußerer verkauft, weil die Genehmigung für das geplante Windrad aufgrund einer Klage einer Anwohnerin an den Landkreis zurückgegeben wur-de. Damit entfällt die persönliche Haftung ab diesem Zeitpunkt.

Die Zero Emission People Windpark Rahrbach GmbH & Co. KG wird im Laufe des Jahres 2018 der TWS KG anwachsen, sodass auch hier die persönliche Haftung ab diesem Zeitpunkt entfällt.Derzeit ist nicht vorgesehen, dass von der Gesellschaft eine eigene operative Geschäftstätigkeit entfaltet wird. Die Über-nahme weiterer persönlicher Haftungen und Geschäftsführung wird derzeit nicht angestrebt.

Da die Aufgabe der Gesellschaft die Übernahme der persönli-chen Haftung und Geschäftsführung bei Personengesellschaf-ten, insbesondere bei der TWS ist, resultieren die Chancen aus der Entwicklung dieser Personengesellschaften.

ErläuterungenEntsprechend § 14 des Gesellschaftsvertrages wurde der Jah-resabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und den ergänzenden Bestim-mungen des GmbH-Gesetzes erstellt. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfah-ren gewählt.

Ergebnisverwendung:Nach dem Vorschlag der Geschäftsführung soll der Jahresüber-schuss von 12.207,70 € zur Tilgung des Verlustvortrages ver-wendet werden.

Ravensburg, im Februar 2018

Dr. Andreas Thiel-BöhmGeschäftsführer

ORGANE DER GESELLSCHAFT

Gesellschafter und Organe sind identisch mit denen der TWS KG.

Vom Stammkapital entfallen auf

Stadtwerke Ravensburg 42,7 % 14.250 €

Stadtwerke Weingarten 32,2 % 10.750 €

EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH 25,1 % 8.400 €

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Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

62 TWS-Geschäftsbericht·2017

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € T€

A. UMLAUFVERMÖGEN

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht2. Sonstige Vermögensgegenstände

5.366 0

1 0

5.367

II. Guthaben bei Kreditinstituten 26.769 20

32.136 20

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017Vorjahr

€ T€

1. Sonstige betriebliche Erträge 11 1

2. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.199 4

3. Erträge aus Beteiligungen 1.670 2

4. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1 0

5. Erträge aus Verlustübernahme 14.725 0

6. Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 12.208 -1

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Technische Werke Schussental Verwaltungs-GmbH

TWS-Geschäftsbericht·2017 63

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € T€

A. UMLAUFVERMÖGEN

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht2. Sonstige Vermögensgegenstände

5.366 0

1 0

5.367

II. Guthaben bei Kreditinstituten 26.769 20

32.136 20

BILANZ ZUM 31.12.2017PASSIVA

Vorjahr

€ € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Gezeichnetes Kapital 33.400 33

II. Verlustvortrag -14.725 -13

III. Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 12.208 -1

30.883

B. RÜCKSTELLUNGEN

Sonstige Rückstellungen 1.200 1

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13 0

2. Sonstige Verbindlichkeiten 40

53

32.136 20

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017Vorjahr

€ T€

1. Sonstige betriebliche Erträge 11 1

2. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.199 4

3. Erträge aus Beteiligungen 1.670 2

4. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1 0

5. Erträge aus Verlustübernahme 14.725 0

6. Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 12.208 -1

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64 TWS-Geschäftsbericht·2017

Mit dem Jobrad-Modell stärkt die TWS die Attraktivität des Unternehmens, för-dert das Firmenimage und sorgt zugleich für die Gesundheitsförderung der Mit-arbeiter. Von der-zeit insgesamt 170 Mitarbeitern haben bislang 17 am E-Bike- Konzept teilge-nommen. Warum es sich lohnt, nicht nur in der Freizeit, sondern auch im Alltag aufs Rad um-zusteigen, welche Möglichkeiten es gibt und wie mit der Fahrt ins Büro etwas für die Gesund-heit getan wird – darüber berichtet Wer-ner Hipper, Mitarbeiter der TWS im Bereich Energiewirtschaft & Energiehandel.

Werner Hipper ist leidenschaftlicher Rad-fahrer. Seit Oktober 2016 fährt er fast täg-lich mit einem schnittigen Speed-Pedelec zur Arbeit. „Jeder Tag ein Genuss“, sagt Werner Hipper begeistert. 44 Kilometer

kommen da am Tag zusammen und rund zweimal 45 Minuten Fahrzeit. An fast jedem Arbeitstag genießt er die frische Morgenluft, kommt wach und gut gelaunt im Büro an

und genießt auch abends die staufreie Fahrt zurück nach Laimnau. Nur etwa einmal in 14 Tagen kommt er nicht mit dem Rad zum Büro. „Wichtig ist es, die Motivation zum Radfahren stetig auf recht zuerhalten. Sonst könnte auch ich Gefahr laufen,

die Regelmäßigkeit zu unterbrechen und mir Ausreden und Entschuldigungen zu-rechtzulegen.“ Respekt vor dieser stolzen Leistung! Für die kühle Jahreszeit hat Wer-ner Hipper seine Ausrüstung angepasst. Ein anderer Helm, Unterziehmütze und spe-zielle Fahrradhandschuhe gehören dazu. Wenn die Temperaturen jedoch unter die Null-Grad-Grenze fallen, bleibt sein Fahrrad auch aus Sicherheitsgründen in der Garage.

Bewegung hält fit. Das wissen wir alle. Bewegung in den Alltag zu integrieren, ist die beste Möglichkeit, die körperliche Fitness zu stärken. Für die TWS ist dies längst zur Selbstverständlichkeit ge-worden. Mit E-Bikes für den betrieblichen Alltag und mit einem at-traktiven Jobrad-Modell für die private Nutzung ist die TWS einmal mehr Vorbild für Unternehmen und Mitarbeiter. Radfahren lohnt sich – für die eigene Lebensqualität und die Umwelt.

„Es ist für mich eine Kombination des

ökologischen Gedankens mit dem gesundheitlichen

Gesichtspunkt.“Werner Hipper

Energiewirtschaft & Energiehandel

Früh am Morgen auf

dem Weg ins Büro. Für

Werner Hipper jeden

Tag ein Genuss

Wach und gut gelaunt –

auf zu neuen Taten

Umsteigen lohnt sich!

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TWS-Geschäftsbericht·2017 65

Clever mobil

Aber was sind die Beweggründe, täglich diese „Strapazen“ auf sich zu nehmen. „Es ist für mich eine Kombination des ökologischen Gedankens mit dem ge-sundheitlichen Gesichtspunkt. Damit meine ich nicht die Fitness an sich, sondern den Wunsch, vor allem Bewegung in meinen Alltag zu integrieren. Würde ich nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren, müsste ich für einen Ausgleich den Abend oder das Wochenende nutzen – und diese Zeit verbringe ich lieber mit meiner Fa-milie“, so Werner Hipper. Auch finanziell ist das Fahrrad die günstigere Variante – ein zweites Auto wäre teurer! „Ich bin auch früher schon mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, damals allerdings noch mit einem Rad ohne Motorunterstützung. Aufgrund des dadurch viel zu hohen Zeit-aufwands schaffte ich den Weg allerdings nur maximal einmal die Woche.“

Nicht nur Werner Hipper hat die Vorteile des Radfahrens erkannt. „Im Fahrradkel-ler ist viel los“, berichtet der begeisterte Radler. Mehrere Kolleginnen und Kollegen sind ebenfalls auf das Fahrrad umgestie-gen und fahren täglich längere Distanzen zum Arbeitsplatz. „Aufs Fahrrad umstei-gen – das lohnt sich“, da ist sich Werner Hipper ganz sicher. „Jeder soll’s einfach mal ausprobieren.“

Natur bewusst erleben – dank E-Bike täglich möglich

Akku geladen, Schuhe griffbereit ... ... wetterfest gekleidet – Abfahrt von zu Hause

ANGEBOTNUTZEN E-BIKE-TWS-MITARBEITER MITARBEITER

CA.

KOMMEN PER FAHRRÄDERRAD ZUR ARBEIT

DER BELEGSCHAFTNUTZEN DIE FIRMEN-

17 40 80%

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66 TWS-Geschäftsbericht·2017

Die TWS fühlt sich als regional verwurzel-tes Unternehmen mit verantwortlich für unsere Heimat. Neben den Menschen in der Region liegt der TWS auch die Um-welt sehr am Her-zen. Deshalb erhiel-ten alle Strom- und Gaskunden 2017 im Aktionszeitraum Mitte März bis Mit-te September „Rü-ckenwind“ beim Einstieg in die Welt der E-Mobilität. Im Rahmen der eBike Offensive unter-stütztBe die TWS ihre Strom- und Gaskunden im Zu-

sammenspiel mit regionalen Fachhändlern bei der Anschaffung eines umweltscho-nenden Elektrofahrrads mit einem Sofort-

rabatt von zehn Prozent. So wur-de nicht nur beim Kraftverbrauch, son-dern auch beim Fahr radkauf ge-spart. Beworben wurde diese Aktion durch umfangrei-che Presse- und Öf-fentlichkeitsarbeit.

Einer der fünf Part-nerbetriebe war die Firma BICI in Wein-garten. Mit Stephan Pochert haben wir

Elektrofahrräder begeistern durch die Kombination von Technik und Sport und sind schon lange nicht mehr nur als Trend zu verste-hen. Die Vorteile des motorisierten Zweirads liegen auf der Hand. Mit ihm lassen sich auch längere Distanzen spielend bewältigen. Hinzu kommt der Beitrag zum Klimaschutz. Denn immer öfter kann so das Auto in der Garage bleiben. Jedes zehnte verkaufte Fahrrad ist mittlerweile ein E-Bike oder Pedelec. Experten gehen davon aus, dass bald jedes dritte neu verkaufte Rad einen elektrischen Unter-stützungsmotor haben wird.

„Wir hatten eine spürbare Resonanz auf die Rabatt-Aktion.

Auch Neueinsteiger haben diese genutzt,

um auf ein motorunter-stütztes Fahrrad umzusteigen.“

Stephan Pochert

Inhaber Firma BICI Weingarten

Gut beraten – Inhaber

Stephan Pochert

präsentiert fachkundig

sein Sortiment

Individuell und

flexibel – für jeden das

passende Pedelec

Rückenwind für Kräftesparer

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TWS-Geschäftsbericht·2017 67

über die Aktion gesprochen: „Wir hatten eine spürbare Resonanz auf die Rabatt-Aktion. Auch Neueinsteiger haben diese genutzt, um auf ein motorunterstütztes Fahrrad umzusteigen.“

Ökostrom sorgt für Rückenwind

„Klima und Umwelt profitieren allerdings nur, wenn ein E-Bike mit Ökostrom betrie-ben wird“, so Robert Sommer, Bereichslei-ter Markt der TWS. Die TWS baut selbst die Erzeugung von Ökostrom konse-quent aus und bietet ihren Kunden aus-schließlich Naturstrom an. Grundsätzlich ist nachhaltige Mobilität für die TWS ein wichtiger Faktor, um den Ausstoß von Kohlendioxid zu reduzieren und damit auch Klimaschutzziele zu erreichen.

Netzwerkpartner pro Klimaschutz

Die Firma BICI Weingarten ist zugleich Mitglied der Initiative „Grüner Weg“, welche die TWS gemeinsam mit der Firma Schellinger aus Weingarten ins Leben ge-rufen hat. „Wir sind hier spürbar betrof-fen vom Klimawandel, aber der Hand-lungsbedarf spiegelt sich noch nicht in den Maßnahmen der Politik wider“, be-mängelt Stephan Pochert. „Deshalb ist es mir besonders wichtig, bei der Initiative ‚Grüner Weg‘ wo immer möglich mitzu-wirken. Wir haben die Beleuchtung in un-serem Geschäft auf LED umgestellt. Für Fernreisen nutzen wir wann immer mög-lich die Bahn. Dies ist für uns selbstver-ständlich. Ich möchte meinen Enkeln eine lebenswerte Zukunft bieten, und dafür müssen wir mehr tun. Die Dynamik nimmt zu“, so Stephan Pochert.

Gute Resonanz auf die Rabattaktion der TWS

Prompter Service in der eigenen Werkstatt Gute Fahrt! Ein Interessent auf Probefahrt

BICI, WEINGARTEN ZWEIRAD FACH-MARKT SCHINDELE, RAVENSBURG

ZWEIRADHAUS AMANN, RAVENSBURG

DIE FAHRRADPROFIS,RAVENSBURG

ERGORAD, VOGT

PARTNER eBIKE OFFENSIVE 2017

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Stadtwerke Ravensburg

68 TWS-Geschäftsbericht·2017

DIE ZAHLEN 2017 AUF EINEN BLICK

ZUR BILANZ* 2017 2016

Bilanzsumme 28.326 27.542

Anlagevermögen 24.187 22.584

Investitionen 2.657 1.393

Eigenkapital 8.325 8.608

Betriebsergebnis ohne TWS -1.917 -1.834

Beteiligungsergebnis TWS 860 952

Ergebnis vor Ertragssteuern -1.084 -903

Ergebnis nach Steuern -1.169 -886

STROM

Stromerzeugung in MWh 118 116

WÄRME

Wärmemengen in MWh 16.021 14.936

Stromproduktion in MWh 1.440 1.213

BÄDER-BESUCHER

Hallenbad Ravensburg 85.628 103.125

Hallenbad Obereschach 12.250 13.460

Naturfreibad Flappach 74.578 76.884

EISSPORTHALLE

Besucher Publikumslauf 49.742 44.421

PARKIERUNG

Stellplätze 1.203 1.405

Kurzparker 468.371 684.046

Dauerparker im gesamten Jahr 449 443

ÖPNV

Fahrleistung für

Stadtwerke Ravensburg (km) 760.568 762.561

Fahrgastzahlen Kernzone (Mio.) 7,70 7,80

BOB

Fahrleistung (km) 498.000 523.000

Tägliches Fahrgastaufkommen (Ø) 5.189 5.193

BREITBANDKABEL

Kabellänge (km) 7,5 7,5

* Alle Angaben in T€

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2017 69

BERICHT DER WERKLEITUNG

Die Investitionen erhöhten sich von 1.393 T€ in 2016 auf 2.657 T€ in 2017. Der größte Teil entfiel auf die Sparte Verkehr mit 2.446 T€ und hier vor allem auf die Sanierung der Marien-platzgarage sowie auf die Sparte Bäder mit 184 T€.

Das Jahresergebnis (Ergebnis nach Steuern) in Höhe von -1.169 T€ fällt im Vergleich zum Vorjahr (-886 T€) um 283 T€ schlechter aus. Im Vergleich zum Nachtragsplan 2017 (-1.629 T€) ist es aber um 460 T€ besser. Das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Ertragsteuern) liegt mit -1.084 T€ 181 T€ unter dem des Vorjahres (-903 T€).

In der Sparte Stromerzeugung konnte ein ausgeglichenes Betriebsergebnis erzielt werden (2016: -9 T€). Die Einspeisemen-ge ist aufgrund höherer Sonnenstunden geringfügig gestiegen. Durch den Umbau einer PV-Anlage sind in 2016 höhere Auf-wendungen angefallen.

Die Sparte Eissporthalle schloss mit einem Verlust von -715 T€ (2016: -680 T€) und liegt somit auf dem Niveau des Nachtrags-planes (-714 T€). Einer Verbesserung bei den Fremdleistungen stehen niedrigere Erlöse gegenüber.

Das Ergebnis der Sparte Wärme/Lüftung liegt bei 226 T€ und fällt um 63 T€ höher aus als im Vorjahr (163 T€), was aus hö-heren Umsatzerlösen aufgrund des Kälteeinbruchs Anfang des Jahres 2017 resultiert.

Der Betriebsverlust bei den Bädern mit -880 T€ fiel um 121 T€ niedrigerer aus als im Vorjahr (-1.001 T€). Die Erhöhung der Ein-trittspreise sowie niedrigere Personalaufwendungen trugen zur Verbesserung bei.

In der Sparte Parkierung ist das Betriebsergebnis (160 T€ ) 241 T€ niedriger als im Vorjahr (401 T€). Aufgrund der Vollsperrung in der Tiefgarage Marienplatz seit 02.05.2017 wurden geringere Erlöse erzielt. Im Vergleich zum Nachtragsplan fällt das Parkie-rungsergebnis aber um 315 T€ besser aus, was vor allem aus Verbesserungen bei den Fremdleistungen sowie höheren Um-satzerlösen resultiert.

Das Defizit beim Busverkehr mit -618 T€ ist 46 T€ höher als im Vorjahr (-572 T€). Es wurden niedrigere Erlöse erzielt. Im Nach-tragsplan wurde von einem Defizit von -682 T€ ausgegangen. Die Sparte Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) weist auf-grund eigener Aufwendungen ein Betriebsergebnis von -6 T€ (Vorjahr: -50 T€) aus. Die Verbesserung zum Vorjahr resultiert aus der anteiligen Finanzierung des Nordabschnittes zwischen Ravensburg und Aulendorf. Diese Aufwendungen werden seit 01.01.2017 aus beihilferechtlichen Gründen direkt von der Stadt Ravensburg getragen.

Die Sparte Breitbandkabel schließt mit einem Gewinn von 3 T€ und liegt auf dem Vorjahreswert (2016: 3 T€).

Aus der Beteiligung an der TWS wurden Beteiligungserträge in Höhe von 860 T€ (Nachtragsplan: 843 T€) erzielt. Im Ver-gleich zum Vorjahr (952 T€) fällt das Beteiligungsergebnis um 92 T€ niedrigerer aus. In 2016 sind 107 T€ Beteiligungserträge vom Zweckverband Oberschwaben enthalten, die gemäß Konsor-tialvertrag der TWS ausschließlich den Stadtwerken Ravensburg zustehen. In 2017 wurde vom Zweckverband kein Gewinn ausge-schüttet. Dieser soll zur Deckung des Verlustvortrages verwendet werden. Aus der stadtbus Ravensburg Weingarten GmbH resul-tiert ein anteiliges Defizit von -31 T€ (2016: -27 T€).

Die Steuerbelastung in Höhe von 85 T€ fällt im Vergleich zum Vorjahr um 102 T€ höher aus. Die Steuergutschrift im Vorjahr resultierte aus der letzten Betriebsprüfung durch das Finanzamt.

Die Jahresergebnisse der Stadtwerke sind, insbesondere seit der Hinzunahme der Eissporthalle im Jahr 2013 in Verbindung mit niedrigeren Ausschüttungen durch die TWS, deutlich ins Minus geraten. Diese Situation hat sich durch den Brand in der Marien-platzgarage im September 2014 und dem in diesem Zusammen-hang ans Tageslicht geratenen umfassenden Sanierungsbedarf zusätzlich verschärft. Deshalb haben die Stadtwerke gemeinsam mit der Verwaltung eine Konsolidierungsstrategie entwickelt und vom Gemeinderat am 24.10.2016 verabschieden lassen. Inhalte sind beispielsweise Ergebnisvorgaben für jede einzelne Sparte mit dem Ziel, mittelfristig wieder in den Bereich eines ausgeglichenen Ergebnisses zu kommen. Zusätzlich wurde be-schlossen, dass die Verluste der Stadtwerke ab 2016 aus dem städtischen Haushalt angeglichen werden.

StromerzeugungDie Stadtwerke Ravensburg verfügen über fünf PV-Anlagen. Diese sind auf den Dächern des Hallenbades Ravensburg, der Eschachhalle, des Rathauses in Oberhofen, der Schussentalhalle in Oberzell sowie an der Fassade der Weststadtschule installiert. Die Gesamtleistung dieser Anlagen beträgt 118 kWp. Im Jahr 2017 haben diese Anlagen 118 MWh eingespeist gegenüber 116 MWh im Vorjahr. Geplant waren rd. 124 MWh. Diese Anla-gen erzeugten damit den Strom für rd. 34 Haushalte auf regene-rative Art und Weise und steuern damit auch einen Beitrag zur CO2-Einsparung der Stadt Ravensburg bei.

EissporthalleDie Eissporthalle (ESH) ging Ende 2003 in Betrieb und wurde bis zum 31.12.2012 im Kernhaushalt der Stadt Ravensburg geführt. Der Betrieb erfolgte über einen Pacht- und Kooperationsver-trag durch die OberschwabenHallen Ravensburg GmbH (OSH). Aufgrund der hohen Defizite wurde im Zuge der Haushaltskon-solidierung 2010 vorgeschlagen, die ESH auf die Stadtwerke –vorbehaltlich der Zustimmung des Finanzamtes hinsichtlich der Integration in den dort vorhandenen steuerlichen Querverbund – zu übertragen, um dadurch entsprechende Vorteile für die Stadt zu generieren. Das Finanzamt hat dann Mitte 2012 dieser steuerlichen Integration unter der Voraussetzung, dass eine enge technisch-

Die Stadtwerke Ravensburg (SWR) betreiben neben den Betriebszweigen Stromerzeugung, Eissporthalle, Wärme/Lüf-tung den Betriebszweig Bäder mit den Hallenbädern in Ravensburg und Eschach und dem Freibad Flappachbad, den Betriebszweig Verkehr mit den Sparten Parkierung (u. a. 4 Parkhäuser), Busverkehr und Beteiligung an der BOB sowie den Betriebszweig Breitbandkabel. Daneben sind die SWR an der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) beteiligt.

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Stadtwerke Ravensburg

70 TWS-Geschäftsbericht·2017

wirtschaftliche Verflechtung von einigem Gewicht über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) hergestellt wird, zugestimmt. Der Gemeinderat hat schließlich am 09.12.2012 beschlossen, die ESH zum 01.01.2013 auf die Stadtwerke zu übertragen. Die drei Eismeister wurden zum 01.07.2013 auf die Stadtwerke überge-leitet. Das für die steuerliche Verrechnung erforderliche BHKW konnte schließlich im Juli 2014 in Betrieb genommen werden. Zur Abrundung des technischen Konzeptes wurde im Jahr 2015 ein oberirdischer Pufferspeicher mit einem Volumen von 50.000 Litern installiert.

Im Nachgang der Übernahme der Eissporthalle haben die Stadt-werke die Pacht des Restaurantbetriebes in der Eissporthalle nach 10-jähriger Erstlaufzeit ausgeschrieben und einen Pacht-vertrag mit dem neuen Pächter, der Towerstars Gastro GmbH, ab dem 01.07.2014 mit einer Laufzeit von zunächst 5 Jahren abgeschlossen. Neben einem gut ausgearbeiteten neuen Be-wirtschaftungskonzept haben die Stadtwerke aus diesem neuen Vertrag höhere Pachterlöse erhalten. Aus wirtschaftlichen Grün-den hat aber die Gaststätte seit Mitte 2017 ihre Öffnungszeiten verändert und ist seither montags bis mittwochs geschlossen.

Der Gemeinderat und die Verwaltung haben von Anfang an ver-sucht, bei den Eiszeiten sowohl der Öffentlichkeit als auch dem Vereinssport gerecht zu werden. Im jährlichen Rahmenplan, der von Mitte August – Mitte April des Folgejahres gilt, sind ent-sprechende Aspekte zu berücksichtigen. Die ESH ist innerhalb des Rahmenplanes täglich von 7:30 Uhr – 23:30 Uhr geöffnet und steht rd. 3.700 Stunden pro Jahr zur Verfügung. Beim Ver-einssport gilt es, im Rahmenplan den Ansprüchen der jugend-fördernden Vereine Eishockeyverein Ravensburg (EVR) und Eis-sportclub Ravensburg (ESCR) auf der einen Seite sowie der EVR Towerstars GmbH und der Hobbymannschaften andererseits gerecht zu werden. In den Monaten Oktober bis März findet ein täglicher Publikumslauf statt. Sehr beliebt ist die Eisdisco am Samstagabend.

Nachdem die Preise für die Öffentlichkeit und den Publikums-lauf zuletzt zur Saison 2016/2017 angepasst wurden, fand 2017 keine Anpassung statt. Turnusgemäß soll zur Saison 2018/2019 wieder angepasst werden. Die Besucherzahlen des Publikums-laufs in der Eissporthalle sind in 2017 um 12 % von 44.421 auf 49.742 gestiegen. Im Jahr 2017 war die ESH an 264 Tagen (2016: 262) geöffnet.

Die Parkplätze bei der Eissporthalle werden im Zuge der Konsoli-dierungsstrategie seit 01.04.2017 bewirtschaftet. Die 130 Stell-plätze werden an die Mitarbeiter der umliegenden Firmen für 10,00 € im Monat vermietet.

Der Werksauschuss hat in seiner Sitzung am 31.05.2017 den Eis-zeitenrahmenplan für die Saison 2017/2018 verabschiedet. Unter Berücksichtigung der Widmung und der Vergaberichtlinien, die der Gemeinderat am 29.06.2015 beschlossen hat, ergaben sich zum Vorjahr keine Abweichungen. Seit der Saison 2014/2015 wurde die Publikumslaufzeit von Mittwochnachmittag auf den Freitagnachmittag verlegt, da freitags in der Regel kein Nach-mittagsunterricht stattfindet. Die öffentliche Laufschule wurde von Donnerstag- auf Mittwochnachmittag verschoben. Bei-behalten wurde in den Schulferien (Herbst-, Weihnachts- und Faschingsferien) ein täglicher Publikumslauf von 15:30 Uhr bis 17:15 Uhr. Um der Forderung nach mehr Publikumslaufzei-ten am Nachmittag nachzukommen, wurde in der Sitzung des

Werks ausschusses am 13.07.2016 ab der Saison 2016/2017 eine weitere Zeit am Dienstagnachmittag von 15:30 Uhr – 16:30 Uhr eingeführt.

Durch die 2016 geschlossene Vereinbarung zwischen der Deut-schen Eishockey Liga (DEL) und der DEL 2 sollte es künftig für die DEL2-Clubs wieder möglich sein, sportlich in die DEL auf-zusteigen. Die Ravensburger Towerstars streben ebenfalls den sportlichen Aufstieg an, können jedoch derzeit die nöti-ge Zuschauer kapazität nicht nachweisen. Hierzu ist eine Min-destkapazität von 4.000 Zuschauern vorgeschrieben. Derzeit sind aber nur 3.400 Zuschauer in der Ravensburger Eissport-halle zugelassen. Die Stadt Ravensburg hat der DEL im Jahr 2016 mitgeteilt, eine Machbarkeitsstudie zur Erweiterung der Eissporthalle in Auftrag zu geben. Das Ergebnis dieser Mach-barkeitsstudie, erstellt vom auf Eissporthallen spezialisierten Architekturbüro Schlenker, Villingen-Schwenningen, war, dass die entsprechende Aufstockung möglich wäre, allerdings ver-bunden mit deutlich höheren Investitionen (3,5 Mio. €) als bis-her angenommen (rd. 0,7 Mio. €). Die Finanzierung müsste durch die Towerstars erfolgen. Aufgrund der hohen Investitionen in eine fremde Halle verfolgen die Tower stars dieses Thema zur-zeit nicht weiter. Im Zusammenhang mit o. g. Machbarkeitsstu-die hat Architekt Schlenker auch die Errichtung einer zweiten Eisfläche am Standort der Eissporthalle Ravensburg untersucht. Hintergrund war, dass der Eissportverein Ravensburg (EVR) ab der Saison 2016/2017 in das Sterneprogramm des Deutschen Eishockeybundes (DEB) aufgenommen wurde. Dem EVR wurden zwei von fünf Sternen zuerkannt. Ohne weitere Eiszeiten sind die weiteren Sterne mittelfristig kaum zu erreichen, was dazu führen würde, dass in den höheren Jugendligen keine Spieler-laubnis erreichbar ist. Das Ergebnis der Studie war, dass für das Sterne-Konzept eine kleine Fläche nicht ausreichend ist, son-dern ein Mindestmaß von 56 x 26 m erforderlich ist. Dement-sprechend könnte die zweite Eisfläche nur an der Nordseite der Eissporthalle errichtet werden. Die erforderlichen Investitionen würden sich inkl. Halle, Umkleiden, Kälte- und Lüftungstech-nik und einer Tiefgarage (zusätzlicher Stellplatzbedarf, Ersatz für den wegfallenden Parkplatz) auf rd. 8 Mio. € belaufen. Die Investition müsste vom EVR bzw. deren Sponsoren gestemmt werden, was nicht darstellbar ist.

Wärmeversorgung und LüftungIm Jahr 2017 wurden Wärmeversorgungsanlagen für 60 städtische und private Gebäude betreut. Ebenso wurden diverse Lüftungs-geräte in 22 Gebäuden betrieben, gewartet und instandgehalten.

2017 wurden rund 16,02 Mio. kWh Wärmeenergie zur Behei-zung und zur Brauchwarmwasserbereitung der Gebäude bereit-gestellt. Witterungsbereinigt ergibt sich eine Energieeinsparung von 17,3 % im Vergleich zum Referenzzeitraum (1997 – 2001). Die in der Rahmenvereinbarung zwischen Stadt Ravensburg und den Stadtwerken festgelegte Einsparung wurde eingehalten. Die geforderte Einsparung an notwendiger Heizenergie in den letz-ten 16 Jahren beläuft sich auf insgesamt 39,86 Mio kWh.

Resultierend aus der Einsparung durch die Anwendung von effizienten Wärmeerzeugern und durch den Einsatz von CO2-neu-tralen Holzhackschnitzeln wurden nicht nur die Brennstoffkosten und der Einsatz von Primärenergie reduziert, sondern auch die CO2-Emissionen wurden in 2017 um weitere 1.202 Tonnen verrin-gert. In den vergangenen 16 Jahren wurden die CO2 -Emissionen um insgesamt 15.961 Tonnen verringert.

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2017 71

Um die städtischen Gebäude in der Innenstadt von Ravensburg zukünftig nachhaltig, ökologisch und wirtschaftlich beheizen zu können, wurde im Jahr 2017 eine Machbarkeitsstudie zur zentralen Wärmeversorgung der Innenstadt durchgeführt. In Kooperation mit dem Amt für Architektur und Gebäudemanagement sowie dem Klimaschutzmanagement wurde untersucht, wie eine Fern-wärmeversorgung aufgebaut werden kann, was eine solche Lö-sung kosten würde und wie hoch die potenziellen ökologischen Vorteile sind. Das Ergebnis der Studie ist, dass aus ökologischer sowie aus technischer, aber auch wirtschaftlicher Sicht eine zen-trale Wärmeversorgung über ein Fernwärmenetz vorteilhaft für die Stadt Ravensburg und alle potenziellen Nutzer ist.

Aufgrund der Überlegungen und Untersuchungen zur Fern-wärme versorgung der Ravensburger Innenstadt wurden die an-stehenden Sanierungen im Innenstadtbereich zurückgestellt. Aus diesem Grund wurden im Jahr 2017 nur zwei kleinere Wärme-erzeugungsanlagen der Stadtwerke Ravensburg erneuert. Ein Kesselschaden im Jugendtreff der Ravensburger Weststadt er-forderte einen kurzfristigen Austausch der bestehenden Kessel-anlage. Zusätzlich wurde im Seniorentreff am Hirschgraben der überalterte und technisch nicht mehr zu betreibende Gaskessel durch einen modernen und effizienten Gasbrennwertkessel ge-tauscht.

BäderDas Hallenbad Ravensburg wurde zum 01.01.2003 inklusive der vorhandenen Mitarbeiter in die Stadtwerke Ravensburg ein-gegliedert. Die Besucherzahlen sind in 2017 um 17,0 % auf 85.628 gesunken. Zu der Besucherzahl tragen die Öffentlichkeit mit 42.359 (-16,9 %), die Schulen mit 29.540 (-8,5 %) und die Vereine mit 13.729 (-31,0 %) Eintritten bei. Die Abnahme beim Segment Öffentlichkeit hängt stark mit der Preisanpassung zum 01.01.2017 zusammen; Käufer von Mehrfachkarten haben im Dezember 2016 das noch niedrigere Preisniveau ausgenutzt. Der Rückgang bei den Schulen ist mit rückläufigen Schülerzahlen und ausfallendem Schwimmunterricht zu erklären. Der starke Rück-gang bei den Vereinen hängt stark mit einem Trainermangel und einem rückläufigen Trainingsbesuch zusammen. Das Hallenbad war an 299 Tagen geöffnet (2016: 291). Die Umsatzerlöse betru-gen im Berichtsjahr 240 T€ (2016: 207 T€). Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr resultiert unter anderem aus den Pacht-einnahmen vom Fitnessanbieter Actic. Am 17.11.2016 wurde im Obergeschoss ein neuer Fitnessbereich, gemeinsam mit dem Be-treiber, der Firma Actic, eröffnet. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 16.11.2015 das geplante Fitnesskonzept im Hallen-bad Ravensburg verabschiedet. Betreiber und Mieter des Fitness-bereiches ist die Actic-Gruppe aus Schweden, deren Alleinstel-lungsmerkmal die Kombination von Fitness und Schwimmen ist und die ihre Studios daher schwerpunktmäßig in kommunalen Bädern betreiben. Bis zur Eröffnung musste das Obergeschoss, das zu großen Teilen im Rahmen der Grundsanierung in den Jah-ren 2004/2005 nicht saniert wurde, entsprechend umgebaut werden. Die Stadtwerke Ravensburg hatten alle Investitionen zu tragen, die die Gebäudehülle, die Anpassung der Technik und die Infrastruktur des Bades betrafen. Die Firma Actic war für die Umbaumaßnahmen innerhalb des Fitnessbereiches sowie für die Möbel und Trainingsgeräte zuständig. Die Fertigstellung der Baumaßnahme erfolgte Anfang 2017. Der Gemeinderat hat am 04.12.2017 die Kosten für den Umbau mit 483 T€ abzüglich eines Baukostenzuschusses durch die Fa. Actic von 89 T€ fest-gestellt. In den Kosten sind 32 T€ für die Modernisierung der

Personalumkleideräume enthalten, die zunächst nicht eingeplant waren. Die Stadtwerke versprechen sich aus dem umsatzabhän-gigen Mietvertrag mit Actic einen jährlichen Ergebnisbeitrag von rd. 25 T€. Außerdem hat die Firma Actic mit ihren Investitionen und dem vorgenannten Baukostenzuschuss dazu beigetragen, dass die in 2004/2005 durchgeführte Grundsanierung nun auch im Obergeschoss abgeschlossen werden konnte und die Immobi-lie Hallenbad jetzt in einem zeitgemäßen Zustand ist.

Beim Hallenbad wurde aufgrund des hohen Grundwasser-spiegels, im Nachgang der Sanierung der dortigen Abwasser-leitungen, eine dauerhafte Bewirtschaftung des Grundwassers erforderlich. Hierfür war eine Grundwassersammelleitung um das Hallenbad zu legen. Im Berichtsjahr sind für die Maßnahme Kosten in Höhe von 138 T€ angefallen.

Das Betriebsdefizit des Hallenbades Ravensburg konnte im Ver-gleich zum Vorjahr (-656 T€) auf -584 T€ verbessert werden.

Seit der Integration des Eschachbades in die Stadtwerke werden zur Entlastung des Lehrschwimmbeckens im Hallenbad Ravens-burg mehrere Schwimmkurse wie auch Vereinsaktivitäten (u. a. Kleinkindertraining) nach Eschach verlegt. Die Besucherzahlen gingen von 13.460 in 2016 um 9,0 % auf 12.250 in 2017 zu-rück. Das Hallenbad Eschach war an 196 Tagen (2016: 236) ge-öffnet. Das Betriebsergebnis mit -132 T€ liegt auf dem Wert des Vorjahres (-132 T€).

Das Naturfreibad Flappachbad wurde zum 01.01.2008 auf die Stadtwerke übertragen und konnte zunächst nicht in den steu-erlichen Querverbund der Stadtwerke integriert werden. Nach langjährigen Gesprächen mit dem Finanzamt wurde mit Schrei-ben vom 05.08.2016 die verbindliche Auskunft hinsichtlich der Integration in den steuerlichen Querverbund der Stadtwerke erteilt. Auf Basis eines entsprechenden Gutachtens wurden die Bäder zum 31.10.2016 steuerneutral aus den Stadtwerken her-ausgelöst, zum 01.11.2016 zusammengefasst und mithilfe einer technisch-wirtschaftlichen Verflechtung von einigem Gewicht über die bisherigen BHKW, ergänzt um ein weiteres BHKW-Mo-dul im Hallenbad, wieder in die Stadtwerke eingegliedert. Dieses zweite Modul im Hallenbad Ravensburg wurde am 21.10.2016 in Betrieb genommen. Seit 2016 kann das Flappachbad damit steuerlich verrechnet werden.

Die vielfältigen Angebote und Veranstaltungen im Flappach-bad werden gerne und gut angenommen. Neben großen Liege-wiesen gibt es mit dem Sprungturm, der Wasserrutsche, der Slacklineanlage, den Beachvolleyballfeldern und dem Soccerfeld ein gutes sportliches Angebot. An drei Wochenenden werden Familientage im Flappachbad angeboten. Anziehungspunkte sind außerdem der traditionelle Triathlon, der Sandburgenwett-bewerb sowie das Ferienprogramm für Kinder. Das DLRG führ-te sein Sommerfest am 25. Juni durch. In der Vor- und Nach-saison fährt der Badebus dreimal täglich Garantiefahrten zum Flappachbad und zurück zum Bahnhof. In der Hauptsaison fährt er dann wochentags stündlich und am Wochenende halbstünd-lich. In den Sommerferien werden zusätzliche Busse eingesetzt. Wenn das Bad wegen schlechter Witterung geschlossen hat, wird der Badebusverkehr eingestellt.

Die Besucherzahlen sind um 3 % von 76.884 in 2016 auf 74.578 in 2017 gesunken. Die Freibadsaison startete am 21. Mai und

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endete am 12. September. Das Badewetter war wie im Vorjahr sehr durchwachsen. Im Mai und Juni gab es viele schöne Bade-tage. Die Besucherzahlen waren in diesen Monaten über dem langjährigen Mittel. Ab Juli ging es wetterbedingt abwärts, die Besucherzahlen waren in diesem Monat mit 17.599 deutlich un-ter dem Durchschnitt. Auch das Augustwetter brachte weniger Besucher als üblich (22.474). Der kalte September konnte die insgesamt unterdurchschnittliche Saison auch nicht mehr retten (474 Besucher). Die Schlechtwetterregelung, die in 2015 neu konzipiert wurde, wurde in 2017 wieder angewandt. Bei durch-gängigem Regen und Temperaturen unter 15 °C bleibt das Bad ganztägig geschlossen. Bei morgendlichem Regen und voraus-sichtlicher Besserung im Laufe des Tages wird von 12 – 19 Uhr geöffnet.

Das Flappachbad war an 107 Tagen (2016: 125) geöffnet. Auf-grund der Preiserhöhung um ca. 6 % sind die Umsatzerlöse für die Eintritte – trotz Besucherrückgangs – von 158 T€ auf 168 T€ gestiegen. Das Betriebsergebnis konnte von -213 T€ im Vorjahr auf -164 T€ verbessert werden.

ParkierungDas dominierende Thema war auch in 2017 die Generalinstand-setzung der Marienplatzgarage. In der Gemeinderatssitzung am 24.10.2016 wurde das Instandsetzungskonzept mit einer Kosten-schätzung von 13,0 Mio. € netto beschlossen. Seit 2. Mai 2017 ist die Marienplatzgarage voll gesperrt. Im Juli 2017 wurde ent-deckt, dass in rd. 25.000 verbauten Abstandshaltern Asbest enthalten ist, die entfernt werden müssen. Für diese Maßnah-me wurden im Wirtschaftsplan 2018 zusätzlich 1,5 Mio. € mit aufgenommen. Die Asbestbeseitigung führte zu Verzögerungen im Bauablauf. Daher verschiebt sich die Wiedereröffnung der Park ebenen -1 und -2 von November 2018 auf den Spätsommer 2019.

Die Instandsetzung der noch fehlenden Ebenen -1 und -2 im Parkhaus Bahnstadt erfolgte von Januar bis März 2017 mit ei-nem Sanierungsaufwand von 336 T€. Davon wurden 119 T€ an die Dauernutzungsrechteinhaber weiterberechnet. In 2015 und 2016 wurden bereits die Ebenen 0 bis 9 in Höhe von 657 T€ saniert, wovon 220 T€ an die Dauernutzungsrechteinhaber wei-terberechnet wurden. Die Sanierungsmaßnahme beläuft sich insgesamt auf 993 T€.

Mit dem Bau des Radhauses wurde im April 2017 begonnen. Aus Anlass des Mobilitätstages fand am 08.04.2017 der Spaten-stich mit Verkehrsminister Herrmann statt. Der ursprünglich vor-gesehene Fertigstellungstermin des Radhauses im August 2017 wurde von der beauftragten Firma genauso wenig eingehalten wie der weitere Fertigstellungstermin kurz vor Weihnachten. Die Einweisung durch die zuständige Fachfirma und damit der Start des Testbetriebs erfolgten erst am 09.03.2018. Die Kosten für diese Investition betrugen 468 T€ abzgl. eines Zuschusses aus der Stellplatzrücklage von 300 T€ sowie einem Landeszuschuss in Höhe von 82 T€.

Nach der Vorstellung im Gemeinderat am 28.11.2016 hat der Werksausschuss am 08.02.2017 beschlossen, dass das beste-hende Parkleitsystem für das Parkhaus Ulmer Straße (Euronics/Edeka) sowie den R+R-Platz Weißenau in Höhe von 128 T€ er-weitert werden soll. Die tatsächlichen Investitionskosten für diese Maßnahmen betrugen 94 T€.

Deutliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Kurzparkvor-gänge und Erlöse im Jahr 2017 brachte die Vollsperrung der Marienplatzgarage mit sich. 2017 waren insgesamt 468.371 Kurzparkvorgänge (Vorjahr: 684.046) mit Erlösen in Höhe von 1.203 T€ (Vorjahr: 1.843 T€) zu verzeichnen. Die Anzahl der Dauerparker (ohne Dauernutzungsrechte) ist von 443 im Jahr 2016 auf 449 im Jahr 2017 gestiegen. Die Erlöse sind (ohne Dau-ernutzungsrechte) um rd. 9 % auf 296 T€ zurückgegangen. Die Dauerparkentgelte wurden durch Gemeinderatsbeschluss vom 24.10.2016 zum 01.01.2017 erhöht. Insgesamt sind die Erlöse aufgrund der Vollsperrung in der Tiefgarage Marienplatz von 2.530 T€ auf 1.770 T€ im Jahr 2017 (-30 %) zurückgegangen.

BusverkehrZum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 gab es keine wesentli-chen Fahrplanänderungen im Stadtbus. Daher hat sich auch die Anzahl der gefahrenen Kilometer (760.568) auf den Linien der Stadtwerke im Jahr 2017 nicht erhöht. Der Kostensatz stieg von 3,28 Euro auf 3,32 Euro pro km.

Die Tarife wurden zum 01.01.2017 moderat um durchschnittlich rd. 2,0 % angehoben, wobei der Einzelfahrscheinpreis mit 2,10 Euro nochmals stabil gehalten werden konnte. Die Anzahl der beför-derten Personen im Stadtbus ging in 2017 geringfügig von rd. 7,80 Mio. auf rd. 7,7 Mio. zurück.

Am 28.11.2016 hat der Gemeinderat ein Maßnahmenpaket für den Zeitraum der Generalinstandsetzung der Marienplatzgarage beschlossen. Ein wichtiger Baustein des Maßnahmenpakets war die Einführung des 1-Euro-Samstagsbusses ab 01.04.2017 in den Stadtbus-Zonen. Die Anzahl der verkauften Fahrausweise zu 1,00 Euro hat sich mit durchschnittlich 2.300 Fahrausweisen pro Samstag um rd. 50 % erhöht. Des Weiteren gilt seit 01.04.2017 der 1-€-Tarif des stadtbus Ravensburg Weingarten an Samstagen – auch für den P+R-Platz Weißenau. Am Automaten des P+R-Platzes gibt es ein Ticket für Parken und eine Hin- und Rückfahrt im Bus für 2,00 € pro Person. Der Mitarbeiterparkplatz der TWS in der Metzgerstraße wird seit April 2017 für Parkkunden an Samstagen geöffnet. Das Parkentgelt für die Einkaufskunden be-trägt 0,80 € pro Stunde und ab 5 Stunden gilt eine Tagesgebühr von 4,00 € für bis zu 12 Stunden.

Die Umsetzung des elektronischen Fahrgeldmanagements (EFM) war zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 geplant. Da das System zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll funktionsfähig war, konnten die Kunden kostenlos vom 22.12. – 01.01.2018 mit der e-Card fahren. Die e-Card ersetzt die bodo-Card. Je nach Fahrten häufigkeit wird ein Rabatt von bis zu 20 % gewährt. Im Rahmen einer Marketingaktion übernehmen die Stadtwerke die Kartengebühr von 2,00 € für Fahrgäste mit Wohnort Ravens-burg.

Wegen der Neukonzeption des Christkindlesmarkts konnte der südliche Marienplatz erstmals für die Dauer des Marktes vom 01. bis 22.12.2017 von der Linie 3 nicht befahren werden. Neu wurde in der Seestraße als Ersatz für die Haltestelle Rudolfstraße für die Dauer des Marktes eine provisorische Haltestelle einge-richtet.

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BOBDas Fahrplanangebot der BOB blieb bis auf Anpassungen im Mi-nutenbereich unverändert. Auch das Geschäftsjahr 2016/2017 wurde wieder mit einem Gewinn von 427 T€ (Vorjahr 651 T€) abgeschlossen. Dieser wird den jeweiligen Rücklagenkonten der Gesellschafter zugeführt. Die Fahrgastzahlen weisen mit einem Jahresdurchschnittswert von 5.189 Fahrgästen pro Werktag ge-genüber dem Vorjahr einen minimalen Rückgang von 0,1 % auf.

Der Zuschuss für die Betriebsleistungen auf der Strecke Ravens-burg – Aulendorf in Höhe von rd. 50 T€ wird seit 2017 direkt von der Stadt Ravensburg geleistet. Im Zusammenhang mit der Betrauung der BOB war festgestellt worden, dass es beihilfe-rechtlich problematisch ist, wenn die Stadtwerke diesen Verlust-ausgleich tragen.

BreitbandkabelEin schneller Internetzugang ist inzwischen ein wesentlicher Standortfaktor. Die Stadtwerke Ravensburg unterstützen das Bemühen der Stadt Ravensburg für eine flächendeckende Ver-sorgung mit breitbandigem Internet, insbesondere auch in den Ortschaften. Nachdem für die Versorgung von Bavendorf und Schmalegg in 2011 Leerrohre verlegt wurden, stehen derzeit keine weiteren Investitionen mehr an. In dieser Sparte wurden Erlöse in Höhe von 9 T€ erzielt.

MitarbeitendeMit der Eingliederung der Bäder in den Querverbund der Stadt-werke wurden die Bädermitarbeiter sukzessive von der Stadt auf die Stadtwerke übergeleitet. Zum 01.07.2013 sind ebenfalls die 3 Eismeister der Eissporthalle übernommen worden.

Zum 31. Dezember 2017 waren sechzehn Mitarbeitende beschäf-tigt. Diese setzen sich aus neun Vollzeitkräften und sieben Teilzeit-kräften zusammen. Die Personalkosten beliefen sich auf 621 T€ (2016: 627 T€).

Die übergeordnete Organisation der Bäder und der Eissporthalle erfolgt durch das Amt für Schule, Jugend und Sport der Stadt Ravensburg (Belegungsmanagement, Personalbetreuung, Be-trieb) sowie die TWS (kaufmännische Steuerung, Baumaßnah-men, Marketing). Die Leitung vor Ort erfolgt durch eine Leiterin für die Bäder und einen Leiter für die Eissporthalle. Im monatlich stattfindenden Bäder- und Eissporthallen-Jour-Fixe werden aktu-elle Themen besprochen.

Mit der Integration der Eissporthalle können die Spitzenbelastun-gen, die sich aus den Saisonbetrieben wie der Eissporthalle und dem Flappachbad ergeben, nochmals zusätzlich vergleichmäßigt werden. Auch das Kassenpersonal betreut seither sowohl die Kasse in der Eissporthalle als auch im Flappachbad. Hier können nun ganzjährige Arbeitsverträge angeboten werden.

Organe der Stadtwerke Ravensburg

Die Verwaltungsorgane der Stadtwerke sind der Gemeinde-rat, der Werksausschuss, der Oberbürgermeister und die Werk leitung.

Werkleiter ist Dr. Andreas Thiel-Böhm.

Der Werksausschuss besteht aus dem Vorsitzenden und zwölf weiteren Mitgliedern des Gemeinderates der Stadt Ravensburg:

Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Daniel RappStellvertreter: Bürgermeister Dirk Bastin

Mitglieder Stellvertreter (in der Reihenfolge)

CDU Markus Brunner August Schuler Peter Wagner Rolf Engler Werner Honold Dr. Manfred Büchele Hugo Adler Gerhard Gieseke Grüne Maria Weithmann Ozan Önder Johannes Kleb Ottilie Reck-Strehle Marianne Dirks Yalcin Bayraktar SPD Frank Walser Aytun Narcin

FW Margot Arnegger Jochen Fischinger

BfR Wilfried Krauss Jürgen Hutterer

UL Rainer Frank Dr. Ulrich Höflacher

FDP Dr. Roland Dieterich Oliver Schneider

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74 TWS-Geschäftsbericht·2017

AusblickIn der Sparte Strom wurde im Berichtsjahr 2017 keine weitere Photovoltaikanlage installiert. Auch in den Folgejahren sind keine weiteren geplant. Für 2018 wird ein ausgeglichenes Betriebs-ergebnis (0 T€) erwartet.

In der Eissporthalle ist in 2018 eine größere Investition in Höhe von 297 T€ vorgesehen. Die in die Jahre gekommene Beleuch-tung der Eissporthalle wird auf LED umgestellt und an die gestie-genen Anforderungen angepasst. Die Kosten werden wie folgt aufgeteilt: 62 T€ Fördermittel, 99 T€ Towerstars, 136 T€ Stadt-werke. Der Gemeinderat hat dieser Maßnahme in seiner Sitzung am 04.12.2017, auf Basis der oben genannten Kostenauf teilung, zugestimmt. Die Baumaßnahme wird im Zeitraum 14.05. bis 08.08.2018 durchgeführt. In 2018 wird ein Defizit in Höhe von -710 T€ erwartet. In den folgenden Jahren sind ähnliche Defizite geplant.

In der Wärmesparte der SWR sind im Jahr 2018 Investitionen in Höhe von 430 T€ vorgesehen. Das alte BHKW-Modul im Hallen-bad sowie die Heizungsanlage im Kindergarten Spatzennest sol-len erneuert werden. Des Weiteren ist vorgesehen, in die Lüf-tungsanlagen im Kornhaus und in der Roten Halle zu investieren. Im Wirtschaftsplan wird für das Jahr 2018 von einem Betriebs-ergebnis in Höhe von 193 T€ ausgegangen. Ähnliche Ergebnisse werden auch in den kommenden Jahren erwartet. Im Bäderverbund sind im Jahr 2018 Investitionen in der Größen-ordnung von 170 T€ vorgesehen. Das Eltern-Kind-Becken des Hallenbades wird im Sommer für 150 T€ saniert. Die Sanierung ist nötig geworden, nachdem sich über Jahre die bestehenden Glas-Mosaik-Fliesen gelöst haben. Diese werden nun vollständig durch besser haftende Keramikfliesen ersetzt.

Im Hallenbad Ravensburg werden auch im laufenden Jahr, wie seit Jahren, die attraktiven Angebote (Warmbadetage, Früh-schwimmen, Wassergymnastik, Abendschwimmen, Spieltage, Wohlfühlabende, Kinderschwimmkurs usw.) fortgeführt. Zusätz-lich werden Aqua-Cycling-Kurse und ein Kraulkurs angeboten. Im Jahr 2018 wird ein Defizit in Höhe von -573 T€ erwartet. Mittelfristig werden ähnliche Defizite angestrebt.

Im Hallenbad Eschach wird im Jahr 2018 ein Defizit in Höhe von -148 T€ erwartet. In künftigen Jahren werden ähnliche Ergebnisse angestrebt.

Im Flappachbad wird von einem Betriebsergebnis in Höhe von -213 T€ ausgegangen. In den künftigen Jahren soll dieses Defizit weiter reduziert werden.

Insgesamt wird im Bäderverbund im Jahr 2018 ein Defizit in Höhe von -934 T€ erwartet. Das Defizit soll in den kommenden Jahren weiter verringert werden, unter anderem durch Verzicht auf die Wiederbesetzung einer Stelle im Hallenbad und die regel-mäßige Erhöhung der Eintrittspreise.

Die Stadtwerke Ravensburg werden auch im laufenden Wirt-schaftsjahr mit ihrer Sparte Verkehr dabei mitwirken, die gute Erreichbarkeit der Stadt sowohl für den Individualverkehr – trotz der Sanierung der Marienplatzgarage – als auch für Nutzer des ÖPNV zu erhalten.

In der Parkierung bleibt der Brand in der Marienplatzgarage am 06.09.2014 und die in diesem Zusammenhang festgestellte Korrosion der Stahlbetonkonstruktion in den Decken und Fahr-bahnen, verursacht durch Chloride aus Streusalz, das bestim-mende Thema der nächsten Jahre. Aufgrund der Untersuchun-gen und Bestandsaufnahmen wurde durch das Ingenieurbüro Gieler-Breßmer ein Konzept zur Instandsetzung erarbeitet. Seit 02.05.2017 ist die Tiefgarage voll gesperrt. Ursprünglich war eine Voll sperrung von 18 Monaten vorgesehen. Durch den Fund von Asbest und die dadurch erforderliche Asbestsanierung hat sich der Bauzeitenplan geändert. Nach Abschluss der Asbestsa-nierung in den Ebenen -1 und -2 wurde am 29.03.2018 mit den umfangreichen Instandsetzungsarbeiten an der Decke zwischen Ebene -1 und -2 begonnen. Dabei wird ca. 1/3 der gesamten De-ckenfläche herausgesägt und abtransportiert und an ca. 1/4 der Gesamtfläche durch Höchstdruckwasserstrahlen der Beton von der Bewehrung entfernt. Anschließend werden die Decken in diesem Bereich neu hergestellt. Diese Arbeiten werden bis Sep-tember 2018 dauern. Die Teileröffnung der Ebenen -1 und -2 verschiebt sich auf den Spätsommer 2019, die endgültige Fer-tigstellung ist für Sommer 2020 geplant. Die Baukosten werden sich durch die Nachträge zur Asbestsanierung erhöhen. Die Ge-samtmaßnahme der Instandsetzung lag nach der ursprünglichen Kostenschätzung inkl. eines Ansatzes für Unvorhergesehenes bei maximal 13 Mio. € und erhöht sich nach derzeitiger Kos-tenschätzung auf bis zu 15 Mio. Euro. Die anstehenden Sanie-rungsaufwendungen stellen ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko für die Stadtwerke Ravensburg dar. Andererseits werden diese umfassenden Sanierungen aktiviert und über eine Laufzeit von 40 Jahren abgeschrieben, da sie einem Neubaustand ent-sprechen. Dies führt dann auch dazu, dass es sich bei diesen Sanierungen um Vermögensplanmaßnahmen handelt, die über Darlehen finanziert werden können und das Ergebnis der Stadt-werke nicht mit dem vollen Betrag in den Jahren der Sanierung belasten, sondern ratierlich in Höhe der Abschreibungen über die nächsten Jahre. Die Parkentgelte in den städtischen Parkie-rungseinrichtungen wurden letztmals zum 01.01.2015 erhöht. Nach zuvor jahrelanger Preiskonstanz wurde in der Diskussi-on in den Gremien darauf hingewiesen, dass die Bustarife im Verkehrsverbund jährlich zum 01.01. angepasst werden. Die Verwaltung schlug deshalb vor, künftig auch die Parkentgelte in regelmäßigen Abständen anzupassen. Die Tarife der Dauerpar-ker wurden daher zum 01.01.2018 angepasst.

Im Wirtschaftsplan 2018 wird mit einem Betriebsergebnis von rd. 45 T€ gerechnet.

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2017 75

Der Betriebsverlust der Bussparte wird in den kommenden Jah-ren ansteigen. Die erforderlichen Tarifanpassungen reichen nicht aus, um die steigenden Aufwendungen wie z. B. die steigenden km-Sätze zu decken. Durch das Neukonzept erfolgt die Auftei-lung der Fahrgeldeinnahmen nicht mehr im prozentualen Ver-hältnis der gefahrenen Kilometer. Die Einnahmen werden linien-scharf aufgeteilt.

Der Verkehrsverbund bodo hat mit der Modernisierung der Vertriebstechnik und der Vergrößerung des Tarifgebiets im Be-richtsjahr einen großen Schritt gemacht in Richtung digitaler und intelligenter Mobilität. Der eingeschlagene Weg soll weiter konsequent begangen werden, um die ÖPNV-Nachfrage zu sichern und wenn möglich zu steigern.

Für das laufende Wirtschaftsjahr wird in der Bussparte ein Defi-zit von -785 T€ erwartet. Mittelfristig dürfte das Defizit auf rd. -850 T€ ansteigen.

In den Sparten Parkierung und Busverkehr sind neben den Inves-titionen für die Sanierung der Marienplatzgarage kleinere Maß-nahmen in der Größenordnung von 80 T€ vorgesehen. Insge-samt sind Investitionen in Höhe von rd. 5 Mio. € in der Sparte Verkehr geplant.

Die BOB hat für das Geschäftsjahr 2017/18 einen Gewinn von 550 T€ geplant. Dieser soll den Rücklagen zugeführt werden. Das anteilige Defizit für die eigenen Aufwendungen bei den SWR beträgt in 2018 -8 T€.

In der Sparte Breitbandkabel sind keine weiteren Investitio-nen geplant. Es werden jedoch technologische Entwicklungen, regulatorische Rahmenbedingungen und Bedürfnisse seitens der Einwohner bzw. der Betriebe beobachtet, um rechtzeitig notwendige Schritte einleiten zu können. Im Jahr 2018 wird mit einem positiven Betriebsergebnis von 3 T€ gerechnet.

Bei der TWS führen massive Kürzungen bei den Netzentgelten durch die Landesregulierungsbehörde, insbesondere beim Strom-netz, in der zweiten Periode der Anreizregulierung (2014 – 2018) dazu, dass das Stromnetz in den Städten Ravensburg und Wein-garten in diesem Zeitraum Defizite erwirtschaftet. Obwohl sich die TWS vertrieblich im Wettbewerb mit den vielen Konkurren-ten vor Ort, aber auch im bundesweiten Vertrieb gut behauptet und auch die Anfangsverluste aus der Erzeugungssparte immer weiter zurückgehen, pendeln sich die Ergebnisse – trotz bereits eingeleiteter Optimierungsmaßnahmen – auf einem Niveau von 3,0 – 3,5 Mio. Euro ein. Für das Jahr 2018 werden 1.061 T€ an Beteiligungserträgen erwartet. Spätestens mit Beginn der dritten Anreizregulierungsperiode im Stromnetz ab 2019 sollen die Aus-schüttungen der TWS wieder ansteigen. Gründe sind, dass das

Stromnetz wieder positive Ergebnisse abwerfen soll, die Erzeu-gungssparte die Gewinnzone erreicht und die von den Banken seit 2013 zusätzlich geforderte Gewinnthesaurierung in Höhe von 500 T€/Jahr nicht mehr erforderlich sein wird (bereits ab 2018). Allerdings ist schon heute erkennbar, dass die Netzgesell-schaft der TWS erheblich mehr Eigenkapital benötigt.

Durch die Eingliederung der Eissporthalle im Jahr 2013 einerseits und die niedrigeren Ausschüttungsbeträge der TWS andererseits ist ein positives Ergebnis bei den Stadtwerken kaum zu erreichen. Vor dem Hintergrund der anstehenden Generalsanierung der Tiefgarage Marienplatz hat die Stadt Ravensburg beschlossen, die Verluste der Stadtwerke ab 2016 auszugleichen. Dadurch und aufgrund der Kapitalzuführung aus dem städtischen Haus-halt für die Nichtabzugsfähigkeit der Aufwendungen für das Schulschwimmen, das Flappachbad (bis 2015) und die Eissport-halle (bis 30.04.2014) kann die Eigenkapitalquote im Bereich von rd. 30 % gehalten werden. Im Plan 2018 gehen die Stadt-werke Ravensburg von einem Defizit in Höhe von -1.293 T€ aus.

Auf der Basis einer Absichtserklärung vom 21.11.2017, unter-schrieben durch die Stadt/Stadtwerke Ravensburg, Stadt/Stadtwerke Weingarten, EnBW und TWS, wird die Zielsetzung verfolgt, die Städte, die Eigenbetriebe und die TWS in den Be-reichen Mobilitätswende, Wärmewende, Straßenbeleuchtung, Breitband, öffentliche Bäder und Eissporthalle weiterzuentwi-ckeln. Ebenso sollen die beiden Stadtwerke Ravensburg und Weingarten optimiert werden, indem durch einen gemeinsa-men Betrieb bei der TWS die Ressourcen bei den Bädern und der Eissporthalle optimiert und deren Zukunft dadurch gesichert werden soll. Ebenso ist es das Ziel, neben dem bisherigen kör-perschaftssteuerlichen Querverbund auch einen gewerbesteu-erlichen Querverbund mit entsprechenden Steuereinsparungen für die Städte zu erreichen. Die TWS soll durch Übertragung neuer Aufgaben gestärkt werden. Gelingt es, die erforderlichen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Zustimmung des Finanzamtes zum gewerbesteuerlichen Querverbund und entsprechende Gemeinderatsbeschlüsse, zu erreichen, bedeutet dies für die Stadtwerke Ravensburg, dass die Sparten Stromerzeugung, Wärme, Eissporthalle und Bäder – gesamt oder zeitlich versetzt – beginnend ab 2019 auf die TWS übertragen werden.

Ravensburg, im April 2018

Dr. Andreas Thiel-BöhmWerkleiter

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Stadtwerke Ravensburg

76 TWS-Geschäftsbericht·2017

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Konzessionen, Schutzrechte und ähnliche Rechte 0 1

0 (1)

II. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- u. a. Bauten 12.550.448 13.086

2. Grundstücke ohne Bauten 353.357 354

3. Erzeugungsanlagen 1.327.874 1.492

4. Verteilungsanlagen 596.147 647

5. Streckenausrüstung 117.204 104

6. Technische Anlagen 2.039.141 2.102

7. Betriebs- und Geschäftsausstattung 577.967 625

8. Anlagen im Bau 3.161.605 710

20.723.743 (19.120)

III. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 3.462.179 3.462

2. Sonstige Ausleihungen 1.250 1

3.463.429 (3.463)

24.187.172 (22.584)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.993 3

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 303.480 590

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 840.175 914

3. Forderungen gegen die Stadt 2.712.718 3.157

4. Sonstige Vermögensgegenstände 259.663 268

4.116.036 (4.929)

III. Kassenbestand

17.422 26

4.138.451 (4.958)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

0 0

28.325.623 27.542

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Stadtwerke Ravensburg

TWS-Geschäftsbericht·2017 77

BILANZ ZUM 31.12.2017PASSIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Stammkapital

3.200.000 3.200

II. Rücklagen

Allgemeine Rücklage 10.319.709 10.320

III. Gewinn / Verlust

Verlust der Vorjahre -4.025.996 -4.026

Vorjahresverlust -886.101

Ausgleich durch die Stadt 886.101

Jahresverlust (-) / Jahresgewinn (+) -1.168.658 -5.194.654 -886

8.325.055 (8.608)

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellungen 0 0

2. Sonstige Rückstellungen 114.274 144

144.274 (144)

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten * 686 T€ (Vorjahr 1.187 T€) 17.136.280 15.477

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * 1.296 T€ (Vorjahr 1.502 T€) 1.296.129 1.501

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht * 501 T€ (Vorjahr 765 T€) 500.852 765

4. Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt * 74 T€ (Vorjahr 103 T€) 73.774 103

5. Sonstige Verbindlichkeiten * 0 T€ (Vorjahr 2 T€) 25 2

19.007.060 (17.848)

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

879.234 942

28.325.623 27.542

* davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

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Stadtwerke Ravensburg

78 TWS-Geschäftsbericht·2017

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017

Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 6.870.751 7.646

2. Sonstige betriebliche Erträge 8.428 33

6.879.179 (7.679)

3. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 1.371.305 1.391

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 4.286.007 4.825

5.657.312 (6.216)

4. Personalaufwand:

a) Löhne und Gehälter 486.243 491

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 135.088

136

davon für Altersversorgung 45.883 € (Vorjahr 45 T€)

621.331 (627)

5. Abschreibungen: auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 1.045.638 1.045

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.087.511 1.188

8.411.792 (9.076)

7. Erträge aus Beteiligungen 860.492 954

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.999 4

864.491 (958)

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 331.535 375

10. Aufwendungen aus Verlustübernahme 30.669 27

362.204 (402)

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 85.092 -17

85.092 (-17)

12. Ergebnis nach Steuern -1.115.418 -824

13. Sonstige Steuern 53.240 62

53.240 (62)

14. Jahresverlust (-) / Jahresgewinn (+) -1.168.658 -886

Nachrichtlich: Verwendung des Jahresverlusts: Ausgleich aus dem Haushalt der Stadt: 1.168.658 €

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ERFOLGSÜBERSICHT 2017Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Strom-erzeugung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 5.657.312 0 2.122

b) Bezug von Betriebszweigen 342.684

2. Löhne und Gehälter 486.243

3. Soziale Abgaben 89.205

4. Aufwendungen für Altersversorgung 45.883

5. Abschreibungen 1.045.638 18.309

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 331.533 2.697 3.585

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 16 auszuweisen) 53.240

8. Andere betriebliche Aufwendungen 1.087.512 285.445 9.969

9. Summe 1 – 8 9.139.250 288.142 33.984

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 287.734 3.000

Abgabe (-) 287.734 287.734

11. Aufwendungen 9 – 10 9.139.250 408 36.984

12. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 6.870.751 408 34.615

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 8.427 0 2.487

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 342.685

13. Summe 12 7.221.863 408 37.102

14. Betriebsergebnis (+ = Überschuss + 118

./. = Fehlbetrag) . /. 1.917.387

15. Finanzerträge 833.822 0 0

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 85.092 0 19

17. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn + 99

./. = Jahresverlust) . /. 1.168.657

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TWS-Geschäftsbericht·2017 80

ERFOLGSÜBERSICHT 2017Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Strom-erzeugung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 5.657.312 0 2.122

b) Bezug von Betriebszweigen 342.684

2. Löhne und Gehälter 486.243

3. Soziale Abgaben 89.205

4. Aufwendungen für Altersversorgung 45.883

5. Abschreibungen 1.045.638 18.309

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 331.533 2.697 3.585

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 16 auszuweisen) 53.240

8. Andere betriebliche Aufwendungen 1.087.512 285.445 9.969

9. Summe 1 – 8 9.139.250 288.142 33.984

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 287.734 3.000

Abgabe (-) 287.734 287.734

11. Aufwendungen 9 – 10 9.139.250 408 36.984

12. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 6.870.751 408 34.615

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 8.427 0 2.487

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 342.685

13. Summe 12 7.221.863 408 37.102

14. Betriebsergebnis (+ = Überschuss + 118

./. = Fehlbetrag) . /. 1.917.387

15. Finanzerträge 833.822 0 0

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 85.092 0 19

17. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn + 99

./. = Jahresverlust) . /. 1.168.657

Eissport-halle

Wärme/ Lüftung

Bäder Parkierung Busverkehr Beteiligung an BOB

Breitband-kabel

Andere Beteiligungen

€ € € € € € € €

373.188 1.100.922 344.062 937.159 2.899.859

133.926 205.019 3.739

197.660 288.583

34.143 55.062

16.754 29.129

325.405 227.541 227.449 231.926 11.567 3.442

105.626 27.694 57.427 84.292 1.434 4.526 941 43.311

1.481 0 15.184 36.575

97.023 144.082 102.190 292.745 108.936 1.403 1.152 44.567

1.285.206 1.500.239 1.324.105 1.586.436 3.021.796 5.929 5.535 87.878

28.000 64.000 24.000 86.000 82.734 0 0

1.313.206 1.564.239 1.348.105 1.672.436 3.104.530 5.929 5.535 87.878

598.547 1.454.895 462.342 1.825.066 2.486.220 8.658

124 201 5.422 193

335.227 7.458

598.671 1.790.323 467.764 1.832.717 2.486.220 0 8.658 0

+ 226.084 + 160.281 + 3.123

. /. 714.535 . /. 880.341 . /. 618.310 . /. 5.929 . /. 87.878

0 0 0 0 0 0 0 833.822

-112.110 35.456 -120.599 25.087 -93.107 14.281 0 336.065

+ 190.628 + 135.194 + 3.123 + 409.879

. /. 602.425 . /. 759.742 . /. 525.203 . /. 20.210

Stadtwerke Ravensburg

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81 TWS-Geschäftsbericht·2017

Stadtwerke Ravensburg

Gegenstand und Zweck der Stadtwerke Ravensburg sind die Betriebszweige Stromerzeugung, Wärme/Lüftung, Eis-sporthalle, Bäder (Hallenbäder Ravensburg und Eschach, Flappachbad), Verkehr (Parkierung, Stadtbusverkehr, Be-teiligung an der Bodensee-Oberschwaben-Bahn GmbH & Co. KG – BOB) und Breitbandkabel sowie das Halten von Beteiligungen, insbesondere an der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG.

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer ermittelt. Sämtliche bis 2007 und 2009 – 2010 angeschafften beweglichen Wirtschaftsgüter mit Ausnahme der Bädereinrichtungen werden degressiv abgeschrieben.

Sämtliche Forderungen weisen eine Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr auf. Bei den Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus der Eissporthalle (212 T€) und Par-kierung (60 T€).

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG und im Wesentlichen den Gewinnanteil aus der Kommanditbeteiligung nach all-gemeinem Verteilungsschlüssel (860 T€, abzüglich anre-chenbarer Kapitalertragsteuer von 25 T€).

Bei den Forderungen gegen die Stadt handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus der Betriebsprü-fung 2010 – 2013 aus dem Bereich Eissporthalle vom 01.01.2013 – 30.04.2014 (590 T€) sowie um Forderungen aus dem Kassenverrechnungskonto (1.905 T€).

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im We-sentlichen Forderungen an das Finanzamt, die sich aus Körperschaftsteuererstattungsansprüchen aus den Jahren 2017 (54 T€) und 2016 (159 T€) zusammensetzt. Des Wei-teren besteht eine Forderung aus Erstattung von Erdgas-steuer aus dem Jahr 2017 (27 T€) und einer Ausgleichs-zahlung für die Schwerbehindertenbeförderung in Höhe von 17 T€.

Der Vorjahresverlust (886 T€) wurde von der Stadt am 05.12.2017 ausgeglichen.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Urlaub- und Überstundenverpflichtun-gen gegenüber Mitarbeitern (80 T€). Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit de-nen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen mit 489 T€ die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG. Hier handelt es sich vor allem um Schulden aus dem

Gas-, Wasser- und Strombezug (486 T€). Die Verbindlich-keiten gegenüber der Stadt betreffen im Wesentlichen Gutschriften aus den Wärmelieferungen (38 T€).

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

2017 2016

Stromerzeugung 35 T€ 35 T€Eissporthalle 599 T€ 659 T€Wärme und Lüftung 1.455 T€ 1.374 T€Bäder 462 T€ 419 T€Parkierung 1.825 T€ 2.596 T€Busverkehr 2.486 T€ 2.554 T€Breitbandkabel 9 T€ 9 T€ 6.871 T€ 7.646 T€

Die Stadtwerke Ravensburg erhalten von der Tochterge-sellschaft TWS KG regelmäßig Dividendenerträge, auf die die Stadt Ravensburg durch die Zuordnung zum Sonder-vermögen Eigenbetrieb insoweit verzichtet und zum antei-ligen Ausgleich der Verluste im Bäder-, Eissporthallen- und ÖPNV-Bereich nutzt. Nach dem gegenwärtigen Stand wird davon ausgegangen, dass diese Dividendenerträge die Voraussetzungen einer zulässigen Beihilfe im Sinne des Art. 107 Abs. 2 AEUV und der Freistellungsentscheidung 2005/842/EG der EU-Kommission (Monti-Paket) erfüllen. Damit sind die Dividendenerträge mit EU-Recht vereinbar und lösen keine weiteren bilanziellen Folgen aus. Der Ge-meinderat hat am 10.12.2012 den Betrauungsakt für die defizitären Sparten der Stadtwerke Ravensburg ab dem 01.03.2013 beschlossen. Damit wurde die Beihilfe auf eine zusätzliche rechtssichere Grundlage gestellt.

Im Wirtschaftsjahr 2017 waren bei den Stadtwerken Ra-vensburg durchschnittlich 15 Mitarbeiter (ohne Auszubil-dende) beschäftigt.

Vorschlag zur ErgebnisverwendungDer Jahresverlust in Höhe von 1.168.657,62 € wird aus dem Haushalt der Stadt ausgeglichen.

Ravensburg, im April 2018

STADTWERKE RAVENSBURG

Dr. Andreas Thiel-BöhmWerkleiter

ERLÄUTERUNGEN

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82 TWS-Geschäftsbericht·2017

Das Bedürfnis nach ressourcenschonen-den, kostengünstigen und individuell ver-fügbaren Mobilitätsmöglichkeiten wächst; heute das Auto, morgen das Fahrrad und übermorgen Bus oder Bahn – oder auch alles in Kom-bination auf einer einzigen Wegstre-cke. Die flexible Nutzung und Kom-bination von unter-schiedlichen Ver-kehrsmitteln spielt zunehmend eine wichtige Rolle. Ziel der TWS ist es, zu-künftig als Rund-um-Partner in der Mobilität den Men-schen in der Region die Möglichkeit für die Bildung und Buchung einer indivi-duellen „Reisekette“ anzubieten. Dabei

stehen alle in der Region vorhandenen klimafreundlichen Verkehrsmittel wie Bus, Bahn, Car- und Bike-Sharing-Angebote zur Verfügung. Darüber hinaus sollen in

ländlichen Regio-nen Kleinbusse ein weiteres Angebot für die Bildung von Fahrgemeinschaf-ten darstellen. Im-mer mit dem Ziel, den Reiseweg mög-lichst klimafreund-lich und unkompli-ziert zu gestalten. Wunsch der TWS ist es, auch Unter-nehmen aus der Region mit ihrem Firmenfuhrpark in

das Mobilitätsangebot einzubinden – vor-ausgesetzt, es handelt sich um emissions-arme Fahrzeuge.

Echte Fortschritte im Klimaschutz können nur dann erreicht werden, wenn möglichst viele Menschen CO2-arm leben. Deshalb macht es sich die TWS kontinuierlich zur Aufgabe, den Menschen im Alltag eine klimafreundliche Mobilität anzubieten. Untersuchungen zei-gen, dass nicht zuletzt bei jüngeren Menschen das eigene Auto als innerstädtisches Verkehrsmittel an Bedeutung verliert. Die Nutzung des eigenen Pkws wird immer unattraktiver.

„So könnten E-Cars aus Firmenflotten

während freier Zeiten auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.“

Ellen Poot

Produktmanagerin Strom und Mobilität

Unterwegs mobil:

Ellen Poot, Produkt-

managerin Strom und

Mobilität, prüft die

Buchung einer

„Reisekette“ auf ihrem

Handy

Wegweisend – die

Mobilitätskonzepte

der TWS

Nächster Halt: vernetzt mobil

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TWS-Geschäftsbericht·2017 83

Vernetzte Mobilität

Für die Vernetzung aller möglichen Mobili-tätsangebote sieht die TWS für die Zukunft eine eigene Buchungsplattform vor. Dafür werden die verschiedenen Konzepte in eine softwarebasierte Plattform eingebunden. Diese Mobilitätsplattform bündelt alle ver-fügbaren Mobilitätsangebote wie Bus, Bahn, Car- und Bikesharing auf einem Marktplatz, der Information, Buchung und Abrechnung aus einer Hand bietet, viele gute Ideen ver-bindet und den Weg zu einer gesunden und umweltfreundlichen Mobilität ebnet.

Innovative Mobilität

TWS-Kunden könnten so zukünftig per Smartphone-App oder am PC nicht nur ihre Fahrten planen, sondern auch ver-schiedene Verkehrsmittel über ein ein-ziges System unkompliziert buchen und bezahlen. Damit würde neben regelmä-ßigen ÖPNV-Nutzern wie Studierenden auch gelegentlichen Kunden des öffentli-chen Nahverkehrs ein attraktives Produkt angeboten, das sie an Verleihsysteme für Elektro autos und E-Bikes heranführt.

Ausgezeichnetes Mobilitätskonzept

Anlässlich des vom Bundesumweltministe-rium und Bundesverkehrsministerium aus-geschriebenen Ideenwettbewerbs der Ini-tiative „mobil gewinnt“ hat sich die TWS mit diesem ideenreichen Konzept und cle-veren Lösungen für eine bessere umwelt-schonende Mobilität beworben. Die TWS gehört zu den Preisträgern und wurde für die Förderung durch das Bundesverkehrs-ministerium empfohlen.

Ständiger Begleiter dank Smartphone – dauerhafter

Zugriff auf das Mobilitätsangebot der Region

Die TWS zählt zu den Preisträgern des vom

Bundesverkehrsministerium ausgeschriebenen

Wettbewerbs „mobil gewinnt“

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Stadtwerke Weingarten

84 TWS-Geschäftsbericht·2017

DIE ZAHLEN 2017 AUF EINEN BLICK

ZUR BILANZ* 2017 2016

Bilanzsumme 8.730 7.636

Anlagevermögen 4.670 4.404

Investitionen 546 75

Eigenkapital 3.160 2.135

Betriebsergebnis ohne TWS -1.542 -1.575

Beteiligungsergebnis TWS 649 637

Ergebnis vor Ertragssteuern -895 -938

Ergebnis nach Steuern -916 -925

WÄRME

Wärmeerzeugung (MWh) 5.228 4.818

Stromerzeugung (MWh) 1.427 1.475

Betriebsstunden BHKW (gesamt) 18.109 17.978

PHOTOVOLTAIK

Stromabgabe (MWh) 130 126

CO2-Emissionseinsparung (to) 121 118

BÄDER

Besucher Hallenbad 87.080 91.368

davon öffentliche Besucher 55.380 53.659

davon Saunabesucher 14.055 16.069

davon Vereine 8.812 10.258

davon Schulschwimmen 8.833 11.382

Besucher Lehrschwimmbecken 12.736 14.872

davon öffentliche Besucher 2.476 2.332

davon Schulschwimmen 10.260 12.540

Besucher Freibad 94.316 82.341

STADTBUS

Fahrleistung in Kilometern 55.500 55.500

Fahrgastzahlen rd. 93.700 96.000

PERSONAL

Mitarbeitende 18 18

davon Auszubildende 1 3

* Alle Angaben in T€

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Stadtwerke Weingarten

TWS-Geschäftsbericht·2017 85

BERICHT DER WERKLEITUNG

Die Stadtwerke Weingarten (SWW) betreiben die Betriebs-zweige Wärmeversorgung, Photovoltaik, Bäder und Stadt-bus. Daneben halten die Stadtwerke einige Beteiligungen, insbesondere die Beteiligung an der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS).

Der Schwerpunkt des Jahres 2017 lag wie im Vorjahr am Erken-nen und Ausschöpfen von Einsparpotenzialen. Es wurden den-noch notwendige Investitionen im Geschäftsjahr getätigt. Die bedeutendsten Investitionen im Bereich Bäder waren die Erneue-rung und Sanierung der Umkleidekabinen im Hallenbad für 324 T€ und die Neuanschaffung der Kassenanlage für das Hallenbad und Freibad für insgesamt 161 T€. Weitere Neuanschaffungen im Freibad waren eine elektronische Zeitmessanlage für die Was-serrutsche, ein neues Terrassengeländer sowie weitere Sachmit-tel für insgesamt 40 T€. Im Hallenbad wurden eine neue Tür für den Schwallwasserbehälter und Spiel- und Sportgeräte (Krokodil, „Be-Boards“) für insgesamt 14 T€ angeschafft. Weitere kleinere Sachinvestitionen für den Saunabereich und für das Hallenbad lagen bei 7 T€. Insgesamt wurden somit 546 T€ investiert.

Das Jahresergebnis von -916 T€ (nach Steuern) liegt auf dem Niveau des Vorjahres (-925 T€). Geplant war für das Jahr 2017 ein Ergebnis von -964 T€.

Das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Steuern) der Wärmesparte liegt mit 87 T€ über dem Vorjahresergebnis (29 T€) und über der Erwartung des Planes (40 T€). Durch niedrigere Aufwen-dungen (Abschreibungen, sonstige betriebliche Aufwendun-gen) und niedrigere Umlagen sowie gestiegene Umsatzerlöse aus der höheren Wärmeabgabe hat sich das Ergebnis verbes-sert. Der Betriebszweig Photovoltaik hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 8 T€ verbessert und erzielt ein Betriebsergebnis von 29 T€. Dies liegt vor allem am Rückgang der Aufwendungen (Abschreibungen, Zinsen, Umlage). Ebenso ist die Einspeisemen-ge im Vergleich zum Vorjahr um +2,8 % gestiegen. Geplant war ein Ergebnis von 18 T€. Das Defizit der Sparte Bäder in Höhe von -1.459 T€ fällt um 32 T€ schlechter aus als im Vorjahr (-1.427 T€) und liegt auch um 99 T€ unter Plan. Die Veränderung zum Vorjahr ergibt sich überwiegend durch niedrigere Ergebnisse im Hallenbad und in der Sauna. Das Betriebsergebnis der Sparte Stadtbus weist ein Defizit von -156 T€ aus und liegt auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr (-158 T€). Durch den Rückgang der Umlagen-Zurechnung hätte der Betriebszweig ein besseres Ergebnis erzielt. Aufgrund der rückläufigen Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Ergeb-nis allerdings nur um 2 T€ verbessert. Das Beteiligungsergebnis an der TWS liegt mit 649 T€ über dem Vorjahreswert (637 T€) und auch um 111 T€ über den Erwartungen des Planes (538 T€).

WärmeversorgungDer kältere Winter 2017 hatte zur Folge, dass der Wärmeab-satz auf dem Gesamtareal der Talschule inklusive Hallenbad mit 3.918 MWh höher ausgefallen ist als für das absatzschwache Vor-jahr (3.331 MWh). Die Wärmeproduktion der beiden stationären BHKW, des neuen mobilen BHKWs, das über die Wintermonate am Standort Talschule in Betrieb ist, und des Spitzenlastkessels lag in 2017 bei insgesamt 4.356 MWh (Vorjahr 4.031 MWh). Die

Stromproduktion lag bei 1.248 MWh und hat sich um 39 MWh zum Vorjahr (1.287 MWh) verringert. Das mobile BHKW hat da-von 112 MWh Strom erzeugt. Von der gesamten produzierten Strommenge wurden 571 MWh in das Hallenbad, 80 MWh in die Talschule, 238 MWh in das Schulzentrum und 60 MWh für den Betrieb des Lehrschwimmbeckens geliefert. Der Rest wur-de ins Netz der TWS Netz GmbH eingespeist. Bei einem Ge-samtstrombedarf von ungefähr 1.505 MWh im Jahr 2017 (Vor-jahr 1.598 MWh) entspricht die produzierte Strommenge einem Deckungsanteil von ungefähr 83 %. Die Summe der erzeugten Energie am Standort Talschule beläuft sich auf 5.604 MWh (Vor-jahr 5.318 MWh). Am Standort Freibad konnte das mobile BHKW während der Badesaison 317 MWh Wärme und 179 MWh Strom erzeugen. Hiervon wurden 100% der Wärme und 88% des er-zeugten Stroms (Vorjahr 86 %) am Standort verbraucht. Insge-samt sind die drei Aggregate in 2017 mit dem Standort Freibad gemittelt rund 6.063 Stunden unter Volllast betrieben worden. Das mobile BHKW konnte mit einem Wirkungsgrad von 91,5 % und die stationären BHKW mit einem Wirkungsgrad von 89 % betrieben werden.

Bereits Ende 2007 hatte der Gemeinderat beschlossen, Strom aus regenerativer Erzeugung zu beziehen. Deshalb wurden seit 01.01.2009 ca. 10 % des benötigten Stroms der Stadt Weingarten durch Ökostrom gedeckt. Seit 2015 sind es 100 %. Aufgrund der vorhandenen Vertragskonstellation zwischen den Stadtwerken und der Stadt wird auch der von den BHKW erzeugte Strom zum Ökostromtarif abgerechnet.

Der Strombezug hat sich aufgrund des niedrigen Stromver-brauchs und niedrigeren Strompreises im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Der Gasbezug hat sich hingegen durch den höheren Wärmeverbrauch erhöht. Der Erdgaspreis war auf einem ähnli-chen Niveau wie in 2016. In der Summe hat sich der Material-aufwand nur gering verändert. Die Abschreibungen gingen auf-grund bereits in 2016 abgeschriebener Anlagegüter zurück. Die Erlöse aus der Wärmeerzeugung haben sich durch den höheren Verbrauch sowie die leichte Steigerung des Referenzpreises im Verhältnis erhöht.

PhotovoltaikIm Jahr 2007 wurde mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf den Dächern der Lagerhalle des Bauhofes und der Requisi-tenhalle der Geschäftsbetrieb der Stadtwerke Weingarten um den Betriebszweig „Photovoltaik“ zur Erzeugung von Strom erweitert. Die gewonnene Energie wird fast ausschließlich in das Stromnetz der TWS Netz GmbH eingespeist. Der leichte Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber dem Jahr 2016 von 60 T€ auf 62 T€ ist auf die höhere Einspeisemenge von 129.855 kWh (Vorjahr: 126.363 kWh) zurückzuführen. Für diese Anlage wird eine Amortisation nach ca. 17 Jahren erwartet. Seit August 2012 werden von der TWS Netz GmbH die automatische Anla-genüberwachung (Monitoring) sowie die Wartung der Anlage durchgeführt. Es kam in 2017 zu keinen ertragsbeeinflussenden Störungen. Bekannte Hotspots wurden thermografisch erfasst. Außer den Hotspots, die auch in Zukunft weiter beobachtet werden, sind keine ungewöhnlichen Alterungsspuren zu erken-nen.

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Stadtwerke Weingarten

86 TWS-Geschäftsbericht·2017

BäderNachdem zum 01.01.2011 die Eingliederung des Freibades und des Lehrschwimmbeckens (LSB) der Talschule in die Stadt-werke vollzogen wurden, wurde aus der Sparte „Hallenbad“ die Sparte „Bäder“. Ziel der Eingliederung war und ist – ne-ben der Erzielung von Synergie-Effekten – die Integration in den steuer lichen Querverbund der Stadtwerke, wodurch sich Steuervorteile realisieren lassen. Der steuerlichen Integrati-on des LSB hat das Finanzamt schon vor Jahren zugestimmt. Bezüglich der steuerlichen Integration des Freibades konn-te Anfang 2015 auch die Zustimmung des Finanzamtes er-reicht werden. Durch das mobile BHKW können seit dem Jahr 2016 die vom Finanzamt vorgegebenen Kriterien für die tech-nisch-wirtschaftliche Verflechtung von einigem Gewicht er-füllt werden. In 2017 konnten durch die steuerliche Integration des Freibades rund 78 T€ an Ertragssteuern eingespart werden. Auch im Jahr 2017 lag der Schwerpunkt weiter bei Kosten-einsparungsbemühungen auf allen Ebenen. Die Tarife im Hallenbad und Freibad wurden zum 01.01.2017, wie in der Gemeinderatssitzung am 24.10.2016 beschlossen, angepasst. Der Eintrittspreis für Erwachsene wurde von 3,50 € auf 3,80 € und der Eintrittspreis für Jugendliche von 1,80 € auf 2,10 € erhöht.

Das Hallenbad war im Jahr 2017 in der Zeit vom 01.01. bis 27.05.2017 im ersten Halbjahr geöffnet. Im Mai wurde die bisherige Kassenanlage der Firma Ticos Systems AG durch die neue Anlage der Firma GANTNER Electronic GmbH Deutsch-land abgelöst. In dieser Zeit hatte das Hallenbad für eine Woche im Zuge der Umbauarbeiten und Mitarbeiterschulungen ge-schlossen. Während der Sommerpause wurden der Umklei-debereich neu gestaltet und die neuen Schlösser für die neue Kassenanlage installiert. Da sich die Arbeiten dort verzögert haben, war das Hallenbad in der zweiten Jahreshälfte erst vom 02.10. – 31.12.2017 geöffnet. Das Hallenbad inkl. Sau-na war im Jahr 2017 an 232 Tagen geöffnet (2016: 262 Tage). Im Jahr 2017 haben 69.435 öffentliche Besucher das Hallen-bad und die Saunalandschaft besucht. Im Vergleich zum Vor-jahr ist ein leichter Rückgang von insgesamt 293 Besuchern zu verzeichnen. Die Besucherzahl im Hallenbad hat sich wiederum um 1.721 auf 55.380 Besuchern erhöht. Jedoch verringerte sich die Anzahl der Saunabesucher um 2.014 auf 14.055 Besucher. Diese Veränderung ist auf die Schließzeiten im Zusammenhang mit dem Umbau des Umkleidebereiches zurückzuführen.

Das Lehrschwimmbecken wurde im Jahr 2017 von insgesamt 12.736 Besuchern genutzt. Diese setzten sich größtenteils aus Schülern, aber auch aus öffentlichen Nutzern zusammen. Hier ist ein Rückgang von 2.136 Besuchern zu verzeichnen. Dieser Rückgang resultiert hauptsächlich aus den rückläufigen Schüler-zahlen und der Veränderung der Schulpläne der Grundschulen. Auch die Schüleranzahl im Hallenbad ging um 2.549 Schüler zurück.

Neben der Neuanschaffung der Kassenanlage und dem neu-gestalteten Umkleidebereich wurden im Jahr 2017 der Einstieg in den Schwallwasserbehälter nach den aktuellen Sicherheits-vorschriften verändert, ein Großspielgerät für Eventtage ersetzt sowie Sportgeräte in Form von Be-Boards für die neu ab 2017 angebotenen Schwimm-/Sportkurse angeschafft. Im Saunabereich wurde eine Sauna aufgrund der Erneuerung eines defekten Sau-naofens umgestaltet und mit Himalayasalzsteinen ausgestattet.

Um die Gebäude des Hallenbades und auch des Lehr-schwimmbeckens in der Talschule weiterhin instandzuhalten, wurden die gewohnten Unterhaltsmaßnahmen wie die Pflege der technischen Anlagen und die Unterhaltsreinigung laufend getätigt. Hierdurch konnten die Anlagen in einem technisch guten Zustand gehalten werden.

Im Rahmen des vom Gemeinderat beschlossenen Bäderkonzep-tes, das weiterhin durch die Werkleitung, das Bäderpersonal und die Firma GMF in beratender Unterstützung umgesetzt wird, wurden u. a. eine Risikoanalyse und Gefährdungsbeurteilungen für Kunden und das Personal erstellt, die Haus- und Badeord-nung überarbeitet sowie mit der Erstellung eines Betriebshand-buches für die Bäder Weingarten begonnen.

Das Betriebsergebnis für das Hallenbad, die Sauna und das Lehr-schwimmbecken beträgt insgesamt -945 T€ (2016: -876 T€). Hierzu trägt das Hallenbad mit einem Defizit von -817 T€ (2016: -719 T€), die Sauna mit -86 T€ (2016: -66 T€) und das Lehr-schwimmbecken mit -42 T€ (2016: -91 T€) bei. Die Verschlech-terungen im Hallenbad und in der Sauna zum Vorjahr resultieren größtenteils aus den geringeren Erlösen und höheren Personal-aufwendungen. Der Grund für den Rückgang der Erlöse liegt zum einen an den längeren Schließzeiten aufgrund der Neuge-staltung des Umkleidebereiches. Zum anderen am Umtausch des Restguthabens der alten Wertkarten aus „Ticos“ in das neue Kassensystem. Das Entgelt der Wertkarten wurde im Altsystem als „Anzahlungsbesteuerungsmethode“ gebucht und versteu-ert. Zum Zeitpunkt des Verkaufs der Wertkarten wurden die da-raus entstandenen Einnahmen als Erlöse gebucht. Das neue Sys-tem bucht die Wertkarten bei Ausgabe/Verkauf nicht als Erlöse, sondern als Geldmittel. Erst bei tatsächlicher Einlösung bzw. Nutzung der Geldmittel in eine Leistung werden dann die ent-sprechenden Erlöse gebucht. Zum Zeitpunkt der Umwandlung der Altwertkarten auf die neuen Wertkarten wurde in Höhe des Altguthabens, das bereits in den vorangegangenen Monaten/Vorjahren als Erlös gebucht wurde, dieses in Geldmittel umge-wandelt. Die Verbesserung des Betriebsergebnisses des Lehr-schwimmbeckens ist auf die ertragswirksame Forderungseinbu-chung gegenüber der Stadt für das laufende Schulschwimmen zurückzuführen.

Das Freibad war im vergangenen Jahr 121 Tage in Betrieb und hatte vom 13.05. bis einschließlich dem 10.09.2017 geöffnet. Im Monat Mai wurde das Bad wieder ausschließlich zu Schön-wettertagen geöffnet.

Der vergangene Sommer war durchschnittlich warm. So besuchten insgesamt 94.316 Besucher das Freibad (Vorjahr: 82.341). Der Juni brachte bereits gegenüber dem Vorjahr erhöhte Tempera-turen mit sich. Ähnlich zeichnete sich der restliche Sommer ab, wurde aber immer wieder von Gewittern und hohen Nieder-schlägen durchzogen. Der 28. Mai war der besucherstärkste Tag mit 3.960 Besuchern. In 2016 lag die Höchstbesucherzahl bei 4.235 Besuchern. Auch in der Freibadsaison 2017 konnten diverse Veranstaltungen wie der Speed & Fun Day, der Nordic Walkathon (organisiert durch den Sportverband Weingarten) und Veranstaltungen wie auch Wettkämpfe der Vereine im Frei-bad abgehalten werden.

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Stadtwerke Weingarten

TWS-Geschäftsbericht·2017 87

In 2017 wurden ein zusätzliches Podest zwischen dem Sprungbe-cken und dem Schwimmerbecken zur Aufsicht durch das Bäder-team erstellt, die Zeitmessanlage der Rutsche fertiggestellt, zwei Tischkicker angeschafft sowie der Ballfangzaun und das Sicher-heitsgeländer über der Wärmehalle erneuert. Zusätzlich wurden die jährlichen Unterhaltungsmaßnahmen vorgenommen. Badeunfälle kamen keine vor. Lediglich kleinere Verletzungen wie Bienen- und Wespenstiche wurden durch das Bäderpersonal mit Erste-Hilfe-Leistungen versorgt.

Das Betriebsergebnis fällt mit -514 T€ besser aus als im Vorjahr (-551 T€), was zum einen auf die witterungsbedingt gestiegenen Umsatzerlöse und zum anderen auf die im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Materialaufwendungen sowie niedrigeren Umlagen-zurechnungen zurückzuführen sind. Der Rückgang des Material-aufwandes liegt größtenteils an den zusätzlichen Aufwendungen, die in 2016 für das 130-jährige Jubiläum entstanden sind.

StadtbusDer Stadtbus stellt ein sicheres und kundenfreundliches Verkehrs-mittel dar. Durch die Einbindung in den Verkehrsverbund „bodo“ ist der Stadtbus mit der ganzen Region vernetzt. Zudem leistet der Stadtbus einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge in der Region. Der Stadtbus Weingarten (Linie 15) bedient mit einem modernen Erdgasbus in Niederflurtechnik die Innenstadt sowie die Stadtgebiete Vorderochsen und Stadtesch und stellt eine Verbindung von der Stadtmitte zum etwas außerhalb liegenden BOB-Bahnhof Weingarten/Berg her. Die Konzession der Linie 15 ist gültig bis Ende 2023. Zum Fahrplanwechsel Ende 2015 wur-den Änderungen bei der städtischen Buslinie 15 umgesetzt. Durch die Streichung der Fahrten an Sonntagen sowie die Beendi-gung der letzten Fahrt bereits an der Haltestelle Evangelische Stadtkirche gingen die Fahrleistungen in 2016 von 62.541 km auf 55.500 km zurück. Dieses Fahrplanangebot wurde in 2017 unverändert beibehalten. Der Kostensatz der RAB stieg hinge-gen von 3,28 € auf 3,32 € pro km. Die Fahrleistungskosten in 2017 stiegen entsprechend leicht um 3 T€ von 209 T€ auf 212 T€ an. Auslöser waren höhere Personalkosten. Die Treibstoffkosten lagen nach wie vor auf einem günstigen Niveau.

Die Fahrgastzahlen auf der Linie 15 sind, wie auch im Vorjahr, leicht rückläufig (93.700 Zählungen, 2016: 96.000 Zählungen), was sich in den erzielten Einnahmen widerspiegelt. Die Fahrgeld-einnahmen inklusive Zuschüssen nach § 45a PBefG für Schüler und für die Schwerbehindertenförderung sowie inklusive des Ausgleichs für Durchtarifierungsverluste vom Verkehrsverbund bodo verringerten sich entsprechend auf 75 T€ (Vorjahr: 81 T€). Auf die Kündigung des Betriebsführungsvertrages mit der RAB hinsichtlich der Durchführung des Busverkehrs im Stadtbus Weingarten Ende 2014 auf den 31.12.2016 wurde verzichtet. Dieser verlängerte sich somit um weitere 6 Jahre bis Ende 2022. Die Tarife wurden verbundweit zum 01.01.2017 durchschnittlich um 2,0 % erhöht. Der Einzelfahrscheinpreis wurde nicht ange-passt und betrug 2,10 €.

Auf Betreiben der Stadt Ravensburg wurde im Rahmen eines Maßnahmenpakets während der Schließung der Marienplatzga-rage ab 01.04.2017 der 1-Euro-Samstagsbus in den Stadtbus- Zonen 30 bis 32 eingeführt. Dieses Angebot galt entsprechend auch auf der Linie 15.

Organe der Stadtwerke Weingarten

Die Verwaltungsorgane der Stadtwerke sind der Gemeinde-rat, der Oberbürgermeister und die Werkleitung. Die Stadtwerke Weingarten verfügen über keinen Betriebs-ausschuss. Aufsichtsfunktionen nimmt der Gemeinderat der Stadt Weingarten wahr. Werkleiter ist seit dem 29. Septem-ber 2014 Bürgermeister Alexander Geiger. Er verantwortet als Bürgermeister auch die Be reiche Finanzen und Bauen. Zu weiteren Aufgaben des Bürgermeisters zählen u. a. die Werkleitung der Stadtwerke.

Mitglieder des Gemeinderats im Jahr 2017

Vorsitzender: Oberbürgermeister Markus Ewald

CDU: Markus Brunnbauer, Elisabeth Krämer, Axel Müller, Wolfgang Pfau, Dieter Pfleghar, Alfred Schick, Dr. Dietmar Straub

FWW (Freie Wähler Weingarten): Stefan Bernhardt, Heike Betz, Wilhelm Graf, Bernd Junginger, Harry Schuh, Horst Wiest Grüne und Unabhängige: Barbara Baur, Holger Heyer, Claus Keßel, Tobias Linder (bis 02.07. 2017), Claudius Richter (ab 03.07. 2017), Susanne Münz

SPD: Birgit Ewert, Hülya Gürses, Udo Mann, Doris Spieß

BfW (Bürger für Weingarten): Egon Girmes, Bernhard Oligmüller, Peter Wielath

LKR (Liberal-Konservative Reformer): Werner Knörle

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Stadtwerke Weingarten

88 TWS-Geschäftsbericht·2017

Die Umsetzung des elektronischen Fahrgeldmanagements (EFM) war zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 geplant. Da das System zu diesem Zeitpunkt noch nicht voll funktionsfähig war, konnten die Kunden vom 22.12.17 – 01.01.2018 kostenlos mit der e-card fahren. Die e-card ersetzt die bodoCard. Je nach Fahrtenhäufigkeit gibt es einen Rabatt von bis zu 20 %.

PersonalMit der Eingliederung des Freibades zum 01.01.2011 wurden alle Bädermitarbeiter von der Stadt auf die Stadtwerke über-geleitet. Zum 31.12.2017 waren 9 Vollzeit- und 3 Teilzeitmit-arbeiter beschäftigt (Vorjahr: 7 Vollzeit- und 4 Teilzeitmitarbei-ter), davon war eine Teilzeitmitarbeiterin seit September 2016 bis Februar 2018 in Mutterschutz. Außerdem waren 1 Auszu-bildender (Vorjahr: 3 Auszubildende) und 5 Rettungsschwim-mer bzw. Aushilfen auf geringfügiger Basis angestellt (Vorjahr: 4 Rettungsschwimmer bzw. Aushilfen). Die Vollzeitkräfte kön-nen in sämtlichen Bereichen der Bäder eingesetzt werden. Die Teilzeitkräfte decken zu unterschiedlichen Anteilen den Kas-sendienst, die Sauna wie auch die Aufsicht an den Becken ab. Die Personalkosten beliefen sich auf insgesamt 569 T€ und ha-ben sich damit im Vergleich zum Vorjahr (535 T€) um rund 6 % erhöht. Die gestiegenen Personalkosten im Vergleich zu 2016 sind vor allem auf Tarifanpassungen in 2017 (rd. 2,5 %) und auf einen höheren Personalbestand zurückzuführen. Seit Ende September 2014 ist Bürgermeister Alexander Geiger alleiniger Werkleiter der Stadtwerke. Ende 2015 hat er Frau Alexandra Weissenberg die Stellvertretung der Werkleitung übertragen. Gemeinsam führen Sie die Bäder Weingarten unter dem neuen Leitbild „Familienorientierte Sport- und Freizeitbäder Weingar-ten“.

AusblickIm Hinblick auf eine zuverlässige und effiziente Energieversor-gung sowie das Alter der BHKW in der Talschule war für 2017 eine Erneuerung für ca. 330 T€ geplant. Da die Umsetzung aus zeitlichen und organisatorischen Gründen im letzten Jahr nicht möglich war, wurde die Erneuerung ins Jahr 2018 verscho-ben. Nach den aktuellen Erkenntnissen beträgt die Investition ca. 430 T€. Bei der Wärmesparte wird im Jahr 2018 mit einem Betriebs ergebnis von ca. 61 T€ gerechnet.

Durch die Gründung der BürgerEnergiegenossenschaft Weingar-ten Mitte 2009, an der die Stadtwerke Weingarten mit 5 T€ be-teiligt sind, und die mehrfachen Anpassungen des Erneuerbaren Energiengesetzes (EEG) ist die Installation weiterer Photovolta-ikanlagen durch die Stadtwerke eher unwahrscheinlich. Sollten solche Projekte überhaupt noch kommen, werden diese wohl von der BürgerEnergiegenossenschaft umgesetzt. Um weiterhin einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten und Ausfallzeiten gering zu halten, wird die PV-Anlage auch in Zukunft durch das Team der TWS Netz GmbH überwacht. Neben der Überwachung per Solarlog wird die Anlage regelmäßig vor Ort Sichtkontrollen unterworfen. Eine weitergehende Messung wird turnusmäßig wieder in 2018 durchgeführt. Im Wirtschaftsplan 2018 ist für die Sparte Photovoltaik ein Betriebsergebnis von 29 T€ geplant.

Das Bäderkonzept, das im Rahmen der Haushaltsstrukturkom-mission durch den Gemeinderat beschlossen worden ist, wird weiterhin in Arbeitsgruppen zwischen der Werkleitung, dem Hochbauamt, dem Bäderteam und der Firma GMF erarbeitet und

umgesetzt. In diesem Zuge sollen weitere Modernisierungen und Attraktivierungen der Bäder Weingarten sowie auch sicherheits-relevante Maßnahmen in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Weiterhin stehen im Mittelpunkt der Entwicklungen je-derzeit die Wirtschaftlichkeit der Bäder, aber auch die Sicherheit der Badegäste und Mitarbeiter.

Mit der Freibad-Saison 2018 werden wieder Saisonkarten für Familien und Jugendliche eingeführt. Dies wurde in der Sitzung des Gemeinderates vom 26.02.2018 beschlossen. Im Anschluss an die Freibad-Saison wird die Werkleitung dem Gemeinderat hierzu Bericht erstatten. Dabei soll entschieden werden, ob die Saisonkarten weiterhin angeboten werden. Zudem wurde eine Tariferhöhung im Zuge der Modernisierungen und Umbaumaß-nahmen von je 0,10 € für Erwachsene wie auch Jugendliche ab der Freibadsaison 2018 beschlossen.

Zur Unterstützung der Beheizung der Becken wird über eine Er-neuerung der Solaranlage im Rahmen des Bäderkonzeptes nach-gedacht.

Das Betriebsergebnis 2018 der Bäder wird bei -1.538 T€ erwartet.

In der Sparte Stadtbus wird weiterhin auch aufgrund des stär-ker in den Vordergrund tretenden Umweltbewusstseins und attraktiver Verbundangebote in Verbindung mit Kürzungen auf der Linie 15 ein nur geringer Rückgang der Fahrgastzahlen er-wartet. Da der Verbund „bodo“ inzwischen einen hohen Be-kanntheitsgrad in der Region zu verzeichnen hat und zuneh-mend eine positive Annahme des Angebotes zu erkennen ist, profitiert auch der Stadtbus von diesem Effekt. Eine weitere positive Auswirkung wird sich durch den Beitritt des Landkreises Lindau in den Verbund ergeben. Die Fahrgäste können zukünftig einen Fahrschein im Stadtbus Weingarten bis auf die Insel Lindau oder nach Oberstaufen lösen. Der für den Stadtbus Weingarten wichtige Einzelfahrscheinpreis wurde nach drei Jahren Preiskon-stanz um 0,10 € auf 2,20 € zum 01.01.2018 erhöht. Für das Jahr 2018 wird ein Kostensatz von 3,36 € pro Kilometer durch den Betriebsführer RAB erwartet. Das Betriebsergebnis der Spar-te Bus soll mit -158 T€ ähnlich wie das Ergebnis 2018 ausfallen.

Bei der TWS führen massive Kürzungen bei den Netzentgel-ten durch die Landesregulierungsbehörde, insbesondere beim Stromnetz, in der zweiten Periode der Anreizregulierung (2014 bis 2018) dazu, dass das Stromnetz in den Städten Ravensburg und Weingarten in diesem Zeitraum Defizite erwirtschaftet. Ob-wohl sich die TWS vertrieblich im Wettbewerb mit den vielen Konkurrenten vor Ort, aber auch im bundesweiten Vertrieb gut behauptet und auch die Anfangsverluste aus der Erzeugungs-sparte immer weiter zurückgehen, pendeln sich die Ergebnisse – trotz bereits eingeleiteter Optimierungsmaßnahmen – auf einem Niveau von 3,0 – 3,5 Mio. Euro ein. Für das Jahr 2018 werden 800 T€ an Beteiligungserträgen erwartet. Spätestens mit Beginn der dritten Anreizregulierungsperiode im Stromnetz ab 2019 sol-len die Ausschüttungen der TWS wieder ansteigen. Gründe sind, dass das Stromnetz wieder positive Ergebnisse abwerfen soll, die Erzeugungssparte die Gewinnzone erreicht und die von den Banken seit 2013 zusätzlich geforderte Gewinnthesaurierung in Höhe von 500 T€/Jahr nicht mehr erforderlich sein wird (bereits ab 2018). Allerdings ist bereits heute erkennbar, dass die Netz-gesellschaft der TWS erheblich mehr Eigenkapital benötigt.

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Stadtwerke Weingarten

TWS-Geschäftsbericht·2017 89

Seit der Eingliederung des Freibades und des Lehrschwimm-beckens im Jahr 2011 schreiben die Stadtwerke Verluste. Der Verlust 2013 führte bei den Stadtwerken zu einer bilanziellen Überschuldung (negatives Eigenkapital). Die Verluste 2011 und 2012 wurden seitens der Stadt nur zum Teil ausgeglichen. Seit-dem die Verluste ab dem Jahr 2013 vollständig durch die Stadt ausgeglichen werden, hat sich die Situation deutlich verbessert. Gleiches gilt für die vom Gemeinderat am 30.06.2014 beschlos-sene Einbuchung einer Forderung der Stadtwerke gegenüber der Stadt in Höhe von rd. 625 T€ zur Vermeidung einer verdeckten Gewinnausschüttung (vGA) im Zusammenhang mit der Betriebs-prüfung bei den Stadtwerken für die Jahre 2006 bis 2010, die vor allem aus dem Schulschwimmen resultiert. Die Finanzverwal-tung stuft mittlerweile bundesweit das Schulschwimmen als ho-heitliche Aufgabe ein. Dies führt dazu, dass die anteiligen, durch das Schulschwimmen verursachten Defizite steuerlich nicht mehr abzugsfähig sind und daher aus dem Haushalt der Stadt auszugleichen sind, da ansonsten zusätzlich Kapitalertragsteu-ern anfallen würden. Bei der Betriebsprüfung 2011 bis 2014 in 2016 hat das Finanzamt nun auch das Schulschwimmen im Lehr-schwimmbecken in der Talschule als hoheitliche Aufgabe dekla-riert. Demzufolge muss auch hier die Stadt den Anteil aus dem Schulschwimmen ausgleichen. Des Weiteren müssen nach Auf-fassung des Finanzamts auch die Verluste des Freibades, die vor der Anerkennung im steuerlichen Querverbund (2011 – 2015) entstanden sind und zu einer vGA führen würden, von der Stadt ausgeglichen werden. Für den Zeitraum 2011 bis 2015 wurde entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss vom 28.11.2016 eine weitere Forderung gegenüber der Stadt Weingarten in Höhe von 1.920 T€ eingebucht. Die Forderung wird über einen Zeitraum von 10 Jahren in festen Raten (192 T€) ausgeglichen. Durch die Eingliederung des Freibades und des Lehrschwimmbeckens zum

01.01.2011 und die bevorstehenden hohen Investitionen aus dem Bäderkonzept in den kommenden Jahren einerseits und die mittelfristig stagnierenden Ausschüttungsbeträge der TWS an-dererseits wird es bei den Stadtwerken in naher Zukunft kaum möglich sein, positive Ergebnisse zu erreichen. Die Stadt wird daher auf absehbare Zeit die negativen Jahresergebnisse ausglei-chen müssen.

Im Plan 2018 rechnen die Stadtwerke Weingarten mit einem Jahres ergebnis (Ergebnis nach Steuern) in Höhe von -838. T€.

Auf der Basis einer Absichtserklärung vom 21.11.2017, unter-schrieben durch die Stadt/Stadtwerke Ravensburg, Stadt/Stadt-werke Weingarten, EnBW und TWS, wird die Zielsetzung verfolgt, die Städte, die Eigenbetriebe und die TWS in den Bereichen Mo-bilitätswende, Wärmewende, Straßenbeleuchtung, Breitband, öffentliche Bäder und Eissporthalle weiterzuentwickeln. Ebenso sollen die beiden Stadtwerke Ravensburg und Weingarten opti-miert werden, indem durch einen gemeinsamen Betrieb bei der TWS die Ressourcen bei den Bädern und der Eissporthalle opti-miert und deren Zukunft gesichert werden soll. Ziel ist es auch, neben dem bisherigen körperschaftssteuerlichen Querverbund auch einen gewerbesteuerlichen Querverbund mit entsprechen-den Steuereinsparungen für die Städte zu erreichen. Die TWS soll durch Übertragung neuer Aufgaben gestärkt werden. Ge-lingt es, die erforderlichen Voraussetzungen und Rahmenbedin-gungen, wie zum Beispiel die Zustimmung des Finanzamtes zum gewerbesteuerlichen Querverbund, und entsprechende Gemein-deratsbeschlüsse zu erreichen, bedeutet dies für die Stadtwerke Weingarten, dass die Sparten Stromerzeugung, Wärme und Bä-der – gesamt oder zeitlich versetzt – bereits ab 2019 auf die TWS KG übertragen werden.

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Stadtwerke Weingarten

90 TWS-Geschäftsbericht·2017

BILANZ ZUM 31.12.2017AKTIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Sachanlagen

1. Grundstücke mit Geschäfts-, Betriebs- u. a. Bauten 2.466.438 2.570

2. Grundstücke ohne Bauten 31.416 31

3. Erzeugungs- und Gewinnungsanlagen 326.333 366

4. Verteilungsanlagen 45.754 51

5. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 3 und 4 gehören 363.150 405

6. Betriebs- und Geschäftsausstattung 661.069 203

7. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 2

3.894.160 (3.628)

II. Finanzanlagen

1. Beteiligungen 771.312 771

2. Genossenschaftsanteile 5.000 5

776.312 (776)

4.670.472 (4.404)

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. Vorräte

Fertige Erzeugnisse und Waren 1.000 1

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 211.830 35

2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 633.965 620

3. Forderungen gegen die Stadt *1.691 T€ (Vorjahr 1.954 T€) 2.992.175 2.358

4. Sonstige Vermögensgegenstände 212.310 211

4.050.280 (3.224)

III. Kassenbestand

6.901 5

4.058.181 (3.230)

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

1.341 2

8.729.994 7.636

*davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr

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Stadtwerke Weingarten

TWS-Geschäftsbericht·2017 91

BILANZ ZUM 31.12.2017PASSIVA

Vorjahr

€ € € T€

A. EIGENKAPITAL

I. Stammkapital

50.000 50

II. Rücklagen

Allgemeine Rücklage 4.828.914 4.829

III. Gewinn / Verlust

Verlust der Vorjahre -2.743.487 -2.689

Ausgleich aus dem Haushalt der Stadt 1.015.706 871

Forderung Vorjahresverlust 925.365

Jahresverlust -916.192 -925

-1.718.608 (-2.743)

3.160.306 (2.136)

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellungen 2.079 0

2. Sonstige Rückstellungen 84.020 72

86.099 (72)

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten * 1.197 T€ (Vorjahr 250 T€) 4.842.389 3.661

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen * 227 T€ (Vorjahr 140 T€) 226.774 140

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht * 129 T€ (Vorjahr 82 T€) 128.477 82

4. Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt * 165 T€ (Vorjahr 1.445 T€) 164.716 1.445

5. Sonstige Verbindlichkeiten * 121 T€ (Vorjahr 53 T€), davon aus Steuern * 0 T€ (Vorjahr 52 T€) 121.233 53

5.483.589 (5.381)

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

0 47

8.729.994 7.636

* davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

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Stadtwerke Weingarten

92 TWS-Geschäftsbericht·2017

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2017

Vorjahr

€ € € T€

1. Umsatzerlöse 1.134.401 1.187

2. Sonstige betriebliche Erträge 5.193 9

1.139.594 (1.196)

3. Materialaufwand:

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 541.217 572

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 772.843 818

1.314.060 (1.390)

4. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 440.867 414

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung, davon für Altersversorgung: 38.891 € (Vorjahr: 36.532 €)

128.502 121

569.369 (535)

5. Abschreibungen auf Sachanlagen 280.171 277

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 346.903 359

2.510.503 (2.561)

7. Erträge aus Beteiligungen 648.867 637

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 545 2

649.412 (639)

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 136.436 (164)

10. Aufwendungen aus Verlustübernahme 2.344 2

11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 20.843 -13

12. Ergebnis nach Steuern -881.120 -879

13. Sonstige Steuern 35.072 46

14. Jahresverlust (-) / Jahresgewinn (+) -916.192 -925

Nachrichtlich:Verwendung des Jahresverlusts: Ausgleich aus dem Haushalt der Stadt: 916.192 €

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ERFOLGSÜBERSICHT 2017Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Wärme-versorgung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 1.314.062 446.688

b) Bezug von Betriebszweigen 328.761

2. Löhne und Gehälter 440.867

3. Soziale Abgaben 89.612

4. Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 38.890

5. Abschreibungen 280.171 31.221

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 136.436 11.031

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 18 auszuweisen) 35.072

8. Andere betriebliche Aufwendungen 346.902 187.004 6.116

9. Summe 1 – 8 3.010.773 187.004 495.056

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 185.152 38.882

Abgabe (-) 185.152 185.152

11. Leistungsausgleich der Aufwandbereiche Zurechnung (+) 0

Abgabe (-) 0

12. Aufwendungen 9 – 11 3.010.773 1.852 533.938

13. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 1.134.402 292.284

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 5.193 1.852

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 328.761 328.761

14. Summe 13 1.468.356 1.852 621.045

15. Betriebsergebnis (+ = Überschuss + 87.107

. /. = Fehlbetrag) . /. 1.542.417 . /. 0

16. Finanzerträge 647.068 0 0

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 20.843 13.282

18. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn 0 + 73.825

. /. = Jahresverlust) . /. 916.192

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TWS-Geschäftsbericht·2017 94

ERFOLGSÜBERSICHT 2017Betrag insgesamt

Verwaltung und Vertrieb

Wärme-versorgung

€ € €

1. Materialaufwand

a) Bezug von Fremden 1.314.062 446.688

b) Bezug von Betriebszweigen 328.761

2. Löhne und Gehälter 440.867

3. Soziale Abgaben 89.612

4. Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 38.890

5. Abschreibungen 280.171 31.221

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 136.436 11.031

7. Steuern (soweit nicht in Zeile 18 auszuweisen) 35.072

8. Andere betriebliche Aufwendungen 346.902 187.004 6.116

9. Summe 1 – 8 3.010.773 187.004 495.056

10. Umlage der Spalte V+V Zurechnung (+) 185.152 38.882

Abgabe (-) 185.152 185.152

11. Leistungsausgleich der Aufwandbereiche Zurechnung (+) 0

Abgabe (-) 0

12. Aufwendungen 9 – 11 3.010.773 1.852 533.938

13. Betriebserträge

a) nach der GuV-Rechnung: Umsatzerlöse 1.134.402 292.284

b) nach der GuV-Rechnung: Sonst. betr. Erträge 5.193 1.852

c) aus Lieferungen an andere Betriebszweige 328.761 328.761

14. Summe 13 1.468.356 1.852 621.045

15. Betriebsergebnis (+ = Überschuss + 87.107

. /. = Fehlbetrag) . /. 1.542.417 . /. 0

16. Finanzerträge 647.068 0 0

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 20.843 13.282

18. Unternehmensergebnis (+ = Jahresgewinn 0 + 73.825

. /. = Jahresverlust) . /. 916.192

Photovoltaik Bäder Stadtbus Beteiligungen

€ € € €

4.276 652.637 210.461

328.761

440.867

89.612

38.890

18.104 230.846

3.683 98.050 23.672

35.072

1.284 130.959 2.119 19.420

27.347 2.045.694 212.580 43.092

5.555 122.200 18.515

32.902 2.167.894 231.095 43.092

61.629 704.992 75.497

3.341 0

61.629 708.333 75.497 0

+ 28.727

. /. 1.459.561 . /. 155.598 . /. 43.092

0 -40 647.108

4.380 -222.546 -23.726 249.453

+ 24.347 + 354.563

. /. 1.237.055 . /. 131.872

Stadtwerke Weingarten

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95 TWS-Geschäftsbericht·2017

Stadtwerke Weingarten

ERLÄUTERUNGEN

Gegenstand und Zweck der Stadtwerke Weingarten sind die Erzeugung von Wärme und elektrischem Strom (BHKW / Photovoltaik), die Betriebszweige Verkehr und Bäder sowie das Halten von Beteiligungen, insbesondere an der TWS KG.

Sämtliche Forderungen weisen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf, mit Ausnahme der Forderungen ge-gen die Stadt aus den Betriebsprüfungen für die Jahre 2006 – 2010 und 2011 – 2014. Hieraus ergeben sich Forderungen in Höhe von 1.691 T€ mit einer Laufzeit von über einem Jahr. Aus der Betriebsprüfung 2006 bis 2010 resultieren aus dem Betrieb des Schulschwimmens im Hallenbad für die Jahre 2006 – 2013 und 2017 und der Erstattung des Verwaltungskostenbeitrags für die Jahre 2006 – 2012 sowie den Abrechnungen des Hoch-bauamtes aus den Jahren 2009 – 2010 Forderungen von insgesamt 312 T€. Durch die Betriebsprüfung 2011 bis 2014 ergeben sich weitere Forderungen in der Summe von 1.816 T€ aus dem Betrieb des Schulschwimmens im Lehr-schwimmbecken in der Talschule für die Jahre 2011 – 2015 und 2017 sowie für die Verluste des Freibades aus 2011 – 2015. Der Gemeinderat hat am 16.10.2017 den Be-schluss gefasst, den Jahresverlust 2016 (925 T€) in 2018 auszugleichen. Davon wurde in 2017 ein Teilausgleich (176 T€) vorgenommen. Die Restforderung an die Stadt beträgt 749 T€. Weitere Forderungen betreffen die Um-satzsteuer, davon 56 T€, die erst im Folgejahr abzugs-fähig sind, und Forderungen aus dem Kassenverrech-nungskonto (67 T€).

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen hauptsächlich die TWS KG mit dem Gewinnanteil aus der Kommandit-beteiligung 649 T€, abzüglich anrechenbarer Kapital-ertragsteuer von 19 T€.

In den Sonstigen Vermögensgegenständen sind über-wiegend Ansprüche aus der Erstattung der Erdgassteuer für die Jahre 2016 (25 T€) und 2017 (25 T€) sowie eine Forderung an das Finanzamt wegen zu hoher Körper-schaftsteuervorauszahlungen für die Jahre 2015 (35 T€) und 2016 (106 T€) enthalten.

Der Jahresverlust aus 2015 (1.016 T€) wurde durch die Stadt in 2017 ausgeglichen. Der Ausgleich des Jahres-verlustes 2016 (925 T€) durch die Stadt wurde in der Gemeinderatssitzung am 16.10.2017 beschlossen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen überwiegend die TWS KG aus der Abrechnung des Gas-bezugs und Strombezugs für die Wärmeversorgung im Oktober, November und Dezember (116 T€) sowie die Abrechnung des Wasserbezugs für das Hallenbad und Freibad (11 T€).

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt beinhalten die Verbindlichkeiten für den Verwaltungskostenbeitrag 2017 (150 T€) und Leistungsverbindlichkeiten (10 T€) aus der Rückforderung für Vereinsschwimmen an die Sportförderung der Stadt, die in 2015 und 2016 zu hoch abgerechnet wurden.

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: 2017 2016Wärme / Strom 292 T€ 284 T€Photovoltaikanlagen 62 T€ 60 T€Bäder 705 T€ 762 T€Busverkehr 75 T€ 81 T€

1.134 T€ 1.187 T€

Die Stadtwerke Weingarten erhalten von der Tochter-gesellschaft TWS KG regelmäßig Dividendenerträge, auf die die Stadt Weingarten durch die Zuordnung zum Sondervermögen Eigenbetrieb insoweit verzichtet und zum anteiligen Ausgleich der Verluste im Bäder- und ÖPNV-Bereich nutzt. Diese Dividendenerträge erfüllen die Voraussetzungen einer zulässigen Beihilfe im Sinne des Art. 107 Abs. 2 AEUV und der Freistellungsentschei-dung 2005/842/EG der EU-Kommission (Monti-Paket). Damit sind die Dividendenerträge mit EU-Recht verein-bar und lösen keine weiteren bilanziellen Folgen aus. Am 09.12.2013 hat der Gemeinderat die Betrauung der defizitären Sparten beschlossen. Somit sind die Beihilfen zusätzlich auf eine rechtssichere Grundlage gestellt.

Im Jahresdurchschnitt beschäftigen die Stadtwerke Wein-garten 17 Mitarbeiter/-innen und zwei Auszubildende.

Werkleiter ist seit dem 29.09.2014 Herr Bürgermeister Geiger. Alexander Geiger wurde am 21.07.2014 zum Ersten Beigeordneten der Stadt Weingarten gewählt. Er verant-wortet als Bürgermeister die Bereiche Finanzen und Bauen. Zu weiteren Aufgaben des Bürgermeisters zählen u.a. die Werkleitung der Stadtwerke.

Vorschlag zur ErgebnisverwendungNach dem Vorschlag der Werkleitung soll der Jahres-verlust in Höhe von 916 T€ aus dem Haushalt der Stadt ausgeglichen werden.

STADTWERKE WEINGARTEN Weingarten, im April 2018

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96 TWS-Geschäftsbericht·2017

Erdgas als Antriebsenergie spielt beim Einsatz von Bussen im öffentlichen Per-sonennahverkehr im Schussental eine bedeutende Rolle. 26 leise und umwelt-schonende Busse der DB RAB Busver-kehr sind im Stadt-verkehr Ravens burg und Weingarten auf 14 Linien für den öffentlichen Nah-verkehr im Einsatz. Dank der TWS fah-ren die Busse mit Erdgas, dem sehr ef-fizienten und emissi-onsarmen Treib stoff. Der Umstieg von Diesel- auf Erdgasbus-se trägt wesentlich zur Luftreinhaltung der Stadt Ravensburg bei. Besonders die Innenstadtbereiche profitieren vom Ein-satz geruchsfreier und leiser Fahrzeuge. „Erdgas fahrzeuge stoßen bis zu 25 Prozent weniger CO2 als Benziner aus. Bei Kohlen-

wasserstoffen und bei den Stickstoffoxiden werden im Vergleich zu Benzin- und Die-selfahrzeugen die Emissionen auf bis zu 95 Prozent gesenkt. Der Gasmotor entsprach

schon bei den ers-ten Beschaffungen 2008 der Euro5-Norm. Das war auch der Grund für den Umstieg“, so Dr. Andreas Thiel-Böhm, Werkleiter der Stadtwerke Ra-vensburg. Durch zwei leistungsfähige Tankstellen hat die TWS die Vorausset-

zungen für ein frühzeitig umweltfreund-liches Fahren im öffentlichen Personen-nahverkehr geschaffen. Auch der ÖPNV profitiert von den beiden öffentlichen Zapf-säulen in Ravensburg, welche durch die TWS mit Bio-Erdgas versorgt werden.

Mit Erdgasbussen umweltfreundlich im ÖPNV Erdgas – das bedeutet hohe Wirtschaftlichkeit, niedrige Emissions-werte, sichere Versorgung sowie enorme Vielseitigkeit. Erdgas ist umweltschonend, da es vergleichsweise geringe CO2-Emissionen und keinen Ruß verursacht.

„Erdgas spürt man nicht, aber es ist gut für

die Umwelt.“Lulzim Trbunja

Mitarbeiter der DB ZugBus (RAB)

Dank Erdgasbus

umweltschonend in der

Region unterwegs

Geruchsfrei und leise –

ÖPNV auch innerstädtisch

im Vorteil

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TWS-Geschäftsbericht·2017 97

Erdgas tanken! Sicher und sauber bei der Tankstelle Schindele in Ravensburg

Lulzim Trbunja freut sich

über seine Fahrgäste

Erfolgreiches Team –

DB Zug Bus (RAB) und die

Stadtwerke Ravensburg

und Weingarten

MIO. KM/JAHRFAHREN 26ERDGASBUSSE

531,3TSD. KMPRO BUS

Emissionsarme Stadtbusse

Durch die Nutzung der erdgasbetriebe-nen Stadtbusse schafft die TWS für die Einwohner im gesamten Versorgungs-gebiet eine weitere Möglichkeit, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Die Zahlen sprechen für sich: Insgesamt 7,7 Millionen Fahrgäste aller Verkehrs-unternehmen sind im Stadtbus Ravens-burg-Weingarten jährlich unterwegs. Davon etwa 3 Millionen Gäste an Bord der 26 Erdgasbusse.

Die modernen Fahrzeuge sind genauso sicher und zuverlässig wie Benzin- und Dieselfahrzeuge, aber deutlich leiser. Sie verfügen alle über Niederflurtech-nik, Klimaanlage sowie optische Halte-stellen anzeige. Außerdem haben die Busse Rampen für Rollstühle, teils sogar mit zwei Rollstuhlplätzen.

Fragt man die Fahrgäste, so ist der Erd-gasbus ein gern genutzter Bus im ÖPNV, berichtet Lulzim Trbunja über die Rück-meldungen seiner Fahrgäste. Der Fahr-gast merkt selten, dass er mit einem erdgasbetriebenen Bus fährt, außer im Winter. Da ist der Bus deutlich wärmer als andere! „Mit den Erdgasbussen er-höhen wir nicht nur den Komfort für die Fahrgäste, wir tun auch der Umwelt etwas Gutes“, so Silvio Matt, Niederlas-sungsleiter der RAB in Friedrichshafen.

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Impressum

Herausgeber:

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG

Schussenstraße 22

88212 Ravensburg

Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Andreas Thiel-Böhm

Redaktion: Anton Buck

Helmut Hertle

Brigitte Schäfer

Michael Scheible

Robert Sommer

Dr. Andreas Thiel-Böhm

Konzept und

Gestaltung: fsb / welfenburg GmbH, Ravensburg

Fotografie: Anja Koehler

Druck und Herstellung: Holzer Druck und Medien

Druckerei und Zeitungsverlag GmbH & Co. KG,

Weiler im Allgäu

Dieser Geschäftsbericht trägt das

FSC®- Warenzeichen. Bei der Papier-

produktion wurde nur Holz aus

nachhaltig bewirtschafteten Wäldern

verwendet, unabhängig zertifiziert

nach den strengen Richtlinien des

Forest Stewardship Council®.

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TWS KonzernTWS Netz GmbHTechnische Werke Schussental GmbH & Co. KGsusiEnergie GmbHTechnische Werke Schussental Verwaltungs-GmbHStadtwerke RavensburgStadtwerke Weingarten

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG Schussenstraße 22 | 88212 RavensburgTelefon 0751 804-0 | Telefax 0751 804-1304 [email protected] | www.tws.de